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Title:
DEVICE AND METHOD FOR ASCERTAINING A USAGE BEHAVIOR OF A PASSENGER WHEN USING A PUBLIC MEANS OF TRANSPORTATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/213796
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for ascertaining a usage behavior of at least one passenger (10) when using a public means of transportation (11), having the steps of: detecting the at least one passenger (10) upon entering a monitoring region (12) in the means of transportation (11) and/or detecting an exit of the at least one passenger (10) from the monitoring region (12) by means of a presence detection unit (13), detecting a behavior pattern of the at least one passenger (10) in the monitoring region (12) by means of a behavior pattern detection unit (14), and ascertaining a boarding process of the at least one passenger (10) onto the means of transportation (11) and/or a deboarding process of the at least one passenger (10) from the means of transportation (11) by means of an ascertaining unit (15) using the behavior pattern of the at least one passenger (10) in the monitoring region (12). The invention additionally relates to an ascertaining device (21) and to a computer program product (19) for carrying out the method according to the invention. The invention additionally relates to a means of transportation (11) comprising the ascertaining device (21) according to the invention.

Inventors:
BOSS JÜRGEN (DE)
KARSCH JAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/058895
Publication Date:
October 28, 2021
Filing Date:
April 06, 2021
Export Citation:
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Assignee:
HELLA GMBH & CO KGAA (DE)
International Classes:
G06Q10/00
Foreign References:
US20170068863A12017-03-09
US20170068863A12017-03-09
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Ermitteln eines Nutzungsverhaltens von wenigstens einem Fahrgast (10) bei der Nutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels (11), aufweisend die Schritte:

- Erfassen des wenigstens einen Fahrgastes (10) beim Betreten eines Überwachungsbereichs (12) im Verkehrsmittel (11) und/oder Erkennen eines Verlassene des wenigstens einen Fahrgastes (10) des Überwachungsbereichs (12) jeweils unter Verwendung einer Präsenz-Erkennungseinheit (13),

- Erkennen eines Verhaltensmusters des wenigstens einen Fahrgastes (10) im Überwachungsbereich (12) unter Verwendung einer Verhaltensmuster-Erkennungseinheit (14), und

- Feststellen eines Einsteigens des wenigstens einen Fahrgastes (10) in das Verkehrsmittel (11 ) und/oder eines Aussteigens des wenigstens einen Fahrgastes (10) aus dem Verkehrsmittel (11) anhand des Verhaltensmusters des wenigstens einen Fahrgastes (10) im Überwachungsbereich (12) unter Verwendung einer Feststelleinheit (15).

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Fahrgast (10) zum Erkennen des Verhaltensmusters beim Betreten des Überwachungsbereichs (12) unter Verwendung einer Trackingeinheit (16) digital getaggt und anschließend getrackt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass unter Verwendung einer Unterbrechungsdauer-Erkennungseinheit (17) eine Tracking-Unterbrechungsdauer durch die Trackingeinheit (16) erkannt wird und unter Verwendung einer Entscheidungseinheit (18) anhand der erkannten T racking-Unterbrechungsdauer das Ermitteln des Nutzungsverhaltens weiterhin durchgeführt oder beendet wird.

4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsteigen des wenigstens einen Fahrgastes (10) in das Verkehrsmittel (11) unter Verwendung der Feststelleinheit (15) festgestellt wird, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit (13) erkannt wird, dass der wenigstens eine Fahrgast (10) den Überwachungsbereich (12) betreten und für eine vordefinierbare Zeit nicht mehr verlassen hat.

5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsteigen des wenigstens einen Fahrgastes (10) in das Verkehrsmittel (11) unter Verwendung der Feststelleinheit (15) festgestellt wird, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit (13), der Verhaltensmuster-Erkennungseinheit (14) und/oder der Trackingeinheit (16) erkannt wird, dass der wenigstens eine Fahrgast (10) den Überwachungsbereich (12) betreten und sich gesetzt hat.

6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsteigen des wenigstens einen Fahrgastes (10) in das Verkehrsmittel (11) unter Verwendung der Feststelleinheit (15) festgestellt wird, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit (13), der Verhaltensmuster-Erkennungseinheit (14) und/oder der Trackingeinheit (16) erkannt wird, dass der wenigstens eine Fahrgast (10) den Überwachungsbereich (12) betreten und sich an einer Haltevorrichtung im Überwachungsbereich (12) für eine vordefinierbare Zeit festgehalten hat. 7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsteigen des wenigstens einen Fahrgastes (10) in das Verkehrsmittel (11) unter Verwendung der Feststelleinheit (15) festgestellt wird, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit (13), der Verhaltensmuster-Erkennungseinheit (14) und/oder der Trackingeinheit (16) erkannt wird, dass der wenigstens eine Fahrgast (10) den Überwachungsbereich (12) betreten und seine Position im Überwachungsbereich (12) für eine vordefinierbare Zeit nicht oder im Wesentlichen nicht mehr geändert hat.

8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aussteigen des wenigstens einen Fahrgastes (10) aus dem Verkehrsmittel (11) unter Verwendung der Feststelleinheit (15) festgestellt wird, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit (13) erkannt wird, dass der wenigstens eine Fahrgast (10) den Überwachungsbereich (12) betreten und erst nach einer vordefinierbaren Zeit wieder verlassen hat.

