Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
CONTROLLING THE FORMATION OF SHEETS IN A PAPER PRODUCTION PROCESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/087499
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and to a device (1) for controlling the formation of sheets in a paper production process, and to a paper machine having such a device (1). The device (1) comprises at least one electrical unit (2) for generating an electric field. An electric field is generated. Paper fibers (3) present in an aqueous suspension (9) are exposed to the electric field. Deposition of the paper fibers into a fiber layer and/or orientation of the paper fibers (3) within the fiber layer is controlled by means of the electric field.

Inventors:
MIELKE JUERGEN (DE)
SCHOELER GEORG (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/074628
Publication Date:
June 20, 2013
Filing Date:
December 06, 2012
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
D21F1/00
Domestic Patent References:
WO2006134069A12006-12-21
Other References:
None
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Steuerung der Blattbildung in einem Pa- pierherstellungsprozess , wobei ein elektrisches Feld erzeugt wird, in einer wässrigen Suspension (9) vorliegende Papierfa¬ sern (3) dem elektrischen Feld ausgesetzt werden, und ein Absetzen der Papierfasern (3) in eine Faserlage und/oder eine Ausrichtung der Papierfasern innerhalb der Faserlage mittels des elektrischen Felds gesteuert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierfasern (3) dem elektrischen Feld ausgesetzt werden, während sie sich im Bereich eines Stoffauflaufes (20) der Suspension (9) auf ein Sieb (6) und/oder im Bereich einer Siebpartie (10) einer Papiermaschine (7) befinden.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Feld wiederholt generiert wird, insbesondere gepulst ist.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Puls des elektrischen Feldes eine Dauer von weniger als 10 ys hat. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Feld ein elektrostatisches Feld ist.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da- durch gekennzeichnet, dass die Feldstärke des elektrischen

Feldes in einem Bereich von 1 bis 10 kV/cm liegt.

7. Vorrichtung (1) zur Steuerung der Blattbildung in einem Papierherstellungsprozess , umfassend mindestens eine elektri- sehe Einheit (2) zur Erzeugung eines elektrischen Felds, wel¬ ches so ausgebildet ist, dass während der Papierherstellung in einer wässrigen Suspension (9) vorliegende Papierfasern (3) dem elektrischen Feld ausgesetzt sind und ein Absetzen der Papierfasern (3) in eine Faserlage und/oder eine Ausrichtung der Papierfasern (3) innerhalb der Faserlage mittels des elektrischen Felds steuerbar ist. 8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Einheit (2) mindestens eine elektrische Leiterbahn (4) umfasst, die mit einer elektrischen Spannungsquelle (5) verbindbar ist. 9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine elektrische Leiterbahn (4) oberhalb und/oder unterhalb eines Siebs (6) einer Papierma¬ schine (7) angeordnet werden kann. 10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine elektrische Leiterbahn (4) in Form eines Mäanders oder eines Kamms ausge¬ bildet ist. 11. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine elektrische Leiterbahn (4) in Form eines Gitters (8) ausgebildet ist.

12. Vorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich- net, dass das Gitter (8) ein zweipoliger Mäander ist.

13. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gitter (8) zur Befestigung an einem Sieb (6) einer Papiermaschine (7) ausgebildet ist.

14. Papiermaschine (7) mit einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 13.

Description:
Beschreibung

Steuerung der Blattbildung in einem Papierherstellungsprozess Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steue ¬ rung der Blattbildung in einem Papierherstellungsprozess, ei ¬ ne Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens, sowie eine Pa ¬ piermaschine mit einer derartigen Vorrichtung. Die Blattbildung ein wichtiger Prozess während der Papierherstellung. Dazu wird eine Suspension aus Papierfasern, Hilfsstoffen und Wasser, möglichst gleichmäßig über die Papier ¬ bahnbreite verteilt, einer Blattbildungsvorrichtung, z.B. einer Siebpartie einer industriellen Papiermaschine, zugeführt. Beispielsweise läuft bei Langsiebpapiermaschinen die Fasersuspension auf ein endlos umlaufendes Sieb.

