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Title:
DRAINAGE MEANS FOR CARRYING OUT VACUUM-ASSISTED WOUND TREATMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/131894
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to drainage means for carrying out vacuum-assisted wound treatment. The aim of the invention is to provide drainage means for treating large and deep surface wounds, which can be introduced by the surgeon into the wound in an accurately fitting manner and without complications, said drainage means not being perceived by the patient as disturbing or painful. To achieve this aim, the drainage means (1) inserted in the wound (2) consists of one or more prefabricated bags that are closed on all sides, the outer casing (10) thereof having a plurality of entrance openings (11) and a bag is filled with a particulate filling material (12) to at least a third but not more than two thirds of its maximum holding capacity.

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Inventors:
NEUBAUER NORBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/003250
Publication Date:
November 06, 2008
Filing Date:
April 23, 2008
Export Citation:
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Assignee:
ISKIA GMBH & CO KG (DE)
NEUBAUER NORBERT (DE)
International Classes:
A61F13/02; A61F13/00
Domestic Patent References:
WO2005123170A12005-12-29
WO2007092405A22007-08-16
Foreign References:
US20040054338A12004-03-18
US20060155260A12006-07-13
Attorney, Agent or Firm:
PFEIFFER, Rolf-Gerd (Engelplatz 11, Jena, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Drainagemittel zur Durchführung von Vakuumwundbehandlungen unter gleichzeitigem üblichen Einsatz von luftdichten Wundabdeckungen, Drainageschläuchen und Vakuumabsaugvorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, dass das in eine Wunde (2) eingelegte Drainagemittel (1) aus einem oder mehreren vorkonfektionierten, allseits geschlossenen Beuteln besteht, deren äußere Umhüllung (10) mit einer Vielzahl von Eintrittsöffnungen (11 ) versehen ist und ein Beutel zumindest zu einem Drittel jedoch bis maximal zwei Drittel seines maximalen Aufnahmevolumens mit einem partikelartigen Füllmaterial (12) gefüllt ist.

2. Drainagemittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial (12) durch Glasperlen gebildet ist.

3. Drainagemittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial (12) als Granulat und/oder Fasern und/oder Flocken ausgebildet ist.

4. Drainagemittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial (12) selbst geschlossenporig ausgebildet ist.

5. Drainagemittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial (12) teilweise oder vollständig aus natürlichen Heilmitteln oder damit getränkter Trägerkörper und/oder Medikamenten besteht.

6. Drainagemittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial (12) aus einem elastischen Schaumstoffgranulat mit hydrophoben und luftundurchlässigen Materialeigenschaften besteht.

7. Drainagemittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial (12) aus einer mit Medikamenten beschichteten Mikrocellulose besteht.

8. Drainagemittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einsatz des Füllmaterials (12) in Granulatform für die Granulatkörnchen ein Durchmesser in der Größenordnung von 3 - 4 mm gewählt ist.

9. Drainagemittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass für die Glasperlen ein Durchmesser in der Größenordnung von 3 - 4 mm gewählt ist.

10. Drainagemittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass für die Umhüllung (10) des Beutels ein an sich übliches Wundauflagematerial in Form einer beschichteten und perforierten Folie eingesetzt ist.

11. Drainagemittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass für die Umhüllung (10) des Beutels ein an sich übliches Wundauflagematerial in Form einer antimikrobiell und antiadhäsiv beschichteten und perforierten Folie eingesetzt ist.

12. Drainagemittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass für die Umhüllung (10) des Beutels ein hautverträglicher Textilstoff eingesetzt ist.

13. Drainagemittel nach Anspruch 1 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass für die Umhüllung (10) des Beutels ein hautverträglicher Textilstoff mit einer Wundauflagenbeschichtung eingesetzt ist.

14. Drainagemittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass für das Material für die Umhüllung (10) des Beutels ein hydrophobes gewählt ist.

15. Drainagemittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial (12) und/oder die Beutelumhüllung (10) mit einer antimikorbiellen und antiadhäsiven zusätzlichen Beschichtung versehen ist.

16. Drainagemittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der allseitige Verschluss der Beutel durch eine atraumatische Verschweißung oder Verklebung erfolgt.

17. Drainagemittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Vorkonfektionierung der Beutel in der Weise erfolgt, dass die Beutel aneinanderhängend zumindest in Streifenform vorliegen, die bei Gebrauch einzeln entlang einer zwischen zwei Beuteln vorgesehenen Trennlinie (13) entnehmbar sind.

18. Drainagemittel nach Anspruch 1 und 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Beutel aneinanderhängend zumindest in Streifenform vorliegen, wobei unterschiedliche Beutelgrößen und/oder Befüllungsgrade zur Verfügung gestellt sind.

Description:

Drainagemittel zur Durchführung von Vakuumwundbehandlungen

Die Erfindung betrifft ein Drainagemittel zur Durchführung von Vakuumwundbehandlungen, welches eine problemlose Versorgung großer offener Wunden ermöglicht.

Die Heilung großer offener Wunden stellt ein seit langem bekanntes Problem in der Medizin dar. Derartige Wunden, insbesondere wenn sie infiziert sind, machen eine Spontanheilung in der Regel unmöglich. Es ist seit vielen Jahren bekannt, dass eine Vakuumbeaufschlagung die Heilung auch tiefer und großflächiger Wunden positiv beeinflusst. Dazu wird die Wunde zunächst mit einer Wundauflage versehen, der Raum der tiefen Wunde, bspw. nach DE 692 29 940 T2, DE 692 24 847 T3 mit einem in der Form der Wunde anzupassenden offenzelligen Polymer-Schaumstoffpolster ausgefüllt und dieses mit einer abdichtenden Folie, unterstützt durch eine steife Kappe, überzogen, durch die hindurch ein Drainageschlauch (tlw. unter Zuhilfenahme komplizierter Vorrichtungen) geführt, an den dann extern eine Vakuumpumpe zur Absaugung von Wundflüssigkeit angeschlossen wird. Durch diesen auf die Wunde ausgeübten äußeren Reiz wird eine Durchblutung der Wunde angeregt, infizierte Wundflüssigkeit ständig abgeführt und damit die Wundheilung letztendlich positiv beeinflusst. Weiterhin ist für den gleichen Verwendungszweck in US 6,979,324 B2 ein Wunddrainagesystem beschrieben, bei dem ein Beutel mit Perlen gefüllt ist, die vorzugsweise aus einem antibakteriellen Material gefertigt sind (bspw. Silber). Bei dieser Lösung ist in den Beutel zugleich eine Drainageleitung mit eingebettet, die aus dem Beutel seitlich herausgeführt und mit den Beutelberandungen fest verbunden ist. Der Beutel und die Drainageableitung muss nach der dortigen Vorschrift mit einem Gel überdeckt werden, ehe ein dichtender überzug, der außerhalb der Wundbereiche aufgeklebt wird, angebracht wird.

Bei vorstehend beschriebener Vorgehensweise nach dem Stand der Technik stellt nicht nur die von Hand durchzuführende Anpassung des eingesetzten kompakten Schaumstoffpolsters eine erhöhte Herausforderung an den Operateur dar, sondern ein solches Gebilde

wird durch die erzeugte und nicht zu vermeidende Druckwirkung vom Patienten zusätzlich als schmerzhaft empfunden, da es grundsätzlich ausgeschlossen ist, dieses poröse Polster passgenau korrespondierend zur Wunde anzufertigen, zumal solche Wunden in möglichst kurzer Zeit versorgt werden sollten. Der Lösung nach US 6,979,324 B2 haftet grundsätzlich der gleiche Nachteil an, was die passgenaue Einbringung des dort beschriebenen Drainagesystems in die Wunde betrifft. Es müsste eine sehr große Anzahl unterschiedlich großer, jeweils mit einem Drainageschlauch verbundener Beutel vorgehalten werden, da die damit zu versehenden Wunden naturgemäß jeweils unterschiedlich groß und tief sind. Ein jeweils bündiges Ausfüllen der Wunde mit dem dort vorgeschlagenen Beutel ist somit in den seltensten Fällen möglich. überragt der Beutel die Hautoberfläche, werden die mechanischen Druckbelastungen für den Patienten unerträglich. Ein zu geringes Ausfüllen, behindert jedoch die gewünschte Wundschließung.

In der DE 694 25 881 T3 ist eine solche Wundbehandlung unter reduziertem Druck detaillierter beschrieben. Die nach dieserti bekannten Stand der Technik eingesetzten Schaumstoffkörper, Mull etc. sollen dabei gewährleisten, dass eine sie nach außen abdeckende Klebefolie bei Anlegen eines Vakuums nicht n die Wunde hineingezogen wird, was eine unabdingbare Anforderung an diese Methode der Wundbehandlung ist.

