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Title:
ADAPTER UNIT, TELECOMMUNICATIONS SYSTEM, AND METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/069566
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to, inter alia, an adapter unit (90) comprising a unit (150) for emitting/receiving channels, a unit (158) for emitting/receiving data packets and a data insertion/extraction unit (160) that inserts signalling data from the channel-receiving unit (150) into data packets, and forwards the same to the unit (158) for emitting data packets, and extracts the signalling data from data packets received by the unit (158) for receiving data packets, and forwards the same to the channel-emitting unit (150). The inventive adapter unit (90) especially enables terminals of a branch F1 to be connected to a central telecommunications system (14) in a simple manner.

Inventors:
WILLE KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/050143
Publication Date:
July 28, 2005
Filing Date:
January 14, 2005
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
WILLE KLAUS (DE)
International Classes:
H04L12/46; H04L12/64; H04L12/66; H04L29/06; H04M7/00; H04Q11/04; (IPC1-7): H04L12/66
Foreign References:
US20020044545A12002-04-18
EP1076473A12001-02-14
EP1324581A12003-07-02
EP1076440A12001-02-14
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Adaptereinheit (90) mit einer KanalSende/Empfangseinheit (150), die Signalisie rungsdaten zu einer Vermittlungsstelle eines durchschaltever mittelten Telekommunikationsnetzes (22) sendet und die Signa lisierungsdaten von der Vermittlungsstelle empfängt, einer DatenpaketSende/Empfangseinheit (158), die Datenpake te in e : Ln Datenpaketübertragungsnetz (12) sendet und die Da tenpakete aus dem Datenpaketübertragungsnetz (12) empfängt, und mit einer Dateneinfüge/Datenentnahmeeinheit (160), die von der KanalEmpfangseinheit (150) kommende Signalisierungs daten in Datenpakete einfügt und an die Datenpaket Sendeeinheit (158) weitergibt und die aus von der Datenpaket Empfangseinheit (158) empfangenen Datenpaketen Signalisie rungsdaten entnimmt und an die KanalSendeeinheit (150) wei tergibt _.
2. Adaptereinheit (90) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Adaptereinheit (90) die Signalisierungsdaten ohne protokollgemäße Bearbeitung weiterleitet, insbesondere mit unveränderten Datenwerten.
3. Adaptereinheit (90) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die KanalSende/Empfangseinheit (150), Datenpaket Sende/Empfangseinheit (158) und die Dateneinfüge /Datenentnahmeeinheit (160) in einem gemeinsamen Gehäuse ein gebaut sind.
4. Adaptereinheit (90) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da durch gekennzeichnet, dass die Adaptereinheit (90) in einem Endgerät (80) enthalten ist, insbesondere in einem Endgerät (80), das zum Telefonie ren dient.
5. Adaptereinheit (90) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Endgerät (80) mit einem Stimulusprotokoll von einer Telekommunikationsanlage (14) gesteuert wird, und/oder dass das Endgerät (80) zur Telekommunikationsanlage (14) Datenpakete sendet und von der Telekommunikationsanlage (14) Datenpakete empfängt.
6. Telekommunikationsanlage (14) mit einer DatenpalcetSende/Empfangseinheit (170), die Datenpake te in ein Datenpaketübertragungsnetz (12) sendet und die Da tenpakete aus dem Datenpaketübertragungsnetz (12) empfängt, einer Dateneinfüge/Datenentnahmeeinheit (190), die aus von der DatenpaketEmpfangseinheit (170) empfangenen Datenpaketen Signalisierungsdaten entnimmt und die Signalisierungsdaten in Datenpakete einfügt und an die DatenpaketSendeeinheit (170) weitergibt ; und mit einer Bearbeitungseinheit (184), die die entnommenen Signalisierungsdaten gemäß einem Signalisierungsprotokoll für die Vermittlungsstellenleitungssignalisierung in einem durch schaltevermittelten Telekommunikationsnetz (22) bearbeitet und die die einzufügenden Signalisierungsdaten erzeugt.
7. Telekommunikationsanlage (14) nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine KanalSendeEmpfangseinheit (180), die Signalisierungsdaten und Nutzdaten ohne Tunneln zu einer Vermittlungsstelle eines durchschaltevermittelten Telekommu nikationsnetzes (20) sendet und die ungetunnelte Signalisie rungsdaten von der Vermittlungsstelle empfängt, wobei vorzugsweise mindestens drei Verbindungskanäle im Zeit multiplex verwendet werden.
8. Telekommunikationsanlage (14) nach Anspruch 6 oder 7, ge kennzeichnet durch eine Endgeräteanschlusseinheit (36), an der mehrere TeilnehmerEndgeräte (60 bis 64) anschließbar o der angeschlossen sind, wobei jedem Endgerät (60 bis 64) ein eigener Übertragungskanal zugeordnet ist, vorzugsweise eine eigene Übertragungsleitung oder ein eigener Zeitschlitz in einem zeitmultiplex Zeitrahmen, der mehrere Zeitschlitze ent hält.
9. Telekommunikationsanlage (14) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet durch eine Steuereinheit (30), die abhängig von einem Endgeräteverzeichnis der an der Telekommunikations anlage betriebenen Endgeräte (60 bis 64 ; 80 bis 84), die Nut zung von zusätzlichen Leistungsmerkmalen zulässt oder unter bindet.
10. Telekommunikationsanlage (14) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Endgeräteverzeichnis Endgeräte (80 bis 84) einge tragen sind, die Datenpakete über das Datenpaketübertragungs netz (12) empfangen und Senden, insbesondere beim Erbringen eines Telefondienstes, und/oder dass in dem Endgeräteverzeichnis Endgeräte (60 bis 64) eingetragen sind, die beim Erbringen eines Telefondiens tes keine Datenpakete über das Datenpaketübertragungsnetz (12) senden und empfangen, wobei vorzugsweise Endgeräte (60 bis 64 ; 80 bis 84) beider Arten gemäß einem gemeinsamen Signalisierungsprotokoll ge steuert werden, insbesondere gemäß einem Stimulusprotokoll.
11. Telekommunikationsanlage (14) nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die DatenpaketSende/Empfangseinheit (38), die Date neinfüge/Datenentnahmeeinheit (190) und die Bearbeitungsein heit (184) in einem Gehäuse eingebaut sind.
12. Adaptereinheit (90) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und/oder Telekommunikationsanlage (14) nach einem der Ansprü che 6 bis 11, gekennzeichnet durch mindestens eines der folgenden Merkmale, im Datenpaketübertragungsnetz (12) werden die Datenpakete ge mäß Internetprotokoll übertragen, das durchschaltevermittelte Telekommunikationsnetz (20,22) ist ein Festnetz oder ein Mobilfunknetz, die Signalisierungsdaten erfüllen ein Teilnehmersignalisie rungsprotokoll zwischen einer Vermittlungsstelle und einem Endgerät oder zwischen einer Vermittlungsstelle und einer Te lekommunikationsanlage (12), die zu oder von mehreren an der Telekommunikationsanlage (12) betriebenen Endgeräten (60 bis 64) vermittelt, wobei das Teilnehmersignalisierungsprotokoll vorzugsweise das Protokoll DSS1 oder ein darauf aufbauendes Protokoll ist.
13. Verfahren zum Betreiben einer Telekommunikationsanlage (14), mit den Schritten : Empfangen von Signalisierungsdaten eines durchschaltevermit telten Telekommunikationsnetzes (20,22), Tunneln (160,190) der empfangenen Signalisierungsdaten über eine Datenpaketübertragungsnetz (12), Bearbeiten der getunnelten Signalisierungsdaten in einer Te lekommunikationsanlage (14) gemäß einem Signalisierungsproto koll.
14. Verfahren nach Anspruch 13, gekennzeichnet d u r c h die Schritte : protokollgemäßes Erzeugen von Antwortsignalisierungsdaten in der Telekommunikationsanlage (14), Tunneln der Antwortsignalisierungsdaten über das Datenpaket übertragungsnetz (12), ungetunneltes Senden der über das Datenpaketübertragungsnetz (12) übertragenen Signalisierungsdaten an eine Vermittlungs stelle eines durchschaltevermittelten Telekommunikationsnet zes (22).
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch den Schritt : Ansteuern eines an der Telekommunikationsanlage (14) betrie benen Endgerätes (80) gemäß der Signalisierungsdaten, insbe sondere eines IPEndgerätes (80).
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Endgerät (80) an eine andere Vermittlungsstelle angeschlossen ist als die Telekommunikationsanlage (14), und dass das Endgerät (80 bis 84) vorzugsweise in dem glei chen Ortsnetz (22) liegt, wie eine Einheit (90), die die aus dem Telekommunikationsnetz (22) empfangenen Signalisierungs daten in Datenpakete eingefügt.
Description:
Beschreibung Adaptereinheit, Telekommunikationsanlage und Verfahren Die Erfindung betrifft eine Einheit für den Betrieb einer Vermittlungsstellenleitung eines öffentlichen Telekommunika- tionsnetzes an einer Telekommunikationsanlage. Die Einheit enthält eine Kanal-Sende-/Empfangseinheit, die Signalisie- rungsdaten zu einer Vermittlungsstelle eines durchschaltever- mittelten Telekommunikationsnetzes sendet und die Signalisie- rungsdaten von der Vermittlungsstelle empfängt. Die Signali- sierungsdaten erfüllen bspw. das Protokoll DSS1 (Digital Signalling Systems No. 1) der ITU-T (International Telecommu- nication Union-Telecommunication Standardization Sector).

