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Title:
BRAKING AND/OR CLAMPING DEVICE FOR SHAFTS COMPRISING A CLAMPING RING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/121730
Kind Code:
A3
Abstract:
The invention relates to a braking and/or clamping device of a shaft that is mounted in an equipment housing (90) or the device housing (40). Said device comprises a brake disc (10) that is rotationally fixed on or to the shaft (80) and a clamping ring (100) that is mounted in the device housing. The brake disc has a friction region (31) comprising two friction surfaces (32, 47) covering truncated cones. The device has at least one brake cone (45, 65) that is situated in the device housing and at least one brake cone (45, 65) that is located on an actuator. During the braking or clamping procedure, one brake cone (45) is applied to the brake disc, whilst the other cone (65) is applied to the clamping ring. The brake disc and the clamping ring make contact with one another between these application points. The invention permits the development of a braking and/or clamping device for rotating shafts that has a simple compact construction, producing strong clamping forces with short reaction times and that in addition is not prone to malfunction and requires no maintenance over its service life.

Inventors:
ZIMMER GUENTHER (DE)
ZIMMER MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/DE2007/000716
Publication Date:
January 03, 2008
Filing Date:
April 23, 2007
Export Citation:
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Assignee:
ZIMMER GUENTHER (DE)
ZIMMER MARTIN (DE)
International Classes:
F16D53/00
Foreign References:
US2966237A1960-12-27
DE10060684A12002-06-20
Attorney, Agent or Firm:
ZÜRN & THÄMER (Gaggenau, DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Brems- und/oder Klemmvorrichtung einer in einem Gerätegehäuse (90) oder dem Vorrichtungsgehäuse (40) gelagerten Welle (80) ,

- mit einer auf oder an der Welle (80) drehstarr befestigten Bremsscheibe (10) , wobei die Bremsscheibe (10) einen mindestens eine kegelstumpfmantelförmige Reibfläche (32) umfassenden Reibbereich (31) aufweist, - und mit mindestens einem im Vorrichtungsgehäuse (40) angeordneten Bremskonus (45) , an dem die Reibfläche (32) beim Bremsen oder Klemmen zur Anlage kommt, dadurch gekennzeichnet,

- dass der Bremskonus ((65) oder (45)) - zur bremsenden oder klemmenden Belastung und zur lüftenden Entlastung der Bremsscheibe (10) - entweder durch zwei Stellglieder - jeweils eines pro be- und entlastender Betätigungsrichtung - oder durch ein Stellglied (60) für eine Betätigungsrichtung und ein Federsystem mit mindestens einem Federelement (71) für die andere Betätigungsrichtung axial bewegbar ist,

- dass im Vorrichtungsgehäuse (40) ein Klemmring (100) drehstarr angeordnet ist,

- dass der Klemmring (100) einen Anflanschbereich (111) , einen Zwischenbereich (121) und einen Klemmbereich (131) aufweist, - dass der Klemmbereich (131) gegenüber dem Anflanschbereich (111) über den zwischen diesen Bereichen (111, 131) gelegenen zumindest bereichsweise elastischen Zwischenbereich (121) in Axialrichtung (8) verschiebbar ist,

- dass der Klemmbereich (131) eine äußere und eine innere kegelstumpfmantelförmige Klemmfläche (132, 133) hat und

- dass die äußere Klemmfläche (132) gegenüber der Reibfläche (32) der Bremsscheibe (10) angeordnet ist, während die innere Klemmfläche (133) vor der Reibfläche (69) des Bremskonus (65) liegt.

2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenbereich (121) des Klemmrings (100) aus elastischen Speichen (122) besteht.

3. Vorrichtung gemäß der Ansprüche 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmbereich (131) des Klemmringes (100) aus einzelnen Segmenten (137) besteht, wobei die zwischen den Segmenten (137) liegenden Schlitze (138) die gleiche Teilung haben wie die Schlitze (123) zwischen den Speichen (122) .

4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Klemmflächen (132, 133) des Klemmringes (100) den gleichen Kegelwinkel (34, 35) haben.

5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kegelwinkel (34, 35) zwischen 10 und 30 Winkelgraden liegt.

6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorrichtungsgehäuse (40) einen Gehäusedeckel (51) hat und die zwischen diesen Teilen (40, 51) gelegene Montagefuge normal zur Mittellinie (9) der Welle (80) ausgerichtet ist.

7. Vorrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anflanschbereich (111) zwischen den Teilen (40, 51) in einem Teilbereich der Montagefuge eingeklemmt ist.

