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Title:
DIALYSIS MACHINE AND METHOD FOR OPERATING A DIALYSIS MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/185638
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a dialysis machine, which is designed to be equipped with an extracorporeal blood system, the dialysis machine having a dialysis solution system, which is designed to be equipped with a dialyzer, wherein: a mixing region, in particular a mixing chamber, is provided, in which the fresh dialysis solution or a component thereof is found during operation of the dialysis machine; a concentrate line is fluidically connected to the mixing region, by means of which concentrate line concentrate can be introduced into the mixing region from a concentrate container; at least two electrically conductive elements are arranged at a distance from each other in or on the concentrate line or the concentrate lines; a measuring device is provided, which is electrically connected to the conductive elements and is designed to measure, therebetween, the conductance or a variable correlated therewith; and a control unit is provided, which is designed to compare the measured value with a set point value, limit value or set point value range.

Inventors:
IRRGANG TOBIAS (DE)
STÄBLEIN TILMAN (DE)
GAGEL ALFRED (DE)
KLÖFFEL PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/057609
Publication Date:
October 03, 2019
Filing Date:
March 26, 2019
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
A61M1/16
Domestic Patent References:
WO1993009822A11993-05-27
WO1994011093A11994-05-26
WO2009015882A22009-02-05
WO2018208498A12018-11-15
WO2018086739A12018-05-17
Foreign References:
US5318750A1994-06-07
US5295505A1994-03-22
US20020088752A12002-07-11
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
HERRMANN, Uwe (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Dialysegerät, das ausgebildet ist, mit einem extrakorporalen Blutsystem aus- gerüstet zu werden, mit einem Dialyselösungssystem, das ausgebildet ist, mit einem Dialysator ausgerüstet zu werden, wobei ein Mischbereich, insbe- sondere eine Mischkammer, vorgesehen ist, in dem sich im Betrieb des Dia- lysegerätes die frische Dialyselösung oder ein Bestandteil von dieser befin- det, wobei mit dem Mischbereich eine Konzentratleitung in Fluidverbindung steht, durch die Konzentrat aus einem Konzentratbehälter in den Mischbe- reich einleitbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an der oder den Konzentratleitungen voneinander beabstandet zumindest zwei elektrisch leitfähige Elemente angeordnet sind, dass eine Messeinrichtung vorgesehen ist, die mit den leitfähigen Elementen in elektri- scher Verbindung steht und die ausgebildet ist, zwischen diesen den Leitwert oder eine damit korrelierte Größe zu messen, und dass eine Steuereinheit vorgesehen ist, die ausgebildet ist, den gemessenen Wert mit einem Soll- wert, Grenzwert oder Sollwertbereich zu vergleichen.

2. Dialysegerät nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass in oder an der Konzentratleitung jeweils genau ein elektrisch leitfähiges Element angeord- net ist und/oder dass eine oder mehrere Konzentratleitungen vorgesehen sind, in oder an der jeweils mehrere elektrisch leitfähige Elemente angeornet sind.

3. Dialysegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die leitfähigen Elemente durch Schlauchtüllen gebildet werden und/oder dass die leitfähigen Elemente aus Metall, vorzugsweise aus Edelstahl und/oder Ti- tan bestehen und/oder dass die leitfähigen Elemente in oder an derselben Konzentratleitung oder in oder an verschiedenen Konzentratleitungen ange- ordnet sind.

4. Dialysegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass sich in der Konzentratleitung eine Konzentratpumpe befindet und dass sich die leitfähigen Elemente in Strömungsrichtung des Konzent- rats stromaufwärts oder stromabwärts der Konzentratpumpe befinden.

5. Dialysegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Steuereinheit ausgebildet ist, einen Alarm und/oder eine besondere Betriebsweise des Dialysegerätes zu initiieren, wenn der gemes- sene Wert nicht mit dem Sollwert übereinstimmt, einen Grenzwert über- oder unterschreitet oder nicht in einem Sollwertbereich liegt.

6. Dialysegerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- einheit ausgebildet ist, dass der Alarm und/oder die besondere Betriebswei- se des Dialysegerätes erst dann initiiert wird, wenn der gemessene Wert häufiger als ein Schwellwert nicht mit dem Sollwert übereinstimmt, einen Grenzwert über- oder unterschreitet oder oder nicht in einem Sollwertbereich liegt.

7. Dialysegerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit derart ausgebildet ist, dass die besondere Betriebsweise eine vom Normalbetrieb abweichende Spezialluftabscheidung und/oder die Spü- lung des Dialyselösungssystems oder eines Teils von diesem und/oder die Erhöhung der Flussrate der Dialyselösung und/oder die Bypassschaltung ei- nes in dem Dialyselösungssystem angeordneten Dialysators umfasst.

8. Dialysegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Steuereinheit derart ausgebildet ist, dass die Spülung des Dialyselösungssystems oder eines Teils von diesem erst nach der Spezial- luftabscheidung erfolgt.

9. Dialysegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass sich in der Konzentratleitung kein Luftabscheidemittel, insbe- sondere keine Luftabscheidekammer befindet und/oder zwischen der Mün- dung der Konzentratleitung in den Mischbereich und einer Bilanzkammer des Dialyselösungssystems kein Lufabscheidemittel befindet.

10. Dialysegerät nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit derart ausgebildet ist, dass diese in dem Betriebszu- stand der Spezialluftabscheidung des Dialysegerätes ein vorzugsweise mit dem Mischbereich in Fluidverbindung stehendes Ventil ein- oder mehrmals öffnet und schließt, wenn sich die mit der genannten Leitung in Fluidverbin- dung stehende Bilanzkammerhälfte einer Bilanzkammer des Dialyselö- sungssystems in ihrer Flochdruckphase befindet.

11. Dialysegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass der Mischbereich, insbesondere die Mischkammer mit einem Frischwasseranschluss, insbesondere mit einem RO-Wasseranschluss in Verbindung steht oder mit diesem verbindbar ist.

12. Verfahren zum Berteiben eines Dialysegerätes nach einem der vorherge- henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, an zwei elektrisch leitfähigen und voneinander beabstandeten Elementen in oder an der oder den Kon- zentratleitungen der Leitwert oder eine damit korrelierte Größe gemessen wird und dass der gemessene Wert mit einem Sollwert, Grenzwert oder mit einem Sollwertbereich verglichen wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass für den Fall, dass der gemessene Wert nicht mit einem Sollwert übereinstimmt oder nicht im einem Sollwertbereich liegt oder einen Grenzwert über- oder unterschrei- tet, ein Alarm und/oder eine besondere Betriebsweise des Dialysegerätes initiiert wird.

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die besondere Betriebsweise eine vom Normalbetrieb abweichende Spezialluft- abscheidung und/oder die Spülung des Dialyselösungssystems oder eines Teils von diesem und/oder die Erhöhung der Flussrate der Dialyselösung und/oder die Bypassschaltung eines in dem Dialyselösungssystem angeord- neten Dialysators umfasst.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Be- triebszustand der Spezialluftabscheidung des Dialysegerätes ein Ventil ein- oder mehrmals geöffnet und geschlossen wird, wenn sich die mit der Leitung in Fluidverbindung stehende Bilanzkammerhälfte einer Bilanzkammer des Dialyselösungssystems in ihrer Hochdruckphase befindet.

16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Betriebszustand der Spezialluftabscheidung nicht gewählt wird, wenn der gemessene Wert einem Sollwert entspricht oder in einem Sollwertbereich liegt oder einen Grenzwert nicht über- oder unterschritten hat und dass statt- dessen in diesem Fall eine normale Luftabscheidung vorgenommen wird, bei der das Ventil vorzugsweise nur in der Totzeit der Bilzanzkammer des Dialy- selösungssystems geöffnet wird.

Description:
Dialysegerät und Verfahren zum Betreiben eines Dialysegerätes

Die Erfindung betrifft ein Dialysegerät, das ausgebildet ist, mit einem extrakorporalen Blutsystem ausgerüstet zu werden, mit einem Dialyselösungssystem, das ausgebildet ist, mit einem Dialysator ausgerüstet zu werden, wobei ein Mischbereich, insbesondere eine Mischkammer, vorgesehen ist, in dem sich im Betrieb des Dialysegerätes die frische Dialyselösung oder ein Bestandteil von dieser befindet, wobei mit dem Mischbereich eine Konzentratleitung in Fluidverbindung steht, durch die Konzentrat aus einem Konzentratbehälter in den Mischbereich einleitbar ist.

Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen Dialysegerätes.

Dialysegeräte der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie werden im Rahmen einer Dialysebehandlung dazu verwendet, Harnstoff und andere Stoffe aus dem Blut eines Patienten mit fehlender oder verminderter Nierenaktivität zu entfernen. Der Dialysator eines Dialysegeräts ist eine Filtereinheit mit einer Blutkammer und einer Dialyselösungskammer, die durch eine semipermeable Membran voneinander getrennt sind. Die aus dem Blut zu entfernenden Stoffe treten im Dialysator durch die semipermeable Membran von der Blutkammer in die Dialyselösungskammer über.

Zum Zwecke der Bilanzierung der dem Dialysator zugeführten und der von diesem abgeführten Menge an Dialyselösung wird üblicherweise eine sogenannte Bilanzkammer eingesetzt. Diese weist zwei durch eine bewegliche Wand voneinander getrennte Bilanzkammerhälften auf, die jeweils über einen Zulauf und über einen Ablauf verfügen, die über je ein Ventil geöffnet und geschlossen werden können. Während eine der Bilanzkammerhälften durch frische Dialyselösung gefüllt wird, bewegt sich die Wand von der sich füllenden Bilanzkammerhälfte weg und verdrängt auf diese Weise die in der anderen Bilanzkammerhälfte befindliche gebrauchte Dialyselösung. Da sich beide Bilanzkammerhälften in derselben Bilanzkammer mit festen Wandungen befinden, entspricht das zugeführte Volumen an frischer Dialyselösung dem abgeführten Volumen an verbrauchter Dialyselösung.