Vorliegender Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drainagemittel zur Durchführung von Vakuumwundbehandlungen für die Behandlung großer und tiefer Oberflächenwunden anzugeben, dass sich vom Operateur ohne großen Aufwand schnell und passgenau in die Wunde einbringen lässt und vom Patienten nicht als störend oder schmerzhaft empfunden wird.

Die Aufgabe der Erfindung wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der nachgeordneten Ansprüche.

Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass unter gleichzeitigem Einsatz ansonsten üblicher und bekannter Mittel zur Durchführung einer Vakuumwundbehandlung, wie von luftdichten Wundabdeckungen, Drainageschläuchen zur Wundsekretentfernung und Vakuumabsaugvorrichtungen, in vorliegender Erfindung ein speziell ausgebildetes Drainagemittel in die Wunde eingelegt wird, wobei das Drainagemittel aus bevorzugt mehreren vorkonfektionierten, allseits geschlossenen Beuteln besteht, deren äußere Umhüllung mit einer Vielzahl von Eintrittsöffnungen (Perforationen) versehen ist und der Beutel zumindest zu einem Drittel jedoch bis maximal zwei Drittel seines maximalen Aufnahmevolumens mit einem partikelartigen Füllmaterial gefüllt ist. Das Vorsehen des erfindungsgemäßen Drainagemittels ermöglicht es, Wunden beliebiger Größe schnell und ohne größeres operatives Geschick mit den Drainagemitteln zu versorgen, wobei ein allseitiges Anliegen der Drainagemittel im Wundbereich und ein optimaler Hautabschluss durch die spezielle Ausbildung der vorgeschlagenen Drainagemittel problemlos gewährleistet ist. Das zum Einsatz gelangende vorkonfektionierte Drainagemittel lässt sich preiswert herstellen, da es ausschließlich für die Erzielung einer Drainagewirkung und der Wundausfüllung konzipiert ist. Zusätzliche Absaugmittel innerhalb des Drainagemittels entfallen, da die Absaugung durch zwischen den Drainagemitteln verlegte oder auf den Drainagemitteln aufgelegte übliche gesonderte Drainageleitungen erfolgt. Letztgenannte Drainageleitungen sind, durch den Einsatz erfindungsgemäßer Drainagemittel, nach den Bedürfnissen einer optimalen Absaugung beliebig frei verlegbar, was ebenfalls einen erheblichen Vorteil gegenüber den in der Lage fixiert vorgegebenen Drainageleitungen nach dem Stand der Technik darstellt.

Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1 : schematisch eine mit erfindungsgemäßen Drainagemitteln gefüllte tiefe Wunde im seitlichen Schnitt; Fig. 2: unterschiedliche Umrissausführungen des Drainagemittels;

- A -

Fig. 3a: schematisch einen gefüllten Drainagebeutel in einem

Querschnitt; Fig. 3b: schematisch einen Drainagebeutel mit einer beispielhaften Granulatbefüllung in seitlicher

Schnittansicht; Fig. 3c: schematisch einen sackartig gestauchten

Drainagebeutel; Fig. 4: beispielhaft eine Fülltasche, die mehrere gefüllte

Drainagebeutel umfasst und Fig. 5: eine Ausbildungsmöglichkeit der Vorkonfektionierung der

Drainagebeutel.

In Figur 1 ist eine tiefe Wunde 2 in einem seitlichen Schnitt dargestellt. In diese Wunde sind im Beispiel mehrere Drainagemittel 1 in Beutelform eingelegt. Selbige werden von einer Klebefolie 5 abgedeckt, die bis über die angrenzende unverletzte Haut 4 erstreckend aufgelegt wird und die Wunde 2 nach außen abdichtet. An eine die Klebefolie 5 durchdringende oder seitlich abführende und mit dieser dicht verbundene Drainageleitung 3 wird ein Vakuum (nicht näher dargestellt) angelegt, so dass durch diese Leitung 3 Wundflüssigkeit abgesaugt werden kann.