9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aussteigen des wenigstens einen Fahrgastes (10) aus dem Verkehrsmittel (11) unter Verwendung der Feststelleinheit (15) festgestellt wird, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit (13), der Verhaltensmuster-Erkennungseinheit (14) und/oder der Trackingeinheit (16) erkannt wird, dass der wenigstens eine Fahrgast (10) im Überwachungsbereich (12) aus einer Sitzposition aufgestanden ist und den Überwachungsbereich (12) verlassen hat.

10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aussteigen des wenigstens einen Fahrgastes (10) aus dem Verkehrsmittel (11) unter Verwendung der Feststelleinheit (15) festgestellt wird, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit (13), der Verhaltensmuster-Erkennungseinheit (14) und/oder der Trackingeinheit (16) erkannt wird, dass sich der wenigstens eine Fahrgast (10) für eine vordefinierbare Zeit an einer Haltevorrichtung im Überwachungsbereich (12) festgehalten und anschließend den Überwachungsbereich (12) verlassen hat.

11. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aussteigen des wenigstens einen Fahrgastes (10) aus dem Verkehrsmittel (11) unter Verwendung der Feststelleinheit (15) festgestellt wird, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit (13), der Verhaltensmuster-Erkennungseinheit (14) und/oder der Trackingeinheit (16) erkannt wird, dass sich die Position des wenigstens einen Fahrgastes (10) im Überwachungsbereich (12) für eine vordefinierbare Zeit nicht oder im Wesentlichen nicht geändert hat und der wenigstens eine Fahrgast (10) den Überwachungsbereich (12) anschließend verlassen hat.

12. Ermittlungsvorrichtung (21) zum Ermitteln eines Nutzungsverhaltens von wenigstens einem Fahrgast (10) bei der Nutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels (11) gemäß einem Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche.

13. Ermittlungsvorrichtung (21) nach Anspruch 12, aufweisend:

- eine Präsenz-Erkennungseinheit (13) zum Erfassen des wenigstens einen Fahrgastes (10) beim Betreten eines Überwachungsbereichs (12) im Verkehrsmittel (11) sowie zum Erkennen eines Verlassene des wenigstens einen Fahrgastes (10) des Überwachungsbereichs (12),

- eine Verhaltensmuster-Erkennungseinheit (14) zum Erkennen eines Verhaltensmusters des wenigstens einen Fahrgastes (10) im Überwachungsbereich (12), und

- eine Feststelleinheit (15) zum Feststellen eines Einsteigens des wenigstens einen Fahrgastes (10) in das Verkehrsmittel (11) und/oder eines Aussteigens des wenigstens einen Fahrgastes (10) aus dem Verkehrsmittel (11) anhand des Verhaltensmusters des wenigstens einen Fahrgastes (10) im Überwachungsbereich (12).

14. Verkehrsmittel (11) mit einer Ermittlungsvorrichtung (21) nach einem der Ansprüche 12 bis 13 zum Ermitteln eines Nutzungsverhaltens von wenigstens einem Fahrgast (10) bei der Nutzung des Verkehrsmittels (11).

15. Computerprogrammprodukt (19), umfassend Befehle, die beim Ausführen des Com puterprogramm produkts (19) durch einen Computer (20) diesen veranlassen, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 auszuführen.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zum Ermitteln eines NutzungsverhaStens von einem Fahrgast bei der Nutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln eines Nutzungsverhaltens von wenigstens einem Fahrgast bei der Nutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels. Die Erfindung betrifft ferner eine Erm ittlungsvorrichtung sowie ein Computerprogrammprodukt zum Durchführen eines solchen Verfahrens. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verkehrsmittel mit einer solchen Ermittlungsvorrichtung und/oder einem darin installierten Computerprogrammprodukt.

Im Stand der Technik gibt es bereits verschiedene Systeme zum Ermitteln eines Nutzungsverhaltens von Fahrgästen bei der Nutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels. Die bekannten Systeme werden insbesondere genutzt, um eine Personenanzahl im Verkehrsmittel zu einem bestimmten Zeitpunkt zu ermitteln.

Hierzu wird in aktuellen Systemen beispielsweise gezählt, wie viele Personen insgesamt an einer Haltstelle in das Verkehrsmittel einsteigen oder aus diesem austeigen. Neben dem Nachweis der erbrachten Beförderungsleistung, beispielsweise in Fahrgastkilometern, liefert die erfasste Personenzahl im Verkehrsmittel wertvolle Informationen zur Erstellung von Fahrplänen und für den Einsatz bedarfsgerechter Fahrzeuggrößen.

Die ermittelten Daten bieten allerdings keine Hilfe bei der Verbesserung des Netzes in Bezug auf neue Linienführungen oder das Einrichten von Expressrouten. Für solche Aufgaben werden Informationen zu einem fahrgastspezifischen Ein- und Aussteigeverhalten benötigt.

Derzeit werden diese Informationen üblicherweise durch manuelle Befragung eingeholt. Dieses Verfahren ist jedoch personalintensiv, entsprechend teuer und liefert außerdem nur wenig belastbare Momentaufnahmen. Aus der US 2017/0068863 A1 ist die Aufnahme eines Merkmalvektors, beispielsweise über Gesichtserkennung, beim Einstieg eines Fahrgastes in das Verkehrsmittel und die Verwendung dieses Merkmalvektors für die Wiedererkennung beim Ausstieg bekannt. Das in der US 2017/0068863 L1 beschriebene System ist jedoch hinsichtlich verschiedener Datenschutzrichtlinien problematisch, da der Merkmalvektor personenbezogene Informationen umfasst.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, der voranstehend beschriebenen Problematik zumindest teilweise Rechnung zu tragen. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Vorrichtung und ein verbessertes Verfahren zum Ermitteln eines Nutzungsverhaltens von wenigstens einem Fahrgast bei der Nutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels, insbesondere zum Ermitteln des Ein- und Aussteigeverhaltens des wenigstens einen Fahrgastes, zu schaffen.

