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Title:
DEVICE FOR ADMINISTERING AN INFUSION OR TRANSFUSION, SYSTEM COMPRISING SUCH A DEVICE, AND METHOD FOR CONTROLLING SUCH A DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/058275
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1, 100, 1000, 1100) for administering an infusion or transfusion of a liquid from a container (4) comprising: – a pump (11, 111, 121, 1011) for delivering the liquid to a patient connection via a line (24, 24', 28), which has a liquid-retaining filter membrane (23, 23', 23a, 23a'), – a pressure-measuring unit (13, 113, 123, 1013) for sensing measurement values corresponding to a pressure on the pump inflow side, and – a control unit (14, 114, 1014). The control unit (14, 114, 1014) is configured to identify a change in the pressure on the pump inflow side on the basis of the measurement values. The control unit (14, 114, 1014) is also configured to determine whether the delivery of the liquid should be terminated on the basis of the change in the pressure on the pump inflow side. The control unit (14, 114, 1014) is further configured to generate a control signal when the delivery of the liquid should be terminated. The control unit (14, 114, 1014) is furthermore configured, on the basis of the control signal, to output a communication signal to a data link (31) between the device (1) and a unit (3) configured to read the communication signal, and/or, on the basis of the control signal, to switch the device (100, 1000, 1100) from a first active operating state to a second active operating state.

Inventors:
KATERKAMP ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/075081
Publication Date:
March 24, 2022
Filing Date:
September 13, 2021
Export Citation:
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Assignee:
BRAUN MELSUNGEN AG (DE)
International Classes:
A61M5/14; A61M5/142; A61M5/168; A61M5/165
Foreign References:
US20050145009A12005-07-07
US20150367070A12015-12-24
US6855122B12005-02-15
US20160213862A12016-07-28
Attorney, Agent or Firm:
PRÜFER & PARTNER MBB PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE NR. 321 (DE)
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Claims:
33

Patentansprüche

1 . Vorrichtung (1 , 100, 1000, 1100) zur Verabreichung einer Infusion oder Transfusion einer Flüssigkeit aus einem Behälter (4, 4') wobei die Vorrichtung (1 , 100, 1000, 1100) umfasst: eine Pumpe (11 , 111 , 121 , 1011 ) zum Fördern der Flüssigkeit über eine Leitung (24, 24', 28), die eine flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran (23, 23', 23a, 23a') aufweist, an einen Patienten,

- eine Druckmesseinrichtung (13, 113, 123, 1013) zum Erfassen von Messwerten entsprechend einem pumpenzulaufseitigen Druck, der im Inneren der Leitung (24, 24', 28) zwischen der Pumpe (11 , 111 , 121 , 1011 ) und der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran (23, 23', 23a, 23a') vorliegt, und eine Steuereinrichtung (14, 114, 1014), wobei die Steuereinrichtung (14, 114, 1014) eingerichtet ist, anhand der Messwerte eine Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen, wobei die Steuereinrichtung (14, 114, 1014) ferner eingerichtet ist, anhand der Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen, ob das Fördern der Flüssigkeit zu beenden ist, wobei die Steuereinrichtung (14, 114, 1014) ferner eingerichtet ist, ein Steuersignal zu erzeugen, wenn das Fördern der Flüssigkeit zu beenden ist, und wobei die Steuereinrichtung (14, 114, 1014) ferner eingerichtet ist, auf Grundlage des Steuersignals ein Kommunikationssignal an eine Datenverbindung (31 ) zwischen der Vorrichtung (1 ) und einer Einrichtung (3), die zum Einlesen des Kommunikationssignals eingerichtet ist, auszugeben und/oder auf Grundlage des Steuersignals die Vorrichtung (100, 1000, 1100) von einem ersten aktiven Betriebszustand in einen zweiten aktiven Betriebszustand zu versetzen.

2. Vorrichtung (100, 1000, 1100) gemäß Anspruch 1 , wobei im ersten aktiven Betriebszustand die Flüssigkeit als erste Flüssigkeit aus dem Behälter (4) als erstem Behälter und im zweiten aktiven Betriebszustand eine weitere 34

Flüssigkeit als zweite Flüssigkeit aus einem weiteren Behälter (4') als zweitem Behälter an den Patienten gefördert wird, und/oder wobei zum Versetzen der Vorrichtung (100) vom ersten in den zweiten aktiven Betriebszustand zusätzlich zur oder anstatt der Pumpe (111 ) als erster Pumpe eine weitere Pumpe (121 ) als zweite Pumpe angesteuert wird, und/oder wobei zum Versetzen der Vorrichtung (1000) vom ersten in den zweiten aktiven Betriebszustand ein Mehrwegeventil (1015) angesteuert wird. Vorrichtung (1 , 100, 1000, 1100) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung (14, 114, 1014) eingerichtet ist, anhand der Messwerte ein Absinken des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen und anhand des Absinkens festzustellen, ob das Fördern der Flüssigkeit zu beenden und das Steuersignal zu erzeugen ist, und/oder wobei die Steuereinrichtung (14, 114, 1014) eingerichtet ist festzustellen, ob das Fördern der Flüssigkeit zu beenden und das Steuersignal zu erzeugen ist, die Messwerte oder einen auf deren Grundlage berechneten Differenzen- oder Differentialquotienten mit einem Schwellenwert zu vergleichen. Vorrichtung (1 , 100, 1000, 1100) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung (14, 114, 1014) ferner eingerichtet ist zur Überprüfung der Feststellung, ob das Fördern der Flüssigkeit beendet ist, und ob ein Kommunikationssignal an eine Datenverbindung (31 ) zwischen der Vorrichtung und einer Einrichtung (3), die zum Einlesen des Kommunikationssignals eingerichtet ist, auszugeben ist und/oder ob die Vorrichtung (100, 1000, 1100) zu veranlassen ist, eine weitere Flüssigkeit aus einem weiteren Behälter (4') an den Patienten zu fördern, wobei die Überprüfung bevorzugt die Fähigkeit der Steuereinrichtung (14, 114, 1014) einschließt, die Pumprichtung der Pumpe (11 , 111 , 121 , 1011 ) umkehren zu lassen und anhand der von der Druckmesseinrichtung (13, 113, 123, 1013) erfassten Messwerten festzustellen, ob sich auf der der Pumpe (11 , 111 , 121 , 1011 ) abgewandten Seite der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran (23, 23', 23a, 23a') Flüssigkeit befindet, wobei die Steuereinrichtung (14, 114, 1014) ferner eingerichtet ist, je nach Ergebnis der Überprüfung das Steuersignal zu erzeugen.

5. Vorrichtung (1 , 100, 1000, 1100) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Leitung (24, 24', 28) eine pumpenzulaufseitig angeordnete Tropfkammer (21 , 2T) aufweist, welche einen Eingang (211 , 21 T) aufweist, durch den die Flüssigkeit aus dem Behälter (4, 4') in Form von Tropfen eintreten kann, und welche einen Ausgang (212, 212') aufweist, durch den die Flüssigkeit in die übrige Leitung (24, 24', 28) fließen kann, wobei die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran (23, 23', 23a, 23a') zwischen Eingang (211 , 211') und Ausgang (212, 212') angeordnet ist, wobei die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran (23, 23', 23a, 23a') bevorzugt im Bereich des Ausgangs (212, 212') angeordnet ist.

6. Vorrichtung (100) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung zusätzlich zur Pumpe (111 ) als erste Pumpe zum Fördern der Flüssigkeit mindestens eine weitere Pumpe (121 ) zum Fördern einer weiteren Flüssigkeit als zweite Pumpe an den Patienten umfasst, wobei die Steuereinrichtung (114) eingerichtet ist, die erste Pumpe (111 ) zu deaktivieren und die zweite Pumpe (121 ) zu aktivieren, um zu veranlassen, dass die weitere Flüssigkeit mit der zweiten Pumpe (121 ) an den Patienten gefördert wird.

7. Vorrichtung (1000, 1100) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung (1014) eingerichtet ist, ein in der Leitung (24, 24' 28) angeordnetes Mehrwegeventil (1015) so zu schalten, dass anschließend an das Fördern der Flüssigkeit als erste Flüssigkeit eine weitere Flüssigkeit als die zweite Flüssigkeit mit der Pumpe (1011 ) an den Patienten gefördert wird.

8. Vorrichtung (1 , 100, 1000, 1100) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Druckmesseinrichtung (13, 113, 123, 1013) und die Pumpe (11 , 111 , 121 , 1011 ) im selben Gehäuse (12, 112, 122, 1012) angeordnet sind.

9. System umfassend eine Vorrichtung (1 , 100, 1000, 1100) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche und mindestens ein Infusions- oder Transfusionsbesteck (2, 200, 201 , 20T, 2000), wobei das mindestens eine Infusions- oder Transfusionsbesteck (2, 200, 201 , 20T, 2000) eine Leitung (24, 24', 28) mit einer flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran (23, 23', 23a, 23a') und einen Patientenanschluss (25) umfasst, wobei die Leitung (24, 24', 28) bevorzugt eine Tropfkammer (21 , 2T), in der die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran (23, 23') im Ausgangsbereich angeordnet ist, aufweist.

10. System gemäß Anspruch 9, wobei die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran (23, 23', 23a, 23a') eine Luftstopp-Membran ist, und/oder wobei die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran (23, 23', 23a, 23a') eine flüssigkeitsrückhaltende Membran, insbesondere eine hydrophile und/oder poröse flüssigkeitsrückhaltende Membran ist.

11 . System gemäß einem der Ansprüche 9 bis 10, wobei die Vorrichtung (100) mindestens eine erste Pumpe (111 ) und eine zweite Pumpe (121 ) umfasst, wobei das System mindestens zwei Infusions- oder Transfusionsbestecke (201 , 201 ' umfasst und wobei die erste Pumpe (111 ) und die zweite Pumpe (121 ) jeweils einem der Infusions- oder Transfusionsbestecke (201 , 20T) zugeordnet sind.

12. System gemäß einem der Ansprüche 10 bis 11 , wobei die Vorrichtung (100) mindestens eine erste Pumpe (111 ) und eine zweite Pumpe (121 ) umfasst, wobei das System ferner ein Infusions- oder Transfusionsbesteck (200) umfasst, welches der ersten Pumpe (111 ) und der zweiten Pumpe (121 ) zugeordnet ist.

