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Patent Searching and Data


Title:
DENTAL IMPLANT, SYSTEM AND METHOD OF PRODUCTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/259763
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a dental implant, a dental implant system including a dental implant, and a method of production for a dental implant. An elongate implant has a root portion for anchoring in the jaw bone and a fastening portion for fastening a superstructure. The root portion and/or the fastening portion of the implant is shaped such that it is at least partly based on a natural tooth root shape.

Inventors:
NIES BERND (CH)
SCHAFFARCZYK DIETMAR (DE)
Application Number:
PCT/DE2020/100548
Publication Date:
December 30, 2020
Filing Date:
June 25, 2020
Export Citation:
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Assignee:
STIMOS GMBH (DE)
International Classes:
A61C8/00; A61C13/00; B33Y80/00
Domestic Patent References:
WO2010148229A12010-12-23
Foreign References:
DE102015215587A12017-02-16
Attorney, Agent or Firm:
HEYERHOFF GEIGER & PARTNER PATENTANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Dentalimplantat (1) mit einem im Wesentlichen länglichen Implantatkörper (2), wobei der Implantatkörper (2) einen Wurzelabschnitt (3) zur Verankerung im Kieferknochen (4) und einen Befestigungsabschnitt (5) zur Befestigung einer Suprastruktur (51) aufweist

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass der Implantatkörper (2) im Wurzelabschnitt (3) und/oder im Befestigungsabschnitt (5) eine Form aufweist, die zumindest abschnittsweise auf einer natürlichen Zahn wurzelform basiert.

2. Dentalimplantat (1) nach Anspruch 1,

g e k e n n z e i c h n e t d u r c h

eine im Wurzelabschnitt (3) aufgebrachte Beschichtung, die eine kovalent an eine Mantelfläche des Implantatkör- pers (2) gebundene Matrix umfasst.

3. Dentalimplantat (1) nach Anspruch 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass Calciumphosphat in die Matrix eingelagert ist.

4. Dentalimplantat (1) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass die Matrix zumindest ein Polysaccharid aufweist.

5. Dentalimplantat (1) nach einem der vorangehenden Ansprü che,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass das Dentalimplantat (1) im Wurzelabschnitt (3) einen Bereich (6) umfasst, in dem der Implantatkörper (5) eine Vielzahl von Vertiefungen (7) aufweist.

6. Dentalimplantat (1) nach einem der vorangehenden Ansprü che,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass das Dentalimplantat (1) im Wurzelabschnitt (3) einen Trabekulärbereich (8) umfasst, in dem der Implantatkör- per (2) eine Vielzahl von Noppen (9) aufweist.

7. Dentalimplantat (1) nach einem der vorangehenden Ansprü che,

g e k e n n z e i c h n e t d u r c h

eine Verankerungseinrichtung (10), die an einem dem Be festigungsabschnitt (5) gegenüberliegenden Ende des Im plantatkörpers (2) angeordnet oder anordenbar und zur zu sätzlichen Verankerung des Implantatkörpers (2) im Kie ferknochen (4) ausgebildet ist.

8. Dentalimplantat (1) nach einem der vorangehenden Ansprü che,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass das Dentalimplantat (1) auf einer dem Befestigungs abschnitt (5) gegenüberligenden Stirnseite des Implantat körpers (2) eine erste Befestigungseinrichtung (13) zur Befestigung eines im Wesentlichen tellerförmigen Rückhal teelements (11) aufweist.

9. Dentalimplantat (1) nach einem der vorangehenden Ansprü che,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass der Implantatkörper (2) in einem an den Befesti gungsabschnitt (5) grenzenden Endbereich des Wurzelab schnitts (3) eine umfänglich verlaufende Vertiefung (22) aufweist .

10. Dentalimplantat (1) nach Anspruch 9,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass die umfänglich verlaufende Vertiefung (22) eine zu mindest abschnittsweise im Wesentlichen konkave Krümmung aufweist .

11. Dentalimplantat (1) nach einem der vorangehenden Ansprü che,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass das Dentalimplantat (1) an einem dem Wurzelab schnitt (3) gegenüberliegenden Ende eine zweite Befesti gungsvorrichtung (17) aufweist, die durch eine Verjüngung des Implantatkörpers (2) zu dem Ende hin gebildet ist.

12. Dentalimplantat (1) nach Anspruch 11,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass die zweite Befestigungsvorrichtung (17) zwei sich auf der Mantelfläche des Implantatkörpers (2) gegenüber liegende Vorsprünge (19) zum Verrasten der Suprastruk tur (51) aufweist.

13. Dentalimplantat (1) nach einem der Ansprüche 11 oder 12, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass die zweite Befestigungsvorrichtung (17) auf einer vom Wurzelabschnitt (3) abgewandten Stirnseite des Im plantatkörpers (2) eine Vertiefung (21) zur Aufnahme ei nes Teils der Suprastruktur (51) aufweist.

14. Dentalimplantat (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h

einen Implantathals (16) innerhalb des Befestigungsab schnitts (5), der die umfänglich verlaufende Vertie- fung (22) im Wurzelabschnitt (3) von der zweiten Befesti gungseinrichtung (17) in einem vorgegebenen Abstand beab- standet .

15. Dentalimplantat (1) nach einem der vorangehenden Ansprü che,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass die Mantelfläche des Implantatkörpers (2) im Wurzel bereich (3) zumindest abschnittsweise aufgeraut ist.

16. Dentalimplantatsystem (50), aufweisend:

- ein Dentalimplantat (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche; und

- eine Suprastruktur (51), die zur Befestigung an dem

Dentalimplantat (1) im Befestigungsabschnitt (5) einge richtet ist.

17. Dentalimplantatsystem (50) nach Anspruch 16,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass das Dentalimplantat (1) eine zweite Befestigungsein richtung (17) und die Suprastruktur (51) eine Ausneh mung (52) zur Aufnahme der zweiten Befestigungseinrich tung (17) aufweist und die Ausnehmung (52) und/oder die zweite Befestigungseinrichtung (17) derart ausgebildet ist bzw. sind, dass die Suprastruktur (51) zumindest ab schnittsweise mit einer Spielpassung im Befestigungsab schnitt (5) befestigbar ist.

18. Verfahren (100) zum Herstellen eines Dentalimplan

tats (1), insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 15, aufweisend die Schritte:

- Ermitteln (Sl) der Wurzelform eines zu ersetzenden

Zahns ( 30 ) ; und - additives Fertigen ( S4 ) des Dentalimplantats (1) auf Grundlage der ermittelten Wurzelform.

19. Verfahren nach Anspruch 18,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass das Ermitteln der Wurzelform umfasst:

- Erzeugen eines 3D-Datensatzes mithilfe eines bildgeben den Verfahrens; und

- automatisiertes Erstellen eines virtuellen Implantatmo dells (1') auf Grundlage des 3D-Datensatzes . 20. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 oder 19,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t ,

dass beim Ermitteln der Wurzelform wenigstens

- eine Längsachse (L'), die mit dem axialen Verlauf des Zahns (30) korrespondiert,

- eine senkrecht zur Längsachse (L') verlaufende Kau ebene (32), die mit einer der Zahnwurzel gegenüberlie genden Oberseite des Zahns (30) korrespondiert, und

- zwei Begrenzungspunkte (33a, 33b), die eine Ausdehnung der Alveole auf Höhe des Kieferkamms in einer Richtung senkrecht zum Verlauf des Kieferkamms kennzeichnen, bestimmt werden.

