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Patent Searching and Data


Title:
AIRBAG FOR A VEHICLE-OCCUPANT RESTRAINT SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/152156
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an airbag (10) for a vehicle-occupant restraint system. The airbag (10) has at least two opposing fabric walls (12) which delimit a chamber (13) that can be filled with gas. The fabric walls (12) are formed from warp and weft threads (14, 16). At least one spacer (18) is arranged inside the airbag (10) and connected to the opposing fabric walls (12) in such a way that the spacer (18) limits a bulging of the airbag (10) during inflation of the airbag (10). The at least one spacer (18) is formed by a subset of the warp and/or weft threads (14, 16) which, in an inflated state of the airbag (10), leave their assigned fabric wall (12), extend to the opposing fabric wall (12) and continue as warp or weft threads (14, 16) in the opposing fabric wall (12). The at least one spacer (18), as seen in plan view looking down onto one of the fabric walls (12), runs in a line (20) that is at least partially curved, wherein the line (20) has at least two oppositely curved sections, or a plurality of spacers (18), as seen in plan view looking down onto one of the fabric walls (12), run in a straight line (30), wherein the adjacent spacers (18) are spaced from one another along the line (30), forming a free space.

Inventors:
FISCHER ANTON (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/053055
Publication Date:
August 17, 2023
Filing Date:
February 08, 2023
Export Citation:
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Assignee:
ZF AUTOMOTIVE GERMANY GMBH (DE)
International Classes:
B60R21/232; B60R21/235; D03D1/02
Foreign References:
EP1080996B12004-11-24
US20050127651A12005-06-16
DE102018125431A12019-04-18
US20070040368A12007-02-22
EP2842816A12015-03-04
US20190161051A12019-05-30
EP1080996B12004-11-24
Attorney, Agent or Firm:
ZF PATENTABTEILUNG - DIPS (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Gassack (10) für ein Fahrzeuginsassenrückhaltesystem, wobei der Gassack (10) zumindest zwei gegenüberliegende Gewebewandungen (12) hat, die eine mit Gas befüllbare Kammer (13) begrenzen, die Gewebewandungen (12) aus Kett- und Schussfäden (14, 16) gebildet sind, mindestens ein Abstandshalter (18) im Inneren des Gassacks (10) angeordnet und mit den gegenüberliegenden Gewebewandungen (12) verbunden ist, derart, dass der Abstandshalter (18) ein Ausbauchen des Gassacks (10) beim Aufblasen des Gassacks (10) begrenzt, der mindestens eine Abstandshalter (18) durch einige der Kett- und/oder Schussfäden (14, 16) gebildet ist, die, bezogen auf einen aufgeblasenen Zustand des Gassacks (10) ihre zugeordnete Gewebewandung (12) verlassen, sich zur gegenüberliegenden Gewebewandung (12) erstrecken und sich als Kett- bzw. Schussfaden (14, 16) in der gegenüberliegenden Gewebewandung (12) fortsetzen, und der mindestens eine Abstandshalter (18) in Draufsicht auf eine der Gewebewandungen (12) entlang einer zumindest abschnittweise gekrümmten Linie (20) verläuft, wobei die Linie (20) mindestens zwei entgegengesetzt gekrümmte Abschnitte hat.

2. Gassack (10) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Linie (20) zu mindestens 50% ihrer Gesamtlänge gekrümmt verläuft.

3. Gassack (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der gekrümmte Abschnitt in Draufsicht wellenförmig ist, insbesondere mit mindestens zwei Wellentälern (22) und zwei Wellengipfeln (24), wobei der Abstand der Wellentäler (22) und der Wellengipfel (24) 70-130% der Amplitude zwischen den Wellentälern und den Wellengipfeln beträgt.

