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Title:
STEERING DEVICE ASSEMBLY FOR A VEHICLE AND METHOD FOR AVOIDING INCORRECT INPUTS ON A VEHICLE HORN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/189052
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a steering device assembly (10) for a vehicle and method for avoiding incorrect inputs on a vehicle horn, comprising the following steps: a sensitive input device (12) detects a contact with which an action is requested. As a result of the contact, the sensitive input device (12) sends a switching signal to a control device (14). At least one additional item of information, which is of significance in the context of the execution of the requested action, is supplied to the control device (14). The control device (14) then performs a plausibility test taking into consideration the switching signal and the at least one additional item of information. The requested action is finally either performed or inhibited, depending on the outcome of the plausibility test.

Inventors:
HIRZMANN GUIDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/058861
Publication Date:
October 18, 2018
Filing Date:
April 06, 2018
Export Citation:
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Assignee:
TRW AUTOMOTIVE SAFETY SYSTEMS GMBH (DE)
International Classes:
B62D1/04; B60Q5/00
Domestic Patent References:
WO2013182501A12013-12-12
WO2014002113A12014-01-03
Foreign References:
DE102014017906A12016-06-09
US20080291034A12008-11-27
DE102015204280A12016-09-15
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
ZF TRW PATENTABTEILUNG (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Lenkvorrichtungsanordnung für ein Fahrzeug, mit

einer sensitiven Eingabevorrichtung (12), mit der durch Berührung eine Aktion angefordert werden kann, eingerichtet zur Übermittlung eines Schaltsignals; und einer Steuereinrichtung (14), eingerichtet

- zum Empfang des Schaltsignals,

- zum Empfang wenigstens einer zusätzlichen Information, die im Zusammenhang mit der Ausführung der angeforderten Aktion von Bedeutung ist, und

- zur Durchführung einer Plausibilitätsprüfung unter Einbeziehung des Schalt- Signals und der wenigstens einen zusätzlichen Information.

2. Lenkvorrichtungsanordnung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabevorrichtung (12) eine Fahrzeughupe oder Teil einer Fahrzeughupe ist.

3. Lenkvorrichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Steuereinrichtung (14) in ein Lenkstock-Elektronikmodul (22) integriert ist.

4. Lenkvorrichtungsanordnung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Bus-System, eingerichtet zur Bereitstellung der zusätzlichen Information. 5. Lenkvorrichtungsanordnung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Sensoreinrichtung (24), eingerichtet zur Erfassung der zusätzlichen Information oder dafür erforderlicher Messsignale oder Messwerte und zur Übermittlung der zusätzlichen Information an die Steuereinrichtung (14). 6. Verfahren zur Vermeidung von Fehleingaben bei einer Fahrzeughupe, mit folgenden Schritten:

- eine Fahrzeughupe detektiert eine Berührung, mit der eine Aktion angefordert wird; - infolge der Berührung übermittelt die Fahrzeughupe ein Schaltsignal an eine Steuereinrichtung (14);

- der Steuereinrichtung (14) wird wenigstens eine zusätzliche Information zugeführt, die im Zusammenhang mit der Ausführung der angeforderten Aktion von Bedeutung ist;

- die Steuereinrichtung (14) führt eine Plausibilitätsprüfung unter Einbeziehung des Schaltsignals und der wenigstens einen zusätzlichen Information durch; und

- die angeforderte Aktion wird in Abhängigkeit des Ergebnisses der Plausibilitätsprüfung entweder durchgeführt oder unterbunden.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle einer positiven Plausibilitätsprüfung die Steuereinrichtung (14) ein Schaltsignal an eine Benutzerschnittstelle der Eingabevorrichtung (12) weitergibt.

8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Information wenigstens ein Messsignal oder einen Messwert eines

Sensors beinhaltet.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Messsignal bzw. der Messwert ein Lenkwinkel und/oder eine Lenkwinkelgeschwindigkeit ist. 10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen der Plausibilitätsprüfung geprüft wird, ob das Messsignal bzw. der Messwert einen Schwellenwert über- oder unterschreitet.