Die Qualität von Papier wird unter anderem durch die sogenannte Formation bestimmt, d.h. die Verteilung der Fasern im Papier. In der Regel sind aufgrund der Siebanordnung und der hohen Siebgeschwindigkeit in einer industriellen Papierma ¬ schine die Papierfasern im Papier überwiegend entlang der Sieblaufrichtung ausgerichtet, so dass die Eigenschaften des Papiers, z.B. Reißfestigkeit oder Längenausdehnung, in den beiden Hauptrichtungen längs und quer zur Papierbahn erheblich differieren. Um ähnlichere Eigenschaften einer Papierbahn in den beiden Hauptrichtungen längs und quer zur Papierbahn zu erzielen, z.B. eine höhere Reißfestigkeit des Papiers in der Richtung quer zur Papierbahn zu erhalten, ist es not- wendig, einen größeren Teil der Fasern als bisher quer zur Sieblaufrichtung bzw. die Fasern ganz allgemein isotroper aus zurichten .

Bisher wird versucht, durch eine Anpassung unterschiedlicher Verfahrensparameter, z.B. der Volumengeschwindigkeit bei der Aufbringung der Suspension auf das Sieb, des Auftrittswinkels der Suspension auf das Sieb und der Siebgeschwindigkeit, so ¬ wohl die Ausrichtung der Fasern im Papier als auch die Ent- Wässerung auf dem Sieb bzw. in der sog. Nasspartie zu beeinflussen. Allerdings wird die Formation durch verschiedene Pa ¬ rameter bestimmt, die nur bedingt durch das herkömmliche Ver ¬ fahren der Papierherstellung beeinflussbar sind.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher eine Verbesserung der Formation einer Papierbahn.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Steuerung der Blattbildung in einem Papierherstellungsprozess , wobei ein elektrisches Feld erzeugt wird, in einer wässrigen Suspension vorliegende Papierfasern dem elektrischen Feld ausgesetzt werden, und ein Absetzen der Papierfasern in eine Faserlage und/oder eine Ausrichtung der Papierfasern innerhalb der Fa- serlage mittels des elektrischen Felds gesteuert wird. Die

Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Vorrichtung zur Steue ¬ rung der Blattbildung in einem Papierherstellungsprozess, umfassend mindestens eine elektrische Einheit zur Erzeugung ei ¬ nes elektrischen Felds, welches so ausgebildet ist, dass wäh- rend der Papierherstellung in einer wässrigen Suspension vorliegende Papierfasern dem elektrischen Feld ausgesetzt sind und ein Absetzen der Papierfasern in eine Faserlage und/oder eine Ausrichtung der Papierfasern innerhalb der Faserlage mittels des elektrischen Felds steuerbar ist. Die Aufgabe wird außerdem gelöst durch eine Papiermaschine mit einer Vor ¬ richtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13.

Die Blattbildung findet bei der industriellen Papierproduktion auf der Papiermaschine statt. Die Fasersuspension, welche zum größten Teil aus Wasser besteht, wird im Stoffauflauf zu einem dünnen, möglichst gleichförmigen Strahl geformt. Dieser trifft bei Langsiebpapiermaschinen auf ein endlos umlaufendes Sieb. Mit dem Auftreffen des Strahls aus dem Stoffauflauf auf das Sieb beginnt die Blattbildung des Papiers und die Eigen- schaffen des Papierblatts bilden sich aus und können beein- flusst werden. Die Theorie der Blattbildung beschreibt folgenden Ablauf: So ¬ bald die Fasersuspension mit dem Sieb in Berührung kommt, werden die Papierfasern durch ihren Strömungswiderstand auf das Sieb zu bewegt. Hierdurch beginnt sich auf dem Sieb eine Faserlage zu bilden, die nach oben zu wächst. Abhängig von der Bewegungsfreiheit der Fasern in der Suspension treten zwei verschiedene Formen der Blattbildung auf: Filtration und Eindickung. Aus dem Aufbau der meisten Papiere geht hervor, dass die Filtration vorherrscht: Bei der Entwässerung stellt sich ein scharfer Übergang zwischen der bereits gebildeten Faserlage auf dem Sieb, der sogenannten Fasermatte, und der darüberliegenden Suspension ein. Die Stoffkonzentration in der flüssigen Phase ist annährend konstant und die Fasern können sich im Verhältnis zueinander frei bewegen.