Description:
Dentalimplantat, System und Herstellungsverfahren

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dentalimplantat, ein Dentalimplantatsystem mit einem Dentalimplantat und ein Her stellungsverfahren für ein Dentalimplantat. Um verlorene Zähne ersetzen zu können, ist es bekannt, Den talimplantate in den Kiefer einzusetzen. Solche Dentalimplan tate dienen als künstliche Zahnwurzeln und verfügen in der Re gel über einen stabförmigen Aufsatz, der auch Abutment genannt wird, an dem eine Suprastruktur, d.h. ein auf das Dentalim- plantat aufsetzbares Aufbau- bzw. Zahnersatzteil wie zum Bei spiel eine Krone, Brücke oder Prothese, befestigt werden kann. Abutments sind üblicherweise in das Dentalimplantat ein- schraubbar. Es sind aber auch einteilige Dentalimplantate be kannt . Üblicherweise handelt es sich bei Dentalimplantaten um Schrau benimplantate, die mittels eines Schraubgewindes in den Kie ferknochen eingedreht werden. Das Gewinde liefert dabei die sogenannte Primärstabilität, d.h. die zum Beispiel durch

Klemmwirkung des Implantats im Knochen erzielte notwendige Fi- xierung, um eine Osseointegration, d. h. eine knöcherne Ein heilung, des Implantats zu erzielen. Alternativ ist es aber auch möglich, die Primärstabilität bei sog. Zylinderimplanta ten ohne Gewinde durch Presspassung zu erreichen.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Dentalim- plantat bzw. ein entsprechendes System bereitzustellen, insbe sondere die Implantierung eines solchen Dentalimplantats zu vereinfachen . Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Dentalimplantat, ein Den talimplantatsystem sowie ein Herstellungsverfahren für ein Dentalimplantat gemäß den unabhängigen Ansprüchen.

Ein Dentalimplantat gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung weist einen im Wesentlichen länglichen Implantatkörper auf, wobei der Implantatkörper einen Wurzelabschnitt zur Veranke rung im Kieferknochen und einen Befestigungsabschnitt zur Be festigung einer Suprastruktur umfasst. Erfindungsgemäß weist der Implantatkörper dabei im Wurzelabschnitt und/oder im Be festigungsabschnitt, insbesondere in einem an den Wurzelab schnitt grenzenden Endbereich des Befestigungsabschnitts, eine Form auf, die zumindest abschnittsweise auf einer natürlichen Zahnwurzelform basiert.

Ein Aspekt der Erfindung basiert auf dem Ansatz, der Form ei nes Dentalimplants zumindest abschnittsweise eine natürliche, insbesondere individuelle, Zahnwurzelform bzw. -anatomie zu grunde zu legen. Mit anderen Worten ist das Dentalimplantat an die natürliche Anatomie der zu ersetzenden Zahnwurzel ange passt. Das Dentalimplantat kann z.B. eine durch die natürliche Zahnwurzelform vorgegebene Länge, Dicke bzw. Durchmesser oder sogar Krümmung aufweisen. In diesem Sinne kann das erfindungs gemäße Dentalimplantat auch als Wurzelimitat aufgefasst wer den, das zumindest abschnittsweise die natürliche Zahnwurzel form bzw. -anatomie imitiert.

Das Dentalimplantat kann zum Beispiel in einem Wurzelab schnitt, in dem ein Implantatkörper zur Implantation innerhalb des Kieferknochens eingerichtet bzw. im implantierten Zustand innerhalb des Kieferknochens angeordnet ist, einer natürli chen, vorzugsweise zuvor ermittelten, Zahnwurzelform folgen. Ein solches Dentalimplantat ist vorzugsweise gewindefrei aus gebildet. Es wird in bevorzugter Weise durch eine Presspassung im Kieferknochen verankert. Dabei ist es insbesondere denkbar, dass ein länglicher Implantatkörper insbesondere innerhalb des Wurzelabschnitts zumindest abschnittsweise eine Krümmung und/oder sogar mehrere wurzelartige Fortsätze aufweist. Insbe sondere kann der Implantatkörper gegebenenfalls auch eine sog. Bifurkation oder eine sog. Trifurkation, d.h. eine Trennungs telle von zwei oder drei Wurzeln, umfassen. Die auf der natür lichen Zahlwurzelform basierende Form des Dentalimplantats er möglicht dabei eine besonders hohe Primärstabilität. Zudem kann die natürliche Form den operativen Eingriff bei der Im- plantierung erleichtern, da gegebenenfalls keine Anpassung ei ner z.B. bei einer Zahnextraktion entstehende Alveole im Kie fer zum Einsetzen des Dentalimplantats mehr notwendig ist.

Es ist zum Beispiel denkbar, eine Alveole nicht wie üblich zu nächst Zuwachsen zu lassen und anschließend ein Loch in den Kieferknochen zum Einschrauben eines konventionellen Dentalim plantats zu bohren, um eine ausreichende Primärstabilität zu erreichen, sondern die Alveole unmittelbar nach deren Entste hen, zum Beispiel nach der Zahnextraktion, mit dem erfindungs gemäßen Dentalimplantat zu füllen. Durch seine natürliche Form ermöglicht das Dentalimplantat direkt einen festen Sitz. Es kann somit die Anzahl der zum erfolgreichen Implantieren nöti gen operativen Eingriffe reduziert werden.

Eine natürliche, insbesondere individuelle, Zahnwurzelform kann beispielsweise aus einem 3D-Datensatz , der mithilfe eines bildgebenden Verfahrens erzeugt wurde bzw. wird, einer z.B. nach einer Zahnextraktion entstehenden, als Negativ genutzten Alveole oder der Kontur eines anatomisch geformten Wurzelboh rers, der zur Herstellung eines künstlichen Implantatbetts eingesetzt wird, abgeleitet werden. Auf Grundlage der abgelei- teten, insbesondere individuellen, Form kann das Dentalimplan tat dann beispielsweise additiv gefertigt, d.h. mithilfe eines 3D-Druckers gedruckt, werden.

Alternativ ist es auch möglich, eine durchschnittliche natür- liehe Zahnwurzelform aus einer Mehrzahl an solchen individuel len, insbesondere einander ähnlichen, Zahnwurzelformen abzu leiten. Ein vorgefertigtes Dentalimplantat mit einer solchen durchschnittlichen Form kann dann anhand einer Klassifizierung der individuell zu ersetzenden Zahnwurzel ausgewählt werden. Das Dentalimplantat ist oder wird vorzugsweise aus einem medi zinischen Kunststoff wie zum Beispiel PEEK oder einem PEEK- Komposit, beispielsweise kohlefaserverstärktes PEEK, oder ei ner Keramik gefertigt. Solche medizinischen Kunststoffe eige nen sich insbesondere zur additiven Fertigung des Dentalim- plantats.

Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung und deren Weiterbildungen beschrieben, die jeweils, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wird, beliebig mitei nander sowie mit den im Weiteren beschriebenen Aspekten der Erfindung kombiniert werden können.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Dentalimplantat eine, insbesondere abriebfreie, Beschichtung auf, zum Beispiel aus Gelatine bzw. Hyaluron. Dabei kann die Beschichtung insbe sondere im Wurzelabschnitt aufgebracht sein. Eine solche Be- Schichtung kann die Osseointegration erleichtern, insbesondere initialisieren.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Den talimplantat zumindest abschnittsweise, insbesondere im Wur- zelabschnitt, eine, insbesondere im Wurzelabschnitt aufge brachte, Beschichtung auf, die eine Matrix aufweist. Vorzugs weise ist die Matrix dabei kovalent an die Oberfläche des Den talimplantats, insbesondere an eine Mantelfläche des Implan tatkörpers, gebunden. Vorteilhafterweise ist Calciumphosphat in die Matrix eingelagert. Dabei kann die Matrix alternativ o- der zusätzlich zumindest ein Polysaccharid aufweisen. Dadurch kann das Dentalimplantat besonders verträglich gestaltet wer den. Insbesondere kann dadurch eine knochenähnliche Oberflä chenstruktur des Dentalimplantats erreicht werden. Dies ermög licht eine verbesserte Osseointegration .