1 1 . Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Information von einem fahrzeugseitigen System bereitgestellt wird, insbesondere von einem Bus-System.

12. Verfahren nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Information eine regelmäßig erfasste Zustandsgröße ist.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Information von einer eigens für die Durchführung des Verfahrens vorgesehenen Sensoreinrichtung (24) an die Steuereinrichtung (14) übermittelt wird.

Description:
Lenkvorrichtungsanordnung für ein Fahrzeug sowie Verfahren zur Vermeidung von Fehleingaben bei einer Fahrzeughupe

Die Erfindung betrifft eine Lenkvorrichtungsanordnung für ein Fahrzeug sowie ein Verfahren zur Vermeidung von Fehleingaben bei einer Fahrzeughupe. Fahrzeuge werden in zunehmendem Ausmaß mit sensitiven Schalt-, Bedienoder sonstigen Eingabeelementen ausgestattet. Sensitiv soll hier bedeuten, dass die Benutzerschnittstelle (engl.: Human Machine Interface, HMI), über die der Benutzer in einem Fahrzeug mit einer bestimmten Vorrichtung des Fahrzeugs in Kontakt tritt, auf eine Berührung reagiert. Insbesondere sollen hier Benutzer- schnittsteilen betrachtet werden, die keine ausgeprägte mechanische Betätigung erfordern, wie etwa das Kippen oder Drehen eines Schalters in vorgegebene, definierte Schaltpositionen oder das Betätigen eines Blinkerhebels, sondern lediglich eine einfache Berührung durch die Hand oder einen oder mehrere Finger des Benutzers. Beispiele hierfür sind berührungsempfindliche Schalter eines Multifunktionslenkrads zur Auslösung bestimmter Funktionen (Tempomat, Lautstärkeregelung etc.) oder eine durch Berührung einer bestimmten Oberfläche des Lenkrads bzw. der Abdeckung des Fahrer-Frontairbags betätigbare Hupe.

Bei solchen Benutzerschnittstellen kann es vorkommen, dass sie unbewusst berührt werden, insbesondere wenn der Fahrer gerade ein- oder ausparkt und seine Hände immer wieder von Neuem am Lenkrad angreifen. Dadurch bedingte Fehleingaben bzw. Fehlbedienungen können unangenehme Folgen haben, beispielsweise wenn durch eine unbewusste Berührung unnötig die Hupe des Fahrzeugs betätigt wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, solche Fehleingaben bzw. Fehlbedienungen bei berührungsempfindlichen Benutzerschnittstellen möglichst effektiv zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Lenkvorrichtungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Vermeidung von Fehleingaben bei einer Fahrzeughupe mit den Merkmalen des Anspruchs 6. Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lenkvorrichtungsanordnung und des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den zugehörigen Unteransprüchen angegeben.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Vermeidung von Fehleingaben bei einer Fahrzeughupe umfasst folgende Schritte: Eine Fahrzeughupe detektiert eine Berührung, mit der eine Aktion angefordert wird. Infolge der Berührung übermittelt die Fahrzeughupe ein Schaltsignal an eine Steuereinrichtung. Der Steuereinrichtung wird wenigstens eine zusätzliche Information zugeführt, die im Zusammenhang mit der Ausführung der angeforderten Aktion von Bedeutung ist. Die Steuereinrichtung führt eine Plausibilitätsprüfung unter Einbeziehung des Schaltsignals und der wenigstens einen zusätzlichen Information durch. Die angeforderte Aktion wird in Abhängigkeit des Ergebnisses der Plausibilitätsprüfung entweder durchgeführt oder unterbunden.

Unter einem„Schaltsignal" soll im Sinne der Erfindung jegliches Signal oder jegliche sonstige Information verstanden werden, das bzw. die unmittelbar nach dem Berühren von der Eingabevorrichtung an die Schalteinrichtung zu dem Zweck übermittelt wird, die Ausführung der der Berührung zugeordneten Aktion anzufordern.