Description:

Brems- und/oder Klemmvorrichtung für Wellen mit einem Klemτnring

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft eine Brems- und/oder Klemmvorrichtung einer in einem Gerätegehäuse oder dem Vorrichtungsgehäuse gelagerten Welle, mit einer auf oder an der Welle drehstarr befestigten Bremsscheibe, wobei die Bremsscheibe einen mindestens eine kegelstumpfmantelförmige Reibfläche umfassenden Reibbereich aufweist und mit mindestens einem im Vorrichtungs- gehäuse angeordneten Bremskonus, an dem die Reibfläche beim Bremsen oder Klemmen zur Anlage kommt.

Eine derartige Vorrichtung ist als Kegelbremse in der DE 602 397 C offenbart. Allerdings hat diese Vorrichtung eine Bremsscheibe, deren Zwischenbereich formsteif ausgeführt ist. Aus der US 2,771,977 ist eine Kegelkupplung bekannt. Diese hat nur eine Reibflächenpaarung.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, eine Brems- und/oder Klemmvorrichtung für rotierende Wellen zu entwickeln, die bei großen Klemmkräften und kurzen Reaktions- Zeiten einen einfachen und bauraumsparenden Aufbau hat und zudem dauerhaft stör- und wartungsfrei ist. Auch sollen die ro-

tierenden Teile der Vorrichtung das Beschleunigungsverhalten der zu bremsenden oder zu klemmenden Welle im ungebremsten Normalbetrieb so wenig wie möglich beeinflussen.

Diese Problemstellung wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Dazu ist der Bremskonus - zur bremsenden oder klemmenden Belastung und zur lüftenden Entlastung der Bremsscheibe - entweder durch zwei Stellglieder - jeweils eines pro be- und entlastender Betätigungsrichtung - oder durch ein

Stellglied für eine Betätigungsrichtung und ein Federsystem mit mindestens einem Federelement für die andere Betätigungsrichtung axial bewegbar. Im Vorrichtungsgehäuse ist ein Klemmring drehstarr angeordnet. Der Klemmring weist einen An- flanschbereich, einen Zwischenbereich und einen Klemmbereich auf. Der Klemmbereich ist gegenüber dem Anflanschbereich über den zwischen diesen Bereichen gelegenen, zumindest bereichsweise elastischen, Zwischenbereich in Axialrichtung verschiebbar. Der Klemmbereich hat eine äußere und eine innere kegel- stumpfmantelförmige Klemmfläche. Die äußere Klemmfläche ist gegenüber der Reibfläche der Bremsscheibe angeordnet, während die innere Klemmfläche vor der Reibfläche des Bremskonus liegt .

Bei dieser Brems- und/oder Klemmvorrichtung wird z.B. eine in einem Maschinengehäuse gelagerte Welle abgebremst oder festgeklemmt. Das Gehäuse der Vorrichtung ist hierbei direkt starr am Maschinengehäuse befestigt, so dass der Bremskraftfluss den kürzest möglichen Weg zwischen dem Vorrichtungsgehäuse und dem Maschinengehäuse bzw. Gerätegehäuse hat. Letzteres kann auch nur ein Gestell sein. Ggf. ist das Vorrichtungsgehäuse auch Teil des Maschinengehäuses.

Die Vorrichtung wird beispielsweise im Werkzeugmaschinenbau u.a. in Rundtischen und Getriebespindeln zum direkten Bremsen und/oder Klemmen verwendet. Im Handhabungsgerätebau wird sie auch als Feststeller in Robotergelenken integriert. Ferner kann sie auch indirekt als Schlittenbremse oder -klemmung eingesetzt werden, sofern der Schlitten einen Gewindespindelantrieb oder dergleichen aufweist.

Die Brems- und/oder Klemmvorrichtung wird meist über ein Federsystem betätigt und über einen pneumatischen Antrieb als Stellglied gelöst. Sie kann auf diese Weise z.B. auch als Notbremssystem verschaltet und benutzt werden. Zwischen der zu bremsenden oder zu klemmenden Welle und dem Vorrichtungsge- häuse ist die verwendete Bremsscheibe direkt integriert. Da die Bremsscheibe drehstarr - ohne Spiel - auf der Welle sitzt, kann über das in der Vorrichtung eingebaute Reibgehemme die Welle präzise und ohne Umkehrspiel gehalten werden. Der beim Bremsen oder Klemmen mit der Bremsscheibe durch Kraft- und Reibschluss in Kontakt kommende Klemmring leitet den von der klemmenden Welle ausgehenden Kraftfluss auf kürzestem Weg in das Vorrichtungsgehäuse ab. Dies garantiert eine besonders steife, spielfreie Klemmung und eine große Haltekraft.