13. System gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei die Leitung (24, 24', 28) des mindestens einen Infusions- oder Transfusionsbestecks (2, 200, 201 , 20T, 2000) ein Mehrwegeventil (1015) umfasst, an dem mindestens eine erste und 37 eine zweite Zuleitung sowie eine Ableitung, die mit dem Patientenanschluss verbunden ist, Zusammentreffen, wobei das Mehrwegeventil bevorzugt ein Mehrwege-Magnetventil und/oder ein aktorisch betriebener Mehrwegehahn ist. Verfahren zum Steuern einer Vorrichtung (1 , 100, 1000, 1010) zur Verabreichung einer Infusion oder Transfusion einer Flüssigkeit aus einem Behälter (4, 4'), insbesondere Verfahren zum Steuern einer Vorrichtung (1 , 100, 1000, 1010) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Vorrichtung (1 , 100, 1000, 1010) umfasst: eine Pumpe (11 , 111 , 121 , 1011 ) zum Fördern der Flüssigkeit über eine Leitung (24, 24', 28), die eine flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran (23, 23', 23a, 23a') aufweist, an einen Patienten,

- eine Druckmesseinrichtung (13, 113, 123, 1013) zum Erfassen von Messwerten entsprechend einem pumpenzulaufseitigen Druck, der im Inneren der Leitung (24, 24', 28) zwischen der Pumpe (11 , 111 , 121 , 1011 ) und der flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran(23, 23', 23a, 23a') vorliegt, und eine Steuereinrichtung (14, 114, 1014), wobei die Steuereinrichtung (14, 114, 1014) eingerichtet ist, anhand der Messwerte eine Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen, wobei die Steuereinrichtung (14, 114, 1014) ferner eingerichtet ist, anhand der Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen, ob das Fördern der Flüssigkeit zu beenden ist, wobei die Steuereinrichtung (14, 114, 1014) ferner eingerichtet ist, ein Steuersignal zu erzeugen, wenn das Fördern der Flüssigkeit zu beenden ist, und wobei die Steuereinrichtung (14, 114, 1014) ferner eingerichtet ist, auf Grundlage des Steuersignals ein Kommunikationssignal an eine Datenverbindung (31 ) zwischen der Vorrichtung (1 ) und einer Einrichtung (3), die zum Einlesen des Kommunikationssignals eingerichtet ist, auszugeben und/oder auf Grundlage des Steuersignals die Vorrichtung (100, 1000, 1010) 38 von einem ersten aktiven Betriebszustand in einen zweiten aktiven Betriebszustand zu versetzen. Verfahren gemäß Anspruch 14, wobei im ersten aktiven Betriebszustand die Flüssigkeit als erste Flüssigkeit aus dem Behälter (4) als erstem Behälter und im zweiten aktiven Betriebszustand eine weitere Flüssigkeit als zweite Flüssigkeit aus einem weiteren Behälter (4') an den Patienten gefördert wird, und/oder wobei zum Versetzen der Vorrichtung (100) vom ersten in den zweiten aktiven Betriebszustand zusätzlich zur oder anstatt der Pumpe (111 ) als erster Pumpe eine weitere Pumpe (121 ) als zweite Pumpe angesteuert wird, und/oder wobei zum Versetzen der Vorrichtung (1000) vom ersten in den zweiten aktiven Betriebszustand ein Mehrwegeventil (1015) angesteuert wird.

Description:
Vorrichtung zur Verabreichung einer Infusion oder Transfusion, System umfassend eine derartige Vorrichtung und Verfahren zum Steuern einer derartigen Vorrichtung

Zu therapeutischen Zwecken werden in der Human- und Veterinärmedizin Infusionen und Transfusionen durchgeführt. Infusionen und Transfusionen dienen der Verabreichung von Flüssigkeiten an einen Patienten. Beispielsweise können Infusionen der Verabreichung von flüssigen Arzneimitteln (Wirkstofflösungen etc.) dienen.

Unter einem Infusions- oder Transfusionsbesteck wird ein Produkt verstanden, mit dem die Verabreichung einer medizinischen Infusion oder die Durchführung einer medizinischen Transfusion oder die Durchführung einer vergleichbaren Verabreichung einer Flüssigkeit vorgenommen werden kann. Für ein Infusions- oder Transfusionsbesteck sind beispielsweise auch die Begriffe "Infusionsbesteck", "Infusions- oder Transfusionsset" oder "Infusionsset" üblich, wobei bei Verwendung der Begriffe "Infusionsbesteck" und "Infusionsset" nicht ausgeschlossen werden soll, dass mit dem so bezeichneten Produkt beispielsweise auch eine Transfusion durchgeführt werden kann.

Ein Infusions- oder Transfusionsbesteck weist in der Regel einen Schlauch und häufig eine Tropfkammer auf. Das Infusions- oder Transfusionsbesteck kann optional weitere Komponenten umfassen, beispielsweise einen Durchflussregler zur Kontrolle der Fließgeschwindigkeit der Flüssigkeit wie etwa eine Rollenklemme. Die im Rahmen einer Infusion oder Transfusion zu verabreichende Flüssigkeit wird in einem Behälter bereitgestellt. Bei dem Behälter kann es sich beispielsweise um eine Infusionsflasche, einen Infusionsbeutel, eine Blutkonserve etc. handeln. Wenn eine Tropfkammer vorhanden ist, wird diese in der Regel über einen Behälteranschluss mit dem Behälter verbunden, sodass die Flüssigkeit aus dem Behälter in die Tropfkammer gelangen kann. Im Inneren der Tropfkammer ein Tropfenformer vorgesehen, der bewirkt, dass die Flüssigkeit aus dem Behälter in Form von Tropfen normierter Größe in die Tropfkammer eintritt. Bei dem Behälteranschluss kann es sich beispielsweise um eine Stechvorrichtung wie etwa einen hohlen Dorn handeln, mit dem ein den Behälter verschließendes Septum durchstochen werden kann und der in seinem Inneren typischerweise mehrere Kanäle aufweist. Eine derartige Stechvorrichtung wird allgemein als "Spike" bezeichnet. Es sind daneben weitere Systeme bekannt, um die Tropfkammer mit dem Behälter zu verbinden, beispielsweise Kupplungssysteme, welche es nicht zulassen, dass die Tropfkammer und der Behälter, nachdem diese miteinander verbunden worden sind, wieder getrennt werden können. Die Tropfkammer steht in Fluidverbindung mit einem Ende des Schlauchs, sodass Flüssigkeit aus der Tropfkammer in den Schlauch eintreten kann. Wenn auf die Verwendung einer Tropfkammer verzichtet wird, ist der Schlauch unmittelbar mit dem Behälter oder einem geeigneten Behälteranschluss verbunden. Der Schlauch weist an einem anderen Ende einen Anschluss für einen Patientenzugang (z.B. Venenkanüle oder Venenkatheter) auf. Der Anschluss für den Patientenzugang wird nachfolgend als "Patientenanschluss" bezeichnet. Der Patientenzugang kann optional auch als Teil des Infusions- oder Transfusionsbestecks betrachtet werden.

Eine Tropfkammer stellt, wie beschrieben, die Verbindung zwischen Schlauch und dem Behälter her. In der Regel sind die Vorrichtungen, die die Belüftung des Systems gewährleisten, in die Tropfkammer integriert. Dazu weist die Tropfkammer üblicherweise eine Belüftungsvorrichtung mit einem manuell zu bedienenden oder einem automatischen Belüftungsventil und einem zum Inneren der Tropfkammer offenen Belüftungskanal auf. Im Stand der Technik sind unterschiedliche Ausführungsformen der Belüftungsvorrichtung auf Basis verschiedener Ventiltypen sowie mit und ohne Belüftungsfilter bekannt, beispielsweise manuelle Belüftungsvorrichtungen, die über eine manuell zu betätigende Klappe als Belüftungsventil verfügen, sowie automatische Belüftungsventile, die ein Rückschlagventil als Belüftungsventil aufweisen. Alternativ ist die manuelle oder automatische Belüftungsvorrichtung nicht in eine Tropfkammer integriert sondern an einer anderen geeigneten Position des Systems angeordnet. Vorliegende Erfindung ist mit manuellen und automatischen Belüftungsvorrichtungen kompatibel. Insbesondere wenn der Behälter, in dem die zu verabreichende Flüssigkeit vorgelegt wird, kollabierbar ist, kann auf die Verwendung einer Tropfkammer bzw. einer Belüftungsvorrichtung auch verzichtet werden, weil es dann nicht erforderlich ist, für den Druckausgleich Luft in das System einströmen zu lassen.

Neben der Technik der Schwerkraftinfusion oder Schwerkrafttransfusion, bei der die Flüssigkeit ausschließlich durch die Wirkung der Schwerkraft vom Behälter zum Patientenzugang gefördert wird, hat sich die Technik der Pumpeninfusion oder Pumpentransfusion etabliert. Bei der Pumpeninfusion oder Pumpentransfusion erfolgt das Fördern der Flüssigkeit unter Verwendung einer Pumpe. Durch die Verwendung einer Pumpe lässt sich das Verabreichen der Flüssigkeit besser kontrollieren. Als Pumpe kann beispielsweise eine peristaltische Pumpe verwendet werden, welche mit einem Bereich des Schlauchs in Verbindung steht und diesen periodisch verformt, um eine peristaltische Pumpbewegung zu erzeugen. Derartige peristaltische Pumpen sind vorteilhaft, weil keine Bauteile der Pumpe mit der Flüssigkeit in Berührung kommen, sodass durch die Verwendung der Pumpe keine Kontaminationsgefahr besteht. Ferner sind peristaltische Pumpen einfach handzuhaben. Insbesondere ist es einfach, einen Schlauch mit der Pumpe zu verbinden und diese Verbindung nach Beendigung der Infusion wieder zu lösen. Peristaltische Infusions- oder Transfusionspumpen weisen dazu in der Regel ein Gehäuse mit einem offenen Kanal oder Schlitz auf, in den der Schlauch eingebracht wird.