Die in Figur 1 nur im Umriss schematisch dargestellten Drainagemittel 1 in Beutelform können padartig mit beliebig vorgebaren identischen oder unterschiedlichen Umrissen in gleicher oder unterschiedlicher Größe ausgebildet sein. Mehr soll Fig. 1 nicht verdeutlichen. Insbesondere ist durch die überzeichnung in Fig. 1 die durch die spezielle Ausbildung der Drainagemittel erreichte allseitige selbsttätige Anlage derselben an die Wundbereiche und zwischen den einzelnen Drainagemitteln nicht ersichtlich. Dass grundsätzlich mehrere unterschiedlich ausgeführte Drainagemittel vorgesehen sein können, ist in Figur 2 beispielhaft anhand eines rechteckigen, ovalen und runden Umrisses angedeutet.

In unterschiedlichen Schnitten sind diese durch Beutel gebildeten Drainagemittel 1 nach Fig. 2 detaillierter in den Figuren 3a bis 3c dargestellt.

In Figur 3a ist dabei ersichtlich, dass das beutelartige Drainagemittel 1 aus einer äußeren Umhüllung 10 besteht, die bevorzugt aus einem an sich bekannten Wundauflagematerial gefertigt ist, das mit Perforationen 11 versehen wird, deren öffnungsgröße kleiner ist, als die Größe des in sie eingebrachten Füllmaterials 12. Es liegt aber ebenso im Rahmen der Erfindung, für genannte Umhüllung 10 einen hautverträglichen Textilstoff oder einen hautverträglichen Textilstoff, der mit einem aus der Wundauflagenbeschichtung bekannten Material (bspw. Polyethylen) ausgerüstet ist, einzusetzen. Bevorzugt sollte für das Material der Umhüllung 10 ein hydrophobes, antiadhäsives und antimikrobielles Material zum Einsatz gelangen oder wenigstens eine derartige Beschichtung erfolgen, um einem Verwachsen mit der heilenden Wunde entgegen zu wirken.

Gefüllt ist dieser Beutel mit einem durch einzelne Partikel gebildeten Füllmaterial, und zwar so, dass der Beutel zumindest zu einem Drittel jedoch bis maximal zwei Drittel seines maximalen Aufnahmevolumens mit dem partikelartigen Füllmaterial (12) gefüllt ist. Diese Maßgabe soll in Figur 3b verdeutlicht sein, die zeigt, dass die äußere geschlossene Umhüllung 10 nicht vollständig mit den Granulatpartikeln 12 gefüllt ist, damit sich jeder Beutel innerhalb der Wunde 2 (vgl. Fig. 1 ) optimal zumindest an die Wundoberfläche anschmiegen kann. Dabei kann der Beutel auch sackartig gestauchte Formen annehmen, wie es Figur 3c schematisch andeutet.

Längere Studien der Anmelderin ergaben, dass, äußerst überraschend, ein hartes unelastisches Füllmaterial vom Patienten als angenehmer, da fast nicht schmerzauslösend, empfunden wird. Bevorzugt wird im Rahmen der Erfindung deshalb das Füllmaterial im Wesentlichen durch Glasperlen gebildet. Es liegt aber ebenso im Rahmen der Erfindung, für das Füllmaterial ein anders ausgebildetes zu verwenden. So kommen z.B. für das Füllmaterial granulat- und/oder fasrig- und/oder flockenartig ausgebildete Materialien in Betracht. Dabei kann z.B. ein Schaumstoffgranulat mit geschlossenen Poren

zum Einsatz gelangen, das luft- und wasserundurchlässig ist. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, das Füllmaterial 12 teilweise oder vollständig aus natürlichen Heilmitteln (Pfefferkörner, Gewürznelken o.dgl.) oder damit getränkter Trägerkörper zu bilden. In gleicher Weise können, speziellen Bedürfnissen des Mediziners folgend, dem Füllmaterial 12 Medikamente zugesetzt oder Medikamentenbeschichtungen der Füllkörper vorgesehen sein, die eine langsame Wirkstoffabgabe gewährleisten. Da die Verfahren der Vakuumwundbehandlung sich intervallmäßiger Unterdruckbeaufschlagungen bedienen, kann in den Unterdruckpausen dabei eine unter Umständen sinnvolle Wirkstofffreigabe erfolgen. Auch liegt der Einsatz von Zeolithen für das Füllmaterial im Rahmen vorliegender Erfindung. Vorteilhaft lässt sich für das Füllmaterial 12 auch Mikrocellulose einsetzen, die einer zusätzlichen Medikamentenbeschichtung leicht zugänglich ist. Als praktisch günstig erwiesen hat sich bei Einsatz des Füllmaterials in Form von Glasperlen oder in Granulatform die Wahl eines Durchmessers in der Größenordnung von 3 - 4 mm. Ebenso können sowohl das Füllmaterial 12 und/oder die Beutelumhüllung 10 vorteilhaft mit einer antimikrobiellen/ antibakteriellen zusätzlichen Beschichtung (z.B. Silber oder Polyhexamethylene Biguanide (0,2%)) versehen sein.

