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Patent Searching and Data


Title:
ANIMAL FEED ADDITIVE HAVING AN ANTIMICROBIAL AND GROWTH-PROMOTING EFFECT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/127499
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an animal feed additive having an antimicrobial and growth-promoting effect, characterized in that the animal feed additive contains a material, which contains lignocellulose and which binds iron ions, in combination with a plant antimicrobial active ingredient. Especially advantageous materials containing lignocellulose and binding iron ions are obtained from the group of the Pinus species, the plant antimicrobial active ingredient preferably being obtained from plants of the Magnolia genus or the Cinnamomum genus.

Inventors:
NEUFELD KLAUS (AT)
Application Number:
PCT/AT2011/000152
Publication Date:
October 20, 2011
Filing Date:
March 28, 2011
Export Citation:
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Assignee:
NEUFELD KLAUS (AT)
International Classes:
A23K1/14; A23K1/16; A23K10/32; A61K31/575; A61K36/54; A61P1/00; A61P33/00
Domestic Patent References:
WO2008058698A12008-05-22
Foreign References:
CN101390572A2009-03-25
CN101595947A2009-12-09
JPS6475428A1989-03-22
CN101543261A2009-09-30
CN1253816A2000-05-24
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
BEER, Manfred et al. (AT)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Tierfutterzusatz mit antimikrobieller und leistungsfördernder Wirkung, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Lignocellulose-hältiges, Eisenionen-bindendes Material in Kombination mit einem pflanzlichen, antimikrobiellen Wirkstoff enthält.

2. Tierfutterzusatz nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der pflanzliche, antimikrobielle Wirkstoff ein Extrakt bzw. Material aus Pflanzen der Gattung Magnolia ist.

3. Tierfutterzusatz nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der pflanzliche, antimikrobielle Wirkstoff ein Extrakt bzw. Material aus Pflanzen der Gattung der Cinnamomumgewächse ist. 4. Tierfutterzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lignocellulose-hältige, Eisenionen-bindende Material aus Holz, Holzfasern, bzw. Rinde und Rindenfasern von Pinusarten gewonnen wird.

5. Tierfutterzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Lignocellulose-hältigem, Eisenionen-biridenden Material zumindest

10 Gew.-% bezogen auf 100 Gew.-% Tierfutterzusatz ist.

6. Tierfutterzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass er den pflanzlichen antimikrobiellen Wirkstoff in einem Anteil von zumindest 0,0001 Gew.-% bezogen auf 100 Gew.-% Tierfutterzusatz enthält.

7. Tierfutterzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die tägliche Dosierung für Nutztiere inklusive Wiederkäuer zwischen 1g und 100g pro Tier und Tag liegt.

8. Tierfuttermittel umfassend einen Tierfutterzusatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einmischrate des Tierfutterzusatzes in einem Bereich von 0,1 g/t Futtermittel bis 100 kg/t Futtermittel liegt. 9. Tierfuttermittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einmischrate des Tierfutterzusatzes in einem Bereich von 1 g/t Futtermittel bis 50 kg/t Futtermittel liegt.

10. Verwendung eines Tierfutterzusatzes nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Behandlung oder vorbeugenden Behandlung von Tieren gegen den Befall von krankheitserregenden Mikroben.

11. Verwendung eines Tierfutterzusatzes nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Behandlung oder vorbeugenden Behandlung der Pansenazidose bei Wiederkäuern.

12. Verwendung eines Tierfutterzusatzes nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Behandlung oder vorbeugenden Behandlung von nekrotisierender Enteritis.

Description:
Tierfutterzusatz mit antimikrobieller und leistungsfördernder Wirkung

Die Erfindung betrifft einen Tierfutterzusatz mit antimikrobieller und leistungsfördernder Wirkung, dessen Verwendung sowie ein Tierfuttermittel umfassend den erfindungsgemäßen Tierfutterzusatz.