Im Zuge der Verabreichung einer Infusion oder Transfusion muss verhindert werden, dass größere Mengen Luft in den Körper des Patienten gelangen. Luft, die in die Blutbahn eintritt, kann beispielsweise eine lebensbedrohliche Luftembolie verursachen. Um den Lufteintritt in den Körper des Patienten zu verhindern, ist es beispielsweise erforderlich, den Schlauch vor Beginn der Verabreichung der Flüssigkeit an den Patienten mit der Flüssigkeit zu Füllen. Dieser Vorbereitungsschritt wird häufig als "Priming" oder "Primen" bezeichnet. Um den Lufteintritt in den Körper des Patienten zu verhindern, muss ferner sichergestellt werden, dass die Infusion oder Transfusion beendet wird, sobald die zu verabreichende Flüssigkeit aufgebraucht ist. Um die rechtzeitige Beendigung der Infusion oder Transfusion zu erleichtern, verfügen manche der am Markt erhältlichen Infusions- oder Transfusionsbestecke über eine flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran. Diese flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran ist im Fluidkanal, durch den die Flüssigkeit vom Behälter zum Patientenzugang gelangt, angeordnet. Beispielsweise kann die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran am Boden der Tropfkammer, d.h. im Bereich ihres Ausgangs, angeordnet sein. Sie kann aber auch an einer anderen Stelle des Schlauchs angeordnet sein. Wenn die Flüssigkeit soweit verbraucht ist, dass sich im Bereich des Fluidkanals zwischen der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran und dem Behälter im Wesentlichen keine Flüssigkeit mehr befindet, baut sich an der flüssigkeitsrückhaltenden Membran ein Widerstand gegen das weitere Fließen der Flüssigkeit auf. Das heißt, die flüssigkeitsrückhaltende Membran hat die Funktion einer Membran, die dem Abfließen der in dem Schlauch unterhalb der flüssigkeitsrückhaltenden Membran befindliche Flüssigkeitssäule einen Widerstand entgegensetzt. Die Funktion der flüssigkeitsrückhaltenden Membran wird weiter unten im Detail beschrieben. Im Zuge einer Schwerkraftinfusion oder -transfusion kann dieser Effekt dazu ausgenutzt werden, dass das Fließen von Flüssigkeit stoppt, sobald der Behälter bzw. die Tropfkammer leer ist. Im Zuge einer Pumpeninfusion oder Pumpentransfusion kann dieser Effekt in ähnlicher Weise ausgenutzt werden, indem die Pumpe so ausgelegt ist, dass ein Alarmsignal abgesetzt und/oder das Fördern von Flüssigkeit eingestellt wird, sobald der Behälter bzw. die Tropfkammer leer ist. Üblicherweise verfügen die verwendeten Pumpen über eine Druckmesseinrichtung, die den Druck der Flüssigkeit im pumpenzulaufseitigen Bereich des Schlauchs erfassen kann. Unter dem pumpenzulaufseitigen Bereich des Schlauchs wird der Bereich des Schlauchs, der sich stromaufwärts der Pumpe befindet, verstanden. Die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran ist bevorzugt stromaufwärts der Pumpe angeordnet. Unter dem pumpenzulaufseitigen Bereich des Schlauchs wird in diesem Fall daher der Bereich zwischen der Pumpe und der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran verstanden. Wenn der Behälter bzw. die Tropfkammer leer ist, sinkt der Druck der Flüssigkeit im pumpenzulaufseitigen Bereich des Schlauchs. Eine Steuereinrichtung, die Signale von der Druckmesseinrichtung empfängt, ist eingerichtet, bei festgestellter Beendigung der Infusion oder Transfusion ein akustisches und/oder optisches Alarmsignal abzusetzen und/oder die Pumpe auszuschalten.

Wenn ein Alarmsignal abgesetzt worden ist und/oder die Pumpe ausgeschaltet worden ist, ist es erforderlich, dass medizinisches Personal weitere Schritte setzt. Die weiteren Schritte können beispielsweise im Anschließen einer weiteren Infusion oder Transfusion bestehen. Die weiteren Schritte können beispielsweise auch in der Protokollierung des Abschlusses der Infusion oder Transfusion und der Abkoppelung des Infusions- oder Transfusionsbestecks vom Patienten bestehen. Auf jeden Fall ist es erforderlich, dass medizinisches Personal vor Ort ist, um das Alarmsignal wahrzunehmen und die weiteren Schritte setzen zu können.

Ausgehend von der obengenannten Situation besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, eine verbesserte Vorrichtung zur Verabreichung einer Infusion oder Transfusion, ein verbessertes System umfassend eine derartige Vorrichtung und ein verbessertes Verfahren zum Steuern einer derartigen Vorrichtung bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 , ein System gemäß Anspruch 9 und ein Verfahren gemäß Anspruch 14. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich insbesondere aus den Unteransprüchen. Dabei können die in Unteransprüchen und nachfolgender Beschreibung des Gegenstands zu einem unabhängigen Anspruch angeführten Merkmale auch zur vorteilhaften Ausgestaltung des Gegenstands zu einem anderen Anspruch derselben oder einer anderen Anspruchskategorie verwendet werden.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung handelt es sich um eine Vorrichtung zur Verabreichung einer Infusion oder Transfusion einer Flüssigkeit aus einem Behälter. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst eine Pumpe zum Fördern der Flüssigkeit über eine Leitung, die eine flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran aufweist, an einen Patientenanschluss. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst ferner eine Druckmesseinrichtung zum Erfassen von Messwerten entsprechend einem pumpenzulaufseitigen Druck, der im Inneren der Leitung zwischen der Pumpe und der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran vorliegt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst ferner eine Steuereinrichtung. Die Steuereinrichtung ist eingerichtet, anhand der Messwerte eine Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen. Die Steuereinrichtung ist ferner eingerichtet, anhand der Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen, ob das Fördern der Flüssigkeit zu beenden ist. Die Steuereinrichtung ist ferner eingerichtet, ein Steuersignal zu erzeugen, wenn das Fördern der Flüssigkeit zu beenden ist. Die Steuereinrichtung ist ferner eingerichtet, auf Grundlage des Steuersignals ein Kommunikationssignal an eine Datenverbindung zwischen der Vorrichtung und einer Einrichtung, die zum Einlesen des Kommunikationssignals eingerichtet ist, auszugeben und/oder auf Grundlage des Steuersignals die Vorrichtung von einem ersten aktiven Betriebszustand in einen zweiten aktiven Betriebszustand zu versetzen.

Dabei kann die Datenverbindung kabellos, z.B mittels WIFI, sein.

Dabei kann es sich bei der Einrichtung, die zum Einlesen des Kommunikationssignals eingerichtet ist, um eine externe Einrichtung, d.h. um eine Einrichtung außerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung handeln. Bei dieser Einrichtung kann es sich auch um eine intern Einrichtung handeln, beispielsweise um ein im Bereich der Pumpe, insbesondere im selben Gehäuse wie die Pumpe angeordnetes Display und/oder einen akustischen Signalgeber. Es kann sich bei dieser Einrichtung auch um eine weitere Pumpe oder ein schaltbares Mehrwegeventil handeln.

Dabei ist ein "aktiver Betriebszustand" ein Betriebszustand, in dem die Vorrichtung eine Flüssigkeit pumpt. Das heißt, der inaktive Zustand der Vorrichtung, in dem keine Pumpe eine Tätigkeit ausführt, ist kein aktiver Betriebszustand.

In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, dass im ersten Betriebszustand die Flüssigkeit als erste Flüssigkeit aus dem Behälter als erstem Behälter und im zweiten Betriebszustand eine weitere Flüssigkeit als zweite Flüssigkeit aus einem weiteren Behälter als zweitem Behälter an den Patientenanschluss gefördert wird. In diesem Fall ist die Steuereinrichtung eingerichtet, auf Grundlage des Steuersignals die Vorrichtung zu veranlassen, eine weitere Flüssigkeit aus einem weiteren Behälter an den Patientenanschluss zu fördern.

In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Steuereinrichtung eingerichtet, auf Grundlage des Steuersignals ein Kommunikationssignal an eine Datenverbindung zwischen der Vorrichtung und einer Einrichtung, die zum Einlesen des Kommunikationssignals eingerichtet ist, auszugeben. Bei dieser Einrichtung handelt es sich bevorzugt um eine externe Vorrichtung, sodass durch das Kommunikationssignal eine Vorrichtung außerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu einer Tätigkeit veranlasst werden kann. Die Datenverbindung kann kabellos, z.B mittels WIFI, sein.

Dadurch ist es beispielsweise möglich, die Beendigung einer Infusion oder Transfusion über ein computergestütztes Informationssystem zu verarbeiten. Das computergestütze Informationssystem kann dabei verschiedenen Zwecken dienen. Beispielsweise kann das computergestütze Informationssystem dazu dienen, die Beendigung der Infusion automatisch zu protokollieren und/oder in der elektronischen Krankenakte des Patienten zu vermerken. Beispielsweise kann das computergestütze Informationssystem auch dazu dienen, das zuständige medizinische Personal von der Beendigung der Infusion zu informieren, ohne dass das medizinische Personal vor Ort sein muss. Die Übermittlung der Information kann beispielsweise auf ein mobiles Endgerät (Mobiltelefon etc.) erfolgen.

Durch die Ausgabe des Kommunikationssignals an eine derartige Einrichtung ist es beispielsweise ferner möglich, andere medizinische Geräte zu steuern.

Beispielsweise kann ein medizinisches Analysegerät dazu veranlasst werden, eine medizinische Untersuchung am Patienten durchzuführen, die unmittelbar oder eine vorbestimmte Zeit nach Verabreichung der Infusion erforderlich ist. Die Durchführung der medizinischen Untersuchung muss in diesem Fall nicht in einem gesonderten Schritt vom medizinischen Personal initiiert werden. Bei dieser Einrichtung kann es sich auch um eine andere Vorrichtung zur Verabreichung einer Infusion oder Transfusion handeln, die mit der Verabreichung beginnt, wenn sie ein entsprechendes Kommunikationssignal erhält. Auf diese Weise ist die Verabreichung mehrerer Infusionen oder Transfusionen möglich, ohne dass das medizinische Personal zwischen den einzelnen Infusionen oder Transfusionen tätig werden muss.

Bei dieser Einrichtung kann es sich um eine externe Einrichtung, d.h. um eine Einrichtung außerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung handeln. Bei dieser Einrichtung kann es sich auch um eine intern Einrichtung handeln, beispielsweise um ein im Bereich der Pumpe, insbesondere im selben Gehäuse wie die Pumpe angeordnetes Display und/oder einen akustischen Signalgeber. Es kann sich bei dieser Einrichtung auch um eine weitere Pumpe oder ein schaltbares Mehrwegeventil handeln.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Steuereinrichtung eingerichtet, auf Grundlage des Steuersignals die Vorrichtung zu veranlassen, eine weitere Flüssigkeit aus einem weiteren Behälter an den Patientenanschluss zu fördern. Dadurch ist es beispielsweise möglich, nach Beendigung der Verabreichung der Flüssigkeit aus einem Behälter automatisch eine weitere Flüssigkeit aus einem anderen Behälter zu verabreichen, ohne dass das medizinische Personal tätig werden muss. Auf diese Weise lässt sich eine sequentielle Infusion von Flüssigkeiten aus zwei oder mehr als zwei Behältern in automatisierter und daher zeit- und kostensparender Weise durchführen.

In weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung werden die obengenannten Ausführungsbeispiele kombiniert. Beispielsweise kann die Steuereinrichtung eingerichtet sein, die Vorrichtung zu veranlassen, zunächst eine Flüssigkeit aus einem Behälter zu verabreichen, dann auf Grundlage des Steuersignals ein medizinisches Analysegerät zu veranlassen, eine medizinische Untersuchung am Patienten durchzuführen, um festzustellen, ob eine weitere Flüssigkeit aus einem weiteren Behälter zu verabreichen ist, und gegebenenfalls dieselbe Vorrichtung oder eine andere Vorrichtung zu veranlassen, eine weitere Flüssigkeit aus einem weiteren Behälter an den Patientenanschluss zu fördern.

Bei allen Ausführungsbeispielen ergibt sich der Vorteil, dass neben der Druckmesseinrichtung keine speziellen Sensoren erforderlich sind, um die Feststellung, ob die Verabreichung einer Flüssigkeit zu beenden ist, zu ermöglichen. Durch den Verzicht auf spezielle zusätzliche Sensoren lassen sich die Komplexität der Vorrichtung und ihrer Verwendung sowie die Kosten ihrer Herstellung und Wartung reduzieren. Durch den Verzicht auf spezielle zusätzliche Sensoren lässt sich außerdem die Fehleranfälligkeit der Vorrichtung reduzieren.

