VOR DEM ESCHE RAINER (DE)
WO1996024981A1 | 1996-08-15 |
US20020108659A1 | 2002-08-15 | |||
GB191115926A | 1912-02-29 | |||
GB695589A | 1953-08-12 | |||
JP2002061761A | 2002-02-28 | |||
US4353390A | 1982-10-12 | |||
US5704385A | 1998-01-06 | |||
US4844113A | 1989-07-04 | |||
US2654388A | 1953-10-06 | |||
US5704385A | 1998-01-06 |
Patentansprüche: 1. Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ), dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuum-Sicherheits- Verschlusssystem (1 ) eine Vakuumdurchführung (100) mit s-förmiger Geometrie und eine Verschlussklappe (10) aufweist, wobei die Verschlussklappe (10) ein ferromagnetisches Kontergewicht (1 1 ) aufweist und an einer Lagerstange (18) drehbeweglich befestigt und zwischen einer Offenstellung und einer Geschlossenstellung verschwenkbar ist, wobei in der Offenstellung die Vakuumdurchführung (100) durchgängig ist, während sie in der Geschlossenstellung blockiert ist. 2. Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussklappe (10) ein ferromagnetisches Kontergewicht (1 1 ) aufweist. 3. Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerstange an einem Auflager (135) gelagert ist, und das Kontergewicht (1 1 ) in der Offenstellung an einer Auflagerstelle (131 ) anliegt, wobei die Auflagerstelle (131 ) im Verhältnis zur Lage des Auflagers (135) der Lagerstange (18) in x-Richtung so weit entfernt ist, dass das Kontergewicht (1 1 ) über die Neutralstellung senkrecht über dem Auflager der Lagerstange (135) hinaus verschwenkt ist. 4. Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) weiterhin eine Auflagerstelle (130) für die Verschlussklappe in der Geschlossenstellung aufweist, wobei die Auflagerstelle (130) sich in y-Richtung im Wesentlichen auf gleicher Höhe wie die Auflagerstelle (135) für die Lagerstange (18) befindet und das Verhältnis der Länge A des Teils der Verschlussklappe (10) von Drehpunkt (12) bis Ende des Kontergewichts (1 1 ) zur Länge B des Teils der Verschlussklappe (10) von Drehpunkt (12) bis Ende des Verschlussteils der Verschlussklappe (10) in Abhängigkeit des Gewichts der Verschlussklappe (10) und des Kontergewichts (1 1 ) so gewählt ist, dass die Verschlussklappe (10) in der Geschlossenstellung an der Auflagerstelle (130) anliegt. 5. Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuum-Sicherheits- Verschlusssystem (1 ) eine Druckkammer (120) aufweist, wobei die Druckkammer (120) mit der Vakuumdurchführung (100) verbunden ist und die Verschlussklappe (10) in der Offenstellung die Druckkammer (120) zumindest teilweise abdeckt, ohne sie druckdicht gegenüber der Vakuumdurchführung (100) zu verschließen 6. Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussklappe (10) auf ihrer Einlassseite (14) eine Materialausnehmung (16) in ihrer Fläche (15) aufweist, wobei diese Materialausnehmung (16) so angeordnet ist, dass sie in der Offenstellung beiderseits der unteren Kante (121 ) der Druckkammer (120) liegt. 7. Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialausnehmung (16) löffeiförmige ausgestaltet ist, wobei sie in dem Bereich, der außerhalb der Druckkammer (120) liegt, tiefer in die Fläche (15) der Einlassseite (14) der Verschlussklappe (10) hineinragt als in dem Bereich, der der Druckkammer (12) gegenüberliegt, und einen fließenden Übergang des tiefen Bereichs zum flacheren Bereich aufweist. 8. Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontur der Materialausnehmung (16) in der Fläche (15) der Verschlussklappe (10) mit Radien versehen ist. 9. Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagerstelle (130) für die Verschlussklappe (10) konisch ausgeführt ist. 10. Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kante (17) der Verschlussklappe (10) konisch ausgeführt ist. 1 1 . Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die konischen Kante (17) der Verschlussklappe (10) mit der konisch ausgeführten Auflagerstelle (130) einen Dichtsitz bildet. 12. Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussklappe (10) einen ferromagnetischen Werkstoff enthält und das Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) mindestens einen Haltemagneten (140) aufweist, der sich in y-Richtung oberhalb der Auflagerstelle (130) für die Verschlussklappe (10) befindet. 13. Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltemagnet (140) ein Permanentmagnet ist. 14. Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem (1 ) nach einem der Ansprüche 12 oder 13 dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuum-Sicherheits- Verschlusssystem (1 ) eine Ausnehmung (141 ) in y- Richtung oberhalb der Verschlussklappe (10) aufweist, in der der Haltemagnet (140) bewegbar gelagert ist. |
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem für kinetische Energiespeicher, insbesondere für Schwungradmaschinen.
