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Patent Searching and Data


Title:
FLAT DRAINAGE SYSTEM FOR WOUND TREATMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/131895
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a flat drainage system which can be used for various forms of wound treatment, especially for the vacuum-assisted wound treatment of large and deep wounds. The aim of the invention is to provide drainage means which can be adapted to the respective wound in an accurately fitting manner and without requiring any special manual skills by the surgeon, which needs no complicated fixation during placement in the wound site and which especially allows the area to be easily sealed for a vacuum treatment. To achieve this aim, the flat drainage means consists of a first film-type flexible layer (1) facing away from the wound and a second flexible layer (2) facing the wound, a plane (3) being provided between the two layers, which plane interspaces the two layers (1; 2) in such a manner that, even when exposed to a vacuum, labyrinth-type paths (31) are formed between introduced interspaced means (34) and that at least one engaging suction tube (4) is provided between the layers (1; 2).

Inventors:
NEUBAUER NORBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/003251
Publication Date:
November 06, 2008
Filing Date:
April 23, 2008
Export Citation:
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Assignee:
ISKIA GMBH & CO KG (DE)
NEUBAUER NORBERT (DE)
International Classes:
A61M1/00; A61F13/00; A61M27/00
Domestic Patent References:
WO2001089431A12001-11-29
WO2005123170A12005-12-29
Foreign References:
US20060079852A12006-04-13
US20020115952A12002-08-22
US5176663A1993-01-05
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
PFEIFFER, Rolf-Gerd (Engelplatz 11, Jena, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Flachdrainage für Wundbehandlungen, insbesondere zur Vakuumwundbehandlung von großen und tiefen Wunden unter gleichzeitigem Einsatz von üblichen luftdichten Wundabdeckungen, Drainageschläuchen und Vakuumabsaugvorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, dass die Flachdrainage aus einer wundabseitigen ersten folienartigen flexiblen Schicht (1 ) und einer zweiten, der Wunde zugewandten flexiblen Schicht (2) besteht, wobei zwischen beiden genannten Schichten eine Ebene (3) vorgesehen ist, die beide Schichten (1 ; 2) voneinander, auch bei Unterdruckbeaufschlagung, derart, beabstandet, dass zwischen eingebrachten beabstandenden Mitteln (34) labyrinthartige Wege (31 ) gebildet sind und zwischen den Schichten (1 ; 2) zumindest ein eingreifender Absaugschlauch (4) vorgesehen ist.

2. Flachdrainage nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten (1 ; 2) und die sie beabstandende Ebene (3), beinhaltend die beabstandenden Mittel (34), zumindest einseitig in Form einer schwanzförmigen Verlängerung (6) ausgebildet sind, in die stirnseitig der Absaugschlauch (4) umfangsmäßig abgedichtet eingreift.

3. Flachdrainage nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die flächenmäßige Ausbildung der Schichten (1 ; 2) und der sie beabstandenden Ebene (3) so groß ausgeführt sind, dass sie gemeinsam auf die tatsächliche Wundgröße und -form zuschneidbar sind.

4. Flachdrainage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die flächenmäßige Ausbildung der Schichten (1 ; 2) und der sie beabstandenden Ebene (3) so groß ausgeführt sind, dass sie gemeinsam auf die tatsächliche Wundgröße und -form zuschneidbar sind, wobei die schwanzförmigen Verlängerung (6) so lang ausgeführt ist, dass sie zumindest mit dem Teil, der den Absaugschlauch (4) dichtend aufnimmt, außerhalb des Wundbereichs anordenbar ist.

5. Flachdrainage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht (1 ) und die zweite Schicht (2) zumindest im Bereich der schwanzförmigen Verlängerung (6) miteinander entlang von Seitenbereichen (61 ) luftdicht verbunden sind.

6. Flachdrainage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht (1 ) und die zweite Schicht (2) zumindest im Bereich der schwanzförmigen Verlängerung (6) miteinander derart luftdicht verbunden sind, dass die sie voneinander ansonsten beabstandende Ebene (3) zum Rand hin stetig verjüngend ausgeführt ist.

