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Patent Searching and Data


Title:
ADHESIVE TAPE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/110170
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an adhesive tape, in particular wrapping tape for sheathing cables in automobiles, comprising a textile support on the basis of synthetic fibers and/or synthetic filaments, and an adhesive coating applied to one or both faces, characterized in that the synthetic fibers and/or synthetic filaments are produced at least to some extent on the basis of a recycled plastic material obtained during the processing of plastic hollow bodies and in particular PET bottles.

Inventors:
LEERMANN TIMO (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/070192
Publication Date:
June 22, 2023
Filing Date:
July 19, 2022
Export Citation:
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Assignee:
CERTOPLAST TECHNISCHE KLEBEBAENDER GMBH (DE)
International Classes:
D01F6/62; C09J7/21
Domestic Patent References:
WO2013106392A22013-07-18
Foreign References:
EP0995782A22000-04-26
BRPI0504419A2007-06-26
US20120315473A12012-12-13
JP2005206967A2005-08-04
US20160177138A12016-06-23
TWM594621U2020-05-01
DE202019100588U12019-02-07
DE102014220330B42016-11-03
DE202014011328U12019-06-11
US5554657A1996-09-10
Attorney, Agent or Firm:
ANDREJEWSKI • HONKE PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Klebeband, insbesondere Wickelband zum Ummanteln von Kabeln in Automobilen, mit einem textilen Träger auf Basis von Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden, und mit einer ein- oder beidseitig aufgebrachten Klebebeschichtung, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden zumindest teilweise auf Basis eines vorzugsweise aus der Aufbereitung von Kunststoffholkörpern und insbesondere PET-Flaschen gewonnenen Kunststoffrezyklates hergestellt sind.

2. Klebeband nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des Kunststoffrezyklates in den Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden wenigstens 10 Gew.-%, insbesondere 20 Gew.-% und mehr und vorzugsweise wenigstens 30 Gew.-% beträgt.

3. Klebeband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des Kunststoffrezyklates in den Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden maximal 80 Gew.-%, insbesondere 90 Gew.-% im Maximum und vorzugsweise 100 Gew.-% beträgt.

4. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass neben dem Kunststoffrezyklat zusätzlich wenigstens ein Neukunststoff (Virgin) zur Herstellung der Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden eingesetzt wird.

5. Klebeband nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Neukunststoff und der Hauptbestandteil des Kunststoffrezyklates entsprechen.

6. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffrezyklat wenigstens 70 Gew.-% PET sowie gegebenenfalls maximal 10 Gew.-% Nichtkunststoffe sowie den Rest Polyolefine und vorzugsweise wenigstens 80 Gew.-% PET und mindestens 15 Gew.-% Polyolefine sowie den Rest Nichtkunststoffe enthält.

7. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffrezyklat 100 Gew.-% PET enthält.

8. Klebeband nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rest an Nichtkunststoffen weniger als 2 Gew.-% beträgt.

9. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass als textiler Träger ein Vlies, Gewebe, Gewirke, Gestricke einzeln oder in Kombination zum Einsatz kommt.

10. Klebeband nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies für den textilen Träger als Mischung aus Fasern oder Filamenten auf Basis des Kunststoffrezyklates und solchen auf Basis des Neukunststoffes ausgebildet ist.

11. Klebeband nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies zusätzlich mit Fäden übernäht ist, die auf Basis des Kunststoffrezyklates und/oder Neukunststoffes hergestellt sind.

12. Klebeband nach einem der Ansprüche 9 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe des textilen Trägers mit als Kunststoffrezyklatfäden ausgebildeten Kettfäden und Neukunststofffäden als Schussfäden ausgebildet ist. 13. Langgestrecktes Gut, insbesondere Kabelsatz, ummantelt mit einem Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 12.

14. Gut nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebeband als Längsumschlag um das Gut herumgeschlagen ist.

15. Gut nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebeband wendeiförmig um das Gut herumgewickelt ist.

Description:
Klebeband

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft ein Klebeband, insbesondere Wickelband zum Ummanteln von Kabeln in Automobilen, mit einem textilen Träger auf Basis von Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden, und mit einer ein- oder beidseitig aufgebrachten Klebebeschichtung.

Solche Klebebänder mit einem textilen Träger und einer ein- oder beidseitig aufgebrachten Klebebeschichtung sind allgemein bekannt und werden beispielhaft im Gebrauchsmuster DE 20 2019 100 588 U1 der Anmelderin beschrieben. An dieser Stelle ist der textile Träger zumindest teilweise unter Rückgriff auf biobasierte Polymere hergestellt. Dazu wird auf biobasierte Polymerfasern und/oder Polymerfäden zurückgegriffen. Diese können durch Extrusion hergestellt werden.