Die voranstehende Aufgabe wird durch die Patentansprüche gelöst. Insbesondere wird die voranstehende Aufgabe durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 , die Ermittlungsvorrichtung gemäß Anspruch 12, das Verkehrsmittel gemäß Anspruch 14 sowie das Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 15 gelöst. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren. Dabei gelten Merkmale, die im Zusammenhang mit dem Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ermittlungsvorrichtung, dem erfindungsgemäßen Verkehrsmittel, dem erfindungsgemäßen Com puterprogramm produkt und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird und/oder werden kann.

Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Ermitteln eines Nutzungsverhaltens von wenigstens einem Fahrgast bei der Nutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels zur Verfügung gestellt. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:

- Erfassen des wenigstens einen Fahrgastes beim Betreten eines

Überwachungsbereichs im Verkehrsmittel und/oder Erkennen eines Verlassene des wenigstens einen Fahrgastes des Überwachungsbereichs jeweils unter Verwendung einer Präsenz-Erkennungseinheit,

- Erkennen eines Verhaltensmusters des wenigstens einen Fahrgastes im Überwachungsbereich unter Verwendung einer Verhaltensmuster- Erkennungseinheit, und

- Feststellen eines Einsteigens des wenigstens einen Fahrgastes in das Verkehrsmittel und/oder eines Aussteigens des wenigstens einen Fahrgastes aus dem Verkehrsmittel anhand des Verhaltensmusters des wenigstens einen Fahrgastes im Überwachungsbereich unter Verwendung einer Feststelleinheit.

Mit Hilfe der Erkennung des Verhaltensmusters des wenigstens einen Fahrgastes kann schnell, zuverlässig und insbesondere automatisiert festgestellt werden, ob der wenigstens eine Fahrgast in das Verkehrsmittel eingestiegen oder aus diesem ausgestiegen ist. Unter dem Feststellen soll jedoch kein tatsächliches Feststellen bzw. kein Feststellen, ob der wenigstens eine Fahrgast tatsächlich das Verkehrsmittel verlassen hat oder in dieses eingestiegen ist, verstanden werden. Vielmehr soll das Feststellen als digitaler Vorgang verstanden werden, unter Verwendung von welchem mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit festgestellt, angenommen und/oder vermutet werden kann, ob der wenigstens eine Fahrgast an einer Haltestelle in das Verkehrsmittel eingestiegen ist oder aus diesem ausgestiegen ist. Das erkannte Verhaltensmuster kann somit als Indikator für den Feststellungs- bzw. Annahmeprozess dienen. Unter Verwendung des vorgeschlagenen Verfahrens kann auf ein manuelles Befragen einzelner Fahrgäste verzichtet werden. Dadurch kann das Verfahren besonders kostengünstig realisiert werden. Darüber hinaus können durch das vorgeschlagene Verfahren viele Messwerte in kurzer Zeit erhoben werden. Mit einer umfangreicheren Messwertmenge kann das Nutzungsverhalten besonders genau und/oder aussagekräftig ermittelt werden. Dadurch sind auf einfache, schnelle und kostengünstige Weise Aussagen möglich, wie: „Montags zwischen 8 Uhr und 9 Uhr steigen von den Fahrgästen, die an Haltestelle A auf Linie XY eingestiegen sind, X% an Haltestelle B, Y% an Haltestelle C und Z% an Haltestelle D aus.“ Dadurch können Entscheidungen über alternative Linienführungen zur Reduzierung von Umsteigehäufigkeiten auf Grundlage von aussagekräftigeren Daten getroffen werden. Darüber hinaus kann auf die Ermittlung von personenbezogenen Daten verzichtet werden. Das Erkennen des Verhaltensmusters kann ohne Erkennung von Gesichtern oder anderen kritischen Persönlichkeitsdaten erfolgen. Das Erkennen des Verhaltens- bzw. Bewegungsmusters des wenigstens einen Fahrgastes kann nur derart rudimentär durchgeführt werden, dass daraus keine Rückschlüsse auf einzelne Personen gezogen werden können.

Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn zum Feststellen des Einsteigens des wenigstens einen Fahrgastes in das Verkehrsmittel und/oder des Aussteigens des wenigstens einen Fahrgastes aus dem Verkehrsmittel absolute Zählwerte verwendet werden, die durch eine Zähleinheit zum Zählen der eingestiegenen Fahrgäste und der ausgestiegenen Fahrgäste ermittelt werden. Durch Auswertung und/oder zusätzlicher Berücksichtigung von typischen Nutzungsspitzen können damit Aussagen zum Umsteigeverhalten des wenigstens einen Fahrgastes getroffen werden.