7. Flachdrainage nach Anspruch 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Auslauf der schwanzförmigen Verlängerung (6) ein den Absaugschlauch (4) aufnehmender Abdichtkörper (7) vorgesehen ist, dessen äußeres Profil die zum Rand hin stetig verjüngende Ausformung der Ebene (3) in diesem Bereich vorgibt.

8. Flachdrainage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht (1 ) und die zweite Schicht (2) zusätzlich zur im Bereich der schwanzförmigen Verlängerung (6) miteinander vorgesehenen luftdichten Verbindung (61 ) auch in einem sich daran zur eigentlichen Flachdrainage unmittelbar anschließenden Bereich (62) der Flachdrainage miteinander luftdicht verbunden sind.

9. Flachdrainage nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Einbindung des Absaugschlauches (4) derart erfolgt, dass seine Mündungsöffnung (41 ) etwa in der Flächenmitte der Flachdrainage angeordnet ist.

10. Flachdrainage nach Anspruch 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei seitlicher Einbindung des Absaugschlauches (4) seiner Mündungsöffnung (41 ) ein die direkte senkrechte Einströmung verhindernder Strömungsverteiler (32) vorgeordnet ist.

11. Flachdrainage nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Absaugschlauch (4) durch die erste Schicht (1 ) hindurchgeführt und mit dieser fest verbunden ist, wobei der Absaugschlauch (4) bevorzugt in den Zwischenraum der Ebene (3) hineinragt und die ihm gegenüberliegende Schicht (2) in diesem korrespondierenden Flächenabschnitt frei von Perforationen (21 ) ist.

12. Flachdrainage nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht (1 ) wasserundurchlässig, aber luftdurchlässig ausgeführt ist.

13. Flachdrainage nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die zweite Schicht (2) mit Perforationen (21 ) versehen ist, die in die Ebene (3) führend, mit den labyrinthartigen Wegen (31 ) in Verbindung stehen.

14. Flachdrainage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (2) mit Perforationen (21 ) versehen ist, die in die Ebene (3) führend, ausschließlich außerhalb des Bereichs der schwanzförmigen Verlängerung (6) mit den labyrinthartigen Wegen (31 ) in Verbindung stehen.

15. Flachdrainage nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass genannte Perforationen (21 ) ungleichmäßig über die zweite Schicht (21 ) verteilt angeordnet sind.

16. Flachdrainage nach Anspruch 11 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationen oder Durchbrüche (21 ) in der zweiten Schicht (2) mit größer werdendem Abstand von der Mündungsöffnung (41 ) dichter verteilt vorgesehen sind.

17. Flachdrainage nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die beabstandenden Mitteln (34) durch Noppen und/oder Stege gebildet sind, die bevorzugt aus einem hydrophoben Material bestehen.

18. Flachdrainage nach Anspruch 1 und 17, dadurch gekennzeichnet, dass die durch Noppen und/oder Stege gebildeten beabstandenden Mitteln (34) form- und/oder stoffschlüssiger Bestandteil der ersten und/oder zweiten Schicht (1 , 2) sind.

19. Flachdrainage nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Noppen durch elastische in sich jeweils geschlossene Luftpolster gebildet sind.

20. Flachdrainage nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die beabstandenden Mitteln (34) durch eine poröse Textilschicht gebildet sind, die bevorzugt aus einem hydrophoben Material besteht.

21. Flachdrainage nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die beabstandenden Mitteln (34) durch eine poröse Fleeceschicht gebildet sind, die bevorzugt aus einem hydrophoben Material besteht.

22. Flachdrainage nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die beabstandenden Mitteln (34) durch ein Schaumstoffgranulat mit geschlossenen Poren gebildet sind, wobei die einzelnen Schaumstoffgranulatpartikel bevorzugt aus einem hydrophoben Material bestehen.

23. Flachdrainage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweite Schicht (1 ; 2) und die sie beabstandenden Mittel (34), zumindest im durch sie zu erfassenden Wundbereich, aus einem optisch transparenten Material gefertigt sind.