An einem öffentlichen Telekommunikationsnetz sind verschiede- ne private Teilnehmer über Einzelanschlüsse oder Telekommuni- kationsanlagen angeschlossen. Vermittlungsstellen des öffent- lichen Telekommunikationsnetzes vermitteln Verbindungen ab- hängig von den Rufnummer und überwachen die Vergebührung und die Nutzung von Leistungsmerkmalen.

Zunehmend ist eine Konvergenz von öffentlichen Telekommunika- tionsnetzen und Datenpaketübertragungsnetzen festzustellen.

Bei IP-Telefonen (Internet Protocol) werden die Sprachdaten beim Telefonieren über das Internet (VoIP-Voice over Inter- net Protocol) und nicht in beim Verbindungsaufbau durchge- schalteten leitungsvermittelten Übertragungskanälen übertra- gen. Auch die abschnittsweise Nutzung von leitungsvermittel- ten Übertragungskanälen in einem Übertragungsabschnitt und von Datenpaketen auf einem anderen Abschnitt der Übertragung ist möglich, d. h. sogenanntes IP-Trunking. In diesem Zusam- menhang wird bspw. auf das SURPASS-Konzept der Firma Siemens AG und die dazu angebotenen Produkte HiG, HiQ usw_ verwiesen.

Die Telekommunikationsanlage dient dagegen dem Betreiben ei- nes privaten Telekommunikationsnetzes, z. B. eines Firmentele-

fonnetzes. Bspw. ist die Telekommunikationsanlage eine Anlage vom Typ HiPath 3000 oder HiPath 4000 der Firma Siemens AG. An eine Telekommunikationsanlage werden eine Vielzahl von Teil- nehmer angeschlossen, deren Rufnummer und Leistungsmerkmale über die Telekommunikationsanlage vorgegeben werden. Insbe- sondere dient die Telekommunikationsanlage zum Vermitteln von Verbindungen zwischen den Endgeräten des privaten Telekommu- nikationsnetzes bzw. zum Vermitteln von Verbindungen zu oder von einem öffentlichen Telekommunikationsnetz bzw. Telefon- netz.

Auch im Bereich der Telekommunikationsanlagen spiegelt sich die oben erwähnte Konvergenz der Netze wieder. So gestattet es bspw. die Telekommunikationsanlage vom Typ HiPath 4000 der Firma Siemens AG in ein privates Telekommunikationsnetz so- wohl IP-Telefone als auch herkömmliche Telefone mit eigenen Übertragungskanälen einzubeziehen.

Bspw. lassen sich Vermittlungsstellenleitungen bzw. früher Amtsleitungen direkt an einer Telekommunikationsanlage an Baugruppen anschließen, die das auf der Vermittlungsstellen- leitung übertragene Signalisierungsprotokoll bearbeiten kön- nen. Der damit verbundene schaltungstechnische Aufwand ist jedoch hoch, da die Baugruppen Bestandteil der Telekommunika- tionsanlage sind und nicht ohne die Telekommunikationsanlage betriebsfähig sind.

