Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
AGENT DEVOID OF TOXINS FOR CONTROLLING INSECTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/058042
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an agent for controlling insects, comprising between 0.01 and 20 % boric acid and between 80 and 99.99 % sweetener.

Inventors:
LOICHINGER WOLFGANG (DE)
RIEGER JOERG (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/014224
Publication Date:
June 30, 2005
Filing Date:
December 14, 2004
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
LOICHINGER WOLFGANG (DE)
RIEGER JOERG (DE)
International Classes:
A01N59/14; (IPC1-7): A01N59/14
Foreign References:
US6245327B12001-06-12
DE19622513A11997-12-11
US3962461A1976-06-08
EP0084310A11983-07-27
US5914105A1999-06-22
Other References:
KLOTZ JOHN H ET AL: "Oral toxicity of a boric acid - sucrose water bait to Florida carpenter ants (Hymenoptera: Formicidae)", JOURNAL OF ENTOMOLOGICAL SCIENCE, vol. 31, no. 1, 1996, pages 9 - 12, XP002328435, ISSN: 0749-8004
HOGSETTE J A ET AL: "DEVELOPMENT OF GRANULAR BORIC ACID SUGAR BAITS FOR HOUSE FLIES (DIPTERA: MUSCIDAE)", JOURNAL OF ECONOMIC ENTOMOLOGY, ENTOMOLOGICAL SOCIETY OF AMERICA, LANDHAM, MD, US, vol. 95, no. 5, October 2002 (2002-10-01), pages 1110 - 1112, XP001162633, ISSN: 0022-0493
DATABASE CA [online] CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; 1945, BARE, O. S.: "Boric acid as a stomach poison for the German cockroach", XP002328438, retrieved from STN Database accession no. 39:33050
Attorney, Agent or Firm:
Keller, Günter (Prinzregentenstr. 16, München, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Mittel zur Bekämpfung von Insekten, dadurch gekennzeichnet, dass es 0,01 bis 20 % Borsäure und 80 bis 99,99 % eines Süßungsmittels umfasst.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es 0,1 bis 12 % Borsäure umfasst.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es 1,5 bis 5 °/O Borsäure umfasst.
4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es 2,5 bis 3,5 % Borsäure umfasst.
5. Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Süßungsmittel einen Zuckerstoff umfasst.
6. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuckerstoff ein Zuckerrübenextrakt ist.
7. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuckerstoff ein Honig ist.
8. Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Honig ein Bienenhonig ist.
9. Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,1 bis 1,0 Gew. % eines Aromastoffes enthält.
10. Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den zu bekämpfenden Insekten um Ameisen handelt.
Description:
Giftfreies Mittel zur Bekämpfung von Insekten Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mittel zur Bekämpfung von Insekten, insbesondere von Ameisen, durch Mittel, die für den Menschen und/oder Haustiere nicht giftig sind.

Verschiedenen Insekten sind für den Menschen in seinen Lebens-und insbesondere Wohnbereichen in vielerlei Hinsicht störend. So verschmutzen die Insekten zum Teil die Lebensbereiche des Menschen, können sich durch unangenehme Aktivitäten wie Beißen, Stechen oder Verspritzen von reizenden Flüssigkeiten bemerkbar machen, fressen teilweise Nahrungsmittel an und können Krankheiten übertragen. Lebensmittel werden häufig durch Insekten für die menschliche Ernährung unbrauchbar gemacht.

Es sind verschiedenste Mittel zur Bekämpfung bzw. Beseitigung von Insekten bekannt, die häufig auf Wirkstoffen aufgebaut sind, die nicht nur für die Insekten, sondern auch für Menschen hochgiftig sind. Diese Mittel gelangen bei der Anwendung in die Umwelt und können dadurch für den Menschen unerwünschte Nebenwirkungen haben. Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Mittel zur Bekämpfung von Insekten bereitzustellen, das wirksam die Insekten bekämpft, für den Menschen aber ungiftig ist.

Der Einsatz von Borsäure zur Bekämpfung von Kakerlaken ist beispielsweise aus der US- PS 4,438, 090 bekannt. Damit die Borsäure von den Kakerlaken aufgenommen wird, wird dort vorgeschlagen, die Borsäure bis zu einer bestimmten Partikelgröße zu vermahlen und anschließend elektrisch aufzuladen. Es hat sich aber herausgestellt, dass Borsäure nicht von allen Insekten in ausreichender Menge aufgenomrnen wird. Viele Insekten nehmen Borsäure allein oder vermischt mit Trägermaterialien so gut wie gar nicht auf. Diese Mittel sind daher häufig wirkungslos.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Mittel zur Bekämpfung von Insekten, die 0,01 bis 20 % Borsäure und 80 bis 99,99 % eines Süßungsmittels umfassen. Bevorzugt weisen die Mittel 0,1 bis 12 % Borsäure, besonders bevorzugt 1,5 bis 5 % Borsäure und ganz besonders bevorzugt 2,5 bis 3,5 % Borsäure auf.