In der Siebpartie läuft innerhalb kurzer Zeit, typischerweise innerhalb weniger Sekunden, ein sehr großer Teil des Wassers ab und die Papierstruktur entsteht. Hierbei können unter dem Sieb angebrachte Sauger sowie Pulsationen erzeugende Foils zur Entwässerung des Faserstoffs beitragen. Am Ende des Sie ¬ bes wird die Papierbahn auf einen Filz übergeben und gelangt in die Pressenpartie.

Das elektrische Feld kann sowohl als ein elektrostatisches Feld wie auch als ein elektrodynamisches bzw. elektromagneti ¬ sches Feld, welches elektrisches und magnetisches Feld um- fasst, ausgebildet sein. Der Begriff „elektrisch" kann sich daher sowohl auf elektrische als auch magnetische Felder be ¬ ziehen .

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Papierfa ¬ sern durch ein elektrisches Feld beeinflussbar sind. Papierfasern bestehen im Wesentlichen aus Zellulose, einem dielektrischen Material. Da in einem Dielektrikum die Ladungs- träger nicht frei beweglich sind, kann das Dielektrikum durch ein äußeres elektrisches Feld polarisiert werden. Dabei kön ¬ nen durch Verschiebungspolarisation elektrische Dipole induziert werden. Wechselwirkungen solcher in den Fasern indu- zierten Dipole mit einem äußeren elektrischen Feld können dazu genutzt werden, die Blattbildung während der Papierherstellung zu verbessern bzw. deren zeitlichen Verlauf zu verkürzen .

Da die durch eine elektrische Wechselwirkung zwischen Faser und Feld erzeugbaren Kräfte auf eine Faser relativ klein sind, wird die elektrische Wechselwirkung vorzugsweise ausge ¬ nutzt, solange sich die Fasern in Suspension befinden und re- lativ leicht umorientierbar bzw. verschiebbar sind, d.h. während der Blattbildung, bevor die Fasern in der Faserlage fixiert sind. Eine Umorientierung der Fasern, nachdem die Fasern in der Faserlage bereits fixiert sind, ist mittels die ¬ ser elektrischen Wechselwirkung unter wirtschaftlichen Bedin- gungen nicht realistisch.

Durch den Einsatz eines elektrischen Feldes kann die Tendenz der Fasern zur Ausflockung oder Klumpenbildung verringert werden. Dadurch kann ganz allgemein die Formation des Papiers verbessert werden. Ein weiterer Vorteil der gezielten Beeinflussung des Faserverhaltens durch den Einsatz eines elektrischen Feldes ist darin zu sehen, dass der Wasseranteil der Fasersuspension verringert werden kann, ohne dass dies zu ei ¬ ner unerwünschten Ausflockung oder Klumpenbildung führt. Eine Papierbahn kann also mit einem geringeren Wasseranteil in der Suspension als herkömmlich hergestellt werden. Somit ist nachfolgend in der Papierherstellung weniger Wasser der Suspension zu entziehen, und damit der Energieaufwand für die Trocknung der nassen Papierbahn geringer.