Bei dem erfindungsgemäßen System handelt es sich um ein System, das eine erfindungsgemäße Vorrichtung und mindestens ein Infusions- oder Transfusionsbesteck umfasst. Das mindestens eine Infusions- oder Transfusionsbesteck umfasst eine Leitung mit einer flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran und einen Patientenanschluss. Durch das erfindungsgemäße System werden die Geräte bereitgestellt, mit denen eine Flüssigkeit aus einem Behälter an einen Patientenzugang gefördert werden kann, wobei die vorteilhaften Effekte der Erfindung erzielt werden können.

Bevorzugt weist die Leitung eine Tropfkammer, in der die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran im Ausgangsbereich angeordnet ist, auf.

Bevorzugt erfasst die Druckmesseinrichtung die Messwerte entsprechend dem pumpenzulaufseitigen Druck intermittierend, wobei weiter bevorzugt zwischen der Erfassung zweier zeitlich aufeinanderfolgender Messwerte jeweils gleiche Zeitintervalle liegen.

Bevorzugt ist die Pumpe eine peristaltische Pumpe.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich um ein Verfahren zum Steuern einer Vorrichtung zur Verabreichung einer Infusion oder Transfusion einer Flüssigkeit aus einem Behälter, wobei die Vorrichtung umfasst:

- eine Pumpe zum Fördern der Flüssigkeit über eine Leitung, die eine flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran aufweist, an einen Patientenanschluss,

- eine Druckmesseinrichtung zum Erfassen von Messwerten entsprechend einem pumpenzulaufseitigen Druck, der im Inneren der Leitung zwischen der Pumpe und der Tropfkammer vorliegt, und

- eine Steuereinrichtung,

Die Steuereinrichtung ist eingerichtet, anhand der Messwerte eine Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen. Die Steuereinrichtung ist ferner eingerichtet, anhand der Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen, ob das Fördern der Flüssigkeit zu beenden ist. Die Steuereinrichtung ist ferner eingerichtet, ein Steuersignal zu erzeugen, wenn das Fördern der Flüssigkeit zu beenden ist. Die Steuereinrichtung ist ferner eingerichtet, auf Grundlage des Steuersignals ein Kommunikationssignal an eine Datenverbindung zwischen der Vorrichtung und einer Einrichtung, die zum Einlesen des Kommunikationssignals eingerichtet ist, auszugeben und/oder auf Grundlage des Steuersignals die Vorrichtung von einem ersten aktiven Betriebszustand in einen zweiten aktiven Betriebszustand zu versetzen, beispielsweise indem sie die Vorrichtung veranlasst, eine weitere Flüssigkeit aus einem weiteren Behälter an den Patientenanschluss zu fördern. Die Datenverbindung kann kabellos, z.B mittels WIFI, sein.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es insbesondere möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung zu steuern, um die vorteilhaften Effekte der Erfindung zu erzielen.

Weitere Merkmale, Zweckmäßigkeiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand von exemplarischen Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungsfiguren beschrieben.

Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie ein System aus der Vorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel und einem Infusions- und Transfusionsbesteck sowie einer Einrichtung, die zum Einlesen des Kommunikationssignals eingerichtet ist, und zeigt zudem ein Gefäß. Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie ein System aus der Vorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel und einem Infusions- und Transfusionsbesteck und zeigt zudem zwei Gefäße.

Fig. 3 zeigt die Vorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie ein System aus der Vorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel und zwei Infusions- und Transfusionsbestecken und zeigt zudem zwei Gefäße.

Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie ein System aus der Vorrichtung gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel und einem Infusions- und Transfusionsbesteck und zeigt zudem zwei Gefäße.

Fig. 5 zeigt eine Vorrichtung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie ein Infusions- oder Transfusionsbesteck 2, das nicht Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist. Die Vorrichtung 1 und das Infusions- oder Transfusionsbesteck 2 stellen gemeinsam ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems dar. Darüber hinaus ist in Fig. 1 eine Einrichtung 3, die zum Einlesen des Kommunikationssignals eingerichtet ist, dargestellt. Die Einrichtung 3 ist dabei als externe Einrichtung 3, die nicht Teil des erfindungsgemäßen Systems ist, dargestellt. Ferner ist in Fig. 1 ein Behälter 4, in dem eine an einen Patienten zu verabreichende Flüssigkeit bereitgestellt ist, dargestellt. Der Behälter 4 ist nicht Teil des erfindungsgemäßen Systems. Bei dem Behälter 4 kann es sich beispielsweise um eine Infusionsflasche, einen Infusionsbeutel, eine Blutkonserve etc. handeln.

Das in Fig. 1 konkret dargestellte Infusions- oder Transfusionsbesteck 2 umfasst eine

Tropfkammer 21 mit einem Eingang 211 , durch den die Flüssigkeit in die

Tropfkammer 21 eintreten kann, und einem Ausgang 212, durch den die Flüssigkeit in den zum Patienten führenden Schlauch gelangen kann. In der Betriebsstellung der Tropfkammer 21 befindet sich der Eingang 211 oben, während sich der Ausgang 212 unten befindet.

Die Tropfkammer 21 verfügt im Bereich des Eingangs 211 über einen Behälteranschluss 22 zum Verbinden mit einem Behälter 4, sodass die Flüssigkeit aus dem Behälter 4 in die Tropf kämm er 21 gelangen kann. Im Inneren der Tropfkammer 21 ist im Bereich des Eingangs 211 ein Tropfenformer (in Fig. 1 nicht dargestellt) vorgesehen, der bewirkt, dass die Flüssigkeit in Form von Tropfen normierter Größe eintritt. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Behälteranschluss 22 handelt es sich um eine Stechvorrichtung, mit der ein den Behälter 4 verschließendes Septum durchstochen werden kann und die in ihrem Inneren typischerweise mehrere Kanäle aufweist. Eine derartige Stechvorrichtung wird allgemein als "Spike" bezeichnet. Alternativ kann der Behälteranschluss beispielsweise in Form eines anderen Kupplungssystems ausgebildet sein.

Die Tropfkammer 21 verfügt bevorzugt über eine in Fig. 1 nicht dargestellte Belüftungsvorrichtung.

Im Bereich des Ausgangs 212 der Tropfkammer ist eine flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23 angeordnet. Die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23 hat die Funktion, den Durchtritt von Fluid zu verhindern, wenn sich oberhalb der Membran keine Flüssigkeit oder lediglich ein niedriger Flüssigkeitsstand befindet. Auf diese Weise wird der Durchtritt von Luft durch die Membran verhindert, sodass sichergestellt wird, dass keine Luft in die Blutbahn des Patienten gelangt.

Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass die Membran einen porösen Aufbau hat und die durch die Membran hindurchfließende Flüssigkeit durch die Poren bzw. durch die von den Poren gebildeten Kanäle fließt. Die Funktion einer derartigen Membran wird entsprechend einer Theorie folgendermaßen erklärt, wobei vorliegende Erfindung nicht darauf beschränkt ist, dass die flüssigkeitsrückhaltende Membran entsprechend dieser Theorie funktioniert: Wenn sich oberhalb der Membran zumindest eine gewisse Menge an Flüssigkeit befindet bzw. Flüssigkeit von oben auf die Membran getropft wird, stellt das Gewicht dieser Flüssigkeit nach der Theorie einen ausreichenden Druck bereit, um das Fließen der Flüssigkeit durch die Poren bzw. Kanäle zu ermöglichen. Wenn sich oberhalb der Membran keine Flüssigkeit oder ein lediglich geringfügiger Flüssigkeitsüberstand befindet, wird die Flüssigkeit infolge von Kapillarkräften in den Poren bzw. Kanälen gehalten und ein Fließen von Luft durch die Poren bzw. Kanäle hindurch kann verhindert werden. Man kann sich die dann vorliegende Situation so vorstellen, dass die Flüssigkeit in den Poren bzw. Kanälen einen Meniskus ausbildet und nicht weiterfließt. Dieser Kapillareffekt wird auch als "capillary stop flow" bezeichnet. Bevorzugt umfasst die Membran ein hydrophiles Material, weil der Kapillareffekt dann stärker ausgeprägt ist als im Fall eines nicht hydrophilen Materials.

Die Druckdifferenz zwischen der Oberseite und der Unterseite der Membran, ab der Luft in die Membran eindringen kann, um die durch den beschriebenen Kapillareffekt in den Poren bzw. Kanälen gehaltene Flüssigkeit zu verdrängen, wird als Durchbruchsdruck bezeichnet. Für den Durchbruchsdruck wird auch die Bezeichnung "bubble point pressure" verwendet. Im Betrieb befindet sich im Schlauch unterhalb der Membran eine Flüssigkeitssäule, die auf die Membran infolge der Schwerkraft einen von der Länge der Flüssigkeitssäule abhängigen Unterdrück erzeugt. Der Durchbruchsdruck muss den durch die Flüssigkeitssäule erzeugten Unterdrück übersteigen, um ein Abfließen der Flüssigkeitssäule und ein Eindringen von Luft in den Schlauch zu verhindern. Die Dimensionen der Membran sowie ihre Materialität und Struktur werden für die Schwerkraftinfusion so ausgewählt und an die Infusionsflüssigkeit und die Länge des Schlauchs angepasst, dass der Durchbruchsdruck ausreichend ist und die Membran das Abfließen der Flüssigkeitssäule verhindern kann. Beispielsweise beträgt der Durchbruchsdruck bei einigen im Handel erhältlichen Infusionsbestecken mit einer Schlauchlänge von ca. 150 cm mindestens 20 kPa. 20 kPa entsprechen einer Wassersäule von 200 cm. Da die Schlauchlänge und damit die Flüssigkeitssäule kürzer sind, wird bei der Schwerkraftinfusion das Fließen automatisch gestoppt, sobald die der Behälter bzw. die Tropfkammer leer ist. Bei Verwendung einer Infusionspumpe wird beispielsweise die Pumpe automatisch ausgeschaltet, sobald die Druckdifferenz zwischen der Oberseite und der Unterseite der Membran einen vorbestimmten Wert aufweist, der geringer als der Durchbruchsdruck ist. Beispielsweise kann die Pumpe so eingestellt sein, dass sie bei einem Druckabfall von 17 kPa (entsprechend einem Druck im Schlauch von -17 kPa gegenüber dem während der Infusion ansonsten herrschenden Drucks) abschaltet.

Das Infusions- oder Transfusionsbesteck 2 umfasst ferner einen Schlauch 24. In dem in Fig. 1 dargestellten konkreten Ausführungsbeispiel ist der Schlauch 24 mit dem Ausgang 212 der Tropfkammer 21 verbunden. In alternativen Ausführungsbeispielen, in denen das Infusions- oder Transfusionsbesteck 2 über keine Tropfkammer verfügt, ist der Schlauch 24 direkt mit dem Behälteranschluss 22 oder direkt mit dem Behälter 4 verbunden.

Die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23 ist alternativ nicht im Bereich des Ausgangs einer Tropfkammer angeordnet, sondern in einem separaten Element 23a entlang des Schlauchs 24. Die Flüssigkeit muss in jedem Fall die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23a passieren, um vom Behälter zum Patienten fließen zu können. Ferner ist es möglich, dass entlang des Schlauchs 24 mehrere flüssigkeitsrückhaltende Filtermembranen 23, 23a angeordnet sind.