Seit gut 20 Jahren werden in der landwirtschaftlichen, tierischen Produktion Wirkstoffe pflanzlichen Ursprungs als Alternative zu den lange in Gebrauch gewesenen antimikrobiellen, chemischen Leistungsförderern eingesetzt. Unter „leistungsfördernde Wirkung" versteht der Fachmann im Nutztierbereich folgende Effekte, die bei physiologisch gesunden Tieren zu verzeichnen sind: Verbesserung der Tageszunahmen bei Masttieren; Verbesserung der Futterverwertung (Verhältnis der Futteraufnahme zur Leistung wie z.B. Gewichtszunahme, Milchleistung, Eizahl); Verbesserung der Zuchtleistung wie z.B. größere Wurfzahl, höhere Einzelgewichte und bessere Überlebensrate der Jungtiere oder Verringerung des Remontierungszeitraumes; Erhöhung der Milchleistung bei milchproduzierenden Tieren. Aufgrund der Tatsache, dass pflanzliche Substanzen, meistens Extrakte, in ihrer Gewinnung oftmals teurer als die früher verwendeten antimikrobiellen, chemischen Leistungsförderer sind, ergibt sich aus ökonomischer Sicht die Notwendigkeit, die Wirkung dieser Substanzen zu optimieren, um deren Einsatz für den Landwirt zufriedenstellend zu gestalten.

Erfindungsgemäß wird ein Tierfutterzusatz der eingangs genannten Art vorgeschlagen, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass er ein Lignocellulose-hältiges, Eisenionen- bindendes Material in Kombination mit einem pflanzlichen, antimikrobiellen Wirkstoff enthält.

Die meisten Bakterien benötigen für ihr Wachstum als Substrat unter anderem Eisen. Es konnte nachgewiesen werden, dass bestimmte Lignocellulose-hältige Substanzen wie bestimmte Holzarten, insbesondere aber Rinde, bevorzugterweise von Koniferen, speziell Pinusarten, Eisen binden können.

Der erfindungsgemäße Tierfutterzusatz bewirkt somit den Synergieeffekt, dass sowohl durch den antimikrobiellen Wirkstoff als auch durch die Bindung von für das Bakterienwachstum notwendigen Eisen das Wachstum von Bakterien zusätzlich gehemmt wird. Daher ist es möglich, pflanzliche, antimikrobielle Wirkstoffe beim erfindungsgemäßen Tierfutterzusatz in geringeren Dosierungen als bisher einzusetzen und somit eine Kostenreduktion zu erreichen. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes sind gemäß Ansprüche 2 bis 6 offenbart.

Die Erfindung betrifft weiters ein Tierfuttermittel, bei welchem der erfindungsgemäße Tierfutterzusatz mit einer Einmischrate von 0,1 g/t Futtermittel bis 100 kg/t Futtermittel, vorzugsweise 1 g/t Futtermittel bis 50 kg/t Futtermittel zugemischt wird.

Die Erfindung betrifft weiters die Verwendung des erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes zur Behandlung oder vorbeugenden Behandlung von Tieren gegen den Befall durch krankheitserregenden Mikroben.

Die Erfindung wird nunmehr anhand von vorteilhaften Ausführungen zur Durchführung der Erfindung näher erläutert. Als besonders geeignete Kombination haben sich Produkte aus Lignoceliulose-haitiger Holzfaser bzw. Rindenfaser insbesondere von Pinusarten in Kombination mit den Substanzen Magnolol und Honokiol erwiesen. Diese Substanzen kommen insbesondere in Magnoliaarten bspw. der Magnolia acuminata, Magnolia biondii, Magnolia denudata, Magnolia grandiflora, Magnolia kobus, Magnolia obovata, Magnolia officinalis, Magnolia sprengeri, Magnolia tripetala, Magnolia virginiana, Magnolia glauca vor. Ein derartiges Produkt kann bspw. aus Holzmehl (Holzfaser) bzw. Rindenmehl (Rindenfaser) in Kombination mit Pflanzenmaterial der genannten Magnoliaarten bzw. Extrakten daraus bestehen, wobei bspw. der Gehalt an Magnolol und Honokiol in einer derartigen Mischung bspw. 0,0001% - 90% betragen kann, der Anteil des Lignocellulosematerials 99,9999% - 10% betragen kann, besonders bevorzugt 0,1% - 20% betragen kann, der Anteil des Lignocellulosematerials 80% - 99,9% betragen kann.

Besonders bevorzugt wird Magnoliarinde verwendet, die in reiner, ausschließlich vermahlener Form oder als Extrakt eingesetzt werden kann.