4. Gassack (10) für ein Fahrzeuginsassenrückhaltesystem, wobei der Gassack (10) zumindest zwei gegenüberliegende Gewebewandungen (12) hat, die eine mit Gas befüllbare Kammer (13) begrenzen, die Gewebewandungen (12) aus Kett- und Schussfäden (14, 16) gebildet sind, mehrere Abstandshalter (18) im Inneren des Gassacks (10) angeordnet und mit den gegenüberliegenden Gewebewandungen (12) verbunden sind, derart, dass die Abstandshalter (18) ein Ausbauchen des Gassacks (10) beim Aufblasen des Gassacks (10) begrenzen, die Abstandshalter (18) jeweils durch einige der Kett- und/oder Schussfäden (14, 16) gebildet sind, die, bezogen auf einen aufgeblasenen Zustand des Gassacks (10) ihre zugeordnete Gewebewandung (12) verlassen, sich zur gegenüberliegenden Gewebewandung (12) erstrecken und sich als Kett- bzw. Schussfaden (14, 16) in der gegenüberliegenden Gewebewandung (12) fortsetzen, und zumindest einige der mehreren Abstandshalter (18) in Draufsicht auf eine der Gewebewandungen (12) betrachtet entlang einer geraden Linie (30) verlaufen, wobei die benachbarten Abstandshalter (18) entlang der Linie (30), unter Bildung eines Freiraums, mit einem Abstand zueinander angeordnet sind.

5. Gassack (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich versetzt zu der geraden Linie (30) der beabstandeten Abstandshalter (18) eine zweite Linie (30) von voneinander beabstandeten Abstandshaltern (18) vorgesehen ist, deren Abstandshalter (18) seitlich eines Freiraums der benachbarten Linie (30) liegen.

6. Gassack (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gassack (10) ein vorhangartiger Kopf-Seitengassack ist, dessen durch die Abstandhalter (18) definierten Linien (20, 30) im eingebauten und aufgeblasenen Zustand des Gassacks insgesamt vertikal verlaufen.

7. Gassack (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Abstandshalter (18) vorhanden sind, die sich kreuzen.

8. Gassack (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (18) im aufgeblasenen Zustand des Gassacks (10) im Inneren des Gassacks (10) eine Gitterstruktur bilden.

9. Gassack (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kett- bzw. Schussfäden (14, 16) eines Abstandshalters (18) schräg in Richtung zur gegenüberliegenden Gewebewandung (12) erstrecken.

10. Gassack (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich zumindest ein Kett- und/oder Schussfaden (14, 16) ausgehend von einem Befestigungsabschnitt (36) in einer Gewebewandung (12) zu unterschiedlichen Stellen an der entgegengesetzten Gewebewandung (12) erstreckt, derart, dass der Kett- bzw. Schussfaden (14, 16) ein V bildet.

11. Gassack (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Kett- und/oder Schussfaden (14, 16) zur Bildung mehrerer Abstandshalter (18) dient, wobei der mindestens eine Kett- und/oder Schussfaden (14, 16) zwischen den gegenüberliegenden

Gewebewandungen (12) zick-zack-förmig hin und her verläuft.

Description:
Gassack für ein Fahrzeuginsassenrückhaltesystem

Die Erfindung betrifft einen Gassack für ein Fahrzeuginsassenrückhaltesystem.

Es ist bekannt, das Entfaltungsverhalten sowie ein Ausbauchen eines Gassacks eines Fahrzeuginsassenrückhaltesystems zu beeinflussen, um eine optimale Geometrie sowohl während der Entfaltung eines Gassacks als auch in vollständig aufgeblasenem Zustand des Gassacks zu erreichen.