Der Rückgriff auf biobasierte Polymere zur Herstellung des textilen Trägers ist der Anforderung geschuldet, eine besonders ressourcenschonende Herstellung solcher Klebebänder zu erreichen. Dabei werden die biobasierten Polymere unter Rückgriff auf nachwachsende Rohstoffe auf Basis pflanzlicher Materialien hergestellt. Hier haben sich Pflanzen oder auch Milchsäure als günstig erwiesen. Momentan ist jedoch der Herstellungspreis solcher biobasierten Polymere (noch) nicht wettbewerbsfähig, so dass Alternativen für eine ressourcenschonende Herstellung gesucht werden. Hier setzt die Erfindung ein.

Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Klebeband so weiterzuentwickeln, dass unter Berücksichtigung einer ressourcenschonenden Herstellung zugleich ein markt- und konkurrenzfähiges Produkt zur Verfügung gestellt wird.

Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes Klebeband und insbesondere Wickelband zum Ummanteln von Kabeln in Automobilen im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden zur Herstellung des textilen Trägers zumindest teilweise auf Basis eines Kunststoffrezyklates hergestellt sind.

Im Gegensatz zum gattungsbildenden Stand der Technik nach der DE 20 2019 100 588 U1 greift die Erfindung also nicht auf biobasierte Polymerfasern und/oder Polymerfäden zurück, sondern vielmehr Kunststoffrezyklatfasern und/oder Kunststoffrezyklatfäden bzw. Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden, die zumindest teilweise auf Basis eines Kunststoffrezyklates hergestellt sind. Das Kunststoffrezyklat wird dabei in der Regel aus der Aufbereitung von Kunststoffhohlkörpern und insbesondere PET (Polyethylenterephthalat)- Flaschen gewonnen. Dabei beträgt der Anteil des Kunststoffrezyklates in den Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden vorteilhaft wenigstens 10 Gew.-%. Meistens liegt der Anteil des Kunststoffrezyklates bei 20 Gew.-% und mehr. Vorzugsweise werden sogar Anteile des Kunststoffrezyklates in den Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden von wenigstens 30 Gew.-% beobachtet.

Darüber hinaus hat es sich als günstig erwiesen, wenn der Anteil des Kunststoffrezyklates in den Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden maximal 80 Gew.-% beträgt. Vorzugsweise kann der Anteil des Kunststoffrezyklates bei 90 Gew.-% im Maximum liegen. Grundsätzlich ist es natürlich im Rahmen der Erfindung auch möglich, dass der Anteil des Kunststoffrezyklates in den Kunsts- tofffasern und/oder Kunststofffäden bei 100 Gew.-% angesiedelt ist, d. h. dass die betreffenden Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden vollständig aus dem Kunststoffrezyklat hergestellt sind.

Die zuvor angesprochenen und möglichen Mischformen werden im Rahmen der Erfindung dadurch erreicht und zur Verfügung gestellt, dass neben dem Kunst- stoffrezyklat zusätzlich wenigstens ein Neukunststoff (Virgin) zur Herstellung der Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden eingesetzt wird. Das heißt, die Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden können beispielsweise zu 10 Gew.-% aus dem Kunststoffrezyklat und 90 Gew.-% aus Neukunststoff hergestellt sein. Auch ein umgekehrtes Grammaturverhältnis ist denkbar, d. h. der Rückgriff auf 90 Gew.-% Kunststoffrezyklat und 10 Gew.-% Neukunststoff zur Produktion der betreffenden Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden. Bei dem Neukunststoff handelt es sich um Polymere, die unmittelbar aus einem erdölbasierten Produktionsprozess ohne vorheriges Recycling abgeleitet worden sind.

In diesem Zusammenhang ist es sogar denkbar, dass das Kunststoffrezyklat überwiegend aus Polyethylentheraphthalat (PET) besteht, wohingegen als Neukunststoff PE (Polyethylen) zum Einsatz kommt und beide Kunststoffe für die Herstellung der Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden miteinander gemischt werden. Im Allgemeinen wird jedoch so vorgegangen, dass sich der Neukunststoff und der Hauptbestandteil des Kunststoffrezyklates entsprechen. Auf den zuvor angesprochenen Beispielfall übertragen bedeutet dies, dass bei PET als Hauptbestandteil des Kunststoffrezyklates der gegebenenfalls zugesetzte Neukunststoff ebenfalls PET ist, um hierdurch dann insgesamt die Kunst- stofffasern und/oder Kunststofffäden herzustellen.