Die Drainagewirkung bei angelegtem Vakuum erfolgt somit im speziellen Ausführungsbeispiel auch durch die kapillarartigen Zwischenräume zwischen den einzelnen Granulatpartikeln bzw. Füllmaterial 12 innerhalb eines Beutels 1. Der Drainageweg ist im übrigen beispielhaft in Fig. 1 durch eine punktierte Linie angedeutet. Selbstverständlich liegt es im Rahmen der Erfindung, mehrere beutelartige Drainagemittel 1 auch von einem weiteren Netz in Form einer für typische Wundgrößen vorkonfektionierbaren Fülltasche 6 zu umfassen, wie es in Fig. 4 angedeutet ist. Auch kann der Mediziner selbst eine solche Fülltasche mit von ihm in Form und Größe vorausgewählter Drainagemittel 1 bestücken, so er keine Einzelverlegung wünscht.

In jedem Fall des Einsatzes, also nur ein Drainagemittel 1 , mehrere Drainagemittel gleicher oder unterschiedlicher Größe und Ausformung pro Wunde oder zusätzlich durch eine Fülltasche umfasster Drainagebeutel kann durch vorliegende Erfindung gewährleistet werden, dass eine quasi selbst nivellierende Befüllung der Wunde bis zur Hautoberfläche 4 erreichbar ist. Damit entfallen für den Mediziner die nach dem Stand der Technik üblichen Zuschneide- und Anpassungsmaßnahmen bspw. bei Einsatz einstückiger Schaumstoffkörper und dort notwendiger zusätzlicher Wundeinlagen, was die Behandlung wesentlich beschleunigt und vereinfacht. Auch für den Patienten bedeutet diese erfindungsgemäße Art der Wundversorgung eine wesentliche Komforterhöhung, weil durch den passgenauen Sitz der Füllstoffe jeder zusätzliche Druck auf die Wunde entfällt und die Wundversorgung erheblich schneller als mit Mitteln des bislang bekannten Standes der Technik erfolgen kann. Während des Einbringens erfindungsgemäßer Drainagemittel kann gleichzeitig oder abschließend eine ansonsten übliche Drainageleitung 3 verlegt werden, ehe der Wundverschluss durch eine Klebefolie oder sonst übliche Mittel erfolgt.

Figur 5 zeigt eine bevorzugte Art der Zurverfügungstellung vorkonfektionierter Drainagemittel in Form von Streifen, bei denen die Beutel aneinanderhängend vorliegen, die bei Gebrauch einzeln entlang einer zwischen zwei Beuteln vorgesehenen Trennlinie 13 entnehmbar sind. Das Vorhalten von Streifen mit unterschiedlichen Beutelgrößen und Befüllungsgraden liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung. Durch die Möglichkeit der Bereitstellung vorkonfektionierter Beutel in mehreren unterschiedlichen Größen und Formen sind somit alle nur denkbaren Wundgrößen und -formen versorgbar. Es hat sich gezeigt, das rechteckige Einzelbeutelgrößen in der Größenordnung von 30 30 mm, und nach obigen Maßgeben befüllt, für die meisten Einsatzfälle ein sehr gutes Optimum darstellen.

In jedem Fall soll bei der Vorkonfektionierung der Beutel darauf Wert gelegt werden, dass sie an ihrem Umfang atraumatisch verschlossen sind, d.h. keine scharfen Kanten, Ecken usw. aufweisen. Dies kann

z.B. durch Verklebung oder Verscheißung der Beutel nach deren vorgeschriebener Befüllung bewerkstelligt werden.

Weiterhin lässt sich zumindest die der offenen Wunde zugewandte äußere Fläche der Umhüllung 10 mit einer antimikrobiellen und antiadhäsiven Beschichtung versehen, wodurch die nach dem Stand der Technik, bei Einsatz von Schaumstoffkörpern oder Mull, erforderlichen zusätzlichen Wundeinlagen, überflüssig werden.