Das Infusions- oder Transfusionsbesteck 2 umfasst ferner einen Patientenanschluss 25, der mit einem Ende des Schlauches 24 verbunden ist. Der Patientenanschluss 25 stellt einen Anschluss für einen Patientenzugang bereit. Der Patientenzugang ist in Fig. 1 nicht dargestellt. Bei dem Patientenzugang kann es sich beispielsweise um eine Venenkanüle, einen Venenkatheter etc. handeln. Der Patientenzugang kann optional auch als Teil des Infusions- oder Transfusionsbestecks betrachtet werden.

Wenn auf die Verwendung einer Tropfkammer verzichtet wird, ist der Schlauch 24 unmittelbar mit dem Behälter 4 oder einem geeigneten Behälteranschluss verbunden. Die flüssigkeitsrückhaltende Membran 23a ist dann an geeigneter Stelle entlang des Schlauchs 24 angeordnet.

Das Infusions- oder Transfusionsbesteck 2 kann optional weitere Komponenten umfassen, beispielsweise einen Durchflussregler 26 zum Absperren des Schlauches 24 und/oder zur Kontrolle der Fließgeschwindigkeit der Flüssigkeit. Der optionale Durchflussregler 26 ist in Fig. 1 beispielhaft als Rollenklemme dargestellt.

Das Infusions- oder Transfusionsbesteck 2 stellt eine Verbindung zwischen einem Behälter 4, in dem die zu verabreichende Flüssigkeit bereitgestellt ist, und einem Patientenzugang bereit. Im Betrieb, d.h. während einer Infusion oder Transfusion, gelangt Flüssigkeit aus dem Behälter 4 in den Schlauch 24 und durch diesen Schlauch 24 hindurch zum Patientenanschluss 25, welcher mit dem Patientenzugang verbunden ist. Optional ist eine Tropfkammer 21 vorgesehen, welche eine Verbindung zwischen dem Schlauch 24 und dem Behälteranschluss 22, der mit dem Behälter 4 verbunden ist, bereitstellt. Die Flüssigkeit durchdringt auf ihrem Weg vom Behälter 4 zum Patientenanschluss 25 die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23a. Die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23a ist bevorzugt stromaufwärts der nachfolgend beschriebenen Pumpe angeordnet.

Das Infusions- oder Transfusionsbesteck 2 ist daher ein Beispiel für eine Leitung, die eine flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23a aufweist und die zum Fördern einer Flüssigkeit an einen mit dem Patientenanschluss 25 verbundenen Patientenzugang dient.

Die Vorrichtung 1 umfasst eine Pumpe 11 . Die Pumpe 11 ist optional in einem Gehäuse 12 angeordnet. Bei der Pumpe 11 handelt es sich beispielsweise um eine peristaltische Pumpe, welche mit einem Bereich des Schlauchs 24 in Verbindung gebracht werden kann, um diesen periodisch so zu verformen, dass eine peristaltische Pumpbewegung erzeugt wird. Durch die peristaltische Pumpbewegung der Wandung des Schlauchs 24 wird Flüssigkeit durch den Schlauch in Richtung des Patientenanschlusses 25 gefördert.

Die Vorrichtung 1 umfasst ferner eine Druckmesseinrichtung 13 zum Erfassen von Messwerten entsprechend einem pumpenzulaufseitigen Druck, der im Inneren der Leitung, d.h. im Inneren des Schlauchs 24, zwischen der Pumpe und der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran vorliegt. Bevorzugt sind die Druckmesseinrichtung 13 und die Pumpe 11 im selben Gehäuse 12 angeordnet. Dadurch ist sichergestellt, dass die Druckmesseinrichtung 13 die Druckwerte an der richtigen Position entlang des Schlauchs 24 erfasst. Ferner lässt sich dadurch eine für den Benutzer einfache Handhabung erreichen, da der Benutzer den Schlauch 24 lediglich mit einem Gerät verbinden muss, dessen Gehäuse 12 die Pumpe 11 und die Druckmesseinrichtung 13 beinhaltet.

Bei der Druckmesseinrichtung 13 kann es sich beispielsweise um eine Messeinrichtung handeln, die die Größe des Querschnitts des elastischen Schlauchs 24 im Bereich vor der Pumpe bestimmt. Bei der Druckmesseinrichtung 13 kann es sich alternativ beispielsweise um eine Messeinrichtung handeln, die den Widerstand des elastischen Schlauchs 24 gegenüber einer Kompressionskraft im Bereich vor der Pumpe bestimmt. Aus dem Querschnitt und dem Widerstand gegen Verformung lassen sich Rückschlüsse auf den im Inneren des Schlauches 24 herrschenden Druck ziehen. Weiter alternativ sind Messfühler möglich, die in das Innere des Schlauchs 24 ragen und den Druck unmittelbar im Kontakt zur Flüssigkeit bestimmen.

Die Vorrichtung 1 umfasst ferner eine Steuereinrichtung 14. Die Steuereinrichtung 14 ist in dem in Fig. 1 gezeigten konkreten Ausführungsbeispiel räumlich getrennt von dem Gehäuse 12, in dem auch die Pumpe 11 untergebracht ist, angeordnet.

Alternativ kann die Steuereinrichtung 14 auch von der Pumpe 11 auch innerhalb des Gehäuses 12 angeordnet sein. Die Steuereinrichtung 14 kann beispielsweise einen oder mehrere Prozessoren, einen oder mehrere Speicher, elektrische Verbindungen, Anschlüsse, Schnittstellen sowie weitere elektronische und elektrische Komponenten umfassen. Die Steuereinrichtung 14 ist eingerichtet, anhand der Messwerte eine Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen. Die Steuereinrichtung 14 ist ferner eingerichtet, anhand der Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen, ob das Fördern der Flüssigkeit zu beenden ist. Die Steuereinrichtung 14 ist ferner eingerichtet, ein Steuersignal zu erzeugen, wenn das Fördern der Flüssigkeit zu beenden ist. Die Steuereinrichtung 14 ist ferner eingerichtet, auf Grundlage des Steuersignals ein Kommunikationssignal an eine Datenverbindung 31 zwischen der Vorrichtung 1 und einer Einrichtung 3, die zum Einlesen des Kommunikationssignals eingerichtet ist, auszugeben. Die Datenverbindung 31 kann kabellos, z.B mittels WIFI, sein.

Im Betrieb, d.h. nach dem Priming des Infusions- oder Transfusionsbestecks 2 und während der Verabreichung einer Infusion oder Transfusion, wird die Flüssigkeit, die aus dem Behälter 4 gegebenenfalls über eine Tropfkammer 21 in den Schlauch 24 eintritt, mittels der Pumpe 11 durch den Schlauch 24 hindurch zum Patienten, d.h. zum Patientenanschluss 25, welcher mit dem Patientenzugang verbunden ist, gefördert. Durch den Patientenzugang tritt die Flüssigkeit in den Körper des Patienten, beispielsweise in eine Vene, ein. Die Druckmesseinrichtung 13 erfasst dabei Messwerte. Die Messwerte sind ein Maß für den pumpenzulaufseitigen Druck, der im Inneren der Leitung, d.h. im Inneren des Schlauchs 24, zwischen der Pumpe 11 und der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran 23, 23a vorliegt. Die Druckmesseinrichtung kann die Messwerte kontinuierlich oder intermittierend erfassen.

Wenn die zu verabreichende Flüssigkeit dem Behälter 4 vollständig entnommen worden ist, fördert die Pumpe 11 zunächst noch Flüssigkeit durch den Schlauch 24. Dabei sinkt der Flüssigkeitsspiegel in der Tropfkammer 21 oder im Schlauch 24 immer weiter ab. Dies geschieht so lange, bis der Flüssigkeitsspiegel die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23a erreicht hat. Wenn der Flüssigkeitsspiegel die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23a erreicht hat, sinkt der Druck der Flüssigkeit im pumpenzulaufseitigen Bereich des Schlauchs zwischen der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran 23, 23a und der Pumpe 11 , da die Pumpe 11 weiterhin aus diesem Bereich ansaugt. Das Absinken des pumpenzulaufseitigen Drucks wird von der Steuereinrichtung 14 auf Grundlage der von der Druckmesseinrichtung 13 erfassten Messwerte erkannt. Die Steuereinrichtung 14 stellt daher eine Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks fest, vorliegend in Form eines Absinkens. Anhand der Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks stellt die Steuereinrichtung ferner fest, ob das Fördern der Flüssigkeit zu beenden ist. Dies ist dann der Fall, wenn die Steuereinrichtung feststellt, dass ein auf die Änderung des Drucks bzw. auf die Messwerte bezogenes Kriterium erfüllt ist. Das Kriterium kann beispielsweise sein: Unterschreiten eines vorbestimmten Schwellenwerts des Drucks; Unterschreiten eines vorbestimmten Schwellenwerts des mit Zeitinkrementen gebildeten Differenzenquotienten des Drucks; Unterschreiten eines vorbestimmten Schwellenwerts des durch Zeitableitung des Drucks gebildeten Differentialquotienten.

Wenn die Steuereinrichtung 14 festgestellt hat, dass das Fördern der Flüssigkeit zu beenden ist, erzeugt sie ein entsprechendes Steuersignal.

Wenn die Steuereinrichtung 14 ein entsprechendes Steuersignal erzeugt hat, gibt sie ein entsprechendes Kommunikationssignal an eine Datenverbindung 31 aus.

Das Steuersignal ist daher ein Signal, das innerhalb der Steuereinrichtung 14 verarbeitet wird, und das die Ausgabe eines Kommunikationssignals veranlasst. In anderen Worten ist das Steuersignal ein Befehl, der den Teil der Steuereinrichtung 14, dessen Aufgabe die Ausgabe von Signalen ist, veranlasst, das Kommunikationssignal abzusetzen, indem es an die Datenverbindung 31 ausgeben wird.

Die Datenverbindung 31 ist nicht Teil des erfindungsgemäßen Systems. Die Datenverbindung 31 dient der Verbindung der Steuereinrichtung 14 und der Einrichtung 3, die zum Einlesen des Kommunikationssignals eingerichtet ist. Bei der Datenverbindung 31 kann es sich beispielsweise um ein Kabel, einen optischen Datenleiter, eine kabellose Verbindung etc. handeln. Die Datenverbindung 31 kann insbesondere eine kabellose Verbindung mittels WIFI sein. Die Einrichtung 3 ist zum Einlesen des Kommunikationssignals eingerichtet. Das heißt, dass die Steuereinrichtung 14 umgekehrt eingerichtet ist, ein Kommunikationssignal auszugeben, das von der Einrichtung 3 eingelesen werden kann.