Andererseits kann durch eine Beschleunigung der Absetzung der Fasern in eine Fasernlage die Blattbildung zeitlich verkürzt werden, was höhere Maschinengeschwindigkeiten in der Papiermaschine ermöglicht. Außerdem können durch eine Veränderung des magnetischen Felds über die Zeit weitere Eigenschaften der aus den Paperfasern gebildeten Papierbahn gezielt eingestellt werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. Dabei kann das erfindungsgemäße Verfahren auch entsprechend den abhängi ¬ gen Vorrichtungsansprüchen weitergebildet sein, und umge- kehrt .

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden die Papierfasern dem elektrischen Feld ausgesetzt, während sie sich im Bereich eines Stoffauflaufes der Suspension auf ein Sieb und/oder im Bereich einer Siebpartie einer Papiermaschine befinden. In diesen Bereichen der Papiermaschine befinden sich die Papierfasern noch in wässriger Suspension. Die Fasern können sich in diesen Bereichen der Papiermaschine im Verhältnis zueinander frei bewegen, und die durch eine elektrische Wechselwirkung zwischen einer Faser und einem äußeren elektrischen Feld erzeugbaren Kräfte auf die Faser sind, auch wenn sie relativ klein sind, doch ausreichend, um die Orientierung einer Faser zu verändern oder die Faser in eine gewünschte Richtung zu beschleunigen, z.B. in Richtung zu einer sich bildenden Faserlage.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird das elektrische Feld wiederholt generiert. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass das elektrische Feld gepulst ist. Die Dauer eines Pulses, d.h. eines Zeitraums, währenddessen das elekt ¬ rische Feld ununterbrochen ausgebildet ist, ist vorzugsweise so zu wählen, dass das elektrische Feld in einer Faser durch Verschiebungspolarisation einen elektrischen Dipol induzieren kann, aber das elektrische Feld wieder abgebaut ist, bevor es zu einer Entladung über das Wasser der Fasersuspension kommen kann. Vorzugsweise hat ein Puls des gepulsten elektrischen Feldes eine Dauer von weniger als 10 ys . Da während der kur ¬ zen Dauer eines einzigen Pulses der Großteil der Fasern gegen den Widerstand des umgebenden Wassers nur um einen relativ geringen Winkel in eine gewünschte Richtung, z.B. quer zur Sieblaufrichtung, umgelenkt werden kann, werden die Fasern mit eine Reihe von aufeinander folgenden Pulsen des elektrischen Feldes beaufschlagt, d.h. das elektrische Feld ist ge- pulst. Die Anzahl der Pulse wird vorzugsweise so gewählt, dass eine Faser, die ursprünglich in Sieblaufrichtung ausgerichtet ist, am Ende der Pulsfolge quer zur Sieblaufrichtung ausgerichtet ist.

