Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung einer Heissleimnaht zwischen einem Karton und einer Transparentfolie gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Es sind Vorrichtungen bekannt, die einen Düsenkopf zum Anbrin¬ gen eines Kleberstreifens auf einen Rand eines Kartons aufweisen, auf den nachträglich ein Rand einer Transparentfo¬ lie gepresst wird, um damit eine Klebverbindung, auch Heiss¬ leimnaht genannt, zwischen dem Karton und der Transparentfolie, insbesondere zur Herstellung von Mäppchen, zu erzeugen. Der Kleberstreifen ist ein sogennanter "Heisskleber" oder PS- Kleber, der bei ca. 150 bis 170 Grad Celsius arbeitet. Bei solchen Vorrichtungen ist es wichtig, die Transparentfolie nicht zu beschädigen, da sie Temperaturen bis nur 90 Grad Celsius ertragen kann. Aus diesem Grund wird der Kleberstrei¬ fen gemäss dem Stand der Technik regelmässig auf den Karton, der viel höhere Temperaturen ertragen kann, aufgelegt.

Bei den eingangs erwähnten Vorrichtungen stellt sich nun das Problem, eine Heissleimnaht zwischen einem Karton und einer Transparentfolie herzustellen, die eine solidere Klebverbin¬ dung ergibt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Im folgenden wird die Erfindung beispielsweise anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung, und

Fig. 2 eine schematische Darstellung der Heissleimnaht zwischen einer Transparentfolie und einem Karton.

Die Vorrichtung nach Fig. 1 weist je eine Vorratsrolle VRT und VRK für die Transparentfolie T (Fig. 2) bzw. für den Karton K auf. Zur Vereinfachung der Zeichnung sind in Fig. 1 die Achsen der Vorratsrollen VRT und VRK, die von einem gemeinsamen Träger TR gehaltert werden können, parallel verlaufend dargestellt. Für den Zweck der Erfindung können sie jedoch ohne weiteres in einem Winkel oder senkrecht zueinander angeordnet sein. Die Vorrichtung ist mit einem Mechanismus versehen, um zu bewirken, dass ab einer bestimmten Stelle die Transparentfolienbahn Tf in einem kleinen Abstand oberhalb der Kartonbahn Kb verläuft. Die Transparentfolienbahn Tf wird zu diesem Zweck mit Hilfe von Rollern Rl, R2, R3 und R4 derart geführt, dass ab dem Roller R4 sie tatsächlich nur in einem kleinen Abstand oberhalb der Kartonbahn Kb läuft. Die Kartonbahn Kb geht vorzugsweise zuerst über eine Rillstation VS vorbei, die im Fall gemäss Fig. 1 beispielsweise durch drei Rillrollerpaare schematisch angedeu¬ tet ist, die zur Herstellung von Rillen RL1 und RL2 (Fig. 2) dienen, die das nachträgliche Falten des Kartonrands erleich¬ tern. Solche Rillstationen sind an sich bekannt und werden daher nicht näher beschrieben.

Obwohl die Achsen der Vorratsrollen VRT und VRK parallel dargestellt sind, befinden sich die eigentlichen Vorratsrollen VRT und VRK in verschobener Lage zueinander, so dass sie sich nur in einem relativ schmalen Rand überlappen, wo sie mitein¬ ander versiegelt werden. Im Bereich des Rollers R3 befindet

sich die Mündung eines mit einem Behälter BK für einen heissen flüssigen Klebstoff verbundenen Düsenkopfes DK, mit dessen Hilfe ein Heissleim- oder Kleberstreifen KB (Fig. 2) auf die Transparentfolienbahn Tf aufgetragen wird, und zwar auf der Seite der Transparentfolie T, die später in Berührung mit der Kartonbahn Kb kommen soll, das heisst vorzugsweise ausserhalb der in Fig. 2 dargestellten Verrillung RLl, RL2. Dabei ist der Abstand zwischen den Rollern R3 und R4 relativ klein und die Geschwindigkeit der Folienbahnen relativ gross gewählt, damit die Transparentfolie T durch die hohe Temperatur des Heisskle- bers oder PS-Klebers nicht beschädigt wird, die bei den heute handelsüblichen Klebstoffen im Bereich von etwa 150 bis 170 Grad Celsius liegt, wobei zum Zweck der Erfindung diese Temperaturgrenzen nicht sehr relevant sind. Bei der erfindungs¬ gemässen Vorrichtung ist zudem eine Rollerpresse RP relativ nahe zum Roller R4 vorgesehen, um durch ein schnelles Zusammen¬ pressen der zwei Bahnen eine Beschädigung der Transparentfolie T zu vermeiden.

Die Vorrichtung nach Fig. 1 umfasst zudem vorzugsweise einen nach der Rollerpresse RP angeordneten Mechanismus WM, der vorgesehen ist, um in den Bereich zwischen den zwei parallel verlaufenden Rillen RLl und RL2 und gegebenenfalls auch um diese Rillen (Fig. 2) einen weiteren Heissleimstreifen HS aufzutragen, ferner einen Abschneidemechanismus SM, um nachträglich die bereits mit einer Siegelnaht versehene Bahn in den gewünschten Längen zu schneiden, sowie einen Mechanismus FM zur Faltung der bereits gefalteten Mäppchen, während die Heissleimnaht KB, auch Kleberstreifen genannt, noch warm ist. Die Mechanismen WM und SM können in ein und dieselbe Einheit integriert sein.

Durch die Erfindung wurde überraschenderweise festgestellt, dass die Transparentfolie T, beispielsweise eine sogenannte PVC-Folie oder eine Acetatfolie oder eine Folie aus Polypropy-

len oder aus Polyester, viel besser als erwartet die erwähn¬ ten hohen Temperaturen widerstehen kann und dass die Versiege¬ lung zwischen der Tansparentfolie T und dem Karton Kb viel solider als bei den Mäppchen ist, die mit Hilfe anderer bekannter Vorrichtungen hergestellt werden.