Als Stellglied können u.a. auch hydraulische Zylinder-Kolbeneinheiten, Piezostellglieder oder Formgedächtniselemente verwendet werden. Alle Stellglieder können sowohl für die Be- als auch für die Entlastungsrichtung verwendet werden. Dabei kön- nen gleich- oder verschiedenartige Stellglieder pro Belastungsrichtung - hintereinander oder nebeneinander im oder am Gehäuse angeordnet werden. Ferner können die pneumatischen Stellglieder auch mit inertem Gas betrieben werden.

Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung schematisch dar- gestellter Ausführungsformen.

Figur 1 : Dimetrische Darstellung einer Brems- und/oder Klemmvorrichtung ca. in Originalgröße; Figur 2 Längsschnitt zu Figur 1, vergrößert;

Figur 3 ; weiterer Längsschnitt zu Figur 1, ca. Originalgröße;

Figur 4 : Längsschnitt zu Figur 1, jedoch im Klemmzustand;

Figur 5 Bremsscheibe mit mehrfach geschlitztem Reib- und Zwischenbereich;

Figur 6 wie Figur 5, jedoch in der Rückansicht; Figur 7 : Bremsscheibe mit radialen Speichen; Figur 8 Bremsscheibe mit tangentialen Speichen; Figur 9 ; Ausschnitt des Reibbereichs zu Figur 2; Figur 10 Klemmvorrichtung mit Klemmscheibe im Teillängsschnitt, unbetätigt;

Figur 11; Ausschnitt des Klemmbereichs zu Figur 10; Figur 12 : wie Figur 10, jedoch im Klemmzustand; Figur 13 ; Klemmscheibe mit mehrfach geschlitztem Reib- und Zwischenbereich;

Figur 14 : wie Figur 13, jedoch in der Rückansicht.

Figur 2 zeigt eine in einem Gerätegehäuse (90) wälzgelagerte Welle (80) . Auf dem Wellenende ist stirnseitig eine Bremsscheibe (10) angeflanscht. Die mit einem Reibbereich (31) ausgestattete Bremsscheibe (10) ist von einem am Gerätegehäuse (90) befestigten Vorrichtungsgehäuse (40) umgeben. Im Vorrichtungsgehäuse (40) befindet sich u.a. ein axial beweg-

licher Bremskonus (65), der über Federelemente (71) den Reibring (31) der Bremsscheibe (10) - zum z.B. trockenen Bremsen und/oder Klemmen - gegen einen ortsfesten und nicht drehbaren Bremskonus (45) drückt, vgl. auch Figur 4. Die Klemmwirkung kann zur Freigabe der Bremsscheibe (10) beispielsweise mit

Hilfe eines pneumatischen Stellgliedes (60) aufgehoben werden.

In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 ist die Welle (80) nahezu spielfrei in dem Gerätegehäuse (90) gelagert. Die darge- stellte Lagerung zeigt ein Festlager, bei dem das Wälzlager (84) mittels einer, über einen Sicherungsring gesicherten, Wellenmutter (85) gegen einen Bund (83) der Welle (80) fixiert ist. Im Gerätegehäuse (90) sitzt der Außenring des Wälzlagers (84) in einer Stufenbohrung (91) zwischen einem Gehäusebund (92) und der Wellenmutter (85) . Somit hat die

Welle (80) im Gerätegehäuse (90) nur ein geringes Axialspiel.

Das Gerätegehäuse (90) hat eine zur Wellenmittellinie (9) normale Flanschfläche (94) , an der das Vorrichtungsgehäuse (40) z.B. zentriert positioniert und über die Schrauben (95) befestigt ist.