24. Flachdrainage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die zweite Schicht (2) aus einem Wundauflagematerial gefertigt ist.

25. Flachdrainage nach Anspruch 1 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (2) zumindest wundseitig mit einer antimikrobiellen und/oder antiadhäsiven Beschichtung versehen ist.

26. Flachdrainage nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht (2) aus einem stark hydrophilen Material, wie Alkantara-Leder, Polystyrol-, Polyestertextil oder vergleichbarem gefertigt ist.

27. Flachdrainage nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass im Fall der Ausbildung der zweiten Schicht (2) aus hydrophilem Material zumindest eine zweite Zuleitung (42) für die Zuführungsmöglichkeit bspw. physiologischer Kochsalzlösung und/oder flüssigen Heilmitteln an diese Schicht (2) vorgesehen ist.

28. Flachdrainage nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Zuleitung (42) parallel zum Absaugschlauch (4) geführt ist, oder mit diesem gemeinsam ummantelt oder verschweißt ist, oder in einem doppellumigen Schlauch vorgesehen ist.

Description:

Flachdrainage für Wundbehandlungen

Die Erfindung betrifft eine Flachdrainage, die für verschiedene Formen von Wundbehandlungen verwendet werden kann, insbesondere jedoch zur Vakuumwundbehandlung von großen und tiefen Wunden konzipiert ist.

Es ist eine häufige Aufgabenstellung in der Medizin, Wundflüssigkeiten abzusaugen. Insbesondere ist bei tiefen, großen und dabei insbesondere von infizierten Oberflächenwunden die bislang übliche Praxis, in die Wunde eine Wundauflage, die nicht mit dem Gewebe verwächst, einzulegen. Auf diese Wundauflage bringt der Mediziner eine erste Lage Mull auf, in die dann von Hand ein Drainageschlauch, teilweise mehrfach gewunden, aufgelegt wird und dieser abermals mit einer zweiten Lage Mull abgedeckt und anschließend die gesamte Wundstelle mit einem Pflaster überklebt wird. Das Ende des Drainageschlauches wird dann mit einem Unterdruck beaufschlagt, wodurch die Wundflüssigkeit abgesaugt werden kann. Neben der langen Dauer der zur Verlegung vorstehend beschriebener Mittel benötigten Zeit, erfordert diese Vorgehensweise auch ein erhebliches Geschick des die Wunde versorgenden Mediziners, weil während der Wundversorgung alle separat eingelegten Vorrichtungsbestandteile zu fixieren sind, was häufig nicht durch eine Person allein bewerkstelligt werden kann.

Eine andere Art von Wundauflagen, die insbesondere für die Vakuumwundbehandlung entwickelt wurden, ist bspw. in DE 601 18 546 T2 beschrieben. Die dort beschriebene Wundauflage bedingt zum einen, einen relativ hohen Fertigungsaufwand und ist zum anderen nicht ohne weiteres an unterschiedliche Wundgrößen anpassbar. Um eine Vakuumbehandlung durchzuführen, bedarf diese Lösung zum anderen weiterer relativ kompliziert ausgeführter zusätzlicher Auflagen und in der Regel glockenartiger Abschlüsse der Wunde, an die ein externer Vakuumanschluss angebracht wird. Solche, die Hautoberfläche weit überragende Bauformen schränken die Bewegungsfreiheit des Patienten erheblich ein und erzeugen darüber hinaus unangenehme zusätzliche Druckbelastungen.

Vorstehend skizzierte Behandlung derartiger Wunden unter Unterdruckbeaufschlagung ist ein seit vielen Jahren praktiziertes Verfahren, das die Heilung auch tiefer und großflächiger Wunden durch permanenten Wundreiz positiv beeinflusst. Diese Art der Vakuumwundbehandlung ist bspw. in DE 694 25 881 T3, DE 692 29 940 T2 und DE 692 24 847 T3 ausführlich beschrieben, weshalb hier nur darauf verwiesen werden soll.

