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Title:
APPARATUS AND METHOD FOR MANUFACTURING A THREE-DIMENSIONAL MOULDED ARTICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/094628
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an apparatus (100) and a method for manufacturing a three-dimensional moulded article (200) by means of material application in layers Sn (n=1 to N), said apparatus comprising at least one material delivery device (300), a drive device (410), a printing substrate (400), a control device (500) having a data memory (510), and a material removal device (700). According to the invention, a monitoring device (600) is provided so that defects in a layer Sn, which may also occur later, i.e. after completion of said layer Sn, are also detected and eliminated. Furthermore, a downstream evaluation device (610) detects a layer Sx in which the at least one defect was detected. Subsequently, a default signal is generated and forwarded to the control device (500). The material removal device (700) completely removes the material of a partial region (T) of the moulded article (200) starting from the most recently printed layer SN up to the first of the defective layers Sx. The building up of the three-dimensional moulded object (200) starts again on layer Sx-1.

Inventors:
MATHEA HANS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/082446
Publication Date:
May 20, 2021
Filing Date:
November 17, 2020
Export Citation:
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Assignee:
DP POLAR GMBH (DE)
International Classes:
B29C64/393; B22F10/66; B22F10/85; B22F12/90; B29C64/194; B33Y50/02
Foreign References:
DE102017005426A12018-12-13
DE102017208497A12018-11-22
US20180361668A12018-12-20
EP3294529B12019-05-01
DE102017208497A12018-11-22
US20180071987A12018-03-15
US20180361668A12018-12-20
Attorney, Agent or Firm:
HUWER, Andreas (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (100) zum Herstellen eines dreidimensionalen Formgegenstan des (200) mittels Materialauftrag in Schichten Sn mit n=1 bis N, aufweisend: mindestens eine Materialabgabeeinrichtung (300) zum Aufbringen von physikalisch oder chemisch verfestigbarem Material auf eine Druckun terlage (400) oder eine darauf befindliche, verfestigte Schicht Sn des Formgegenstandes (200); eine Antriebseinrichtung (410) zum Positionieren von Druckunterlage (400) und der mindestens einen Materialabgabeeinrichtung (300) relativ zueinander; eine Steuereinrichtung (500) mit einem Datenspeicher (510), zum Able gen von Bilddaten (210) des dreidimensionalen Formgegenstandes (200), wobei die Steuereinrichtung (500) mit der Antriebseinrichtung (410) und der mindestens einen Materialabgabeeinrichtung (300) in Steuerverbindung steht; eine Überwachungseinrichtung (600) zum Überprüfen der Schichten Sn des dreidimensionalen Formgegenstandes (200), wobei der Überwa chungseinrichtung (600) eine Auswerteeinrichtung (610) nachgeordnet ist; eine Materialabtrageeinrichtung (700), wobei die Auswerteeinrichtung (610) und die Materialabtrageeinrichtung (700) in Steuerverbindung mit der Steuereinrichtung (500) stehen und der Materialabgabeeinrichtung (300) eine Nivellierungseinrichtung (310) zum Nivellieren der jeweils aufgebrachten Schicht Sn nachgeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (610) zum Feststellen einer Schicht Sn mit n=x, in welcher mindestens ein Fehler von der Überwachungseinrichtung (600) er fasst wurde, zum Überprüfen der nach der fehlerbehafteten Schicht Sx nachfolgenden Schichten Sn mit n=x+1 , x+2... auf eine fehlerhafte Geometrieänderung des Formgegenstandes (200), die ein vorbestimmtes Maß überschreitet, zum Erzeugen eines Fehlersignals für die Schicht Sx bei fehlerhafter Geometrieänderung der nachfolgenden Schichten Sn mit n=x+1, x+2... und zum Weiterleiten des erzeugten Fehlersignals für diese erste der fehlerbehafteten Schichten Sxan die Steuereinrichtung (500) aus gebildet ist; dass die Materialabtrageeinrichtung (700) zum Abtragen des Materials eines Teilbereiches (T) des dreidimensionalen Formgegenstands (200) von der zuletzt gedruckten Schicht SN bis zu der ersten der fehlerbe hafteten Schichten Sx, für die ein Fehlersignal erzeugt wurde, ausgestaltet ist, wobei die Materialabtrageeinrichtung (700) derart ausgebildet ist, dass beim Abtragen des Materials vollständige Schichten Sn abtragbar sind.

2. Vorrichtung (100) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Teil bereich (T) des dreidimensionalen Formgegenstands (200) von der zuletzt gedruckten Schicht SN bis zu der fehlerbehafteten Schicht Sx mindestens eine vorzugsweise komplette Schicht Sn, insbesondere zwischen zwei und vier vorzugsweise komplette Schichten Sn, bevorzugt mehr als vier vorzugs weise komplette Schichten Sn, umfasst.

3. Vorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialabtrageeinrichtung (700) zu einer spana bhebenden Bearbeitung ausgebildet ist, insbesondere mittels Fräsen, Schleifen, vorzugsweise polieren und/oder Schaben.

4. Vorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialabtrageeinrichtung (700) derart ausgebil det ist, dass beim Abtragen des Materials die Dicke einer Schicht Sn oder die Dicke mindestens zweier Schichten Sn vorzugsweise komplett abtragbar ist. 5. Vorrichtung (100) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (600) als optische Überwachungseinrichtung, insbesondere eine CCD-Kamera, eine CCD-Kamera in Kombination mit La serstrahl, eine optische oder mechanische Abtasteinrichtung, eine schicht- dickenmessende Einrichtung oder ein Mess-Laser ausgebildet ist.

6. Vorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialabgabeeinrichtung (300) derart ausgebil det ist, dass sie in eine Parkposition bringbar ist, an der eine Servicestation (800) zum Überprüfen einer Funktionsstörung der Materialabgabeeinrich tung (300) und zum Beseitigen der eventuellen Funktionsstörung angeord net ist.

7. Vorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckunterlage (400) um eine Rotationsachse drehbar zu der mindestens einen Materialabgabeeinrichtung (300) gelagert ist.

8. Vorrichtung (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (410) zum Positionieren der

Materialabgabeeinrichtung (300) relativ zur Druckunterlage (400), die in ver tikaler Richtung feststeht oder zum Positionieren der Druckunterlage (400) relativ zu der Materialabgabeeinrichtung (300), die in vertikaler Richtung feststeht, ausgebildet ist.

9. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich net, dass die Materialabtrageeinrichtung (700) ein Materialabtragwerkzeug zum spanabhebenden Bearbeiten des Formgegenstandes (200) aufweist, wobei das Materialabtragwerkzeug die Druckunterlage (400) in mindestens einer Erstreckung derart überspannt, dass die Materialabtrageeinrichtung (700) die Schichten SN bis Sx komplett abträgt.

10. Vorrichtung (100) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Materi alabtrageeinrichtung (700) und Druckunterlage (400) relativ zueinander um eine Höhe verfahrbar sind, wobei die Höhe nach Maßgabe des abzutragen den Teilbereichs (T) der fehlerbehafteten Schichten SN bis Sxdes Formge genstandes (200) von der Auswerteeinrichtung (610) vorgegeben ist und dass das Materialabtragwerkzeug die kompletten Schichten SN bis Sx in ei nem Arbeitsschritt abträgt.

11. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekenn zeichnet, dass das Materialabtragwerkzeug der Materialabtrageeinrichtung (700) eine Längserstreckung entlang einer Achse (710) aufweist, um seine Achse (710) drehbar ist und zylindrisch oder konisch ausgebildet ist.

12. Verfahren zum Herstellen eines dreidimensionalen Formgegenstandes (200) mittels Materialauftrag in Schichten Sn mit n = 1 bis N, aufweisend fol gende Schritte:

Aufbringen von physikalisch oder chemisch verfestigbarem Material in Schichten Sn auf eine Druckunterlage (400);

Überprüfen des dreidimensionalen Formgegenstandes (200) im Hin blick auf mindestens einen vorhandenen Fehler,

Nivellieren jeder jeweils aufgebrachten Schicht Sn;

Feststellen einer Schicht Sx des dreidimensionalen Formgegenstandes (200), in welcher der mindestens eine Fehler erfasst wurde;

Überprüfen der nachfolgenden Schichten Sn mit n=x+1, x+2... auf feh lerhafte Geometrieänderungen des Formgegenstandes (200); dadurch gekennzeichnet, dass ein Fehlersignal für diese erste der fehlerbehafteten Schichten Sx er zeugt und an eine Steuereinrichtung (500) weitergeleitet wird, falls eine fehlerhafte Geometrieänderung der nachfolgenden Schichten Sn mit n=x+1, x+2... erfasst wurde, die ein vorbestimmtes Maß überschreitet; Stoppen des Materialauftragens in Schicht SN nach Maßgabe des Feh lersignals; in den Bilddaten (210) des Formgegenstandes (200) ein Slicer-Zeiger (Zs) auf die erste fehlerhafte Schicht Sx gesetzt wird; ein Teilbereich (T) des dreidimensionalen Formgegenstands (200) von der zuletzt gedruckten Schicht SN bis zu der fehlerbehafteten Schicht Sx, für die ein Fehlersignal erzeugt wurde, abgetragen wird, wobei die Schichten SN bis Schicht Sx vollständig abgetragen werden und danach die zuvor abgetragenen Schichten und eventuelle weitere Schichten bis zur Fertigstellung des Formgegenstands schichtweise aufgetragen und überprüft werden.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilbe reich (T) des dreidimensionalen Formgegenstands (200) von der zuletzt ge druckten Schicht SN bis zu der fehlerbehafteten Schicht Sx mindestens eine vorzugsweise komplette Schicht Sn, insbesondere zwischen zwei und vier vorzugsweise komplette Schichten Sn, bevorzugt mehr als vier vorzugs weise komplette Schichten Sn, umfasst.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten Sn spanabhebend abgetragen werden, insbesondere durch fräsen, vorzugsweise polieren, schleifen und/oder schaben.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass beim Abtragen des Materials die Dicke einer Schicht Sn oder die Dicke mindestens zweier Schichten Sn vorzugsweise komplett abgetragen wird. 16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15 dadurch gekennzeichnet, dass die Druckunterlage (400) um eine Rotationsachse (420) gedreht wird. 17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Materialabgabeeinrichtung (300) relativ zu der Druckunterlage (400), die in vertikaler Richtung feststeht oder die Druckunterlage (400) re lativ zur Materialabgabeeinrichtung (300), die in vertikaler Richtung fest steht, durch eine Antriebseinrichtung (410) positioniert wird

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass ein Objekt-Zeiger (Zo) dem Slicer-Zeiger (Zs) folgt, bis die erste fehler behaftete Schicht Sx erreicht ist. 19. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten mittels einer Materialabgabeeinrichtung (300) auf die Druckunterlage (400) oder die darauf befindliche, verfestigte Schicht des Formgegenstandes (200) aufgebracht werden, und dass zwischen dem Er zeugen des Fehlersignals und dem anschließenden Aufträgen einer neuen Schicht Sn die Materialabgabeeinrichtung (300) auf eine Funktionsstörung überprüft und - falls dabei eine Funktionsstörung detektiert wird - diese be seitigt wird.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten SN bis Schicht Sx in einem Arbeitsgang komplett abge tragen werden.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen eines dreidimensionalen Formgegenstandes

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen eines dreidimensionalen Formgegenstandes mittels Materialauftrag in Schichten, die mindestens eine Ma terialabgabeeinrichtung zum Aufbringen von physikalisch oder chemisch verfestig barem Material auf eine Druckunterlage oder eine darauf befindliche, verfestige Schicht des Formgegenstandes, eine Antriebseinrichtung zum Positionieren von Druckunterlage und der mindestens einen Materialabgabeeinrichtung relativ zuei nander und eine Steuereinrichtung mit einem Datenspeicher zum Ablegen von Bilddaten des dreidimensionalen Formgegenstandes aufweist, wobei die Steuer einrichtung mit der Antriebseinrichtung und der mindestens einen Materialabgabe einrichtung in Steuerverbindung steht. Weiterhin weist die Vorrichtung eine Über wachungseinrichtung zum Überprüfen der Schichten S n des dreidimensionalen Formgegenstandes auf, wobei der Überwachungseinrichtung eine Auswerteein richtung nachgeordnet ist. Die Vorrichtung weist weiterhin eine Materialabtrageein richtung auf, wobei die Auswerteeinrichtung und die Materialabtrageeinrichtung in Steuerverbindung mit der Steuereinrichtung stehen und der Materialabgabeein richtung eine Nivellierungseinrichtung zum Nivellieren der jeweils aufgebrachten Schicht S n nachgeordnet ist.

Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines dreidimensio nalen Formgegenstandes mittels Materialauftrag in Schichten S n mit n = 1 bis N, aufweisend folgende Schritte:

Aufbringen von physikalisch oder chemisch verfestigbarem Material in Schichten S n auf eine Druckunterlage,

Überprüfen des dreidimensionalen Formgegenstandes im Hinblick auf min destens einen vorhandenen Fehler.

Nivellieren jeder jeweils aufgebrachten Schicht S n ; Feststellen einer Schicht S x des dreidimensionalen Formgegenstandes, in welcher der mindestens eine Fehler erfasst wurde;

Überprüfen der nachfolgenden Schichten S n mit n=x+1, x+2... auf feh lerhafte Geometrieänderungen des Formgegenstandes.

Im Bereich der additiven Verfahren mittels schichtweisem Materialauftrag ist bei spielsweise das Dokument EP 3294529 B1 bekannt, das eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Fierstellung von dreidimensionalen Formgegenständen betrifft. Die in diesem Dokument gezeigte Vorrichtung bringt Material auf eine drehbare Druckunterlage auf und stellt unter hoher Geschwindigkeit und hoher Druckqualität den dreidimensionalen Formgegenstand her. Sollte ein Fehler an dem dreidimen sionalen Formgegenstand während des Druckprozesses auftreten, muss der ge samte Formgegenstand als Abfall entsorgt werden und der Druckprozess neu ge startet werden. Tritt der Fehler erst am Ende eines Druckvorgangs auf, ist der Ver lust größer als am Anfang des Druckvorgangs. Dies kann zu hohen bis sehr hohen Kosten führen, je nach Größe des zu druckenden Objekts. Dementsprechend er höhen sich die Fertigungszeiten, was wiederum zu höheren Kosten führt. Nicht nur, dass finanzielle Verluste entstehen, auch spielt der Umweltgedanke eine Rolle, wenn große Mengen an Material vernichtet werden müssen.

Um dem zu begegnen wird beispielsweise in der DE 102017208497 A1 ein Kor rekturprozess vorgeschlagen, der frühzeitig, d.h. umgehend jede gedruckte Schicht des dreidimensionalen Bauteils korrigiert, wenn während des Drückens der Schicht ein Fehler aufgetreten ist. Die Korrektur ist abhängig von der aufgetre tenen Fehlerart. Wurde zum Beispiel in einem Bereich des Bauteils zu wenig Ma terial aufgetragen wird im Korrekturprozess ein Materialauftrageprozess nur für diesen betroffenen Bereich durchgeführt. Der Korrekturprozess umfasst auch die Möglichkeit, dass bei fehlerhaften Stellen im geringfügigen Ausmaß, keine Korrek tur der fehlerhaften Stelle erfolgt, sondern dass eine Anpassung der nachfolgen den Maschinencodes durchgeführt wird. Wurde zum Beispiel in einem Bereich des Bauteils zu viel Material aufgetragen, kann dieser Materialüberschuss mittels Schleifen und/oder Fräsen abgetragen werden. Nachteilig bei dieser Druckschrift ist jedoch, dass das Verfahren sehr viel Zeit kostet, da Neuberechnungen bei je der nachfolgenden Schicht stattfinden müssen und dies zu Druckpausen führt. Weiterhin ist zu jeder Fehlerart ein Korrekturprozess definiert, so dass zwischen den verschiedenen Fehlerarten unterschieden wird. Nachteilig ist der Zeitaufwand für die Feststellung der einzelnen Fehlerarten und die vorgeschlagenen Repara turmaßnahmen, wie Materialauffüllung bei Materialmangel bedeuten einen Verlust der Qualität des Bauteils.

Korrekturprozesse durch Materialabtrag sind ebenfalls aus der US 2018 / 0071 987 A1 und der US 2018 / 0361 668 A1 bekannt.

Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs genannten Art dahin gehend weiterzubilden, dass die Nachteile aus dem Stand der Technik behoben werden, die Produktivität des Fierstellungsprozesses gesteigert wird und trotzdem eine hohe Qualität des dreidimensionalen Formgegenstandes ermöglicht wird.

Die folgenden Definitionen werden verwendet:

Druckprozess

Als Druckprozess wird in diesem Zusammenhang das Aufbringen von Material in Schichten verstanden, um einen dreidimensionalen Formgegenstand herzustellen.

Materialabgabeeinrichtung

Unter einer Materialabgabeeinrichtung wird eine Einrichtung verstanden, mittels der ein verfestigbares flüssiges, pastöses, pulverförmiges oder gasförmiges Mate rial schichtweise auf die Druckunterlage oder eine darauf befindliche, verfestigte Schicht des Formgegenstandes aufgebracht werden kann. Die Materialabgabeeinrichtung kann zur Abgabe von Materialportionen ausgestaltet sein, insbesondere als Inkjet-Druckkopf.

Rückbauverfahren

Das Rückbauverfahren ist der Einsatz der Materialabtrageinrichtung zum schicht weisen Abtragen von Material des dreidimensionalen Formgegenstandes. Dieser Abtrag erfolgt in vollständigen Schichten, also die gesamte Druckfläche, und kann eine oder mehrere Schichten-Dicken in einem Durchgang abtragen. Nach dem Rückbauverfahren erfolgt ein Neudruck.

Schicht S

Mit einer Schicht ist eine Materialschicht gemeint, die von der Materialabgabeein richtung auf die Druckunterlage oder auf eine bereits aufgebrachte Schicht aufge bracht wird.

Unterste Schicht

Die unterste Schicht mit dem Index n=1 ist die erste Schicht, die von der mindes tens einen Materialabgabeeinrichtung auf die Druckunterlage aufgebracht wird.

Oberste Schicht S N

Die oberste Schicht mit dem Index N ist die letzte Schicht, die die von der mindes tens einen Materialabgabeeinrichtung auf die vorangegangene Schicht mit dem In dex N-1 aufgebracht wurde, bevor der Druckprozess gestoppt wird. Der Druckpro zess wird gestoppt, wenn ein Fehler detektiert wird oder wenn der Formgegen stand fertig gestellt wurde.

Fehlerbehaftete Schicht S x

Die fehlerbehaftete Schicht ist eine einzelne erste Schicht mit dem Index n zwi schen n=1 und N, in der ein Fehler aufgetreten ist, der durch Materialabtrag beho ben wird, wobei dieser Fehler Auswirkung auf die darauffolgenden Schichten hat. Somit sind die auf die einzelne erste Schicht folgenden übereinander aufgebrach ten Schichten ebenfalls fehlerbehaftet.

Teilbereich T

Ein Teilbereich T besteht aus den abzutragenden Schichten mit dem Index N bis x (von der obersten Schicht bis zur fehlerbehafteten Schicht)

Fehler

Der Begriff Fehler wird in diesem Zusammenhang derart verwendet, dass es sich dabei um Fehlstellen in dem dreidimensionalen Formgegenstand handelt. Als Bei spiel werden Fehlstellen, die zu wenig Material beinhalten, wie Materialmangel, Schrumpf des Materials, o.ä., bei dem sich Abmessung und Gestalt einer Schicht ändern können, genannt.

Slicer-Zeiger

Der Slicer-Zeiger Zs zeigt auf den Speicherplatz, in dem sich die Daten für jede einzelne Schicht mit den entsprechenden Koordinaten, Schichtdicke der Schicht usw. befinden, die für das im Bilddatenspeicher hinterlegte 3-D Modell generiert wurden.

Objekt-Zeiger

Der Objekt-Zeiger Zo zeigt die Position der aktuell aufgebauten bzw. abgetrage nen Schicht. Solange der Materialauftrag fehlerfrei verläuft sind Objekt-Zeiger Zo und Slicer-Zeiger Zs synchron und zeigen auf dieselbe Schicht. Im Fehler-Fall, in dem das Rückbauverfahren aktiviert wird, folgt der Objekt-Zeiger Zo dem Slicer- Zeiger Zs und zwar Schicht für Schicht, bis der Objekt-Zeiger Zo die Position des Slicer-Zeigers Zs erreicht.

Die vorstehend genannte Aufgabe wird bezüglich der Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Auswerteeinrichtung zum Feststellen einer Schicht S n mit n=x, in welcher mindestens ein Fehler von der Überwachungsein richtung erfasst wurde, zum Überprüfen der nach der fehlerbehafteten Schicht S x nachfolgenden Schichten S n mit n=x+1 , x+2... auf eine fehlerhafte Geometrieän derung des Formgegenstandes, die ein vorbestimmtes Maß überschreitet, zum Er zeugen eines Fehlersignals für die Schicht S x bei fehlerhafter Geometrieänderung der nachfolgenden Schichten S n mit n=x+1 , x+2, ... und zum Weiterleiten des er zeugten Fehlersignals für diese erste der fehlerbehafteten Schichten S x an die Steuereinrichtung ausgebildet ist; dass die Materialabtrageeinrichtung zum Abtra gen des Materials eines Teilbereiches (T) des dreidimensionalen Formgegen stands von der zuletzt gedruckten Schicht SN bis zu der fehlerbehafteten Schicht S x ausgestaltet ist und dass die Auswerteeinrichtung, wobei die Materialabtrage einrichtung derart ausgebildet ist, dass beim Abtragen des Materials vollständige Schichten S n abtragbar sind.

Dass der Materialabgabeeinrichtung eine Nivellierungseinrichtung nachgeordnet ist, hat den Vorteil, dass ein Fehler mit Materialüberschuss, also zu viel aufgetra genes Material, nicht auftreten kann. Durch die Nivellierungseinrichtung wird die Schichtdicke automatisch begrenzt. D.h., dass eine Materialüberhöhung nivelliert wird und der Fehler „Materialüberschuss“ somit nicht korrigiert werden muss. Vor teilhafterweise erfolgt die Nivellierung direkt nach dem Aufbringen des noch flüssi gen Materials, so dass die Materialabtrageeinrichtung, die das bereits verfestigte Material abträgt, nicht zum Einsatz kommt. Vorteilhafterweise ist der Druckprozess durch eine Korrektur dieser Fehlerart nicht in Geschwindigkeit und Produktivität eingeschränkt. Dass die Überwachungseinrichtung den dreidimensionalen Form gegenstand im Hinblick auf mindestens einen vorhandenen Fehler überprüft, hat den Vorteil, dass die verschiedenen Fehlerarten, wie Materialmangel oder Geo metrieänderungen bzw. Volumenänderungen aufgrund von Schrumpf des Materi als der aufgebrachten Schichten S n , erkannt werden. Vorteilhafterweise ist eine Auswerteeinrichtung nachgeordnet. Die nachgeordnete Auswerteeinrichtung stellt eine Schicht S n (n=x) fest, in welcher der mindestens eine Fehler von der Überwachungseinrichtung erfasst wurde. Vorteilhafterweise ist dies eine Schicht S n , auf die bereits mindestens eine weitere Schicht S n+i aufgetragen wurde. Des halb kann der Druckprozess vorteilhafterweise in gewohnter Weise fortgeführt werden, ohne nach jeder Fehlerdetektion in einer Schicht S x den Druckprozess zu stoppen und die fehlerbehaftete Schicht S x abzutragen. In diesen nach der fehler behaftete Schicht S x folgenden Schichten S n mit (n=x+1 , x+2... ), zeigt sich die Auswirkung des Fehlers der fehlerbehaftete Schicht S x. Dem Druckprozess wird somit vorteilhafterweise Zeit gegeben, bestimmte Fehler auszugleichen, die nach folgend keine Auswirkung auf die Geometrie des Formgegenstandes haben. Erst wenn der in der Schicht S x aufgetretene Fehler eine Geometrieänderung in den nachfolgenden Schichten bewirkt, die ein vorgegebenes Maß überschreitet, wird von der Auswerteeinrichtung ein Fehlersignal für diese fehlerhafte Schicht S x er zeugt. Beispielsweise bei der eine Volumenänderung des Materials aufgetreten kann, die zu einem Schrumpf führt. Vorteilhafterweise wird eine fehlerhafte Geo metrieänderung von der Überwachungseinrichtung erfasst und von der Auswer teeinrichtung wird entsprechend ein Fehlersignal für diese erste der fehlerbehafte ten Schichten S x , die in den nachfolgenden Schichten S n eine Geometrieänderung bewirkt, erzeugt und an die Steuereinrichtung weitergeleitet, damit diese den Druckprozess dann stoppt. Vorteilhafterweise wird so nicht jede einzelne Schicht korrigiert, was die Fierstellungszeit des Formgegenstandes enorm in die Flöhe trei ben würde, da die Überprüfung und Auswertung, die Feststellung der Position des Fehlers, die Entscheidung einer geeigneten Korrektur-Maßnahme und schließlich das Beheben des Fehlers sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Erst nachdem ein vor bestimmtes Maß überschritten wird, erfolgt eine Korrektur.

Vorteilhafterweise trägt die Materialabtrageeinrichtung das Material eines Teilbe reiches (T) des dreidimensionalen Formgegenstands von der zuletzt gedruckten Schicht SN bis zu der fehlerbehafteten Schicht S x , für die ein Fehlersignal erzeugt wurde, ab. Die Materialabtrageeinrichtung und die Auswerteeinrichtung stehen in Steuerverbindung mit der Steuereinrichtung. Dadurch werden alle Schichten bis zu der fehlerbehafteten Schicht S x abgetragen. Auf der fehlerbehafteten Schicht S x sind bereits weitere Schichten aufgebracht. Es wird als nicht nur die oberste Schicht SN abgetragen, sondern ein Teilbereich T von Schichten. Dies hat den Vorteil, dass der fehlerhafte Formgegenstand immer korrigiert werden kann, und nicht entsorgt werden muss.

Vorteilhafterweise umfasst der Teilbereich T des dreidimensionalen Formgegen stands von der zuletzt gedruckten Schicht SN bis zu der fehlerbehafteten Schicht S x mindestens eine vorzugsweise komplette Schicht S n , insbesondere zwischen zwei und vier vorzugsweise komplette Schichten S n , bevorzugt mehr als vier vor zugsweise komplette Schichten S n . Somit ist es möglich das Rückbauverfahren ef fizient und ohne Zeitverlust zügig durchzuführen, da ein Abtragen, also ein Rück bau, jeder einzelnen Schicht zeitaufwendig und aufgrund kostenintensiver Aus- werte-lntelligenz relativ teuer ist, was das Fierstellungsverfahren des dreidimensio nalen Formgegenstandes insgesamt verteuern würde.

Vorteilhafterweise ist die Materialabtrageeinrichtung derart ausgebildet, dass beim Abtragen des Materials vollständige Schichten n abtragbar sind. Damit ist keine Reparatur, wie Materialauffüllung in einer einzelnen Schicht bei beispielsweise bei dem Fehler „Materialmangel“ notwendig, da immer die ganze Schicht S n von der Materialabtrageeinrichtung abgetragen wird. Somit wird nicht zwischen den einzel nen Fehlerarten unterschieden, sondern für alle Fehlerarten wird ein Rückbauver fahren verwendet, das die einzelne Schicht nicht teilweise abträgt, sondern kom plett. Dies vereinfacht die Auswertung und beschleunigt den Prozess.

Vorteilhafterweise ist die Materialabtrageeinrichtung zur spanabhebenden Bear beitung ausgebildet, insbesondere mittels Fräsen, vorzugsweise Polieren, Schlei fen und/oder Schaben. Vorteilhafterweise ist die Materialabtrageeinrichtung derart ausgebildet, dass beim Abtragen des Materials die Dicke einer Schicht S n oder die Dicke mindestens zweier Schichten S n vorzugsweise komplett abtragbar ist. Damit können beliebig viele Schichten S n abgetragen werden und das Rückbauverfahren kann beschleu nigt eingesetzt werden.

Vorteilhafterweise ist die Überwachungseinrichtung als optische Überwachungs einrichtung, insbesondere eine CCD-Kamera, eine CCD-Kamera in Kombination mit Laserstrahl, eine optische oder mechanische Abtasteinrichtung, eine schichtdi ckenmessende Einrichtung oder ein Mess-Laser ausgebildet. Damit können feh lerbehaftete Schichten S x mit einer hohen Genauigkeit festgestellt werden.

Vorteilhafterweise ist die Materialabgabeeinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie in eine Parkposition bringbar ist, an der eine Servicestation zum Überprüfen ei ner Funktionsstörung der Materialabgabeeinrichtung und zum Beseitigen der eventuellen Funktionsstörung angeordnet ist. Somit kann die Materialabgabeein richtung gewartet werden, um eventuelle Störungen, die die Funktion beeinträchti gen zu beheben, während die Materialabtrageeinrichtung den Teilbereich mit den fehlerhaften Schichten abträgt. Gegebenenfalls kann die Materialabgabeeinrich tung beim Auftreten des Fehlersignals auch einfach gegen ein entsprechendes Er satzteil ausgewechselt werden.

Vorteilhafterweise ist die Druckunterlage um eine Rotationsachse drehbar zu der mindestens einen Materialabgabeeinrichtung gelagert, so dass die Druckunterlage während des gesamten Druckprozesses kontinuierlich bewegt werden kann. Die ermöglicht einen schnellen Druckfortschritt.

Vorteilhafterweise ist die Antriebseinrichtung zum Positionieren der Materialabga beeinrichtung relativ zur Druckunterlage, die in vertikaler Richtung feststeht oder zum Positionieren der Druckunterlage relativ zur Materialabgabeeinrichtung, die in vertikaler Richtung feststeht, ausgebildet. Dadurch, dass mehrere Schichten S n gedruckt werden, bevor entschieden wird, ob das Rückbauverfahren eingeleitet wird, kann die Druckgeschwindigkeit ohne eine Unterbrechung beibehalten wer den.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Materialabtrageeinrichtung ein Materialabtragwerkzeug zum spanabhebenden Bearbeiten des Formgegen standes auf, wobei das Materialabtragwerkzeug die Druckunterlage in mindestens einer Erstreckung derart überspannt, dass die Materialabtrageeinrichtung die Schichten SN bis S x komplett abträgt. Somit kann die Vorrichtung sehr effizient, ef fektiv und schnell in einem Arbeitsgang die volle, also komplette Fläche der fehler behafteten Schichten des bereits teilweise gedruckten Formgegenstandes abtra gen. Der Abtrag erfolgt immer über die gesamte Druckfläche, also die Fläche einer kompletten Schicht. Die Anzahl der Schichten, die in einem Arbeitsgang abgetra gen werden, richtet sich nach dem Teilbereich T, der zuvor bestimmt wurde.

Vorteilhafterweise sind Materialabtrageeinrichtung und Druckunterlage relativ zuei nander um eine Flöhe verfahrbar, die nach Maßgabe des abzutragenden Teilbe reichs T der fehlerbehafteten Schichten SN bis S x des Formgegenstandes von der Auswerteeinrichtung vorgegeben ist und das Materialabtragwerkzeugt trägt die kompletten Schichten SN bis S x in einem Arbeitsschritt ab. Somit sind schnelle Be arbeitungszeiten im Rückbauverfahren möglich, da die Materialabtrageeinrichtung nur einmal über den Formgegenstand verfahren wird, um die fehlerbehafteten Schichten abzutragen.

Vorteilhafterweise weist das Materialabtragwerkzeug der Materialabtrageeinrich tung eine Längserstreckung entlang einer Achse auf, ist zylindrisch oder konisch ausgebildet und ist um seine Achse drehbar. Damit kann die Materialabtrageein richtung sowohl im kartesischen als auch im polaren Druckverfahren eingesetzt werden. Bei der konischen Ausbildung des länglichen Materialabtragwerkzeugs der Materialabtrageeinrichtung erstreckt sich der Konus zum äußeren Umfang der rotierenden Druckunterlage. Somit wird die höhere Geschwindigkeit am Außenum fang des Druckfelds berücksichtigt und es treten keine Ungenauigkeiten auf.

Die vorstehend genannte Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass ein Fehlersignal für diese erste der fehlerbehafteten Schichten S x erzeugt und an eine Steuereinrichtung weitergeleitet wird, falls eine fehlerhafte Geo metrieänderung der nachfolgenden Schichten S n mit n=x+1 , x+2... erfasst wurde, die ein vorbestimmtes Maß überschreitet;

Stoppen des Materialauftragens in Schicht SN nach Maßgabe des Fehler signals; in den Bilddaten des Formgegenstandes ein Slicer-Zeiger (Zs) auf die erste fehlerhafte Schicht S x gesetzt wird; ein Teilbereich (T) des dreidimensionalen Formgegenstands von der zuletzt gedruckten Schicht SN bis zu der fehlerbehafteten Schicht S x , für die ein Fehlersignal erzeugt wurde, abgetragen wird, wobei die Schichten SN bis Schicht S x vollständig abgetragen werden und danach die zuvor abgetragenen Schichten und eventuelle weitere Schich ten bis zur Fertigstellung des Formgegenstands schichtweise aufgetragen und überprüft werden.

Die Vorteile der verfahrensgemäßen Lösung nach dem unabhängigen Anspruch 12 entsprechen den oben mit Bezug auf die Vorrichtung genannten Vorteilen. Wei tere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens der Erfindung sind in den Unter ansprüchen angegeben.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung zum Herstellen eines dreidimensionalen Formgegenstandes unter Be zugnahme auf die Zeichnungen. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung in einer Anordnung ge mäß einem ersten Ausführungsbeispiel,

Fig. 2 eine Seitenansicht eines Formgegenstandes und eines zugehörigen Bilddatenmodells im Druckprozess,

Fig. 3 eine Seitenansicht des Formgegenstandes und des zugehörigen Bild datenmodells nach Fehlerdetektion,

Fig. 4 eine Seitenansicht des Formgegenstandes und des zugehörigen Bild datenmodells bei Beginn des Rückbauverfahrens eines ersten Ausfüh rungsbeispiels,

Fig. 5 bis

Fig. 8 eine Seitenansicht des Formgegenstandes und des zugehörigen Bild datenmodells des ersten Ausführungsbeispiels während des Rückbau verfahrens,

Fig. 9 eine Seitenansicht des Formgegenstandes und des zugehörigen Bild datenmodells des ersten Ausführungsbeispiels nach dem Rückbauver fahren,

Fig. 10 eine Seitenansicht des Formgegenstandes und des zugehörigen Bild datenmodells des ersten Ausführungsbeispiels bei Beginn des neuen Druckprozesses,

Fig. 11 eine Seitenansicht des Formgegenstandes und des zugehörigen Bild datenmodells des ersten Ausführungsbeispiels nach Beendigung des neuen Druckprozesses

Fig. 12 eine schematische Darstellung der Vorrichtung in einer Anordnung ge mäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, Fig. 13 eine Seitenansicht des Formgegenstandes und des zugehörigen Bild datenmodells bei Beginn des Rückbauverfahrens des zweiten Ausfüh rungsbeispiels,

Fig. 14 eine Seitenansicht des Formgegenstandes und des zugehörigen Bild datenmodells des zweiten Ausführungsbeispiels nach dem Rückbau verfahren,

Fig. 15 eine Seitenansicht des Formgegenstandes und des zugehörigen Bild datenmodells des zweiten Ausführungsbeispiels bei Beginn des neuen Druckprozesses,

Fig. 16 eine Seitenansicht des Formgegenstandes und des zugehörigen Bild datenmodells des zweiten Ausführungsbeispiels nach Beendigung des neuen Druckprozesses,

Fig. 17 eine perspektivische Seitenansicht der Materialabtrageeinrichtung mit zylindrischem Materialabtragwerkzeug,

Fig. 18 eine perspektivische Seitenansicht der Materialabtrageeinrichtung mit konischem Materialabtragwerkzeug und Fig. 19 eine Draufsicht auf die Materialabtrageeinrichtung nach Figur 18.

Die Erfindung wird nachfolgend in Form von Ausführungsbeispielen anhand der genannten Figuren detailliert beschrieben. In allen Figuren sind gleiche technische Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.

Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 100 in einer Anordnung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Die Vorrichtung 100 dient dazu, einen dreidi mensionalen Formgegenstand 200 herzustellen und einen Teilbereich T des Formgegenstandes 200, mit einer fehlerbehafteten Schicht S x , abzutragen. Der dreidimensionalen Formgegenstand 200 wird in Schichten S n aufgetragen. Zu die sem Zweck weist die Vorrichtung 100 eine Materialabgabeeinrichtung 300 zum Aufbringen des Materials in Schichten S n auf. Die erste Schicht S n mit n=1 wird auf eine Druckunterlage 400 aufgebracht. Die Materialabgabeeinrichtung 300 ist eine Nivellierungseinrichtung 310 nachgeordnet, die verhindert, dass sich ein Material überschuss auf der aufgetragenen Schicht S n bilden kann. Weiterhin weist die Vorrichtung 100 eine Materialabtrageeinrichtung 700 zum Abtragen eines Teilbe reichs T des aufgebrachten Materials von der obersten Schicht SN bis zu einer feh lerbehafteten Schicht S x , mit x: {1 , ... , N}, auf. Im Folgenden wird von der ersten auf die Druckunterlage 400 aufgebrachten Schicht S n mit n=1 als unterste Schicht gesprochen. Die zuletzt aufgebrachte Schicht SN wird als die oberste Schicht be zeichnet. Die oberste Schicht SN kann die letzte Schicht sein, mit der der dreidi mensionalen Formgegenstand 200 fertig gestellt wurde oder eine beliebige Schicht vor Fertigstellung des Formgegenstandes 200, bei der der Druckvorgang aufgrund einer Fehlerdetektion unterbrochen wird. Sowohl die Materialabgabeein richtung 300 als auch die Materialabtrageeinrichtung 700 werden von einer Steu ereinrichtung 500 angesteuert. Die Steuereinrichtung 500 weist einen Datenspei cher 510 auf, in dem Bilddaten 210, wie in den folgenden Figuren dargestellt, des herzustellenden dreidimensionalen Formgegenstandes 200 abgelegt sind. Weiter hin steuert die Steuereinrichtung 500 eine Antriebseinrichtung 410 an, welche die Druckunterlage 400 und die Materialabgabeeinrichtung 300 relativ zueinander po sitioniert. In diesem ersten Ausführungsbeispiel positioniert die Antriebseinrichtung 410 die Druckunterlage 400 relativ zur Materialabgabeeinrichtung 300, der in verti kaler Richtung feststehend ausgebildet ist. Dies erfolgt derart, dass beim schicht weisen Materialauftrag in Schichten S n die Druckunterlage 400 in vertikaler Rich tung nach unten verfahren wird und beim schichtweisen Materialabtrag der Schichten SN bis x die Druckunterlage 400 in vertikaler Richtung nach oben in Richtung Materialabtrageeinrichtung 700, die in diesem Ausführungsbeispiel eben falls in vertikaler Richtung feststehend ausgebildet ist, verfahren wird. Die Bewe gungsrichtung der Druckunterlage 400, die durch die Antriebseinrichtung 410 be wirkt wird, ist mit vertikalen Doppelpfeilen symbolisiert.

Weiterhin weist die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung 100 des ersten Ausfüh rungsbeispiels eine Überwachungseinrichtung 600 auf, der eine Auswerteeinrichtung 610 nachgeordnet ist. Die Überwachungseinrichtung 600 überprüft den dreidimensionalen Formgegenstand 200 auf eventuell aufgetretene Fehler.

Um eine schadhafte, d.h. fehlerbehaftete Schicht S x , die eventuell während des Druckprozesses in oder an dem dreidimensionalen Formgegenstand 200 entste hen kann, zu erfassen und zu korrigieren, wird der dreidimensionalen Formgegen stand 200 von der Überwachungseinrichtung 600 überprüft. Beispielsweise wird durch einen Vergleich des Formgegenstands 200, der aus mehreren Schichten S n bis N gebildet wurde, mit den vorgegebenen Bilddaten des dreidimensionalen Formgegenstands 200, die in dem Datenspeicher 510 abgelegt sind, wird der Feh ler erkannt. Die zwischen der Überwachungseinrichtung 600 und der Steuerein richtung 500 angeordnete Auswerteeinrichtung 610, wertet den erfassten Fehler aus und ordnet dem von der Überwachungseinrichtung 600 festgestellten Fehler eine Schicht S x mit x: {1 , ... , N} zu. Die Auswerteeinrichtung 610 überprüft die nachfolgenden Schichten S n mit (n =x+1 , n=x+2 usw.) auf eine fehlerhafte Geo metrieänderung des Formgegenstandes 200, die ein vorbestimmtes Maß über schreitet und erzeugt daraufhin ein Fehlersignal. Das erzeugte Fehlersignal für diese erste der fehlerbehafteten Schichten S x wird an die Steuereinrichtung 500 weitergeleitet. Der Druckprozess wird von der Steuereinrichtung 500 gestoppt, weil in einer Schicht S n ein Fehler aufgetreten ist, der Auswirkung auf die nachfol genden Schichten hat und ein Rückbauverfahren zum Abtragen des Materials ei nes Teilbereiches T des zuvor gedruckten dreidimensionalen Formgegenstandes 200 wird eingeleitet. Dieses Rückbauverfahren wird in den Figuren 3 bis 8 be schrieben.

Bei alternativen Ausführungsformen können die Überwachungseinrichtung 600 und die Auswerteeinrichtung 610 durch Prüfpersonal ersetzt werden. Die erfin dungsgemäße Vorrichtung 100 funktioniert ansonsten wie bei dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel. Das Prüfpersonal bzw. Überwachungspersonal erkennt den Fehler aufgrund des Fachwissens und gibt die Daten für diese erste der fehlerbehafteten Schichten S x über ein Eingabeterminal ein, so dass die Steu ereinrichtung 500 die eingegebenen Daten, wie oben beschrieben, weiterverarbei tet. Das Prüfpersonal kann dabei die Eingabe der Tiefe des abzutragenden Materi als auch mittels Dieken-Angabe (Verfahrweg für den Fräser in Z-Achse) in Millime tern vornehmen und die Steuereinrichtung (500) rechnet aus wie viele Schichten in die angegebene Millimeter-Angabe passen und setzt den Slicer-Zeiger Zs auf die er-rechnete Position der Schicht S x .

Figur 2 zeigt auf der linken Seite den dreidimensionalen Formgegenstand 200 und auf der rechten Seite die entsprechenden Bilddaten 210 des Formgegenstandes 200. Schematisch sind ein Objektzeiger Z 0 und ein Slicerzeiger Z s angedeutet. Der Slicerzeiger Z s erfasst die Schichtdaten einer Schicht S n , die gemäß den Bilddaten 210 zu drucken ist. Der Objektzeiger Z 0 , der auf Druckerseite die jeweilige Schicht S n entspricht, folgt dem Slicerzeiger Z s , um die Materialabgabeeinrichtung 300 ent sprechend anzusteuern, bzw. zu positionieren. Damit werden die Schichten S n des Formgegenstandes 200 entsprechend den Bilddaten 210 gedruckt. Ist eine Schicht Sn-i vollständig gedruckt, so springt der Slicerzeiger Z s zu der nächsten zu druckenden Schicht S n und der Objektzeiger Z 0 folgt, damit die Schicht S n auf die Schicht Sn-i aufgebracht wird. Dieser Prozess wird solange fortgesetzt bis der drei dimensionale Formgegenstand fertiggestellt ist, oder ein Fehler von der Überwa chungseinrichtung 600 oder dem Prüfpersonal detektiert wird.

Figur 2 stellt einen fehlerfreien Druckprozess dar, bei dem der dreidimensionale Formgegenstand 200 fehlerfrei gedruckt wurde und alle Schichten S n mit n=1 bis n=N korrekt aufgebaut wurden. Zum Aufbringen des Materials wurde die Druckun terlage 400 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel vertikal verfahren. Diese Dar stellung und die Darstellungen des Formgegenstandes 200 sowie der Bilddaten 210 in den folgenden Figuren gelten entsprechend für das zweite Ausführungsbeispiel und für die oben beschriebenen alternativen Ausführungsfor men der erfindungsgemäßen Vorrichtung 100.

Ab Figur 3 wird davon ausgegangen, dass die Überwachungseinrichtung 600 oder das Überwachungs-/Prüfpersonal einen Fehler detektiert hat, der Auswirkung auf die nachfolgenden Schichten hat. Diesem Fehler wird mittels Auswerteeinrichtung 610 die entsprechende Schicht S n zugeordnet. Beispielhaft wird angenommen, dass sich der Fehler in der Schicht S n -i des gedruckten Formgegenstandes 200 befindet. Der Druckprozess wird gestoppt. Der Slicerzeiger Z s der Bilddaten 210 wird auf die erste der fehlerhafte Schichten S x , hier auf die beispielhaft gewählte Schicht S n -i, gesetzt.

Sobald der Druckprozess gestoppt wird, weil in einer Schicht S n ein Fehler aufge treten ist, wird die Materialabgabeeinrichtung 300 in eine Parkposition verfahren und gibt die Arbeitsposition für die Materialabtrageeinrichtung 700 frei. Damit ist ein Rückbauverfahren zum Abtragen des Materials eines Teilbereiches T des zu vor gedruckten dreidimensionalen Formgegenstandes 200 eingeleitet.

Während sich die Materialabgabeeinrichtung 300 in der Parkposition befindet, wird sie von der Serviceeinrichtung auf eine Funktionsstörung überprüft. Die Wartung, die von der Serviceeinrichtung vorgenommen wird, beseitigt die Störung, so dass nach dem Abtragen der fehlerbehafteten Schichten, also nach dem Rückbauver fahren, wie im Folgenden beschrieben, die Materialabgabeeinrichtung 300 stö rungsfrei das Material schichtweise auftragen kann.

Dieses Rückbauverfahren wird anhand der Figuren 4 bis 8 beschrieben.

In Figur 4 befindet sich die Materialabtrageeinrichtung 700 bereits in der Arbeits position, um das Material des entsprechenden Teilbereichs T abzutragen. Der Teilbereich T umfasst in diesem Beispiel die Schichten n bis n-1. Der Objektzeiger Zo beinhaltet die Daten der jeweiligen Schicht, die abgetragen wird und folgt dem Slicerzeiger Z s . Ebenfalls können abhängig von den Eigenschaften der Materialab trageeinrichtung 700 eine oder mehrere Schichten S n in einem schichtweisen Be arbeitungsdurchgang des Rückbauverfahrens abgetragen werden. Beispielhaft ist in dieser und in den folgenden Figuren das Abtragen von jeweils einer Schicht S n dargestellt.

Gemäß Figur 5 folgt der Objektzeiger Z 0 weiterhin dem Slicerzeiger Z s , der so lange auf der fehlerbehafteten Schicht n-1 steht, bis diese entfernt wird. Figur 5 zeigt das Rückbauverfahren für die Schicht N-1 , da die Schicht N bereits abgetra gen wurde. H ierfür wurde die Druckunterlage 400 von der Antriebseinrichtung 410 auf die Flöhe der Materialabtrageeinrichtung 700 verfahren, also in diesem Bei spiel eine Schichtdicke des gedruckten Formgegenstandes 200 vertikal nach oben, da hier beispielsweise jeweils eine Schichtdicke abgetragen wird. Analog zu Figur 5 wird in Figur 6 die Druckunterlage 400 von der Antriebseinrichtung 410 weiter vertikal nach oben verfahren, damit die nächste Schicht S n+i des Formge genstandes 200 von der Materialabtrageeinrichtung 700 abgetragen werden kann. Die gestrichelten Schichten SN und SN-I der Bilddaten 210 auf der rechten Seite der Figur sagen aus, dass diese Schichten S bereits abgetragen wurden.

Das Rückbauverfahren wird nach dem oben beschriebenen Prozess weitergeführt, um die Schichten, einzeln oder mehrere, abzutragen. Dies wird in der Figur 7 für die Schicht n und in der Figur 8 für die Schicht x=n-1 schematisch dargestellt. Erst wenn der Objektzeiger Z 0 und der Slicerzeiger Z s wieder auf derselben Schicht, hier n-1 , stehen, wird die Materialabtrageeinrichtung 700 gestoppt. Damit ist ge währleistet, dass alle Schichten bis zu der detektierten fehlerbehafteten Schicht S x mit x=n-1 vollständig abgetragen wurden und das Rückbauverfahren ist beendet.

Die Materialabtrageeinrichtung 700 wird in eine Parkposition und die Materialab gabeeinrichtung 300 in die Arbeitsposition verfahren, wie in Figur 9 für das erste Ausführungsbeispiel dargestellt. Da der Formgegenstand 200 fehlerhaft war, muss nun der Druckprozess von neuem gestartet werden, um einen fehlerfreien Form gegenstand 200 herzustellen.

Figur 10 verdeutlicht den Druckvorgang anhand des ersten Ausführungsbeispiels. Wie jeweils in der linken Darstellung des dreidimensionalen Formgegenstandes 200 zu erkennen ist, wurde die zuvor erste der fehlerbehafteten Schichten S x mit x=n-1 von der Materialabgabeeinrichtung 300 neu aufgetragen und von der Nivel lierungseinrichtung 310 nivelliert, also geglättet. Dabei ist die Materialabtrageein richtung 700 angehoben oder bei Seite gefahren. Das Materialauftragungsverfah ren wird solange weitergeführt, bis der Formgegenstand 200 vollständig fehlerfrei gedruckt ist. Der Materialauftrag erfolgt solange, bis der Objekt-Zeiger Zo die Posi tion des Slicer-Zeiger Zs erreicht hat.

Figur 11 zeigt den Formgegenstand 200 nach dem erneuten Aufbringen der Schichten n=x bis N, also am Ende des neuen Druckvorgangs. Die Druckunterlage 400 ist von der Antriebseinrichtung 410 wieder in die Ausgangsposition verfahren und die oberste Schicht N ist vollständig aufgebracht. Die Materialabtrageeinrich tung 700 befindet sich in Parkposition. Flat die Ermittlung eines Fehlers noch vor der vollständigen Fertigstellung des Formgegenstands stattgefunden, dann kann (nach dem Abtragen geschädigten Schichten) der Druckprozess solange fortge setzt werden bis der Formgegenstand vollständig fertiggestellt ist. Dabei werden die abgetragenen Schichten wieder aufgetragen.

Figur 12 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel zum Positionieren von Druckunter lage 400 und Materialabgabeeinrichtung 300 relativ zueinander. Anders als in dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist die Antriebseinrichtung 410 in Figur 12 an der Materialabgabeeinrichtung 300 angeordnet, um diesen vertikal zu verfahren und die Druckunterlage 400 ist feststehend in vertikaler Richtung ausgebildet. Die Richtung der Bewegung der Materialabgabeeinrichtung 300, die durch die Antriebseinrichtung 410 bewirkt wird, ist mit vertikalen Doppelpfeilen symbolisiert. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Materialabgabeeinrichtung 300 beim Auf trägen des Materials in Schichten S n auf die Druckunterlage 400 von der Antriebs einrichtung 410 vertikal nach oben bewegt, um den dreidimensionale Formgegen stand 200 herzustellen. Beim Materialabtrag verfährt die Antriebseinrichtung 410 die Materialabtrageeinrichtung 700 in vertikaler Richtung nach unten in Richtung Druckunterlage 400, wie in Figur 13 noch näher beschrieben wird. Ungeachtet der in dieser Figur gezeigten alternativen Anordnung der Antriebseinrichtung 410 funk tioniert die Vorrichtung 100 genau wie mit Bezug auf Figur 1 beschrieben.

In Figur 13 wird der Beginn des Rückbauverfahrens für das zweite Ausführungs beispiel dargestellt. Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel wird ebenfalls davon ausgegangen, dass in der Schicht n-1 ein Fehler detektiert wurde, der Auswirkun gen auf die auf die nachfolgenden Schichten hat und deshalb das Rückbauverfah ren eingeleitet wird. Wie bereits erwähnt, wird die Materialabtrageeinrichtung 700 relativ zur Druckunterlagen 400, die in vertikaler Richtung feststehend ausgebildet ist, vertikal nach unten verfahren. Der Pfeil deutet die Richtung an, in die die An triebseinrichtung 410 die Materialabtrageeinrichtung 700 schichtweise verfährt. Ungeachtet der in dieser Figur gezeigten alternativen Anordnung der Antriebsein richtung 410 funktioniert das Rückbauverfahren genau wie mit Bezug auf die Figu ren 5 bis 9 des ersten Ausführungsbeispiel oben beschrieben wurde.

Figur 14 zeigt, wie sich die Materialabtrageeinrichtung 700 in einer Parkposition befindet, da der Materialabtrag mittels Rückbauverfahren abgeschlossen ist. Die Materialabgabeeinrichtung 300 wird in die Arbeitsposition verfahren. Da der Form gegenstand 200 fehlerhaft war, muss nun der Druckprozess von neuem gestartet werden, um einen fehlerfreien Formgegenstand 200 herzustellen. Dieser Material auftrag beginn in der Schicht n-1 , auf der der Slicer-Zeiger Zs und auch der Ob jektzeiger Zo stehen. Wie oben beschrieben erfolgt der Materialauftrag mittels Ma terialabgabeeinrichtung 300, die der Materialabgabeeinrichtung 300 folgende Nivelliereinrichtung 310 verhindert einen Materialüberschuss und der Formgegen stand 200 wird neu aufgebaut.

Figur 15 verdeutlicht den Druckvorgang, ausgehend von der Schicht n-1 , die in dieser Ansicht bereits vollständig neu aufgebaut wurde. Die Materialabgabeein richtung 300 steht bereits auf der nächsten Schicht n, auf die der Slicer-Zeiger Zs in den Bilddaten und entsprechend der Objekt-Zeiger Zo gesetzt sind.

Wie jeweils in der linken Darstellung des dreidimensionalen Formgegenstandes 200 zu erkennen ist, wurde die zuvor fehlerbehaftete Schicht S x mit x=n-1 von der Materialabgabeeinrichtung 300 neu aufgetragen. Das Materialauftragungsverfah ren wird solange weitergeführt, bis der Formgegenstand 200 vollständig fehlerfrei gedruckt ist, dies ist in Figur 16 dargestellt. Analog zu Figur 11 des ersten Ausfüh rungsbeispiels ist in diesem zweiten Ausführungsbeispiel die Materialabgabeein richtung 300 von der Antriebseinrichtung 410 wieder in die Ausgangsposition ver fahren und die oberste Schicht N ist vollständig aufgebracht. Die Materialabtrage einrichtung 700 befindet sich in Parkposition. Der Formgegenstand ist nach fehler freiem Materialauftrag fertiggestellt. Flat die Ermittlung eines Fehlers noch vor der vollständigen Fertigstellung des Formgegenstands stattgefunden, dann kann (nach dem Abtragen geschädigten Schichten) der Druckprozess solange fortge setzt werden bis der Formgegenstand vollständig fertiggestellt ist. Dabei werden die abgetragenen Schichten wieder aufgetragen.

Die Materialabtrageeinrichtung 700 weist ein Materialabtragwerkzeug auf, das zum vollflächigen bzw. kompletten Abtragen von Schichten S x des Formgegen standes 200 geeignet ist. Dafür erstreckt sich das Materialabtragwerkzeug über die Druckbreite des zu druckenden Formgegenstandes, also es überspannt die Druckunterlage in seiner Druckbreite. In den Figuren 17 bis 19 werden Ausführungsbeispiele der Materialabtrageeinrich tung 700 in ihrer perspektivischen Ansicht dargestellt, um zu veranschaulichen, dass die Materialabtrageeinrichtung 700 das Material einer oder mehrerer Schich ten vollständig in einem Arbeitsgang abträgt.

Figur 17 zeigt eine Ausbildung des Materialabtragwerkzeug der Materialabtrage einrichtung 700 in einer Längserstreckung entlang einer Achse 710. Nur beispiel haft ist hier eine Fräse dargestellt. Die Materialabtrageeinrichtung 700 kann mit ih rem Materialabtragwerkzeug auch als weitere übliche spanabhebende Werkzeuge ausgebildet sein, ohne um die Achse 710 zu rotieren. Das gilt insbesondere für flä chig arbeitende, z.B. schleifende, erodierende oder polierende Materialabtrag werkzeuge. Das dargestellte längliche Materialabtragwerkzeug ist für ein kartesi sches System geeignet, da der Materialabtrag vollflächig mit einem geringen Überstand über die Breite oder die Länge der Druckunterlage 400, auch Druck breite genannt, auf der der Formgegenstand aufgebracht wird, gleichmäßig erfolgt. Beim Abtragen des Materials dreht sich das längliche Materialabtragwerkzeug der Materialabtrageeinrichtung 700 um seine Achse 710. Da das Rückbauverfahren unabhängig von der Fehlerart, dem lokalen Auftrittsort in einer Schicht und der Größe bzw. von der Dimension eines Fehlers erfolgt, wird das Material über die volle Fläche abgetragen. Zur Steigerung der Geschwindigkeit kann die Schicht nicht nur vollflächig, also komplett, abgetragen, sondern - wie schon in den ande ren Figuren beschrieben - werden auch mehrere Schichten in diesem einen Ar beitsgang des Materialabtrags abgetragen. Somit lässt sich nicht nur die Produkti vität, sondern auch die Qualität des herzustellenden dreidimensionalen Formge genstandes 200 steigern, da die Reparatur nicht minimalistisch, sondern großflä chig ausgeführt wird.

In Figur 18 ist das längliche Materialabtragwerkzeug der Materialabtrageeinrich tung 700 in einer konischen Ausführung dargestellt, und ebenfalls um seine Achse 710 drehbar gelagert. Das längliche Materialabtragwerkzeug kommt zur spanabhebenden Bearbeitung in einem polaren Drucksystem zum Einsatz. Bei spielhaft ist auch in dieser Figur das Materialabtragwerkzeug drehbar dargestellt, wie es bei einem Abfräsen der fehlerhaften Schichten verwendet wird. Das Materi alabtragwerkzeug kann zum spanabhebenden Materialabtrag entlang seiner Achse 710 auch feststehend ausgebildet sein.

Figur 19 zeigt in einer Draufsicht die Materialabtrageeinrichtung 700 für das Aus führungsbeispiel nach Figur 18. In dieser Darstellung ist erkennbar, wie sich die Materialabtrageeinrichtung 700 über die gesamte Breite des zu druckenden Be- reichs erstreckt, analog dem kartesischen System nach Figur 17. In Figur 19 wird als Druckbereich ein ringförmiges Druckfeld einer rotierenden Druckunterlage 400 gezeigt. Die Materialabtrageeinrichtung 700 erstreckt sich jeweils seitlich über den bedruckbaren Bereich hinaus, um in einem Arbeitsgang vollflächig einen Material abtrag vorzunehmen. Die Druckunterlage 400 ist rotationssymmetrisch zu einer Drehachse 420 angeordnet.

Bezugszeichenliste

100 Vorrichtung 200 Formgegenstand 210 Bilddaten des Formgegenstandes

300 Materialabgabeeinrichtung 310 Nivellierungseinrichtung 400 Druckunterlage 410 Antriebseinrichtung 420 Drehachse 500 Steuereinrichtung 510 Datenspeicher 600 Überwachungseinrichtung 610 Auswerteeinrichtung 700 Materialabtrageeinrichtung

710 Achse 800 Servicestation T Teilbereich s Schicht n n: {1 bis N} mit n = ganze positive Zahl N letzte gedruckte Schicht x fehlerbehaftete Schicht x: {1, N} Zo Objektzeiger Zs Slicerzeiger