Zu diesem Zweck können in einem Inneren des Gassacks Abstandshalter vorhanden sein, die mit gegenüberliegenden Gewebewandungen des Gassacks verbunden sind und die ein Ausbauchen des Gassacks beim Aufblasen des Gassacks begrenzen. Durch die EP 1 080 996 B1 wird ein einstückig gewebter Gassack offenbart, bei dem die Abstandhalter durch Kett- und/oder Schussfäden gebildet werden, die nach dem Verlassen der durch ihre zugeordnete Gewebelage gebildeten Fläche und nach Bildung des Abstandshalters entweder in die gegenüberliegende Gewebelage übergehen, oder nach Bildung des Abstandshalters wieder zurück zu der ihr zugeordneten Gewebelage verlaufen und in diese integral übergehen.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Ausbauchen des Gassacks mittels Abstandshaltern derart zu beeinflussen, dass eine Bewegung eines Fahrzeuginsassen entlang einer Außenwandung des Gassacks durch den Gassack möglichst wenig gebremst wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Gassack für ein Fahrzeuginsassenrückhaltesystem, wobei der Gassack zumindest zwei gegenüberliegende Gewebewandungen hat, die eine mit Gas befüllbare Kammer begrenzen. Die Gewebewandungen sind aus Kett- und Schussfäden gebildet. Im Inneren des Gassacks ist mindestens ein Abstandshalter angeordnet und mit den gegenüberliegenden Gewebewandungen verbunden, derart, dass der Abstandshalter ein Ausbauchen des Gassacks beim Aufblasen des Gassacks begrenzt. Der mindestens eine Abstandshalter ist durch einige der Kett- und/oder Schussfäden gebildet, die, bezogen auf einen aufgeblasenen Zustand des Gassacks ihre zugeordnete Gewebewandung verlassen, sich zur gegenüberliegenden Gewebewandung erstrecken und sich als Kett- bzw. Schussfaden in der gegenüberliegenden Gewebewandung fortsetzen. Der mindestens eine Abstandshalter verläuft in Draufsicht auf eine der Gewebewandungen entlang einer zumindest abschnittweise gekrümmten Linie, wobei die Linie mindestens zwei entgegengesetzt gekrümmte Abschnitte hat.

Durch mindestens einen derartigen Abstandshalter ergeben sich zumindest zwei mänderförmige, parallel zueinander verlaufende, konvex nach außen vorstehende Kammern, die aneinandergrenzen, wobei die seitlichen Ausbauchungen einer Kammer in der jeweiligen Einbuchtung der benachbarten Kammer liegen. Durch derart ineinandergreifende Kammern kann ein Körperteil des Fahrzeuginsassen, insbesondere ein Kopf des Fahrzeuginsassen, beim Auslösen des Fahrzeuginsassenrückhaltesystems möglichst ungehindert am Gassack entlanggleiten. Vorzugsweise weist der Gassack mehrere derartige Abstandshalter auf, sodass mehrere mänderförmige, parallel zueinander verlaufende, konvex nach außen vorstehende Kammern aneinandergrenzen.

Durch die aufgrund des erfindungsgemäßen Verlaufs des mindestens einen Abstandshalters ineinander eingreifende Kammern wird nämlich vermieden, dass sich im aufgeblasenen Gassack geradlinige, grubenartige Vertiefungen entlang der Abstandshalter bilden, die quer zu einer Bewegungsrichtung des Fahrzeuginsassen verlaufen und in die sich ein Körperteil des Fahrzeuginsassen ein Stück weit hinein bewegen kann.

Bei dem erfindungsgemäßen Gassack ergeben sich zwar ebenfalls Vertiefungen entlang der Abstandshalter, aufgrund der Krümmung verlaufen diese jedoch derart, dass ein Körperteil des Fahrzeuginsassen in jeder Position, betrachtet in Richtung einer Vorverlagerung, zumindest ein Stück weit durch mindestens eine der konvex nach außen vorstehende Kammern zuverlässig abgestützt wird. Das bedeutet, dass ein Körper des Fahrzeuginsassen an dem aufgeblasen Gassack entlanggleiten kann, ohne dass der Fahrzeuginsasse durch den Gassack nennenswert in einer Vorverlagerung gebremst wird.

Die Linie verläuft vorzugsweise zu mindestens 50% ihrer Gesamtlänge gekrümmt. Dies sorgt für eine zuverlässige Abstützung des Fahrzeuginsassen.

Gemäß einem Aspekt ist der gekrümmte Abschnitt in Draufsicht wellenförmig, insbesondere mit mindestens zwei Wellentälern und zwei Wellengipfeln, wobei der Abstand der Wellentäler und der Wellengipfel 50-150%, insbesondere 70-130% der der senkrecht hierzu gemessenen Amplitude zwischen den Wellentälern und den Wellengipfeln beträgt. Durch einen derart gekrümmten Abschnitt wird die vorhergehend beschriebene Stützwirkung des Gassacks erreicht, ohne dass sich der Gassack in sich zu stark verspannt bzw. krümmt.