Das Vorrichtungsgehäuse (40) besteht aus einem Grundkörper (41) und einem Gehäusedeckel (51) . Beide Teile haben je- weils eine zentrale Durchgangsbohrung (42, 52) zum Durchführen der Welle (80) . Der Grundkörper (41) weist einen ringförmigen, konzentrisch zur Bohrung angeordneten Kanal (43) auf. Dieser Ringkanal (43) ist der Zylinder des pneumatischen Stellgliedes (60) . Im Ringkanal (43) ist ein Ringkolben (61) einge- setzt. Der Ringkolben (61) ist gegenüber den KanalWandungen des Ringkanals (43) mit mindestens zwei Dichtringen (63, 64) abgedichtet. Der innere, im Durchmesser kleinere Dichtring (64) hat hierbei einen ca. zwei- bis dreifach größeren Querschnitt als der äußere, größere Dichtring (63) . Die radi-

ale Außenfläche des Ringkolbens (61) ist - um ein Verkanten zu vermeiden - sphärisch oder ballig gekrümmt ausgeführt. Der Krümmungsradius entspricht ca. 80% des Ringkolbenaußendurch- messers . Der Krümmungsmittelpunkt liegt z.B. im Bereich der halben Höhe des Ringkolbens (61) oder in der Höhe der Mittelebene des inneren Dichtrings (64) .

Auf der druckluftabgewandten Seite des Ringkolbens (61) ist ein ringförmiger Bremskonus (65) angeformt oder zentriert be- festigt, vgl. Figur 5. Dieser Innenkonus (65) hat eine kegel- stumpfmantelförmige Reibfläche (69). Die theoretische Spitze des Kegelstumpfes liegt in Richtung der bremslösenden Betätigungsrichtung (6) außerhalb des Vorrichtungsgehäuses (40) auf der Mittellinie (9) .

Der Bremskonus (65) kann ggf. auch aus einzelnen Segmenten bestehen. Zwischen den einzelnen Segmenten können Zwischenräume liegen, die länger sind als die Segmente selbst.

Des Weiteren hat der Ringkolben (61) auf der druckluftabgewandten Seite mehrere Sacklochbohrungen (62) zur Aufnahme von Schraubendruckfedern (71) . Ggf. können anstelle der Schraubendruckfedern auch Tellerfederpakete oder Kegelfedern verwendet werden. Die Sacklochbohrungen (62), es können z.B. 3 bis 12 Bohrungen sein, liegen alle - äquidistant verteilt - auf einem Kreis um die Mittellinie (9) .

Auf dem zwischen dem Ringkanal (43) und der Welle (80) liegenden Gehäusebereich ist ein weiterer Bremskonus (45) über die Schrauben (49) befestigt. Dieser Außenkonus (45) hat die Form einer zentral gelochten Scheibe. Seine radial außen liegende Wandung bzw. Reibfläche (47) entspricht dem Mantel eines Kegelstumpfes. Auch die theoretische Spitze dieses Kegelstumpfes liegt in Richtung der bremslösenden Betätigungsrichtung (6)

außerhalb des Vorrichtungsgehäuses (40) auf der Mittellinie (9) der Welle (80) . Die Kegelwinkel (34, 35) der Reibflächen (47, 69) sind nach den Ausführungsbeispielen identisch.

Die Reibflächen (47, 69) der nicht rotierenden Bremskonen (45, 65) können ggf. mit speziellen Bremsbelägen oder mit vergleichbaren BeSchichtungen ausgestattet sein. Auch nur eine Reibfläche kann mit einem Belag versehen werden.

Dem Ringkolben (61) zugewandt hat der Bremskonus (45) mehrere Sacklochbohrungen (48). Diese Bohrungen liegen gegenüber den Sacklochbohrungen (62) des Ringkolbens (61).

In Figur 3 sind in der linken Figurenblatthälfte weitere Sacklochbohrungen im Ringkolben (61) und dem Bremskonus (45) zu erkennen. Sie lagern einen Bolzen (58), der als Verdrehsicherung des Ringkolbens (61) gegenüber dem Vorrichtungsgehäuse (40) dient. Dazu ist der Bolzen (58) im ortsfesten Bremskonus (45) fest eingepresst, während er mit Spiel in die Bohrung des Ringkolbens (61) hineinragt.

Auf dem Grundkörper (41) sitzt zentriert der z.B. scheibenförmige Gehäusedeckel (51) . Letzterer ist am Grundkörper (41) mittels der Deckelschrauben (53) fixiert, vgl. Figur 3. Die mehrfach gestufte Durchgangsbohrung (52) hat gegenüber den rotierenden Teilen (10, 80) der Vorrichtung die Funktion einer reibungsfreien Labyrinthdichtung .

Das dargestellte Ende der Welle (80), vgl. Figur 2, hat einen Wellenbund (82) , auf dem die Bremsscheibe (10) gelagert und befestigt ist. Die Bremsscheibe (10) hat dazu einen ringförmigen Anflanschbereich (11), vgl. Figuren 5 und 6, mit mehreren Befestigungsbohrungen (15) . über die zentrale Bohrung (12)

dieses Bereichs sitzt die Bremsscheibe (10) zentriert auf dem Wellenzapfen (81) . über die in den Bohrungen (15) sitzenden Schrauben (16), vgl. Figur 3, ist sie axial fixiert. Die Mittellinien der Bohrungen (15) liegen parallel zur Mittel- linie (9) .