Darüber hinaus existiert eine Vielzahl weiterer Lösungen, die hier jedoch nur beispielhaft aufgeführt werden sollen, weil sie weiter entfernt liegende technische Lösungen betreffen. So ist aus US 6,695,824 B2 eine Wundverbandabdeckung für äußere flache Wunden bekannt, die aus zwei Schichten besteht, wobei die erste Schicht direkt auf die Wunde aufgelegt wird und die zweite Schicht eine nach außen wirkende Feuchtigkeitssperre aufweist. Zwischen den genannten Schichten sind mehrere schlauchartige Zuführleitungen vorgesehen, die eine Feuchtigkeitsversorgung der Wunde gewährleisten. Für den Einsatz im Rahmen einer Wundbehandlung tiefer, schlecht heilender Wunden unter Zuhilfenahme der Technik der Vakuumwundbehandlung ist vorstehend genannte Wundverbandabdeckung jedoch nicht konzipiert und auch nicht geeignet, weil eine vakuumdichte Herausführung der teilweise mehrfach vorgesehenen Schläuche aus dem Wundbereich praktisch unmöglich ist.

Das gleiche trifft für vielfältige Vorrichtungen zur Absaugung von Wundsekreten aus Körperhöhlen zu, wie z.B. in EP 1 764 127 A1 beschrieben.

Vorliegender Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drainagemittel anzugeben, welches ohne großes handwerkliches Geschick vom Operateur passgenau auf die betreffende Wunde, insbesondere eine große tiefe Wunde, welche zur Vakuumwundbehandlung vorgesehen ist, anpassbar ist, keiner aufwendigen Fixierungen bei der Verlegung im Wundbereich bedarf und insbesondere eine leichte Abdichtbarkeit im Rahmen einer Vakuumwundbehandlung ermöglicht. Zugleich soll die erfindungsgemäße Flachdrainage eine effektivere Drainagewirkung

bewirken, als es nach dem Stand der Technik bekannte Drainagen ermöglichen. Insbesondere soll die vorgeschlagene Flachdrainage auch eine verbesserte und für den Patienten erträglichere Vakuumwundbehandlung von großen offenen Wunden ermöglichen und einen deutlich erhöhten Tragekomfort gewährleisten.

Die Aufgabe der Erfindung wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der nachgeordneten Ansprüche.

Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass eine Flachdrainage aus einer wundabseitigen ersten folienartigen flexiblen Schicht und einer zweiten, der Wunde zugewandten flexiblen Schicht besteht, wobei zwischen beiden genannten Schichten eine Ebene vorgesehen ist, die erste und zweite Schicht voneinander auch bei Unterdruckbeaufschlagung derart beabstandet, dass zwischen eingebrachten beabstandenden Mitteln labyrinthartige Wege gebildet sind und zwischen erster und zweiter Schicht zumindest ein eingreifender Absaugschlauch vorgesehen ist. In besonders bevorzugter Ausbildung sind die erste und zweite Schicht und die sie beabstandende Ebene, beinhaltend die beabstandenden Mittel, zumindest einseitig in Form einer schwanzförmigen Verlängerung ausgebildet, in die stirnseitig der Absaugschlauch umfangsmäßig abgedichtet eingreift.

In weiterer für den praktischen Einsatzfall besonders bevorzugter Ausbildung der Erfindung sind die erste und zweite Schicht und die sie beabstandenden Mittel, zumindest im durch sie zu erfassenden Wundbereich, aus einem optisch transparenten Material gefertigt.