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die meisten Fehleingaben bei sensitiven Eingabevorrichtungen, insbesondere einer Fahrzeughupe, auf einer unbewussten und damit ungewollten Berührung der Eingabevorrichtung basieren. Das erfindungsgemäße Verfahren schlägt deshalb eine Plausibilitätsprüfung vor, die feststellen soll, ob die Berührung - aller Wahrscheinlichkeit nach - gewollt oder ungewollt war. Dazu wird wenigstens eine zusätzliche Information hinzugezogen und ausgewertet. Bei dieser zusätzlichen Information handelt es sich um eine Information, die Aufschluss über die aktuelle Situation und/oder relevante Begleitumstände gibt. Im Falle einer sensitiven Eingabevorrichtung in einem Fahrzeug, insbesondere einer Fahrzeughupe, kann die zusätzliche Information beispielsweise die aktuelle Fahrsituation oder einen bestimmten Fahrzeugzustand betreffen. Auf der Grundlage dieser zusätzlichen Information kann entschieden werden, ob die angeforderte Aktion unter den gegebenen Umständen sinnvoll ist und durchgeführt werden soll oder eben nicht. Es kann angenommen werden, dass mithilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens Fehleingaben bei sensitiven Eingabevorrichtungen in Kraftfahrzeugen um ca. 75 % reduziert werden können.

Fällt die Plausibilitätsprüfung in der Steuereinrichtung positiv aus, soll die angeforderte Aktion durchgeführt werden. Die Erfindung sieht für diesen Fall vor, dass die Steuereinrichtung ein Schaltsignal an eine Benutzerschnittstelle der Eingabevorrichtung weitergibt. Erst durch dieses Schaltsignal, das als „plausibilisiertes" Schaltsignal bezeichnet werden kann, wird die angeforderte Aktion dann auch tatsächlich ausgelöst. Im anderen Fall, also bei einem negativen Ergebnis der Plausibilitätsprüfung, wird entweder kein Schaltsignal an die Benutzerschnittstelle der Eingabevorrichtung weitergegeben, oder es wird eine andere Aktion ausgelöst, wie etwa die Ausgabe eines bestimmten akustischen, optischen oder sonstigen Hinweises, der den Benutzer auf die Fehleingabe hinweist.

Die zusätzliche Information, die zur Plausibilitätsprüfung herangezogen wird, kann wenigstens ein Messsignal oder einen Messwert eines Sensors beinhalten. Das Messsignal bzw. der Messwert sollte repräsentativ für einen bestimmten Zustand oder Umstand sein, der für die Sinnhaftigkeit der angeforderten Aktion von Bedeutung ist. Im Falle einer als Lenkrad ausgeführten Lenkvorrichtungs- anordnung kann die zusätzliche Information dabei entweder von außerhalb des Lenkrads zugeführt oder im Lenkrad selbst erzeugt oder gemessen werden, zum Beispiel durch entsprechende Sensoren im Lenkrad. Bei einer sensitiven Eingabevorrichtung in einem Fahrzeug, insbesondere einer Fahrzeughupe, kann als Messsignal bzw. Messwert der aktuelle Lenkwinkel in die Entscheidung, ob die angeforderte Aktion (Hupen) tatsächlich durchgeführt werden soll oder ob von einer Fehlbedienung auszugehen ist, einbezogen werden. Zusätzlich oder alternativ kann ein Messsignal bzw. Messwert der Lenkwinkelgeschwindigkeit berücksichtigt werden. Der aktuelle Lenkwinkel bzw. die aktuelle Lenkwinkelgeschwindigkeit geben Auskunft darüber, ob das Fahrzeug gerade ein- bzw. ausgeparkt, rangiert oder in ähnlicher Weise manövriert wird. In einer solchen Situation kann angenommen werden, dass der Fahrer keine Eingabe beabsichtigt, insbesondere keine Hupenbetätigung, sondern vermutlich nur versehentlich die Eingabevorrichtung berührt hat. Dank des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in einem solchen Fall die angeforderte Aktion unterbunden. Ein weiteres Beispiel für einen Anwendungsfall, in dem die Berücksichtigung der zusätzlichen Information, insbesondere des aktuellen Lenkwinkels bzw. der aktuellen Lenkwinkelgeschwindigkeit, sinnvoll sein kann, ist die Gestenerkennung in einem beheizten Lenkrad. Eine „intelligente" Lenkradheizung kann die Position einer Hand am Lenkrad erkennen und ggf. nachverfolgen und heizt dementsprechend nur dort, wo sich die Hand gerade befindet. Wenn der Fahrer aber gerade ein- bzw. ausparkt und immer wieder von Neuem am Lenkrad angreift, macht das lokale Heizen aufgrund der schnellen Positionswechsel der Hand keinen Sinn. Das erfindungsgemäße Verfahren kann eine solche Situation erkennen und entweder gar nicht oder das gesamte Lenkrad heizen, bis wieder eine normale Fahrsituation vorliegt.