Alternativ oder zusätzlich können in der Transportrichtung der Fasern mehrere Positionen vorgesehen sein, an denen ein elektrisches Feld generiert wird, z.B. mehrere hintereinander angeordnete Vorrichtungen zur Ausbildung eines elektrischen Feldes.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung liegt die Feldstärke des elektrischen Feldes in einem Bereich von 1 bis 10 kV/cm. Eine solche Feldstärke ist mit Leiterbahnen, die im Bereich der Fasersuspension angeordnet sind, noch wirtschaftlich zu erreichen.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das elektrische Feld ein elektrostatisches Feld. In der Elektro- Statik werden ausschließlich ruhende Ladungen betrachtet. Ohne Ströme existiert kein Magnetfeld, das elektrostatische Feld ist deshalb nicht nur stationär, also zeitlich unveränderlich, sondern auch rotationsfrei, hat also ein Potential. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst die elektrische Einheit mindestens eine elektrische Leiter ¬ bahn, die mit einer elektrischen Spannungsquelle verbindbar ist. Es ist möglich, dass nach dem Verbinden der Leiterbahn mit der Spannungsquelle zwischen zwei Punkten der Leiterbahn eine elektrische Spannung herrscht, und somit ein elektri ¬ sches Feld existiert, das eine Kraft auf Ladungsträger in der Leiterbahn bewirkt. Sind die Ladungsträger frei beweglich, so bewirkt die Spannung, dass die Ladungsträger in Bewegung gesetzt werden und in der Leiterbahn ein elektrischer Strom ge- mäß dem Ohmschen Gesetz zu fließen beginnt. In diesem Fall bildet sich um die stromdurchflossene Leiterbahn ein elektri ¬ sches Feld aus. Es ist auch möglich, dass die Leiterbahn aus zwei gegeneinander isolierten Teilstücken besteht, so dass nach dem Verbinden der Leiterbahn mit der Spannungsquelle kein Strom durch die Leiterbahn fließen kann. Wenn an diese Leiterbahn eine Gleichspannung angelegt wird, wird ein elektrostatisches Feld ausgebildet. Ist der Isolationswiderstand zwischen den beiden Spannung führenden Teilstücken hoch, ist das elektrische Ersatzschaltbild der Leiterbahn ein idealer offener Kondensator mit einem parallel geschalteten hohen Widerstand.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die mindestens eine elektrische Leiterbahn oberhalb und/oder un ¬ terhalb eines Siebs einer Papiermaschine angeordnet werden. Die Fasersuspension befindet sich nach dem Stoffauflauf auf einem Sieb einer Papiermaschine. Daher erlaubt es eine Anord ¬ nung der mindestens einen elektrischen Leiterbahn oberhalb und/oder unterhalb des Siebs, das elektrische Feld in unmit ¬ telbarer Nähe der Fasern auszubilden. Auf diese Weise kann eine hohe Feldstärke in der Umgebung der Fasern und somit ei- ne effektive Umorientierung bzw. Verschiebung der Fasern erreicht werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die mindestens eine elektrische Leiterbahn in Form eines Mäanders oder eines Kamms ausgebildet. Es ist bevorzugt, wenn die Lei ¬ terbahn eine Anzahl von Leitern umfasst, wobei die Leiter der einen Gruppe jeweils zwischen den Leitern der anderen Gruppe liegen, und die Leiter der beiden Gruppen an gegenüberliegenden Enden jeweils an einem gemeinsamen Leiter angeschlossen sind. Somit hat jede Gruppe die Form eines Kamms, wobei die Zähne beider Kämme ineinander greifen. Eine ähnliche Form kann mit einer mäanderförmigen Leiterbahn erreicht werden. Falls zwischen den Leitergruppen eine Potentialdifferenz, die durch eine Spannungsquelle erzeugt wird, so bildet sich ein starkes elektrostatische Feld aus, das eine Faser festhalten bzw. anziehen kann. Es ist weiter möglich, dass die mindestens eine elektrische Leiterbahn in Form eines Gitters ausgebildet ist. Damit lässt sich bei Anlegen einer Spannung ebenfalls das oben beschriebene elektrostatische Feld ausbilden. Dabei ist es bevorzugt, wenn das Gitter ein zweipoliger Mäander ist. Vorzugsweise um- fasst die mindestens eine elektrische Leiterbahn isolierte Leiterbahnabschnitte. Durch die Isolierung können diese Lei ¬ terbahnabschnitte, zwischen denen eine elektrische Spannung anliegt, übereinander geführt werden, d.h. sich kreuzen, ohne dass zwischen ihnen elektrischer Strom fließt.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Gitter zur Befestigung an einem Sieb einer Papiermaschine ausgebildet. Dies erlaubt es, das elektrische Feld in unmit- telbarer Nähe der Fasern auszubilden. Auf diese Weise kann eine hohe Feldstärke in der Umgebung der Fasern und somit ei ¬ ne effektive Umorientierung bzw. Verschiebung der Fasern erreicht werden. Durch die Befestigung direkt am Sieb kann das Gitter auf einfache Weise mit derselben Länge und Breite wie das Sieb ausgebildet werden. Somit können Fasern an jeder Po ¬ sition des Siebs mit einem elektrischen Feld beaufschlagt werden .

