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Title:
TURBOMACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/091250
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a turbomachine, in particular a turbo-compressor (TCO), comprising a rotor (R) which is at least partly arranged in a housing (CAS) and extends along a rotational axis (X). The turbomachine has at least one radial bearing (RB) in which the rotor (R) is radially mounted on a radial bearing point (RBP), said radial bearing (RB) being designed as an oil-lubricated sliding bearing. In the axial region of the radial bearing point (RBP), the rotor (R) has a hollow chamber (CAV) which is annularly located in the circumferential direction (CDR) in the region of the outer 20% of the diameter of the radial bearing point (RBP) of the rotor (R) and which is thermally insulating between a radially inner core region (COR) of the rotor (R) in the region of the radial bearing point (RBP) and the radial outer region of the rotor (R) in the region of the radial bearing point (RBP). In order to ensure that the turbomachine runs as smoothly as possible, a first shaft end (RN1) of the rotor (R) protrudes from the axial center of the radial bearing point (RBP) by a projection (OVH) over the radial bearing point (RBP), wherein a first quotient (QLO) of the projection (OVH) divided by the total length (TLE) of the rotor (R) QLO=OVH/TLE > 0.15.

Inventors:
GAUSMANN RAINER (DE)
WEI CHUNSHENG (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/077483
Publication Date:
May 24, 2018
Filing Date:
October 26, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
F04D29/043; F04D29/046; F04D29/047; F04D29/053; F04D29/056; F04D29/057; F04D29/58; F04D29/62
Foreign References:
EP0983448B12009-05-06
US2885963A1959-05-12
US4586872A1986-05-06
DE1528754A11970-10-08
US20160084301A12016-03-24
EP0983448B12009-05-06
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Claims:
Patentansprüche

1. Turbomaschine,

insbesondere Turboverdichter (TCO) ,

umfassend einen Rotor (R) , der zumindest teilweise in einem

Gehäuse (CAS) angeordnet ist und sich entlang einer Rotati¬ onsachse (X) erstreckt, wobei die Turbomaschine mindestens ein Radiallager (RB) aufweist, in dem der Rotor (R) an einer Radiallagerstelle (RBP) radial gelagert ist, wobei das Radiallager (RB) als ölgeschmiertes Gleitlager ausgebildet ist, wobei der Rotor (R) im Axialbereich der Radiallagerstelle (RBP) eine sich ringförmig in einer Umfangsrich- tung (CDR) im Bereich der äußeren 20% des Durchmessers der Radiallagerstelle (RBP) des Rotors (R) befindliche Hohlkam- mer (CAV) aufweist, die zwischen einem radial innen befind¬ lichen Kernbereich (COR) des Rotors (R) im Bereich der Radiallagerstelle (RBP) und dem radial außen befindlichen Be¬ reich des Rotors (R) im Bereich der Radiallagerstelle (RBP) thermisch isoliert,

dadurch gekennzeichnet, dass

ein erstes Wellenende (RN1) des Rotors (R) von der axialen Mitte der Radiallagerstelle (RBP) aus um einen Über¬ hang (OVH) über die Radiallagerstelle (RBP) hinaus ragt, wobei ein erster Quotient (QLO) aus Überhang (OVH) zu einer Gesamtlänge (TLE) des Rotors (R) QLO=OVH/TLE > 0,15 be¬ trägt .

2. Turbomaschine nach Anspruch 1,

wobei die axiale Erstreckung des Überhangs (OVH) des Ro- tors (R) eine Überhangmasse (OVM) aufweist und der gesamte Rotor (R) eine Gesamtmasse (TMS) aufweist, wobei ein zwei¬ ter Quotient (QOT) aus Überhangmasse (OVM) zu Gesamtmas¬ se (TMS) QOT=OVM/TMS > 0,06 beträgt. 3. Turbomaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1, 2, wobei das Radiallager (RB) derart ausgebildet ist, dass ei¬ ne statische Lagerpressung (SBP) SBP > 6bar beträgt.

4. Turbomaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,

wobei der Rotor (R) eine Exzentrizität (EXT) von EXT < 0,1 aufweist .

5. Turbomaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4,

wobei die Turbomaschine für einen Nennbetriebszustand mit einer Umfangsgeschwindigkeit (RSP) RSP > 60m/s am äußersten Umfang (CMX) des Rotors (R) ausgebildet ist.

6. Turbomaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,

wobei das Radiallager (RB) für eine isentrope Lagerung aus- gebildet ist.

7. Turbomaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6,

wobei das überstehende erste Wellenende (RN1) eine Kupp- lung (CP) aufweist, wobei die Masse der Kupplung (CP) min¬ destens 2% der Gesamtmasse (TMS) des Rotors (R) beträgt.

8. Turbomaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7,

wobei die Gewichtskraft der Überhangmasse (OVM) mindestens

12% der Lagerlast (BLO) des Radiallagers (RB) beträgt.

9. Turbomaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8,

wobei der Überhang einen Massenschwerpunkt aufweist, wobei der Massenschwerpunkt des Überhangs sich näher am axialen Ende des Rotors (R) als am axialen Mittelpunkt des Radial¬ lagers (RB) befindet. 10. Turbomaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9,

wobei der Rotor (R) für den Nennbetrieb derart ausgelegt ist, dass bei Nenndrehzahl (NN) eine Unwucht-Fliehkraft des Überhangs bei 1° Biegung am Radiallager (RB) mindestens 60 der statischen Lagerkraft im Radiallager (RB) beträgt.

11. Turbomaschine nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 10,

wobei eine radiale Höhe (RHT) der Hohlkammer (CAV) kleiner als 10%, bevorzugt kleiner als 5% des Rotordurchmes¬ sers (RDM) an der Radiallagerposition (RBP) ist.

Description:
Beschreibung

Turbomaschine Die Erfindung betrifft eine Turbomaschine, insbesondere Tur ¬ boverdichter, umfassend einen Rotor, der zumindest teilweise in einem Gehäuse angeordnet ist und sich entlang einer Rota ¬ tionsachse erstreckt, wobei die Turbomaschine mindestens ein Radiallager aufweist, in dem der Rotor an einer Radiallager- stelle radial gelagert ist, wobei das Radiallager als ölge- schmiertes Gleitlager ausgebildet ist, wobei der Rotor im Axialbereich der Radiallagerstelle eine sich ringförmig in einer Umfangsrichtung im Bereich der äußeren 20% des Durchmessers der Radiallagerstelle des Rotors befindliche Hohlkam- mer aufweist, die zwischen einem radial innen befindlichen Kernbereich des Rotors im Bereich der Radiallagerstelle und dem radial außen befindlichen Bereich des Rotors im Bereich der Radiallagerstelle thermisch isoliert. Aus der EP 983 448 Bl ist bereits eine Rotorwelle für Turbo ¬ maschinen bekannt, bei der eine thermisch isolierende Hohl ¬ kammer im Bereich einer radialen Lagerung vorgesehen ist.

Es hat sich gezeigt, dass nicht bei allen Turbomaschinen eine derartige Maßnahme zur Vermeidung des Morten-Effekts gleich sinnvoll ist. Die mit dieser Maßnahme einhergehende Vergröße ¬ rung des Durchmessers im Radiallagerbereich verändert unge ¬ wollt die Rotordynamik ohne im gleichen Maße positive Verbes ¬ serungen für die Wellenfestigkeit zu bewirken. Der zusätzli- che Fertigungsaufwand und der größere benötigte Bauraum der Anordnung sind ebenfalls unerwünscht. Andererseits ist diese Maßnahme in bestimmten Fällen eine sehr gute Möglichkeit, die Laufruhe der Maschine zu verbessern, Betriebszustände zu rea ¬ lisieren, die ansonsten nicht möglich wäre oder auch Schäden zu vermeiden. Grundsätzlich hat die Laufruhe der Maschine auch Auswirkungen auf den Spielbedarf an z.B. Wellendichtungen und damit auch auf deren Dichtigkeit, so dass hier auch Verbesserungen im Wirkungsgrad erzielt werden können. Die Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, entspre ¬ chende Rotoren von Turbomaschinen mit einer derartigen thermischen Isolierung an der Lagerstelle zu versehen, wenn eine derartige Maßnahme sinnvoll ist.

Zur Lösung der Aufgabe wird eine Anordnung der eingangs defi ¬ nierten Art vorgeschlagen mit den zusätzlichen Merkmalen des kennzeichnenden Teils des unabhängigen Anspruchs. Die jeweils rückbezogenen Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.