Die Erfindung soll nachstehend anhand von mehreren unterschiedlichen Ausführungsbeispielen näher dargestellt werden. Die dargestellten Figuren zeigen schematisch:

Fig. 1 : eine erste Ausführungsform einer Flachdrainage im seitlichen Schnitt;

Fig. 2: eine zweite Ausführungsform einer Flachdrainage im seitlichen Schnitt; Fig. 3: eine nach Figur 1 erweiterte Ausführungsform einer

Flachdrainage im seitlichen Schnitt; Fig. 4: eine Draufsicht auf eine Ausführungsform nach Fig. 1 mit einer optisch transparenten ersten Schicht; Fig. 5: eine vierte Ausführungsform einer Flachdrainage im seitlichen Schnitt;

Fig. 6: eine Draufsicht auf eine Ausführungsform nach Fig. 5; Fig. 7: eine Draufsicht auf eine besonders zu bevorzugende

Ausführungsform unter Einsatz überwiegend optisch transparenter Materialien für alle funktionswesentlichen

Vorrichtungsbestandteile und Fig. 7a: einen im Auslauf einer schwanzförmigen Verlängerung nach Fig. 7 vorzusehenden Abdichtkörper.

Die Erfindung soll vom Grundprinzip her zunächst anhand der Figuren 1 und 2 näher beschrieben werden, die schematisch einen seitlichen Schnitt, senkrecht zu einer Ebene X-X nach Fig. 4 repräsentieren. Dabei sind aus genannten Figuren 1 und 2 die für die erfindungsgemäße Flachdrainage wesentlichsten Funktionsbestandteile ersichtlich, nämlich einer wundabseitigen ersten folienartigen flexiblen Schicht 1 und einer zweiten, der Wunde zugewandten flexiblen Schicht 2. Zwischen beiden genannten Schichten ist eine Ebene 3 vorgesehen, die beide Schichten 1 ; 2 voneinander, auch bei Unterdruckbeaufschlagung, derart beabstandet, dass zwischen diesen, in der Ebene 3 eingebrachten beabstandenden Mitteln 34 labyrinthartige Wege 31 gebildet sind und zwischen den Schichten 1 ; 2 zumindest ein eingreifender Absaugschlauch 4 in einer ersten zu bevorzugenden seitlich eingebrachten Lage vorgesehen ist. Da die durch unregelmäßig eingebrachten beabstandenden Mitteln 34 gebildeten labyrinthartigen Wege 31 seitlich in der Ebene 3 nach außen münden, kann bei Anlegen eines Unterdrucks an den Absaugschlauch 4, bei hier nicht dargestellter sonstiger ganzflächiger Abdichtung der Vorrichtung gegen die Haut des Patienten, bereits bei dieser Ausführung eine hinreichende Absaugwirkung von

Wundflüssigkeit erfolgen. Zur Verbesserung und vor allem Vergleichmäßigung der Absaugwirkung sind, wie in Figur 2 dargestellt, zumindest in der zweiten, der Wunde zugewandten Schicht 2 Perforationen/Durchbrüche 21 vorgesehen, die in die Ebene 3 führend, mit den labyrinthartigen Wegen 31 in Verbindung stehen. Je nach Art der Anbindung des Absaugschlauches 4 kann es zweckmäßig sein, die Perforationen oder Durchbrüche 21 mit größer werdendem Abstand von der Mündungsöffnung 41 dichter verteilt vorzusehen.

Figur 3 zeigt nur andeutungsweise eine Art der Erweiterungsmöglichkeit einer Ausführung der Erfindung am Beispiel nach Fig. 1 , bei der eine weitere Zuleitung 42 neben der eigentlichen Drainageabsaugleitung 4 vorgesehen ist. Durch eine solche zusätzliche Leitung, die auch beliebig anders, z.B. als doppellumige Leitung ausgebildet sein kann, wäre es zusätzlich möglich, die Wunde durch Zufuhr von physiologischer Kochsalzlösung feucht zu halten und/oder, wenn gewünscht, Heilmittel in flüssiger Form zuzuführen. In einem solchen Fall ist es zweckmäßig, die zweite Schicht 2 aus einem stark hydrophilen Material, wie z.B. Alkantara-Leder, Polystyrol-, Polyestertextil oder Vergleichbarem zu fertigten, das die zugeführten Mittel löschblattartig über dem offenen Wundbereich verteilt. Mit dieser Ausführungsmöglichkeit soll lediglich die Multivalenz der Verwendbarkeit vorgeschlagener Flachdrainage für unterschiedliche Formen der Wundbehandlung verdeutlicht werden.