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Den talimplantat im Wurzelabschnitt einen Bereich, in dem der Im plantatkörper eine Vielzahl von Vertiefungen aufweist. Der Be reich ist vorzugsweise von der Lamina externa des Knochens zur Spongiosa orientiert. Der Bereich kann ein Kortikalbereich sein. Dabei ist der Implantatkörper im Kortikalbereich vor zugsweise zur Implantation in kortikalem Knochengewebe einge richtet bzw. im implantierten Zustand in kortikalem Knochenge webe angeordnet. Die Vielzahl von Vertiefungen ist vorzugs weise umfänglich auf der Mantelfläche des Implantatkörpers im Kortikalbereich verteilt. Vorzugsweise erzeugen die Vertiefun gen eine Sekundärstabilität. Insbesondere können sie eine Ver größerung der Mantelfläche im Kortikalbereich bewirken, wodurch eine druckfreie Osseointegration, d. h. Einwachsen des Knochens, möglich ist.

Die Vertiefungen können beispielsweise kreisförmig oder recht eckig, gegebenenfalls auch oval oder vieleckig ausgebildet sein. Vorzugsweise sind die Vertiefungen gleichmäßig bean standet, zum Beispiel in einem Abstand zwischen 0,1 und

0,3 mm, insbesondere etwa 0,2 mm, sodass eine gleichmäßige Osseointegration möglicht ist. Da die Vertiefungen nach Im plantation vorzugsweise in kortikalem, d.h. in festem, Kno chengewebe angeordnet sind, ist ein Durchmesser der Vertiefun gen zwischen 0,1 und 0,3 mm, insbesondere etwa 0,2 mm, und/o der eine Tiefe der Vertiefungen von wenigstens 0,15 mm, insbe sondere wenigstens 0,2 mm, bevorzugt, um ein Nachgeben des in die Vertiefungen hineingewachsenen Knochengewebes z.B. bei axialer Belastung zu verhindern.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Den talimplantat im Wurzelabschnitt einen Trabekulärbereich, in dem der Implantatkörper eine Vielzahl von Noppen aufweist. Die Noppen ragen dabei vorzugsweise aus der vorzugsweise im We sentlichen ebenen, insbesondere parallel zu einer Längsachse des Implantatkörpers verlaufenden, Mantelfläche des Implantat körpers hervor. Insbesondere können die Noppen einen effekti ven Durchmesser des Implantatkörpers im Trabekulärbereich ver größern, so dass der Implantatkörper mithilfe einer Übermaß passung im Kieferknochen verankert werden kann.

Dabei ist der Implantatkörper im Trabekulärbereich vorzugs weise zur Implantation im trabekulären Kieferknochen einge richtet bzw. im implantierten Zustand im regulären Kieferkno chen angeordnet. Die Vielzahl von Noppen ist vorzugsweise um fänglich auf der Mantelfläche des Implantatkörpers im Trabeku lärbereich verteilt. Vorzugsweise sind die Noppen dazu einge richtet, trabekuläres, d.h. weiches, Knochengewebe beim Ein bringen des Dentalimplantats in den Kieferknochen zu verdrän gen, insbesondere zu komprimieren. Vorzugsweise erzeugen die Nocken eine Primärstabilität, zum Beispiel indem sie sich in dem trabekulären Knochengewebe verkeilen und/oder in das Kno chengewebe eingetrieben werden. Die Noppenstruktur im Trabeku lärbereich ermöglicht einen guten Kompromiss zwischen leichtem Einbringen des Dentalimplantats in den Kieferknochen und einer hohen Primärstabilität.

Die Noppen können kreisförmig oder rechteckig, gegebenenfalls auch oval oder vieleckig ausgebildet sein und weisen vorzugs weise einen Durchmesser zwischen 0,1 und 0,3 mm, insbesondere etwa 0,2 mm auf. Vorzugsweise sind die Noppen gleichmäßig be anstandet, zum Beispiel in einem Abstand zwischen 0,1 und 0,3 mm, insbesondere etwa 0,2 mm.

Die Höhe der einzelnen Noppen beträgt in bevorzugter Weise zwischen 0,05 und 0,5 mm, um die Primärstabilität auch bei ei ner Abschwellung des umgebenden Knochengewebes nach der Im plantation sicherzustellen zu können. Mit anderen Worten kön nen die Noppen in dieser Weise hoch genug ausgebildet sein, damit sich der Kieferknochen beim Abschwellen nicht vollstän dig aus den Noppenzwischenräumen zurückziehen kann.

Die Dimensionierung der Noppen kann insbesondere in Abhängig keit von der Knochenqualität und/oder dem Knochenelastizitäts modul optimiert werden. Dazu ist es denkbar, den Knochenelas tizitätsmodul zu ermitteln und bei der Fertigung des Dentalim plantats zu berücksichtigen, d.h. die Noppen entsprechend aus zubilden .

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Den talimplantat eine Verankerungseinrichtung auf, die an einem dem Befestigungsabschnitt gegenüberliegenden Ende des Implan tatkörpers, insbesondere auf einer dem befestigungsschnittab- gewandten Stirnseite des Implantatkörpers , angeordnet oder anordenbar und zur zusätzlichen Verankerung des Implantatkör- pers im Kieferknochen eingerichtet ist. Die Verankerungsein richtung weist dabei in bevorzugter Weise ein im Wesentlichen tellerförmiges Rückhalteelement auf. Das Rückhalteelement kann einen Durchmesser aufweisen, der größer ist als der Durchmes ser des Implantatkörpers , insbesondere im Wurzelabschnitt, insbesondere im Trabekulärbereich. Dadurch kann die Primärsta bilität weiter erhöht werden. Dies ist insbesondere vorteil haft, wenn zum Beispiel der Kieferknochen nicht fest genug ist, um eine ausreichende Primärstabilität allein durch die mithilfe der Noppen im Trabekulärbereich erzeugte Übermaßpas sung zu erreichen.

Vorzugsweise sind Implantatkörper und Rückhalteelement als se parate Bauteile ausgebildet, d. h. das Rückhalteelement kann am Implantatkörper befestigbar ausgebildet sein. Dadurch kann das Implantieren des Dentalimplantats erleichtert werden, zum Beispiel indem zunächst das Rückhalteelement in den Kieferkno chen eingebracht und verankert und der Implantatkörper darauf hin in den Kieferknochen eingebracht und mit dem Rückhalteele ment verbunden wird. Alternativ ist es jedoch auch denkbar, den Implantatkörper und das Rückhalteelement einteilig auszu bilden .

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Den talimplantat auf einer dem Befestigungsabschnitt abgewandten Stirnseite des Implantatkörpers eine erste Befestigungsein richtung zur Befestigung des im Wesentlichen tellerförmigen Rückhalteelements auf. Dabei ist die erste Befestigungsein richtung vorzugsweise dazu eingerichtet, das Rückhalteelement oder zumindest einen Teil davon aufzunehmen. Das Rückhalteele ment kann beispielsweise einen stiftartigen Fortsatz aufwei sen, der von der ersten Befestigungseinrichtung zu Befestigung des Rückhalteelements aufgenommen werden kann. Die erste Be festigungseinrichtung kann zum Beispiel einen Rastmechanismus aufweisen, mit dem der stiftartige Fortsatz in einer Ausneh mung im Implantatkörper einrasten kann. Alternativ kann die erste Befestigungseinrichtung ein Innengewinde in einer sol chen Ausnehmung umfassen, in welches der stiftartige Fortsatz eingeschraubt werden kann. Unabhängig von ihrer konkreten Aus führung ermöglicht es die erste Befestigungseinrichtung, Rück halteeinrichtung und Implantatkörper nacheinander im Kiefer knochen zu verankern und dadurch das Platzieren des Dentalim plantats im Kieferknochen zu erleichtern.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Im plantatkörper in einem an den Befestigungsabschnitt grenzenden Endbereich des Wurzelabschnitts eine, insbesondere gleichmä ßig, umfänglich verlaufende Vertiefung auf. Die Vertiefung kann insbesondere in Form einer Einkerbung ausgebildet sein. Diese Vertiefung, die im implantierten Zustand vorzugsweise an der Grenzfläche zwischen Kieferknochenoberfläche und Zahn fleisch, d. h. insbesondere am Kieferkamm, angeordnet ist, kann beispielsweise zwischen 1 und 2 mm tief sein. Die Vertie fung kann sicherstellen, dass auch am Kieferkamm sowohl ves tibulär, d. h. zum Mundvorhof hin, als auch oral, d. h. zur Mundhöhle bzw. zum Gaumen hin, Knochensubstanz in ausreichende Dicke zur Stabilisierung des Dentalimplantats im implantierten Zustand vorhanden ist.