Der Extrakt kann prinzipiell durch unterschiedliche Extraktionsmittel wie z.B. durch Wasserdampfdestillation, Extraktion mit Wasser oder mit Alkohol-Wasser Gemischen, alkoholische Extraktion, lipophile Extraktion oder superkritische C0 2 Extraktion hergestellt werden. Diese Extrakte können in flüssiger oder getrockneter (pulverförmig) Form vorliegen.

Die Wirkstoffe aus Magnolia officinalis werden vorzugsweise aus der Rinde mittels superkritischer C0 2 Extraktion gewonnen. Das Rohmaterial wird gewaschen und bei 50°C bis zu einem Trockensubstanzgehalt von mindestens 91% getrocknet und anschließend zerkleinert. Im Extraktor wird das so aufbereitete Rohmaterial mit superkritischem C0 2 als Extraktionsmittel bei einer Durchflussrate von 1.200 bis 1.400 Liter pro Stunde für einen Zeitraum von 3,5 Stunden bei einem Druck von 25 bis 30 MPa und einer Temperatur von 35 bis 40°C extrahiert. Der Extrakt wird anschließend in Ethanol aufgenommen und auf den gewünschten Wirkstoffgehalt eingestellt.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel besteht aus dem beschriebenen Lignocellulose-haltigen Material in Kombination mit Pflanzenmaterial bzw. Extrakten von Cinnamomumarten mit bspw. dem antimikrobiell wirksamen Inhaltsstoff Zimtaldehyd, wie bspw. Cinnamomum acuminatifolium, Cinnamomum acuminatissimum, Cinnamomum acutatum, Cinnamomum africanum, Cinnamomum aggregatum, Cinnamomum alainii, Cinnamomum alatum, Cinnamomum albiflorum, Cinnamomum alcinii, Cinnamomum alexei, Cinnamomum alibertii, Cinnamomum alternifolium, Cinnamomum altissimum, Cinnamomum ammannii, Cinnamomum amoenum, Cinnamomum amplexicaule, Cinnamomum amplifolium, Cinnamomum anacardium, Cinnamomum andersonii, Cinnamomum angustifolium, Cinnamomum angustitepalum, Cinnamomum antillarum, Cinnamomum appelianum, Cinnamomum arbusculum, Cinnamomum archboldianum, Cinnamomum areolatocostae, Cinnamomum areolatum, Cinnamomum arfakense, Cinnamomum argenteum, Cinnamomum aromaticum (Cinnamomum cassia), Cinnamomum arsenei, Cinnamomum asa-grayi, Cinnamomum assamicum, Cinnamomum aubletii, Cinnamomum aureo-fülvum, Cinnamomum austräte, Cinnamomum austro-sinense, Cinnamomum austro-yunnanense, Cinnamomum bahianum, Cinnamomum bahiense, Cinnamomum baileyanum, Cinnamomum baillonii, Cinnamomum balansae, Cinnamomum bamoense, Cinnamomum barbato-axillatum, Cinnamomum barbeyanum, Cinnamomum barlowii, Cinnamomum bartheifolium, Cinnamomum barthii, Cinnamomum bazania, Cinnamomum beccarii, Cinnamomum bejolghota, Cinnamomum bengalense, Cinnamomum biafranum, Cinnamomum bintulense, Cinnamomum birmanicum, Cinnamomum blumei, Cinnamomum bodinieri, Cinnamomum bonii, Cinnamomum bonplandii, Cinnamomum borneense, Cinnamomum bourgeauvianum, Cinnamomum boutonii, Cinnamomum brachythyrsum, Cinnamomum bractefoliaceum, Cinnamomum burmannii, Cinnamomum camphora, Cinnamomum caudiferum, Cinnamomum chartophyllum, Cinnamomum citriodorum, Cinnamomum contractum, Cinnamomum filipes, Cinnamomum glanduliferum, Cinnamomum glaucescens, Cinnamomum ilicioides, Cinnamomum impressinervium, Cinnamomum iners, Cinnamomum japonicum (C. pedunculatum), Cinnamomum javanicum, Cinnamomum jensenianum, Cinnamomum kanehirae, Cinnamomum kotoense, Cinnamomum kwangtungense, Cinnamomum liangii, Cinnamomum longepaniculatum, Cinnamomum longipetiolatum, Cinnamomum loureiroi, Cinnamomum mairei, Cinnamomum micranthum, Cinnamomum migao, Cinnamomum mercadoi, Cinnamomum mollifolium, Cinnamomum oliveri, Cinnamomum osmophloeum, Cinnamomum parthenoxylon, Cinnamomum pauciflorum, Cinnamomum philippinense, Cinnamomum pingbienense, Cinnamomum pittosporoides, Cinnamomum platyphyllum, Cinnamomum porphyrium, Cinnamomum porrectum, Cinnamomum reticulatum, Cinnamomum rigidissimum, Cinnamomum saxatile, Cinnamomum septentrionale, Cinnamomum sintoc, Cinnamomum subavenium, Cinnamomum tamala, Cinnamomum tenuipilum, Cinnamomum tonkinense, Cinnamomum triplinerve, Cinnamomum tsangii, Cinnamomum tsoi, Cinnamomum validinerve, Cinnamomum verum, Cinnamomum virens, Cinnamomum wilsonii. Wie aus den nachfolgenden Untersuchungen zu entnehmen ist, eignet sich als Eisenionen-bindendes Lignocellulosematerial, insbesondere Kiefernrinde, Kiefernholz und Fichtenholz. Mit Lärchenholz, das ebenfalls getestet wurde, konnten die gewünschten synergistischen Effekte nicht erzielt werden. Überraschenderweise konnte dieser synergistische Effekt nur mit den genannten Rinden und Holzarten erreicht werden.