Der Hauptvorteil der vorgeschlagenen Flachdrainage liegt jedoch auf dem Gebiet der Vakuumwundbehandlung, worauf anhand der weiteren Figuren näher Bezug genommen wird.

Figur 4 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausführungsform nach Fig. 1 mit einer optisch transparenten ersten Schicht 1. Insbesondere bei einer Ausführung der Erfindung gemäß den Figuren 1 bis 4 und 7 kann die in die Wunde eingelegte Flachdrainage inklusive des dann seitlich auf der gesunden Hautoberfläche außerhalb der Wunde abgeführten Schlauchs 4 durch eine hier nicht dargestellte luftundurchlässige weitere Klebefolie, die alle vorstehend genannten Baugruppen luftdicht

gegen die Haut abgedichtet, eine Vakuumbehandlung, bspw. durch im Druck variierende Unterdruckbeaufschlagungen, durchgeführt werden. Diese zusätzlich zur Drainagewirkung durchführbare Vakuumbehandlung ist frei von den Nachteilen vergleichbarer bekannter Anordnungen. Eine solche Ausführung kann auf komplizierte Abdichtvorrichtungen, wie nach dem Stand der Technik bspw. aus WO 90/11795 üblich, vollständig verzichten. Durch Variation der Anzahl, öffnungsgröße, Positionierung und gegenseitige Beabstandung der in Fig. 2 dargestellten Perforationen (die in gleicher weise natürlich auch bei Ausführungen nach den Fig. 5 und 7 möglich sind), lässt sich zusätzlich die Stärke des auf die Wunde einwirkenden Vakuums voreinstellbar beeinflussen. Die hauptsächliche Unterdruckbeaufschlagung der Wunde erfolgt ansonsten über die seitlich offenen Randbereiche 33 der Flachdrainage, wie in Fig. 4 anhand beispielhafter Pfeile angedeutet. Bei einer Ausführung erfindungsgemäßer Flachdrainage nach Fig. 4 ist der Absaugschlauch 4 seitlich zwischen die Schichten 1 ; 2 eingelegt und mit diesen verbunden, was ausführlicher anhand von Figur 7 beschrieben wird. Im Beispiel nach Fig. 4 erfolgt die Einbindung des Absaugschlauches 4 derart, dass seine Mündungsöffnung 41 bevorzugt etwa in der Flächenmitte der Flachdrainage zwischen der ersten und zweiten Schicht 1 ; 2 angeordnet ist (Gleiches gilt zu Fig. 5). Zusätzlich ist in dem Beispiel nach Fig. 4 der Mündungsöffnung 41 ein die direkte senkrechte Einströmung verhindernder Strömungsverteiler 32 vorgeordnet. Strömungs- und Unterdruckbeaufschlagungswege sind nur beispielhaft in Fig. 4 durch zwei punktierte Pfeilwege 31 dargestellt. Eine beispielhafte Zuschnittmöglichkeit der Flachdrainage ist in Fig. 4 durch eine strichlinierte Schnittlinie 5 angedeutet.

Sollte der Wundbehandler bereits aus dem Stand der Technik bekannte Ausrüstungsteile zur Vakuumwundbehandlung, die sich bspw. an sich unvorteilhafter glockenartiger Aufsätze bedienen, weiter verwenden wollen, kann er sich einer Flachdrainage gemäß der beispielhaften Darstellung nach Fig. 5 bedienen. Dort ist der Absaugschlauch 4 in etwa mittig durch die erste Schicht 1 hindurchgeführt und mit dieser abdichtend fest verbunden. Bei dieser

Ausführung ragt der Absaugschlauch 4 bevorzugt in den Zwischenraum der Ebene 3 hinein und die ihm gegenüberliegende Schicht 2 weist in diesem korrespondierenden Flächenabschnitt keine Perforationen 21 auf. Selbst bei dieser an sich ungünstigeren Ausführung der Flachdrainage ist die erstmals durch vorliegende Erfindung geschaffene leichte Anpassbarkeit an die konkrete Wundfläche durch einfachen Zuschnitt entlang einer in Fig. 6 beispielhaft gezeigten Schnittlinie 5 gegeben.