Es wird bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass das Dialysegerät gemäß der vorliegenden Erfindung ein derartiges Bilanzkammersystem aufweisen kann, aber nicht zwingenderweise aufweisen muss, es handelt sich somit um ein bevorzugtes, gleichwohl aber optionales Merkmal. Die wenigstens eine Bilanzkammer ist somit ein optionaler Bestandteil des Dialysegerätes. Alternativ zum Einsatz einer oder mehrerer Bilanzkammern ist beispielsweise die Verwendung von Flusssensoren mit Pumpen für das Bilanzieren möglich, was z.B. ebenfalls von der Erfindung umfasst ist.

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, Dialysegeräte mit einer gebrauchsfertigen Dialyselösung zu versorgen, die z.B. in einem Behältnis oder in einer Versorgungsleitung bereitgestellt wird. Aus dem Stand der Technik ist es ebenso bekannt, die gebrauchsfertige Dialyselösung am Dialysegerät selbst herzustellen, wobei üblicherweise mehrere Konzentrate mit RO-Wasser in einem Mischbereich gemischt werden. Diese Konzentrate werden aus Konzentratbehältern mittels Konzentratpumpen zu dem Mischbereich gefördert, der vorzugsweise als Mischkammer ausgeführt ist. Dabei werden üblicherweise zwei Konzentratbehälter verwendet, von denen einer ein basisches und einer ein saures Konzentrat enthält. Die auf diese Weise erhaltene Mischung stellt die gebrauchsfertige Dialyselösung dar und wird sodann zu der Bilanzkammer gefördert und von dort aus zum Dialysator geleitet.

Ein bekanntes Dialysegerät mit Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 ist in Figur 1 schematisch dargestellt.

Der Patient P steht über den extrakorporalen Blutkreislauf K mit dem Dialysator 10 in Verbindung, der ein blutseitiges 14 und ein dialysatseitiges Kompartiment 12 aufweist, die durch eine semipermeable Membran M voneinander getrennt sind. Das Blut des Patienten wird vorzugsweise im Gegenstrom zu der Dialyselösung durch den Dialysator 10 geleitet, wie dies durch Pfeile angedeutet ist, die die Strömungsrichtung wiedergeben.

Das hydraulische System des Dialysegerätes, d.h. das Dialyselösungssystem, ist allgemein mit dem Bezugszeichen 100 gekennzeichnet.

Die Dialyselösung wird in der Mischkammer 20 aus der durch die Leitung 30 einströmenden Flüssigkeit, vorzugsweise RO-Wasser (RO = Reversosmose) sowie aus den beiden Konzentraten hergestellt, die durch die Leitungen 40, 50 in die Mischkammer 20 einströmen. Die Förderung der Konzentrate erfolgt mittels der Pumpen 41 , 51 , die das Konzentrat aus den Konzentratbehältern 42, 52 fördern. Die an der Mischkammer 20 angeordnete Leitung L5 dient zur Entlüftung der Dialyselösung und ist durch das Ventil V verschließbar.

Die Bilanzkammer 60 weist die oben genannten Bilanzkammerhälften 61 und 62 auf, die durch die bewegliche, nicht für Dialyselösung permeable Wand W voneinander getrennt sind.

Um einen kontinuierlichen Fluss zu gewährleisten, sind zwei parallel geschaltete Bilanzkammern 60 vorgesehen, wie dies aus Figur 1 hervorgeht. Diese können identisch aufgebaut sein. Die Bilanzkammern sind insofern vereinfacht dargestellt, als dass deren Innenwandungen vorzugsweise so ausgeformt sind, dass sich die Wand W in ihren Extrempositionen vollständig an diese anlegen kann.

Jede Bilanzkammerhälfte 61 , 62 einer Bilanzkammer 60 weist je ein Ventil auf der Ein- und auf der Auslassseite auf, um den Zu- und Ablauf in die und aus den Bilanzkammerhälften zu steuern.

Die beiden links dargestellten Bilanzkammerhälften 61 der Bilanzkammern 60 dienen zur Aufnahme frischer Dialyselösung aus der Leitung L1. Aus den Bilanzkammerhälften 61 gelangt die Dialyselösung über die Leitung L2 in das dialysatseitige Kompartiment 12 des Dialysators 10. Die beiden rechts dargestellten Bilanzkammerhälften 62 der Bilanzkammern 60 dienen zur Aufnahme verbrauchter Dialyselösung, die über die Leitung L3 von dem Dialysator 10 zu den Bilanzkammerhälften 62 gelangt und nach der Bilanzkammer über die Leitung L4 zu einem Ablauf (Drain D) geführt wird.