Die Aufgabe wird des Weiteren erfindungsgemäß gelöst durch einen Gassack für ein Fahrzeuginsassenrückhaltesystem, wobei der Gassack zumindest zwei gegenüberliegende Gewebewandungen hat, die eine mit Gas befüllbare Kammer begrenzen und wobei die Gewebewandungen aus Kett- und Schussfäden gebildet sind. Im Inneren des Gassacks sind mehrere Abstandshalter angeordnet und mit den gegenüberliegenden Gewebewandungen verbunden, derart, dass die Abstandshalter ein Ausbauchen des Gassacks beim Aufblasen des Gassacks begrenzen. Die Abstandshalter sind jeweils durch einige der Kett- und/oder Schussfäden gebildet, die, bezogen auf einen aufgeblasenen Zustand des Gassacks ihre zugeordnete Gewebewandung verlassen, sich zur gegenüberliegenden Gewebewandung erstrecken und sich als Kett- bzw. Schussfaden in der gegenüberliegenden Gewebewandung fortsetzen. Zumindest einige der mehreren Abstandshalter verlaufen in Draufsicht auf eine der Gewebewandungen betrachtet entlang einer geraden Linie, wobei die benachbarten Abstandshalter entlang der Linie, unter Bildung eines Freiraums, mit einem Abstand zueinander angeordnet sind.

Durch derart beabstandete Abstandshalter wird ebenfalls erreicht, dass ein Körperteil des Fahrzeuginsassen, insbesondere ein Kopf des Fahrzeuginsassen, beim Auslösen des Fahrzeuginsassenrückhaltesystems möglichst ungehindert am Gassack entlanggleiten kann. Durch die Abstände zwischen den Abstandshaltern bildet sich in aufgeblasenem Zustand des Gassacks nämlich keine durchgehende, grubenartige Vertiefung, sondern bilden sich lediglich beabstandete Vertiefungen, zwischen denen ein ausgebauchter Abschnitt vorhanden ist. Ein Körperteil des Fahrzeuginsassen, insbesondere ein Kopf des Fahrzeuginsassen, kann folglich weitestgehend ungehindert am Gassack entlanggleiten, ohne dass die Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen durch die Vertiefungen wesentlich abgebremst wird.

Beispielsweise sind die Abstandshalter entlang der Linie mit einem Abstand von maximal 60 mm, insbesondere maximal 40 mm zueinander angeordnet. Die Funktion der Abstandshalter, ein Ausbauchen des Gassacks zu beschränken, wird somit durch den Abstand zwischen den Abstandshaltern nicht wesentlich beeinträchtigt.

Seitlich versetzt zu der geraden Linie der beabstandeten Abstandshalter kann eine zweite Linie von voneinander beabstandeten Abstandshaltern vorgesehen sein, deren Abstandshalter seitlich eines Freiraums der benachbarten Linie liegen. Auf diese Weise ergibt sich in Draufsicht auf eine Gewebewandung eine Struktur ähnlich einem Ziegelverbund. Durch eine derartige Anordnung der Abstandshalter wird erreicht, dass eine Ausbauchung des Gassacks besonders effizient vermieden wird. Genauer gesagt ist ein Gassack mit einer derartigen Anordnung in aufgeblasenem Zustand insbesondere an einer zu einem Fahrzeuginsassen hin gerichteten Fläche möglichst eben. Damit ist gemeint, dass eine Höhendifferenz zwischen einer im Bereich des Abstandshalters vorhandenen Vertiefung und einem äußersten Punkt einer Ausbauchung möglichst gering ist. Dadurch kann ein mit dem Gassack in Kontakt stehender Körperteil des Fahrzeuginsassen, insbesondere ein Kopf eines Fahrzeuginsassen, sanft und geradlinig an dem Gassack entlang gleiten. Eine derartige, einem Ziegelverbund ähnliche Struktur muss hierbei nicht in der gesamten zu einem Fahrzeuginsassen hin gerichteten Fläche des Gassack ausgebildet sein, sondern kann vielmehr abschnittsweise in den für die Rückhaltung relevanten Bereichen eingebracht sein, in denen ein Körperteil des Fahrzeuginsassen mit dem Gassack in Kontakt tritt.