Mit anderen Worten ist der Implantatkörper in einem an den Be festigungsabschnitt grenzenden Endbereich des Wurzelabschnitts vorzugsweise verjüngt, wobei der Knochen in dem durch diese Verjüngung entstehenden Raum, insbesondere am Kieferkamm, zu sätzlich stabilisieren kann.

Dabei ist es auch denkbar, den durch die Vertiefung entstehen den zusätzlichen Raum nach dem Implantieren des Dentalimplan tats zu füllen, zum Beispiel mit bei der Extraktion eines Zahns bzw. beim Bohren anfallenden natürlichen Knochenmaterial oder mit einem künstlichen Knochenmaterial. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die um fänglich verlaufende Vertiefung zumindest abschnittsweise eine im Wesentlichen konkave Krümmung auf. Um eine zumindest im We sentlichen stetige Kontur der Mantelfläche des Implantatkör- pers im Bereich der Vertiefung zu ermöglichen, kann die kon kave Krümmung im Bereich des anfangs bzw. des Endes der Ver tiefung jeweils sin eine konvexe Krümmung übergehen. Im Gegen satz zu einer zum Beispiel stufenartig oder zumindest kantig ausgebildeten umlaufenden Vertiefung kann dadurch eine zusätz liche Beschädigung des Kieferknochens beim Implantieren ver mieden oder zumindest verringert werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Den talimplantat an einem dem Wurzelabschnitt gegenüberliegenden Ende eine zweite Befestigungsvorrichtung auf, die durch eine Verjüngung des Implantatkörpers zu dem Ende hin gebildet ist und insbesondere Teil eines Rastmechanismuses zur Befestigung der Suprastruktur sein kann. Insbesondere kann der Implantat körper an seinem dem Wurzelabschnitt gegenüberliegenden Ende kegelartig, insbesondere in Form eines Kegelstumpfs, ausgebil det sein, wobei der entsprechende Konuswinkel vorzugsweise zwischen 3 und 7° gegenüber einer Längsachse des Implantatkör- pers beträgt. Diese Form des Implantatkörpers im Befestigungs abschnitt erleichtert die Befestigung der Suprastruktur.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die zweite Befestigungsvorrichtung zwei sich auf der Mantelfläche des Im plantatkörpers gegenüberliegende Vorsprünge zum Verrasten der Suprastruktur auf. Die Vorsprünge können dabei zum Beispiel als, insbesondere im Wesentlichen halbkegelförmige, Nasen, die in einer Stufe enden, ausgebildet sein. Die Stufe weist vor zugsweise eine, insbesondere zur vom Wurzelabschnitt abgewand ten Stirnseite des Implantatkörpers parallele, Rastfläche auf, die dem Wurzelabschnitt zugewandt ist. Dies erlaubt eine be sonders sichere und flexible Befestigung der Suprakonstruk tion .

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die zweite Befestigungsvorrichtung auf einer vom Wurzelabschnitt abge wandten Stirnseite des Implantatkörpers eine Vertiefung zur Aufnahme eines Teils der Suprastruktur auf. Die Vertiefung ist vorzugsweise dreieckig ausgebildet und/oder verjüngt sich in axialer Richtung, wobei die axiale Richtung durch die Längs achse des länglichen Implantatkörpers vorgegeben ist. Dabei kann die Vertiefung zur Arretierung eine Einbringhilfe des Dentalimplantats in den Mund dienen. Alternativ oder zusätz lich kann die Vertiefung durch Aufnehmen eines Teils der Sup rastruktur eine noch präzisere Zentrierung der Suprastruktur beim Verbinden mit dem Dentalimplantat ermöglichen oder zumin dest erleichtern. Durch die Verjüngung in axialer Richtung er laubt es die Vertiefung auch, schräg zur Längsachse des läng lichen Implantatkörpers auftretende Kräfte, zum Beispiel Kauf kräfte, abzufangen und zum Beispiel auf das ImplantatZentrum umzuleiten .

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Den talimplantat im Befestigungsabschnitt einen Implantathals auf, der die umfänglich verlaufende Vertiefung im Wurzelabschnitt von der zweiten Befestigungseinrichtung in einem vorgegebenen Abstand beabstandet. Der Implantathals ist vorzugsweise dazu eingerichtet, die am Dentalimplantat befestigte Suprastruktur vom Kieferknochen zu beanstanden, d. h. den nötigen Raum für das Zahnfleisch zu schaffen. Mit anderen Worten ist der Im plantathals vorzugsweise zur Implantation in das Zahnfleisch eingerichtet bzw. im implantierten Zustand innerhalb des Zahn fleischs angeordnet. Mithilfe des Implantathalses kann das Dentalimplantat somit das Zahnfleisch überbrücken. Zu diesem Zweck weist der Implantathals vorzugsweise eine dem vorgegebe nen Abstand entsprechende Länge in axialer Richtung von min destens 2 mm, insbesondere von etwa 2,8 mm auf. Vorzugsweise wird die dem vorgegebenen Abstand entsprechende Länge des Im plantathalses in Abhängigkeit einer, zum Beispiel dem 3D-Da- tensatz entnommenen, individuellen Dicke des Zahnfleischs ei nes Patienten ermittelt und das Dentalimplantat entsprechend, insbesondere additiv, gefertigt.

Der Implantathals kann beispielsweise durch einen zylinderför migen Abschnitt des Implantatkörpers gebildet sein und weist vorzugsweise eine glattpolierte Ober- bzw. Mantelfläche auf. Dadurch kann das Zahnfleisch nach einer Implantation besonders gut an das Dentalimplantat anwachsen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Mantel fläche des Implantatkörpers im Wurzelbereich zumindest ab schnittsweise aufgeraut. Dadurch kann die Oberfläche des Im plantatkörpers weiter vergrößert und somit der Sitz des Den talimplantats im Kieferknochen verfestigt werden.

Ein Dentalimplantatsystem gemäß einem zweiten Aspekt der Er findung weist ein Dentalimplantat gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung und eine Suprastruktur, die zur Befestigung an dem Dentalimplantat im Befestigungsabschnitt eingerichtet ist, auf. Dabei kann das Dentalimplantat eine zweite Befestigungs einrichtung aufweisen, die zwei einander gegenüberliegende Vorsprünge zur Verrastung der Suprastruktur umfasst. Die Sup rastruktur weist zu diesem Zweck vorzugsweise zwei korrespon dierende Befestigungseinheiten, zum Beispiel ebenfalls in Form von Vorsprüngen, auf, welche beim Befestigen der Suprastruktur am Dentalimplantat über die zwei Vorsprünge der zweiten Befes tigungseinrichtung gleiten und, zum Beispiel an einem gestuf ten Ende der zwei Vorsprünge, einrasten können. In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Dentalimplantat eine zweite Befestigungseinrichtung und die Suprastruktur eine Ausnehmung zur Aufnahme der zweiten Befestigungseinrichtung auf. Vorzugsweise ist bzw. sind die Ausnehmung und/oder die zweite Befestigungseinrichtung derart ausgebildet, dass die Suprastruktur zumindest abschnittsweise mit einer Spielpassung im Befestigungsabschnitt befestigbar ist. Die Abschnitte in nerhalb der Ausnehmung, in denen die Spielpassung auftritt, liegen einander vorzugsweise gegenüber. Dies ermöglicht eine plastische Deformation der Superkonstruktion, um die Befesti gung der Suprakonstruktion am Dentalimplantat lösen und die Suprakonstruktion im somit Bedarfsfall entnehmen zu können. Eine solche Deformation kann insbesondere bewirken, dass die Befestigungseinheiten der Suprakonstruktion unter den zwei Vorsprüngen der zweiten Befestigungseinrichtung herausgezogen werden .