Bei der Einrichtung 3 kann es sich beispielsweise um ein bevorzugt elektronisches Steuergerät, einen Computer, ein Computernetzwerk, ein medizinisches Analysegerät, etc. handeln. Die Einrichtung 3 wird durch das Kommunikationssignal veranlasst, Daten beispielsweise in die elektronische Krankenakte des Patienten oder in ein Verzeichnis, in dem Infusionen oder Transfusionen protokolliert werden, zu speichern oder eine im Anschluss an die Infusion oder Transfusion gewünschte weitere Aktion zu veranlassen. Bei der weiteren Aktion kann es sich beispielsweise um die Verabreichung einer weiteren Infusion oder Transfusion durch eine andere Vorrichtung oder um die Vornahme einer medizinischen Untersuchung handeln.

Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung 100 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie ein Infusions- oder Transfusionsbesteck 200, das nicht Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist. Die Vorrichtung 100 und das Infusions- oder Transfusionsbesteck 200 stellen gemeinsam ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen System dar.

Soweit Elemente des in Fig. 2 konkret dargestellten Infusions- oder Transfusionsbestecks 200 zu den im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschriebenen Elementen in Aufbau und Funktion analog sind, werden sie nachfolgend mit Bezugszeichen bezeichnet, die den obenstehenden Bezugszeichen entsprechen. Soweit erforderlich oder zweckmäßig wird nachfolgend ein Apostroph verwendet, um die Bezugszeichen den einzelnen dieser Elemente zuzuweisen, wenn davon in Fig. 2 mehrere dargestellt sind.

Neben der Vorrichtung 100 und dem Infusions- oder Transfusionsbesteck 200 sind in Fig. 2 zwei Behälter 4 und 4', in denen jeweils eine an einen Patienten zu verabreichende Flüssigkeit bereitgestellt werden kann, dargestellt. Die Behälter 4 und 4' sind nicht Teil des erfindungsgemäßen Systems. Bei den Behältern 4 und 4' kann es sich beispielsweise um Infusionsflaschen, Infusionsbeutel, Blutkonserven etc. handeln.

Das in Fig. 2 konkret dargestellte Infusions- oder Transfusionsbesteck 200 weist zwei Schläuche 24 und 24' auf, die sich an einer Schlauchverbindungsstelle 27 zu einem gemeinsamen Schlauchstück 28 vereinigen. Die Schläuche 24 und 24' sind zwei Zuleitungen, die in Fließrichtung zur Schlauchverbindungsstelle 27 führen. Das gemeinsame Schlauchstück 28 ist eine Ableitung, die von der Schlauchverbindungsstelle wegführt. Das gemeinsame Schlauchstück 28 ist mit einem Patientenanschluss 25 verbunden. Im Übrigen entsprechen die Schläuche 24 und 24' dem obenstehend im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Schlauch 24. Der Patientenanschluss 25 stellt einen Anschluss für einen Patientenzugang bereit. Der Patientenzugang ist in Fig. 2 nicht dargestellt.

Das Vorhandensein einer Tropfkammer 21 bzw. 2T ist für jeden der Schläuche 24 bzw. 24' optional. Hinsichtlich der Einzelheiten zur Tropfkammer wird auf die obenstehende Beschreibung zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.

Im Bereich des Ausgangs 212, 212' der in Fig. 2 dargestellten Tropfkammern 21 , 2T ist jeweils eine flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23' angeordnet.

Hinsichtlich der Einzelheiten zur flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran wird auf die obenstehende Beschreibung zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.

Die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23' ist alternativ nicht im Bereich des Ausgangs einer Tropfkammer angeordnet, sondern in einem separaten Element 23a, 23a' entlang des Schlauchs 24, 24'. Die Flüssigkeit muss in jedem Fall die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23', 23a, 23a' passieren, um vom Behälter zum Patienten fließen zu können. Ferner ist es möglich, dass entlang des Schlauchs 24, 24' mehrere flüssigkeitsrückhaltende Filtermembranen angeordnet sind.

Das Infusions- oder Transfusionsbesteck 200 kann optional weitere Komponenten umfassen, beispielsweise einen oder mehrere Durchflussregler 26, 26' zum Absperren und/oder zur Kontrolle der Fließgeschwindigkeit der Flüssigkeit. Die optionalen Durchflussregler 26, 26' sind in Fig. 2 beispielhaft als Rollenklemmen dargestellt.

Das Infusions- oder Transfusionsbesteck 200 stellt eine Verbindung zwischen den Behältern 4 und 4', in denen jeweils eine zu verabreichende Flüssigkeit bereitgestellt ist, und einem Patientenzugang bereit. Im Betrieb, d.h. während einer Infusion oder Transfusion, wird Flüssigkeit aus einem der Behälter 4 und 4' zum Patientenanschluss 25, welcher mit dem Patientenzugang verbunden ist, gefördert. Die Flüssigkeit durchdringt auf ihrem Weg vom jeweiligen Behälter 4, 4' zum Patientenanschluss 25 die jeweilige flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23', 23a, 23a'. Die flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembranen 23, 23', 23a, 23a' sind bevorzugt stromaufwärts der nachfolgend beschriebenen Pumpen angeordnet.

Das Infusions- oder Transfusionsbesteck 200 ist daher ein Beispiel für eine verzweigte Leitung, die eine flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran aufweist und die zum Fördern von Flüssigkeiten an einen mit dem Patientenanschluss 25 verbundenen Patientenzugang dient.

Die Vorrichtung 100 umfasst zwei Pumpen 111 und 121. Die Pumpen 111 und 121 sind jeweils optional in einem Gehäuse 112, 122 angeordnet. Bei den Pumpen 111 und 121 handelt es sich beispielsweise um peristaltische Pumpen. Hinsichtlich der Einzelheiten betreffend die peristaltischen Pumpen wird auf die obenstehende Beschreibung zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.

Die Vorrichtung 100 umfasst ferner eine Druckmesseinrichtung 113, die zum Erfassen von Messwerten entsprechend einem pumpenzulaufseitigen Druck, der im Inneren der Leitung, d.h. im Inneren des Schlauchs 24, zwischen der Pumpe 111 und der jeweiligen flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran 23, 23', 23a, 23a' vorliegt. Die Vorrichtung 100 umfasst dabei bevorzugt zwei Druckmesseinrichtungen 113 und 123, die jeweils zum Erfassen von Messwerten entsprechend einem pumpenzulaufseitigen Druck, der im Inneren der Leitung, d.h. im Inneren des Schlauchs 24 bzw. 24', zwischen der jeweiligen Pumpe 111 , 121 und der jeweiligen flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran 23, 23', 23a, 23a' vorliegt. Hinsichtlich der Einzelheiten zu den Druckmesseinrichtungen 113 und 123 wird auf die obenstehende Beschreibung zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.

Bevorzugt sind die Druckmesseinrichtung 113 und die Pumpe 111 in einem gemeinsamen Gehäuse 112 und die Druckmesseinrichtung 123 und die Pumpe 121 in einem gemeinsamen Gehäuse 122 angeordnet. Die Vorrichtung 100 umfasst ferner eine Steuereinrichtung 114. Die Steuereinrichtung 114 ist in dem in Fig. 2 gezeigten konkreten Ausführungsbeispiel von den Gehäusen 112, 122 der Pumpen 111 , 121 räumlich getrennt. Alternativ kann die Steuereinrichtung 114 auch in einem der Gehäuse 112 und 122 angeordnet sein. Weiter alternativ sind beide Pumpen 111 und 121 in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet, in dem auch die Steuereinrichtung 114 angeordnet sein kann. Die Steuereinrichtung 114 ist eingerichtet, anhand der Messwerte, die von der Druckmesseinrichtung 113 erfasst werden, eine Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen. Die Steuereinrichtung 114 ist ferner eingerichtet, anhand der Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen, ob das Fördern der Flüssigkeit aus dem ersten Behälter 4 zu beenden ist. Die Steuereinrichtung 114 ist ferner eingerichtet, ein Steuersignal zu erzeugen, wenn das Fördern der Flüssigkeit zu beenden ist. Die Steuereinrichtung ist ferner eingerichtet, auf Grundlage des Steuersignals die Vorrichtung 100 zu veranlassen, eine weitere Flüssigkeit aus einem weiteren Behälter 4' an den Patienten, d.h. an den Patientenanschluss 25 zu fördern.

Im Betrieb, d.h. nach dem Priming des Infusions- oder Transfusionsbestecks 200 und während der Verabreichung einer Infusion oder Transfusion, wird die Flüssigkeit, die aus dem ersten Behälter 4 gegebenenfalls über eine Tropfkammer 21 in den Schlauch 24 eintritt, mittels der Pumpe 111 durch den Schlauch 24 hindurch zum Patienten, d.h. zum Patientenanschluss 25, welcher mit dem Patientenzugang verbunden ist, gefördert. Durch den Patientenzugang tritt die Flüssigkeit in den Körper des Patienten, beispielsweise in eine Vene, ein. Die Druckmesseinrichtung 113 erfasst dabei Messwerte. Die Messwerte sind ein Maß für den pumpenzulaufseitigen Druck, der im Inneren der Leitung, d.h. im Inneren des Schlauchs 24, zwischen der Pumpe 111 und der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran 23, 23a vorliegt. Die Druckmesseinrichtung 113 kann die Messwerte kontinuierlich oder intermittierend erfassen.

Wenn die zu verabreichende Flüssigkeit dem ersten Behälter 4 vollständig entnommen worden ist, fördert die Pumpe 11 zunächst noch Flüssigkeit durch den Schlauch 24. Dabei sinkt der Flüssigkeitsspiegel in der Tropfkammer 21 oder im Schlauch 24 immer weiter ab. Dies geschieht so lange, bis der Flüssigkeitsspiegel die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23a erreicht hat. Wenn der Flüssigkeitsspiegel die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23a erreicht hat, sinkt der Druck der Flüssigkeit im pumpenzulaufseitigen Bereich des Schlauchs zwischen der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran 23, 23a und der Pumpe 111 , da die Pumpe 111 weiterhin aus diesem Bereich ansaugt. Das Absinken des pumpenzulaufseitigen Drucks wird von der Steuereinrichtung 114 auf Grundlage der von der Druckmesseinrichtung 113 erfassten Messwerte erkannt. Die Steuereinrichtung 114 stellt daher eine Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks im Schlauch 24 fest, vorliegend in Form eines Absinkens des Drucks. Anhand der Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks stellt die Steuereinrichtung 114 ferner fest, ob das Fördern der Flüssigkeit aus dem ersten Behälter 4 zu beenden ist. Dies ist dann der Fall, wenn die Steuereinrichtung feststellt, dass ein auf die Änderung des Drucks bzw. auf die Messwerte bezogenes Kriterium erfüllt ist. Das Kriterium kann beispielsweise sein: Unterschreiten eines vorbestimmten Schwellenwerts des Drucks; Unterschreiten eines vorbestimmten Schwellenwerts des mit Zeitinkrementen gebildeten Differenzenquotienten des Drucks; Unterschreiten eines vorbestimmten Schwellenwerts des durch Zeitableitung des Drucks gebildeten Differentialquotienten.

Wenn die Steuereinrichtung 114 festgestellt hat, dass das Fördern der Flüssigkeit aus dem ersten Behälter zu beenden ist, erzeugt sie ein entsprechendes Steuersignal.