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt jeweils schematisch und nicht maßstabs- getreu

Fig. 1 kammförmige Leiterbahnen in Draufsicht;

Fig. 2 eine mäanderförmige Leiterbahn in Draufsicht;

Fig. 3 einen Teil einer Papiermaschine im Schnitt;

Fig. 4 eine Papiermaschine in Ansicht; und Fig. 5 einen Stoffauflauf und eine Siebpartie einer Pa ¬ piermaschine in Ansicht.

Fig. 1 zeigt in Draufsicht eine Vorrichtung 1 zur Steuerung der Blattbildung in einem Papierherstellungsprozess , umfas ¬ send zwei kammförmige Leiterbahnen 4a, 4b. Jeweils ein erstes Ende der Leiterbahnen 4a, 4b ist mit einem unterschiedlichen Pol einer elektrischen Spannungsquelle 5 verbunden sind, während das jeweils andere Ende der Leiterbahnen 4a, 4b frei liegt. Die Leiterbahnen 4a, 4b sind unterhalb eines Siebs 6

(gestrichelt gezeichnet) einer Papiermaschine angeordnet. Die Leiterbahnen 4a, 4b können auch oberhalb des Siebs 6 angeord ¬ net sein. Die Spannungsquelle 5 liefert eine Spannung, die in den Leiterbahnen 4a, 4b zur Erzeugung eines elektrischen Felds führt. Dabei ist das elektrische Feld so ausgebildet, dass Papierfasern in einer wässrigen Suspension, welche sich auf dem Sieb 6 befindet, dem elektrischen Feld ausgesetzt sind. Durch das elektrische Feld ist ein Absetzen der Papier ¬ fasern in eine Faserlage und/oder eine Ausrichtung der Pa- pierfasern innerhalb der Faserlage steuerbar.

Fig. 2 zeigt in Draufsicht eine Vorrichtung 1 zur Steuerung der Blattbildung in einem Papierherstellungsprozess, umfas ¬ send eine mäanderförmige Leiterbahn 4, deren Enden mit den Polen einer elektrischen Spannungsquelle 5 verbunden sind.

Die Leiterbahn 4 hat die Form eines Gitters 8. Die Leiterbahn 4 ist unterhalb eines Siebs 6 (gestrichelt gezeichnet) einer Papiermaschine angeordnet. Die Spannungsquelle 5 liefert eine Spannung, die in der Leiterbahn 4 zur Erzeugung eines elekt- rischen Felds führt. Dabei ist das elektrische Feld so ausge ¬ bildet, dass Papierfasern in einer wässrigen Suspension, welche sich auf dem Sieb 6 befindet, dem elektrischen Feld aus ¬ gesetzt sind. Durch das elektrische Feld ist ein Absetzen der Papierfasern in eine Faserlage und/oder eine Ausrichtung der Papierfasern innerhalb der Faserlage steuerbar.

Es ist möglich, dass das Gitter 8 mit den mäanderförmigen Leiterbahnen ein elektrostatisch aufladbares Gitter ist, wel- ches ein elektrostatisches Feld ausbildet, das die Bildung der Faserlage in der Suspension in der Siebpartie beschleu ¬ nigt . Fig. 3 zeigt im Schnitt einen Stoffauflauf 20 und eine Sieb ¬ partie 10 einer Papiermaschine. Im Stoffauflauf 20 gelangt die Fasersuspension über einem Siebtisch 11 auf ein endlos umlaufendes Sieb 6. Danach passiert die Suspension in Sieb ¬ laufrichtung 21 folgende Bauteile der Siebpartie 10: Regis- terwalze 12, Nasssaugkasten 13, Einzel-Foils 14, Nasssaugkas- ten 13, Egoutteur 19, Saugkästen 15. Im Bereich einer

Siebsaugwalze 17 wird die sich mittlerweile aus der Fasersus ¬ pension gebildete Papierbahn von dem Sieb 6 abgehoben und läuft in eine Pressenpartie der Papiermaschine. Über eine Siebantriebswalze 18 und eine Brustwalze 16 wird das leere Sieb zum Siebtisch 11 zurück befördert.