Vorstellbar ist neben einer Centrex-Lösung, d. h. einem virtu- ellen Privatnetz, bspw. eine Lösung bei der der Betreiber des Privatnetzes in jeder Filiale eine Telekommunikationsanlage (PBX-Private Branch Exchange) als sogenannte Satellitenan- lage der zentralen Telekommunikationsanlage oder einen abge- setzten Anlagenteil der zentralen Telekommunikationsanlage installiert, wobei die Telekommunikationsanlagen in den Fili- alen bzw. die abgesetzten Anlagenteile in den Filialen eigene Anschlüsse an Vermittlungsstellen des öffentlichen Telekommu-

nikationsnetzes haben. Nachteile einer solchen Lösung sind insbesondere : - Kosten der Standleitungen zwischen der zentralen Telekommu- nikationsanlage und den Telekommunikationsanlagen bzw. Anla- genteilen in den Filialen, - Kosten der Telekommunikationsanlagen bzw. Anlagenteile in den Filialen, - Betriebs-und Servicekosten der zentralen. Telekommunikati- onsanlage und der Telekommunikationsanlagen bzw. Anlagenteile in den Filialen.

Vorstellbar ist weiterhin eine Variante, bei der die Endgerä- te in den Filialen als sogenannte"außenliegende Nebenstel- len"der zentralen Telekommunikationsanlage betrieben werden, um alle Außenverbindungen der Filiale ausschließlich über Vermittlungsstellenanschlüsse der Zentrale zu schalten.

Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass die Endgeräte in der Filiale nicht mehr über Ortsverbindungen aus dem Ortsnetz der Filiale erreichbar sind bzw. das Ortsnetz nicht mehr über Ortsverbindungen erreichen können. Alle aus diesem Ortsnetz zu Endgeräten der Filiale kommenden Verbindungen und alle von Endgeräten der Filiale zu diesem Ortsnetz gehenden Verbindun- gen werden zu Fernverbindungen unter Einbeziehung der Ver- mittlungsstelle im Ortsnetz der Zentrale. Die Fernverbindun- gen sind jedoch oft teuerer als die Ortsverbindungen.

Die genannten Nachteile gelten insbesondere bei kleinen Fili- alen mit nur einem Endgerät oder mit nur wenigen Endgeräten.

Die kleinen Filialen haben in Vergleich zu der Zentrale oder im Vergleich zu größeren Filialen einen kleineren Verbin- dungsbedarf zu Vermittlungsstellen. Jedoch dürfen den Teil- nehmern, die die Filiale anrufen, keine höheren Kosten als der Ortstarif entstehen. Außerdem fallen die Betriebs-und Servicekosten bei kleinen Filialen besonders stark ins Ge- wicht.

Es ist Aufgabe der Erfindung eine einfach aufgebaute Einheit für den Betrieb einer Vermittlungsstellenleitung an einer Te- lekommunikationsanlage anzugeben, insbesondere für den Be- trieb einer Vermittlungsstellenleitung einer Zweigstelle bzw.

Filiale an einer zentralen Telekommunikationsanlage, die in einem anderen Ortsnetz als die Zweigstelle liegt. Außerdem soll eine Telekommunikationsanlage angegeben werden, die den Betrieb der Einheit unterstützt. Weiterhin soll ein Verfahren zum Betreiben einer Telekommunikationsanlage angegeben wer- den.

Die auf die Einheit bezogene Aufgabe wird durch eine Adapter- einheit mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen ge- löst. Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die erfindungsgemäße Adaptereinheit enthält : - die Kanal-Sende-/Empfangseinheit, - eine Datenpaket-Sende-/Empfangseinheit, die Datenpakete in ein Datenpaketübertragungsnetz sendet und die Datenpakete aus dem Datenpaketübertragungsnetz empfängt, und -eine Dateneinfüge-/Datenentnahmeeinheit, die von der Kanal- empfangseinheit kommende Signalisierungsdaten in Datenpakete einfügt und an die Datenpaketsendeeinheit weitergibt und die aus von der Datenpaketempfangseinheit empfangenen Datenpake- ten Signalisierungsdaten entnimmt und an die Kanalsendeein- heit weitergibt.

Durch die erfindungsgemäße Adaptereinheit kann eine zu einer Filiale führende Vermittlungsstellenleitung mit kleinem schaltungstechnischen Aufwand an eine entfernte zentrale Te- lekommunikationsanlage angeschlossen werden, insbesondere ist in der Filiale keine eigene Telekommunikationsanlage erfor- derlich. Trotzdem können Vorteile genutzt werden, wie sie sonst nur mit Hilfe einer eigenen Telekommunikationsanlage in der Filiale erbracht werden.

Außerdem bieten sich zahlreiche weitere Vorteile, u. a. :

- Die zur Filiale führende Vermittlungsstellenleitung wird mit den gleichen Mitteln und somit mit den gleichen Funktio- nen angesteuert wie eine Vermittlungsstellenleitung an der Zentrale, - Damit stehen die gleichen Leistungsmerkmale in der Filiale und in der Zentrale zur Verfügung, bspw. Verwendung der bil- ligsten Vorwahl (LCR-Least-Cost-Routing), Gesprächsdatener- fassung, Gebührenzuordnung, Leitungsüberwachung und Berech- tigungsprüfung, -Durch die zentrale Steuerung dieser Funktionen sind die Funktionen auch zentral administrierbar, wodurch sich der Service vereinfacht und verbilligt, - Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass kommende wie ge- hende Ortsnetz-Verbindungen der Filialen insbesondere für lo- kale Kunden der jeweiligen Filiale zu Ortsnetz-Gebühren über das Privatnetz bzw. das private Telekommunikationsnetz ver- mittelt werden.

Bei einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Adaptereinheit leitet die Adaptereinheit die Signalisierungsdaten ohne pro- tokollgemäße Bearbeitung weiter, insbesondere mit unveränder- ten Datenwerten. Einheiten zum protokollgemäßen Erzeugen von Antwortsignalisierungsdaten sind deshalb in der Adapterein- heit nicht erforderlich.

Bei einer nächsten Weiterbildung sind die Kanal-Sende- /Empfangseinheit, Datenpaket-Sende-/Empfangseinheit und die Dateneinfüge-/Datenentnahmeeinheit in einem gemeinsamen Ge- häuse eingebaut. Somit nutzen alle drei Einheiten bspw. die gleiche Stromversorgungsschaltung.

Bei einer nächsten Weiterbildung ist die Adaptereinheit in einem Endgerät enthalten, insbesondere in einem IP-Telefon (Internet Protocol), das auch zum Telefonieren dient. Die Stromversorgung und auch ein Prozessor werden sowohl für den Adapter als auch für das IP-Telefon verwendet.

