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Title:
SUBSTITUTED THIADIAZOLSULFONAMIDES USED AS INTERLEUKIN-1-BETA INHIBITORS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/023430
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to compounds of formula (I) which are used to produce drugs for prophylaxis and therapy of all conditions whose development is associated to an increased level of interleukin-1$g(b), e.g. septic shock, leukaemia, hepatitis, amyotrophy, HIV infections or degenerative disorders of joints, such as arthrosis, spondylosis, chondrolysis following traumatic joint injury or prolonged immobilisation of joints following meniscus or knee cap injuries or ligament tears, or conjunctiva tissue conditions such as collagen disease, parodontium disease, wound healing disorders and chronic disease of the motility system, such as infectious, immunologic or metabolism-related acute and chronic arthritis, arthropathy, rheumatoid arthritis, myalgia and bone metabolism disorders.

Inventors:
THORWART WERNER
WEITHMANN KLAUS-ULRICH
HOELDER SWEN
Application Number:
PCT/EP1999/007301
Publication Date:
April 27, 2000
Filing Date:
October 02, 1999
Export Citation:
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Assignee:
AVENTIS PHARMA GMBH (DE)
International Classes:
A61K31/41; A61K31/433; A61K31/445; A61K31/495; A61K31/496; A61K31/5375; A61P1/02; A61P1/16; A61P7/04; A61P19/00; A61P19/02; A61P19/04; A61P21/00; A61P29/00; A61P31/18; A61P35/02; C07D285/08; C07D417/12; (IPC1-7): C07D285/08; A61K31/41; C07D417/12; A61K31/495; A61K31/445
Foreign References:
US4758578A1988-07-19
Other References:
YOUSIF N M ET AL: "Synthesis and reactions of some 1,2,4-thiadiazole derivatives for biological evaluation", EGYPT. J. CHEM. (EGJCA3,03670422), vol. 32, no. 5, 1991, Natl. Res. Cent.;Cairo; Egypt (EG), pages 607 - 14, XP002124969
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Claims:
Patentansprüche
1. Die Verbindung der Formel I und/oder eine stereoisomere Form der Verbindung der Formel I und/oder ein physiologisch verträgliches Salz der Verbindung der Formel I, wobei R'für 1. Phenyl, 2. Phenyl, welches einbis dreifach substituiert ist durch 2.1. (C,C6)Alkyl, worin Alkyl gerade, cyclisch oder verzweigt ist, 2.2.OH, 2.3.OC (O) (ClC6)Alkyl, 2.4.O(C,C6)Alkyl, 2.5. Methylendioxo, 2.6. Halogen, 2.7.CF3, 2.8.CN, 2.9.NO2, 2.10.C (O)OH, 2.11.C (O)O(C,C6)Alkyl oder 2.12. R3 (R4) N, worin R3 und R4 gleich oder verschieden sind und Wasserstoffatom oder (CC6)Alkylbedeuten, steht, oder 3. einen Heteroaromaten aus der nachfolgenden Gruppe 3.1. bis 3.15., der unsubstituiert oder wie unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist, 3.1. Pyrrol, 3.2. Pyrazol, 3.3. Imidazol, 3.4. Triazol, 3.5. Thiophen, 3.6. Thiazol, 3.7. Oxazol, 3.8. Isoxazol, 3.9. Pyridin, 3.10. Pyrimidin, 3.11. Indol, 3.12 Benzothiophen, 3.13. Benzimidazol, 3.14. Benzoxazol oder 3.15. Benzothiazol, steht, R3 für 1. Wasserstoffatom oder 2. (CIC6)Alkyl steht, R2 für 1.(C,C7)Alkyl,(C,C7)Alkyl, worin Alkyl verzweigt oder unverzweigt ist und unsubstituiert ist oder einoder zweifach wie oben unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist oder durch einen Heteroalkylring oder durch einen (C3C7)Cycloalkyl substituiert ist, worin der Heteroalkylring oder das (C3C7)Cycloalkyl unsubstituiert ist oder einoder zweifach wie oben unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist, 2.(C2Cr0)Alkenyl,(C2Cr0)Alkenyl, worin Alkenyl gerade oder verzweigt ist, 3. (C3C7)Cycloalkyl, worin Cycloalkyl unsubstituiert ist oder ein oder zweifach wie oben unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist, 4. Phenyl, worin Phenyl unsubstituiert oder einoder zweifach wie oben unter 2.1. bis 2.12. beschrieben substituiert ist, 5. (CH2) mPhenyl, worin Phenyl unsubstituiert oder einoder zweifach wie oben unter 2.1. bis 2.12. beschrieben substituiert ist, m die ganze Zahl 1,2,3,4,5 oder 6 darstellt, oder ein Wasserstoffatom des (CH2) mRestes durchOH ersetzt ist, 6. (CH2) nHeteroaryl, worin Heteroaryl wie unter 3.1. bis 3.15. definiert ist und unsubstituiert oder wie oben unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist und n die ganze Zahl Null, 1,2,3,4,5 oder 6 darstellt, 7.(C2C6)AikylOR6, worin R6 Wasserstoffatom, Benzyl, Allyl oder (C,C6)Alkyl darstelit und worin der Alkyirest gerade oder verzweigt ist, 8.(C2C6)AlkylC (O)OR6,(C2C6)AlkylC (O)OR6, worin R wie oben definiert ist, 9.C (R$, R')C (O)X, worin R3die gleiche Bedeutung wie oben R3 hat, R 7den Rest einer aAminosäure bedeutet, oder R8 und R7 zusammen mit dem Kohlenstoffatom an dem sie gebunden sind einen 4bis 7gliedrigen Ring bilden, und X fürOH, NHR6 oder OR6 steht, worin R6 wie oben definiert ist, steht oder 10. R2 und R3 zusammen mit dem Stickstoff an dem sie gebunden sind einen 4bis 7gliedrigen Ring bilden, worin gegebenenfalls eines der Kohlenstoffatome durchO,SoderNHersetzt ist, und worin ein, zwei oder drei der Kohlenstoffatome im Ring unsubstituiert sind oder einoder zweifach substituiert sind durch 10.1 (C,C2)Alkyl, 10.2 Phenyl, 10.3OH, 10.4 =O, 10.5C (O)O(CC6)Alkyl, 10.6C (O)Phenyl, worin Phenyl unsubstituiert oder wie oben unter 2.1 bis 2.12 beschrieben substituiert ist, 10.7C (O)(C>C6)Alkyl, oder 10.8C (O)OR3, worin R3 Wasserstoffatom oder (CC6)Alkyl darstellt, und/oder 10.9 zwei Kohlenstoffatome im Ring Teil eines zusätzlichen Phenyl restes bilden, der unsubstituiert oder wie oben unter 2.1 bis 2.12 beschrieben substituiert ist oder worin das Wasserstoffatom in dem gegebenenfalls vorhandenenNHim Ring unsubstituiert ist oder durch a) (C1C3)Alkyl, b)C (O)R3, worin R3 wie oben definiert ist, c) (CH2) oPhenyl, worin Phenyl unsubstituiert oder einoder zweifach wie unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist und o die ganze Zahl Null, 1 oder 2 darstellt, d) Benzol, das unsubstituiert oder wie oben unter 2.1 bis 2.12 beschrieben substituiert ist oder durch e)C (O)O(C,C6)Alkyl substituiert ist.