Der Gassack ist beispielsweise ein vorhangartiger Kopf-Seitengassack, dessen durch die Abstandhalter definierten Linien im eingebauten und aufgeblasenen Zustand des Gassacks insgesamt vertikal verlaufen. Solche Kopf- Seitengassäcke decken bei einem Seitenaufprall die Seitenfenster des Fahrzeugs ab. Durch einen vertikalen Verlauf der Abstandshalter kann ein beim Auslösen des Gassacks freigesetztes Gas möglichst ungehindert von oben nach unten strömen, sodass sich der Gassack schnell entfaltet.

Gemäß einem Aspekt sind mindestens zwei Abstandshalter vorhanden, die sich kreuzen. Insbesondere können sich die Kett- bzw. Schussfäden von nebeneinander liegenden Abstandshaltern kreuzen. Dadurch hat der Gassack in aufgeblasenem Zustand in sich eine hohe Stabilität und bleibt in aufgeblasenem Zustand möglichst eben.

Die Abstandshalter können im aufgeblasenen Zustand des Gassacks im Inneren des Gassacks eine Gitterstruktur bilden. Durch eine derartige Struktur lassen sich die Abstandshalter im Gassack nahe aneinander platzieren, sodass eine Vielzahl von Abstandshaltern im Gassack untergebracht werden kann und ein Ausbauchen des Gassacks besonders effizient vermieden wird.

Gemäß einer Ausführungsform erstrecken sich die Kett- bzw. Schussfäden eines Abstandshalters schräg in Richtung zur gegenüberliegenden Gewebewandung. Durch einen schrägen Verlauf ist eine Zugbelastung der Kett- bzw. Schussfäden beim Aufblasen des Gassacks im Vergleich zu einem senkrechten Verlauf reduziert.

Beispielsweise erstreckt sich zumindest ein Kett- und/oder Schussfaden ausgehend von einem Befestigungsabschnitt in einer Gewebewandung zu unterschiedlichen Stellen an der entgegengesetzten Gewebewandung, derart, dass der Kett- bzw. Schussfaden ein V bildet. So kann ein Kett- bzw. Schussfaden Bestandteil von mindestens zwei Abstandshaltern sein. Dadurch ist der Gassack einfach herstellbar.

Insbesondere dient mindestens ein Kett- und/oder Schussfaden zur Bildung mehrerer Abstandshalter, wobei der mindestens eine Kett- und/oder Schussfaden zwischen den gegenüberliegenden Gewebewandungen zick-zack-förmig hin und her verläuft. Die Abstandshalter bilden dadurch eine Art Fachwerkstruktur, wodurch der Gassack in aufgeblasenem Zustand eine besonders hohe Stabilität hat.

Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den beiliegenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen: Figur 1 einen erfindungsgemäßen, aufgeblasenen Gassack gemäß einer ersten Ausführungsform,

Figur 2 einen Querschnitt durch einen Gassack gemäß Figur 1 ,

Figur 3 schematisch eine Draufsicht auf eine Gewebewandung eines Gassacks gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform, und

Figur 4 eine perspektivische Schnittdarstellung eines Gassacks gemäß der in Figur 3 veranschaulichten Ausführungsform.

Figur 1 zeigt einen Gassack 10 für ein Fahrzeuginsassenrückhaltesystem in aufgeblasenem Zustand.

Bei dem Gassack 10 handelt es sich um einen vorhangartigen Kopf- Seitengassack. Ein Kopf-Seitengassack ist im Dachrahmen eines Fahrzeugs untergebracht und entfaltet sich im Bedarfsfall wie ein Vorhang nach unten. Insbesondere entfaltet sich der Gassack 10 so weit nach unten, dass der Kopf und eine Schulter eines Fahrzeuginsassen zur Seite hin abgestützt werden.