An den Anflanschbereich (11) schließt sich der beispielsweise scheibenförmige, einen Reibbereich (31) tragende, Zwischenbereich (21) an, vgl. Figur 5. In der übergangszone zwischen diesen Bereichen (11, 21) hat der Anflanschbereich (11) eine gestufte Außenkontur (17), vgl. Figur 5. Letztere entspricht weitgehend der Innenkontur der mehrfach gestuften Bohrung (52) des Gehäusedeckels (51) . Die radial gemessene Spaltbreite dieser Dichtfuge beträgt z.B. ca. 0,2 Millimeter. Im Idealfall trifft dies auch auf die axiale Spaltbreite zu.

Der Reibbereich (31) hat nach den Figuren 5 und 6 die Hüllkontur eines Ringes, dessen radiale Außen- und Innenwandung ke- gelstumpfmantelförmig gestaltet ist. Diese Wandungen sind die Reibflächen (32, 33). Ihre Kegelwinkel (34, 35), vgl. Figur 2 sind nur beispielhaft gleich groß. Die Kegelwinkel (34, 35) messen in den Ausführungsbeispielen 20 Winkelgrade. Die Wandstärke des Reibbereiches (31) beträgt im Konstruktionszustand z.B. einen Millimeter. Der Reibbereich (31) kann ggf. eine Be- Schichtung mit hohem Reibwert aufweisen. Bei beiden Reibpaarungen Reibbereich (31) /äußerer Bremskonus (65) und Reibbereich (31) /innerer Bremskonus (45) können vergleichbare oder unterschiedliche Material- und Reibwertkombinationen benutzt werden .

Alternativ können bei Vorrichtungen, sofern sie nur bei stehender Welle zum Klemmen verwendet werden, die einander kontaktierenden Reibflächen mindestens einer Reibflächenpaarung mit einer verzahnungsartigen Rillung, z.B. vergleichbar mit

einer Hirthverzahnung, versehen werden. Bei kleiner RiI- lungsteilung sind hierbei benachbarte Klemmpositionierungen möglich, die die Welle in Winkelbereichen unter einem Winkelgrad weiterpositionieren lassen.

Für den zwischen dem Reibbereich (31) und dem Anflanschbereich (11) gelegenen Zwischenbereich (21) gibt es unzählige Konstruktionsvarianten, von denen hier nur wenige vorgestellt werden. Der Zwischenbereich (21) hat die Aufgabe, den axialen Versatz des Reibbereichs (31) gegenüber der Wellenposition bzw. gegenüber dem Anflanschbereich (11) auszugleichen, vgl. Figur 4. In dieser Figur ist die Vorrichtung mit geklemmter Welle (80) dargestellt. Der außen liegende Bremskonus (65) zieht über den federbelasteten Ringkolben (61) den Reibbe- reich (31) gegen den inneren Bremskonus (45) . Die Konen (45, 65) klemmen als Keilgetriebe den Reibbereich (31) ein. Der axiale Versatz beträgt bei den dargestellten Varianten ca. 0,75 Millimeter. Bei einem fortgeschrittenen Verschleiß der Reibflächen kann er auf einen Millimeter anwachsen. Je nach Materialwahl und Zwischenbereichsform sind bei Bremsscheiben dieser Größenordnung axiale, elastische Versätze von bis zu 3 Millimetern denkbar.

Der mittlere Wirkdurchmesser des Reibbereichs (31) ändert sich bei seiner axialen Reibbereichsverlagerung nur unwesentlich. Dieser Einfluss lässt sich durch ein Verwenden von tangential angeordneten Speichen (26) noch minimieren, vgl. Figur 6. Die minimale radiale Längenverkürzung des Abstandes zwischen den Bereichen (11, 31) wird - zumindest im Stillstand - durch ein „Aufdrehen" der Tangentialspeichen (26) ausgeglichen. Eine

Bremsscheibe (10) mit Tangentialspeichen (26) klemmt die Welle in der Verdrehrichtung (3) mit höherer Steifigkeit als bei einer Drehung in Gegenrichtung.