Durch dieses Steuersignal wird die Vorrichtung 100 veranlasst, eine weitere Flüssigkeit aus einem zweiten Behälter 4' an den Patientenanschluss zu fördern.

Auf diese Weise wird die Infusion oder Transfusion der Flüssigkeit aus dem ersten Behälter 4 automatisch beendet und die Infusion oder Transfusion der Flüssigkeit aus dem zweiten Behälter 4' automatisch begonnen, was den Zeitaufwand des medizinischen Personals bei der Verabreichung mehrerer Infusionen oder Transfusionen nacheinander an denselben Patienten, d.h. die Verabreichung einer sequentiellen Infusion bzw. Transfusion, stark verringert. Fig. 3 zeigt die Vorrichtung 100 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie zwei Infusions- oder Transfusionsbestecke 201 und 20T, die nicht Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind. Die Vorrichtung 100 und die Infusionsoder Transfusionsbestecke 200 stellen gemeinsam ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems dar.

Die in Fig. 3 dargestellte Konfiguration entspricht der in Fig. 2 dargestellten Konfiguration mit dem Unterschied dass statt eines Infusions- oder Transfusionsbestecks mit zwei Schläuchen, die sich an einer Schlauchverbindungsstelle vereinigen zwei getrennte Infusions- oder Transfusionsbestecke 201 und 20T vorliegen. In anderen Worten ist in der in Fig. 2 dargestellten Situation ein Infusions- oder Transfusionsbesteck 200 mit einer Verzweigung beiden Pumpen 111 und 121 zugeordnet, während in der in Fig. 3 dargestellten Situation jeder Pumpe 111 und 121 ein eigenes Infusions- oder Transfusionsbesteck 201 , 20T zugeordnet ist.

Die Infusions- oder T ransfusionsbestecke 201 und 201 ' weisen jeweils einen eigenen Patientenanschluss 25 bzw. 25' auf. Die Patientenanschlüsse 25 und 25' dienen jeweils der Verbindung mit einem Patientenzugang. Im Übrigen wird auf die obenstehende Beschreibung des in Fig. 2 dargestellten Systems verwiesen.

Die Vorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel verfügt über zwei Pumpen 111 und 121 , die jeweils zum Fördern der Flüssigkeit aus einem der Behälter 4, 4' im Rahmen einer automatischen sequentiellen Infusion oder Transfusion dienen.

Dasselbe Konzept wird in weiteren Ausführungsbeispielen auf die automatische sequentielle Infusion oder Transfusion von Flüssigkeiten aus mehr als zwei Behältern angewandt. Dazu verfügt die erfindungsgemäße Vorrichtung über eine entsprechende Anzahl an Pumpen. Gemeinsam mit der Vorrichtung wird ein Infusions- oder Transfusionsbesteck mit einer entsprechenden Anzahl an Schläuchen verwendet. Alternativ kann eine entsprechende Anzahl an Infusionsoder Transfusionsbestecken verwendet werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das Infusions- oder Transfusionsbesteck mit einer entsprechenden Anzahl an Schläuchen bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung und eine entsprechende Anzahl an Infusions- oder Transfusionsbestecken bilden dann jeweils erfindungsgemäße Systeme.

Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung 1000 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie ein Infusions- oder Transfusionsbesteck 2000, das nicht Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist. Die Vorrichtung 1000 und das Infusions- oder Transfusionsbesteck 2000 stellen gemeinsam ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen System dar.

Soweit Elemente des in Fig. 4 konkret dargestellten Infusions- oder Transfusionsbestecks 2000 zu den im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschriebenen Elementen in Aufbau und Funktion analog sind, werden sie nachfolgend mit Bezugszeichen bezeichnet, die den obenstehenden Bezugszeichen entsprechen. Soweit erforderlich oder zweckmäßig wird nachfolgend ein Apostroph verwendet, um die Bezugszeichen den einzelnen dieser Elemente zuzuweisen, wenn davon in Fig. 4 mehrere dargestellt sind.

Neben der Vorrichtung 1000 und dem Infusions- oder Transfusionsbesteck 2000 sind in Fig. 4 zwei Behälter 4 und 4', in denen jeweils eine an einen Patienten zu verabreichende Flüssigkeit bereitgestellt werden kann, dargestellt. Die Behälter 4 und 4' sind nicht Teil des erfindungsgemäßen Systems. Bei den Behältern 4 und 4' kann es sich beispielsweise um Infusionsflaschen, Infusionsbeutel, Blutkonserven etc. handeln.

Das in Fig. 4 konkret dargestellte Infusions- oder Transfusionsbesteck 2000 weist zwei Schläuche 24 und 24' auf, die an einer Schlauchverbindungsstelle 27 durch ein schaltbares Mehrwegeventil 1015 zu einem gemeinsamen Schlauchstück 28 vereinigen. Die Schläuche 24 und 24' sind zwei Zuleitungen, die in Fließrichtung zur Schlauchverbindungsstelle 27 führen. Das gemeinsame Schlauchstück 28 ist eine Ableitung, die von der Schlauchverbindungsstelle 27 wegführt. Das gemeinsame Schlauchstück 28 ist mit einem Patientenanschluss 25 verbunden. Im Übrigen entsprechen die Schläuche 24 und 24' dem obenstehend im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Schlauch 24. Der Patientenanschluss 25 stellt einen Anschluss für einen Patientenzugang bereit. Der Patientenzugang ist in Fig. 4 nicht dargestellt. Bei dem Mehrwegeventil 1015 kann es sich beispielsweise um ein Mehrwege-Magnetventil und/oder um einen aktorisch betriebenen Mehrwegehahn handeln.

Das Vorhandensein einer Tropfkammer 21 bzw. 2T ist für jeden der Schläuche 24 bzw. 24' optional. Hinsichtlich der Einzelheiten zur Tropfkammer wird auf die obenstehende Beschreibung zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.

Im Bereich des Ausgangs 212, 212' der in Fig. 4 dargestellten Tropfkammern 21 , 2T ist jeweils eine flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23' angeordnet.

Hinsichtlich der Einzelheiten zur flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran wird auf die obenstehende Beschreibung zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.

Die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23a, 23a' ist alternativ nicht im Bereich des Ausgangs einer Tropfkammer angeordnet, sondern in einem separaten Element 23a, 23a' entlang des Schlauchs 24, 24'. Die Flüssigkeit muss in jedem Fall die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23', 23a, 23a' passieren, um vom Behälter zum Patienten fließen zu können. Ferner ist es möglich, dass entlang des Schlauchs 24, 24' mehrere flüssigkeitsrückhaltende Filtermembranen 23, 23', 23a, 23a' angeordnet sind.

Das Infusions- oder Transfusionsbesteck 2000 kann optional weitere Komponenten umfassen, beispielsweise einen oder mehrere Durchflussregler 26, 26' zum Absperren und/oder zur Kontrolle der Fließgeschwindigkeit der Flüssigkeit. Die optionalen Durchflussregler 26, 26' sind in Fig. 4 beispielhaft als Rollenklemmen dargestellt.

Das Infusions- oder Transfusionsbesteck 2000 stellt eine Verbindung zwischen den

Behältern 4 und 4', in denen jeweils eine zu verabreichende Flüssigkeit bereitgestellt ist, und einem Patientenzugang bereit. Im Betrieb, d.h. während einer Infusion oder Transfusion, wird Flüssigkeit aus einem der Behälter 4 und 4' zum Patienten, d.h. zum Patientenanschluss 25, welcher mit dem Patientenzugang verbunden ist, gefördert. Die Flüssigkeit durchdringt auf ihrem Weg vom jeweiligen Behälter 4, 4' zum Patientenanschluss 25 die jeweilige flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23, 23a, 23a'. Die flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembranen 23, 23', 23a, 23a' sind bevorzugt stromaufwärts der nachfolgend beschriebenen Pumpe angeordnet.

Das Infusions- oder Transfusionsbesteck 2000 ist daher ein Beispiel für eine Leitung, die eine flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran aufweist und die zum Fördern von Flüssigkeiten an einen mit dem Patientenanschluss 25 verbundenen Patientenzugang dient.

Die Vorrichtung 1000 umfasst eine Pumpe 1011 . Die Pumpe 1011 ist optional in einem Gehäuse 1012 angeordnet. Bei der Pumpe 1011 handelt es sich beispielsweise um eine peristaltische Pumpe. Hinsichtlich der Einzelheiten betreffend die peristaltischen Pumpen wird auf die obenstehende Beschreibung zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.

Die Vorrichtung 1000 umfasst ferner eine Druckmesseinrichtung 1013 zum Erfassen von Messwerten entsprechend einem pumpenzulaufseitigen Druck, der im Inneren der Leitung, d.h. im Inneren des Schlauchstücks 28 und dem Schlauch 24 bzw. dem Schlauch 24' zwischen der Pumpe 1011 und der jeweiligen flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran 23, 23', 23a, 23a' vorliegt.

Bevorzugt sind die Druckmesseinrichtung 1013 und die Pumpe 1011 im selben Gehäuse 1012 angeordnet.

Die Vorrichtung 1000 umfasst ferner eine Steuereinrichtung 1014. Die Steuereinrichtung 1014 ist in dem in Fig. 4 gezeigten konkreten Ausführungsbeispiel vom Gehäuse 1012 der Pumpe 1011 räumlich getrennt. Alternativ kann die Steuereinrichtung 1014 auch im Gehäuse 1012 angeordnet sein. Die Steuereinrichtung 1014 ist eingerichtet, anhand der Messwerte, die von der Druckmesseinrichtung 1013 erfasst werden, eine Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen. Die Steuereinrichtung 1014 ist ferner eingerichtet, anhand der Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks festzustellen, ob das Fördern der Flüssigkeit aus dem ersten Behälter 4 zu beenden ist. Die Steuereinrichtung ist 1014 ferner eingerichtet, ein Steuersignal zu erzeugen, wenn das Fördern der Flüssigkeit zu beenden ist. Die Steuereinrichtung ist ferner eingerichtet, auf Grundlage des Steuersignals die Vorrichtung 1000 zu veranlassen, eine weitere Flüssigkeit aus einem weiteren Behälter 4' an den Patientenanschluss 25 zu fördern. Dazu umfasst die Vorrichtung 1000 ein Mehrwegeventil 1015. Das Mehrwegeventil 1015 ist auf Grundlage des Steuersignals von einer ersten Stellung in eine zweite Stellung schaltbar. In der ersten Stellung ist der Weg aus dem Schlauch 24 in das Schlauchstück 28 geöffnet und der Weg aus dem Schlauch 24' in das Schlauchstück 28 geschlossen. In der zweiten Stellung ist der Weg aus dem Schlauch 24 in das Schlauchstück 28 geschlossen und der Weg aus dem Schlauch 24' in das Schlauchstück 28 geöffnet. Wenn das Mehrwegeventil 1015 das Steuersignal empfängt, schaltet es automatisch von der ersten Stellung in die zweite Stellung um.