Als weitere Komponente beinhalten die erfindungsgemäßen Mittel ein Süßungsmittel und zwar bevorzugt einen Zuckerstoff. Bei dem Zuckerstoff kann es sich bevorzugt um einen Zuckerrübenextrakt oder noch bevorzugter um einen Honig handeln. Ganz besonders bevorzugt ist der Honig ein Bienenhonig.

Die erfindungsgemäßen Mittel weisen im wesentlichen die beiden Hauptkomponenten, nämlich Borsäure und ein Süßungsmittel, auf. Darüber hinaus können die Mittel auch übliche Zusatzstoffe enthalten. Hierbei kann es sich um Färbungsmittel handeln, die kenntlich machen, dass es sich nicht um für den menschlichen Verzehr geeignete Lebensmittel handelt. Weiterhin können die erfindungsgemäßen Mittel auch Geschmacksstoffe enthalten, die Menschen vom Verzehr der Mittel abhalten, aber keinen Einfluss auf die Aufnahme der Mittel durch die Schadinsekten haben. Hierbei kann es sich beispielsweise um übliche Bitterstoffe handeln.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weisen die erfindungsgemäßen Mittel noch einen weiteren Aromastoff auf, der das Mittel für die Ameisen noch verlockender macht. Die erfindungsgemäßen Mittel weisen also in einer besonders bevorzugten Ausführungsform einen Aromastoff in einer Menge von etwa 0,1 bis 1,0 Gew. -%, bevorzugt<BR> 0,4 bis 0,6 Gew. -% auf. Ein Aromastoff, der im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt ist, ist Butteraroma, das von Gewürzstoffherstellern, beispielsweise der Firma Lay Gewürze, Bad Kissingen, bezogen werden kann.

In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den zu bekämpfenden Insekten um Ameisen.

Bei dem Wirkstoff der erfindungsgemäßen Mittel handelt es sich um Borsäure. Borsäure ist eine hydratisierte Form von Boroxid (B203). Borsäure kann als Borsäuremonohydrat, Metaborsäure (B203 H2O oder HBO2) oder als Trihydrat, Orthoborsäure B203 3H2O oder H3BO3) vorliegen. Erfindungsgemäß wird bevorzugt die Orthoborsäure (H3BO3) eingesetzt.

In den Handel gelangt die Orthoborsäure häufig als Gemisch enthaltend Borsäure und mehr oder weniger große Mengen Boroxid.

Die erfindungsgemäßen Mittel dienen zur Bekämpfung von Insekten, die in Haus und Garten sowie in Industrieanlagen, vor allem in solchen, die mit der Nahrungsmittelproduktion in Zusammenhang stehen, auftreten und dort störend sind. Die Mittel können zur Bekämpfung von allen möglichen Insekten, wie beispielsweise Schaben, Getreidekäfer, Speckkäfer oder Motten eingesetzt werden. Bevorzugt werden die Mittel zur Bekämpfung von Ameisen eingesetzt. Die erfindungsgemäßen Mittel sind bei allen Arten von Ameisen erfolgreich einsetzbar. Ameisen bereiten häufig in älteren Gebäuden Probleme, wenn sie in den Böden und Mauern Ritzen finden, durch die sie ihre Wege zu Lebensmitteln, insbesondere zu süßen Lebensmitteln wie Zucker, Marmelade oder anderen Süßwaren finden.

Es wurde überraschenderweise festgestellt, dass ein wirksames Mittel zur Bekämpfung von Insekten, insbesondere von Ameisen, dadurch bereitgestellt werden kann, dass eine bestimmte Menge Borsäure mit einem Süßungsmittel homogen vermischt wird und dann an solchen Stellen ausgebracht wird, an denen es von den Schadinsekten, insbesondere den Ameisen, gut aufgenommen werden kann.

Bei dem Süßungsmittel kann es sich zumindest teilweise um einen Zuckerstoff handeln.

Bevorzugt werden hier flüssige Zuckerstoffe eingesetzt. Gut verwendbar im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist Zuckermelasse. Diese braun gefärbte Flüssigkeit fällt als Mutterlauge bei der Zuckerfabrikation an und weist einen hohen Zuckeranteil auf. Wichtig ist aber, dass der Wassergehalt der Melasse möglichst gering ist, so dass eine sehr zähflüssige Masse für die Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt wird.

In einer anderen bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Süßungsmittel um Honig. Für die Mittel zur Bekämpfung von Insekten kann Kunsthonig eingesetzt werden. Es handelt sich hierbei um eine zähe Masse, die aus etwa 70 bis 80 % Invertzucker und etwa 20 bis 25 % Wasser besteht.