Ebenso sind Kombinationen einzelner antimikrobieller Wirkstoffe miteinander in Kombination mit der beschriebenen Lignocellulosequelle möglich. So hat sich eine Kombination von Pflanzenmaterial der Magnoliaarten und Cinnamomumarten als sinnvoll erwiesen.

Das erfindungsgemäße Produkt kann entweder alleine oder in Kombination mit anderen Füll- und Hilfsstoffen der Futtermittelverarbeitung in Form eines Futtermittelzusatzes, einer Vormischung oder eines Ergänzungsfuttermittels dem Tierfutter beigemischt werden, oder vom Landwirt direkt dem Futter zugegeben werden. Weiters kann das Produkt als orale Formulierung dem Tier auch direkt eingegeben werden, oder bspw. über das Trinkwasser appliziert werden. Die Einmischrate eines derartigen Produktes beträgt üblicherweise zwischen 0,1 g/t Futtermittel und 100kg/t, bevorzugterweise zwischen 1g/t und 50kg/t Futtermittel. Folgende Rationsbeispiele werden angeführt:

Beispielrezeptur Schweinemastfutter; Angaben

Beispielrezeptur Schweinemast Flüssigfütterung Universalmastfutter; Angaben in %

Beispielrezeptur Ferkelfutter; Angaben in %

Beispielrezeptur Broilerfutter; Angaben

Maisschrot 30,4

Weizenschrot 20

Fett 4,4

Sojavollbohnenschrot 12,0

Sojaextraktionsschrot (44% CP) 4,9

Sojaextraktionsschrot (48% CP) 19,0

Fischmehl (64% CP) 2,0

Rapsextraktionsschrot 3,0

DL-Methionin 0,15

Dicalciumphosphat 1 ,85

Calciumcarbonat 0,94 Natriumchlorid 0,26

Vit. Mineralstoff Prämix 1 ,0

erfindungsgemäßer Futtermittelzusatz 0,1 = I .OOOppm

Der eingangs erwähnte Synergieeffekt wird nunmehr anhand von Fütterungsversuchen bei einer Ferkelaufzucht bzw. bei der Aufzucht einer Broilermast erläutert, siehe Tabellen 1 und 2.

Tabelle 1 : Fütterungsversuch Ferkelaufzucht

*) 2.000 ppm erfindungsgemäßer Futterzusatz im Futter der Versuchsgruppe

Tabelle 2: Fütterungsversuch Broilermast

#) 2.000 ppm erfindungsgemäßer Futterzusatz im Futter der Versuchsgruppe In Tabelle 1 werden die Bedingungen für einen Fütterungsversuch von Ferkeln aufgelistet, wobei die Kontrollgruppe 46 Tiere und die Versuchsgruppe 42 Tiere umfasst. Die Versuchsdauer betrug in beiden Fällen 34 Tage, wobei, wie aus dem in Fig. 1 dargestellten Balkendiagramm zu der Versuchsführung gemäß Tabelle 1 zu ersehen ist, dass bei den Tieren der Versuchsgruppe jeweils eine zusätzliche Tageszunahme von mehr als 40 g Körpergewicht verzeichnet wurde. Überraschender Weise war der Futterverbrauch sowohl bei der Kontrollgruppe als auch bei jener Versuchsgruppe von Tieren, an welche die erfindungsgemäßen Futtermittel bzw. Futterzusätze verfüttert worden sind, identisch. Allerdings konnte die Futterverwertung durch die Tiere der jeweiligen Versuchsgruppe drastisch reduziert werden, was auf den Bestandteil der Lignocellulose-hältigen Substanzen in Kombination mit dem antimikrobiellen Wirkstoff zurückzuführen ist.