Bei einem Verfahren gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung zum Herstellen eines Dentalimplantats, insbesondere gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung, wird die Wurzelform eines zu er setzenden Zahns ermittelt und das Dentalimplantats auf Grund lage der ermittelten Wurzelform additiv gefertigt, d.h. z.B. mithilfe eines 3D-Druckers gedruckt. Die Wurzelform kann bei spielsweise durch ein bildgebendes Verfahren, zum Beispiel ein Röntgenverfahren wie Computertomografie (CT) oder digitale Vo lumentomografie (DVT) , Magnetresonanztomografie (MRT) oder 3D- Sonografie, ermittelt werden. Dabei werden vorzugsweise 3D-Da- tensätze erzeugt, aus denen sich insbesondere die Wurzelform, aber auch die Position im Kiefer ableiten lässt. Der Vorteil beim Einsatz solcher bildgebender Verfahren zur Ermittlung der Wurzelform liegt insbesondere darin, dass das Dentalimplantat bereits vor der Extraktion des betreffenden Zahns gefertigt werden kann und somit direkt nach der Extraktion zur Implanta tion zur Verfügung steht. Alternativ ist es aber auch möglich, die Wurzelform auf Grund lage der Wurzel des bereits extrahierten Zahns zu ermitteln. Die Wurzel des bereits extrahierten Zahns fungiert dabei als Modell. Ähnlich kann auch eine nach der Extraktion eines Zahns verbleibende Alveole im Kiefer als Negativ für die zu ermit telnde Wurzelform dienen.

In einer bevorzugten Aus führungs form umfasst das Ermitteln der Wurzelform die folgenden Schritte: (i) Erzeugen eines 3D-Da- tensatzes mithilfe eines bildgebenden Verfahrens; und (ii) au tomatisiertes Erstellen eines virtuellen Implantatmodells auf Grundlage des 3D-Datensatzes . Wie vorstehend bereits beschrie ben kann der zu extrahierende Zahn und der umgebende Kiefer mithilfe von CT, DVT, MRT oder 3D-Sonografie erfasst werden, um den 3D-Datensatz zu erzeugen. Der 3D-Datensatz charakteri siert vorzugsweise die Struktur des Zahns, die Struktur des umgebenden Kieferknochens und/oder die Struktur des umgebenden Zahnfleischs. Dabei kann unter Struktur hierbei insbesondere die individueller Topographie und/oder Geometrie, d.h. z.B. die Kontur und/oder die Abmessungen, verstanden werden. Das virtuelle Implantatmodell charakterisiert vorzugsweise die Struktur des herzustellenden Dentalimplantats. Auf Grundlage des virtuellen Implantatmodells kann dann das Dentalimplantat, insbesondere additiv und vorzugsweise ebenfalls automatisiert, gefertigt werden. Dies ermöglicht es, ein Dentalimplantat zum Beispiel auch im Verlauf einer Operation zu fertigen, ohne dass der Operateur Zeit auf die Fertigung aufwenden muss. Zum Beispiel ist es denkbar, vor einer anstehenden Extraktionsope ration den zu extrahieren Zahn mithilfe des bildgebenden Ver fahrens zu erfassen und, während der Operateur den Zahn extra hiert, ein passendes Dentalimplantat automatisiert zu ferti- gen . Das virtuelle Implantatmodell kann dabei zum Beispiel auf Grundlage einer auf dem 3D-Datensatz basierenden Darstellung des zu ersetzenden Zahns und vorzugsweise auch des umgebenden Kieferknochens und/oder Zahnfleischs, insbesondere eines Quer schnitts, erstellt werden. Dabei können an sich bekannte Algo rithmen zur digitalen Bildverarbeitung eingesetzt werden. Ins besondere kann der 3D-Datensatz , insbesondere eine darauf ba sierende Darstellung zumindest eines Teils des Kiefers, einer Mustererkennung zugrunde gelegt werden. Mithilfe der Musterer kennung können Merkmale des Zahns bzw. der Zahnwurzel, welche die Dimension, insbesondere Form und Ausdehnung, charakteri sieren, ermittelt werden. Vorzugsweise konstituieren mehrere solcher Merkmale, insbesondere deren relative räumliche Anord nung, das virtuelle Implantatmodell. Aus dem virtuellen Im plantatmodell können dann Parameter zur additiven Fertigung des Dentalimplantats abgeleitet werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird beim Ermit teln der Wurzelform wenigstens (i) eine Längsachse, die mit dem axialen Verlauf des Zahns korrespondiert, (ii) eine senk recht zur Längsachse verlaufende Kauebene, die mit einer der Zahnwurzel gegenüberliegenden Oberseite des Zahns korrespon diert, und (iii) zwei Begrenzungspunkte, die eine Ausdehnung der Alveole auf Höhe des Kieferkamms in einer Richtung senk recht zum Verlauf des Kieferkamms kennzeichnen, bestimmt. Dies erlaubt das Ermitteln der grundlegenden Struktur, insbesondere einer individuellen Topographie und/oder Geometrie, des zu fertigen Dentalimplantats. Die räumliche Anordnung bzw. Lage der Längsachse, der Kauebene und der zwei Begrenzungspunkte relativ zueinander ermöglicht insbesondere das Bestimmen der Kontur und/oder der Abmessungen des zu fertigenden Dentalim plantats. Vorzugsweise kann durch die Bestimmung der vorste hend genannten Merkmale (i) bis (iii) das virtuelle Implantat modell erstellt werden. Dabei ist es auch denkbar, auf Grundlage der zuvor bestimmten Längsachse, Kauebene und zwei Begrenzungspunkte weitere Merk male, welche die Struktur, insbesondere die individuelle Topo graphie und/oder Geometrie, des zu fertigenden Dentalimplan tats charakterisieren, zu ermitteln. Somit kann insbesondere ein besonders detailliertes Implantatmodell ermittelt werden.

Die in Bezug auf den ersten Aspekt der Erfindung und dessen vorteilhafte Ausgestaltung beschriebenen Merkmale und Vorteile gelten, zumindest wo technisch sinnvoll, auch für den zweiten und dritten Aspekt der Erfindung und dessen vorteilhafte Aus gestaltung sowie umgekehrt.

Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Er findung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zu sammenhang mit den Figuren, in denen durchgängig dieselben Be zugszeichen für dieselben oder einander entsprechende Elemente der Erfindung verwendet werden. Es zeigen wenigstens teilweise schematisch :

FIG 1 ein Beispiel eines Dentalimplantats in einer Seiten ansicht ;

FIG 2 ein Beispiel eines Dentalimplantats in einer Drauf sicht ;

FIG 3 ein Beispiel eines Dentalimplantatsystems in einem

Querschnitt ;

FIG 4 ein Beispiel eines Verfahrens zur Herstellung eines

Dentalimplantats; und FIG 5 eine auf einem 3D-Datensatz basierende Darstellung eines zu extrahierenden Zahns in Form eines Quer schnitts .

FIG 1 zeigt ein Beispiel eines Dentalimplantats 1 in einer Seitenansicht. Das Dentalimplantat 1 weist einen im Wesentli chen länglichen Implantatkörper 2 auf, der in einem Wurzelab schnitt 3 zur Verankerung in einem Kieferknochen 4 und in ei nem Befestigungsabschnitt 5 zur Befestigung einer Suprastruk tur (siehe FIG 3) eingerichtet ist. Der Implantatkörper 2 folgt dabei zumindest abschnittsweise einer natürlichen Zahn wurzelform, z.B. im Wurzelabschnitt. Der Wurzelabschnitt 3, der sich in bevorzugter Weise axial über 9 bis 11 mm er streckt, und der Befestigungsabschnitt 5 liegen benachbart in einer durch eine Längsachse L des Implantatkörpers 2 vorgege benen axialen Richtung. Im implantierten Zustand, d. h. wie in FIG 1 gezeigt, ist das Dentalimplantat 1 mit dem gesamten Wur zelbereich 3 innerhalb des Kieferknochens 4 angeordnet. Der Befestigungsabschnitt 5 ragt dabei aus dem Kieferknochen 4 hervor .

In einem Kortikalbereich 6, der sich in bevorzugter Weise axial über 3 bis 4 mm erstreckt, weist der Implantatkörper 2 vorzugsweise eine Mehrzahl von Vertiefungen 7 auf, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit nur eine der Vertiefungen 7 mit einem Bezugszeichen versehen ist. Die Vertiefungen sind im We sentlichen gleichmäßig voneinander beanstandet und umfänglich, d. h. auf der Mantelfläche des Implantatkörpers 2 im Kortikal bereich 6, verteilt. Im gezeigten Beispiel sind die Vertiefun gen 7 im Wesentlichen quadratisch, prinzipiell sind aber auch andere Formen denkbar.

Der Implantatkörper 2 ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass die Vertiefungen 7 im implantierten Zustand im Bereich kortikulärer, d.h. fester, Knochensubstanz des Kieferkno chens 4 positioniert sind. Die Vertiefungen 7 weisen eine Di mensionierung, zum Beispiel einen Durchmesser und eine Tiefe von etwa 0,2 mm, auf, die ein als Osseointegration bezeichne- tes Einwachsen des Kieferknochens 4 in die Vertiefungen 7 er möglicht. Direkt nach der Implantation des Dentalimplantats 1 trägt der Implantatkörper 2 im Kortikalbereich 6 daher zu nächst nur geringfügig zum stabilen Sitz des Dentalimplan tats 1 im Kieferknochen 4, d.h. zur sogenannten Primärstabili tät, bei. Nach einem Einheilprozess von typischerweise einigen Monaten fixiert der Kieferknochen 4 den Implantatkörper 2 im Koritkalbereich 6 und bewirkt so maßgeblich die sog. Sekundär stabilität .

In einem Trabekulärbereich 8, der sich in bevorzugter Weise axial über 2 bis 3 mm erstreckt, weist der Implantatkörper 2 vorzugsweise eine Mehrzahl von Noppen auf, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit nur eine der Noppen 9 mit einem Bezugs zeichen versehen ist. Die Noppen 9 sind im Wesentlichen gleichmäßig voneinander beanstandet und umfänglich verteilt.

Im gezeigten Beispiel sind die Noppen 9 im Wesentlichen wür felförmig ausgebildet, prinzipiell sind aber auch andere For men denkbar. Wie in dem in FIG 1 gezeigten Beispiel zu sehen ist, ragen die Noppen 9 aus der ansonsten im Wesentlichen ebe nen, insbesondere parallel zur Längsachse L verlaufenden, Man telfläche des Implantatkörpers 2 hervor. Dadurch ist der Im plantatkörper 2 im Trabekulärbereich 8 effektiv verbreitert, d. h. mit einem gegenüber dem Durchmesser im Kortikalbereich 6 vergrößertem Durchmesser, ausgebildet. Diese effektive Ver breiterung des Implantatkörpers 2 ermöglicht einen Presssitz des Dentalimplantats 1 im Kieferknochen bei der Implantation. Der Implantatkörper 2 ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass die Noppen 9 im implantierten Zustand im Bereich trabeku lärer, d. h. weicher bzw. schwammartiger, Knochensubstanz des Kieferknochens 4 positioniert sind. Bei einem vorgegebenen An pressdruck entlang der Längsachse L können die Noppen 9 daher in den Knochen 4 eingetrieben werden und daher direkt nach der Implantation zu Primärstabilität beitragen. Da sich die Fes tigkeit, d.h. der Elastizitätsmodul, des Knochengewebes jedoch von Patient zu Patient unterscheidet, ist es vorteilhaft, die Höhe der Noppen 9 in Abhängigkeit der jeweiligen Festigkeit bei der Fertigung des Dentalimplantats 1 festzulegen.

Die Noppen 9 können zum Beispiel eine Höhe zwischen 0,05 und 0,5 mm aufweisen, d. h. zwischen 0,05 und 0,5 mm aus der Man telfläche hervorragen. Diese Höhe ist in der Regel ausrei chend, um auch bei einer Abschwellung des Knochengewebes nach der Implantation ein Verbleiben von Knochengewebe in den Zwi schenräumen der Noppen 9 sicherstellen zu können.

An einer dem Befestigungsabschnitt 5 abgewandten Stirnseite des Implantatkörpers 2 weist das Dentalimplantat 1 im gezeig ten Beispiel eine Verankerungseinrichtung 10 zur zusätzlichen Verankerung des Implantatkörpers 2 im Kieferknochen 4 auf.

Dies kann zum Beispiel vorteilhaft sein, wenn die trabekuläre Knochensubstanz besonders porös ist und sich durch die Nop pen 9 alleine keine ausreichende Primärstabilität hersteilen lässt .

Die Verankerungseinrichtung 10 umfasst ein im Wesentlichen tellerförmiges Rückhalteelement 11, welches durch dessen quer zur Längsachse L verlaufende Oberfläche 12, die zumindest teilweise in das umgebende Knochengewebe eingetrieben sein bzw. werden kann, das Dentalimplantat 1 gegen axial ein wirkende Kräfte abstützen kann. Über die Oberfläche 12 des Rückhalteelements 11 kann insbesondere der durch die Kräfte erzeugte Druck auf das umgebende Knochengewebe verringert wer den .

Auf der dem Befestigungsabschnitt 5 gegenüberliegenden Stirn seite weist der Implantatkörper 2 dabei vorzugsweise eine erste Befestigungseinrichtung 13 in Form einer in der Seiten ansicht eigentlich nicht sichtbare und daher gestrichelt dar gestellte Ausnehmung auf, in die ein stiftartiger Fortsatz 14 des Rückhalteelements 11 zur Befestigung desselben am Implan tatkörper 2 einführbar ist. Die Ausnehmung kann beispielsweise ein Innengewinde aufweisen, mit dessen Hilfe der Fortsatz 14 in den Implantatkörper 12 eingeschraubt werden kann.

Am gegenüberliegenden Ende des Wurzelabschnitts 3, d. h. an grenzend an den Befestigungsabschnitt 5, weist der Implantat körper 2 eine umfänglich verlaufende Vertiefung 22 auf, die zum Beispiel in Form einer im wesentlichen konkaven Einkerbung ausgebildet sein kann. Die Vertiefung 22 weist vorzugsweise eine axiale Erstreckung von 2 bis 3 mm und eine Tiefe von 1,5 bis 2 mm auf und kann im implantierten Zustand zusätzlichen Raum 15 im Bereich des Kieferkamms schaffen, in den Kieferkno chen 4 nach der Implantierung einwachsen kann. Alternativ kann die Vertiefung 22 aber auch direkt beim Implantieren gefüllt werden, zum Beispiel mit im Rahmen einer Bohrung erhaltener natürlicher oder künstlich gefertigter Knochensubstanz. Die mit Knochensubstanz, sei es durch Einwachsen oder künstlich, gefüllte Vertiefung 22 kann somit sicherstellen, dass auch im Bereich des Kieferkamms, in dem sich der Kieferknochen 4 übli cherweise verjüngt, seitlich trotzdem eine ausreichende Kno chendicke für einen stabilen Sitz des Dentalimplantats 1 vor handen ist. An die Vertiefung 22 schließt sich ein Implantathals 16 an, der von einem im Wesentlichen zylinderförmigen Abschnitt des Implantatkörpers 2 mit glatter Mantelfläche gebildet ist. Die axiale Länge des Implantathalses 16 wird im Rahmen eines Fer tigungsprozesses vorzugsweise an die Dicke des umgebenden Zahnfleisches (nicht dargestellt) angepasst, beträgt jedoch in bevorzugter Weise mindestens 2 mm. Auf der dem Wurzelab schnitt 3 abgewandten Seite des Implantathalses 16 kann das Dentalimplantat 1 dadurch die Suprastruktur oberhalb des Zahn fleisches tragen.