Die in Figur 5 abgebildete Bremsscheibe (10) hat radiale Speichen (25). Deren Steifigkeit ist drehrichtungsunabhängig. Die Speichen (25) sind zum Nabenbereich hin z.B. um den Paktor 3 verbreitert. Die symmetrische Verbreiterung ermöglicht eine sehr hohe Verdrehsteifigkeit .

Die Figuren 5 und 6 zeigen eine Bremsscheibe (10) , wie sie in den Vorrichtungen nach den Figuren 2-4 eingebaut ist. Der Zwi- schenbereich (21) und der Reibbereich (31) sind durch radiale Schlitze (23, 38) in z.B. 12 kreisringstückförmige Segmente (22, 37) aufgeteilt. Die Schlitze (23, 38) enden im übergangsbereich zum Anflanschbereich (11) in kleinen Bohrungen (24) zur Minderung auftretender Kerbspannungen. Die ge- schlitzte Bremsscheibe (10) wird für einen Wellendrehzahl- bereich unter 1000 Umdrehungen/Minute verwendet. Das durch Klemmen spielfrei zu haltende Drehmoment liegt im Bereich von 150 ... 200 Nm.

Die unverschlissene Bremsscheibe (10) hat bei nicht betätigter Klemmung im Vorrichtungsgehäuse (40) gegenüber dem außen liegenden Bremskonus (65) - nach Figur 1 - einen Lüftspalt von z.B. 0,3 mm Breite. Der Lüftspalt zwischen dem Reibbereich (31) und dem innen liegenden Bremskonus (45) beträgt ca. 1,5 mm.

Im Vorrichtungsquerschnitt nach Figur 3 ist als zusätzliche Information der Pneumatikanschluss (59) der Zylinderkolbenein- heit zu erkennen. Danach ist der Ringkolben (61) Teil eines einfach wirkenden Zylinders. Mit einer Druckluftbeaufschlagung wird hier die Bremse bzw. Klemmung entgegen der Wirkung der Federelemente in der gelösten Position gehalten. Bei einem Abschalten oder Unterbrechen der Druckluftzufuhr drücken die Fe-

derelemente (71) den Ringkolben (61) nach unten, vgl. Figur 4. Hierbei zieht der Ringkolben (61) den Bremskonus (65) gegen den Reibabschnitt (31) . Letzterer wird dadurch zum entgültigen Klemmen gegen den Bremskonus (45) gedrückt.

In seiner unteren Position liegt der Ringkolben (61) z.B. über drei - nicht dargestellte - an seiner druckluftbeaufschlagbaren Stirnseite angeordnete, Nocken am Boden des Ringkanals (43) auf.

Bei schnelldrehenden Wellen (80) können im Vorrichtungsgehäuse (40) störende Strömungsgeräusche entstehen. Um diese Störgeräusche zu dämpfen und/oder zu dämmen, wird beispielsweise in den Gehäusedeckel (51) ein - hier nicht dargestellter - Absorbereinsatz eingeklebt. Er ist beispielsweise aus einem offenzelligen porösen Material hergestellt.

In den Figuren 10 bis 12 ist eine Brems- und/oder Klemmvor- richtung dargestellt, die bei gleichem Bauraum eine größere Ringkolbenfläche hat. Dies wird durch eine veränderte Verbindung zwischen dem Grundkörper (41) und dem Bremskonus (45) möglich. Beide Teile (41) und (45) werden nicht mehr über Schrauben (49), vgl. Figur 2, sondern über ein in der entspre- chenden Montagefuge (44) angeordnetes Gewinde (54) miteinander direkt verschraubt. Die u.a. in Figur 2 verwendeten Schrauben (49) werden durch mehrere - jedoch mindestens zwei - Zylinderstifte (55) ersetzt. Die Bohrungen für die Zylinderstifte (55) werden erst nach dem Verschrauben beider Bau- teile (41, 45) hergestellt. Die Zylinderstifte (55) dienen u.a. als Aufdrehsicherung.

Ferner werden der Ringkolben (61) und der von ihm getragene Bremskonus (65) aus einem Stück hergestellt. Durch den Wegfall

der bisher verwendeten Schrauben (66), vgl. Figur 2, kann der wirksame Durchmesser der Bremsscheibe (10) vergrößert werden.

Des Weiteren liegt der Bremskonus (65), vgl. auch Figur 11, nicht mehr direkt an der äußeren Reibfläche (32) des Reibbereichs (31) der Bremsscheibe (10) an. Zwischen dem Reibbereich (31) und dem Bremskonus (65) liegt der Klemmbe- reich (131) eines Klemmringes (100) .