Begriffe wie radial, axial, tangential oder Umfangsrichtung sind jeweils auf die Achse des Rotors bezogen, sofern dies nicht anders angegeben ist. Das Radiallager nach der Erfindung kann auch als kombiniertes Radial-Axiallager ausgebildet sein und dient jedenfalls zur Abstützung statischer und dynamischer Radiallagerkräfte. Da nach der Erfindung ein erstes Wellenende des Rotors von der axialen Mitte der Radiallagerstelle aus um einen Überhang über die Radiallagerstelle hinaus ragt, wobei ein erster Quo ¬ tient aus Überhang zu einer Gesamtlänge des Rotors

QLO=OVH/TLE > 0,15 beträgt, ist der Quotient QLO naturgemäß stets kleiner als 1, weil der Überhang OVH nicht größer sein kann als die Gesamtlänge TLE der Rotors. Insofern handelt es sich nicht um ein einseitig offenes Intervall sondern um ein zumindest logisch technisch mittels einer oberen Schranke von 1 begrenztes Intervall. In der Praxis ist es im Sinne einer zweckmäßigen Weiterbildung sinnvoll von

0,5 > QLO=OVH/TLE > 0,15 auszugehen.

Der von der Erfindung benutzte Begriff „Kernbereich des Rotors" bezieht sich auf denjenigen Bereich, der sich radial innen von der erfindungsgemäßen Hohlkammer zur thermischen

Isolierung befindet. Der Kernbereich ist hierbei der für die Aufnahme von statischen und dynamischen Kräften wesentliche Bestandteil des Rotors im Bereich der Radiallagerstelle. Die Hohlkammer in dem Bereich der Radiallagerstelle schwächt den Rotorquerschnitt, so dass die wesentlichen Festigkeitseigenschaften durch den Kernbereich bestimmt werden. Eine bevorzugte Ausführungsmöglichkeit der Hohlkammer besteht darin, dass eine Hülse im Bereich der Radiallagerstelle auf den Rotor aufgebracht wird, die mit einer radial innen be ¬ findlichen Oberfläche die Hohlkammer nach radial außen hin definiert. Diese Hülse kann auf der radial innen befindlichen Oberfläche eine Aussparung aufweisen und/oder über eine entsprechende Aussparung an dem Rotor in dem Bereich der Radiallagerstelle positioniert werden, so dass die Hohlkammer sich radial in den Bereich der Hülse hinein erstreckt und/oder den Kernbereich des Rotors radial dezimiert.

Eine entscheidende Erkenntnis der Erfindung liegt darin be ¬ gründet, dass eine Turbomaschine besonders vorteilhaft mit einer derartigen thermischen Isolierung im Bereich der Radiallagerstelle ausgestattet werden sollte, wenn ein erstes Wellenende des Rotors von der axialen Mitte der Radiallagerstelle aus um einen Überhang über die Radiallagerstelle hin ¬ ausragt, wobei ein erster Quotient aus diesem axialen Überhang zu einer Gesamtlänge des Rotors größer als 0,15 ist. Diese Formulierung geht davon aus, dass auf einer Seite der Radiallagerstelle die Hauptmasse des Rotors angeordnet ist und auf der axial anderen Seite der Radiallagerstelle ein Überhang über die Radiallagerstelle hinaus ragt. Auf der Sei ¬ te, auf der sich der größere Massenanteil des Rotors befin ¬ det, ist in einem gewissen Lagerabstand auch eine zweite Ra- diallagerstelle bzw. ein zweites Radiallager vorgesehen. In einer Gleichung lässt sich der obige Sachverhalt hinsichtlich der Längenverhältnismäßigkeit von Gesamtlänge zu Überhang derart ausdrücken: QLO = OVH/TLE > 0,15, wobei

QLO: 1. Quotient OVH Überhang (in Längeneinheit, z. B. mm)

TLE : Gesamtlänge (Längeneinheit, z. B. mm) .

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die axiale Erstreckung des Überhangs des Rotors eine Über ¬ hangmasse aufweist und der gesamte Rotor eine Gesamtmasse aufweist, wobei ein Quotient aus Überhangmasse zu Gesamtmasse > 0,06 ist. In einer Gleichung lässt sich dieser Sachverhalt wie folgt ausdrücken:

QUT = OVM/TMS > 0,06, wobei

QUT: 2. Quotient

OVM: Überhangmasse (in kg)

TMS: Gesamtmasse (in kg) .

Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Radiallager derart ausgebildet ist, so dass ei ¬ ne statische Lagerpressung größer 6bar ist. Es hat sich gezeigt, dass eine derartige Anordnung besonders zu der Ausbil ¬ dung des Morten-Effekts neigt.

Besonders zweckmäßig ist die Ausstattung einer Turbomaschine mit der definierten thermischen Isolierung, wenn die Anordnung aus Rotor und Radiallager eine relative Exzentrizität von mindestens 0,1 aufweist.

Hierbei meint der Begriff „relative Exzentrizität" den Ab ¬ stand zwischen der radialen Mittelachse des Radiallagers und der Rotorachse an der Lagerstelle normiert auf das Radial ¬ spiel zwischen Rotor und Gleitlagerfläche des Radiallagers. Die Zusammenhänge sind aus der Figur 4 erkennbar und im Fol ¬ genden im Einzelnen erläutert. relative Exzentrizität ecb = e/Cb (dimensionslos) wobei : RAJ = Radius des Rotors an dem Lager (gemittelt

über die Axialerstreckung)

RAB = Radius des Lagers bezogen auf die Gleitflä ¬ chen (gemittelt über die Axialerstreckung) Cb = Radiales Spiel zwischen Rotor und Lager = RAB-

RAJ

h = Radiales Spiel als Funktion der Umfangsposition an der das Spiel gemessen wird

hmin = MOFT = Minimales Öl-Film-Spiel

e = Exzentrizität - der radiale Abstand zwischen der radialen Mitte des Lagers und der radialen Mitte der Rotors

ecb = e/Cb = relative Exzentrizität - falls Null, ist der Rotor in dem Lager zentriert; falls ecb den Wert 1 erreicht, berührt der Rotor das

Lager, so dass der Schwerpunkt des Rotors zu der Rotorachse exzentrisch liegt und dement ¬ sprechend eine Unwucht ausbildet. Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Turbomaschine für einen Nennbetriebszustand mit einer Um ¬ fangsgeschwindigkeit >60m/s am äußersten Umfang des Lagerzap ¬ fens (Abschnitt der Welle bzw. des Rotors im Bereich des Ra ¬ diallagers) ausgebildet ist. Hierbei bezeichnet der Nennbe- triebszustand das Vorliegen derjenigen Betriebsparameter der Maschine, mit denen der Betrieb die meiste Zeit stattfindet.

Besonders zweckmäßig ist eine Ausbildung des Radiallagers als eine isentrope Lagerung.

Mit besonderem Vorteil kommt die Erfindung zum Einsatz, wenn das überstehende erste Wellenende eine Kupplung aufweist, wo ¬ bei die Masse der Kupplung mindestens 2% der Gesamtmasse des Rotors beträgt. Für eine derartige Anordnung ist eine Maßnah- me gegen den Morten-Effekt äußerst zweckmäßig.

Besonders bevorzugt ist der Einsatz der Erfindung, wenn die Gewichtskraft der Überhangmasse mindestens 12% der Lagerlast des Radiallagers beträgt. Weiterhin ist der Einsatz der Er ¬ findung besonders zweckmäßig, wenn der Überhang einen Massenschwerpunkt aufweist, der sich näher am axialen Ende des Ro ¬ tors als am axialen Mittelpunkt des Radiallagers befindet.

Desweiteren ist der Einsatz der Erfindung besonders sinnvoll, wenn der Rotor für den Nennbetrieb derart ausgelegt ist, dass bei Nenndrehzahl eine Unwuchtfliehkraft des Überhangs bei 1° Biegung am Radiallager mindestens 60% der statischen Lagerkraft im Radiallager beträgt.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass eine radiale Höhe der Hohlkammer kleiner als 10%, bevorzugt kleiner als 5% des Rotordurchmessers an der Radiallagerposi ¬ tion ist.

Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines speziellen Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher ver deutlicht. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische stark vereinfachte Darstellung eines Turboverdichters nach der Erfindung

Figur 2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemä- ßen Hohlkammer im Längsschnitt,

Figur 3 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemä ¬ ßen Turbomaschine mit einer Biegung von 1% im Bereich des Radiallagers des Rotors.