Das Kunststoffrezyklat enthält in der Regel wenigstens 70 Gew.-% PET sowie gegebenenfalls maximal 10 Gew.-% Nichtkunststoffe sowie den Rest Polyolefine. Bei den an dieser Stelle im Kunststoffrezyklat enthaltenen Polyolefinen kann es sich beispielhaft um PE (Polyethylen), PP (Polypropylen) oder andere handeln.

Im Rahmen einer bevorzugten Variante enthält das Kunststoffrezyklat wenigstens 80 Gew.-% PET und mindestens 15 Gew.-% Polyolefine sowie den Rest Nichtkunststoffe. Außerdem kann der Rest an Nichtkunststoffen weniger als 2 Gew.-% betragen. Das hängt letztlich von der Reinheit des Kunststoff- rezyklates ab. Dieses kann generell auch nahezu 100 % PET enthalten.

Das heißt, nach vorteilhafter Ausgestaltung ist Gegenstand der Erfindung auch ein Klebeband, bei dem das eingesetzte Kunststoffrezyklat zur Herstellung der Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden 100 Gew.-% aus der Aufbereitung von Kunststoffhohlkörpern gewonnenem PET enthält. Das betreffende PET wird dabei in der Regel aus dem Rezyklat von PET-Flaschen gewonnen, und zwar indem zunächst einmal Störstoffe wie beispielsweise nicht metallische Bestandteile aufgrund ihrer höheren Dichte in einer Flüssigkeit über eine Schwergutfalle abgetrennt werden. Die in einer Suspension enthaltenen und abgeführten Kunststoffe, beispielsweise PE und/oder PP sowie PET, lassen sich anschließend als Suspension bei geringerer Dichte einer weiteren Aufbereitung zuführen. Im Rahmen der weiteren Aufbereitung kann die fragliche Suspension einem Hydrozyklon zugeführt werden, in welchem die unterschiedlichen Kunststoffe entsprechend ihrer Dichte in Schwimmgut und Sinkgut aufgeteilt werden. Dadurch lassen sich die Kunststoffe sortenrein und sauber einer erneuten Verwertung zuführen, wie dies grundsätzlich in der DE 10 2014 220 330 B4 beschrieben wird. Jedenfalls kann das Kunststoffrezyklat zur Herstellung der Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden vollständig aus PET, das heißt zu 100 Gew.-%, bestehen, wobei das fragliche PET aus der Aufbereitung von Kunststoffhohlkörpern und insbesondere PET-Flaschen stammt und gewonnen worden ist.

Bei dem auf diese Weise aus den Kunststofffasern bzw. Kunststofffäden hergestellten textilen Träger handelt es sich vorteilhaft um ein Vlies, ein Gewebe, ein Gewirke, ein Gestricke einzeln oder in Kombination. Das heißt, der textile Träger kann sowohl einlagig bzw. einschichtig als auch mehrlagig bzw. mehrschichtig ausgelegt werden. In letztgenanntem Fall ist es denkbar, dass beispielsweise ein Vliesträger mit einem Gewebeträger kombiniert wird. Grundsätzlich kann der textile Träger zusätzlich auch mit einer ein- oder beidseitigen Kunststoffbeschichtung ausgerüstet werden. Typischerweise hat sich hier eine Rückseitenbeschichtung gegenüberliegend der Klebebeschichtung als besonders günstig erwiesen, um ein etwaiges Anhaften der Klebebeschichtung beim Aufrollen des Klebebandes am textilen Träger zu vermeiden.

Gegenstand der Erfindung ist auch ein langgestrecktes Gut wie insbesondere ein Kabelsatz, der mit dem fraglichen Klebeband ummantelt ist. Dabei kann das Klebeband zur Herstellung des langgestreckten Gutes grundsätzlich als Längs- umschlag um das Gut bzw. den Kabelsatz herumgeschlagen werden. Genauso gut ist es aber auch denkbar und wird von der Erfindung umfasst, dass zur Herstellung des langgestreckten Gutes das Klebeband wendeiförmig bzw. spiralförmig um die Kabel des Kabelsatzes herumgewickelt wird.

Darüber hinaus weist das erfindungsgemäße Klebeband meistens eine Temperaturbeständigkeit zumindest der Temperaturklasse T3 nach LV 312 (10/2009) auf. In diesem Zusammenhang drückt die Temperaturklasse T3 aus, dass die ummantelten Kabel und ihre Kabelisolierung durch den Einfluss des Klebebandes in Kombination mit der erhöhten Temperatur von 125 °C im Beispielfall der Temperaturklasse T3 ohne Versprödung über eine Dauer von 3000 Stunden im Minimum standhalten.

Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße Klebeband so ausgelegt, dass seine mechanischen Eigenschaften lediglich und im Maximum um 20 %, vorteilhaft um maximal 10 % von denjenigen Klebebändern abweichen, deren Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden vollständig aus Neumaterial bei gleichem Aufbau hergestellt sind.

Bei den genannten mechanischen Eigenschaften handelt es sich in der Regel um die Abriebbeständigkeit und die hiermit verbundenen Abriebklassen nach der Norm LV 312 (10/2009). Tatsächlich werden an dieser Stelle die Abriebklassen A bis G unterschieden, wie dies beispielhaft in der DE 20 2014 011 328 U1 im Detail beschrieben wird. Eine Abweichung der mechanischen Eigenschaften und insbesondere des Abriebes des erfindungsgemäßen Klebebandes von im Maximum 20 % von einem gleich aufgebauten Klebeband, bei dem die Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden zur Herstellung des textilen Trägers vollständig aus Neumaterial bzw. Neukunststoff bei gleichem Aufbau hergestellt sind, bedeutet nun, dass die für das Klebeband auf Basis des Neukunststoffes erreichte Abriebklasse überwiegend beibehalten wird bzw. allenfalls eine Reduzierung um eine Abriebklasse beobachtet wird. Beispielsweise ist ein Rückgang von der Abriebklasse D (hoher Abriebschutz) für das Klebeband aus dem Neukunststoff im Vergleich zum Klebeband auf Basis der Kunststoffrezyklatfasern und/oder Kunststoffrezyklatfäden gleichen Aufbaus, welches die Abriebklasse C erreicht, zu verzeichnen.

Bei den genannten mechanischen Eigenschaften kann es sich auch um die Reißdehnung handeln, die nach der Norm DIN EN 14410 bestimmt wird. Typische Reißdehnungen für solche Klebebänder liegen bei mehr als 20 % und überwiegend im Bereich von 30 % bis 40 % bei einem Klebeband mit einem Träger auf Basis eines Neukunststoffes, so dass bei Rückgriff auf Kunststofffäden auf Basis des Kunststoffrezyklates beispielsweise eine Abnahme der

Reißdehnung um die angegebenen 10 % bis 20 % beobachtet wird oder beobachtet werden kann. Das läuft dann im Beispielfall darauf hinaus, dass die Reißdehnung des erfindungsgemäßen Klebebandes immer noch größer als 15 % bzw. 16 % ausgebildet ist und vorzugsweise im Bereich von in etwa 25 % bis mehr als 30 % liegt.

Ähnliches gilt auch für die Reißfestigkeit, die im Allgemeinen oberhalb von 100 N/cm angesiedelt ist und bei dem erfindungsgemäßen Klebeband ebenfalls nur geringfügig sinkt, sich jedenfalls in dem Bereich zwischen 10 % und 20 % im Maximum im Vergleich zum gleich aufgebauten Klebeband mit Kunststofffasern bzw. Kunststofffäden aus Neumaterial respektive Neukunststoff hinsichtlich seiner Abweichung bewegt. Das hängt natürlich ganz wesentlich vom jeweiligen textilen Aufbau des Trägers ab und ist generell nur als Beispiel zu verstehen.

Im Unterschied zur Abriebfestigkeit, Reißdehnung und Reißfestigkeit ist dagegen im Hinblick auf die Luftdurchlässigkeit nach DIN EN ISO 9237 ebenso wie mit Blick auf die Geräuschdämpfung nach der zuvor bereits angegebenen LV 312 damit zu rechnen, dass das erfindungsgemäße Klebeband im Vergleich zu einem gleich aufgebauten Klebeband mit einem textilen Träger aus Neukunststoff keine Abweichungen zeigt. Das heißt, der strukturelle flächenmäßige Aufbau des erfindungsgemäßen Klebebandes entspricht demjenigen eines gleich aufgebauten Klebebandes aus Neukunststoff.

Dementsprechend kann das erfindungsgemäße Klebeband in praktisch sämtlichen Anwendungen insbesondere als Wickelband zum Ummanteln von Kabeln in Automobilen die bisher eingesetzten Klebebänder auf Basis von Neukunststoff substituieren, und zwar ohne dass an dieser Stelle signifikante Ver-

schlechterungen des Ergebnisses beobachtet werden. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.