Der Gassack 10 hat zwei gegenüberliegende Gewebewandungen 12, die eine mit Gas befüllbare Kammer 13 (siehe Figur 2) begrenzen, wobei in Figur 1 nur eine der beiden Gewebewandung sichtbar ist.

In aufgeblasenem Zustand des Gassacks 10 sind die Gewebewandungen 12 außer an einer umlaufenden Naht voneinander beabstandet.

Die Gewebewandungen 12 sind aus Kettfäden 14 und Schussfäden 16 gebildet, wie in Figur 2 zu sehen ist.

Figur 2 veranschaulicht den Gassack 10 in einem nicht vollständig aufgeblasenen Zustand.

Im Inneren des Gassacks 10 sind mehrere Abstandshalter 18 angeordnet. Jeder Abstandshalter 18 ist mit den gegenüberliegenden Gewebewandungen 12 verbunden, derart, dass die Abstandshalter 18 ein Ausbauchen des Gasssacks 10 beim Aufblasen des Gassacks 10 begrenzen. Die Abstandshalter 18 sind jeweils durch Schussfäden 16 gebildet, die, bezogen auf einen aufgeblasenen Zustand des Gassacks 10, ihre zugeordnete Gewebewandung 12 verlassen und sich als Schussfäden 16 in der gegenüberliegenden Gewebewandung 12 fortsetzen.

Wie in Figur 1 zu erkennen ist, verlaufen die Abstandshalter 18 in Draufsicht auf eine Gewebewandung 12 jeweils entlang einer zumindest abschnittsweise gekrümmten Linie 20.

Jeder Abstandshalter 18 ist also durch eine Vielzahl von Schussfäden 16 gebildet, die alle entlang der Linie 20 aus der Gewebewandung 12 austreten.

Die Schussfäden 16 eines Abstandshalters 18 verlaufen dabei parallel zueinander zur gegenüberliegenden Gewebewandung 12.

Im Ausführungsbeispiel verlaufen die Linien 20 vollständig gekrümmt. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Linien 20 nur zu mindestens 50% ihrer Gesamtlänge gekrümmt verlaufen.

Die Linien 20 haben jeweils mindestens zwei entgegengesetzt gekrümmte Abschnitte.

Genauer gesagt sind die gekrümmten Abschnitte der Linien 20 in Draufsicht wellenförmig.

Dabei hat jede Linie mindestens zwei Wellentäler 22 und mindestens zwei Wellengipfel 24.

In montiertem und aufgeblasenem Zustand des Gassacks 10 im Fahrzeug erstrecken sich die Wellengipfel 24 in Fahrzeugrichtung nach vorne.

Der Abstand a der Wellentäler 22 und Wellengipfel 24 beträgt zwischen 70% und 130% der senkrecht hierzu gemessenen Amplitude b zwischen den Wellentälern 22 und Wellengipfeln 24 (siehe Figur 1).

Durch eine derartige Anordnung der Abstandshalter 18 ergeben sich stark mäanderförmig gekrümmte Kammern 26, wobei die Kammern 26 entlang der Linien 20 voneinander abgegrenzt sind. Dabei liegen die seitlichen Ausbauchungen 28 einer Kammer 26 in den jeweiligen Einbuchtungen 29 der benachbarten Kammer.

Dadurch kann in aufgeblasenem Zustand des Gassacks ein Kopf eines Fahrzeuginsassen am Gassack entlang gleiten, ohne dass der Gassack eine nennenswerte Bremswirkung in Richtung einer Vorverlagerung hat.

Dieser Effekt kommt insbesondere im Falle eines Schrägaufpralls zum Tragen. In diesem Fall wird beispielsweise eine Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen durch einen Frontgassack kontrolliert, während der erfindungsgemäße Gassack den Fahrzeuginsassen zur Seite hin abstützt, ohne eine Vorverlagerung nennenswert zu beeinflussen. Dadurch lässt sich eine Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen besonderes genau kontrollieren.

Die Kammern 26 stehen konvex nach außen vor.