Ist eines oder sind beide der Konzentratbehältnisse 42, 52 entleert, kann der Fall eintreten, dass Luft in die Bilanzkammer oder in ein sonstiges Bilanziersystem gelangt, was zu einem Bilanzierfehler führt, da die betroffene Bilanzkammerhälfte der Bilanzkammer oder eine Pumpe zur bilanzierenden Förderung der Lösung dann nicht vollständig mit frischer Dialyselösung befüllt wird, sondern teilweise mit Luft, und somit weniger frische Dialyselösung zum Dialysator gefördert wird, als angenommen. In diesen Fällen wird Luft über die Konzentratleitungen in die Mischkammer und von dort aus in die Bilanzkammer oder ein sonstiges Bilanziersystem gefördert bzw. mitgerissen.

Dieses Mitreißen der Luft erfolgt z.B. durch das Öffnen des Entlüftungsventils V zur Totzeit der Bilanzkammer. Unter der Totzeit der Bilanzkammer ist die Zeitspanne zu verstehen, in der sich die Wand W in einer Extremlage (Auslenkung ganz nach rechts oder links) befindet und alle Ventile der Bilanzkammer geschlossen sind. Dieser Zustand kann beispielsweise 100 ms andauern.

Figur 2 zeigt den zeitlichen Druckverlauf während eines Bilanzkammerzyklus, wobei der Zeitpunkt t1 die genannte Totzeit kennzeichnet. Wie aus Figur 2 durch einen Pfeil V gekennzeichnet, wird zu diesem Zeitpunkt t1 das Ventil V kurzzeitig geöffnet. Anschließend wird das Ventil V geschlossen und das Zulaufventil der Bilanzkammer geöffnet, so dass der Druck in der sich füllenden Bilanzkammerhälfte 61 ansteigt. Diese Füllphase ist in Figur 2 mit T2 gekennzeichnet. In dem sich daran anschließenden Zustand T3 ist die Bilanzkammerhälfte vollständig gefüllt, was auch als Hochdruckphase der Bilanzkammer bezeichnet wird.

Das Bezugszeichen BZ kennzeichnet den gesamten Bilanzkammerhälftenzyklus, der alle diese Phasen bzw. Zeitpunkte umfasst.

Die Luft steigt bei offenem Ventil V in den Leitungen 40, 50 nach oben und wird dann durch den Füllfluss, mittels dessen die Bilanzkammer 61 gefüllt wird, in die Bilanzkammer bzw. Bilanzkammerhälfte 61 mitgerissen. Dies führt zu einer Fehlbilanz. Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Dialysegerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dahingehend weiterzubilden, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Lufteintrag in die Dialyselösung bzw. in ein bilanzierendes System des Dialysegerätes gegenüber bekannten Dialysegeräten verringert wird.

Diese Aufgabe wird durch ein Dialysegerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Danach ist vorgesehen, dass in oder an der oder den Konzentratleitungen voneinander beabstandet zumindest zwei elektrisch leitfähige Elemente angeordnet sind, dass eine Messeinrichtung vorgesehen ist, die mit den leitfähigen Elementen in elektrischer Verbindung steht und die ausgebildet ist, zwischen diesen den Leitwert oder eine damit korrelierte Größe zu messen, und dass eine Steuereinheit vorgesehen ist, die ausgebildet ist, den gemessenen Wert mit einem Sollwert oder mit einem Grenzwert oder mit einem Sollwertbereich zu vergleichen.

Dabei können die wenigstens zwei leitfähigen Elemente in oder an derselben Konzentratleitung und/oder in oder an verschiedenen Konzentratleitungen angeordnet sein.

Denkbar ist es, dass in oder an einer Konzentratleitung jeweils genau ein elektrisch leitfähiges Element angeordnet ist und/oder dass eine oder mehrere Konzentratleitungen vorgesehen sind, in oder an der jeweils mehrere elektrisch leitfähige Elemente angeordnet sind. Denkbar ist somit eine Ausführungsform, in der eine (oder mehrere) Konzentratleitungen jeweils mit zumindest zwei elektrisch leitfähigen Elementen versehen ist/sind. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass zwei oder n (n >2) Konzentratleitungen mit insgesamt zwei oder n (n>2) elektrisch leitfähigen Elementen vorliegen, also je Konzentratleitung ein elektrisch leitfähiges Element vorgesehen ist.

Die Messung findet zwischen den zwei elektrisch leitfähigen Elementen statt, unabhängig davon, ob sich diese in ein und derselben oder in unterschiedlichen Konzentratleitungen befinden.

Das oder die elektrisch leitfähigen Elemente können als Elektroden ausgeführt sein.