Der Klemmring (100), vgl. Figuren 13 und 14, ist ein dünnwandiger Ring mit einem winkelförmigen Teilquerschnitt. Die nach den Figuren 13 und 14 in einer Ebene liegenden Ringzonen sind der Anflanschbereich (111) und der nach innen sich anschließende Zwischenbereich. Im Anflanschbereich (111) befinden sich die Bohrungen (115) . An den Zwischenbereich (121) schließt sich abgewinkelt der Klemmbereich (131) an.

Der Zwischen- und der Klemmbereich (121, 131) besteht aus einer Vielzahl von Speichen (122, 137). Es sind beispielsweise 24 Stück. Die Speichen (122, 137) sind durch radial orientierte Schlitze (123, 138) voneinander getrennt. Die Schlitze (123) können im Anflanschbereich (111) in kerbspan- nungsmindernden Bohrungen enden, wie sie für die Bremsscheibe (10) in Figur 5 gezeigt sind.

Die Speichen (122) können als Radialspeichen auch eine trapezförmige Gestalt haben, wie sie für die Bremsscheibe (10) in Figur 7 dargestellt sind. Auch die in Figur 8 gezeigten Tan- gentialspeichen (26) sind für den Klemmring (100) denkbar. An- stelle der Speichen (122) kann der Zwischenbereich auch vollflächig als Metallmembrane geformt sein. Die Metallmembrane hat im Querschnitt eine Wellenkontur. Letztere ermöglicht einen großen axialen Versatz bei höchster Torsionssteifigkeit .

Der Klemmbereich (131) hat nach den Figuren 13 und 14 die Hüllkontur eines Ringes, dessen radiale Außen- und Innenwandung kegelstumpfmantelförmig gestaltet ist. Diese Wandungen sind die Klemmflachen (132, 133). Ihre Kegelwinkel (34, 35), vgl. Figur 2, sind nur beispielhaft gleich groß. Die Kegelwinkel (34, 35) messen in den Ausführungsbeispielen 20 Winkel- grade. Der Klemmbereich (131) kann ggf. eine Beschichtung mit hohem Reibwert aufweisen. Bei der Reibpaarung Reibbereich (31) /Klemmring (100) können vergleichbare oder unter- schiedliche Material- und Reibwertkombinationen benutzt werden.

Im Klemmbereich (131) kann anstelle der Segmente (137) ein durchgehender Ring verwendet werden, vgl. hierzu den geschlos- senen Ring der Bremsscheibe (10) nach Figur 8.

Solange innerhalb der Brems- und/oder Klemmvorrichtung bei der Bremsscheibe und beim Klemmring einem Bauteil mit einem geschlossenen Ring ein Bauteil mit Segmenten (37) oder (137) ge- genüber steht, kann die Vorrichtung auch Bremsen. Kontaktieren sich beim Betätigen der Vorrichtung jedoch sich gegenüberliegende Segmente (37, 137), darf die Klemmung nur bei ruhender Welle (80) geschlossen werden. Hier hat man dann lediglich eine reine Feststellfunktion.

Wird nur die Feststellfunktion verlangt, können auf den Segmenten oder den geschlossenen Ringen zusätzlich verzahnungsartige Rillungen angeordnet werden, die sich bei einer Betätigung der Vorrichtung ineinander sicher verhaken.

Die Wandstärke des Klemmringes (100), die beispielsweise über alle Bereiche (11, 121, 131) konstant ist, beträgt im Konstruktionszustand z.B. 0,2 bis 0,3 Millimeter. Als Werkstoff wird z.B. der Stahl 46 Si 7 benutzt.

Ggf. ist der Kleiranring (100) z.B. im Bereich der Reibfläche (69) des Bremskonus (65) form- oder kraftschlüssig an letzterem befestigt, z.B. durch Punktschweißen.

Zum Betätigen der Brems- und/oder Klemmvorrichtung nach den Figuren 10 bis 12 wird nach dem Entlüften des Ringkanals (43) der Ringkolben (61) unter der Wirkung der Federelemente (71) nach unten geschoben. Hierbei zieht der Ringkolben (61) über seine Reibfläche (69) den Klemmbereich (131) des Klemmringes (100) mit. Nach Figur 12 legt sich die Klemmfläche (132) des Klemmbereichs (131) an der Reibfläche (32) des Reibbereichs (31) an. Der Zwischenbereich (121) des Klemmringes (100) wird dabei unter elastischer Verformung nach un- ten gezogen. Im geklemmten Zustand haftet - unter der Wirkung der Klemmkraft - die Reibfläche (32) an der Klemmfläche (132) . Das auf die Welle wirkende Torsionsmoment wird somit auf dem kürzesten Weg über den Zwischenbereich (121) des Klemmringes (100) und die Montagefuge (46) in das Vorrichtungs- gehäuse (40) eingeleitet. Auf die Verbindung zwischen dem

Bremskonus (45) und dem Grundkörper (41) wirkt hier folglich kein Torsionsmoment .