Ähnliche Ergebnisse konnten bei Fütterungsversuchen von Broilern, siehe dazu Tabelle 2, verzeichnet werden. Die in Tabelle 2 angeführten Versuchsbedingungen wurden anhand eines Balkendiagramms gemäß Fig. 2 erzielt dargestellt.

Ähnliche positive Ergebnisse wie bei der Wachstumsleistung von landwirtschaftlichen Nutztieren konnten mit der erfindungsgemäßen Substanz auch bei eierlegenden Nutztieren in Hinblick auf Anzahl der gelegten Eier, Qualitätssortierung der Eier, Futterverwertung und Ausfälle der Tiere beobachtet werden. Ein ebensolcher Effekt wurde auch bei Fischen im Hinblick auf Wachstumsintensität und Ausfallmenge verzeichnet. Besonders überraschende Effekte konnten beim Wiederkäuer, wie beispielsweise der Milchkuh, dem Mastrind, Ziegen und Schafen, durch Verfüttern des erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes erzielt werden. Bei diesen Tierarten, die über einen längeren Zeitraum hohe Leistungen erbringen müssen, ist es nämlich besonders schwierig eine Leistungssteigerung zu erreichen. In verschiedenen Versuchen bei Milchkühen konnte ein positiver Einfluss auf die Milchmengenleistung, in einzelnen Fällen aber auch auf die Milchqualitätsparameter, wie Proteingehalt und Milchfettgehalt, nachgewiesen werden.

In einem Versuch bei Milchkühen der Rasse Schwarzbunte wurden insgesamt 60 Tiere in drei Gruppen zu je 20 Tieren eingeteilt, und die Milchleistung über eine Laktationsperiode beobachtet. Die Milchleistung wird als Gruppendurchschnitt in Kilogramm pro Tier und Jahr angegeben. Die Tiere der Nullkontrollgruppe erhielten eine übliche Milchviehration ohne leistungsfördernde Zusätze, die Tiere der Positivkontrollgruppe erhielten einen marktüblichen pflanzlichen Leistungsförderer, dessen Wirkung auf ätherischen Ölen basiert, und in einer Konzentration von 1g pro Tier und Tag in Verbindung mit dem üblichen Kraftfutter gegeben wurde. In der Versuchsgruppe erhielten die Tiere 30 g des erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes pro Tier und Tag in Verbindung mit üblichem Kraftfutter.

Bei Mastrindern wurde eine Verbesserung der Tageszuhahme nachgewiesen. In unterschiedlichen Versuchen, sowohl in vitro als auch an der pansenfistulierten Kuh, konnte mit dem erfindungsgemäßen Tierfutterzusatz nachgewiesen werden, dass im Pansen die Nährstoffverdauung, insbesondere die Kohlenhydratverdauung, verzögert werden kann. Dies ist ein besonders wünschenswerter Effekt, da einerseits die überschießende Utilisation von Nährstoffen durch die Pansenflora zur Bildung größerer Mengen minderwertigen Bakterienproteins führt, andererseits die rasche Verwertung von Kohlenhydraten im Pansen zu einem schnellen und unerwünschten Abfall des pH-Wertes im Pansen führt.

Im Rusitec (künstlicher Pansen) wurde nachgewiesen, dass ein Zusatz der erfindungsgemäßen Substanz die pH-Wert Senkung nach der Zugabe von Kohlenhydraten (Kraftfuttergabe) verringert wird. Im Rusitec Versuch wurde hierzu einmal dem Rusitec System eine Kohlenhydratquelle zugegeben und der pH-Wert gemessen; in einem zweiten Versuchsdurchgang wurde gemeinsam mit der Kohlenhydratquelle die erfindungsgemäße Substanz zugesetzt. In der Kontrollgruppe erreichte der pH-Wert bis 5,4, in der Versuchsgruppe fiel er lediglich bis 6,1 ab.