Im einfachsten Fall wird im Rahmen der Plausibilitätsprüfung geprüft, ob das der Steuereinrichtung zugeführte Messsignal bzw. der Messwert einen Schwellenwert über- oder unterschreitet. Der Schwellenwert kann grundsätzlich entweder fest vorgegeben oder dynamisch an bestimmte Umstände anpassbar sein.

Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird die zusätzliche Information von einem fahrzeugseitigen System bereitgestellt, insbesondere von einem Bus-System. Diese Lösung bietet sich für den Fall an, dass die zusätzliche Information ohnehin eine regelmäßig erfasste bzw. überwachte Zustandsgröße ist. Der aktuelle Wert dieser Zustandsgröße kann über das fahrzeugseitige Bus- System ohne besonderen Aufwand der Steuereinrichtung zur Verfügung gestellt werden.

Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung wird die zusätzliche Information von einer eigens für die Durchführung des Verfahrens vorgesehenen Sensoreinrichtung an die Steuereinrichtung übermittelt. Diese Lösung deckt den Fall ab, dass die zusätzliche Information nicht standardmäßig zur Verfügung steht. Die zusätzliche Information wird deshalb von einer speziell für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzten Sensoreinrichtung erfasst und an die Steuereinrichtung gesendet.

Die Erfindung schafft auch eine Lenkvorrichtungsanordnung eines Fahrzeugs mit der das oben definierte Verfahren durchgeführt werden kann. Die erfindungsgemäße Lenkvorrichtungsanordnung umfasst eine sensitive Eingabevorrichtung, mit der durch Berührung eine Aktion angefordert werden kann. Die sensitive Eingabevorrichtung ist eingerichtet zur Übermittlung eines Schaltsignals. Die erfindungsgemäße Lenkvorrichtungsanordnung umfasst darüber hinaus eine Steuereinrichtung, die eingerichtet ist zum Empfang des Schaltsignals, zum Empfang wenigstens einer zusätzlichen Information, die im Zusammenhang mit der Ausführung der angeforderten Aktion von Bedeutung ist, und zur Durchführung einer Plausibilitätsprüfung unter Einbeziehung des Schaltsignals und der wenigstens einen zusätzlichen Information.

Bezüglich der Vorteile der erfindungsgemäßen Lenkvorrichtungsanordnung wird auf die obigen Ausführungen zum erfindungsgemäßen Verfahren verwiesen.

Gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung wird auf ein vorhandenes Bus-System zurückgegriffen, das zur Bereitstellung der zusätzlichen Information eingerichtet ist.

Gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Lenkvor- richtungsanordnung eine eigene Sensoreinrichtung, die zur Erfassung der zusätzlichen Information oder dafür erforderlicher Messsignale oder Messwerte und zur Übermittlung der zusätzlichen Information an die Steuereinrichtung eingerichtet ist.

Die bevorzugte Anwendung der Erfindung ist die Vermeidung einer Fehlbedienung einer Fahrzeughupe. Dementsprechend ist in diesem Fall die sensitive Eingabevorrichtung eine Fahrzeughupe oder Teil einer Fahrzeughupe.