Nach einem Entlasten der Brems- und/oder Klemmvorrichtung durch ein z.B. pneumatisches Betätigen des Ringkolbens (61) werden die Bremsscheibe (10) und der Klemmring (100) wieder freigegeben. Sie lösen sich voneinander und von den Bremskonen (45) und (65) . Der Klemmring (100) liegt hierbei trotzdem - zumindest bereichsweise - am Bremskonus (65) an. Die Bremsscheibe (10) und der Klemmring (100) federn jeweils elastisch - ohne plastische Verformungen - in ihre in Figur 10 dargestellten Ausgangspositionen zurück.

Alle gezeigten BremsScheiben und/oder Klemmringe haben elastisch verformbare, aus einem Stück gefertigte Zwischenbereiche. Alternativ können die Zwischenbereiche kraft-, form- oder stoffschlüssig in die Bremsscheibe und/oder den Klemmring in- tegriert werden, z.B. wenn der Werkstoff des Zwischenbereichs sich vom Werkstoff des Reib- bzw. Klemmbereichs oder des Anflanschbereichs unterscheiden soll. Ggf. kann der Zwischenbereich auch zusätzlich Federelemente aufweisen, die u.a. das Zurückfedern des Reibbereichs nach dem Klemmen unterstützen.

Bezugszeichenliste :

1 Luft, Gas

3 Wellendrehrichtung

5 Betätigungsrichtung, bremsend, belastend

6 Betätigungsrichtung, bremslösend, entlastend

8 Axialrichtung

9 Mittellinie der Vorrichtung und der Welle (80)

10 BremsScheibe

11 Anflanschbereich

12 Bohrung, zentral

15 Befestigungsbohrungen

16 Schrauben

17 Außenkontur, gestuft

21 Zwischenbereich, elastisch

22 Segmente, Kreisringstückform, Speichen

23 Schlitze

24 Bohrungen an Schlitzenden

25 Speichen, radial,

26 Speichen, tangential

31 Reibbereich

32 Reibfläche, außen, kegelstumpfmantelförmig

33 Reibfläche, innen, kegelstumpfmantelförmig

34 Kegelwinkel , außen

35 Kegelwinkel, innen

37 Segmente

38 Schlitze

40 Vorrichtungsgehäuse

41 Grundkörper

42 Durchgangsbohrung

43 Ringkanal, Zylinder 44 Montagefuge zwischen (41) und (45)

45 Bremskonus , Außenkonus; innen

46 Montagefuge zwischen (41) und (51)

47 Reibfläche

48 Sacklochbohrungen für (71) 49 Schrauben für Bremskonus (45)

51 Gehäusedeckel

52 Stufenbohrung, Durchgangsbohrung

53 Deckelschrauben 54 Gewinde

55 Zylinderstift

58 Bolzen (Verdrehsicherung)

59 Pneumatikanschluss

60 Stellglied, Zylinderkolbeneinheit

61 Kolben, Ringkolben

62 Sacklochbohrungen für Federn

63 Dichtungsring, groß

64 Dichtungsring, klein 65 Bremskonus, Innenkonus; außen

66 Schrauben

69 Reibfläche

71 Schraubendruckfedern, Federelement

80 Welle

81 Wellenzapfen

82 Wellenbund für Bremsflansch

83 Wellenbund für Wälzlager

84 Wälzlager

85 Wellenmutter

90 Gerätegehäuse

91 Stufenbohrung

92 Gehäusebund

93 Sicherungsring 94 Flanschfläche

95 Befestigungsschrauben

96 Wellendientring

100 Klemmring 111 Anflanschbereich

115 Befestigungsbohrungen

117 Oberseite von (100)

118 Unterseite von (100)

121 Zwischenbereich

122 Speichen, Segmente im Zwischenbereich

123 Schlitze

131 Klemmbereich

132 Klemmfläche, außen, kegelstumpfmantelförmig 133 Klemmfläche, innen, kegelstumpfmantelförmig

137 Segmente im Klemmbereich

138 Schlitze