Figur 4 eine schematische Darstellung der geometrischen Zusammenhänge an der Radiallagerstelle in einem Axi ¬ alschnitt . Figur 1 zeigt eine schematische Wiedergabe einer erfindungs ¬ gemäßen Turbomaschine, nämlich eines Turboverdichters TCO. Stark simplifiziert ist der Längsschnitt als einfache Strich ¬ zeichnung wiedergegeben, mit einem Rotor R und einem Gehäu- se CAS, das den Rotor R teilweise umgibt. Der Rotor R trägt in diesem Beispiel drei rotierende Impeller, nämlich ein erstes Laufrad IMPl, ein zweites Laufrad IMP2 und ein drittes Laufrad IMP3.

Die Begriffe „rechts" und „links" werden hier nur mit Bezug auf die Zeichnungen verwendet. Tatsächlich kann die Anordnung auch umgekehrt sein, so dass links nur eine erste Seite und rechts die andere zweite Seite der Anordnung bezeichnen.

Der Rotor R erstreckt sich entlang einer Rotorachse X und ist radial mittels zweier Radiallager RB gelagert. Das links an ¬ geordnete Radiallager RB ist als Festlager ausgebildet und weist dementsprechend ein angeschlossenes Axiallager auf, das nicht im weiteren Detail dargestellt ist. Dieses Radiallager lagert den Rotor R zwischen einem ersten Wellenende RN1 und dem Rest des Rotors R. Das rechts angeordnete Radiallager RB teilt den Rotor mittels dieser Radiallagerstelle in ein zwei ¬ tes Wellenende RN2 und den Rest des Rotors R. Die Radialla- gerstelle RBP des linksseitigen Radiallagers RB ist rechts ¬ seitig von dem ersten Laufrad IMPl angeordnet, so, dass das erste Laufrad IMPl als Überhang und dementsprechend als Be ¬ standteil eines Überhangs OVH des Rotors R ausgebildet ist. Am Ende des ersten Wellenendes RN1 befindet sich noch eine Kupplung CP zur Ankupplung an andere Rotationsmaschinen, beispielsweise einen Antrieb. Alternativ kann eine Kupplung CP λ (hier optional ausgeführt) auch an dem zweiten Wellenende RN2 vorgesehen sein. Der Rotor R hat die Gesamtlänge TLE und der Überhang OVH weist eine Überhanglänge OVL auf. Der Über- hang OVH weist darüber hinaus eine Überhangmasse OVM auf, die in einem bestimmten Verhältnis der Gesamtmasse TMS des Ro ¬ tors R steht. Beispielhaft an dem linken Radiallager RB ist eine Lagerlast BLO eingezeichnet und eine statische Lager ¬ pressung SBP resultierend aus der Lagerlast BLU. An dem ers- ten Impeller IMPl ist ebenfalls schematisch der äußerste Umfang CMX des Rotors R eingetragen, an dem sich die maximale Umfangsgeschwindigkeit RSP in Umfangsrichtung CDR in einem Nennbetrieb ergibt. Figur 2 zeigt Einzelheiten zu der Ausbildung eines thermisch isolierenden Hohlraums an der Radiallagerstelle RBP des lin ¬ ken Radiallagers RB in der Figur 1. Die Hohlkammer CAV wird hier mittels einer Hülse SLV ausgebildet, die auf das erste Wellenende RN1 im Bereich der Radiallagerstelle RBP aufge ¬ schrumpft ist. Zwischen zwei Schrumpfsitzen der Hülse SLV befindet sich axial auf der radialen Innenseite der Hülse SLV eine radiale Ausnehmung mit der radialen Höhe RH . Im Bereich der Radiallagerstelle RBP hat der Rotor R einen Rotordurchmesser RDM, wobei die radiale Höhe RHT der Hohlkammer kleiner als 10%, bevorzugt kleiner als 5% des Rotordurchmessers RDM ist. Auf diese Weise wird der gewünschte thermische Isolier ¬ effekt erreicht.

Figur 3 zeigt schematisch eine Biegung des ersten Wellenendes RN1 um einen Winkel im Bereich der Radiallagerstel ¬ le RBP, so dass der Massenschwerpunkt MSPOV des Überhangs OV (zu unterscheiden von dem Massenschwerpunkt MSP des gesamten Rotors R und die Exzentrizität EXT des Massenschwerpunkt MSP zu der Rotorachse X) sich exzentrisch um eine Exzentrizität EXT2 verlagert. In Folge der Exzentrizität des ersten Wellenendes RN1 ergibt sich eine Zentrifugalkraft CFF auf ¬ grund der resultierenden Unwucht.