Denkbar ist eine Anordnung, bei der in zwei Konzentratleitungen jeweils ein oder mindestens ein elektrisch leitfähiges Element angeordnet ist und dass die zwei Konzentratleitungen zusammen mit der Mischkammer oder einem sonstigen Mischbereich eine leitfähige Strecke ausbilden, über die ein Signal (z.B. der Leitwert oder eine damit korrelierte Größe) von dem elektrisch leitfähigen Element einer Konzentratleitung zu dem elektrisch leitfähigen Element der anderen Konzentratleitung gemessen werden kann. Bei einer Konzentratleitung kann es sich beispielsweise um die Leitung für das saure Konzentrat und bei der anderen Konzentratleitung um die Leitung für das basische Konzentrat handeln. Dieses Signal wird unterbrochen, wenn einer oder beide Konzentratbehälter leer sind bzw. Luft oder ein Luft/Konzentrat-Gemisch durch die Konzentratleitungen gefördert wird.

Die Konzentratleitungen sind vorzugsweise als Schläuche ausgeführt.

Somit wird der Leitwert, d.h. der Kehrwert des ohmschen Widerstands oder eine damit korrelierte Größe, wie z.B. die Spannung, die Stromstärke, der ohmsche Widerstand etc. gemessen, wobei die Messung zwischen den zwei elektrisch leitfähigen Elementen stattfindet.

Befindet sich Konzentrat in der Konzentratleitung, d.h. in der Zuführung, ist der elektrische Kreis geschlossen und es ergibt sich ein hoher Leitwert. Kommt Luft durch die Konzentratleitung, sinkt der Leitwert. Unterschreitet der Leitwert einen Grenzwert, d.h. bewegt sich dieser aus einem Sollwertbereich heraus, kann auf das Vorliegen von Luft erkannt werden und beispielsweise Alarm ausgelöst werden.

Die elektrisch leitfähigen Elemente können beispielsweise durch Schlauchtüllen gebildet werden, die in Längsrichtung der Konzentratleitung voneinander beabstandet angeordnet sind.

Die elektrisch leitfähigen Elemente sind an oder in der oder den

Konzentratleitungen so angeordnet, dass diese mit dem Inhalt der Konzentratleitung, d.h. mit dem Konzentrat, Luft etc. in Kontakt kommen.

Die elektrisch leitfähigen Elemente bestehen vorzugsweise aus Metall, vorzugsweise aus Edelstahl und/oder Titan.

Vorzugsweise befindet sich in bzw. an der Konzentratleitung eine Konzentratpumpe, wobei sich die leitfähigen Elemente in Strömungsrichtung des Konzentrats vorzugsweise stromaufwärts der Konzentratpumpe befinden, um eine verschlechterte Erkennung von Luft, wie sie stromabwärts der Konzentratpumpe vorliegt, zu vermeiden. Grundsätzlich ist von der Erfindung auch der Fall umfasst, dass sich die leitfähigen Elemente in Strömungsrichtung des Konzentrats stromabwärts der Konzentratpumpe befinden.

Die Steuereinheit ist vorzugsweise ausgebildet, einen Alarm und/oder eine besondere Betriebsweise des Dialysegerätes zu initiieren, wenn der gemessene Wert (Leitwert oder ein damit korrelierter Wert) nicht mit dem Sollwert übereinstimmt, einen Grenzwert über- oder unterschreitet oder nicht in einem Sollwertbereich liegt. Dies ist wie oben ausgeführt insbesondere dann der Fall, wenn sich in dem Bereich der Konzentratleitung zwischen den elektrisch leitfähigen Elementen Luft oder ein Luft/Konzentratgemisch und kein reines Konzentrat befindet.

Vorzugsweise ist die Steuereinheit bzw. deren Erkennungslogik auf einen bestimmten Abstand der beiden leitfähigen Elemente voneinander ausgelegt. Wird der Abstand zwischen den leitfähigen Elementen verändert, kann es erforderlich sein, auch die Erkennungslogik der Steuereinheit entsprechend anzupassen.

In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist die Steuereinheit derart ausgebildet, dass der Alarm und/oder die besondere Betriebsweise des Dialysegerätes erst dann initiiert wird, wenn der gemessene Wert häufiger als ein Schwellenwert nicht mit dem Sollwert übereinstimmt oder einen Grenzwert über- oder unterschreitet oder nicht in einem Sollwertbereich liegt.

Weist das Dialysegerät ein Bilanzkammersytem auf, ist es denkbar, dass ein Zähler um den Wert eins erhöht wird, wenn bei einem Bilanzkammerzyklus Luft in der Konzentratleitung erkannt wird, und um den Wert eins verringert wird, wenn bei einem Bilanzkammerzyklus keine Luft in der Konzentratleitung erkannt wird. Wird auf diese Weise beispielsweise der Wert 5 (oder ein anderer Wert) überschritten oder erreicht, wird ein Alarm ausgelöst und/oder die besondere Betriebsweise des Dialysegerätes initiiert. Diese Vorgehensweise verhindert, dass kleine Luftblasen oder unvorhergesehene Sensorfluktuationen jedes Mal einen Alarm auslösen und/oder die besondere Betriebsweise des Dialysegerätes initiieren.

Dieses System ist nicht auf das Vorhandensein eines Bilanzkammersystems beschränkt, sondern umfasst auch Systeme ohne Bilanzkammersystem.