Der erfindungsgemäße Tierfutterzusatz ist daher auch zur Prophylaxe der Pansenazidose bei Wiederkäuern wie der Milchkuh, dem Mastrind, Ziegen und Schafen, in überraschender und hervorragender Weise geeignet.

In einem Versuch mit pansenfistulierten Kühen wurden jeweils drei Versuchstiere mit kohlenhydratreicher Ration ohne Zusatz gefüttert; drei weitere Versuchstiere wurden mit der selben Ration, allerdings in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Tierfutterzusatz, in einer Menge von 30g pro Tier und Tag gefüttert. Der Versuch lief über einen Zeitraum von einer Woche. Jeweils drei Stunden nach der Kraftfuttergabe wurde Pansensaft entnommen und der pH-Wert bestimmt. Die in der Tabelle angegebenen Werte sind die Durchschnittswerte der jeweiligen Gruppe jeweils nach der ersten und der zweiten täglichen Kraftfuttergabe. pH-Wert 1 pH-Wert 2

Kontrollgruppe 5,4 5,7

Versuchsgruppe 6,1 6,3

Des Weiteren dient der erfindungsgemäße Tierfutterzusatz zur vorbeugenden Behandlung von Tieren gegen den Befall durch krankheitserregende Mikroben.

Nekrotisierende Enteritis, ausgelöst durch Clostridium perfringens, stellt beim Geflügel, insbesondere bei Legehennen, ein großes wirtschaftliches Problem dar. Die Symptome sind eine chronische Enteritis, verringerte Futteraufnahme, gesteigerte Wasseraufnahme, zu feuchter Kot, Veränderungen des Federkleides, Federpicken und Federfressen, Gewichtsabnahme, verringerte Legeleistung mit einer gesteigerten Varianz des Eigewichts, verkürzte Nutzungsdauer, Infektanfälligkeit sowie erhöhte Mortalität aufgrund von Erschöpfung oder Sekundärinfektionen wie etwa E. coli Infektionen.

Die Krankheit erweist sich als langwierig und therapieresistent. Die Verabreichung von Antibiotika ist problematisch, da die Krankheitssymptome nach Absetzen der Therapie wiederkommen und eine Antibiotikatherapie aufgrund der geltenden Absetzfristen einen höhen ökonomischen Schaden verursacht. Eier können während der Therapie und während der Absetzfrist nicht verwertet werden, aufgrund der kurzen Mastdauer von Broilern (Masthühnern) können diese nicht therapiert werden. Andere mögliche Therapieansätze, wie Veränderung der Futterzusammensetzung, Anpassung des Rohfaser- oder Rohproteingehaltes im Futter, Verabreichung essentieller Aminosäuren oder Fettsäuren, Anpassung des Vitamin- oder Mineralstoffgehaltes im Futter, Zusatz von organischen Säuren etc., haben sich als ineffizient erwiesen. In einem Legehennenbetrieb, in dem der behandelnde Tierarzt Symptome einer Clostridien-Enteritis diagnostiziert hatte, wurde einer von drei betroffenen Herden die erfindungsgemäße Substanz in einer Dosierung von 1.000 g pro Tonne Futtermittel verabreicht. In der Folge wurde eine nachhaltige Verbesserung der Tiergesundheit bis zum vollständigen Fehlen jeglicher Symptome festgestellt. Die Herde erreichte die volle Legeleistung, während die anderen beiden betroffenen, aber mit herkömmlichen diätetischen Methoden behandelten, Herden (es wurden dem Futter essentielle Aminosäuren und Fettsäuren sowie organische Säuren zugesetzt) eine weitere Verschlechterung des Krankheitsbildes aufwiesen. Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Substanz lag die Mortalitätsrate in diesem Legehennenbetrieb bei 3,8 Prozent, während in den anderen Herden, die mit herkömmlichen diätetischen Maßnahmen therapiert wurden, die Tierausfälle bei 8,1 Prozent lagen. Somit kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen Tierfutterzusatzes eine Reihe überraschender Effekte erzielt werden, welche auf die Synergien zwischen dem verwendeten, aus Pflanzen gewonnen antimikrobiellen Wirkstoff und dem Eisenionen- bindenden, Lignocellulose-hältigen Material zurückzuführen ist.