Bei einer nächsten Weiterbildung wird das Endgerät, insbeson- dere ein IP-Endgerät, mit einem Stimulusprotokoll von einer Telekommunikationsanlage aus gesteuert. Ein Stimulusprotokoll ist ein Protokoll, bei dem im Endgerät nur einfache Signai- sierungsnachrichten ausgewertet werden müssen, bspw. nur Sig- nalisierungsnachrichten zum Einschalten von Anzeigelementen wie LED's (Light Emitting Diode) oder LCD's (Liquid Cristal Display). Im Endgerät werden auch nur einfache Signalisie- rungsnachrichten erzeugt, bspw. Signalisierungsnachrichten zum Signalisieren des Betätigens einer Taste des Endgerätes.

Die schaltungstechnisch aufwendigen Steuerungsvorgänge werden dagegen nur in der Telekommunikationsanlage durchgeführt. Ein Beispiel für ein Stimulusprotokoll ist das Protokoll CorNet TS (Corporate Network Telephony Support). Dieses Protokoll kann sowohl bei herkömmlichen Endgeräten mit eigenen Leitun- gen zur Telekommunikationsanlage als auch bei IP-Endgeräten (Internet Protocol) verwendet werden. Im Fall von IP- Endgeräten werden die Signalisierungsnachrichten über ein IP- Netz getunnelt, z. B. über das Internet.

Die Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt eine Telekom- munikationsanlage mit : - einer Datenpaket-Sende-/Empfangseinheit, die Datenpakete in ein Datenpaketübertragungsnetz sendet und die Datenpakete aus dem Datenpaketübertragungsnetz empfängt, - einer Dateneinfüge-/Datenentnahmeeinheit, die aus von der Datenpaketempfangseinheit empfangenen Datenpaketen Signali- sierungsdaten entnimmt und an eine Bearbeitungseinheit wei- terleitet und die von der Bearbeitungseinheit kommende Signa- lisierungsdaten in Datenpakete einfügt und an die Datenpaket- sendeeinheit weitergibt, und - der Bearbeitungseinheit, die die entnommenen Signalisie- rungsdaten gemäß einem Signalisierungsprotokoll für die Ver- mittlungsstellenleitungssignalisierung in einem durchschalte- vermittelten Telekommunikationsnetz bearbeitet und die die einzufügenden Signalisierungsdaten erzeugt.

Damit dient die Telekommunikationsanlage bspw. zum Betreiben der erfindungsgemäßen Adaptereinheit, so dass die oben ge- nannten technischen Wirkungen auch für die Telekommunikati- onsanlage gelten.

Bei einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Telekommunika- tionsanlage enthält die Telekommunikationsanlage eine Kanal- Sende-Empfangseinheit, die Signalisierungsdaten und Nutzdaten ohne Tunneln zu einer Vermittlungsstelle eines durchschalte- vermittelten Telekommunikationsnetzes sendet und die ungetun- nelte Signalisierungsdaten von der Vermittlungsstelle emp- fängt. Vorzugsweise werden mehrere Signalisierungskanäle ei- nes physikalischen Vermittlungsstellenanschluss verwendet, insbesondere in einem ISDN Primärmultiplexanschluss (Integra- ted Services Digital Network). Damit lässt sich Software und ggf. auch Hardware für den direkten Anschluss einer Vermitt- lungsstellenleitung auch für den indirekten Anschluss einer Vermittlungsstellenleitung mit Hilfe der Adaptereinheit mehr- fach nutzen, insbesondere in einer zentralen Steuereinheit der Telekommunikationsanlage.

Bei einer anderen Weiterbildung der Telekommunikationsanlage enthält die Telekommunikationsanlage mindestens eine Endgerä- teanschlusseinheit, an der mehrere Teilnehmer-Endgeräte an- schließbar oder angeschlossen sind, wobei jedem Endgerät ein eigener Übertragungskanal zugeordnet ist, vorzugsweise eine eigene Übertragungsleitung oder ein eigener Zeitschlitz in einem zeitmultiplex Zeitrahmen, der mehrere Zeitschlitze ent- hält. Damit lassen sich an der Telekommunikationsanlage auch klassische Endgeräte Betreiben, z. B. Endgeräte vom Typ Opti- set der Firma Siemens AG, d. h. Endgeräte die über eigene Lei- tungen an die Telekommunikationsanlage angeschlossen werden.

Bei einer nächsten Weiterbildung enthält die Telekommunikati- onsanlage eine Steuereinheit, die abhängig von einem Endgerä- teverzeichnis der an der Telekommunikationsanlage betriebenen Endgeräte, die Nutzung von zusätzlichen Leistungsmerkmalen

zulässt oder unterbindet. In dem Endgeräteverzeichnis sind insbesondere Endgeräte der Filiale und der Zentrale vermerkt.

Bei einer Weiterbildung sind in dem Endgeräteverzeichnis End- geräte eingetragen, die Datenpakete empfangen und senden, insbesondere beim übertragen von Sprachdaten zum Erbringen eines Telefondienstes. IP-Endgeräte werden bevorzugt in Fili- alen eingesetzt, aber auch in der Zentrale. Alternativ oder zusätzlich sind in dem Endgeräteverzeichnis Endgeräte einge- tragen, die beim Übertragen von Sprachdaten zum Erbringen ei- nes Telefondienstes keine Datenpakete senden und empfangen.

Solche Endgeräte sind als die klassischen leitungsgebundenen Endgeräte bekannt.

Bei einer Ausgestaltung werden Endgeräte beider Arten gemäß einem gemeinsamen Signalisierungsprotokoll gesteuert, insbe- sondere gemäß einem Stimulusprotokoll, bspw. gemäß CorNet TS.

Somit muss die Steuerung für beide Arten von Endgeräten nur eine Art von Signalisierungsmeldungen erzeugen bzw. bearbei- ten.

Die Datenpaket-Sende-/Empfangseinheit, die Dateneinfüge- /Datenentnahmeeinheit und die Bearbeitungseinheit der Tele- kommunikationsanlage sind bei einer Weiterbildung in einem Gehäuse eingebaut, insbesondere in einem anderen Gehäuse als die Adaptereinheit. Bspw. wird das Gehäuse durch mehrere ü- bereinandergestapelte Gehäusemodule gebildet.

Das Datenpaketübertragungsnetz ist bei einer Weiterbildung ein lokales leitungsgebundenes Datenpaketübertragungsnetz o- der ein lokales Datenübertragungsnetz mit Funkübertragungs- strecken (WLAN-Wireless Local Area Network) oder das Inter- net.

Das durchschaltevermittelte Telekommunikationsnetz ist bei einer nächsten Weiterbildung ein Festnetz oder ein Mobilfunk- netz.