Die besondere Betriebsweise kann eine vom Normalbetrieb abweichende Spezialluftabscheidung und/oder die Spülung des Dialyselösungssystems oder eines Teils von diesem und/oder die Erhöhung der Flussrate der Dialyselösung und/oder die Bypassschaltung des Dialysators und ggf. weitere Maßnahmen umfassen.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dialysegerät, das zur Aufnahme eines extrakorporalen Blutsystems, wie z.B. eines Blutschlauchsets und das zur Aufnahme eines Dialysators ausgerüstet ist. Das extrakorporale Blutsystem und/oder der Dialysator sind somit keine zwingenden Bestandteile des Gerätes. Gleichwohl umfasst die Erfindung auch ein Dialysegerät, bei dem das extrakorporale Blutsystem und/oder der Dialysator in das Dialysegerät eingesetzt sind.

Unter einer Bypassschaltung des Dialysators ist zu verstehen, dass die Dialyselösung nicht durch den Dialysator strömt, sondern in einer Bypassleitung an dem Dialysator vorbeigeleitet wird.

Vorzugsweise erfolgt die Spülung des Dialyselösungssystems oder eines Teils von diesem erst nach der Spezialluftabscheidung. Die Spülung stellt sicher, dass in dem Dialyselösungskreislauf gebrauchsfertige Dialyselösung mit der korrekten Zusammensetzung vorliegt, wenn der Patient wieder angeschlossen und die Behandlung fortgesetzt wird.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass sich in der Konzentratleitung und/oder zwischen der Mündung der Konzentratleitung in den Mischbereich und einer Bilanzkammer oder eines sonstigen Bilanziersystems des Dialyselösungssystems kein Luftabscheidemittel, insbesondere keine Luftabscheidekammer befindet.

Dadurch lässt sich eine Kostenreduktion erzielen. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Steuereinheit die Konzentratpumpe weiter betreibt, so dass (nach dem Anschluss eines neuen Konzentratbehälters) gewartet werden muss, bis das Konzentrat durch die normale Pumpenaktivität angesaugt wird. Um die bis dahin angesaugte Luft und die fehlerhaft gemischte Dialyselösung aus dem Dialyselösungssystem zu entfernen, werden vorzugsweise die Spezialluftabscheidung und das Spülen des Dialyselösungssystems, d.h. der Hydraulik oder eines Teils von dieser durchgeführt.

Vorzugsweise ist die Steuereinheit derart ausgebildet, dass diese in dem Betriebszustand der Spezialluftabscheidung des Dialysegerätes ein Ventil ein- oder mehrmals öffnet und schließt, wenn sich die mit der genannten Leitung in Fluidverbindung stehende Bilanzkammerhälfte der Bilanzkammer in ihrer Hochdruckphase befindet. Dabei sind sämtliche Ventile der Bilanzkammer geschlossen. Durch diese Spezialluftabscheidung wird Luft aus dem Mischbereich, aus der oder den Konzentratleitungen und aus der zu der Bilanzkammer führenden Leitung entfernt.

Der Mischbereich, insbesondere die Mischkammer kann mit einem Frischwasseranschluss, insbesondere mit einem RO-Wasseranschluss in Verbindung stehen oder mit diesem verbindbar sein.

Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Berteiben eines Dialysegerätes nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an zwei elektrisch leitfähigen und voneinander beabstandeten Elementen in oder an der oder den Konzentratleitungen der Leitwert oder eine damit korrelierte Größe gemessen wird wobei der gemessene Wert mit einem Sollwert, Grenzwert oder mit einem Sollwertbereich verglichen wird. Zu der Anordnung der elektrisch leitfähigen Elemente gelten die obigen Ausführungen zum Dialysegerät entsprechend. Die Steuereinheit kann durch ein einziges Bauteil gebildet werden, das verschiedene Aufgaben übernimmt, wie z.B. den Vergleich des gemessenen Wertes mit einem Sollwert, Grenzwert oder Sollwertbereich, das Initiieren des Alarms und/oder der besonderen Betriebsweise etc. Die Steuereinheit kann aber auch durch mehrere gesonderte Bauteile gebildet werden, die verschiedene dieser Aufgaben übernehmen, d.h. die Steuereinheit muss nicht zwingend aus einem einzigen Bauteil bestehen.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass wenn der gemessene Wert nicht mit einem Sollwert übereinstimmt oder nicht im einem Sollwertbereich liegt oder einen Grenzwert über- oder unterschreitet, ein Alarm und/oder eine besondere Betriebsweise des Dialysegerätes initiiert wird.

Wie oben ausgeführt, kann die besondere Betriebsweise eine vom Normalbetrieb abweichende Spezialluftabscheidung und/oder die Spülung des Dialyselösungssystems oder eines Teils von diesem und/oder die Erhöhung der Flussrate der Dialyselösung und/oder die Bypassschaltung des Dialysators umfassen.