2. Verbindung der Formel I gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R1 für 1. Phenyl oder 2. Phenyl, welches einfach substituiert ist durch 2.1 (C1C6)Alkyl, worin Alkyl gerade oder verzweigt ist, 2.2 Halogen, 2.3O(C1C3) Alkyl oder 2.4NR3 (R4), worin R3 und R4 gleich oder verschieden sind und Wasserstoffatom oder (C1C6)Alkylbedeuten, steht R3 für Wasserstoffatom oder Methyl steht, R2 für 1. (C1C4)Alkyl, worin Alkyl verzweigt oder unverzweigt ist und unsubstituiert ist oder einfach wie unter 2.1 bis 2.12. beschrieben oder durch Phenyl substituiert ist oder durch einen Heteroalkylring oder durch einen (C3C7)Cycloalkyl substituiert ist, worin der Heteroalkylring oder das (C3C7)Cycloalkyl unsubstituiert ist oder einoder zweifach wie unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist, 2. Cyclohexyl, 3.C (R)C (0)X, worin R3 Wasserstoffatom bedeutet, R7 den Rest einer aAminosäure bedeutet, oder R8 und R7 zusammen mit dem Kohlenstoffatom an dem sie gebunden sind einen 4bis 7 gliedrigen Ring bilden, und X fürOH oderOR6steht, worin R6 Benzyl oder (C,C3)Alkyl bedeutet, steht oder 4. R2 und R3 zusammen mit dem Stickstoff an dem sie gebunden sind einen 4bis 7gliedrigen Ring bilden, worin gegebenenfalls eines der Kohlenstoffatome durchO,SoderNHersetzt ist, und worin ein, zwei oder drei der Kohlenstoffatome im Ring unsubstituiert sind oder einoder zweifach substituiert sind durch 4.1 Phenyl, unsubstituiert oder substituiert durch Halogen, 4.2OH, 4.3 = O, 4.4C (O)OH, 4.5C (O)(CrC2)Alky 4.6 (CC3)Alkyl oder 4.7 (O)OR3 substituiert ist und worin R3 Wasserstoffatom oder (C1C6)Alkyl darstellt, oder worin das Wasserstoffatom in dem gegebenenfalls vorhandenen NHim Ring unsubstituiert ist oder durch a) (C1C3)Alkyl, b)C (O)R3, worin R3 Wasserstoffatom oder (C1C6)Alkyl darstellt, c) Phenyl (CH2) o, worin Phenyl unsubstituiert oder einoder zweifach wie unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist und o die ganze Zahl Null, 1 oder 2 darstellt, oder d) C (O)O(C,C3)Aikyl substituiert ist, und/oder 4.8 zwei Kohlenstoffatome im Ring Teil eines zusätzlichen Phenylrestes bilden.
3. Verbindung der Formel I gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß R1 für 1. Phenyl oder 2. Phenyl, welches einfach substituiert ist durch 2.1 (C1C3)Alkyl, worin Alkyl gerade oder verzweigt ist, 2.2 Chlor oder 2.3OMethyl steht, R3 für Wasserstoffatom oder Methyl steht, R2 für 1. (C1C4)Alkyl, worin Alkyl verzweigt oder unverzweigt ist und unsubstituiert ist oder einfach durch Phenyl, C (O)OH, Halogen, Piperidin oder Cyclohexyl substituiert ist, worin Piperidin oder Cyclohexyl unsubstituiert ist oder einoder zweifach durch Halogen oder C (O)OH substituiert ist, 2. Cyclohexyl, 3.C (R)C (0)X, worin R8 Wasserstoffatom bedeutet, R 7Methyl bedeutet und X fürOH oderOR6 steht, worin R6 Benzyl oder (Cl C3)Alkyl bedeutet, steht oder 4. R2 und R3 zusammen mit dem Stickstoff an dem sie gebunden sind einen Morpholin, Piperidin, Piperazinoder Tetrahydroisochinolin 3carbonsäurerest bilden, und worin die Kohlenstoffatome im Ring unsubstituiert sind oder einoder zweifach substituiert sind durch 4.1 Phenyl, substituiert durch Chlor oder Fluor 4.2 Methyl, 4.3 =O, 4.4C (O)OH oder 4.5C (O)Methyl, oder worin das Wasserstoffatom in dem gegebenenfalls vorhandenen NHim Ring unsubstituiert ist oder durch a) Methyl, b)C (O)Methyl, c) Phenyl, substituiert durch Chlor, oder d) C (O)OEthyl substituiert ist.
4. Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel I gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man a) ein Amin der Formel III worin R2 und R3 wie in Formel I definiert sind, mit einem Sulfonsäurederivat der Formel IV, worin R wie in Formel I definiert ist und Y ein Halogenatom, Imidazolyl, oderOR10 bedeutet, worin Rlo Wasserstoffatom, (C1C6)Alkyl, Phenyl oder Benzyl darstellt, in Gegenwart einer Base oder gegebenenfalls eines wasserentziehenden Mittels zu einer Verbindung der Formel I umsetzt, oder b) 5Mercaptothiadiazole der Formel V, wobei R'die oben genannte Bedeutung hat, in Gegenwart von Natriumhypochlorid oder Chlor und einem Amin der Formel III in ein Sulfenamine der Formel VI, wobei R1, R2 und R3 die obengenannte Bedeutung haben, überführt und die Verbindung der Formel VI in Anwesenheit eines Oxydationsmittels wie Persäuren, insbesondere Peressigsäure, mChlorperbenzoesäure oder Wasserstoffperoxyd oder Kaliumpermanganat in die Verbindung Formel I umwandelt, oder c) eine nach den Verfahren a) oder b) hergestellte Verbindung der Formel I, die aufgrund ihrer chemischen Struktur in enantiomeren Formen auftritt, durch Salzbildung mit enantiomerenreinen Säuren oder Basen, Chromatographie an chiralen Stationärphasen oder Derivatisierung mittels chialer enantiomerenreinen Verbindungen wie Aminosäuren, Trennung der somit erhaltenen Diastereomeren, und Abspaltung der chiralen Hilfsgruppen in die reinen Enantiomeren auftrennt, oder d) die nach den Verfahren a) oder b) hergestellte Verbindung der Formel I entweder in freier Form isoliert oder im Falle des Vorliegens von sauren oder basischen Gruppen in physiologisch verträgliche Salze umwandelt.
5. Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen wirksamen Gehalt an mindestens einer Verbindung der Formel I gemäß, einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 zusammen mit einem pharmazeutisch geeigneten und physiologisch verträglichen Trägerstoff, Zusatzstoff und/oder anderen Wirkund Hilfsstoffen.
6. Verwendung von mindestens einer Verbindung der Formel I gemäß, einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, zur Herstellung von Arzneimitteln zur Prophylaxe und Therapie von Erkrankungen, die durch IL1 gekennzeichnet sind oder solchen, an deren Entstehung IL1 R beteiligt ist, insbesondere solchen, an deren Verlauf erhöhte Konzentrationen von IL1 ß beteiligt sind ist, wie Leukämie, septischer Schock, Hepatitis, HIVInfektionen oder musculoskeletale Erkrankungen wie Muskelabbau, degenerative Gelenkerkrankungen wie Osteoarthrosen, Spondylosen, Knorpelschwund nach Gelenktrauma oder längerer Gelenksruhigstellung nach Meniskusoder Patellaverletzungen oder Bänderrissen oder Erkrankungen des Bindegewebes wie Kollagenosen, Periodontalerkrankungen, Wundheilungsstörungen und insbesondere chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates wie entzündliche, immunologisch oder stoffwechselbedingte akute und chronische Arthritiden, Arthropathien, rheumatoide Arthritis, Myalgien und Störungen des Knochenstoffwechsels.
7. Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens eine Verbindung der Formel I gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 mit einem pharmazeutisch geeigneten und physiologisch verträglichen Träger und gegebenenfalls weiteren geeigneten Wirk, Zusatzoder Hilfsstoffen in eine geeignete Darreichungsform bringt.
Description:
Beschreibung SUBSTITUIERTE THIADIAZOLSULFONAMIDE ALS INTERLEUKIN-1-BETA-HEMMER Die Erfindung betrifft neue substituierte Thiadiazolsulfonamide, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung derselben als Arzneimittel.