Unter dem Überwachungsbereich im Verkehrsmittel kann ein abgegrenzter, insbesondere digital abgegrenzter Innenraumbereich im Verkehrsmittel verstanden werden. Der Überwachungsbereich kann beispielsweise nur einen Teil der Sitzplätze und/oder nur einen Teil der Stehplätze des Verkehrsmittels umfassen. Der Überwachungsbereich kann beispielsweise auf einem digitalen Bild, das durch die Präsenz-Erkennungseinheit erstellt wird, digital aufgespannt werden und/oder sein. Im digitalen Bild kann nun wiederum eine sogenannte Area of Interest (AOI) bereitgestellt werden, in welcher der wenigstens eine Fahrgast durch die Präsenz- Erkennungseinheit erfasst und/oder erkannt werden kann. Die wenigstens eine AOI kann ein Bildausschnitt des digitalen Bildes sein. Der Überwachungsbereich kann folglich dem wenigstens einen AOI entsprechen. In einem digitalen Bild können mehrere, optional voneinander beabstandete AOIs, bereitgestellt werden. Die Präsenz-Erkennungseinheit kann eine Kamera zum Erstellen des digitalen Bildes aufweisen. Auch sonst kann es von Vorteil sein, wenn die Präsenz-Erkennungseinheit eine Kamera zum Erfassen und/oder Erkennen des wenigstens einen Fahrgastes beim Betreten des Überwachungsbereichs und/oder zum Erkennen des Verlassene des wenigstens einen Fahrgastes aufweist. Anhand der Werte und/oder Messdaten, die mit Blick auf den Überwachungsbereich ermittelt werden bzw. worden sind, kann eine Extrapolation auf einen größeren Bereich und/oder das gesamte Verkehrsmittel durchgeführt werden. Damit lässt sich das Ermitteln des Nutzungsverhaltens besonders effizient durchführen. Der Überwachungsbereich befindet sich bevorzugt entfernt von einem Eingangs- und/oder Ausgangsbereich des Verkehrsmittels.

Beim Ermitteln des Nutzungsverhaltens wird ermittelt, wie der wenigstens eine Fahrgast das öffentliche Verkehrsmittel nutzt, insbesondere mit Bezug auf sein Ein- und Aussteigeverhalten. Insbesondere wird das Nutzungsverhalten dahingehend ermittelt, an welcher Haltestelle der wenigstens eine Fahrgast das Verkehrsmittel betritt und an welcher Haltestelle der wenigstens eine Fahrgast wieder aussteigt. Mit anderen Worten, es wird ein Verfahren zum fahrgastspezifischen Zählen von Fahrgästen, die in das Verkehrsmittel ein- und aussteigen, zur Verfügung gestellt.

Eine Nutzung des Verkehrsmittels liegt im Sinne der vorliegenden Erfindung dann vor, wenn sich der wenigstens eine Fahrgast im Verkehrsmittel befindet, während sich das Verkehrsmittel bewegt. In den jeweiligen Verfahrensschritten werden bevorzugt jeweils mehrere Fahrgäste gleichzeitig erkannt.

Beim Erkennen des Verhaltensmusters wird vorzugsweise ein erkanntes Verhaltensmuster mit einem Referenz-Verhaltensmuster verglichen und wenn festgestellt wird, dass das erkannte Verhaltensmuster dem Referenz- Verhaltensmuster entspricht, kann beispielsweise auch festgestellt bzw. angenommen werden, dass der wenigstens eine Fahrgast das Verkehrsmittel verlassen hat oder in das Verkehrsmittel eingestiegen ist. Unter dem Verhaltensmuster kann grundsätzlich jeder Bewegungsablauf des Fahrgastes verstanden werden. Ein Fl insetzen und/oder ein Stehen in einer bestimmten Position des Fahrgastes sind nicht zwangsläufig erforderlich.

Gemäß einerweiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass bei einem Verfahren der wenigstens eine Fahrgast zum Erkennen des Verhaltensmusters beim Betreten des Überwachungsbereichs unter Verwendung einer Trackingeinheit digital getaggt und anschließend getrackt wird. Unter Verwendung einer Tagging- und Tracking-Funktion kann das Verhaltensmuster schnell und einfach mit hoher Genauigkeit erkannt werden. Das entsprechend erkannte Verhaltensmuster kann anschließend als Grundlage für ein aussagekräftiges Feststellen des Einsteigens und/oder des Aussteigens genutzt werden. Im Rahmen des Verfahrens können unter Verwendung von beispielsweise einer Kamera der Präsenz-Erkennungseinheit einzelne Fahrgäste von deren Einstieg in das Verkehrsmittel bis zu deren Ausstieg zumindest im Überwachungsbereich getrackt werden. Bei einer hinreichend großen Erfassungsrate kann dadurch auf die Grundgesamtheit extrapoliert werden. Wenn ein Fahrgast getrackt werden soll, kann dieser beispielsweise mit einer sogenannten Bounding Box markiert bzw. getaggt werden. Anschließend kann die lokale Trajektorie der Bounding Box im Überwachungsbereich getrackt und/oder entsprechend verfolgt werden. Hierbei kann es von Vorteil sein, wenn beim Taggen des wenigstens einen Fahrgastes vordefinierte Merkmale des wenigstens einen Fahrgastes detektiert, gespeichert und/oder für eine Plausibilisierung des Trackings des wenigstens einen Fahrgastes verwendet werden. Ein solches vordefiniertes Merkmal kann beispielsweise die Farbe der Kleidung und/oder ein vordefiniertes Kleidungsteil wie eine Mütze sein.

Weiterhin ist es möglich, dass bei einem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung unter Verwendung einer Unterbrechungsdauer-Erkennungseinheit eine Tracking- Unterbrechungsdauer durch die Trackingeinheit erkannt wird und unter Verwendung einer Entscheidungseinheit anhand der erkannten Tracking-Unterbrechungsdauer das Ermitteln des Nutzungsverhaltens weiterhin durchgeführt oder beendet wird. So kann das Ermitteln des Nutzungsverhaltens beispielsweise beendet werden, wenn der wenigstens eine Fahrgast für eine vorbestimmte Zeitdauer nicht mehr getrackt werden konnte. Damit können Rechenkapazitäten geschont werden. Wenn der Trackingvorgang hingegen nur für eine einstellbare, kurze Zeit unterbrochen wurde, weil die getrackte Person beispielsweise nur kurz durch eine andere Person verdeckt wurde, muss dies nicht zu einem Abbruch des Trackingvorgangs führen. Unter der Tracking-Unterbrechungsdauer kann folglich die Dauer der Unterbrechung des Trackings, also die Zeit, in welcher kein Tracking durchgeführt werden kann, weil der wenigstens eine Fahrgast durch den anderen Fahrgast verdeckt wurde, verstanden werden.

Zum Feststellen bzw. für eine entsprechende digitale Annahme, dass der wenigstens eine Fahrgast in das Verkehrsmittel eingestiegen ist, können im Rahmen der Erfindung verschiedene Überlegungen angestellt bzw. Maßnahmen durchgeführt werden. So kann das Einsteigen des wenigstens einen Fahrgastes in das Verkehrsmittel unter Verwendung der Feststelleinheit festgestellt werden, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit erfasst und/oder erkannt wird, dass der wenigstens eine Fahrgast den Überwachungsbereich betreten und für eine vordefinierbare Zeit nicht mehr verlassen hat. Genauer gesagt kann das Einsteigen des wenigstens einen Fahrgastes in das Verkehrsmittel unter Verwendung der Feststelleinheit festgestellt werden, wenn unter Verwendung der Präsenz- Erkennungseinheit erfasst wird, dass der wenigstens eine Fahrgast den Überwachungsbereich betreten hat und unter Verwendung der Trackingeinheit erkannt wird, dass der wenigstens eine Fahrgast den Überwachungsbereich für eine vordefinierbare Zeit nicht mehr verlassen hat. D. h., unter Verwendung der Präsenz- Erkennungseinheit, insbesondere unter Verwendung einer Kamera der Präsenz- Erkennungseinheit, wird das Betreten des Überwachungsbereichs erkannt. Daraufhin wird der wenigstens eine Fahrgast mittels der Trackingeinheit getaggt und getrackt, bis er den Überwachungsbereich wieder verlassen hat. Die Trackingeinheit kann als Bestandteil einer Recheneinheit bzw. eines Computers, der mit der Kamera und/oder der Präsenz-Erkennungseinheit in Signalverbindung steht, als Bestandteil der Kamera und/oder der Präsenz-Erkennungseinheit, bereitgestellt sein. Ferner kann das Einsteigen des wenigstens einen Fahrgastes in das Verkehrsmittel unter Verwendung der Feststelleinheit festgestellt werden, wenn unter Verwendung der Präsenz- Erkennungseinheit, der Verhaltensmuster-Erkennungseinheit und/oder der Trackingeinheit erkannt wird, dass der wenigstens eine Fahrgast den Überwachungsbereich betreten und sich gesetzt hat. Darüber hinaus kann das Einsteigen des wenigstens einen Fahrgastes in das Verkehrsmittel unter Verwendung der Feststelleinheit festgestellt werden, wenn unter Verwendung der Präsenz- Erkennungseinheit, der Verhaltensmuster-Erkennungseinheit und/oder der Trackingeinheit erkannt wird, dass der wenigstens eine Fahrgast den Überwachungsbereich betreten und sich an einer Haltevorrichtung im Überwachungsbereich für eine vordefinierbare Zeit festgehalten hat. Unter der Haltevorrichtung kann beispielsweise eine Stange und/oder ein spezieller Haltegriff im Verkehrsmittel verstanden werden. Um sich an der Haltevorrichtung festzuhalten, wird durch den wenigstens einen Fahrgast eine typische Bewegung durchgeführt und/oder eine typische Position eingenommen, welche in Form eines bestimmten Verhaltensmusters erkannt werden kann. Ein weiterer Hinweis darauf, dass der wenigstens eine Fahrgast in das Verkehrsmittel eingestiegen ist kann sein, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit, der Verhaltensmuster- Erkennungseinheit und/oder der Trackingeinheit erkannt wird, dass der wenigstens eine Fahrgast den Überwachungsbereich betreten und seine Position im Überwachungsbereich für eine vordefinierbare Zeit nicht oder im Wesentlichen nicht mehr geändert hat, beispielsweise stehen geblieben ist.

Zum Feststellen bzw. für eine entsprechende digitale Annahme, dass der wenigstens eine Fahrgast aus dem Verkehrsmittel ausgestiegen ist, können im Rahmen der Erfindung ebenso verschiedene Überlegungen angestellt bzw. Maßnahmen durchgeführt werden. So kann das Aussteigen des wenigstens einen Fahrgastes aus dem Verkehrsmittel unter Verwendung der Feststelleinheit festgestellt werden, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit erkannt wird, dass der wenigstens eine Fahrgast den Überwachungsbereich betreten und erst nach einer vordefinierbaren Zeit wieder verlassen hat. Ein weiterer Hinweis auf das Aussteigen des wenigstens einen Fahrgastes aus dem Verkehrsmittel kann dann vorliegen, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit, der Verhaltensmuster- Erkennungseinheit und/oder der Trackingeinheit erkannt wird, dass der wenigstens eine Fahrgast im Überwachungsbereich aus einer Sitzposition aufgestanden ist und den Überwachungsbereich verlassen hat. Darüber hinaus kann das Aussteigen des wenigstens einen Fahrgastes aus dem Verkehrsmittel unter Verwendung der Feststelleinheit festgestellt werden, wenn unter Verwendung der Präsenz- Erkennungseinheit, der Verhaltensmuster-Erkennungseinheit und/oder der Trackingeinheit erkannt wird, dass sich der wenigstens eine Fahrgast für eine vordefinierbare Zeit an einer Haltevorrichtung im Überwachungsbereich festgehalten und anschließend den Überwachungsbereich verlassen hat. Ferner kann das Aussteigen des wenigstens einen Fahrgastes aus dem Verkehrsmittel unter Verwendung der Feststelleinheit festgestellt werden, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit, der Verhaltensmuster-Erkennungseinheit und/oder der Trackingeinheit erkannt wird, dass sich die Position des wenigstens einen Fahrgastes im Überwachungsbereich für eine vordefinierbare Zeit nicht oder im Wesentlichen nicht geändert hat und der wenigstens eine Fahrgast den Überwachungsbereich anschließend verlassen hat.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Ermittlungsvorrichtung zum Ermitteln eines Nutzungsverhaltens von wenigstens einem Fahrgast bei der Nutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels gemäß einem wie vorstehend im Detail beschriebenen Verfahren zur Verfügung gestellt. Damit bringt die erfindungsgemäße Ermittlungsvorrichtung die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf die erfindungsgemäße Vorrichtung beschrieben worden sind.

Eine erfindungsgemäße Ermittlungsvorrichtung umfasst insbesondere eine Präsenz- Erkennungseinheit zum Erfassen des wenigstens einen Fahrgastes beim Betreten eines Überwachungsbereichs im Verkehrsmittel sowie zum Erkennen eines Verlassene des wenigstens einen Fahrgastes des Überwachungsbereichs, eine Verhaltensmuster-Erkennungseinheit zum Erkennen eines Verhaltensmusters des wenigstens einen Fahrgastes im Überwachungsbereich, und eine Feststelleinheit zum Feststellen eines Einsteigens des wenigstens einen Fahrgastes in das Verkehrsmittel und/oder eines Aussteigens des wenigstens einen Fahrgastes aus dem Verkehrsmittel anhand des erkannten Verhaltensmusters des wenigstens einen Fahrgastes im Überwachungsbereich.

Weiterhin wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Verkehrsmittel mit einer wie vorstehend beschriebenen Ermittlungsvorrichtung zum Ermitteln eines Nutzungsverhaltens von wenigstens einem Fahrgast bei der Nutzung des Verkehrsmittels zur Verfügung gestellt. Damit bringt auch das erfindungsgemäße Verkehrsmittel die vorstehend beschriebenen Vorteile mit sich.

Darüber hinaus betrifft ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die beim Ausführen des Computerprogrammprodukts durch einen Computer diesen veranlassen, ein wie vorstehend beschriebenes Verfahren auszuführen. Hierzu wird auch ein nichtflüchtiges Speichermittel mit einem solchen Computerprogrammprodukt, das auf dem Speichermittel gespeichert und/oder installiert ist, zur Verfügung gestellt. Das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt und das Speichermittel mit einem solchen, darauf gespeicherten Computerprogrammprodukt bringen damit ebenso die vorstehend beschriebenen Vorteile mit sich.

Das Computerprogrammprodukt kann als computerlesbarer Anweisungscode in jeder geeigneten Programmiersprache wie beispielsweise in JAVA, C++, C# und/oder Python implementiert sein. Das Com puterprogramm produkt kann auf einem computerlesbaren Speichermedium wie einer Datendisk, einem Wechsellaufwerk, einem flüchtigen oder nichtflüchtigen Speicher, oder einem eingebauten Speicher/Prozessor abgespeichert sein. Der Anweisungscode kann einen Computer oder andere programmierbare Geräte, wie ein Fahrzeugsteuergerät, derart programmieren, dass die gewünschten Funktionen ausgeführt werden. Ferner kann das Com puterprogramm produkt in einem Netzwerk, wie beispielsweise dem Internet, bereitgestellt werden und/oder sein, von dem es bei Bedarf von einem Nutzer heruntergeladen werden kann. Das Computerprogrammprodukt kann sowohl mittels einer Software, als auch mittels einer oder mehrerer spezieller elektronischer Schaltungen, d. h. in Hardware oder in beliebig hybrider Form, d. h. mittels Software- Komponenten und Hardware-Komponenten, realisiert werden und/oder sein.

Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zu verschiedenen Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Figuren hervorgehende Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und räumlicher Anordnungen können sowohl für sich als auch in den verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich sein.

Anhand der beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigen:

Figuren 1 bis 4 ein Verkehrsmittel mit einer Ermittlungsvorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,

Figur 5 ein Flussdiagramm zum Erläutern eines Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, und

Figur 6 ein Flussdiagramm zum Erläutern eines Verfahrens gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den Figuren jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.

Fig. 1 zeigt ein öffentliches Verkehrsmittel 11 in Form eines Linienbusses mit einer Erm ittlungsvorrichtung 21 zum Ermitteln eines Nutzungsverhaltens eines Fahrgastes 10 bei der Nutzung des Verkehrsmittels 11. Die Erm ittlungsvorrichtung 21 weist einen Computer 20 sowie eine Präsenz-Erkennungseinheit 13 in Form einer Kamera zum Erfassen des Fahrgastes 10 beim Betreten eines Überwachungsbereichs 12 im Verkehrsmittel 11 sowie zum Erkennen eines Verlassene des Fahrgastes 10 des Überwachungsbereichs 12 auf. Der Computer 20 steht mit der Präsenz- Erkennungseinheit 13 in Signalverbindung. Der Computer 20 umfasst ferner eine Verhaltensmuster-Erkennungseinheit 14 zum Erkennen eines Verhaltensmusters des Fahrgastes 10 im Überwachungsbereich 12 und eine Feststelleinheit 15 zum Feststellen eines Einsteigens des Fahrgastes 10 in das Verkehrsmittel 11 sowie zum Feststellen eines Aussteigens des Fahrgastes 10 aus dem Verkehrsmittel 11 anhand eines erkannten Verhaltensmusters des Fahrgastes 10 im Überwachungsbereich 12. Der Computer 20 umfasst ferner eine Unterbrechungsdauer-Erkennungseinheit 17 zum Erkennen einer T racking-Unterbrechungsdauer durch die Trackingeinheit 16

D. h., mittels der Unterbrechungsdauer-Erkennungseinheit 17 kann die Dauer erkannt und/oder ermittelt werden, für welche ein Tracking des Fahrgastes nicht durchgeführt wird oder worden ist, weil der Fahrgast beispielsweise durch einen anderen Fahrgast und/oder ein Objekt verdeckt wird oder wurde. Außerdem umfasst der Computer 20 eine Entscheidungseinheit 18, die zum Entscheiden, anhand einer erkannten Tracking-Unterbrechungsdauer, ob das Ermitteln des Nutzungsverhaltens weiterhin durchgeführt oder beendet wird, konfiguriert ist.

Im Computer 20 ist außerdem ein Computerprogrammprodukt 19 installiert, das Befehle umfasst, die beim Ausführen des Computerprogrammprodukts 19 durch den Computer 20 diesen veranlassen, ein wie anschließend im Detail beschriebenes Verfahren zum Ermitteln des Nutzungsverhaltens des Fahrgastes 10 bei der Nutzung des öffentlichen Verkehrsmittels 11 auszuführen.

Mit Bezug auf die Figuren 1 , 2 und 5 wird anschließend ein Verfahren zum Ermitteln eines Nutzungsverhaltens eines Fahrgastes 10 bei der Nutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels 11 in Form eines Linienbusses erläutert. In einem ersten Schritt S1 wird unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit 13 in Form der Kamera zunächst der Fahrgast 10 beim Betreten des Überwachungsbereichs 12 im Verkehrsmittel 11 erkannt. Dies ist zur Veranschaulichung in Fig. 1 dargestellt. Im Rahmen der Erkennung des Fahrgastes 10 wird dieser unter Verwendung der Trackingeinheit 16 außerdem durch eine Bounding Box 22 auf Bildern, die durch die Kamera erstellt werden, digital getaggt und anschließend getrackt. In einem zweiten Schritt S2 wird ein Verhaltensmuster des Fahrgastes 10 im Überwachungsbereich 12 unter Verwendung der Verhaltensmuster-Erkennungseinheit 14 und der Trackingeinheit 16 erkannt. Genauer gesagt wird unter Verwendung der Präsenz- Erkennungseinheit 13, der Verhaltensmuster-Erkennungseinheit 14 und der Trackingeinheit 16 erkannt, dass der wenigstens eine Fahrgast 10 den Überwachungsbereich 12 betreten und sich gesetzt hat. Ein solches Verhalten des Fahrgastes 10 ist zur Veranschaulichung in Fig. 2 dargestellt. Daraufhin wird in einem dritten Schritt S3 unter Verwendung der Feststelleinheit 15 das Einsteigen des Fahrgastes 10 in das Verkehrsmittel 11 anhand des erkannten Verhaltensmusters des Fahrgastes 10 im Überwachungsbereich 12 festgestellt bzw. angenommen.

Mit Bezug auf die Figuren 3, 4 und 6 wird anschließend ein weiteres Verfahren zum Ermitteln eines Nutzungsverhaltens eines Fahrgastes 10 bei der Nutzung des öffentlichen Verkehrsmittels 11 erläutert. In einem ersten Schritt S10 wird ein Verhaltensmuster des Fahrgastes 10 im Überwachungsbereich 12 unter Verwendung der Verhaltensmuster-Erkennungseinheit 14 und der Trackingeinheit 16 erkannt. Genauer gesagt wird unter Verwendung der Verhaltensmuster-Erkennungseinheit 14 und der Trackingeinheit 16 erkannt, dass der Fahrgast 10 im Überwachungsbereich 12 aus einer Sitzposition aufgestanden ist. Dieses Verhalten ist in Fig. 3 dargestellt. In einem weiteren Schritt S20 wird unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit 13 erkannt, dass der Fahrgast 10 den Überwachungsbereich 12 verlassen hat. Dieses Verhalten ist in Fig. 4 dargestellt. Daraufhin wird in einem dritten Schritt S30 unter Verwendung der Feststelleinheit 15 das Aussteigen des Fahrgastes 10 aus dem Verkehrsmittel 11 anhand des erkannten Verhaltensmusters des Fahrgastes 10 im Überwachungsbereich 12 sowie aufgrund des erkannten Verlassene des Fahrgastes 10 des Überwachungsbereichs 12 festgestellt bzw. angenommen.

Die mit Bezug auf Fig. 5 und Fig. 6 beschriebenen Verfahren werden in der Praxis bevorzugt gemeinsam durchgeführt, sodass das Nutzungsverhalten sowohl hinsichtlich des Einsteigens als auch hinsichtlich des Aussteigens des Fahrgastes ermittelt werden kann.

Die Erfindung lässt neben den dargestellten Ausführungsformen weitere Gestaltungsgrundsätze zu. D. h., die Erfindung soll nicht auf die mit Bezug auf die Figuren erläuterten Ausführungsbeispiele beschränkt betrachtet werden.

So kann nicht nur der eine Fahrgast 10 berücksichtigt werden. Vielmehr können mehrere Fahrgäste gleichzeitig auf die vorstehend beschriebene Art und Weise berücksichtigt werden. Ferner ist es möglich, dass unter Verwendung der Unterbrechungsdauer-Erkennungseinheit 17 eine Tracking-Unterbrechungsdauer durch die Trackingeinheit 16 erkannt wird und unter Verwendung der Entscheidungseinheit 18 anhand der erkannten T racking-Unterbrechungsdauer das Ermitteln des Nutzungsverhaltens weiterhin durchgeführt oder beendet wird. Außerdem kann das Einsteigen des Fahrgastes 10 in das Verkehrsmittel unter Verwendung der Feststelleinheit 15 festgestellt werden, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit 13 erkannt wird, dass der Fahrgast 10 den Überwachungsbereich 12 betreten und für eine vordefinierbare Zeit nicht mehr verlassen hat. Zudem kann das Einsteigen des wenigstens einen Fahrgastes 10 in das Verkehrsmittel unter Verwendung der Feststelleinheit 15 festgestellt werden, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit 13, der Verhaltensmuster- Erkennungseinheit 14 und/oder der Trackingeinheit 16 erkannt wird, dass der Fahrgast 10 den Überwachungsbereich 12 betreten und sich an einer Haltevorrichtung im Überwachungsbereich 12 für eine vordefinierbare Zeit festgehalten hat. Weiterhin kann das Einsteigen des Fahrgastes 10 in das Verkehrsmittel unter Verwendung der Feststelleinheit 15 festgestellt werden, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit 13, der Verhaltensmuster- Erkennungseinheit 14 und/oder der Trackingeinheit 16 erkannt wird, dass der Fahrgast 10 den Überwachungsbereich 12 betreten und seine Position im Überwachungsbereich 12 für eine vordefinierbare Zeit nicht oder im Wesentlichen nicht mehr geändert hat.

Das Aussteigen des Fahrgastes 10 aus dem Verkehrsmittel 11 kann unter Verwendung der Feststelleinheit 15 festgestellt werden, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit 13 erkannt wird, dass der Fahrgast 10 den Überwachungsbereich 12 betreten und erst nach einer vordefinierbaren Zeit wieder verlassen hat. Außerdem kann das Aussteigen des Fahrgastes 10 aus dem Verkehrsmittel unter Verwendung der Feststelleinheit 15 festgestellt werden, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit 13, der Verhaltensmuster- Erkennungseinheit 14 und/oder der Trackingeinheit 16 erkannt wird, dass sich der Fahrgast 10 für eine vordefinierbare Zeit an einer Haltevorrichtung im Überwachungsbereich 12 festgehalten und anschließend den Überwachungsbereich 12 verlassen hat. Zudem kann das Aussteigen des Fahrgastes 10 aus dem Verkehrsmittel unter Verwendung der Feststelleinheit 15 festgestellt werden, wenn unter Verwendung der Präsenz-Erkennungseinheit 13, der Verhaltensmuster- Erkennungseinheit 14 und/oder der Trackingeinheit 16 erkannt wird, dass sich die Position des wenigstens einen Fahrgastes 10 im Überwachungsbereich 12 für eine vordefinierbare Zeit nicht oder im Wesentlichen nicht geändert hat und der wenigstens eine Fahrgast 10 den Überwachungsbereich 12 anschließend verlassen hat.

Darüber hinaus ist es möglich, das beschriebene Verfahren und/oder die Ermittlungsvorrichtung mit einem System zur absoluten Fahrgastzählung und/oder einem System zur Beleggraderfassung, beispielsweise in Form eines sogenannten People Counters, zu kombinieren. Von weiterem Vorteil kann die Kombination mit einem Überwachungskamerasystem (CCTV) an einer Haltestelle zur Verifizierung, zur Plausibilisierung und/oder zum Abgleich des ermittelten Nutzungsverhaltens sein. An Stelle des Linienbusses kann das öffentliche Verkehrsmittel 11 auch in Form eines Zuges oder einer Straßenbahn bereitgestellt sein.

Bezugszeichenliste

10 Fahrgast

11 Verkehrsmittel

12 Überwachungsbereich

13 Präsenz-Erkennungseinheit

14 Verhaltensmuster-Erkennungseinheit

15 Feststelleinheit

16 Trackingeinheit

17 Unterbrechungs-Erkennungseinheit

18 Entscheidungseinheit

19 Com puterprogramm produkt

20 Computer

21 Ermittlungsvorrichtung

22 Bounding Box