Zu diesem Zweck weist das Dentalimplantat 1 im Befestigungsab schnitt 5 eine zweite Befestigungseinrichtung 17 in Form einer Verjüngung des Implantatkörpers 2 zu seinem dem Wurzelab schnitt 3 gegenüberliegenden Ende hin auf. Die derart konus förmig ausgebildete Befestigungseinrichtung 17 kann dabei ins besondere über eine Hohlkehle 18 in den Implantathals 16 über gehen .

Die Konusform der zweiten Befestigungseinrichtung 17 kann das Aufsetzen der Suprastruktur auf das Dentalimplantat 1 verein fachen. Um die aufgesetzte Suprastruktur sicher zu befestigen, umfasst die zweite Befestigungseinrichtung 17 im vorliegenden Beispiel zwei auf der Mantelfläche einander gegenüberliegend angeordnete Vorsprünge 19 in Form zweier Halbkegel, die auf einer dem Wurzelabschnitt 3 zugewandten Seite jeweils ein stu fenförmiges Ende mit einer dem Wurzelabschnitt 3 zugewandten Rastfläche 20 aufweisen. Beim Aufsetzen kann die Suprastruktur über die Vorsprünge 19 abgleiten und unterhalb der Rastflä chen 20 eingreifen.

An einem dem Wurzelabschnitt 3 gegenüberliegenden Ende des Im plantatkörpers 2 weist die zweite Befestigungseinrichtung 17 eine in der Seitenansicht eigentlich nicht sichtbare und daher gestrichelt dargestellte Vertiefung 21 zur Aufnahme zumindest eines Teils der Suprastruktur, zum Beispiel eines Zentrier- dorns, auf. Die Vertiefung 21 verjüngt sich vorzugsweise in Richtung des Wurzelabschnitts 3, um beispielsweise eine Zent rierung der Suprastruktur zu ermöglichen. Alternativ oder zu sätzlich kann die Vertiefung 21 aber auch zur Arretierung ei ner Einbringhilfe zum Einbringen des Dentalimplantats 1 in den Mund eingerichtet sein und/oder die Suprastruktur über die ab geschrägten Seitenwände der Vertiefung 21 abstützen, insbeson dere gegen schräg einwirkende Kräfte.

FIG 2 zeigt ein Beispiel eines Dentalimplantats 1 mit einem Implantatkörper 2 in einer Draufsicht. Sichtbar ist eine zweite Befestigungseinrichtung 17, die zur Befestigung einer Suprastruktur am Implantatkörper 2 eingerichtet ist. Auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Implantatkörpers 2 weist die zweite Befestigungseinrichtung 17 jeweils einen Vor sprung 19 auf, mit deren Hilfe die Suprastruktur am Implantat körper 2 verrastet (siehe FIG 3) werden kann. Die Vor

sprünge 19 sind im Wesentlichen halbkegelförmig ausgebildet.

Auf der dem Betrachter zugewandten Stirnseite des Implantat körpers weist die Befestigungseinrichtung 17 eine Vertie fung 21 zur Aufnahme zumindest eines Teils der Suprastruktur auf. Im gezeigten Beispiel ist die Vertiefung 21 dreieckig ausgebildet und verjüngt sich mit zunehmender Tiefe. Durch die Verjüngung kann die Suprastruktur beim Befestigen an der Be festigungseinrichtung 17 zentriert und durch die Dreiecksform ausgerichtet werden. Gegebenenfalls sind aber auch andere For men der Vertiefung 21 denkbar, die ebenfalls eine solche Aus richtung ermöglichen.

FIG 3 zeigt ein Beispiel eines Dentalimplantatsystems 50 mit einem Dentalimplantat 1 und einer Suprastruktur 51 in einem Querschnitt. Das Dentalimplantat 1 ist dabei vorzugsweise ana log zum in FIG 1 gezeigten Dentalimplantat ausgebildet. Insbe sondere weist das Dentalimplantat 1 einen Befestigungsab schnitt 5 auf, in dem ein Implantatkörper 2 zur Befestigung der Suprastruktur 51 eingerichtet ist, sowie einen Wurzelab schnitt 3, in dem der Implantatkörper 2 zur Verankerung im Kieferknochen eingerichtet ist. Zudem weist das Dentalimplan tat 1 eine zweite Befestigungseinrichtung 17 auf, die durch eine konische Form des Implantatkörpers 2 im Bereich eines dem Wurzelabschnitt 3 gegenüberliegenden Endes gebildet ist und zwei einander gegenüberliegende Vorsprünge 19 sowie eine Ver tiefung 21 in einer Stirnfläche des Implantatkörpers 2 um fasst.

Die Suprastruktur 51, im gezeigten Beispiel ein Zahnersatz, weist eine Ausnehmung 52 zur Aufnahme der zweiten Befesti gungseinrichtung 17 auf. Innerhalb der Ausnehmung 52 sind zwei zu den zwei Vorsprüngen 19 der Befestigungseinrichtung 17 kor respondierende, insbesondere komplementär ausgebildete, Befes tigungselemente 53 angeordnet. Die Befestigungselemente 53 können die Vorsprünge 19, insbesondere an einem stufenartig ausgebildeten Ende der Vorsprünge 19, untergreifen. Die Aus nehmung 52 mit den Befestigungselementen 53 und die Befesti gungseinrichtung 17 mit den Vorsprüngen 19 bilden somit einen Rastmechanismus zur Befestigung der Suprastruktur 51 am Den talimplantat 1.

Innerhalb der Ausnehmung 52 der Suprastruktur 51 ist auch ein Zentrierdorn 54 angeordnet, der dazu eingerichtet ist, bei Aufsetzen der Suprastruktur 51 auf die zweite Befestigungsein richtung 17 in die Vertiefung 21 der Befestigungseinrich tung 17 einzugreifen. Vorzugsweise ist der Zentrierdorn 54 komplementär zur Vertiefung 21 ausgebildet. Durch die, vor- zugsweise dreieckige und sich verjüngende, Form der Vertie fung 21 wird der Zentrierdorn 54 beim Einführen in die Vertie fung 21 zum Zentrum der Vertiefung 21 hin geführt und ermög licht so eine Zentrierung der Suprastruktur 51.

FIG 4 zeigt ein Beispiel eines Verfahrens 100 zum Herstellen eines Dentalimplantats.

Dabei wird in einem Verfahrensschritt S1 die Wurzelform eines zu ersetzenden Zahns ermittelt. Der Ermittlung kann ein 3D-Da- tensatz zugrunde gelegt werden, der z.B. in einem Verfahrens schritt S2 erzeugt wird, zum Beispiel mittels eines bildgeben den Verfahrens wie CT, DVT, MRT oder 3D-Sonografie . Der 3D-Da- tensatz kann dabei Information zur Struktur des zu extrahie renden Zahns, des umgebenden Kiefers und dem Verlauf des Zahn fleisches auf dem Kiefer um den Zahn herum enthalten. Zum Bei spiel ist es möglich, anhand des 3D-Datensatzes die individu elle Topographie und/oder Geometrie des Zahns und/oder seine Ausrichtung relativ zum Kieferknochen, d.h. seinen Sitz im Kiefer, beispielsweise die Form bzw. den Verlauf der entspre chenden Alveole, zu ermitteln.