In den Anmeldungen US 4 758 578, US 4 873 239 und US 4 985 450 werden nur solche Arylthiadiazolsulfonamide beschrieben, die sich zur Freisetzung von am Stickstoff unsubstituierter Sulfonamide eignen und daher insbesondere zur Glaukombehandlung eingesetzt werden können.

Ferner sind einige 1,2,4-Thiadiazol-sulfonamid Derivate mit bakterizider Wirkung bekannt (N. M. Yousif et al., Egypt. J. Chem. 32 (1989) 607-614).

In dem Bestreben wirksamere und besser verträglichere Arzneimittel zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen zu entwickeln, nehmen solche Verbindungen an Bedeutung zu, die in der Lage sind, die überschießende oder fehlregulierte Cytokin- Produktion zu beeinflussen (Annual Reports in Medicinal Chemistry Vol. 27, (1992), S 209-218). Besonders das Interleukin-lß (IL-1 ß), als eines der wichtigsten proinflammatorischen Cytokine, ist hier zu beachten. Seine de novo Synthese findet vor allem in den weißen Blutzellen und Makrophagen statt, wobei es zur Entfaltung seiner Wirkung, es zuerst aus inaktivem pro-IL-1 (3 freigesetzt werden muß. Es spielt eine entscheidende Rolle sowohl bei der Steuerung des Immunsystems als auch bei Entzündungsprozessen, und steht somit im ursächlichen Zusammenhang bei der Entstehung von Erkrankungen, wie Rheumatoider Arthritis, Arthrose, verschiedener Schockzustände oder entzündlichen Knochenerkrankungen.

Erfindungsgemäß wurde nun überraschenderweise gefunden, daß bestimmte Thiadiazolsulfonamide starke Inhibitoren der zellulären Interleukin-1 ß Generierung sind.

Die Erfindung betrifft die Verbindung der Formel I

und/oder eine stereoisomere Form der Verbindung der Formel I und/oder ein physiologisch verträgliches Salz der Verbindung der Formel I, wobei R1 für 1. Phenyl, 2. Phenyl, welches ein-bis dreifach substituiert ist durch 2.1.- (C1-C6)-Alkyl, worin Alkyl gerade, cyclisch oder verzweigt ist, 2.2.-OH, 2.3.-O-C (O)- (Ci-C6)-Alkyl-, 2.4.-0- (Cl-C6)-Alkyl, 2.5. Methylendioxo, 2.6. Halogen, 2.7.-CF3, 2.8.-CN, 2.9.-N02, 2.10.-C (O)-OH, 2.11.-C (O)-O-(C,-C6)-Alkyl oder 2.12. R3- (R4) N-, worin R3 und R4 gleich oder verschieden sind und Wasserstoffatom oder (C,-C6)-Alkyl-bedeuten, steht, oder 3. einen Heteroaromaten aus der nachfolgenden Gruppe 3.1. bis 3.15., der unsubstituiert oder wie unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist, 3.1. Pyrrol, 3.2. Pyrazol, 3.3. Imidazol, 3.4. Triazol, 3.5. Thiophen, 3.6. Thiazol, 3.7. Oxazol, 3.8. Isoxazol,

3.9. Pyridin, 3.10. Pyrimidin, 3.11. Indol, 3.12 Benzothiophen, 3.13. Benzimidazol, 3.14. Benzoxazol oder 3.15. Benzothiazol, steht, R3 für 1. Wasserstoffatom oder 2. (C,-C6)-Alkyl steht, R2 für 1. (C,-C7)-Alkyl, worin Alkyl verzweigt oder unverzweigt ist und unsubstituiert ist oder ein-oder zweifach wie oben unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist oder durch einen Heteroalkylring oder durch einen (C3-C7)- Cycloalkyl substituiert ist, worin der Heteroalkylring oder das (C3-C7)- Cycloalkyl unsubstituiert ist oder ein-oder zweifach wie oben unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist, 2.-(C2-C10)-Alkenyl,(C2-C10)-Alkenyl, worin Alkenyl gerade oder verzweigt ist, 3. (C3-C7)-Cycloalkyl, worin Cycloalkyl unsubstituiert ist oder ein-oder zweifach wie oben unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist, 4. Phenyl, worin Phenyl unsubstituiert oder ein-oder zweifach wie oben unter 2.1. bis 2.12. beschrieben substituiert ist, 5.-(CH2) m-Phenyl,(CH2) m-Phenyl, worin Phenyl unsubstituiert oder ein-oder zweifach wie oben unter 2.1. bis 2.12. beschrieben substituiert ist, m die ganze Zahl 1, 2,3,4,5 oder 6 darstellt, oder ein Wasserstoffatom des- (CH2) m-Restes durch-OH ersetzt ist, 6.- (CH2) n-Heteroaryl, worin Heteroaryl wie unter 3.1. bis 3.15. definiert ist und unsubstituiert oder wie oben unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist und n die ganze Zahl Null, 1,2,3,4,5 oder 6 darstellt, 7.-(C2-C6)-Alkyl-O-R6, worin R6 Wasserstoffatom, Benzyl, Allyl oder (C,-C6)-Alkyl darstellt und worin der Alkylrest gerade oder verzweigt ist, 8.-(C2-C6)-Alkyl-C (O)-OR6,(C2-C6)-Alkyl-C (O)-OR6, worin R6 wie oben definiert ist, 9.-C (R3, R7)-C (o)-X, worin R8 die gleiche Bedeutung wie oben R3 hat, R7 den Rest einer a-Aminosäure bedeutet, oder R8 und R7 zusammen mit

dem Kohlenstoffatom an dem sie gebunden sind einen 4-bis 7-gliedrigen Ring bilden, und X für-OH, NHR6 oder-OR6 steht, worin R6 wie oben definiert ist, steht oder 10. R2 und R3 zusammen mit dem Stickstoff an dem sie gebunden sind einen 4-bis 7-gliedrigen Ring bilden, worin gegebenenfalls eines der Kohlenstoffatome durch-O-,-S-oder-NH-ersetzt ist, und worin ein, zwei oder drei der Kohlenstoffatome im Ring unsubstituiert sind oder ein-oder zweifach substituiert sind durch 10.1 (Cr-C2)-Alkyl, 10.2 Phenyl, 10.3-OH, 10.4 =O, 10.5-C (O)-O-(Cr-C6)-Alkyl, 10.6-C (O)-Phenyl, worin Phenyl unsubstituiert oder wie oben unter 2.1 bis 2.12 beschrieben substituiert ist, 10.7-C (O)-(C,-C6)-Alkyl, oder 10.8-C- (O)-OR3, worin R3 Wasserstoffatom oder (C-C6)-Alkyl darstellt, und/oder 10.9 zwei Kohlenstoffatome im Ring Teil eines zusätzlichen Phenyl- restes bilden, der unsubstituiert oder wie oben unter 2.1 bis 2.12 beschrieben substituiert ist oder worin das Wasserstoffatom in dem gegebenenfalls vorhandenen-NH-im Ring unsubstituiert ist oder durch a) (C,-C3)-Alkyl, b)-C (O)-R3, worin R3 wie oben definiert ist, c)- (CH2) o-Phenyl, worin Phenyl unsubstituiert oder ein-oder zweifach wie unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist und o die ganze Zahl Null, 1 oder 2 darstellt, d) Benzol, das unsubstituiert oder wie oben unter 2.1 bis 2.12 beschrieben substituiert ist oder durch e)-C (O)-O-(C,-C6)-Alkyl substituiert ist.

Bevorzugt ist eine Verbindung der Formel I, wobei R'für 1. Phenyl oder 2. Phenyl, welches einfach substituiert ist durch 2.1 (C1-C6)-Alkyl, worin Alkyl gerade oder verzweigt ist, 2.2 Halogen, 2.3-O-(C1-C3) Alkyl oder 2.4-N-R3- (R4), worin R3 und R4 gleich oder verschieden sind und Wasserstoffatom oder (C1-C6)-Alkyl-bedeuten, steht R3 für Wasserstoffatom oder Methyl steht, R2 für 1. (C1-C4)-Alkyl, worin Alkyl verzweigt oder unverzweigt ist und unsubstituiert ist oder einfach wie unter 2.1 bis 2.12. beschrieben oder durch Phenyl substituiert ist oder durch einen Heteroalkylring oder durch einen (C3-C7)- Cycloalkyl substituiert ist, worin der Heteroalkylring oder das (C3-C7)- Cycloalkyl unsubstituiert ist oder ein-oder zweifach wie unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist, 2. Cyclohexyl, 3.-C (R3, R7)-C (o)-X, worin R Wasserstoffatom bedeutet, R7 den Rest einer a-Aminosäure bedeutet, oder R 8 und R7 zusammen mit dem Kohlenstoffatom an dem sie gebunden sind einen 4-bis 7-gliedrigen Ring bilden, und X für-OH oder-OR6 steht, worin R6 Benzyl oder (C,-C3)-Alkyl bedeutet, steht oder 4. R2 und R3 zusammen mit dem Stickstoff an dem sie gebunden sind einen 4-bis 7-gliedrigen Ring bilden, worin gegebenenfalls eines der Kohlenstoffatome durch-O-,-S-oder-NH-ersetzt ist, und worin ein, zwei oder drei der Kohlenstoffatome im Ring unsubstituiert sind oder ein-oder zweifach substituiert sind durch 4.1 Phenyl, unsubstituiert oder substituiert durch Halogen, 4.2-OH, 4.3 = O, 4.4-C (O)-OH, 4.5-C (O)-(C,-C2)-Alkyl 4.6 (C,-C3)-Alkyl oder 4.7- (O)-OR3 substituiert ist und worin R3 Wasserstoffatom oder

(Cr-C6)-Alkyldarstellt, oder worin das Wasserstoffatom in dem gegebenenfalls vorhandenen -NH-im Ring unsubstituiert ist oder durch a) (C1-C3)-Alkyl, b)-C (O)-R3, worin R3 Wasserstoffatom oder (C,-C6)-Alkyl darstellt, c) Phenyl- (CH2) o-, worin Phenyl unsubstituiert oder ein-oder zweifach wie unter 2.1 bis 2.12. beschrieben substituiert ist und o die ganze Zahl Null, 1 oder 2 darstellt, oder d) C (o)-O- (Cl-C3)-Alkyl substituiert ist, und/oder 4.8 zwei Kohlenstoffatome im Ring Teil eines zusätzlichen Phenylrestes bilden.