Die Steuereinrichtung ist in diesem Anwendungsfall oder auch bei anderen lenkradbezogenen Anwendungen vorzugsweise in ein Lenkstock-Elektronikmodul integriert. Die für die Erfindung erforderlichen Funktionen lassen sich mit den im Elektronikmodul ohnehin vorhandenen elektronischen Bauteilen bewerkstelligen, oder es sind nur geringfügig leistungsfähigere Komponenten erforderlich. Jedenfalls kann auf eine separate Steuereinheit verzichtet werden. Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:

- Figur 1 eine schematische Draufsicht einer erfindungsgemäßen Lenkvor- richtungsanordnung;

- Figur 2 ein schematisches Blockdiagramm einer ersten Ausführungsform der Erfindung; und

- Figur 3 ein schematisches Blockdiagramm einer zweiten Ausführungsform der Erfindung. Die Figur 1 zeigt eine als Lenkradbaugruppe ausgeführte Lenkvorrichtungsanordnung 10 für ein Fahrzeug, umfassend eine sensitive Eingabevorrichtung 12, mit der durch Berührung eine Aktion angefordert sowie ein Schaltsignal generiert und übermittelt werden kann, und eine Steuereinrichtung 14 zum Empfangen des Schaltsignals sowie wenigstens einer zusätzlichen Information, die im Zusam- menhang mit der Ausführung der angeforderten Aktion von Bedeutung ist, wobei die Steuereinrichtung 14 ferner eine Plausibilitätsprüfung unter Einbeziehung des Schaltsignals und der wenigstens einen zusätzlichen Information durchführen kann.

Die Eingabevorrichtung 12 ist Teil einer Fahrzeughupe und im dargestellten Ausführungsbeispiel im Bereich eines Gassackmoduls 16 der Lenkvorrichtungsanordnung 10 vorgesehen. Insbesondere kann die Eingabevorrichtung 12 dabei zumindest abschnittsweise als Modulabdeckung des Gassackmoduls 16 ausgebildet oder in diese Modulabdeckung integriert sein. In anderen Ausführungsformen ist selbstverständlich auch denkbar, dass eine sensitive Eingabevor- richtung 12 alternativ oder zusätzlich im Bereich eines Lenkradkranzes 18 oder einer Speiche 20 der Lenkradbaugruppe angeordnet ist.

Gemäß Figur 1 ist die Steuereinrichtung 14 in ein üblicherweise sowieso vorhandenes Lenkstock-Elektronikmodul 22 der Lenkvorrichtungsanordnung 10 integriert, sodass kein weiteres, separates Elektronikmodul benötigt wird und der zusätzliche Bauraumbedarf für die Steuereinrichtung 14 damit vernachlässigbar ist. Ferner ist in Figur 1 eine Sensoreinrichtung 24 schematisch angedeutet, welche die wenigstens eine zusätzliche Information oder die dafür erforderlichen Messsignale erfassen und an die Steuereinrichtung 14 übermitteln kann.

In Figur 2 ist eine erste Ausführungsform eines Systems zur Vermeidung von Fehleingaben bei einer sensitiven Eingabevorrichtung 12 dargestellt. Eine Steuereinrichtung (ECU) 14 empfängt von der sensitiven Eingabevorrichtung 12 ein eindeutiges Schaltsignal. Im Falle einer Fahrzeughupe wäre dies etwa ein Signal infolge einer Berührung eines Oberflächenbereichs des Lenkrads, der für die Hupenbetätigung vorgesehen ist (Hupenbetätigungsfläche), durch den Fahrer.

Bevor jedoch die dem Schaltsignal zugewiesene Aktion (Hupen) durchgeführt wird, erfolgt in der Steuereinrichtung 14 eine Plausibilitätsprüfung. Der Steuereinrichtung 14 wird zu diesem Zweck wenigstens eine zusätzliche Information zur Verfügung gestellt. Diese Information kann insbesondere ein Messsignal sein, das im Zusammenhang mit der Ausführung der Aktion von Bedeutung ist.

Die Zusatzinformation wird der Steuereinrichtung 14 gemäß der ersten Ausführungsform über ein Bus-System des Fahrzeugs zur Verfügung gestellt. Das bedeutet, dass diese Information fahrzeugseitig ohnehin bereits bekannt ist, da sie z.B. auch für andere Zwecke benötigt und regelmäßig erfasst wird.

Wie in Figur 2 angedeutet, kann die Zusatzinformation der aktuelle Lenk- winkel φ oder die aktuelle Lenkwinkelgeschwindigkeit ω =— sein. Der Steuer

einrichtung 14 können auch mehrere solcher zusätzlichen Informationen zugeführt werden. In der Steuereinrichtung 14 wird die Zusatzinformation im Rahmen der Plausibilitätsprüfung logisch mit dem Schaltsignal und, falls erforderlich oder sinnvoll, weiteren Parametern verknüpft. Die Plausibilitätsprüfung ergibt entweder ein positives oder ein negatives Ergebnis. Im Falle eines positiven Ergebnisses wird ein (plausibilisiertes) Schaltsignal an die Benutzerschnittstelle der Eingabe- Vorrichtung weitergegeben, was zur Ausführung der dem ursprünglichen Schaltsignal zugewiesenen Aktion führt. Im Falle eines negativen Ergebnisses der Plausibilitätsprüfung wird dagegen kein solches (plausibilisiertes) Schaltsignal an die Benutzerschnittstelle weitergegeben, sodass die Ausführung der Aktion unterbleibt.

Beispielsweise überprüft die Steuereinrichtung 14, ob sich vor, während oder unmittelbar nach der Berührung der Hupenbetätigungsfläche der Lenkwinkel stark ändert, d.h. ob die Lenkwinkelgeschwindigkeit über einem vorgegebenen Schwellenwert liegt. In einem solchen Fall kann angenommen werden, dass der Fahrer gerade ein- bzw. ausparkt, rangiert oder ein ähnliches Fahrmanöver durchführt und dabei nur versehentlich die Hupenbetätigungsfläche berührt hat. Die Plausibilitätsprüfung ergibt also ein negatives Ergebnis. Dementsprechend wird kein Schaltsignal an die Benutzerschnittstelle weitergegeben, und die Hupe wird nicht betätigt.

Diese Entscheidung kann auch auf der Grundlage des aktuellen absoluten Lenkwinkels getroffen werden. Liegt etwa der Lenkwinkel über einem vorgegebenen Schwellenwert, kann ebenfalls angenommen werden, dass der Fahrer gerade einparkt, rangiert oder ein ähnliches Fahrmanöver durchführt. Selbstverständlich können auch beide Werte (Lenkwinkelgeschwindigkeit und Lenkwinkel) und gegebenenfalls weitere Informationen, die auch über einen längeren Zeitraum eingeholt worden sein können, als Eingangsgrößen herangezogen und in die Entscheidung über die tatsächliche Ausführung der vermeintlich gewünschten Aktion (Betätigung der Hupe) einbezogen werden.

Die Steuereinrichtung 14 kann eine separate Einheit sein oder in eine übergeordnete Steuervorrichtung integriert sein, wie etwa in das Lenkstock- Elektronikmodul 22 des Fahrzeugs. In Figur 3 ist eine zweite Ausführungsform des Systems zur Vermeidung von Fehleingaben bei einer sensitiven Eingabevorrichtung 12 dargestellt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen ersten Ausführungsform dadurch, dass die der Steuereinrichtung 14 im Rahmen der Plausibilitätsprüfung zugeführte zusätzliche Information nicht über ein Bus- System des Fahrzeugs zur Verfügung gestellt wird, sondern von einer eigenen Sensoreinrichtung 24 des Systems zur Vermeidung von Fehleingaben. Bei fahrzeugbezogenen Systemen kommen als zusätzliche Informationen, die in die Plausibilitätsprüfung einbezogen werden können, neben dem Lenkwinkel und der Lenkwinkelgeschwindigkeit u.a. auch die Fahrzeuggeschwindigkeit und ein zurückgelegter Weg des Fahrzeugs (z.B. innerhalb einer bestimmten voran- gegangenen Zeitspanne) in Betracht. Die zusätzlichen Informationen können allgemein zur Bildung von Kriterien zur Abschaltung sensitiver Systeme wie z.B. berührungsempfindlicher Schalter oder einer Gestenerkennung im Lenkrad genutzt werden.