Bei einer anderen Weiterbildung erfüllen die Signalisierungs- daten ein Teilnehmersignalisierungsprotokoll zwischen einer Vermittlungsstelle und einem Endgerät oder zwischen einer Vermittlungsstelle und einer Telekommunikationsanlage, die zu oder von mehreren an der Telekommunikationsanlage betriebe- nen Endgeräten vermittelt. Das Teilnehmersignalisierungspro- tokoll ist vorzugsweise das Protokoll DSS1 (Digital Signal- ling System No. 1) oder ein darauf aufbauendes Protokoll.

Diese Protokolle sind bspw. in den Standards der ITU-T (In- ternational Telecommunication Union-Telecommunication Stan- dardization Sector) vorgegeben, siehe bspw. die Standards Q. 930 ff.

Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zum Betrei- ben einer Telekommunikationsanlage, mit den Schritten : - Empfangen von Signalisierungsdaten eines durchschaltever- mittellten Telekommunikationsnetzes in der Adaptereinheit, - Tunneln der empfangenen Signalisierungsdaten über ein Da- tenpaketübertragungsnetz von der Adaptereinheit zu einer Te- lekommunikationsanlage, und - Bearbeiten der getunnelten Signalisierungsdaten in der Te- lekommunikationsanlage gemäß einem Signalisierungsprotokoll.

Diese Verfahrensschritte werden beim Betrieb der erfindungs- gemäßen Adaptereinheit und der erfindungsgemäßen Telekommuni- kationsanlage ausgeführt, so dass die oben genannten techni- schen Wirkungen gelten.

Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wer- den die folgenden Schritte ausgeführt : - protokollgemäßes Erzeugen von Antwortsignalisierungsdaten in der Telekommunikationsanlage, - Tunneln der Antwortsignalisierungsdaten über das Datenpa- ketübertragungsnetz zur Adaptereinheit, - ungetunneltes Senden der über das Datenpaketübertragungs- netz übertragenen Signalisierungsdaten an eine Vermittlungs-

stelle eines durchschaltevermittelten Telekommunikationsnet- zes durch die Adaptereinheit.

Bei einer nächsten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ver- fahrens wird ein an der Telekommunikationsanlage betriebenes Endgerätes gemäß den Signalisierungsdaten angesteuert, insbe- sondere ein IP-Telefon-Endgerät.

Das Endgerät ist bei einer Weiterbildung an eine andere Ver- mittlungsstelle angeschlossen als die Telekommunikationsanla- ge, insbesondere an eine Vermittlungsstelle in einem anderen Ortsnetz. Endgerät und Adaptereinheit liegen dagegen im Be- reich der gleichen Vermittlungsstelle, insbesondere im Be- reich des gleichen Ortsnetzes.

Im Folgenden wird die Erfindung an Hand der beiliegenden Zeichnungen erläutert. Darin zeigen : Figur 1 ein privates Telekommunikationsnetz in dem Sprachdaten auch über das Internet übertragen werden, und Figur 2 Protokollstapel in einer Adaptereinheit und in einer zentralen Telekommunikationsanlage des pri- vaten Telekommunikationsnetzes.

Figur 1 zeigt ein privates Telekommunikationsnetz 10 in dem Sprachdaten auch über das Internet 12 übertragen werden. Das Telekommunikationsnetz 10 enthält eine zentrale Telekommuni- kationsanlage 14 und bspw. zwei Filial-Datenpaketübertra- gungsnetze 16 und 18 in einer Filiale F1 bzw. F2. Die Tele- kommunikationsanlage 14 vermittelt Telefon-Verbindungen oder Bildtelefon-Verbindungen innerhalb des privaten Telekommuni- kationsnetzes 10 und/oder zu bzw. von einem öffentlichen durchschaltevermittelten Telekommunikationsnetz (PSTN-Pub- lic Switched Telecommunication Network), von dem im Figur 1 drei Ortsnetze 20, 22 und 24 dargestellt sind. Im Ausfüh- rungsbeispiel gehören die Ortsnetze 20 bis 24 dem gleichen

Netzbetreiber. Bei anderen Ausführungsbeispielen gehören die Ortsnetze 20 bis 24 verschiedenen Netzbetreibern.

Im Internet 12 werden die Daten in Datenpaketen gemäß Inter- netprotokoll übertragen. Jedes Datenpaket enthält einen Da- tenkopf mit einer Zieladresse und mit einer Absenderadresse.

In einem Datenrumpf sind Nutzdaten enthalten, bspw. Sprachda- ten oder Signalisierungsdaten. Auf mindestens einer unteren Protokollebene werden die Datenpakete verbindungslos übertra- gen, d. h. ohne Verbindungsaufbauphase und Verbindungsabbau- phase. Das Internet 12 enthält eine Vielzahl lokaler Datenpa- ketübertragungsnetze LAN (Lokal Area Network) und Weitver- kehrsübertragungsnetze WAN (Wide Area Network).

Die Telekommunikationsanlage 14 ist bspw. vom Typ HiPath 4000 der Firma Siemens AG und enthält : - eine Steuereinheit 30, - ein Koppelfeld 32, - mindestens eine Vermittlungsstellenbaugruppe 34, - mindestens eine Teilnehmeranschlussbaugruppe 36, - und mindestens eine IP-Baugruppe 38.

Die Steuereinheit 30 steuert u. a. Vermittlungsvorgänge in der Telekommunikationsanlage 14, prüft die Nutzung von Leistungs- merkmalen durch die Teilnehmer des privaten Telekommunikati- onsnetzes 10 und vermerkt Vergebührungsdaten für die interne Vergebührung innerhalb des privaten Telekommunikationsnetzes 10. Bspw. enthält die Steuereinheit einen oder mehrere Pro- zessoren.

Das Koppelfeld 32 wird von der Steuereinheit 32 gesteuert und dient der Vermittlung von Gesprächsdaten von bzw. zu der Ver- mittlungsstellenbaugruppe 34, der Teilnehmeranschluss- baugruppe 36 oder der IP-Baugruppe 38. Die Vermittlung im Koppelnetz 32 erfolgt bspw. durch das Verschalten von Zeit- schlitzen.

An die Vermittlungsstellenbaugruppe 34 ist eine Vermittlungs- stellenleitung 40 oder sind mehrere Vermittlungsstellenlei- tungen 40 bis 46 angeschlossen, deren anderes Ende an einer nicht dargestellten Vermittlungsstelle des Ortsnetzes 20 an- geschlossen ist. Bspw. werden im Zeitmultiplex je Vermitt- lungsstellenleitung die Gesprächsdaten in bis zu 30 Nutzkanä- len und einem Signalisierungskanal gemäß ISDN-Protokoll (In- tegrated Services Digital Network) übertragen. Die Vermitt- lungsstellenbaugruppe 34 bearbeitet aus dem Ortsnetz 20 kom- mende Signalisierungsnachrichten gemäß ISDN-Protokoll und sendet Signalisierungsnachrichten gemäß ISDN-Protokoll in das Ortsnetz 20.

An die Teilnehmeranschlussbaugruppe 36 sind über Anschluss- leitungen 50 bis 56 ein Vielzahl von Endgeräten 60 bis 64 an- geschlossen, bspw. Endgeräte vom Typ Optiset der Firma Sie- mens AG. Die Sprachdaten zwischen den Endgeräten 60 bis 64 und der Teilnehmerbaugruppe 36 werden nur in Sprachkanälen im Zeitmultiplex und nicht in Datenpaketen übertragen. Die Teil- nehmerbaugruppe 36 erzeugt Signalisierungsnachrichten gemäß einem proprietären Stimulusprotokoll, bspw. gemäß dem Proto- koll CorNet TS. Die Endgeräte 60 bis 64 werden von Mitarbei- tern der Firma benutzt, die das private Telekommunikations- netz 10 betreibt.

Die IP-Baugruppe 38 ist über eine Leitung 70 mit dem Internet 12 verbunden. Mit Hilfe der IP-Baugruppe 38 werden Datenpake- te in das Internet 12 gesendet und aus dem Internet 12 emp- fangen. Die IP-Baugruppe 38 arbeitet gemäß TCP/IP-Protokoll und führt ggf. außerdem auf höheren Protokollebenen zur Vor- bereitung einer Sprachübertragung eine Signalisierung gemäß SIP (Session Initiation Protokoll), das von der IETF (Inter- net Engineering Task Force) festgelegt worden ist, oder gemäß einem ITU-T Protokoll der H. 323-Protokollfamilie durch.

Außerdem werden in der IP-Baugruppe 38 aus dem Koppelfeld 32 kommende Sprachdaten aus Übertragungskanälen entnommen und in

Datenpakete eingefügt, die dann über das Internet 12 übertra- gen werden. Umgekehrt werden in der IP-Baugruppe 38 aus dem Internet 12 kommende Sprachdaten aus Datenpaketen entnommen und in Übertragungskanälen des Koppelfeldes 32 weiter vermit- telt.

An das IP-Datenpaketübertragungsnetz 16 in der Filiale F1 sind angeschlossen : - eine Leitung 72 zum Internet 12, und - IP-Telefone 80 bis 84, bspw. weniger als zehn IP-Telefone, z. B. vom Typ Optipoint der Firma Siemens AG.

Das IP-Telefon 80 enthält bspw. als Steckkarte einen So- Adapter 90, der einerseits mit dem Datenpaketübertragungsnetz 16 verbunden ist, siehe Verbindung 92, und der andererseits mit einer Vermittlungsstellenanschlussleitung bzw. kurz einer Vermittlungsstellenleitung 100 verbunden ist, die zu einer nicht dargestellten Vermittlungsstelle des Ortsnetzes 22 führt. Auf der Vermittlungsstellenleitung 100 wird gemäß ISDN-Protokoll für die Schnittstelle So signalisiert.

Auf der Vermittlungsstellenleitung 100 eintreffende Signali- sierungsdaten werden im So-Adapter 90 ohne protokollgemäße Bearbeitung in Datenpakete verpackt und über das Internet 12 getunnelt, siehe den durch eine gestrichelte Linie angedeute- ten Signalisierungsweg 102 der Signalisierungsdaten von dem So-Adapter 90 über das Internet 12 und die IP-Baugruppe 38 zur Steuereinheit 14. Die Steuereinheit bearbeitet die Signa- lisierungsdaten auf gleiche Weise, wie von der Vermittlungs- stellenbaugruppe 34 kommende Signalisierungsdaten. Dabei wer- den durch die Steuereinheit 30 Steuervorgänge durchgeführt und die Signalisierungsdaten werden gemäß ISDN-Protolcoll pro- tokollgemäß beantwortet. Die Antwort-Signalisierungsdaten werden zur IP-Baugruppe 38 geleitet und dort in Datenpakete verpackt und zum So-Adapter 90 über das Internet 12 zurückge- tunnelt, siehe gestrichelte Signalisierungsweg 102.

Die Sprachdaten werden aus dem B-Kanal (B1, B2) der Vermitt- lungsstellenleitung 100 entnommen und bspw. über das Internet 12 zur IP-Baugruppe 38 übertragen, siehe Sprachdatenweg 104. zur Übertragung der Sprachdaten wird bspw. ein Echtzeitproto- koll genutzt, z. B. das RTP (Real Time Transport Protocol) und das Protokoll UDP (User Datagram Protocol), das von der IETF festgelegt worden ist. Im So-Adapter 90 wird bspw. eine Sprachkompression gemäß ITU-T-Standard G. 723 bzw. G. 729 in Richtung Internet 12 bzw. eine Sprachdekompression in Rich- tung Vermittlungsstellenleitung 100 durchgeführt.

Im Ausführungsbeispiel soll gemäß der über die Vermittlungs- stellenleitung 100 eintreffenden Signalisierungsdaten eine Telefonverbindung aus dem Ortsnetz 22 zum IP-Telefon 80 auf- gebaut werden. Deshalb signalisiert die Steuereinheit 30 dem IP-Telefon 80 den ankommenden Ruf mit Hilfe der IP-Baugruppe 38 über das Internet 12, siehe Signalisierungsweg 106. Zum IP-Telefon 80 wird bspw. ein proprietäres Stimulusprotokoll zur Signalisierung verwendet, z. B. das siemensinterne Proto- koll CorNet TS (Corporate Network-Telephony Support) getun- nelt über das unten erläuterte Protokoll CorNet TC und das Protokoll TCP/IP. Die Protokollnachrichten dieses Protokolls werden über das Internet 12 getunnelt und betreffen einfache Signalisierungsvorgänge wie"Taste x gedrückt"oder"LED x ein bzw. aus". Zum Vorbereiten des Übertragens der Sprachda- ten lassen sich bspw. das Protokoll SIP oder ein Signalisie- rungsprotokoll gemäß der H. 323-Protokollfamilie verwenden.

Zur Signalisierung auf dem Signalisierungsweg 106 wird alter- nativ an Stelle des Protokolls CorNet TS bspw. das Protokoll SIP oder ein Signalisierungsprotokoll gemäß der H. 323- Protokollfamilie genutzt.

Hat der das IP-Telefon 80 betätigende Teilnehmer das ankom- mende Gespräch angenommen, so werden bspw. auch die über den Sprachdatenweg 104 in der IP-Baugruppe 38 eingetroffene Sprachdaten über das Internet 12 von der IP-Baugruppe 38 zum IP-Telefon übertragen, siehe Sprachdatenweg 108 auf dem bspw.

wieder ein Echtzeit-Übertragungsprotokoll ohne Tunneln ver- wendet wird. Spricht der das IP-Telefon 80 nutzende Teilneh- mer, so werden die dabei erzeugten Sprachdaten in umgekehrter Richtung über die Sprachdatenwege 108 und 104 zum Adapter 90 geleitet, entpackt und in einem Zeitschlitz über die Vermitt- lungsstellenleitung 100 weitergeleitet.

Auch wenn das IP-Telefon 80 eine Verbindung in das Ortsnetz 22 aufbauen möchte, werden die Signalisierungswege 106 und 102 sowie die Sprachübertragungswege 108 und 104 benutzt. Da- bei werden ISDN-Signalisierungsdaten von der Steuereinheit 30 erzeugt und über den Signalisierungsweg 102 zum So-Adapter 90 getunnelt und nach der Umwandlung zur Vermittlungsstelle des Ortsnetzes 22 gesendet. Die von der Vermittlungsstelle des Ortsnetzes 22 kommenden Antwort-Signalisierungsdaten werden dann vom So-Adapter 90 über das Internet 12 zur Steuereinheit 14 getunnelt.

Auf gleiche weise wird vorgegangen, wenn an Stelle des IP- Telefons 80 das IP-Telefon 82 der Filiale Fl oder ein IP- Telefon 84 genutzt wird.

An das IP-Datenpaketübertragungsnetz 18 in der Filiale F2 sind angeschlossen : - eine Leitung 110 zum Internet 12, und - ein IP-Telefon 112 und ein IP-Telefon 114, bspw. IP- Telefone vom Typ Optipoint der Firma Siemens AG.

Das IP-Telefon 112 enthält bspw. als Steckkarte einen So- Adapter 116, der einerseits mit dem Datenpaketübertragungs- netz 18 verbunden ist, siehe Verbindung 118, und der anderer- seits mit einer Vermittlungsstellenleitung 120 verbunden ist, die zu einer nicht dargestellten Vermittlungsstelle des Orts- netzes 24 führt. Auf der Vermittlungsstellenleitung 120 wird bspw. gemäß ISDN-Protokoll für die Schnittstelle So signai- siert. Die oben für die Filiale F1 erläuterten Vorgänge gel-

ten auch für die Filiale F2, wenn an Stelle des Ortsnetzes 22 das Ortsnetz 24 an einer Telefonverbindung beteiligt ist.

Figur 2 zeigt zwei Protokollstapel 130 und 132 in der Adap- tereinheit 90 und zwei Protokollstapel 140 und 142 in der zentralen Telekommunikationsanlage 14. Die Funktionen der zu den Protokollstapeln 130 bis 142 gehörenden Protokolle werden bspw. durch eine Schaltungsanordnung ohne Prozessor oder durch eine Schaltungsanordnung mit Prozessor erbracht, der Befehle ausführt, die in einer Speichereinheit gespeichert sind.

Der Protokollstapel 130 besitzt gemäß OST-Modell (Open Sys- tems Interconnection) als untere Protokollebene 150, d. h. als physikalische Schicht bzw. Bitübertragungsschicht, eine TDM- Schicht (Time Devision Multiplex), so dass die Signalisie- rungsdaten in einem Signalisierungskanal nach dem Zeitmultip- lexverfahren übertragen werden. Die zweite Protokollebene 152, d. h. die Datenverbindungsschicht, des Protokollstapels 130 wird bspw. gemäß ITU-T-Standard Q. 921 betrieben.

Während die Protokollebenen 150 und 152 im Adapter 90 voll- ständig bearbeitet werden, werden Signalisierungsnachrichten der dritten Protokollebene 154, d. h. der Netzwerkschicht, im Adapter 90 nur erkannt aber nicht bearbeitet. Die dritte Pro- tokollebene betrifft die Signalisierung bspw. gemäß ISDN- Teilnehmerprotokoll DSS1 (Digital Signalling System No. 1), siehe Q. 931 ff. der ITU-T. Die zu diesem Protokoll gehörenden Daten werden kopiert und über das Internet 12 getunnelt.

Zum Tunneln wird bspw. ein proprietäres Protokoll verwendet, z. B. das siemensinterne Protokoll CorNet TC (Corporate Net- work.-Tele Commuting), das die folgenden Grundmeldungen kennt : -"Iog On"bzw."Log Off"'zum Signalisieren des Aufbaus bzw. des Abbaus einer Datenverbindung, -"Keep Alive"zum Überwachen der Datenverbindung,

- eine Containermeldung, in der sich bspw. Signalisierungs- nachrichten gemäß anderer proprietärer Protokolle oder auch die zu tunnelnden Signalisierungsnachrichten gemäß DSS1 transportieren lassen.

Aus vermittlungstechnischer Sicht gehört CorNet TC zur Ver- bindungsebene 2.

Im IP-Protokollstapel 132 wird in der vierten Protokollebene, d. h. in der Transportprotokollebene, bspw. das TCP-Protokoll (Transmission Control Protocol) genutzt. Darunter liegt in der dritten Protokollebene, d. h. in der Netzwerkprotokollebe- ne, das Internetprotokoll IP. Die beiden unteren Protokoll- ebenen im IP-Protokollstapel 132 sind zu einer Netzzugangs- protokollebene 158 zusammengefasst und stehen für ein LAN- bzw. WAN-Übertragungsprotokoll, bspw. ein Ethernetprotokoll.

Höhere Protokollebenen 159 des IP-Protokollstapels 132 sind in Figur 2 durch Punkte angedeutet.

Das Tunneln der Signalisierungsdaten im Adapter 90 ist in Fi- gur 2 durch einen Doppelpfeil 160 dargestellt und erfolgt so- wohl in Richtung von der Vermittlungsstellenleitung 100 zur Leitung 72 als auch in umgekehrter Richtung von der Leitung 72 zur Vermittlungsstellenleitung 100. Die CorNet TC- Containermeldungen werden als IP-Datenpakete in das Internet 12 von dem Adapter 90 gesendet bzw. aus dem Internet 12 emp- fangen.

Im Ausführungsbeispiel werden die Funktionen des Protokoll- stapels 132 durch das IP-Telefon 80 erbracht, das auch für die IP-Telefonie die Funktionen eines solchen Protokollsta- pels 132 nutzt. Das Telefon 80 enthält ein internes Bussystem an dem eine So-Karte eingesteckt wird. Über das interne Bus- system werden ungetunnelte DSS1-Nachrichten zwischen der So- Karte und dem Telefon 80 ausgetauscht. Somit werden Software- und Hardware mehrfach genutzt und der zusätzliche schaltungs-

technische und softwaretechnische Aufwand für den Adapter 90 ist gering.

Bei einem anderen Ausführungsbeispiel wird der So-Adapter 90 unabhängig von einem IP-Telefon realisiert und enthält in diesem Fall einen eigenen Anschluss an das Filial- Datenpaketübertragungsnetz 16. Auch die Funktionen beider Protokoll stapel 130 und 132 werden bei dem alternativen Aus- führungsbeispiel in dem So-Adapter 90 erbracht.

Figur 2 zeigt in ihrem rechten Teil die den Protokollstapeln 130,132 entsprechenden Protokollstapel 140,142. Der Proto- kollstapel 140 ist wie der Protokollstapel 132 aufgebaut und enthält : - eine untere Netzzugangsprotokollebene 170, deren Funktio- nen bspw. durch die IP-Baugruppe 38 erbracht werden, eine darüber liegende dritte Protokollebene 171 zur Reali- sierung des IP-Protokolls, -eine vierte Protokollebene 172 zur Realisierung eines Transportprotokolls, z. B. des TCP, wobei die Funktionen der Protokollebenen 171 und 172 bspw. ebenfalls durch die IP-Baugruppe 38 erbracht werden, und - weitere höhere Protokollschichten 174, die durch Punkte an- gedeutet sind aber nicht näher erläutert werden.

Der Protokollstapel 142 ist ähnlich wie der Protokollstapel 130 aufgebaut, und enthält : eine untere Protokollebene 180, die gemäß einem Zeitmul- tiplexverfahren arbeitet, - eine zweite Protokollebene, die bspw. gemäß ITU-T-Standard Q. 921 arbeitet und eine Datenübertragungsverbindung zwi- schen der Vermittlungsstellen-Baugruppe 34 und der Ver- mittlungsstelle im Ortsnetz 20 herstellt, - eine im Gegensatz zur Protokollebene 154 vollständig bear- beitete Signalisierungs-Protokollebene 184, die Funktionen des DSS1-Protokolls erbringt, und

- höhere Protokollebenen 186, die durch Punkte angedeutet sind, aber nicht näher erläutert werden.

Die Protokollebene 184 des Protokollstapels 142 wird sowohl zur Signalisierung Richtung Ortsnetz 20 als auch zur Weiter- gabe von durch das Internet 12 getunnelten Signalisierungs- nachrichten an die Steuereinheit 30 bzw. zur Weitergabe von Signalisierungsnachrichten verwendet, die von der Steuerein- heit 30 kommen und durch das Internet 12 getunnelt werden müssen, siehe Doppelpfeil 190.

In der Telekommunikationsanlage 14 werden die durch das In- ternet 12 getunnelten DSSl-Signaliseirungsnachrichten aus den CorNet TC-Containermeldungen entpackt und an die Steuerein- heit 30 weitergegeben. Umgekehrt werden die über das Internet 12 zu tunnelnden DSS1-Signalisierungsnachrichten in CorNet TC-Container und anschließend in IP-Datenpakete eingefügt.

Zusammenfassend gilt, dass mit Hilfe der Erfindung ein Pri- vatnetz, z. B. ein Unternehmensnetz bzw. ein Enterprise-Netz, mit einer Netztopologie aufgebaut werden kann, bei der eine Zentrale einen Zugang zu einem Ortsnetzbereich eines öffent- lichen Telekommunikationsnetzes am Ort der Zentrale hat, z. B. zum Telefonnetz der Deutschen Telekom AG. Außerdem hat das Privatnetz dezentral lokalisierte Filialen in anderen Orts- netzbereichen des Telekommunikationsnetzes als die Zentrale.

Der Netzbetreiber des Privatnetzes kann innerhalb seines Pri- vatnetzes die Endgeräte in den Filialen und die Endgeräte in der Zentrale betreiben, um u. a.

- einheitliche Telefon-Leistungsmerkmale, - einen gemeinsamen Service, und - gemeinsame Funktionen anzubieten und damit Betriebs-und Servicekosten einzusparen.

Außerdem werden die Verbindungen nach außen zu Vermittlungs- stellen des öffentlichen Telefonnetzes oder von diesen Ver- mittlungsstellen zentral gesteuert.

Bei der erfindungsgemäßen Lösung werden deshalb die Filialte- lefone als abgesetzte IP-Telefone (Internet Protocol) von der zentralen Telekommunikationsanlage über das LAN/WAN-Netz (Lo- cal Area Network/Wide Area Network) des Privatnetzbetreibers gesteuert. Das LAN/WAN ist bspw. leitungsgebunden und/oder enthält Funkübertragungsstrecken. Bspw. werden die IP- Telefone an einer zentralen Anlage des Typs HiPath 4000 der Firma Siemens AG betreiben. Im Fall einer HiPath-Anlage wer- den die IP-Telefone genauer als HFA-IP-Telefone (HiPath Fea- ture Access) bezeichnet.

Für den lokalen Zugang der Filiale an eine Vermittlungsstelle des öffentlichen Telekommunikationsnetzes wird bspw. in ein HFA-IP-Telefon der Filiale ein So-Schnittstellen-Adapter ge- mäß ISDN-Protokoll (Integrated Services Digital Network) ein- gebaut. Die Signalisierung dieser So-Amtsleitung erfolgt e- benfalls über die zentrale Telekommunikationsanlage. Die ISDN-Signalisierung dieser So-Leitung wird über das LAN/WAN- Netz von der Filiale bis zur Zentrale und umgekehrt von der Zentrale zu Filiale unter Verwendung des Internetprotokolls getunnelt. Somit wird die am So-Adapter angeschlossen Ver- mittlungsstellenleitung von der zentralen Telekommunikations- anlage in der gleichen bzw. identischen Weise angesteuert wie eine Vermittlungsstellenleitung, die in üblicher Weise an der zentralen Telekommunikationsanlage angeschlossen ist.

Die So-Schnittstelle in der Filiale ist ein Telekommunikati- onsanlagenanschluss oder auch ein Mehrgeräteanschluss. Alter- nativ wird an Stelle einer So-Schnittstelle in der Filiale bspw. auch eine analoge Schnittstelle mit zugehörigem analo- gen Signalisierungsprotokoll eingesetzt