Insbesondere bevorzugt ist eine Verbindung der Formel I, wobei R1 für 1. Phenyl oder 2. Phenyl, welches einfach substituiert ist durch 2.1 (C,-C3)-Alkyl, worin Alkyl gerade oder verzweigt ist, 2.2 Chlor oder 2.3-O-Methyl steht, R3 für Wasserstoffatom oder Methyl steht, R2 für 1. (C,-C4)-Alkyl, worin Alkyl verzweigt oder unverzweigt ist und unsubstituiert ist oder einfach durch Phenyl, C (O)-OH, Halogen, Piperidin oder Cyclohexyl substituiert ist, worin Piperidin oder Cyclohexyl unsubstituiert ist oder ein-oder zweifach durch Halogen oder C (O)-OH substituiert ist, 2. Cyclohexyl, 3.-C (R8, R')-C (O)-X, worin R Wasserstoffatom bedeutet, R7 Methyl bedeutet und X für-OH oder-OR6 steht, worin R6 Benzyl oder (C,-C3)-Alkyl bedeutet, steht oder 4. R2 und R3 zusammen mit dem Stickstoff an dem sie gebunden sind einen Morpholin-, Piperidin-, Piperazin-oder Tetrahydroisochinolin-3- carbonsäurerest bilden, und worin die Kohlenstoffatome im Ring unsubstituiert sind oder ein-oder zweifach substituiert sind durch 4.1 Phenyl, substituiert durch Chlor oder Fluor, 4.2 Methyl,

4.3 = O, 4.4-C (O)-OH oder 4.5-C (O)-Methyl, oder worin das Wasserstoffatom in dem gegebenenfalls vorhandenen -NH-im Ring unsubstituiert ist oder durch a) Methyl, b)-C (O)-Methyl, c) Phenyl, substituiert durch Chlor, oder d) C (O)-O-Ethyl substituiert ist.

Mit dem Begriff"R2 und R3 zusammen mit dem Stickstoff an den sie gebunden sind einen 4-bis 7-gliedrigen Ring bilden, worin gegebenenfalls eines der Kohlenstoffatome durch-O-,-S-oder-NH-ersetzt ist"werden Reste verstanden, die sich beispielsweise von Azetidin, Pyrrolin, Pyrrolidin, Piperidin, Piperazin, Morpholin, Thiomorpholin, Tetrahydroisochinolin oder Tetrahydroisochinolin-3-carbonsäure (TIC) ableiten. Mit dem Begriff"R8 und R7 zusammen mit dem Kohlenstoff an den sie gebunden sind einen 4- bis 7-gliedrigen Ring bilden"werden Reste verstanden, die sich beispielsweise von Azetidin, Pyrrolin, Pyrrolidin, Piperidin, Piperazin, Morpholin, Thiomorpholin, Tetrahydroisochinolin oder ableiten. Unter dem Begriff"Heteroalkylring"werden Reste verstanden, die sich beispielsweise von Piperidin, Azetidin, Pyrrolidin, Isoxazolidin, Morpholin, Isothiazolidin, Thiomorpholin, Pyrazolidin, Imidazolidin, Piperazin, Pyran oder Thiopyran ableiten. Unter dem Begriff"Halogen"wird Fluor, Chlor, Brom oder Jod verstanden. Unter dem Begriff"Alkyl"oder"Alkenyl"werden Kohlenwasserstoffreste verstanden deren Kohlenstoffkette geradkettig oder verzweigt ist. Ferner können die Alkenylreste auch mehrere Doppelbindungen enthalten. Cyclische Alkylreste sind beispielsweise 3-bis 7-gliedrige Monocyclen wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Clyclopentyl, Cyclohexyl oder Cycloheptyl.

Unter dem Begriff"R7den Rest einer a-Aminosäure bedeutet"werden Reste R der Formel II verstanden,

worin R sich von einer natürlichen oder unnatürlichen Aminosäure ableitet. Unter natürliche Aminosäure werden Glycin, Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Phenylalanin, Tyrosin, Tryptophan, Serin, Threonin, Cystein, Methionin, Asparagin, Glutamin, Lysin, Histidin, Arginin, Glutaminsäure und Asparaginsäure verstanden. Unter unnatürliche Aminosäure werden solche Verbindungen der Formel II verstanden, bei denen beispielsweise der Rest R durch weitere Substituenten in der natürlichen Seitenkette abgeändert wird oder R ein Phenyl, Cycloalkyl, wie Cyclohexyl oder Heteroaryl- (CH2) n wie unter"R2 steht für 5"beschrieben darstellt. Vorzugsweise werden die charakteristischen Reste beispielsweise der folgenden nicht natürlich vorkommenden Aminosäuren 2-Aminoadipinsäure, 2-Aminobuttersäure, 2-Aminoisobuttersäure, 2,3- Diaminopropionsäure, 2,4-Diaminobuttersäure, 1,2,3,4-Tetrahydroisochinolin-1- carbonsäure, 1,2,3,4-Tetrahydroisochinolin-3-carbonsäure, 2-Aminopimelinsäure, Phenylglycin, 3- (2-Thienyl)-alanin, 3- (3-Thienyl)-alanin, 2- (2-Thienyl)-glycin, 2- Aminoheptansäure, Pipecolinsäure, Hydroxylysin, Sarkosin, N-Methylisoleucin, 6-N- Methyllysin, N-Methylvalin, Norvalin, Norleucin, Ornithin, allo-Isoleucin, allo-Threonin, 4- Hydroxyprolin, 3-Hydroxyprolin, allo-Hydroxylysin, 3- (2-Naphtyl)-alanin, 3- (1- Naphtylalanin), Homophenylalanin, Homocystein, Homocysteinsäure, Homotryptophan, Cysteinsäure, 3- (2-Pyridyl)-alanin, 3- (3-Pyridyl)-alanin, 3- (4-Pyridyl)-alanin, Phosphinothricin, 4-Fluorphenylalanin, 3-Fluorphenylalanin, 2-Fluorphenylalanin, 4- Chlorphenylalanin, 4-Nitrophenylalanin, 4-Aminophenylalanin, Cyclohexylalanin, Citrullin, 5-Fluortryptophan, 5-Methoxytryptophan, Methionin-Sulfon, Methionin-Sulfoxid oder NH2-NH-CONH2, ggf. substituiert, eingesetzt. Von den natürlichen oder unnatürlichen Aminosäuren werden beide enantiomeren Formen, das Racemat oder eine beliebige Mischung eingesetzt.