Die grundsätzliche Herstellung von Kunststofffasern und/oder Kunststofffäden auf Basis eines Kunststoffrezyklates ist zwar generell ebenso wie ihr Einsatz bekannt, wozu nur beispielhaft auf die WO 2013/106392 A2 verwiesen sei. Hier geht es um ein Gewebe aus zwei unterschiedlichen Fasertypen, wobei auch Kunststofffasern auf Basis eines Kunststoffrezyklates zum Einsatz kommen. Um solche Kunststoffrezyklate zu gewinnen, wird allgemein gebrauchtes Kunststoffmaterial zunächst gesammelt und dann in der Regel geschreddert. Außerdem sind in diesem Zusammenhang meistens noch Reinigungsprozesse denkbar, um etwaige Verschmutzungen auszuschleusen. Als Basis für die Herstellung solcher Kunststoffrezyklate können Einweg-Kunststoffflaschen dienen, wie dies grundsätzlich in der US 5,554,657 A beschrieben wird. Tatsächlich bestehen solche Kunststoff-Einwegflaschen überwiegend aus PET, welches zur Herstellung der eigentlichen Flaschen zur Anwendung kommt. Darüber hinaus sind in dem Rezyklat typischerweise noch Polyolefine enthalten, die von Verschlusskappen aus Polypropylen oder auch solchen aus Polyethylen resultieren. Daneben finden sich in dem Rezyklat unter anderem auch andere Kunststoffe, die von etwaigen Etiketten her resultieren.

Das auf diese Weise gewonnene Kunststoffrezyklat wird regelmäßig geschreddert, um anschließend durch Extrusion verarbeitbares Granulat zur Verfügung zu stellen. Dieses Granulat kann dann nach üblichen Methoden zu den Kunststofffasern bzw. Kunststofffäden verarbeitet werden, beispielsweise durch Extrusion unter Rückgriff auf herkömmliche Vorgehensweisen.

Es versteht sich, dass der auf diese Weise hergestellte textile Träger auf ganz unterschiedliche Art und Weise produziert werden kann. Beispielsweise ist es

denkbar, bei einem Träger aus einem Vliesstoff mit Stapelfasern bzw. Filamenten zu arbeiten, die teilweise aus Kunststofffasern bzw. -filamenten auf Basis des Kunststoffrezyklates und teilweise aus Kunststofffasern bzw. -filamenten auf Basis von Neukunststoff hergestellt sind. Das Mischungsverhältnis dieser Kunststoffrezyklatfasern bzw. Kunststoffrezyklatfilamente im Vergleich zu den Neukunststofffasern bzw. Neukunststofffilamenten gibt in diesem Fall den zuvor bereits beschriebenen Anteil des Kunststoffrezyklates vor.

Darüber hinaus ist es in diesem Zusammenhang auch denkbar, dass der beschriebene Vliesstoff durch Bindemittel verfestigt wird. Daneben können in den Vliesstoff auch zusätzlich Fäden unter Realisierung eines Nähvliesstoffes zur Verfestigung eingenäht werden. Diese Fäden können ihrerseits als Kunst- stoffrezyklatfäden und/oder Neukunststofffäden ausgebildet sein.

Vergleichbare Variationsmöglichkeiten ergeben sich für den Fall, dass es sich bei dem Träger um ein Gewebe handelt. In diesem Fall ist es denkbar, dass die Kettfäden des Trägers als Kunststoffrezyklatfäden und die Schussfäden des Trägers als Neukunststofffäden ausgebildet sind, oder umgekehrt. Auf diese Weise wird erreicht, dass die primär die Abriebfestigkeit beeinflussenden Schussfäden gleich aufgebaut sind wie bei einem Klebeband mit einem Träger aus Neukunststoff, so dass vergleichbare Werte für die Abriebfestigkeit beobachtet werden. Zugleich ist ein solches Klebeband mit einer verbesserten Handeinreißbarkeit im Vergleich zu einem gleich aufgebauten Klebeband aus Neukunststoff ausgerüstet, weil die für die Handeinreißfähigkeit primär verantwortlich zeichnenden Kettfäden als Kunststoffrezyklatfäden mit etwas geringerer Reißfestigkeit im Vergleich zu Kettfäden aus Neukunststofffäden ausgebildet sind.

Damit wird deutlich, dass durch die gezielte Auswahl und Mischung der Kunststoffrezyklatfasern bzw. Kunststoffrezyklatfäden mit den Neukunststoff- fasern bzw. Neukunststofffäden einzelne gewünschte Eigenschaften des auf diese Weise hergestellten Klebebandes gezielt erreicht bzw. vertieft werden können.

Ähnliche Variationsmöglichkeiten ergeben sich für den Fall, dass der Träger als Gewirke oder Gestricke ausgebildet ist sowie für den Fall, dass ein mehrlagiger Träger zum Einsatz kommt.