Im Betrieb, d.h. nach dem Priming des Infusions- oder Transfusionsbestecks 2000 und während der Verabreichung einer Infusion oder Transfusion, wird zunächst die Flüssigkeit, die aus dem ersten Behälter 4 gegebenenfalls über eine Tropfkammer 21 in den Schlauch 24 eintritt, mittels der Pumpe 1011 durch den Schlauch 24, das Mehrwegeventil 1015 und das Schlauchstück 28 hindurch zum Patientenanschluss 25, welcher mit dem Patientenzugang verbunden ist, gefördert. Durch den Patientenzugang tritt die Flüssigkeit in den Körper des Patienten, beispielsweise in eine Vene, ein. Die Druckmesseinrichtung 1013 erfasst dabei Messwerte. Die Messwerte sind ein Maß für den pumpenzulaufseitigen Druck, der im Inneren der Leitung, d.h. im Inneren des Schlauchs 24 und des Schlauchstücks 28 zwischen der Pumpe 1011 und der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran 23 vorliegt. Die Druckmesseinrichtung 113 kann die Messwerte kontinuierlich oder intermittierend erfassen. Wenn die zu verabreichende Flüssigkeit dem ersten Behälter 4 vollständig entnommen worden ist, fördert die Pumpe 1011 zunächst noch Flüssigkeit durch den Schlauch 24. Dabei sinkt der Flüssigkeitsspiegel in der Tropfkammer 21 oder im Schlauch 24 immer weiter ab. Dies geschieht so lange, bis der Flüssigkeitsspiegel die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23a erreicht hat. Wenn der Flüssigkeitsspiegel die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23a erreicht hat, sinkt der Druck der Flüssigkeit im pumpenzulaufseitigen Bereich des Schlauchs zwischen der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran 23, 23a und der Pumpe 1011 , da die Pumpe 1011 weiterhin aus diesem Bereich ansaugt. Das Absinken des pumpenzulaufseitigen Drucks wird von der Steuereinrichtung 1014 auf Grundlage der von der Druckmesseinrichtung 1013 erfassten Messwerte erkannt. Die Steuereinrichtung 1014 stellt daher eine Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks fest. Anhand der Änderung des pumpenzulaufseitigen Drucks stellt die Steuereinrichtung 1014 ferner fest, ob das Fördern der Flüssigkeit aus dem ersten Behälter 4 zu beenden ist. Dies ist dann der Fall, wenn die Steuereinrichtung feststellt, dass ein auf die Änderung des Drucks bzw. auf die Messwerte bezogenes Kriterium erfüllt ist. Das Kriterium kann beispielsweise sein: Unterschreiten eines vorbestimmten Schwellenwerts des Drucks; Unterschreiten eines vorbestimmten Schwellenwerts des mit Zeitinkrementen gebildeten Differenzenquotienten des Drucks; Unterschreiten eines vorbestimmten Schwellenwerts des durch Zeitableitung des Drucks gebildeten Differentialquotienten.

Wenn die Steuereinrichtung 1014 festgestellt hat, dass das Fördern der Flüssigkeit aus dem ersten Behälter 4 zu beenden ist, erzeugt sie ein entsprechendes Steuersignal.

Durch dieses Steuersignal wird die Vorrichtung 100 veranlasst, das Mehrwegeventil 1015 von der ersten Stellung in die zweite Stellung zu schalten, damit eine weitere Flüssigkeit aus einem zweiten Behälter 4' an den Patientenanschluss gefördert wird. Gleichzeitig sperrt das Mehrwegeventil 1015 den Schlauch 24 ab, sodass keine Luft durch den Schlauch 24 gepumpt wird. Auf diese Weise wird die Infusion oder Transfusion der Flüssigkeit aus dem ersten Behälter 4 automatisch beendet und die Infusion oder Transfusion der Flüssigkeit aus dem zweiten Behälter 4' automatisch begonnen, was den Zeitaufwand des medizinischen Personals bei der Verabreichung mehrerer Infusionen oder Transfusionen nacheinander an denselben Patienten, d.h. die Verabreichung einer sequentiellen Infusion bzw. Transfusion, stark verringert.

Die Vorrichtung gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel verfügt über ein Mehrwegeventil 1015, welches zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung umgeschaltet werden kann, damit die Pumpen 1011 nacheinander Flüssigkeit aus dem ersten Behälter 4 und aus dem zweiten Behälter 4' im Rahmen einer automatischen sequentiellen Infusion oder Transfusion fördert, um sie dem Patienten zu verabreichen.

Dasselbe Konzept wird in weiteren Ausführungsbeispielen auf die automatische sequentielle Infusion oder Transfusion von Flüssigkeiten aus mehr als zwei Behältern angewandt. Dazu verfügt die erfindungsgemäße Vorrichtung über ein Mehrwegeventil mit einer entsprechenden Anzahl an Wegen. Gemeinsam mit der Vorrichtung wird ein Infusions- oder Transfusionsbesteck mit einer entsprechenden Anzahl an Schläuchen verwendet. Alternativ können auch mehrere Mehrwegeventile vorgesehen sein. In Fig. 5 ist ein viertes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1100 dargestellt. Die Vorrichtung 1100 verfügt über ein zweites Mehrwegeventil 1016. Ansonsten ist die Vorrichtung 1100 gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel analog zur Vorrichtung 1000 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel aufgebaut. Durch das zweite Mehrwegeventil 1016 kann die Leitung ein weiteres Mal verzweigt werden, sodass eine weitere Zuleitung (in Fig. 5 nicht dargestellt) angeschlossen werden kann, durch die Flüssigkeit aus einem dritten Behälter (in Fig. 5 nicht dargestellt) in Richtung zum Patienten gefördert werden kann. Das zweite Mehrwegeventil 1016 ist auf Grundlage eines Steuersignals von einer ersten Stellung in eine zweite Stellung schaltbar. In der ersten Stellung ist der Weg für die Flüssigkeit aus dem dritten Behälter geschlossen. In der zweiten Stellung ist der Weg für die Flüssigkeit aus dem dritten Behälter geöffnet. Wenn die Steuereinrichtung 1014 festgestellt hat, dass das Fördern der Flüssigkeit aus dem zweiten Behälter 4 zu beenden ist, erzeugt sie ein entsprechendes Steuersignal. Durch das Steuersignal schaltet das zweite Mehrwegeventil 101 von der ersten in die zweite Stellung um, damit eine weitere Flüssigkeit aus dem dritten Behälter an den Patientenanschluss gefördert wird. Gleichzeitig sperrt das zweite Mehrwegeventil 1016 den Weg für drei Flüssigkeit aus dem zweiten Behälter 4' ab, sodass keine Luft durch die Leitung gepumpt wird. Auf diese Weise ist eine automatische sequentielle Infusion oder Transfusion von Flüssigkeiten aus drei Behältern realisierbar.

Auf analoge Weise ist eine automatische sequentielle Infusion oder Transfusion von Flüssigkeiten aus mehr als drei Behältern realisierbar. Dazu ist es erforderlich, mehr als drei Mehrwegeventile oder ein Mehrwegeventil, das zwischen einer ausreichenden Zahl an Stellungen umgeschaltet werden kann, vorzusehen.

In weiteren Ausführungsbeispielen ist die Steuereinrichtung 14, 114, 1014 der Vorrichtung 1 , 100, 1000, 1100 eingerichtet zur Überprüfung der Feststellung, ob das Fördern der Flüssigkeit beendet ist, und ob ein Kommunikationssignal an eine Datenverbindung 31 zwischen der Vorrichtung und einer Einrichtung 3, die zum Einlesen des Kommunikationssignals eingerichtet ist, auszugeben ist und/oder ob die Vorrichtung 100, 1000, 1100 zu veranlassen ist, eine weitere Flüssigkeit aus einem weiteren Behälter 4' an den Patienten zu fördern. In anderen Worten überprüft die Steuereinrichtung 14, 114, 1014 dann, ob das Fördern der Flüssigkeit aus dem aktuellen Behälter beendet ist und ob eine weitere Flüssigkeit aus einem weiteren Behälter vorzunehmen bzw. ein Kommunikationssignal auszugeben ist. Dazu veranlasst die Steuereinrichtung 14, 114, 1014 beispielsweise die Pumpe 11 , 111 , 121 , 1011 , die Pumprichtung vorübergehend umzukehren, d.h. in Richtung vom Patienten weg zu pumpen. Anhand der von der Druckmesseinrichtung 13, 113, 123,

1013 erfassten Messwerte stellt die Steuereinrichtung 14, 114, 1014 fest, ob sich auf der der Pumpe 11 , 111 , 121 , 1011 abgewandten Seite der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran 23, 23', 23a, 23a' Flüssigkeit befindet. Die Steuereinrichtung 14, 114,

1014 ist ferner eingerichtet, je nach Ergebnis der Überprüfung das Steuersignal zu erzeugen. Das heißt, die Steuereinrichtung 14, 114, 1014 erzeugt das Steuersignal, wenn die Überprüfung ergibt, dass das Fördern der Flüssigkeit aus dem aktuellen Behälter beendet ist. Ein Überprüfungskriterium kann beispielsweise darin bestehen, festzustellen, ob die Messwerte, die von der Druckmesseinrichtung 13, 113, 123, 1013 bei umgekehrter Pumprichtung erfasst werden, einem Druckanstieg in der Leitung zwischen der Pumpe 11 , 111 , 121 , 1011 und der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran 23, 23', 23a, 23a entsprechen, der größer als ein vorbestimmter Schwellenwert ist. Wenn dies der Fall ist, liegt eine Fehlfunktion der flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran 23, 23', 23a, 23a vor. Beispielsweise könnte die flüssigkeitsrückhaltenden Filtermembran 23, 23', 23a, 23a verstopft sein. Die Steuereinrichtung kann darauf beispielsweise in der Weise reagieren, dass sie die Vorrichtung 1 , 100, 1000, 1010 veranlasst, die Infusion oder Transfusion aus einem anderen Behälter fortsetzen oder in den Alarmzustand überzugehen. Wenn der Druckanstieg lediglich gering ist und sich der Druckwert rasch stabilisiert, liegt die Situation vor, dass der Flüssigkeitsspiegel vor dem Umkehren der Pumprichtung die flüssigkeitsrückhaltende Filtermembran 23, 23', 23a, 23a erreicht hat, sodass das Steuersignal erzeugt wird und auf Grundlage des Steuersignals ein Kommunikationssignal an eine Datenverbindung 31 zwischen der Vorrichtung 1 und einer Einrichtung 3, die zum Einlesen des Kommunikationssignals eingerichtet ist, ausgeben wird und/oder auf Grundlage des Steuersignals die Vorrichtung 100, 1000, 1100 veranlasst wird, eine weitere Flüssigkeit aus einem weiteren Behälter 4' an den Patienten zu fördern. Damit beim Umkehren der Pumprichtung keine Flüssigkeit aus dem Patienten herausgesaugt wird, ist es vorteilhaft, wenn das Infusions- oder Transfusionsbesteck über mindestens ein geeignetes Rückschlagventil verfügt.