Die Kammern 26 sind durch die Abstandshalter 18 nicht strömungsmäßig voneinander getrennt, sondern durch die Abstandshalter 18 hindurch ist ein gewisser Gasaustausch möglich.

Die Figuren 3 und 4 veranschaulichen eine weitere Ausführungsform eines Gassacks 10.

Der Gassack 10 gemäß den Figuren 3 und 4 unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß den Figuren 1 und 2 durch die Anordnung der Abstandshalter 18.

Genauer gesagt verlaufen jeweils einige Abstandshalter 18 entlang einer gerader Linie 30, wobei die benachbarten Abstandshalter 18, die auf derselben geraden Linie 30 verlaufen, entlang der Linie 30, unter Bildung eines Freiraums, mit einem Abstand zueinander angeordnet sind.

Die Linien 30 verlaufen parallel zueinander.

Die Abstandshalter 18 von zwei nebeneinander liegenden Linien 30 sind derart angeordnet, dass die Abstandshalter 18 einer Linie 30 seitlich eines Freiraums der benachbarten Linie 30 liegen.

Auf diese Weise ergibt sich, wie in Figur 3 veranschaulicht ist, in Draufsicht auf die Gewebewandung 12 ein Aussehen ähnlich einem Ziegelverbund. In Figur 3 sind die Abschnitte der Linien 30, in denen Abstandshalter 18 mit der Gewebewandung 12 verbunden sind, jeweils durch vertikale Striche veranschaulicht.

Die vertikalen Striche stellen insbesondere jeweils Eintritts- bzw. Austrittsstellen der Schussfäden 16 dar, die sich zur gegenüberliegenden Gewebewandung 12 erstrecken.

An diesen Stellen hat der Gassack 10 in aufgeblasenem Zustand Vertiefungen 32, während in den übrigen Bereichen des Gassacks 10 Ausbauchungen 34 gebildet sind (siehe Figur 4).

In Figur 3 ist der Gassack 10 schematisch in rechteckiger Form veranschaulicht, in der Realität hat der Gassack 10 beispielsweise eine ähnliche Kontur wie der in Figur 1 gezeigte Gassack 10 und ist ebenfalls ein Kopf- Seitengassack.

Beide Ausführungsformen haben gemeinsam, dass die durch die Abstandshalter 18 definierten Linien 20 des Gassacks 10 im eingebauten und aufgeblasenen Zustand des Gassacks 10 insgesamt vertikal verlaufen.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass sich die Schussfäden 16 eines Abstandshalters 18 schräg in Richtung zur gegenüberliegenden Gewebewandung 12 erstrecken (siehe Figuren 2 und 4).

Wie in den Figuren 2 und 4 zu sehen ist, erstrecken sich jeweils einige Schussfäden 16 ausgehend von einem Befestigungsabschnitt 36 in einer Gewebewandung 12 zu unterschiedlichen Stellen an der entgegengesetzten Gewebewandung, derart, dass die Schussfäden 16 jeweils ein V bilden.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel dienen jeweils mehrere Schussfäden 16 gemeinsam zur Bildung von mehr als zwei Abstandshaltern 18, wobei die Schussfäden 16 zwischen den gegenüberliegenden Gewebewandungen 12 zickzack-förmig hin und her verlaufen.

Dabei kreuzen sich mehrere Abstandshalter 18, insbesondere die Schussfäden 16 von nebeneinanderliegenden Abstandshaltern 18, wie in Figur 2 und Figur 4 zu sehen ist. Bei einer Vielzahl von sich kreuzenden Abstandshaltern 18 bilden die Abstandshalter 18 in aufgeblasenem Zustand des Gassacks 10 im Inneren des Gassacks 10 eine Gitterstruktur, wie es besonders deutlich in Figur 4 zu sehen ist.

In einerweiteren alternativen Ausführungsform, die der Einfachheit halber nicht dargestellt ist, können die Abstandshalter 18 jeweils durch einige Kettfäden 14 gebildet sein.

Es ist auch denkbar, dass ein Abstandshalter 18 sowohl Kettfäden 14 als auch Schussfäden 16 enthält.