Denkbar ist es, dass in dem Betriebszustand der Spezialluftabscheidung des Dialysegerätes das Ventil ein- oder mehrmals geöffnet und geschlossen wird, wenn sich die mit der Leitung in Fluidverbindung stehende Bilanzkammerhälfte der Bilanzkammer in ihrer Hochdruckphase befindet, um aus dem Mischbereich sowie aus dem damit verbundenen Leitungssystem Luft zu entfernen. Durch das vorzugsweise mehrfache, beispielsweise dreifache Öffnen und Schließen des Ventils wir die Luft mechanisch ausgetrieben, so dass weniger Restluft in der Mischkammer verbleibt, die bei der nächsten Füllung der Bilanzkammer mitgerissen werden könnte. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Betriebszustand der Spezialluftabscheidung nicht gewählt wird, wenn der gemessene Wert einem Sollwert entspricht oder in einem Sollwertbereich liegt bzw. einen bestimmten Grenzwert nicht über- oder unterschreitet und dass stattdessen in diesem Fall eine normale Luftabscheidung vorgenommen wird, bei der das Ventil vorzugsweise nur in der Totzeit der Bilzanzkammer geöffnet wird.

Vorzugsweise steht die Mischkammer oder ein sonstiger Mischbereich mit einer oder mehreren Konzentratleitungen in Verbindung, durch die Konzentrate aus Konzentratbehältern in die Mischkammer gelangen. Bei diesen Konzentraten kann es sich beispielsweise um ein saures und um ein basisches Konzentrat handeln. Üblicherweise steht die Mischkammer mit einem Frischwasseranschluss in Verbindung, insbesondere mit einem RO-Wasseranschluss, so dass das oder die Konzentrate auf das gewünschte Niveau verdünnt werden können. Es wird Bezug genommen auf das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 , das ein nicht beschränkendes Beispiel für ein Dialysegerät der vorliegenden Erfindung darstellt, wobei in Figur 1 nicht die leitfähigen Elemente in den Konzentratleitungen und nicht die Steuereinheit gezeigt sind.

Die vorliegende Erfindung kommt vorzugsweise bei Dialysegeräten zum Einsatz, die über keine Luftabscheidevorrichtung verfügen.

An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die Verwendung des Begriffs„ein“ oder„eine“ auch aber nicht zwingend bedeutet, dass genau eines der fraglichen Elemente vorgesehen ist, sondern auch die Mehrzahl von Elementen mit einschließt. Ebenso ist darauf hinzuweisen, dass die Verwendung der Mehrzahl grundsätzlich auch eines der fraglichen Elemente mit einschließt.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 : eine vereinfachte schematische Darstellung des Hydraulik- und

Blutkreislaufes eines Dialysegerätes;

Figur 2: den Verlauf des Druckes über die Zeit bei einer normalen

Luftabscheidung,

Figur 3: den Verlauf des Druckes über die Zeit bei einer

Spezialluftabscheidung und

Figur 4: eine vereinfachte schematische Darstellung zweier

Konzentratleitungen eines Dialysegerätes gemäß der Erfindung.

Figur 1 zeigt einen hydraulischen Kreislauf sowie auch den extrakorporalen Blutkreislauf eines aus dem Stand der Technik bekannten Dialysegerätes. Dieser Aufbau kann identisch oder auch in abgewandelter Form auch bei einem Dialysegerät gemäß der Erfindung vorliegen, so dass die obigen Ausführungen auch für die vorliegende Erfindung gelten.

Figur 4 zeigt die beiden Konzentratleitungen 40, 50, von denen eine mit einen sauren Konzentrat, das sich in dem Behälter 42 befindet, und von denen die andere mit einem basischen Konzentrat, das sich in dem Behälter 52 befindet, in Fluidverbindung steht. In den Konzentratleitungen befinden sich stromabwärts der Behälter 42, 52 Filter F. Zwischen den jeweiligen Behältern 42, 52 und den Konzentratpumpen 41 , 51 , die die Konzentrate in die Mischkammer pumpen, befinden sich in jeder der Leitungen 40, 50 jeweils zwei Sensoren in Form von elektrisch leitfähigen Elementen S1 und S2 sowie S3 und S4. Die nicht dargestellte Steuereinheit misst die Leitwerte zwischen den Sensoren S1 und S2 einerseits und zwischen den Sensoren S3 und S4 andererseits.

Wird dabei ein- oder mehrmals ein Leitwert gemessen, der unterhalb einer Schwelle liegt, wird ein Alarm ausgelöst und auf das Vorhandensein von Luft in der betreffenden Leitung 40, 50 geschlossen. Grundsätzlich ist von der Erfindung auch umfasst, dass der Leitwert etc. zwischen einem Sensor S1 oder S2 und S3 oder S4, d.h. über die Mischkammer hinweg gemessen wird.