Bevorzugt ist aber der Einsatz von Bienenhonig, wobei aus Kostengründen bevorzugt preiswerte Industrieprodukte eingesetzt werden. Es wurde festgestellt, dass Ameisen durch Bienenhonig besonders stark zur Aufnahme der erfindungsgemäßen Mittel bewegt werden. Die Mittel zur Insektenbekämpfung liegen in bevorzugter Ausführungsform in einer zähflüssigen, klebrigen Form vor, die insbesondere in Außenbereichen gut und vorteilhaft eingesetzt werden kann, weil Probleme durch Verwehen der Mittel durch Luftstöße nicht auftreten. Im Innenbereich kann aber die Anwendung der zähflüssigen, klebrigen Mittel zu Problemen führen. Für diesen Fall werden die Mittel in kleine schälchenförmige Behältnisse verpackt, die bevorzugt durch eine abziehbare Folie verschlossen werden. Kurz vor der Anwendung wird die Folie abgezogen und die Schälchen werden an geeigneter Stelle, beispielsweise in den Ameisenstraßen, aufgestellt.

Gerade bei staatenbildenden Insekten wie Ameisen wirken die erfindungsgemäßen Mittel besonders gut. Man geht davon aus, dass die Arbeiterinnen die Schädlingsbekämpfungsmittel aufnehmen und in das Nest zu der Königin transportieren.

Diese frisst dann die Schädlingsbekämpfungsmittel und geht daran zugrunde. Mit der Königin stirbt das Volk aus.

Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele weiter erläutert.

Beispiel 1 Herstellung eines bevorzugten Mittels zur Bekämpfung von Ameisen 970 g Bienenhonig (Industriequalität) wurden mit 30 g Borsäure unter Rühren im Wasserbad erwärmt. Sobald sich die Borsäure im Honig vollständig aufgelöst hat, wurde das Mittel zur Bekämpfung von Insekten auf Zimmertemperatur abgekühlt und konnte eingesetzt werden.

Beispiel 2 Herstellung eines besonders bevorzugten Mittels mit Butteraroma 905 g Bienenhonig (Industriequalität) wurden auf etwa 30-40°C vorsichtig erwärmt. Dann wurden 90 g Borsäure unter Rühren mit dem Honig vermischt und es wurden 5 g Butteraroma (bezogen von der Firma Lay Gewürze, Bad Kissingen) hinzugefügt. Nachdem sich Borsäure und Butteraroma in dem Honig gelöst hatten, wurde das Mittel abgekühlt und konnte eingesetzt werden.

Beispiel 3 In einer Hotelanlage mit Pool wurden acht Ameisennester lokalisiert. Die Ameisen der jeweiligen Nester wanderten auf festen Pfaden zu den Stellen, an denen sie Nahrungsmittel beschaffen. Auf jede Ameisenstraße wurden am Morgen des ersten Versuchstages zwei bis drei Tropfen mit einem Durchmesser von etwa 3 bis 5 mm aufgebracht. Es wurde festgestellt, dass die Ameisen sich sofort an diesen Tropfen sammelten und diese vollständig auffraßen. Am Abend desselben Tages wurde das Auftragen des Mittels wiederholt. Diese Vorgehensweise wurde an den nächsten drei Tagen wiederholt. Bei der Aufbringung der erfindungsgemäßen Mittel am dritten Tag konnte die Menge schon von drei Tropfen auf einen Tropfen pro Ameisenstraße reduziert werden, da sich der Ameisenbestand schon am dritten Tag nach Beginn der Behandlung erheblich reduziert hatte. Ab dem vierten Tag der Behandlung konnte nicht mehr festgestellt werden, dass Ameisen die Mittel aufnahmen. Die Behandlung konnte daher eingestellt werden.

Beispiel 4 In der gepflasterten Gartenanlage eines Hotels wurden auf einer Fläche von etwa 200 m2 etwa 50 bis 80 Ameisennester festgestellt. Um jedes einzelne Ameisennest wurden Tropfen des erfindungsgemäßen Mittels verteilt, und zwar in einer Menge von ca. 3-4 g pro Ameisennest. Das Mittel wurde von den Ameisen so gut aufgenommen, dass nach etwa einer Stunde keine sichtbaren Reste des Mittels mehr verblieben waren.

Dieselbe Menge wurde am Abend desselben Tages nochmals ausgelegt und diese Behandlung wurde über weitere drei Tage fortgeführt, so dass das erfindungsgemäße Mittel insgesamt achtmal angewandt wurde. Schon am dritten Tag, also nach vier bis fünf Anwendungen, war der Ameisenbestand so stark zurückgegangen, dass schon merkliche Spuren des erfindungsgemäßen Mittels nicht mehr von den Ameisen aufgenommen wurden. Am Abend des vierten Tages waren kaum mehr Ameisen zu sehen.