Die Papierfasern in der Suspension werden einem elektrischen Feld ausgesetzt, während sie sich im Bereich des Stoffauflau- fes 20 und/oder im Bereich der Siebpartie 10 befinden. Es ist möglich, dass die Vorrichtung 1 zur Steuerung der Blattbildung in einem Papierherstellungsprozess zwei Leiterbahnen 4 umfasst, die ober- und unterhalb des Siebs 6 angeordnet sind, z.B. im Bereich der Einzel-Foils 14, wie in Fig. 3 angegeben.

Fig. 4 zeigt in Ansicht eine Papiermaschine 7, in deren lin ¬ ken Teil sich ein Stoffauflauf 20 und eine Siebpartie 10 be ¬ finden. Durch Anordnen einer Vorrichtung zur Steuerung der Blattbildung in einem Papierherstellungsprozess im gekenn- zeichneten Bereich 10+20, d.h. im Bereich des Stoffauflaufes 20/ der Siebpartie 10, kann eine optimierte Ausrichtung der Zellstofffasern durch Ausnutzen von elektrostatischen Aufladungskräften bzw. elektromagnetischen Feldern im Bereich des Stoffauflaufes 20/ der Siebpartie 10 realisiert werden.

Fig. 5 zeigt in Ansicht einen Stoffauflauf 20 und eine Sieb ¬ partie 10 einer Papiermaschine. Im Bereich des Stoffauflaufs 20 ist eine erste elektrische Einheit 2 zur Erzeugung eines elektrischen Felds, im Bereich der Registerwalzen 12 der Siebpartie 10 sind in Sieblaufrichtung aufeinander folgend eine zweite und eine dritte elektrische Einheit 2 zur Erzeu ¬ gung eines elektrischen Felds angeordnet. Die elektrischen Einheiten 2 sind balkenförmig quer zur Sieblaufrichtung ausgebildet und dienen der Generierung eines elektro-statischen oder elektro-magnetischen Feldes. In Sieblaufrichtung 21, d.h. in der Transportrichtung der Fasern, sind somit insgesamt drei Positionen vorgesehen, an denen ein elektrisches Feld generiert wird. Durch die wiederholte Beaufschlagung ei ¬ nes Teils der Fasern der Fasersuspension mit elektrischen Feldern kann eine Umorientierung der Fasern in jede gewünschte Richtung erzielt werden. In der Siebpartie 10 ist über die Länge eines Ausschnitts der Fasersuspension 9 bzw. Papierbahn die vorherrschende Ausrichtung der Papierfasern 3 in der sich bildenden Faserlage schematisch angegeben. Dabei ist zu erkennen, dass die Orientie ¬ rung der Fasern 3, in Sieblaufrichtung 21 gesehen, zwischen einer Ausrichtung längs und einer Ausrichtung quer zur Sieblaufrichtung 21 wechselt. Die Ausrichtung der Fasern 3 längs der Sieblaufrichtung 21 ist die ursprüngliche Ausrichtung der Fasern 3, wie sie sich durch die Bedingungen des Faserstoffauflaufs auf das sich in Sieblaufrichtung 21 bewegende Sieb ergibt. Die Ausrichtung der Fasern 3 quer zu der Sieblaufrichtung 21 ist die Ausrichtung der Fasern 3, wie sie sich durch die Vorrichtung zur Steuerung der Blattbildung, welche die drei elektrischen Einheiten 2 umfasst, ergibt. Eine mehrfache und/oder kombinierte Installation von Vorrichtungen zur Steuerung der Blattbildung in einem Papierherstel- lungsprozess kann eine integrierte Verfahrensoptimierung durch elektro-statische/ -magnetische Beeinflussung der Aus ¬ richtung von Zellstofffasern erzielen.

Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele ein- geschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen .