Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR COVERING A BOX
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/012733
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for covering boxes by adhesive joining with a flexible cover, comprising a joining station, a smoothing station for smoothing the cover onto the box base, and further processing stations and a transport system, wherein the smoothing station comprises a stationary tool pair consisting of a driven smoother having a variable movement profile and a counter-holder, wherein the contact surface of the counter-holder moves synchronously with the particular box to be processed in the transport direction thereof.

Inventors:
LEONID UGORETS (DE)
BROKATE NILS (DE)
WINDHORST DOMINIK (DE)
ENGELMEIER SANDRA (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/058762
Publication Date:
January 18, 2024
Filing Date:
April 04, 2023
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
KOLBUS GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B31B50/62; B31B120/50
Domestic Patent References:
WO2011015988A12011-02-10
WO2011015988A12011-02-10
Foreign References:
CN112248534A2021-01-22
US20090156380A12009-06-18
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche Vorrichtung zum Beziehen einer Schachtel durch klebeweises Fügen eines im wesentlichen biegeschlaffen Bezuges (102) an wenigstens eine Außenfläche der Schachtel (101 ), wenigstens aufweisend

• eine Positioniervorrichtung (3) mit wenigstens einer Bereitstellungsposition (3001 ), in welcher jeweils eine einzelne Schachtel (101 ) bereitgestellt wird, und mit wenigstens einer Fügeposition (3002) auf jeweils einem Bezug (102), sowie mit einem derart bewegbaren Greifer (30), dass der Greifer (30) die Schachtel (101 ) in der Bereitstellungsposition (3001 ) aufnimmt und in die Fügeposition (3002) auf dem Bezug (102) überführt und dort freigibt,

• eine im Produktfluss der Positioniervorrichtung (3) nachgelagerte Anreibevorrichtung (1 ) mit wenigstens einem Werkzeugpaar (10) zum Anreiben eines mit der Schachtel (101 ) verbundenen Bereiches des Bezugs (102) an die Schachtel (101 ), wobei die das Werkzeugpaar (10) bildenden Werkzeuge (11 , 12, 13) beiderseits einer Transportebene (1100) angeordnet sind,

• eine Transportvorrichtung (2) mit wenigstens einem endlos umlaufenden Transportband (21 , 22), wobei der förderwirksame Trum (211 ) des Transportbandes (21 , 22) die Transportebene (1100) festlegt, und mit einer im wesentlichen linearen und zu der Transportebene (1100) parallelen Transportrichtung (1000) der jeweils auf einen Bezug (102) aufgesetzen Schachtel (101 ), mit wenigstens einem in der Transportrichtung (1000) dem Werkzeugpaar (10) der Anreibevorrichtung (1 ) vorgelagerten ersten Transportabschnitt (201 ) in welchem die jeweils mit dem Bezug (102) verbundene Schachtel (101 ) in Transportrichtung (1000) der Anreibevorrichtung (1 ) zugeführt werden und mit einem in der Transportrichtung (1000) der Anreibevorrichtung (1 ) nachgelagerten zweiten Transportabschnitt (202), in welchem die Schachteln (101 ) mit dem an einer Außenfläche angeriebenen Bezug (102) von der Anreibevorrichtung (1 ) weiter transportiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Werkzeugpaar (10) wenigstens einen hinsichtlich des Anreibens ortsfesten Anreiber (11 ) und einen Gegenhalter (12, 13) mit wenigstens einer in der Transportrichtung (1000) bewegbaren Teilfläche als Kontaktfläche (131 ) aufweist, wobei sich der wenigstens eine Anreiber (11 ) im wesentlichen quer zu der Transportrichtung (1000) erstreckt und der wenigstens eine Gegenhalter (12, 13) einen ersten Antrieb (14) aufweist, derart dass sich wenigstens die auf die Schachtel (101 ) wirkende Kontaktfläche (131 ) des Gegenhalters (12, 13) wenigstens zweitweise im wesentlichen synchron mit der transportieren Schachtel (101 ) bewegt. Vorrichtung nach Anspruch 1 , gekennzeichnet durch wenigstens eine Querachse (111 ), wobei der wenigstens eine Anreiber durch eine um diese Querachse (111 ) rotierbar gelagerte Rundbürste (11 ) gebildet ist und die Rundbürste (11 ) mit einem zweiten Antrieb (15) der Anreibevorrichtung (1 ) antriebsverbunden ist. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bürstenkörper (112) der wenigstens einen Rundbürste (11 ) entlang der wenigstens einen Querachse (111 ) unterschiedliche Radien (115) aufweist. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine Tangentialgeschwindigkeit (1121 ) der äußeren Borstenenden (113) der wenigstens eine angetriebenen Rundbürste (11 ), wobei wenigstens die Tangentialgeschwindigkeit einzelner Borstenenden (113) wenigstens zweitweise größer ist als die Transportgeschwindigkeit (1001 ) der auf den jeweiligen Bezug (102) aufgesetzten Schachteln (101 ). Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, gekennzeichnet durch einen steuerbaren Antrieb (15) der Rundbürste (11 ) mit einem veränderlichen Geschwindigkeitsprofil (1121 , 112T) der Rundbürste, wobei sich die Drehzahl der Rundbürste (11 ) von dem Zeitpunkt des Einlaufens einer vorgängigen Schachtel in die Anreibevorrichtung (1 ) bis zum Einlaufens einer der vorgängigen Schachtel nachfolgenden Schachtel vorbestimmt verändert. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Zustelleinrichtung (16) des wenigstens einen Anreibers (11 ) mit einer im wesentlichen orthogonal zu der Transportebene (1100) orientierten Zustellrichtung (1601 ), wobei der Anreiber (11 ) wenigstens zweitweise die Transportebene (1100) durchdringt. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Gegenhalter ein von dem wenigstens einen Antrieb (14) des Gegenhalters angetriebenes endlos umlaufendes Transportelement (12, 13) aufweist. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die auf die Schachteln wirkende Kontaktfläche (131 ) des wenigstens einen Gegenhalters quer zur Transportrichtung (1000) derart unterbrochen ist, dass sie wenigstens zwei zueinander beabstandete Bereiche aufweist, wobei der Abstand der wenigstens zwei Bereiche veränderbar ist und wenigstens einem der wenigstens zwei Bereiche eine Zustelleinrichtung derart zugeordnet ist, dass der Abstand der wenigstens zwei Bereiche zueinander steuerbar veränderlich ist. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine endlos umlaufende Transportelement (12, 13) des Gegenhalters durch eine drehbare Walze (12) gebildet ist, wobei die drehbare Walze (12) mit dem wenigstens einen Antrieb (14) des Gegenhalters antriebsverbunden ist, die Drehachse der Walze (12) im wesentlichen quer zu der Transportrichtung (1000) orientiert ist und mit der Drehachse (111 ) der Rundbürste (11 ) eine Frontalebene (1101 ) aufspannt, die im wesentlichen orthogonal zu der Transportrichtung (1000) orientiert ist. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine endlos umlaufende Transportelement (12, 13) des Gegenhalters durch wenigstens ein Band oder wenigstens einen Riemen (13) gebildet ist. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich das wenigstens eine den wenigstens einen Gegenhalter bildende Band oder der wenigstens eine den wenigstens einen Gegenhalter bildende Riemen (13) in Transportrichtung (1000) wenigstens über den wenigstens einen Anreiber (11 ) und wenigstens über einen Bereich wenigstens eines zu dem wenigstens einen Anreiber (11 ) benachbart angeordneten Transportabschnitt (201 , 202) erstreckt.

Description:
Vorrichtung zum Beziehen einer Schachtel

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beziehen von Schachteln nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Eine Anlage zur Herstellung von Schachteln mit einer Vorrichtung zum Beziehen der Rohschachteln zeigt die Schrift US2009/0156380A1 . Dabei werden von jeweils vorgelagerten Vorrichtungen die Rohschachteln und die mit Klebstoff versehenen Bezugsmaterial einer Fügeeinrichtung durch Transporteinrichtungen zugeführt. Die Fügeeinrichtung setzt die Rohschachtel mit deren Boden auf die beleimte Seite des Bezugs. In einer darauffolgenden Vorrichtung wird der Bezug an allen vier Schachtelwänden angerollt. Ein vorhandener Überstand des Nutzenzuschnittes wird nach innen eingeschlagen. Dazu ist jeder Wand eine Bezieheinrichtung zugeordnet.

Um unerwünschte Lufteinschlüsse zwischen dem Bezug und dem Schachtelboden zu entfernen, schlägt die Schrift WO2011 /015988A1 eine Vorrichtung zum Anreiben der Bodenfläche vor. Diese besteht aus einer Vielzahl in Art einer Kette endlos umlaufenden Walzen. Diese werden unter dem Boden der Schachtel derart entlang bewegt, dass die frei drehbaren Walzen auf dem Schachtelboden abwälzen und so eingeschlossene Luft in eine Richtung ausstreichen. Dabei wird die Schachtel durch eine auf alle ihre Wände wirkende Platte gegen die Walzen gedrückt.

Bei diesem Anreiben sind aufgrund der Steifigkeit der Wände die auf die Kanten des Bodens wirkenden Kräfte größer als die auf die nachgiebige Bodenfläche wirkenden. Dadurch werden insbesondere die Kanten mit dem Bezug verpresst. Eingeschlossene Luft kann bei luftundurchlässigen Bezugsmaterial nur schlecht entweichen. Darüber hinaus kommt es häufig zu unbeabsichtigtem Verschieben der Schachtel durch das Anreiben. Auch kann es zu unerwünschten Markierungen durch die starren Walzen kommen.

Damit lieg der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Beziehen von Schachteln der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die das Verarbeiten eines breiten Spektrums von verschiedenartigen Schachteln und Bezugsmaterialien bei Erzeugen einer hohen Produktqualität ermöglicht.

Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Vorrichtung mi den Merkmalen des Patentanspruchs 1 . Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale gekennzeichnet.

Dazu ist eine Vorrichtung zum Beziehen von Schachteln vorgesehen, wobei die Schachtel als formstabiler Kasten ausgebildet ist und der Bezug aus einem biegeschlaffen, bogenförmigen Material gebildet ist. In einfacher Weise kann die Schachtel aus einer rechteckigen Grundfläche als Boden mit an jeder Seite der Grundfläche anschließenden zu der Grundfläche rechtwinklig angeordneten Seitenwänden gebildet sein. Dabei ist die Erfindung nicht auf diese Schachtelform begrenzt. Insbesondere kann der Boden durch ein beliebiges Vieleck gebildet sein oder auch eine gekrümmte Kontur aufweisen. Ebenso brauchen die Wände nicht notwendigerweise rechtwinklig zu dem Boden orientiert sein.

Die Vorrichtung weist eine Bereitstellungsposition und eine Fügeposition auf. In der Bereitstellungsposition werden die Schachteln einzeln der weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellt. In der Fügeposition erfolgt die erstmalige Verbindung des Bezuges mit der Schachtel. Dazu ist eine Positioniervorrichtung vorgesehen. Diese nimmt die einzelne Schachtel in der Bereitstellungsposition auf. Sie überführt die Schachtel in die Fügeposition. Anschließend gibt sie die Schachtel in der Fügeposition frei.

Um mögliche Lufteinschlüsse zwischen Schachtel und Bezug zu eliminieren und um eine ausreichende Fügekraft aufzubringen, ist eine Anreibevorrichtung vorgesehen. Diese weist einen auf die Fügefläche des Schachtel-Bezug- Komplexes gerichteten Anreiber auf. Um eine Anreibekraft aufbringen zu können, ist ein Gegenhalter vorgesehen. Beim Anreiben ist der Schachtel-Bezug-Komplex zwischen dem Anreiber einerseits und dem Gegenhalter andererseits eingespannt. Der Anreiber bildet mit dem Gegenhalter ein Werkzeugpaar.

Die mit dem Produkt in Kontakt tretende Fläche des Anreibers hat eine Ausdehnung quer zu der Transportrichtung. Vorzugsweise erstreckt sich diese Kontaktfläche wenigstens über die Breite der Schachtel. So kann der Anreiber hinsichtlich des Anreibens ortsfest gestaltet sein und der Bezug über die gesamte Schachtelbreite angerieben werden.

Der Gegenhalter verhindert ein unbeabsichtigtes Ausweichen des Schachtel- Bezug-Komplexes. Dazu weist er eine Kontaktfläche auf, welche auf den Schachtel-Bezug-Komplex wirkt und dem Anreiber gegenüberliegend angeordnet ist. Um Beschädigungen der Produkte zu vermeiden, ist diese Kontaktfläche mit dem Schachtel-Bezug-Komplex in dessen Transportrichtung bewegbar gestaltet. Dazu ist ein Antrieb des Gegenhalters vorgesehen. Der Antrieb ermöglicht eine Bewegung der Kontaktfläche des Gegenhalters synchron und schlupffrei zu der Schachtel. Im unterschiedliche Transportgeschwindigkeiten und damit auch unterschiedliche Produktionsgeschwindigkeiten zu ermöglichen, ist ein steuerbarer Antrieb vorgesehen.

Der Vorschub der Produkte erfolgt durch eine Transportvorrichtung. Diese kann ein oder mehrere Transportbänder und/oder Transportriemen umfassen. Dann legt die förderwirksame Fläche der Bänder und/oder Riemen eine Transportebene fest. Die Bewegungsrichtung des oder der förderwirksamen Trumme bestimmt die Transportrichtung.

Die Transportvorrichtung lässt sich in wenigstens zwei Transportabschnitte unterteilen. Davon ist ein erster Transportabschnitt dem Anreiber vorgelagert und ein zweiter Transportabschnitt dem Anreiber nachfolgend angeordnet. Die Positioniervorrichtung, welche die Schachtel auf den Bezug setzt, ist im Bereich eines Transportabschnittes angeordnet, welcher dem Anreiber vorgelagert ist. Vorzugsweise ist der Anreiber durch eine Bürste gebildet. Die Biegsamkeit der Borsten ermöglicht ein schonendes Anreiben des Bezugs an die Schachtel und Ausstreichen unerwünschter Lufteinschlüsse. Alternativ kann die Bürste anstelle von Borsten eine oder mehrere im wesentlichen flächige Lamellen aufweisen.

Die Steifigkeit der Schachtel ist über ihre Breite nicht konstant. Während die Schachtel an ihren geschlossenen Kanten sehr steif ist, ist sie in den mittleren Bereichen ihrer Flächen vergleichsweise nachgiebig. Um dies auszugleichen, weist die Bürste in vorteilhafter Ausgestaltung quer zu der Transportrichtung eine gekrümmte Kontaktzone auf. Alternativ kann anstelle einer gekrümmten Geometrie eine Bürste Verwendung finden, deren Nachgiebigkeit oder Härte quer zu der Transportrichtung entsprechen variiert.

Vorteilhaft ist die Verwendung einer Rundbürste als Anreiber mit einer quer zur Transportrichtung orientierten Drehachse. Insbesondere in Verbindung mit einem steuerbaren Antrieb der Rundbürste kann so die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Schachtel-Bezug-Komplex und den Borsten oder Lamellen bei gleichbleibender Transportgeschwindigkeit verändert werden. So können Produkte unterschiedlicher Materialkombination aus Schachtel, Bezug und Klebstoff ohne Qualitätseinbuße verarbeitet werden.

Eine Tangentialgeschwindigkeit der Rundbürste im Kontaktbereich, die in Richtung der Transportgeschwindigkeit weist und wenigstens zum Zeitpunkt des Einlaufs der vorlaufenden Kante eines vorlaufenden Überstandes des Bezugs größer ist als die Transportgeschwindigkeit unterstütz das Auflaufen des Bezugs auf die Bürste. Ein Abtauchen des Überstandes unter die Transportebene wird so vermieden.

Besonders vorteilhaft ist eine ballige Rundbürste mit einer quer zur Transportrichtung gekrümmten Kontaktfläche. Ihre Tangentialgeschwindigkeit ist in der Mitte am größten und fällt nach außen hin ab. Dadurch wird eingeschlossene Luft in Querrichtung von der Mitte nach außen ausgerieben. Außerdem wird das Nachgeben des Schachtelbodens ausgeglichen oder sogar übersteuert.

Bevorzugt ist eine Drehrichtung, in welcher die Tangentialgeschwindigkeit des Anreibers in dessen Kontaktbereich mit dem Bezug gleichsinnig mit der Transportgeschwindigkeit orientiert ist.

Eine Übergeschwindigkeit des Anreibers ist besonders vorteilhaft, wobei dessen Tangentialgeschwindigkeit größer ist als die Transportgeschwindigkeit ist. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass ein vorlaufender Überstand des Bezugs von dem Anreiber in die Transportebene getrieben wird. Ein unbeabsichtigtes Einziehen des ggf. mit Klebstoff versehenen Überstandes wird verhindert.

Besonders vorteilhaft ist ein Drehzahlprofil der Rundbürste mit einer sich während der Bearbeitung eines einzelnen Produktes ändernden Drehzahl. Dazu ist ein steuerbarer Antrieb vorgesehen. Die beschriebene Übergeschwindigkeit beim Einlaufen des Bezugs kann während des eigentlichen Anreibens, währenddessen die Schachtel die Rundbürste passiert, reduziert werden. Damit wird die Reibung zwischen Bürste und Bezug auf ein erforderliches Minimum reduziert. Eine Tangentialgeschwindigkeit kleiner als die Transportgeschwindigkeit oder eine gegenläufige Drehrichtung, während ein nachlaufender Überstand des Bezugs die Rundbürste passiert, hält diesen Überstand gestreckt und verhindert unerwünschte Beschädigungen des Bezugs.

Vorteilhafter Weise ist dem Anreiber eine Zustelleinrichtung zugeordnet, welche die Position des Anreibers relativ zu der Transportebene bestimmt. Insbesondere bei einem elastischen Anreiber wie einer Bürste ist so die Anreibekraft auf die Materialkombination des Produktes einstellbar. Ein Durchdringen der Transportebene durch den Anreiber im Leerlauf ermöglicht ein besonders ruhiges Durchlaufen des Schachtel-Bezug-Komplexes der Anreibestation insbesondere ohne Versprünge senkrecht zur Transportebene. Die mit dem Schachtel-Bezug-Komplex bewegte Kontaktfläche des Gegenhalters ist in einfacher Ausgestaltung endlos umlaufend. Ein vorzugsweise steuerbarer Antrieb des Gegenhalters sorgt für eine mit der Transportgeschwindigkeit identische Geschwindigkeit der Kontaktfläche während des Anreibens.

Besonders vorteilhaft ist eine Gegenhalters mit quer zur Transportrichtung unterteilter Kontaktfläche mit zueinander einen Abstand aufweisenden Bereichen. Insbesondere ein zweispuriger Gegenhalter ist von Vorteil. Dessen beide Kontaktflächen erfassen jeweils eine zu der Transportrichtung parallele Kante der Schachtel. Insbesondere die quer zu der Transportrichtung verlaufenden Wände der Schachtel werden so nicht zusätzlich mit einer Kraft beaufschlagt und eingeschlossene Luft kann entgegen der Transportrichtung einfacher entweichen.

Vorzugsweise ist einem solchen zweispurigen Gegenhalter eine Zustelleinrichtung zugeordnet. Diese stellt die Position der Kontaktflächen quer zur Transportrichtung auf ein durch das Format der Schachtel vorbestimmtes Maß ein.

In einer ersten Ausführungsform ist der Gegenhalter als Walze ausgebildet. Er ist längs der Transportrichtung dem Anreiber unmittelbar gegenüberliegend angeordnet. Auf diese Weise werden unerwünschte Verschiebungen der Schachtel beim Einlaufen der Schachtel in oder bei deren Auslaufen aus dem Spalt zwischen Anreiber und Gegenhalter vermieden werden.

In einer alternativen Ausführungsform ist der Gegenhalter durch ein Band oder Riemen gebildet. Besonders vorteilhaft ist dabei das Überbrücken der durch den Anreiber bedingten Lücke der beiden diesem benachbarten Transportsysteme. Dabei erstreckt sich das Band resp. die Riemen von einem Bereich, der in Transportrichtung deutlich vor dem Anreiber liegt wenigstens bis über den Anreiber. In besonders geeigneter Weise erstreckt sich der Gegenhalter bis in den Bereich, in welchem die Schachtel bereits von dem dem Anreiber nachfolgenden Transportsystem erfasst ist. Auf diese Weise ist ein unterbrechungsfreier und störungsfreier Transport möglich. Vorzugsweise ist der Gegenhalter in seinem Abstand zu dem Anreiber verstellbar. So lassen sich Schachteln unterschiedlicher Höhen fertigen. Ist dem Gegenhalter eine Zustelleinrichtung mit steuerbarem Antrieb zugeordnet, kann diese Einstellung automatisiert und von Produkt zu Produkt variabel erfolgen. Dazu ist der Zustellantrieb wie gegebenenfalls auch weitere Antriebe der Anreibevorrichtung durch Steuerleitungen mit einer gemeinsamen Maschinensteuerung verbunden.

Anschließend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren, auf die bezüglich aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Die Figuren zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Anreibevorrichtung von der Seite;

Fig. 2 eine schematische Ansicht einer Anreibevorrichtung von hinten;

Fig. 3 eine Anreibevorrichtung in perspektivischer Darstellung;

Fig. 4 eine schematische Ansicht einer Anreibeeinrichtung;

Fig. 5 zwei Geschwindigkeitsprofile der Tangentialgeschwindigkeit einer Anreibebürste.

Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung zum Anreiben von jeweils einem Bezugsnutzen 102 an die äußere Bodenfläche einer kastenförmigen Schachtel 101 umfasst eine Transporvorrichtung 2 und eine Anreibevorrichtung 1 . Das Anreiben streicht unerwünschte Lufteinschlüsse zwischen der Schachtel 101 und deren Bezug 102 aus und sorgt für eine vollflächige und gleichmäßige Verklebung des Bezug 102 mit der Schachtel 101 .

Die Transportvorrichtung 2 ist aus zwei in Transportrichtung 1000 hintereinander angeordneten Transportbändern 21 , 22 gebildet. Das erste Transportband 21 und das zweite Transportband 22 weisen dabei zueinander einen Abstand auf. In dieser Lücke ist die Anreibevorrichtung 1 angeordnet. Das erste Transportband 21 ist der Anreibevorrichtung 1 vorgelagert und bildet einen ersten Transportabschnitt 201 . In diesem ersten Transportabschnitt 201 wird die Schachtel 101 mit dem bereits an dessen Bodenfläche anhaftenden Bezug 102 der Anreibevorrichtung 1 zugeführt. In dem zweiten Transportabschnitt 202 wird die Schachtel 101 mit dem fest angeriebenen Bezug 102 von der Anreibevorrichtung 1 abgeführt und zur weiteren Verarbeitung nicht gezeigten nachfolgenden Vorrichtungen zur Verfügung gestellt.

Beide Transportbänder 21 , 22 sind als Saugband ausgebildet, um unbeabsichtigtes Verschieben der Schachtel 101 mit dem gefügten Bezug 102 zu verhindern. Die förderwirksamen Arbeitstrume 211 der beiden Transportbänder 21 , 22 legen die Transportebene 1100 fest. Parallel zu der Transportebene 1100 verläuft die Transportrichtung 1000 in Längsrichtung der Transportbänder 21 , 22.

In einer Lücke zwischen dem ersten Transportband 21 und dem zweiten Transportband 22 ist die Anreibevorrichtung 1 angeordnet. Im wesentlichen besteht diese Anreibevorrichtung 1 aus einem Anreiber und einem Gegenhalter, die gemeinsam ein Werkzeugpaar 10 bilden. Der Anreiber ist aus einer walzenförmigen Rundbürste 11 gebildet. Er ist im wesentlichen unterhalb der Transportebene 1100 angeordnet und quer zu der Transportrichtung 1000 orientiert. Die Rundbürste 11 erstreckt sich wenigstens über die Breite der zu verarbeitenden Schachtel 101.

Die Rundbürste 11 ist mit einem in Fig. 3 gezeigten Antrieb 15 versehen. Dieser steuerbare Antrieb 15 ermöglicht das Anpassen der Drehzahl resp. der Tangentialgeschwindigkeit 1121 der Bürste 11 an die Transportgeschwindigkeit 1000 oder auch an Produkteigenschaften der Schachtel 101 mit ihrem Bezug 102.

Die Borsten 112 der Rundbürste 11 durchdringen wie in Fig. 1 gezeigt im Bereich des oberen Scheitelpunktes der Bürste 11 die Transportebene 1100. Um die beim Anreiben aufgebrachte Kraft einstellen zu können, ist die Rundbürste 11 über eine Zustelleinrichtung 16 in einem nicht gezeigten Gestell aufgenommen. Deren Zustellrichtung 1601 verläuft senkrecht zu der Transportebene 1100.

Der Gegenhalter ist indem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel als Walze

12 ausgebildet. Die Drehachsen 111 der Rundbürste 11 und die der Gegenwalze 12 legen gemeinsam eine Frontalebene 1101 fest. Diese Frontalebene 1101 erstreckt sich senkrecht zu der Transportebene 1100 und quer zu der Transportrichtung 1000. Die Zustellrichtung 1601 der Rundbürste 11 verläuft zu der Frontalebene 1101 parallel.

Der Abstand der Gegenwalze 12 zu der Transportebene 1100 resp. der Rundbürste 11 entspricht der Höhe der zu verarbeitenden Schachtel 101 . Zur Verarbeitung unterschiedlicher Schachtelhöhen verfügt die Gegenwalze 12 wie die Rundbürste 11 über eine nicht in den Figuren gezeigte Zustelleinrichtung.

Wie die Rundbürste 11 verfügt auch der Gegenhalter über einen steuerbaren Antrieb 14. Die in Fig. 1 gezeigten Drehrichtungen der Rundbürste 11 und der Gegenwalze 12 unterstützen jeweils die Transportwirkung der Transportvorrichtung 2. Diese gleichsinnige Drehrichtung der Bürste 11 unterstützt den vorlaufenden Überstand 1021 des Bezugs 102 dabei, auf die Rundbürste 11 aufzulaufen. Dem unbeabsichtigten Eintauchen dieses vorlaufenden Überstandes 1021 in den Spalt zwischen der Rundbürste 11 und dem vorgängigen Transportband 21 wird so entgegengewirkt.

In Fig. 4 ist eine ballige Rundbürste 11 mit ihrem Antrieb 15 dargestellt. Dabei verändert sich der Radius 115 des Borstenkörpers 112 entlang seiner Drehachse 111. In den Außenbereichen ist der Radius 115 kleiner als im mittleren Abschnitt der Rundbürste 11 . Damit ragen die Borstenenden 113 dem jeweiligen Radius 115 entsprechend unterschiedlich weit über die Transportebene 1100. So wird das Ausweichen des mittleren Bodenbereiches der Schachtel 101 beim Anreiben ausgeglichen. Außerdem sind die Anreibekraft und die Tangentialgeschwindigkeit 1121 der Borstenenden 113 so in der Schachtelmitte am größten und fallen zu den Seitenkanten etwas ab. Das führt zu einem Ausstreichen unerwünschter Lufteinschlüsse aus der Mitte nach außen und zu einem sicheren Anreiben auch bei großen Schachtelformaten resp. bei nachgiebigen Schachtelböden.

Vorteilhaft ist eine in Fig. 2 gezeigte entlang seiner Drehachse unterbrochene

Ausgestaltung des Gegenhalters 12, 13. Dabei beschränkt sich die Kontaktfläche 131 des Gegenhalters 12, 13 auf zwei Spuren. Jede dieser Spuren erfasst jeweils eine Seitenwand der Schachtel 101 . Der größte Teil der beiden Stirnwände wird während des kompletten Anreibevorgagns nicht mit einer Kraft durch den Gegenhalter beaufschlagt. Auf diese Weise wird Kraft insbesondere auf die mittleren Bereiche der vor- bzw. nachlaufenden Kante der Schachtel 101 nicht zusätzlich erhöht, und etwaige Lufteinschlüsse können leichter parallel zu der Transportrichtung 1000 ausgestrichen werden.

In einer alternativen Ausführung ist der Gegenhalter nicht als Walze 12, sondern wie in Fig. 3 gezeigt als Riemen 13 gestaltet. Die Länge des Arbeitstrums überbrückt dabei die Lücke zwischen den beiden Transportbändern 21 , 22. Das Auflaufen und das Ablaufen der Schachtel 101 auf bzw. von der Rundbürste 11 ist auf diese Weise ruhiger und stabiler.

In Fig. 3 ist schematisch auch das Aufsetzen der Schachtel 101 auf den Bezug 102 zum klebeweisen Fügen dargestellt. Dazu wird jeweils eine Schachtel 101 in einer Bereitstellungsposition 3001 zur Verfügung gestellt. Ein Greifer, der wie in der Figur als Sauger 30 ausgebildet sein kann, nimmt die Schachtel 101 in der Bereitstellungsposition 3001 auf und überführt sie in die Fügeposition 3002. In dieser Fügeposition 3002 wartet bereits der Bezug 102, auf den der Greifer die Schachtel 101 absetzt, so dass der Bezug 102 an dem Boden der Schachtel 101 anhaftet. Die Fügeposition 3002 befindet sich dabei auf dem ersten Band 21 , welches die Schachtel 101 mit anhaftendem Nutzen 102 der Anreibevorrichtung 1 zuführt.

Die förderwirksamen Elemente 11 , 12, 13, 21 , 22, 30 weisen jeweils zumindest einen steuerbaren Antrieb 14, 15 auf. Diese sind wie die Zustellantriebe 16 des Anreibers und des Gegenhalters steuerbar mit einer nicht in den Figuren dargestellten zentralen Steuerung verbunden. Mittels dieser Steuerung wird insbesondere der Antrieb 15 der Rundbürste 11 als Anreiber mit einem Drehzahlprofil beaufschlagt, welches zu den in Fig. 5 gezeigten Geschwindigkeitsprofilen 1121 , 112T der Borstenenden 113 führt. Dieses Drehzahlprofil wiederholt sich mit jedem Maschinentakt, jedenfalls mit jedem Anreibevorgang. Dabei weist ein Standardprofil hauptsächlich eine konstante Drehzahl mit einer zugehörigen Tangentialgeschwindigkeit 1121 der Borstenenden 113 auf. Dabei ist die Tangentialgeschwindigkeit 1121 gleichgerichtet der Transportgeschwindigkeit 1101 der Schachtel 101 und vom Betrag größer. Damit findet eine streichende Relativbewegung der Borsten 112 zu dem Bezug 102 resp. der Schachtel 101 statt.

Das Auflaufen des vorlaufenden Überstandes 1021 des Bezugs 102 auf die Rundbürste 11 sicherzustellen und ein unerwünschtes Einziehen in den Spalt zwischen vorgängigem Transportband 21 und Rundbürste 11 sollen vermieden werden. Dazu wird mit dem gezeigten Geschwindigkeitsprofil 1121 vorgeschlagen, die Übergeschwindigkeit der Rundbürste 11 zu erhöhen, während diese den vorlaufenden Überstand 1021 erfasst.

Um den nachlaufenden Überstand 1022 des Bezugsnutzen 102 zu straffen, sehen die gezeigten Geschwindigkeitsprofile 1121 vor, die Tangentialgeschwindigkeit zu reduzieren, während die Rundbürste 11 den nachlaufenden Überstand 1022 erfasst. Insbesondere wird vorgeschlagen, die Tangentialgeschwindigkeit 1121 in diesem Abschnitt geringer als die Transportgeschwindigkeit zu halten.

Das gezeigte alternative Geschwindigkeitsprofil 112T unterscheidet sich von dem Standardprofil 1121 durch eine mit der Transportgeschwindigkeit gleiche Tangentialgeschwindigkeit in den konstanten Abschnitten. Das Alternative Geschwindigkeitsprofil 112T ist damit vor allem für empfindliche Materialien resp. Oberflächen geeignet. Die gezeigte gegenüber dem Standardprofil 1121 geänderte Phasenlage der zweiten Abschnitts der Geschwindigkeitsänderung entspricht einer geänderten Schachtellänge.

Bezugszeichen

1 Anreibevorrichtung 3 Positioniervorrichtung

2 Transportvorrichtung 10 Werkzeugpaar Rundbürste 202 zweiter Transportabschnitt

Gegenwalze 211 Arbeitstrum

Gegenriemen 212 Leertrum erster Antrieb, Gegenhalter 1000 Transportrichtung zweiter Antrieb, Rundbürste 1001 T ransportgeschwindigkeit

Zustelleinrichtung 1002 Aufsetzbewegung erstes Transportband 1011 vorlaufende Wand zweites Transportband 1012 nachlaufende Wand

Greifer 1021 vorlaufender Nutzenüberstand

Schachtel 1022 nachlaufender

Nutzen Nutzenüberstand

Längskante 1100 T ransportebene

Drehachse 1101 Frontalebene

Bürstenkörper 1121 Tangentialgeschwindigkeit

Borstenende 1601 Zustellrichtung

Radius 3001 Bereitstellungsposition

Teilfläche 3002 Fügeposition erster Transportabschnitt