In einem weiteren Verfahrensschritt S3 kann auf Grundlage des 3D-Datensatzes ein virtuelles Implantatmodell, welches die Struktur, insbesondere die Topographie und/oder Geometrie, des zu fertigenden Dentalimplantats charakterisiert, erstellt wer den. Zu diesem Zweck kann aus dem 3D-Datensatz beispielsweise eine Darstellung des Zahns, des umgebenden Zahnfleisches und/oder des umgebenden Kieferknochens, erzeugt werden. Die Darstellung kann den Zahn, das Zahnfleisch und/oder den Kie ferknochen insbesondere in einem Querschnitt zeigen. Die Dar stellung ist vorzugsweise digital verarbeitbar, zum Beispiel mit einem Bildverarbeitungsalgorithmus. Insbesondere kann in einem weiteren Verfahrensschritt eine Mustererkennung durchge führt werden, mit der Merkmale, deren räumliche Anordnung die Struktur des Zahns und/oder dessen Umgebung charakterisiert, ermittelt werden. Aus diesen Merkmalen bzw. Information zu de ren räumlicher Anordnung kann dann das Implantatmodell gebil det werden.

In einem weiteren Verfahrensschritt S4 wird das Dentalimplan tat auf Grundlage der ermittelten Wurzelform, vorzugsweise auf Grundlage des virtuellen Implantatmodells, additiv gefertigt. Dadurch ist das Herstellungsverfahren 100 besonders flexibel. Es ist beispielsweise denkbar, das Verfahren 100 im Rahmen ei nes operativen Eingriffs, zum Beispiel bei der Extraktion ei nes Zahnes, durchzuführen. Darüber hinaus erlaubt das Verfah ren 100 die Herstellung eines Dentalimplantats, dessen Form zumindest abschnittsweise auf einer natürlichen, insbesondere individuellen, Wurzelform basiert. Das hergestellte Dentalim plantat kann deshalb besonders präzise in den Kieferknochen des betreffenden Patienten eingefügt werden.

FIG 5 zeigt eine auf einem 3D-Datensatz basierende Darstellung eines zu extrahierenden Zahns 30 in Form eines Querschnitts. Ebenfalls dargestellt ist dabei der Kieferknochen 4 mit der Alveole 31, in welcher der Zahn 30 sitzt. FIG 5 zeigt eben falls ein virtuelles Implantatmodell 1', dass auf Grundlage der Darstellung erstellbar ist und das wiederum der additiven Fertigung eines zum Beispiel in FIG 1 gezeigten Dentalimplan tat zugrunde gelegt werden kann.

Die auf dem 3D-Datensatz basierende Darstellung kann bei spielsweise einer Mustererkennung zugrunde gelegt werden, mit deren Hilfe z.B. Merkmale L', 32, 33a, 33b des Zahns 30 und/o der des Kieferknochens 4 ermittelt werden können. Diese Merk male L', 32, 33a, 33b, insbesondere deren räumliche Anordnung bzw. Beabstandung relativ zueinander, charakterisiert dabei in bevorzugter Weise die individuelle Topographie und/oder Geo metrie des Zahns 30 und gegebenenfalls auch seiner Umgebung.

Im vorliegenden Beispiel handelt es sich bei den Merkmalen um eine Längsachse L', eine Kauebene 32 und zwei Begrenzungs punkte 33a, 33b des Zahns 30. Dabei korrespondiert die Längs achse L' mit dem axialen Verlauf des Zahns 30, d.h. sie gibt im Wesentlichen die Richtung der Längserstreckung des Zahns 30 an. Die Längsachse L' kann dabei auch die Ausrichtung des Zahns 30 relativ zum Kieferknochen 4, zum Beispiel den Verlauf der Alveole 31 bzw. den Sitz des Zahns 30 darin, angeben.

Die Kauebene 32 verläuft senkrecht zur Längsachse L ' und kor respondiert mit einer der Zahnwurzel gegenüberliegenden Ober seite des Zahns 30. Die zwei Begrenzungspunkte 33a, 33b liegen auf Höhe des Kieferkamms, insbesondere an der Stelle, an wel cher der Zahn 30 aus dem Kieferknochen 4 herausragt. Mit ande ren Worten sind die zwei Begrenzungspunkte 33a, 33b an der Knochenkante, welche die Alveolenöffnung definiert, angeord net. Die zwei Begrenzungspunkt 33a, 33b kennzeichnen, insbe sondere durch ihre Beabstandung, die Ausdehnung der Alveole 31 in einer Richtung senkrecht zum Verlauf des Kieferkamms (im gezeigten Beispiel ist ein Querschnitt durch den Zahn 30 und den Kieferknochen 4 gezeigt, d.h. der Kieferkamm verläuft senkrecht zur Figurenebene) .

Auf Grundlage der Darstellung lassen sich noch weitere Merk male 34, 35, gegebenenfalls unter Einbeziehung der Merk male L', 32, 33a, 33b, ermitteln und/oder festlegen. Zum Bei spiel kann eine erste Begrenzungsebene 34 und/oder eine zweite Begrenzungsebene 35 festgelegt werden, die vorzugsweise beide parallel zur Kauebene 32 verlaufen. Die erste Begrenzungs ebene 34 liegt dabei z.B. 2 bis 3 mm von der Kauebene 32 axial beabstandet, insbesondere in Richtung der Zahnwurzel. Die zweite Begrenzungsebene 35 kann beispielsweise 11 mm oder we niger von der Alveolenöffnung, d.h. von den zwei Begrenzungs punkten 33a, 33b, axial beabstandet liegen. Mithilfe der Merkmale L', 32, 33a, 33b, 33, 34 kann das virtu elle Implantatmodell 1' erstellt werden. Die Merkmale, insbe sondere deren räumliche Anordnung, können z.B. die Geometrie des Implantatmodells 1' vorgeben. Die erste und zweite Begren zungsebenen 34,35 können zum Beispiel die Längserstreckung des Implantatmodells 1' entlang der Längsachse L' vorgeben, wobei die zwei Begrenzungspunkte 33a, 33b im Wesentlichen die late rale Ausdehnung, zum Beispiel den Durchmesser, vorgeben kön nen .

Die Merkmale L', 32, 33a, 33b, 33, 34 können auch die Topogra- phie des Implantatmodells 1' vorgeben. Zum Beispiel können die zwei Begrenzungspunkte 33a, 33b die axiale Lage einer umfäng lichen Vertiefung 22 ' vorgeben, die sich ausgehend von den Be grenzungspunkten 33a, 33b in Richtung der Zahnwurzel z.B. über 2 bis 3 mm erstrecken kann. Zwischen der Vertiefung 22' und der zweiten Begrenzungsebene 35 ist dann Raum für eine spezi elle Oberflächenstruktur des Implantatmodells 1', insbesondere in Form eines Bereichs mit Vertiefungen und eines Bereichs mit Noppen .

Bezugs zeichenliste

1 Dentalimplantat

1 virtuelles Implantatmodell

2 Implantatkörper

3 Wurzelabschnitt

4 Kieferknochen

5 Befestigungsabschnitt

6 Kortikalbereich

7 Vertiefung

8 Trabekulärbereich

9 Noppe

10 Verankerungseinrichtung

11 Rückhalteelement

12 Oberfläche

13 erste Befestigungseinrichtung

14 Fortsatz

15 Raum

16 Implantathals

17 zweite Befestigungseinrichtung

18 Hohlkehle

19 Vorsprung

20 Rastfläche

21 Vertiefung

22, 22 Vertiefung

30 Zahn

31 Alveole

32 Kauebene

33a, 33b Begrenzungspunkte

34 erste Begrenzungsebene

35 zweite Begrenzungsebene

50 DentalimplantatSystem 51 Suprastruktur

52 Ausnehmung

53 Befestigungselement

54 Zentrierdorn

100 Verfahren

S1-S4 Verfahrensschritte

L Längsachse