Hintergrund der Erfindung
Die Schwungradspeicherung ist eine Methode der mechanischen
Energiespeicherung. In einer Maschine befindet sich ein Schwungrad, das auf eine sehr hohe Drehzahl beschleunigt wird, womit Energie als Rotationsenergie
gespeichert wird. Um die gespeicherte Energie zurückzugewinnen, wird das
Schwungrad abgebremst. Dazu ist in einem typischen System das Schwungrad mit einer Elektromotor-Generator-Kombination verbunden. Um den Speicher aufzuladen, wird das Schwungrad über den Elektromotor in Bewegung gesetzt. Eine hohe
Drehzahl entspricht dabei einer hohen Rotationsenergie. Mittels eines
angeschlossenen Generators kann diese Energie bei Bedarf wieder in elektrische Energie umgewandelt werden. Das Schwungrad gibt dabei seine kinetische Energie an den Generator ab. Das Schwungrad wird auch als Rotor bezeichnet.
Die durch die Generatordrehung induzierte Spannung stellt die Rückgewinnung der Energie dar. Ältere Systeme wiesen große Nachteile durch eine hohe
Selbstentladung (ca. 50 % in ca. 1 h) auf, die durch die Reibung in der Luft und Reibungsverlust des Lagers begründet war. Die Schwungräder älterer Systeme waren aus Stahl gefertigt und wiesen ein hohes Gewicht auf. Für die Speicherung von 10 kWh wurden ca. 1 ,6 t Schwungradmasse benötigt. Ein Schwungrad eines fortgeschrittenen Systems hingegen, wie es beispielsweise in der internationalen Offenlegungsschrift WO 9624981 A1 beschrieben ist, wird aus Kohlenstofffaser- Verbundwerkstoffen gefertigt und rotiert je nach Bauart mit 20.000 bis über 50.000 Umdrehungen/min. Für die Speicherung einer Energie von beispielsweise 5 kWh benötigen fortschrittliche Schwungräder eine Masse von nur noch ca. 60 kg. Um die Reibungsverluste gering zu halten, werden luftleere Gehäuse und Magnetlager verwendet. Dabei rotiert das Schwungrad in einem evakuierten Gehäuse, das über ein Vakuumsystem, enthaltend mindestens eine Vakuumpumpe und eine
Verrohrung, evakuiert wird. Solche Systeme können in wenigen Sekunden bis Minuten voll aufgeladen werden.
Hier und im Folgenden wird unter Vakuum und evakuiertem System oder
evakuiertem Hohlkörper wie Gehäuse oder Rohr nicht nur der Zustand eines absoluten Vakuums, sondern jeder Zustand verstanden, bei dem in dem System oder dem Hohlkörper ein Druck unterhalb des Umgebungsdrucks herrscht.
Im Falle eines Fehlers in der beschriebenen Schwungradmaschine, wie
beispielsweise das mechanische Versagen einer Rotorkomponente oder das
Versagen einer elektromechanischen Komponenten, wie einem Magnetlager, kann es durch mechanische Wechselwirkung zwischen bewegten und ruhenden
Komponenten zu einer plötzlichen Energiefreisetzung kommen, die eine Zerstörung von Bauteilen auslösen kann. Insbesondere die Beschädigung des aus
Faserverbundwerkstoff bestehenden Rotors führt zu einer impulsartigen Bildung von Gasen, Staubpartikeln und Festkörperteilen, was einen plötzlichen Druckanstieg im Inneren der Schwungradmaschine zur Folge hat.
Ein Ausdringen solcher Stoffe in weitere Bereiche der über den Vakuumanschluss verbundenen Anlagensysteme ist aus Sicherheitsgründen sowie zum Schutz der Investition zu verhindern. Gase und Festkörper eines zerstörten Rotors würden bei Austritt in das Vakuumsystem mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Ausfall der
Vakuumpumpe und/oder zur Kontaminierung der Vakuumverrohrung führen. Vielfach werden mehrere Schwungradmaschinen zu einem System mit gemeinsamem Vakuumsystem zusammengefasst. Im Falle eines Fehlers in einer einzelnen
Schwungradmaschine besteht dann das Risiko eines Rückstroms solcher Stoffe in die weiteren Schwungradmaschinen, was dort ebenfalls zum Ausfall führen würde und eine Fehlerkaskade innerhalb der Gesamtanlage auslösen könnte.
Die beschriebenen Probleme können bei allen Vakuumsystemen auftreten, die bewegte Teile enthalten. US 5,704,385 beschreibt einen seismischen Sicherheitsapparat mit einem
seismischen Sicherheitsmechanismus zur Unterbrechung eines Flüssigkeitsflusses beispielsweise in einer Gas- oder Ölpipeline aufgrund einer Vibration oder eines Stoßes. Dazu ist ein Ball in einer Vertiefung auf einer um einen Drehpunkt drehbaren Ventilklappe positioniert, aus der der Ball aufgrund einer Vibration oder eines Stoßes entfernt wird und in eine Position läuft, in der der Ball die Ventilklappe mittels seines Gewichts in eine Verschlussposition drückt und somit die Verschlussklappe den Flüssigkeitsfluss unterbindet.
Zusammenfassung der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Sicherheits-Verschlusssystem für ein
Vakuumsystem anzugeben, das im Falle eines internen Fehlers das Vakuumsystem sicher verschließt und verschlossen hält. Dabei soll das Sicherheits- Verschlusssystem im offenen Zustand den Leitungsquerschnitt möglichst wenig verkleinern. Der Aufbau des Systems soll möglichst einfach und kostengünstig zu realisieren sein. Zudem soll sich das ausgelöste Sicherheits-Verschlusssystem ohne Öffnen der evakuierten Anlagen- und Maschinenteile zurücksetzen lassen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 14.
Erfindungsgemäß weist das Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem eine
Vakuumdurchführung mit s-förmiger Geometrie und eine Verschlussklappe auf, wobei die Verschlussklappe ein ferromagnetisches Kontergewicht aufweist und an einer Lagerstange drehbeweglich befestigt und zwischen einer Offenstellung und einer Geschlossenstellung verschwenkbar ist, wobei in der Offenstellung die
Vakuumdurchführung durchgängig ist, während sie in der Geschlossenstellung blockiert ist. Unter normalen Funktionsbedingungen befindet sich die
Verschlussklappe in der Offenstellung. Aufgrund der niedrigen Druckverhältnisse herrscht innerhalb der Vakuumdurchführung eine Molekularströmung. Unter diesen Bedingungen ist der Leitwert mit der dritten Potenz proportional zum Leitungsdurchmesser.
In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Lagerstange an einem Auflager so gelagert, dass das Kontergewicht in der Offenstellung an einer Auflagerstelle anliegt, wobei diese Auflagerstelle im Verhältnis zur Lage des Auflagers der Lagerstange in x-Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Durchströmungsrichtung der
Vakuumdurchführung an dieser Stelle so weit entfernt ist, dass das Kontergewicht über die Neutralstellung senkrecht über dem Auflager der Lagerstange hinaus verschwenkt ist. Dabei befindet sich der Gesamtschwerpunkt der beweglichen Klappenmechanik oberhalb, in x-Richtung versetzt zum Drehpunkt. Die Hebelwirkung des Kontergewichts sorgt dabei für eine stabile Gleichgewichtslage. Die
Verschlussklappe ragt hierbei nur minimal in die Leitungsquerschnittsfläche hinein. Dabei kann die Blendenwirkung vernachlässigt werden. Der Leitungsquerschnitt wird dadurch nur minimal eingeschränkt und der Leitwert der Vorrichtung gegenüber einer Ausführung ohne Verschlussklappe nur minimal beeinflusst.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Vakuum-Sicherheits- Verschlusssystem weiterhin eine Auflagerstelle für die Verschlussklappe in der Geschlossenstellung auf, wobei sich die Auflagerstelle in y-Richtung, das heißt in Richtung der Durchströmung der Vakuumdurchführung an dieser Stelle, im
Wesentlichen auf gleicher Höhe wie die Auflagerstelle für die Lagerstange befindet und das Verhältnis der Länge A des Teils der Verschlussklappe von ihrem Drehpunkt bis zum Ende des Kontergewichts zur Länge B des Teils der Verschlussklappe von ihrem Drehpunkt bis zum Ende des Verschlussteils der Verschlussklappe in
Abhängigkeit des Gewichts der Verschlussklappe und des Kontergewichts so gewählt ist, dass die Verschlussklappe an der Auflagerstelle anliegt und sich in einem stabilen Gleichgewicht befindet, wenn sie sich in der Geschlossenstellung befindet.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Vakuum-Sicherheits- Verschlusssystem eine Druckkammer auf, wobei die Druckkammer mit der
Vakuumdurchführung verbunden ist und die Verschlussklappe in der Offenstellung die Druckkammer zumindest teilweise abdeckt, ohne sie druckdicht gegenüber der Vakuumdurchführung zu verschließen. Durch die Druckkammer werden auf die Verschlussklappe wirkenden Kräfte weiter verstärkt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Verschlussklappe auf ihrer Einlassseite eine Materialausnehmung in ihrer Fläche auf, wobei diese
Materialausnehmung so angeordnet ist, dass sie in der Offenstellung beiderseits auf der unteren Kante der Druckkammer liegt. Dabei kann die Materialausnehmung löffelförmig ausgestaltet sein, in dem sie in dem Bereich, der außerhalb der
Druckkammer liegt, tiefer in die Fläche der Verschlussklappe hineinragt als in dem Bereich, der der Druckkammer gegenüberliegt. Der Übergang des tiefen Bereichs zum flacheren Bereich ist dabei fließend und die gesamte Kontur mit Radien versehen. Im Falle eines signifikanten Druckanstiegs innerhalb der Maschine bildet sich ein Massestrom aus der Maschine heraus aus, der sich bei ausreichender Flussdichte durch Umlenkung im äußeren Radiusbereich der in y-Richtung gesehen ersten s-förmigen Krümmung der Leitungsquerschnittsfläche konzentriert. Der entweichende Massestrom trifft dabei teilweise auf die innere Kontur der
Verschlussklappe, wo sich die Materialausnehmung befindet, und wird in die
Druckkammer umgelenkt. Durch die so entstehende Druckdifferenz beiderseits der Verschlussklappe kommt es zu einer Krafteinwirkung auf die Verschlussklappe, wodurch die Verschlussklappe soweit in Richtung Geschlossenstellung um ihren Drehpunkt herum verschwenkt wird, dass das Kontergewicht über die Neutralstellung senkrecht über dem Drehpunkt hinaus ausgelenkt wird. Die gezeigte vorteilhafte Ausführung sieht die geometrische Anordnung von Lagerstelle und Dimension der Klappenmechanik in Kombination und relativer Lage zur Durchführungsgeometrie derart vor, dass sich bei Auslösung des Schließvorgangs der freie
Leitungsquerschnitt in Richtung des Massestroms mit zunehmendem Schließwinkel verringert. Durch die Hebelwirkung des Kontergewichts wird dieser Effekt zusätzlich verstärkt. Auch im Falle signifikanter Querbeschleunigungen, beispielsweise bei Schwingungen der Maschine, wird die Verschlussklappe auch ohne Druckanstieg über die beschriebene neutrale Stellung, in der sich das Kontergewicht senkrecht über dem Drehpunkt der Verschlussklappe befindet, hinaus ausgelenkt und das Verschwenken der Verschlussklappe durch die Hebelwirkung des Kontergewichts in die Geschlossenstellung ausgelöst. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Auflagerstelle für die
Verschlussklappe in der Geschlossenstellung konisch ausgeführt. Dadurch kommt es in der Geschlossenstellung zu einer linienförmigen Berührung der Verschlussklappe mit ihrem Auflager, so dass die Flächenpressung und somit auch die Dichtwirkung erhöht ist. Wird zusätzlich auch die Kante der Verschlussklappe konisch ausgeführt, kann die Verschlussklappe mit ihrer Auflage in Geschlossenstellung einen Dichtsitz bilden, der die Dichtwirkung weiter erhöht und dabei auch bei häufigem Schließen des Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystems wenig Verschleiß zeigt.
Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Verschlussklappe einen ferromagnetischen Werkstoff enthält und das Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem mindestens einen Haltemagneten aufweist, der sich in y-Richtung oberhalb der Auflagerstelle für die Verschlussklappe befindet. Dieser Haltemagnet kann
beispielsweise ringförmig ausgebildet sein. Während des Verschwenkens der Verschlussklappe von der Offenstellung in die Geschlossenstellung wird die ferromagnetische Verschlussklappe durch die Anordnung des Haltemagnets in eine definierte Verschlusslage gebracht und gehalten. Dadurch können die
Anforderungen an die Fertigungsgenauigkeit der Auflager- und
Verschlussklappenflächen, der Lagerstange und des Auflagers für die Lagerstange verringert werden. Zudem erhöht die Anordnung des Haltemagneten die
Verschluss kraft zusätzlich, was beispielsweise bei Umkehrung der Druckverhältnisse vorteilhaft ist.
Als Haltemagnet können alle bekannten Magnete, wie Elektromagnete oder
Permanentmagnete, eingesetzt werden. Ein Permanentmagnet bietet den Vorteil, auch bei einem Stromausfall die Haltekraft wie oben beschrieben zu erhöhen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Vakuum-Sicherheits- Verschlusssystem eine Ausnehmung in y-Richtung, das heißt in Richtung der Durchströmung durch die Vakuumdurchführung, oberhalb des Haltemagneten auf, in der der Haltemagnet bewegbar gelagert ist. Die Geschlossenstellung lässt sich dann durch Lageveränderung des Haltemagneten zurücksetzen. Dabei wird die auf die ferromagnetische Verschlussklappe aufgebrachte magnetische Kraft verringert. Dieses Verfahren eignet sich auch, wenn ein Permanentmagnet als Haltemagnet eingesetzt ist. Gleichzeitig kann beispielsweise über ein äußeres Magnetfeld das Kontergewicht angehoben werden, so dass die Verschlussklappe um ihren
Drehpunkt herum in die Offenstellung verschwenkt.
Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Abbildungen.
Kurze Beschreibung der Abbildungen
Von den Abbildungen zeigt:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der sich die Verschlussklappe in der Offenstellung befindet.
Fig. 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der sich die Verschlussklappe in der Geschlossenstellung befindet.
Fig. 3 Einzelheit Z aus Fig. 1
Fig. 4 Einzelheit W aus Fig. 3
Fig. 5 die Verschlussklappe
Detailierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem 1 , wobei sich die Verschlussklappe 10 in der Offenstellung befindet. Das Vakuum-Sicherheits- Verschlusssystem 1 weist eine Vakuumdurchführung 100 mit s-förmiger Geometrie auf. An einem Ende des Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystems 1 befindet sich die Einlassöffnung 105, während sich an dem gegenüberliegenden Ende die
Verschlussklappe 10 befindet. Weiterhin weist das Vakuum-Sicherheits- Verschlusssystem 1 eine Druckkammer 120 auf. Die Verschlussklappe 10 befindet sich in Offenstellung, wobei sie die Druckkammer 120 zumindest teilweise abdeckt, ohne sie druckdicht gegenüber der Vakuumdurchführung 100 zu verschließen. Die Verschlussklappe 10 selbst weist ein ferromagnetisches Kontergewicht 1 1 auf und ist an einer Lagerstange 18 drehbeweglich befestigt. Die Verschlussklappe 10 ist zwischen einer Offenstellung und einer Geschlossenstellung verschwenkbar. In der in der Figur gezeigten Offenstellung ist die Vakuumdurchführung 100 durchgängig. Die Druckkammer 120 ist mit der Vakuumdurchführung 100 verbunden. Weiterhin weist das Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem 1 mindestens einen Haltemagneten 140 auf, der sich in y-Richtung, das heißt in Richtung der Durchströmung der
Vakuumdurchführung, oberhalb der Auflagerstelle 130 für die Verschlussklappe 10 befindet. Dieser Haltemagnet 140 kann beispielsweise ringförmig ausgebildet sein. Die Verschlussklappe 10 enthält einen ferromagnetischen Werkstoff. Als
Haltemagnet 140 können alle bekannten Magnete, wie Elektromagnete oder
Permanentmagnete, eingesetzt werden.
Unter normalen Funktionsbedingungen befindet sich die Verschlussklappe 10 in der gezeigten Offenstellung. Aufgrund der niedrigen Druckverhältnisse herrscht innerhalb der Vakuumdurchführung 100 eine Molekularströmung. Unter diesen Bedingungen ist der Leitwert mit der dritten Potenz proportional zum Leitungsdurchmesser.
Die Lagerstange 18 ist an einem Auflager 135 so gelagert, dass das Kontergewicht 1 1 in der Offenstellung an einer Auflagerstelle 131 anliegt, wobei diese Auflagerstelle 131 im Verhältnis zur Lage des Auflagers 135 der Lagerstange 18 in x-Richtung, das heißt in einer Richtung im Wesentlichen senkrecht zur Richtung der Durchströmung durch die Vakuumdurchführung an dieser Stelle, so weit entfernt ist, dass das
Kontergewicht 1 1 über die Neutralstellung senkrecht über dem Auflager 135 der Lagerstange 18 hinaus verschwenkt ist. Durch die Hebelwirkung des Kontergewichts 18 befindet sich die Verschlussklappe 10 so in einer stabilen Gleichgewichtslage und ragt nur minimal in die Leitungsquerschnittsfläche der Vakuumdurchführung 100 hinein. Dabei kann die Blendenwirkung vernachlässigt werden. Der
Leitungsquerschnitt der Vakuumdurchführung 100 wird dadurch nur minimal eingeschränkt und der Leitwert der Vorrichtung gegenüber einer Ausführung ohne Verschlussklappe 10 nur minimal beeinflusst.
Fig. 2 zeigt das erfindungsgemäße Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem 1 , wobei sich die Verschlussklappe 10 in der Geschlossenstellung befindet. Das Vakuum- Sicherheits-Verschlusssystem 1 weist eine Auflagerstelle 130 für die Verschlussklappe 10 in der Geschlossenstellung auf, wobei sich die Auflagerstelle 130 in y-Richtung im Wesentlichen auf gleicher Höhe wie die Auflagerstelle 135 für die Lagerstange 18 befindet und das Verhältnis der Länge des Teils der
Verschlussklappe 10 von ihrem Drehpunkt 12 bis zum Ende des Kontergewichts 1 1 zur Länge des Teils der Verschlussklappe 10 von ihrem Drehpunkt 12 bis zum Ende des Verschlussteils der Verschlussklappe 10 in Abhängigkeit des Gewichts der Verschlussklappe 10 und des Kontergewichts 1 1 so gewählt ist, dass die
Verschlussklappe 10 in der Geschlossenstellung an der Auflagerstelle 130 anliegt und sich in einem stabilen Gleichgewicht befindet. In dieser Stellung ist der
Durchgang durch die Vakuumdurchführung 100 durch die Verschlussklappe 10 blockiert.
Fig. 3 zeigt die optionale Einzelheit Z aus Fig. 1 . Dabei handelt es sich um eine Materialausnehmung 16 aus der Fläche 15 auf der Einlassseite 14 der
Verschlussklappe 10. Die Materialausnehmung 16 ist dabei so angeordnet, dass sie in der Offenstellung beiderseits der unteren Kante 121 der Druckkammer 120 liegt. Im Falle eines signifikanten Druckanstiegs innerhalb der Schwungradmaschine bildet sich ein Massestrom aus der Maschine heraus durch die Vakuumdurchführung 100 aus, der sich bei hoher Flussdichte durch Umlenkung im äußeren Radiusbereich der in y-Richtung gesehen ersten s-förmigen Krümmung der Leitungsquerschnittsfläche der Vakuumdurchführung, das heißt in dem in den Fig. 1 und 2 mit Bezugszeichen 1 10 gekennzeichneten Bereich, konzentriert. Der Massestrom des entweichenden Gasvolumens trifft dabei teilweise auf die innere Kontur der Verschlussklappe 10, wo sich die Materialausnehmung 16 befindet, und wird teilweise in die Druckkammer 120 umgelenkt. Durch die so entstehende Druckdifferenz beiderseits der
Verschlussklappe 10 kommt es zu einer Krafteinwirkung auf die Verschlussklappel O, wodurch die Verschlussklappe 10 soweit in Richtung Geschlossenstellung um ihren Drehpunkt 12 herum verschwenkt wird, dass das Kontergewicht 1 1 über die
Neutralstellung senkrecht über dem Drehpunkt 12 hinaus ausgelenkt wird. Durch den verstärkenden Schließeffekt des Massestroms sowie die Hebelwirkung des
Kontergewichts 1 1 fällt die Verschlussklappe 10 in ihre stabile Geschlossenstellung. Durch eine löffelförmige Ausgestaltung der Materialausnehmung 16, bei dem sie in dem Bereich, der außerhalb der Druckkammer 120 liegt, tiefer in die Fläche 15 der Einlassseite 14 der Verschlussklappe 10 hineinragt als in dem Bereich, der der Druckkammer 120 gegenüberliegt, und einem fließenden Übergang des tiefen Bereichs zum flacheren Bereich lässt sich die Umlenkung des steigenden Drucks in die Druckkammer 120 verstärken. Ein gleichsinniger Effekt lässt sich dadurch erreichen, dass die gesamte innere Kontur der Materialausnehmung 16 mit Radien versehen wird.
Auch im Falle signifikanter Querbeschleunigungen, beispielsweise bei Schwingungen der Schwungradmaschine, wird die Verschlussklappe 10 auch ohne Druckanstieg über die beschriebene neutrale Stellung, in der sich das Kontergewicht 1 1 senkrecht über dem Drehpunkt 12 der Verschlussklappe 10 befindet, hinaus ausgelenkt und die Verschwenkung der Verschlussklappe 10 in die Geschlossenstellung ausgelöst. Das Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem 1 weist eine Ausnehmung 141 in y- Richtung oberhalb des Haltemagneten 140 auf, in der der Haltemagnet 140 bewegbar gelagert ist. Die Geschlossenstellung lässt sich dann durch
Lageveränderung des Haltemagneten 140 zurücksetzen. Dabei wird die auf die ferromagnetische Verschlussklappe 10 aufgebrachte magnetische Kraft verringert. Dieses Verfahren eignet sich auch, wenn ein Permanentmagnet als Haltemagnet 140 eingesetzt ist. Gleichzeitig kann beispielsweise über das äußere Magnetfeld das Kontergewicht 1 1 angehoben werden, so dass die Verschlussklappe 10 um ihren Drehpunkt 12 herum in die Offenstellung verschwenkt.
Während des Verschwenkens der Verschlussklappe 10 von der Offenstellung in die Geschlossenstellung wird die ferromagnetische Verschlussklappe 10 durch die Anordnung des Haltemagnets 140 in eine definierte Verschlusslage gebracht und gehalten. Dadurch können die Anforderungen an die Fertigungsgenauigkeit der Flächen der Auflager 130, 135 und der Verschlussklappe 10 verringert werden.
Zudem erhöht die Anordnung des Haltemagneten 140 die Verschlusskraft zusätzlich zu der Hebelwirkung des Kontergewichts 1 1 , was beispielsweise bei Umkehrung der Druckverhältnisse vorteilhaft ist.
Die Auflagerstelle 130 für die Verschlussklappe 10 in der Geschlossenstellung kann konisch ausgeführt sein. Dadurch kommt es in der Geschlossenstellung zu einer linienförmigen Berührung der Verschlussklappe 10 mit ihrem Auflager 130, so dass die Flächenpressung und somit auch die Dichtwirkung erhöht ist. Fig. 4 zeigt die Einzelheit W aus Fig. 3. Die Kante 17 der Verschlussklappe 10 ist hierin ebenfalls konisch ausgeführt. In dieser Ausführungsform kann die
Verschlussklappe 10 mit ihrer konischen Auflage 130 in Geschlossenstellung einen Dichtsitz bilden, der die Dichtwirkung weiter erhöht und dabei auch bei häufigem Schließen des Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystems 1 wenig Verschleiß zeigt.
Fig. 5 zeigt die Verschlussklappe 10. Die Verschlussklappe 10 weist einen ersten Teil mit einer Länge A von ihrem Drehpunkt 12 bis zum Ende des Kontergewichts 1 1 und einen zweiten Teil mit einer Länge B von ihrem Drehpunkt 12 bis zum Ende des Verschlussteils der Verschlussklappe 10 auf.
Bezugszeichenliste:
1 Vakuum-Sicherheits-Verschlusssystem
10 Verschlussklappe
1 1 Kontergewicht
12 Drehpunkt
14 Einlassseite
15 Fläche
16 Materialausnehmung
17 Kante
18 Lagerstange
100 Vakuumdurchführung
105 Einlassöffnung
1 10 Bereich ii
120 Druckkammer
121 untere Kante
130 Auflagerstelle für Verschlussklappe
131 Auflagerstelle für Kontergewicht
135 Auflager für Lagerstange
140 Haltemagnet
141 Ausnehmung
A Länge des Verschlussklappenteils von Drehpunkt bis Ende des
Kontergewichts
B Länge des Verschlussklappenteils von Drehpunkt bis Ende des
Verschlussteils