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Title:
ADAPTING AN ITEM OF PROPERTY INFORMATION RELATING TO A CHARGING PROCESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/025498
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method which is used for adapting at least one item of property information (PL_neu) relating to a charging process at a charging station (L), wherein: at least one charging parameter (P1 - P4, R1 - R4) relating to the charging process is reported from electric vehicles (F1 - F4) connected at this charging station (L) to an external evaluation entity (AI); the evaluation entity (AI) evaluates the at least one charging parameter (P1 - P4, R1 - R4); and the evaluation entity (AI) provides at least one item of property information (PL_neu) determined from the evaluation to at least one entity (F1 - F4) that can be involved in a future charging process at this charging station (L).

Inventors:
WISBRUN RICHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/070936
Publication Date:
March 02, 2023
Filing Date:
July 26, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60L53/68; B60L53/18; B60L53/65; B60L53/66; G01C21/34; G08G1/00; G08G1/01
Domestic Patent References:
WO2013057587A22013-04-25
WO2013053394A12013-04-18
Foreign References:
US20130204471A12013-08-08
EP2894436A12015-07-15
US20160176307A12016-06-23
US20150226566A12015-08-13
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Claims:
Patentansprüche Verfahren zum Anpassen mindestens einer einen Ladevorgang an einer Ladestation (L) betreffenden Eigenschaftsinformation (PL_neu), bei dem

- mindestens ein den Ladevorgang betreffender Ladeparameter (P1 - P4, R1 - R4) von an dieser Ladestation (L) angeschlossenen Elektrofahrzeugen (F1 - F4) an eine externe Auswerteinstanz (AI) gemeldet wird;

- die Auswerteinstanz (AI) den mindestens einen Ladeparameter (P1 - P4, R1 - R4) auswertet und

- die Auswerteinstanz (AI) mindestens eine aus der Auswertung ermittelte Eigenschaftsinformation (PL_neu) mindestens einer in einem zukünftigen Ladevorgang an dieser Ladestation (L) involvierbaren Instanz (F1 - F4) bereitstellt. Verfahren nach Anspruch 1 , bei dem der mindestens eine Ladeparameter (P1 - P4, R1 - R4) mindestens einen Parameter aus der Gruppe

- Geoposition (P1 - P4) eines an die Ladestation (L) angeschlossenen Elektrofahrzeugs (F1 - F4);

- Ausrichtung eines an die Ladestation (L) angeschlossenen Elektrofahrzeugs (F1 - F4);

- Länge (R1 - R4) eines Ladekabels des Elektrofahrzeugs (F1 - F4) oder der Ladestation (L);

- Kennung der Ladestation (L), an der das Elektrofahrzeug (F1 - F4) angeschlossen ist;

- Erfolg des Ladevorgangs;

- Ladeverhalten der Ladestation (L); umfasst. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die mindestens eine involvierbare Instanz

- ein Elektrofahrzeug (F1 - F4) mit Ladewunsch an der Ladestation (L);

- eine Steuerinstanz zum Freischalten der Ladestation (L) und/oder

- einen Betreiber eines die Ladestation (L) aufweisenden Routenplaners umfasst. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 3, bei dem

- mindestens die Geoposition (P1 - P4) des an die Ladestation angeschlossenen Elektrofahrzeugs (F1 - F4) und die Stationskennung an die externe Auswerteinstanz gemeldet werden;

- die Auswerteinstanz die Geoposition (P1 - P4) und die Stationskennung auswertet, indem sie

• zumindest beruhend auf der Geoposition (P1 - P4) des Elektrofahrzeugs (F1 - F4) und der Länge (R1 - R4) des verwendeten Ladekabels eine Fläche (A1 - A4) bestimmt, innerhalb derer sich die zugehörige Ladestation (L) wahrscheinlich befindet,

• überprüft, ob sich eine vorgegebene Geoposition (PL_alt) der Ladestation (L) innerhalb der Fläche (A1 - A4) befindet, und

• falls dies mindestens einmal nicht der Fall ist, aus den Flächen (A1 - A4) mehrerer Elektrofahrzeuge (F1 - F4), die an dieser Ladestation (L) geladen haben, eine wahrscheinliche Position (PL_neu) der Ladestation (L) als ermittelte Eigenschaftsinformation bestimmt und damit die bisherige Position (PL_alt) der Ladestation (L) korrigiert.

5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Fläche (A1 - A4) eine kreisförmige Fläche ist, deren Radius einer Länge (R1 - R4) des Ladekabels (L) des Elektrofahrzeugs (F1 - F4) oder der Ladestation (L) entspricht.

6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei der Mittelpunkt der kreisförmigen Fläche (A1 - A4) einer Position einer Ladedose des Elektrofahrzeugs (F1 - F4) entspricht.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, bei dem die Auswerteinstanz (AI) die wahrscheinliche Position (PL_neu) der Ladestation (L) einem Elektrofahrzeug (F1 - F4) mit Ladewunsch an dieser Ladestation (L) und/oder einen Betreiber einer die Ladestation (L) umfassenden Routenplaners als die involvierbaren Instanzen (F1 - F4) bereitstellt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, bei dem 15

- mindestens ein das Ladeverhalten der Ladestation (L) betreffender Ladeparameter an die Auswerteinstanz (AI) gemeldet wird;

- die Auswerteinstanz (AI) diesen mindestens einen Ladeparameter zur Auswertung statistisch auswertet und das Ergebnis der statistischen Auswertung klassifi- ziert; und

- die Auswerteinstanz (AI) das Ergebnis der Klassifikation als Eigenschaftsinformation der mindestens einen involvierbaren Instanz (F1 - F4) bereitstellt. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem der mindestens eine das Ladeverhalten der Ladestation (L) betreffende Ladeparameter ein zeitliches Verhalten der Ladestation (L) zwischen einem geäußerten Ladewunsch eines Nutzers für sein Elektrofahrzeug (F1 - F4) an der Ladestation (L) bis zum Freischalten der Ladestation (L) umfasst und die Auswerteinstanz das Ergebnis der Klassifikation mindestens einer Steuerinstanz zum Freischalten der Ladestation (L) bereitstellt. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Ladestation (L) eine öffentliche Ladesäule ist.

Description:
Anpassen einer einen Ladevorgang betreffenden Eigenschaftsinformation

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anpassen mindestens einer einen Ladevorgang an einer Ladestation betreffenden Eigenschaftsinformation. Die Erfindung ist insbesondere vorteilhaft anwendbar auf öffentliche Ladestationen.

Es ist die Norm ISO 15118 ("Plug & Charge") bekannt, bei der Ladevorgänge eines Elektrofahrzeugs an einer öffentlichen Ladesäule einfach durch Anschließen bzw. Trennen des Ladekabels gestartet oder beendet werden, wenn ein Kommunikationsprotokoll von den beteiligten Komponenten unterstützt wird. In diesem Fall erübrigt sich eine Verwendung z.B. einer Ladekarte zur Autorisierung zur Abrechnung des Ladevorgangs.

Auch ist es bekannt eine Ladestromfreigabe eine Ladesäule mittels einer Smartphone-Applikation vorzunehmen. Dazu können die App oder die ausgewählte Ladesäule über eine Start/Stopp- Funktion verfügen, welche eine Steuerinstanz der Ladesäule anweist, einen Ladevorgang zu starten bzw. zu beenden.

Es ist ferner bekannt, dass Nutzer von Elektrofahrzeugen defekte öffentliche Ladesäulen an ihren Betreiber melden können, z.B. über eine entsprechende Webseite. Jedoch können z.B. durch fehlerhafte oder ungenaue Eingaben in einer Datenbank bei Aufstellung einer Ladesäule und/oder durch bauteil- oder konstruktionsbedingte Abweichungen des Ladeverhaltens einer Ladesäule von Herstellerangaben Unannehmlichkeiten für einen Nutzer eines Elektrofahrzeugs auftreten, der das Elektrofahrzeug an dieser Ladesäule laden möchte. Beispielsweise kann die Geoposition der Ladesäule nur ungenau mit der in einem Routenplaner angegebenen Geoposition übereinstimmen, was ein Auffinden der Ladesäule durch einen Nutzer erschwert. Auch kann eine Ladesäule ggf. nur stark verzögert auf eine durch einen Nutzer eines Elektrofahrzeugs angeforderte Ladestromfreigabe / Ladestart reagieren, wodurch der Nutzer möglicherweise fälschlich annimmt, dass das Freischalten bzw. Starten des Ladevorgangs an dieser Ladesäule fehlgeschlagen ist. Versucht der Nutzer dann, diese Ladesäule erneut zum Laden freizuschalten, obwohl sie immer noch versucht, die vorherige Freischaltung umzusetzen, kann es vorkommen, dass der Betrieb dieser Ladesäule für einen bestimmten Zeitraum unterbunden wird, da einige Ladesäulen Mechanismen aufweisen, die ein gleichzeitiges oder kurzzeitig hintereinander erfolgendes Freischalten insbesondere über Online-Verbindungen unterbinden. So sieht sich der Nutzer oftmals genötigt, sein Elektrofahrzeug an einer anderen Ladesäule anzuschließen, was mit einem lästigen Umparken verbunden sein kann.

WO 2013/053394 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestimmen einer Position einer Ladestation, wobei Mobilitätsereignisse mindestens eines Mobiltelefons ermittelt werden, um die Position zu bestimmen.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine Möglichkeit bereitzustellen, einen Ladevorgang an einer Ladestation betreffende aktuelle Eigenschaftsinformation anzupassen bzw. zu korrigieren.

Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Anpassen mindestens einer einen Ladevorgang an einer Ladestation betreffenden Eigenschaftsinformation, bei dem

- mindestens ein den Ladevorgang betreffender Parameter (im Folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit als "Ladeparameter" bezeichnet) von an dieser Ladestation angeschlossenen (und damit ladenden oder zu ladenden) Elektrofahrzeugen an eine externe Auswerteinstanz gemeldet wird;

- die Auswerteinstanz den mindestens einen Ladeparameter auswertet und

- die Auswerteinstanz mindestens eine aus der Auswertung ermittelte Eigenschaftsinformation mindestens einer in einem zukünftigen Ladevorgang an dieser Ladestation involvierbaren Instanz bereitstellt.

Dieses Verfahren ergibt den Vorteil, dass durch Auswertung der (historischen) Ladeparameter von mehreren Elektrofahrzeugen eine einen aktuellen und/oder zukünftigen Ladevorgang betreffende Eigenschaftsinformation statistisch abgesichert überprüft werden und bei Bedarf korrigiert werden kann. Dadurch wiederum wird die Durchführung von Ladevorgängen erleichtert, insbesondere die Wahrscheinlichkeit verringert, dass Erwartungen von Nutzern von Elektrofahrzeugen hinsichtlich einer einfachen Durchführung von Ladevorgängen an dieser Ladesäule enttäuscht werden, was wiederum eine Nutzerzufriedenheit erhöht. Das Verfahren stellt somit die Möglichkeit bereit, durch Auswertung von Ladeparametern einer Gruppe oder Flotte von Elektrofahrzeugen, insbesondere eines bestimmten Herstellers, eine "Flottenlernkurve" zu Eigenschaften jeder von mehreren Elektrofahrzeugen der Flotte genutzten Ladestation zusammenzustellen.

Unter einer einen Ladevorgang an einer Ladestation betreffenden Eigenschaftsinformation kann insbesondere jede abrufbare Information über eine Eigenschaft der Ladestation, die einen Einfluss auf einen Ladevorgang hat, verstanden werden.

Das Anpassen der Eigenschaftsinformation kann ein Korrigieren oder genaueres Angeben der Eigenschaftsinformation umfassen.

Die externe Auswerteinstanz kann z.B. ein Backend eines Herstellers der Elektrofahrzeuge sein.

Das Melden kann z.B. ein Übertragen des mindestens einen Ladeparameters umfassen, z.B. über Funk.

Dass die Auswerteinstanz den mindestens einen Ladeparameter auswertet, umfasst insbesondere, dass sie aus mindestens einem gemeldeten Ladeparameter und ggf. mindestens einem weiteren Parameter mindestens eine Eigenschaftsinformation bestimmt bzw. berechnet. Der mindestens eine Ladeparameter entspricht somit einer Eingangsgröße der Auswertung, die mindestens eine Eigenschaftsinformation einem Ergebnis der Auswertung. Es ist eine Weiterbildung, dass eine Eigenschaftsinformation dem Ladeparameter entspricht, also Eigenschaftsinformation und Ladeparameter die gleiche Größe darstellen, sich aber wertemäßig unterscheiden können. Es ist eine Weiterbildung, dass eine Eigenschaftsinformation keinem der Ladeparameter entspricht.

Dass die Auswerteinstanz mindestens eine aus der Auswertung ermittelte Eigenschaftsinformation mindestens einer in einem zukünftigen Ladevorgang an dieser Ladestation involvierbaren Instanz bereitstellt, umfasst, dass die nun ggf. angepasste bzw. korrigierte Eigenschaftsinformation denjenigen Instanzen bereitgestellt werden kann, welche in einen zukünftigen Ladevorgang an dieser Ladestation involviert bzw. einbezogen sein können. Die ermittelte Eigenschaftsinformation kann dazu beispielsweise in einer abrufbaren Datenbank gespeichert sein und/oder aktiv an eine involvierbare Instanz übertragen werden.

Der Ladeparameter kann z.B. Ladeeigenschaften der Ladesäule und/oder eines an der Ladesäule ladenden oder zu ladenden Elektrofahrzeugs umfassen. Der Ladeparameter kann alternativ oder zusätzlich den Ladevorgang betreffende geometrische Größen umfassen.

Es ist eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine Ladeparameter mindestens einen Parameter aus der Gruppe

- (Geo-) Position eines an die Ladestation angeschlossenen Elektrofahrzeugs;

- Ausrichtung eines an die Ladestation angeschlossenen Elektrofahrzeugs;

- Länge eines Ladekabels des Elektrofahrzeugs oder der Ladestation;

- Kennung der Ladestation (im Folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit als "Stationskennung" bezeichnet), an der das Elektrofahrzeugs angeschlossen ist;

- Kennung des Elektrofahrzeugs;

- Erfolg oder Misserfolg (z.B. fehlende Freischaltung, Abbruch) des Ladevorgangs;

- Ladeverhalten der Ladestation; umfasst.

Die geometrische Größe "Geoposition" des zu ladenden Elektrofahrzeugs kann z.B. durch GPS, WLAN oder andere Geopositionsmethoden bestimmt werden. Die geometrische Größe "Ausrichtung" des zu ladenden Elektrofahrzeugs, insbesondere der Winkel seiner Längsrichtung in Bezug auf die Ladestation, kann z.B. durch Fahrdaten und/oder Auswertung von durch das Elektrofahrzeug aufgenommenen Bildern bestimmt werden, geometrische Größe "Länge eines Ladekabels" kann die Länge eines Ladekabels des Elektrofahrzeugs umfassen, was insbesondere vorteilhaft ist, wenn das Ladekabel des Elektrofahrzeugs zum Anschluss an die Ladestation verwendet wird.

Die Länge des Ladekabels kann von dem Elektrofahrzeug direkt gemeldet werden oder aus dem Typ des Elektrofahrzeugs abgeleitet werden, z.B. aus seiner - insbesondere ebenfalls gemeldeten - VIN. Jedoch ist es auch möglich, dass ein Nutzer die Länge des Ladekabels zuvor in einem Datenspeicher eingegeben hat, oder das Fahrzeug hat die Länge durch eine Messung nach dem Einstecken in die Ladedose am Fahrzeug ermittelt.

Weist die Ladestation ein Ladekabel mit bekannter Länge auf, kann die z.B. auch über die Stationskennung abgeleitet werden. Die Stationskennung kann z.B. durch Datenaustausch zwischen der Ladestation und dem Elektrofahrzeug von dem Elektrofahrzeug empfangen werden.

Das Ladeverhalten der Ladestation kann ein oder mehrere Ladeparameter umfassen, z.B. eine Zeitdauer zwischen Anfordern einer Ladefreigabe durch einen Nutzer und tatsächlich erfolgter Ladefreigabe. Durch die Kennung des Elektrofahrzeugs, z.B. seiner VIN, kann außerdem ausgewertet werden, ob bestimmte Eigenschaftsinformationen von dem Elektrofahrzeugtyp abhängig sind. So kann es vorkommen, dass eine bestimmte Ladestation Probleme nur in Bezug auf bestimmte Elektrofahrzeugtypen, z.B. einer gleichen Elektro- infrastruktur-Generation, aufwirft.

Das Elektrofahrzeug kann z.B. ein Plug-In-Hybridfahrzeug oder ein vollelektrisch angetriebenes Fahrzeug sein.

Es ist eine Ausgestaltung, dass die mindestens eine involvierbare Instanz

- ein Elektrofahrzeug mit Ladewunsch an der Ladestation;

- eine Steuerinstanz zum Freischalten der Ladestation (z.B. eines Betreibers der Ladestation) und/oder

- einen Betreiber eines die Ladestation z.B. als Point-of-Interest aufweisenden Routenplaners umfasst.

Das Elektrofahrzeug mit Ladewunsch kann z.B. bei einer Routenplanung eine bestimmte Ladestation für eine zukünftige Ladung entlang der Route ausgewählt haben. Alternativ oder zusätzlich kann das Elektrofahrzeug mit Ladewunsch ein Elektrofahrzeug sein, das aktuell an der Ladestation angeschlossen ist. Die Steuerinstanz zum Freischalten der Ladestation kann z.B. eine Steuereinrichtung des Betreibers der Ladestation sein. Ein Elektrofahrzeug kann z.B. den Routenplaner nutzen, wobei auf der Karte / Map zumindest Positionen der darauf verzeichneten Ladestationen angegeben sind, ggf. auch noch weitere Informationen wie eine Ladecharakteristik der Ladestation, z.B. Steckertypen, Ladeleistung, nutzbare Abrechnungsarten, usw.

Es ist eine Ausgestaltung, dass mindestens die Geoposition des an die Ladestation angeschlossenen Elektrofahrzeugs und die Stationskennung an die externe Auswerteinstanz gemeldet werden und die Auswerteinstanz die Geoposition und die Stationskennung auswertet, indem sie

- zumindest beruhend auf der Geoposition des Elektrofahrzeugs und der Länge des verwendeten Ladekabels als den Ladeparametern eine Fläche bestimmt, innerhalb derer sich die zugehörige Ladestation befinden sollte,

- überprüft, ob sich eine vorgegebene Position der Ladestation innerhalb der Fläche befindet, und

- falls dies mindestens einmal nicht der Fall ist, aus den Flächen mehrerer Elektrofahrzeuge, die an dieser Ladestation geladen haben, eine wahrscheinliche Position der Ladestation als ermittelte Eigenschaftsinformation bestimmt und damit die bisherige Position der Ladestation korrigiert, z.B. ersetzt.

Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass eine bisher ggf. fehlerhaft oder sehr ungenau vorgegebene Position der Ladestation (als der Eigenschaftsinformation) korrigiert werden kann, so dass ein Nutzer eines Elektrofahrzeugs diese Ladestation besser auffinden kann. Die Ungenauigkeit in der vorgegebenen Position kann beispielsweise durch eine fehlerhafte manuelle Eingabe der Position der Ladestation (z.B. Zahlendreher usw.) oder durch eine nur ungenaue Geoortung der Ladestation bei der Aufstellung der Ladestation zustande gekommen sein. Dies bisherige Position wird also angepasst bzw. korrigiert.

Es ist eine Weiterbildung, dass die Geoposition des an die Ladestation angeschlossenen Elektrofahrzeugs und die Stationskennung gemeldet werden. Die Länge des Ladekabels des Elektrofahrzeugs kann ebenfalls gemeldet werden oder aus der Art des Elektrofahrzeugs bestimmt werden. Weist die Ladestation ein fest angebrachtes Ladekabel auf, kann dessen Länge nach Datenaustausch mit dem Elektrofahrzeug gemeldet werden oder aus der Stationskennung abgeleitet werden.

Diese Ladeparameter werden dazu verwendet, eine Fläche zu bestimmen, innerhalb derer sich die zugehörige Ladestation befinden sollte oder müsste, da durch die Geoposition des Elektrofahrzeugs und der Länge des Ladekabels die möglichen Positionen der Ladestation eindeutig eingegrenzt sind, ggf. mit einigen systematischen Unsicherheiten wie der Positionsgenauigkeit des Elektrofahrzeugs, ggf. einer ungenauen Kenntnis über die Position der Ladedose des Elektrofahrzeugs, usw.

Befindet sich die Ladestation nicht innerhalb dieser Fläche und wird dies für ein oder mehrere Ladevorgänge festgestellt, wird aus den Flächen mehrerer Elektrofahrzeuge, die an dieser Ladestation geladen haben, eine wahrscheinliche Position der Ladestation als ermittelte Eigenschaftsinformation bestimmt und anstelle der bisherigen vorgegebenen bzw. bekannten oder gespeicherten Position der Ladestation angenommen.

Es ist eine Weiterbildung, dass die wahrscheinliche (neue) Position der Ladestation aus einer geometrischen Überlagerung der für mehrere Elektrofahrzeuge bestimmten Flächen berechnet wird, z.B. als geometrischer Schwerpunkt des Überlagerungsbereichs oder der Überlagerungsbereiche, der bzw. die von den meisten einzelnen Flächen überlagert wird bzw. werden.

Es ist eine Ausgestaltung, dass die Fläche eine kreisförmige Fläche ist, deren Radius einer Länge des Ladekabels des Elektrofahrzeugs oder der Ladestation entspricht. Eine solche Flächenbestimmung lässt sich besonders einfach umsetzen.

Es ist eine Ausgestaltung, dass der Mittelpunkt der kreisförmigen Fläche einer Position einer Ladedose des Elektrofahrzeugs entspricht. Dadurch kann die Fläche noch präziser bestimmt werden.

Es ist eine Weiterbildung, dass die Fläche abhängig von einer Ausrichtung des Elektrofahrzeugs bestimmt wird. Auch dadurch kann die Fläche noch präziser bestimmt werden. So kann beispielsweise bei hohen Elektrofahrzeugen wie SUVs oder Bussen als Fläche nur ein Halbkreis angenommen werden, der sich ausgehend von der Ladedose vor das Elektrofahrzeug erstreckt, wenn davon ausgegangen wird, dass das Ladekabel nicht über das Elektrofahrzeug geführt wird. Alternativ oder zusätzlich kann unter Kenntnis der Ausrichtung des Elektrofahrzeugs die Position der Ladedose genauer bestimmt werden. Es ist eine Ausgestaltung, dass die Auswerteinstanz die wahrscheinliche Position der Ladestation einem Elektrofahrzeug mit Ladewunsch an dieser Ladestation und/oder einen Betreiber eines die Ladestation als Point-of- Interest ö. ä. aufweisenden Routenplaners als die involvierbaren Instanzen bereitstellt.

Es ist eine Ausgestaltung, dass mindestens ein das Ladeverhalten der Ladestation betreffender Ladeparameter an die Auswerteinstanz gemeldet wird; die Auswerteinstanz diesen mindestens einen Ladeparameter zur Auswertung statistisch auswertet und das Ergebnis der statistischen Auswertung klassifiziert; und die Auswerteinstanz das Ergebnis der Klassifikation als Eigenschaftsinformation der mindestens einen involvierbaren Instanz bereitstellt. So wird der Vorteil erreicht, dass z.B. auf Herstellerangabe beruhende Soll- oder Norm-Eigenschaftsinformation durch einen tatsächlichen Betrieb von Elektrofahrzeugen daran überprüft und ggf. korrigiert werden kann. Dabei wird die Menge der Elektrofahrzeuge ausgenutzt, um eine statistische Absicherung der daraus berechneten Eigen- schaftsinformation(en) zu erhalten.

Die Klassifizierung dient dazu, beruhend auf der statistischen Grundgesamtheit der Ladeparameter die daraus bestimmte Eigenschaftsinformation zu bewerten, z.B. die bisherige Eigenschaftsinformation zu bestätigen, zu verwerfen, zu verfeinern oder zu korrigieren. Beispielsweise kann die Ladestation als als "geeignet" oder "ungeeignet" für bestimmte Elektrofahrzeugtypen klassifiziert werden, usw.

Es ist eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine das Ladeverhalten der Ladestation betreffende Ladeparameter ein zeitliches Verhalten der Ladestation zwischen einer von einem Nutzer eines Elektrofahrzeugs angeforderten Ladefreischaltung an der Ladestation bis zum Freischalten der Ladestation umfasst und die Auswerteinstanz das Ergebnis der Klassifikation mindestens einer Steuerinstanz zum Freischalten der Ladestation bereitstellt. So kann z.B. eine Zeitdauer zwischen Anfordern und Freischalten einer Ladestation als innerhalb einer Soll-Zeitdauer oder als "außergewöhnlich lang dauernd" klassifiziert werden. Treten zum Beispiel längere Schaltzeiten auf, wenn nicht alle Stecker gleichzeitig geöffnet werden können, so können diese Schaltzeiten statistisch erfasst und bei einem Ansteuern der speziellen Ladestation berücksichtigt werden. Die Steuerinstanz kann dann einen besonders günstigen Ansteuerungsablauf nutzen, um möglichst schnell den Ladevorgang zu beginnen. Es ist eine Ausgestaltung, dass die Ladestation eine öffentliche Ladesäule ist. Es ist eine Weiterbildung, dass die Ladestation eine Wechselstrom- Ladestation ist.

Gibt es Indizien für eine Veränderung der in der Ladesäule verbauten Komponenten, die eine Verhaltensänderung im Betrieb nahelegen, können die relevanten Klassifizierungen überprüft werden, bis der nächste Ladevorgang von einem Fahrzeug durchgeführt worden ist.

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert wird.

Fig.1 zeigt Skizze von Elektrofahrzeugen F1 bis F4, die zeitlich nacheinander an jeweiligen Positionen P1 bis P4 zum Laden an eine öffentliche Wechselstrom-Ladesäule L angeschlossen worden sind. Die Geoposition PL_alt der Ladesäule L ist bei ihrer Aufstellung in eine Datenbank (o. Abb.) eingegeben worden und stimmt mit ihrer tatsächlichen Position z.B. aufgrund eines Zahlendrehers einer eingebenden Person nur ungenau überein. Die Datenbank wird von Routenplanern verwendet, um Ladesäulen zu erkennen und als Ziele anfahren zu können. In Routenplanern ist die Ladesäule L daher nach ihrer Aufstellung zunächst ebenfalls nur sehr ungenau / falsch verortet und daher von Nutzern von Elektrofahrzeugen nur schwer oder sogar nur durch Glück auffindbar.

Ferner sei ein Flottenbetreiber einer Flotte der Elektrofahrzeuge F1 bis F4 vorhanden, z.B. ein Fahrzeughersteller, welcher mit den Elektrofahrzeugen F1 bis F4 Daten austauschen kann, insbesondere von den Elektrofahrzeugen F1 bis F4 Daten empfangen kann, beispielsweise deren Position, Fahrzeugkennung (z.B. VIN), die Tatsache, dass sie an eine Ladestation angeschlossen sind, eine von der Ladesäule L empfangene Stationskennung, usw. Der Flottenbetreiber dient hier auch als Auswerteinstanz AI.

Soll also z.B. das Elektrofahrzeug F1 aufgeladen werden, und hat der Nutzer / Fahrer die Ladesäule L glücklicherweise an der tatsächlichen Position gefunden, steckt der Nutzer sein mitgeführtes Ladekabel an die Ladesäule L an, um es aufzuladen. Dabei wird hier beispielhaft angenommen, dass die Ladesäule L nicht über ein eigenes, daran fest installiertes Ladekabel verfügt. Das geparkte Elektrofahrzeug F1 meldet daraufhin als Ladeparameter zumindest seine Geoposition P1 , seine VI N und die Stationskennung der Ladesäule L an die Auswerteinstanz AI, z.B. mittels einer Funknachricht. In einer Variante kann auch die Länge des Ladekabels des Elektrofahrzeugs F1 gemeldet werden. Alternativ kann die Auswerteinstanz AI die Länge aus der fahrzeugtypischen Kabellänge übernehmen.

Die Auswerteinstanz AI überprüft dann, ob sich die aktuell gespeicherte Geoposition PL_alt der mit der Stationskennung übereinstimmenden Ladesäule L innerhalb einer kreisförmigen Fläche A1 befindet, deren Mittelpunkt der Position P1 des Fahrzeugs F1 , insbesondere seiner Ladedose entspricht und dessen Radius R1 der Länge des angeschlossenen Ladekabels entspricht.

Ist dies wie hier dargestellt nicht der Fall, wartet die Auswerteinstanz AI, ob später noch ein zweites Fahrzeug F2 an diese Ladesäule L angeschlossen wird. Ist dies der Fall, überprüft die Auswerteinstanz AI, ob die aktuell gespeicherte Geoposition PL_alt der Ladesäule L innerhalb einer Fläche A2 um das Fahrzeug F2 (z.B. um eine Position seiner Ladedose) liegt, deren Radius R2 der Länge des Ladekabels des Fahrzeugs F2 entspricht. Ist dies auch für Fahrzeug F2 nicht der Fall, wird von der Auswerteinstanz AI der geometrische Mittelpunkt der Schnittfläche der Flächen A1 bzw. A2 als Eigenschaftsinformation bestimmt und als neue Geoposition PL_neu abgespeichert. Die neue Geoposition PL_neu kann z.B. an Elektrofahrzeuge der Flotte des Flottenbetreibers und/oder Betreiber von Routenplanern usw. weitergemeldet werden

Die Geoposition PL_neu der Ladesäule L kann in einer Variante mit jedem angeschlossenen Fahrzeug F3, F4, ... immer genauer bestimmt werden, indem sie als geometrischer Mittelpunkt der Schnittfläche aus den meisten Flächen A1 , A2, A3, A4, .... berechnet wird. Dies ist hier für vier Fahrzeuge F1 bis F4 dargestellt, wobei die Schnittfläche für alle vier Flächen A1 bis A4 der unmittelbar um die Geoposition PL_neu verlaufenden geschlossenen Linie entspricht.

Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt. Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw.

Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.

Bezugszeichenliste

Al Auswerteinstanz

A1 - A4 Flächen

F1 - F4 Elektrofahrzeug

L Ladesäule

P1 - P4 Position

PL_alt Bisherige Geoposition der Ladesäule PL_neu Neue Geoposition der Ladesäule R1 - R4 Länge eines Ladekabels