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel I und/oder einer stereoisomere Form der Verbindung der Formel I und/oder eines physiologisch verträglichen Salzes der Verbindung der Formel I, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man a) ein Amin der Formel III, worin R und R3 wie in Formel I definiert sind, mit einem Sulfonsäurederivat der Formel IV,

worin R'wie in Formel I definiert ist und Y ein Halogenatom, Imidazolyl, oder -OR10 bedeutet, worin R10 Wasserstoffatom, (C1-C6)-Alkyl, Phenyl oder Benzyl darstellt, in Gegenwart einer Base oder gegebenenfalls eines wasserentziehenden Mittels zu einer Verbindung der Formel I umsetzt, oder b) 5-Mercapto-thiadiazole der Formel V, wobei R'die oben genannte Bedeutung hat, in Gegenwart von Natriumhypochlorit oder Chlor und einem Amin der Formel III in ein Sulfenamine der Formel VI, wobei R', R2 und R3 die obengenannte Bedeutung haben, überführt und die Verbindung der Formel VI in Anwesenheit eines Oxydationsmittels wie Persäuren, insbesondere Peressigsäure, m-Chlorperbenzoesäure oder Wasserstoffperoxyd oder Kaliumpermanganat in die Verbindung Formel I umwandelt, oder c) eine nach den Verfahren a) oder b) hergestellte Verbindung der Formel I, die aufgrund ihrer chemischen Struktur in enantiomeren Formen auftritt, durch Salzbildung mit enantiomerenreinen Säuren oder Basen, Chromatographie an chiralen Stationärphasen oder Derivatisierung mittels chialer enantiomerenreinen Verbindungen wie Aminosäuren, Trennung der somit erhaltenen Diastereomeren,

und Abspaltung der chiralen Hilfsgruppen in die reinen Enantiomeren auftrennt, oder d) die nach den Verfahren a) oder b) hergestellte Verbindung der Formel t entweder in freier Form isoliert oder im Falle des Vorliegens von sauren oder basischen Gruppen in physiologisch verträgliche Salze umwandelt.

Die Ausgangsstoffe der chemischen Umsetzungen sind bekannt oder lassen sich nach literaturbekannten Methoden leicht herstellen. Als Ausgangsprodukte zur Darstellung eines Sulfonsäurederivats der Formel IV, insbesondere wenn Y ein Chloratom darstellt, dienen 5-Mercaptothiadiazole der Formel V, die üblicherweise durch Einleiten von Chlor in eine Suspension der Verbindung der Formel V in einer Mischung von Essigsäure und Wasser im Verhättnis 1 : 2 bis 5 : 1 bei Reaktionstemperaturen von 0 °C bis 30 °C direkt zu dem entsprechenden Sulfonsäurechloriden der Formel IV oxidiert werden.

Die Darstellung einer Verbindung der Formel I nach Verfahrensweg b) erfolgt über die Sulfenamide der Formel VI, die bevorzugt aus einem 5-Mercaptothiadiazol der Formel V und einem Amin der Formel III im wäßrigen Medium mit Natriumhypochlorit bei Reaktionstemperaturen von-5 °C bis 35 °C entstehen. Zur anschließenden Oxidation zu den Verbindungen der Formel I werden bevorzugt Persäuren, wie Peressigsäure, m- Chlorperbenzoesäure, Kaliumpermanganat oder Wasserstoffperoxyd eingesetzt (wie in US 4,985,450 beschrieben).

Die Herstellung physiologisch verträglicher Salze aus zur Salzbildung befähigten Verbindungen der Formel I, einschließlich deren stereoisomere Formen, erfolgt in an sich bekannter Weise. Die gegebenenfalls vorhandenen Säuren bilden mit basischen Reagenzien wie Hydroxiden, Carbonaten, Hydrogencarbonaten, Alkoholaten sowie Ammoniak oder organischen Basen, beispielsweise Trimethyl-oder Triethylamin, Ethanolamin oder Triethanolamin oder auch basischen Aminosäuren, etwa Lysin, Ornithin oder Arginin, stabile Alkali-, Erdalkali-oder gegebenenfalls substituierte Ammoniumsalze. Sofern die Verbindung der Formel I basische Gruppen aufweist, lassen sich mit starken Säuren auch stabile Säureadditionssalze herstellen. Hierfür kommen sowohl anorganische als auch organische Säuren wie Chlorwasserstoff-, Bromwasserstoff-, Schwefel-, Phosphor-, Methansulfon-, Benzolsulfon-, p-Toluolsulfon-,

4-Brombenzol-sulfon-, Cyclohexylamidosulfon-, Trifluormethylsuifon-, Essig-, Oxal-, Wein-, Bernstein-oder Trifluoressigsäure in Frage.

Die Erfindung betrifft auch Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen wirksamen Gehalt an mindestens einer Verbindung der Formel I und/oder eines physiologisch verträglichen Salzes der Verbindung der Formel I und/oder einer gegebenenfalls stereoisomere Form der Verbindung der Formel I, zusammen mit einem pharmazeutisch geeigneten und physiologisch verträglichen Trägerstoff, Zusatzstoff und/oder anderen Wirk-und Hilfsstoffen.

IL-1 f3 und seine krankheitsverursachenden Wirkungen sind in der Patentschrift EP 0 607 775, US 5 556 870 und in der dort zitierten Literatur beschrieben.

Aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften eignen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen zur Prophylaxe und Therapie von Erkrankungen, die durch IL-1 ß gekennzeichnet sind, bzw. auch solchen, an deren Entstehung IL-1 ß beteiligt ist, insbesondere aber solchen, an deren Verlauf erhöhte Konzentrationen von IL-1 ß beteiligt sind ist. Die zu behandelnden Krankheiten umfassen beispielsweise Leukämie, septischer Schock, Hepatitis, HiV-Infektionen oder musculoskeletale Erkrankungen wie Muskelabbau, degenerative Gelenkerkrankungen wie Osteoarthrosen, Spondylosen, Knorpelschwund nach Gelenktrauma oder längerer Gelenksruhigstellung nach Meniskus-oder Patellaverletzungen oder Bänderrissen. Dazu gehören auch Erkrankungen des Bindegewebes wie Kollagenosen, Periodontalerkrankungen, Wundheilungsstörungen und insbesondere chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates wie entzündliche, immunologisch oder stoffwechselbedingte akute und chronische Arthritiden, Arthropathien, rheumatoide Arthritis, Myalgien und Störungen des Knochenstoffwechsels.

Die erfindungsgemäßen Arzneimittel werden im allgemeinen oral oder parenteral verabreicht. Die rektale oder transdermale Applikation ist auch möglich.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels, das dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens eine Verbindung der Formel I mit einem pharmazeutisch geeigneten und physiologisch verträglichen Träger und gegebenenfalls

weiteren geeigneten Wirk-, Zusatz-oder Hilfsstoffen in eine geeignete Darreichungsform bringt.

Geeignete feste oder galenische Zubereitungsformen sind beispielsweise Granulate, Pulver, Dragees, Tabletten, (Mikro) Kapseln, Suppositorien, Sirupe, Säfte, Suspensionen, Emulsionen, Tropfen oder injizierbare Lösungen sowie Präparate mit protrahierter Wirkstoff-Freigabe, bei deren Herstellung übliche Hilfsmittel, wie Trägerstoffe, Spreng-, Binde-, Überzugs-, Quellungs-, Gleit-oder Schmiermittel, Geschmacksstoffe, Süßungsmittel und Lösungsvermittler, Verwendung finden. Als häufig verwendete Hilfsstoffe seien Magnesiumcarbonat, Titandioxid, Laktose, Mannit und andere Zucker, Talkum, Milcheiweiß, Gelatine, Stärke, Cellulose und ihre Derivate, tierische und pflanzliche Öle wie Lebertran, Sonnenblumen-, Erdnuß-oder Sesamöl, Polyethylenglykol und Lösungsmittel wie etwa steriles Wasser und ein-oder mehrwertige Alkohole wie Glyzerin, genannt.

Vorzugsweise werden die pharmazeutischen Präparate in Dosierungseinheiten hergestellt und verabreicht, wobei jede Einheit als aktiven Bestandteil eine bestimmte Dosis der erfindungsgemäßen Verbindung der Formel I enthält. Bei festen Dosierungseinheiten wie Tabletten, Kapseln, Dragees oder Suppositorien, können diese Dosis bis zu etwa 1000 mg, bevorzugt jedoch etwa 50 bis 300 mg und bei Injektionslösungen in Ampullenform bis zu etwa 300 mg, vorzugsweise aber etwa 10 bis 100 mg, betragen.

Für die Behandlung eines erwachsenen, etwa 70 kg schweren Patienten sind -je nach Wirksamkeit der Verbindungen gemäß Formel I-Tagesdosen von etwa 20 mg bis 1000 mg Wirkstoff, bevorzugt etwa 100 mg bis 500 mg indiziert. Unter Umständen können jedoch auch höhere oder niedrigere Tagesdosen angebracht sein. Die Verabreichung der Tagesdosis kann sowohl durch Einmalgabe in Form einer einzelnen Dosierungseinheit oder aber mehrerer kleinerer Dosierungseinheiten als auch durch Mehrfachgabe unterteilter Dosen in bestimmten Intervallen erfolgen.

'H-NMR-Spektren sind an einem 400 MHz-Gerät der Firma Bruker aufgenommen worden, in der Regel mit Tetramethylsilan (TMS) als internem Standard und bei

Raumtemperatur (RT). Als Lösemittel wurde jeweils DMSO-d6 verwendet, falls nicht anders vermerkt. Endprodukte werden in der Regel durch massenspektroskopische Methoden (FAB-, ESI-MS) bestimmt. Temperaturangaben in Grad Celsius, RT bedeutet Raumtemperatur (20 °C bis 26 °C). Verwendete Abkürzungen sind entweder erlautert oder entsprechen den üblichen Konventionen.

Beispiel 16 (S)-2- (3-Phenyl- (1,2,4) thiadiazol-5-sulfonylamino)-propionsäure hergestellt nach Verfahrensvariante a) Zu einer Lösung von 1,30 g (5 mMol) 3-Phenyl- (1, 2,4) thiadiazol-5-sulfonylchlorid in 20 ml Toluol wird unter Rühren bei 0°C eine Mischung von 0,72 g (5 mMol) (S)-Alanin- tert. butylester und 0,86 g (7,5 mMol) N-Ethylmorpholin in 20 ml Toluol innerhalb von 30 Minuten zugetropft. Nach 2 stündlichem Rühren wird durch Zugabe von 100 ml 1N- Salzsäure die Mischung sauer gestellt, die organische Phase abgetrennt und die wäßrige Phase mehrmals mit Toluol extrahiert. Trocknen der vereinigten organischen Phasen über Natriumsulfat und Einengen des Filtrats unter verminderten Druck ergibt einen öligen Rückstand an rohem tert.-Butylester. Zur Freisetzung der Säure wird der Ester in 20 ml Methylenchlorid aufgenommen und mit 3 ml Trifluoressigsäure bei RT 4 Stunden behandelt. Danach wird unter verminderten Druck die Mischung zur Trockene eingeengt und der Rückstand aus Toluol/Methylcyclohexan (1 : 4) umkristallisiert.