Im Rahmen des normalen Betriebs, d.h. wenn keine Luft in den Konzentratleitungen festgestellt wird, wird die normale Luftabscheidung durchgeführt, wie sie oben beschrieben und in Figur 2 dargestellt ist. Diese Luftabscheidung erfolgt durch Öffnen des Ventils V und zwar zum Totzeitpunkt t1 der Bilanzkammer bzw. der mit frischer Dialyselösung gefüllten Bilanzkammerhälfte, anschließend während des Bilanzkammerzyklus BZ nicht mehr.

Wird allerdings durch die leitfähigen Elemente bzw. durch die mit diesen verbundene Steuereinheit erkannt, dass übermäßiger Lufteintrag stattfindet, was z.B. durch das Fehlen eines Konzentratbehälters 42, 52 oder dessen Leerzustand bedingt sein kann, wird dies von der Steuereinheit erfasst, die daraufhin eine oder mehrere Maßnahmen einleitet.

In einer Ausführungsform initiiert die Steuereinheit die folgenden Schritte:

Zunächst wird die Flussrate der Dialyselösung gegenüber dem normalen Dialysebetrieb erhöht, z.B. auf einen Wert von 500 ml/min. Sodann werden die Bilanzkammerhälften durch das Öffnen der Ventile so verschaltet, dass ein Kurzschluss zwischen den jeweiligen Bilanzkammerhälften der zwei Bilanzkammern oder einer Bilanzkammer erfolgt, d.h. es erfolgt keine Förderung von Lösung in die Leitung L2.

Des Weiteren wird ein für den Nutzer wahrnehmbarer Alarm ausgelöst, der z.B. anzeigt, dass das saure Konzentrat oder das basische Konzentrat aufgebraucht ist.

Sodann wird von dem normalen Luftabscheidemodus gemäß Figur 2 auf die Spezialluftabscheidung gemäß Figur 3 umgeschaltet. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass in der Hochdruckphase (T3) der mit frischer Dialyselösung gefüllten Bilanzkammerhälfte das Ventil V gemäß Figur 1 einmal oder vorzugsweise mehrfach, z.B. dreimal geöffnet wird. In der Hochdruckphase der Bilanzkammerhälfte ist diese vollständig mit Flüssigkeit gefüllt. Dies hat zur Folge, dass das Öffnen des Ventils V nicht zu einer Strömung von mit Luft angereicherter Flüssigkeit in die Bilanzkammer führt. Vielmehr wird durch das Öffnen und Schließen des Ventils Luft aus der Mischkammer 20 entfernt, so dass bei dem Zurückschalten in den normalen Betriebsmodus bzw. normalen Luftabscheidemodus keine oder nur wenig Luft in die Bilanzkammer gelangt. Dadurch lässt sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Fehlbilanzierungen vermeiden oder zumindest verringern.

Figur 3 zeigt den Verlauf des Druckes über die Zeit in einer Anordnung gemäß Figur 2, wobei gleiche Zeitpunkte und Zeitspannen mit denselben Bezugszeichen versehen sind, und verdeutlicht, dass in der Hochdruckphase T3 das Ventil V dreimal geöffnet und geschlossen wird, was durch das Bezugszeichen V ' gekennzeichnet ist und sich durch entsprechende Druckschwankungen bemerkbar macht. Ein Öffnen und Schließen des Ventils V zum Totzeitpunkt t1 findet vorzugsweise nicht statt. Die in Figur 2 und 3 angegebenen Druckwerte sowie sämtliche andere im Rahmen der vorliegenden Erfindung genannten Werte sind exemplarischer Natur und nicht beschränkend.

Wird festgestellt, dass in den Konzentratleitungen wieder Konzentrat vorliegt, wird von der Spezialluftabscheidung gemäß Figur 3 wieder auf die normale Luftabscheidung gemäß Figur 2 umgeschaltet.

Ist die Konzentratversorgung wieder hergestellt, indem gefüllte Konzentratbehälter wieder an die Konzentratleitungen angeschlossen sind, und wurde für einen bestimmten Zeitraum oder nach Ablauf von z.B. 5 Bilanzkammerzyklen keine Luft mehr in den Konzentratleitungen erfasst, wird der Spülvorgang eingeleitet.

Beim Spülvorgang wird die Hydraulik, d.h. der Dialyselösungskreislauf oder ein Teil von diesem durchspült. Dieser Bereich kann Luftabscheider des Dialyselösungskreislaufes, Filter, die Bilanzkammer, Ventile und alle Leitungen umfassen, die die vorgenannten Elemente verbinden. Der Spülvorgang wird beispielsweise so durchgeführt, dass der Hydraulikkreislauf oder ein Teil von diesem zwei Mal mit gebrauchsfertiger Dialyselösung durchströmt wird.

Vorzugsweise ist der Patient während des Spülvorgangs von dem Dialysegerät getrennt.

Ist der Spülvorgang abgeschlossen, wird die Alarmmeldung gelöscht, der Dialysatfluss wieder auf den Sollwert verringert und der Patient wieder angeschlossen, so dass die Behandlung fortgeführt werden kann.