In den Figuren 1, 3 ragt das erste Wellenende RN1 des Ro ¬ tors R von der axialen Mitte der Radiallagerstelle RBP aus um den Überhang OVH über die Radiallagerstelle RBP hinaus, wobei ein erster Quotient QLO aus Überhang OVH zu einer Gesamtlän- ge TLE des Rotors R QLO=OVH/TLE > 0,15 beträgt.

Die axiale Erstreckung des Überhangs OVH des Rotors R weist eine Überhangmasse OVM auf und der gesamte Rotor R weist eine Gesamtmasse TMS auf, wobei ein zweiter Quotient QOT aus Über ¬ hangmasse OVM zu Gesamtmasse TMS QOT=OVM/TMS > 0,06 bträgt. Das Radiallager RB ist derart ausgebildet, dass eine stati ¬ sche Lagerpressung SBP > 6bar beträgt. Die Turbomaschine ist für einen Nennbetriebszustand mit einer Umfangsgeschwindigkeit RSP RSP > 60m/s am äußersten Um ¬ fang CMX des Rotors R ausgebildet. Das Radiallager RB ist für eine isentrope Lagerung ausgebildet. Das überstehende erste Wellenende RN1 weist eine Kupplung CP auf, wobei die Masse der Kupplung CP mindestens 2% der Gesamtmasse TMS des Ro ¬ tors R beträgt.

Die Gewichtskraft der Überhangmasse OVM beträgt mindestens 12% der Lagerlast BLO des Radiallagers RB .

Der Überhang weist einen Massenschwerpunkt auf, wobei der Massenschwerpunkt des Überhangs sich näher am axialen Ende des Rotors R als am axialen Mittelpunkt des Radiallagers RB befindet .

Der Rotor R ist für den Nennbetrieb derart ausgelegt, dass bei Nenndrehzahl NN eine Unwucht-Fliehkraft des Überhangs bei 1° Biegung am Radiallager RB mindestens 60% der statischen Lagerkraft im Radiallager RB beträgt.

In Figur 2 ist eine radiale Höhe RHT der Hohlkammer CAV klei- ner als 10%, bevorzugt kleiner als 5% des Rotordurchmes ¬ sers RDM an der Radiallagerposition RBP.

Das Lager RB weist eine relative Exzentrizität EXT von EXT < 0 , 1 auf .

Figur 4 zeigt eine schematische axiale Schnittdarstellung des Rotors R bzw. der Welle des Rotors R im Bereich des linken Axiallagers RB . Der Rotor R ist in der Figur 4 in einer Rotation ROT gegenüber dem stehenden Radiallager RB dargestellt. Der Rotor R erstreckt sich axial in Richtung der Rotorachse X. Das Radiallager RB weist einen radialen Mittelpunkt Χ λ auf. Die Darstellung der Figur 4 zeigt einen spezifischen Axialschnitt, der geometrische Parameter wiedergibt, die in Axialrichtung über die Länge des Radiallagers RB gemittelt sind. Das Radiallager RB weist hinsichtlich der inneren Oberfläche der Gleitflächen einen Radiallagerradius RAB auf. Der Rotor R weist einen Radius RAJ auf. Der Radius des Rotors RAJ ist geringer ausgebildet als der Radius des Lagers RAB. In- folge der Rotation ROT positioniert sich der Rotor R in dem Radiallager RB in einer bestimmten Radiallage. In dieser Radiallage befinden sich die Rotationsachse X und der radiale Mittelpunkt Χ λ des Radiallagers RB auf einer Achse der Ach- sen LOC. In Verlängerung der Achse der Achsen LOC befindet sich in diesem Betriebszustand ein minimales Radialspiel zwi ¬ schen der Oberfläche des Rotors R und der Gleitfläche des Ra ¬ diallagers RB . Das minimale Radialspiel HMIN ist hier auch als OFT bezeichnet. Im Allgemeinen ist das Radialspiel zwi- sehen der Oberfläche des Rotors R und der Gleitfläche des Ra ¬ diallagers RB als H bezeichnet mit einer Funktion der Um- fangsposition AAG (die hier als Winkel angegeben ist) . Der Abstand zwischen der Rotorachse X und der radialen Mitte Χ λ des Radiallagers RB ist die Exzentrizität E. Hieraus errech- net sich in Kombination mit dem theoretischen Radialspiel

(Differenz zwischen Radius des Lagers RAB und Radius des Ro ¬ tors RAJ) die relative Exzentrizität.