Ausbeute : 1,05 g weiße Nadeln (67 % der Theorie) Schmelzpunkt : 138-139 °C Die in der folgenden Tabelle 1 genannten Verbindungen wurden analog zu dem vorhergehendenBeispiel hergestellt. Beispiel Verbindung der Formel I Bemer-Schmelz-Masse kungen punkt °C M + 1 1 135-137 N 0 CH3 ir S-14 N-11 °Ö 2 114 312 N 0 I-\>-S-N0 s o 3 146-147 352 -S-N Ls'' s 0 a 108-109 332 N 0 w I yo N \/ 5 135-136 324 N 0 in H N, S o b s 0 NO N 6 155 Beispiel Verbindung der Formel I Bemer-Schmelz-Masse kungen punkt °C M + 1 7 Chiral S-88-89 328 N Isomer OsCH3 N-s 11 H-o p CH 3 8 Hydro-239-241 chlorid N 0 N-N N-CH, C ! H s 0 3 9 194-195 382 N H H N\S O -'OH 10 196-198 '-'OH \ o ,l- I I/--\ zu 11 Hydro-170-172 chlorid N Cll-ii H S 0 12 129 s 0 12 129 Cl 3 N-11 0 su 0 13 127-129 N 0 I>-O-N O N-11 s u Beispiel Verbindung der Formel I Bemer-Schmelz-Masse kungen punkt °C M + 1 14 202-203 N 0 OH N S lOl vA 15 192-193 i I NO_N N \\ Hs N-s I 1 0 16 S-138-139 Chiral Isoler O CH3 Zou HO i Chiral S-104-106 CH3 Isomer Nus - / S-205 Chiral l Isomer N HOo NUS I HA 0 222-224 N 0 po --S H) =o HO 20 F 179 N 0 O s 0 0 p O Beispiel Verbindung der Formel I Bemer-Schmelz-Masse kungen punkt °C M + 1 21 183-185 N 0 1 H\" H-v OH 22 S-133-134 Choral ho N 0 N N S lOl H O Ho Chiral S-92 N tsomer S nez N s) 11 H 0 0 0 H3C/\-CH3 H, C 24 Hydro-119-120 chlorid ci/--\ 1)'' \-Cu N 25 Cl 169-170 359 AN\R X '-S-N N-CH. S O s 26 O Chiral R-160-i 62 402 0 Chiraf Isomer HA - N S'N 27 397 Zozo s 'ISI FNi UN CL, Beispiel Verbindung der Formel I Bemer-Schmelz-Masse kungen punkt °C M + 1 28 Chiral s-181-182 342 H Isomer Isoler '-s-N N, s 11 H 0 0 HO Chiral R-142 314 Isomer N CH, NUS Ho 30 S-133-134 356 Choral Isoler \ I N CH3 ici -0'' HO 31 ci 202-204 387 \ n O S o-"3 S CH 3

Pharmakologische Beispiele Experimentell konnten die Wirkungen der erfindungsgemäßen Verbindungen auf die IL1- Freisetzung an einer isolierten Blutzellfraktion (mononukleare Zellen) nachgewiesen werden.

Beispiel : Die Anreicherung der mononuklearen Zellen aus frisch gewonnenem menschlichen Zitratblut erfolgte nach bekannten Standardverfahren (s. Tiku et al, J. Immunol. 136/10 (1986) 3677) :

10 ml frisch hergestelltes menschliches Zitratblut wurde vorsichtig mit 15 ml Lymphoprep (R) (Molter GmbH, Heidelberg, FRG) unterschichtet, und dann bei 400 xg (Minifuge (R), Fa. Heraeus, Hanau, FRG) 40 min bei 20° C zentrifugiert. Die sich in der Phasengrenze als weißer Ring abzeichnende Zellfraktion wurde mit Hilfe einer Spritze herausgezogen, 1 : 1 (v/v) mit PM-16-Puffer (Fa. Serva, Heidelberg, FRG) verdünnt, und nochmals, wie oben, für 10 min zentrifugiert. Der Überstand wurde mit 10 ml RPMI 1640-Puffer (Gibco, Berlin, FRG), dem vorher 300 mg/l L-Glutamin, 25 mmol/i HEPES, 0,1 g/ml Streptomyzin und 0,1 g/ml Penizillin zugesetzt worden waren, aufgenommen.

Mit Hilfe eines Zelizählers (Typ IT, Fa. Coulter Diagnostics, Krefeld, FRG) wurde die Zellsuspension, die aus etwa 90% Lymphozyten und 10% Monozyten besteht, auf etwa 5 Millionen Zellen/ml eingestellt. Die Zeliviabilität wurde vor und nach den Inhibierungs- experimenten mit Hilfe der bekannten Laktatdehydrogenase-Methode überprüft. Eine Änderung der Viabilität wurde dabei nicht festgestellt.

Die Synthese und Freisetzung von zellulärem IL-1 wurde induziert, indem zu 0,48 ml der oben beschriebenen Zellfraktion eine Lösung von 500 mg Lipopolysaccharid (Salmonella abortus equi, Sigma GmbH, Deisenhofen, FRG) in 0,01 ml Dimethylsufoxid/Wasser (1 : 10, v/v) gegeben wurde. Gleichzeitig wurde die Zellfraktion mit einer Lösung der Prüfsubstanz in 0,01 ml versetzt, und für 20 Stunden bei 37° C in einem handelsüblichen Inkubator belassen. Nach dem Kühlen der Proben auf 0° C wurde 1 Minute in einer Tischzentrifuge zentrifugiert, und jeweils 0,025 mi-Aliquote des Überstandes mit Hilfe eines kommerziell angebotenen"Sandwich"Enzym-lmmuno- Testkits (Fa. Biosource, Ratingen, FRG) nach Herstellervorschrift spezifisch auf ihren IL-1 ß-Gehalt untersucht. Die Kontrollwerte wurden ohne Zusatz von Prüfpräparat bestimmt und auf 100% gesetzt. Insbesondere wurde durch entsprechende Vergleichsmessungen ein etwaiger Einfluß von Dimethylsulfoxid auf den IL-1 ß-Spiegel ausgeschlossen.

Die dosisabhängige IL-1 ß-hemmende Wirkung einer Verbindung der Formel I wurde aufgezeigt, indem deren Wirkstärke (vollständige Hemmung der IL-1 ß-Freisetzung entspricht 100% Hemmung) bei sieben verschiedenen Konzentrationen bestimmt wurde. Der Konzentrationsbereich wurde dabei so gewähit, daß er die Bereiche von 0% Hemmung (also ohne Prüfsubstanzzusatz) bis mindestens 80% Hemmung umfaßte. Aus der graphisch oder rechnerisch ermittelten Dosis-Wirkungsbeziehung

wurde die Prüfsubstanzkonzentration extrapoliert, die zu 50% Hemmung der IL-1 ß- Freisetzung führte.

Dieser IC50-Wert wurde für die entsprechenden erfindungsgemäHen Verbindungen der Formel I in Tabelle 2 als micromol/Liter dargestellt.

Tabelle 2 IC50 Beispiel Nummer IC50 Beispiel Nummer [µM] µM 1 11 16 10 2 3 17 10 3 34 18 8 4 15 19 40 5 6 20 12 7 2 21 16 8 4 22 20 9 2 23 6 10 10 24 20 12 2 25 2 13 2 14 2 15 2