Eine Draufsicht auf eine besonders zu bevorzugende Ausführungsform ist in Figur 7 dargestellt. In Variation zum vorstehend, anhand von Fig. 4 dargestellten Beispiel, zeichnet sich diese Ausführung dadurch aus, dass die Schichten 1 ; 2 und die sie beabstandende Ebene 3, beinhaltend die beabstandenden Mittel 34 (auf die weiter unten näher eingegangen wird), zumindest einseitig in Form einer schwanzförmigen Verlängerung 6 ausgebildet sind, in die stirnseitig der Absaugschlauch 4 umfangsmäßig abgedichtet eingreift. Dabei ist die flächenmäßige Ausbildung der Schichten 1 ; 2 und der sie beabstandenden Ebene 3 so groß ausgeführt, dass sie gemeinsam auf die tatsächliche Wundgröße und -form zuschneidbar sind (analog zur Ausführung nach Fig. 4), wobei die schwanzförmige Verlängerung 6 jedoch so lang ausgeführt ist, dass sie zumindest mit dem Teil, der den Absaugschlauch 4 dichtend aufnimmt, außerhalb des Wundbereichs anordenbar ist. Dabei sind die erste Schicht 1 und die zweite Schicht 2 zumindest im Bereich der schwanzförmigen Verlängerung 6 miteinander derart luftdicht verbunden, dass die sie voneinander ansonsten beabstandende Ebene 3 zum Rand hin stetig verjüngend ausgeführt ist.

Wird im Endbereich der schwanzförmigen Verlängerung 6 ein den Absaugschlauch 4 aufnehmender Abdichtkörper 7 vorgesehen, dessen äußeres Profil die zum Rand hin stetig verjüngende Ausformung der Ebene 3 in diesem Bereich vorgibt (siehe Figur 7a), kann die dichte Anbindung des Absaugschlauches 4 durch Verschweißung oder Verklebung problemlos realisiert werden. Damit die Absaugwirkung und Vakuumbeaufschlagung auf den eigentlichen Wundbereich auch nur dort gezielt erfolgt, sind die erste und zweite Schicht zusätzlich zur

im Bereich der schwanzförmigen Verlängerung 6 miteinander vorgesehenen luftdichten Verbindung 61 auch in einem sich daran zur eigentlichen Flachdrainage unmittelbar anschließenden Bereich 62 der Flachdrainage miteinander luftdicht verbunden, wie es der hellgrau dargestellte Bereich in Fig. 7 beispielhaft zeigt. Diese Verbindung kann ebenfalls in einem einheitlich durchzuführenden Verschweißungs- oder Verklebungsprozess erfolgen. Die auch hier gegebene Zuschnittmöglichkeit der Flachdrainage ist wieder durch eine beispielhafte Schnittlinie 5 repräsentiert. Die Schicht 2 soll in diesem Beispiel im Bereich der schwanzförmigen Verlängerung 6 frei von Perforationen 21 sein. Von den im Wundbereich vorgesehenen Perforationen 21 sind in Fig. 7 nur einige beispielhaft gezeigt, um bereits hier anzudeuten, dass es besonders vorteilhaft ist, die ersten und zweite Schicht 1 ; 2 und die sie beabstandenden Mittel 34, zumindest im durch sie zu erfassenden Wundbereich, aus einem optisch transparenten Material zu fertigten. Dies erleichtert dem Wundbehandler, im Gegensatz zu allen bekannten Vorrichtungen nach dem Stand der Technik, die exakte gewünschte Positionierung der Flachdrainage im Wundbereich erheblich. Die in Figur 7 dargestellte Ausführungsform lässt sich besonders vorteilhaft in einer offenen, tiefen und zur Vakuumwundbehandlung vorgesehenen Wunde, ggf. unter Unterfütterung hier nicht näher dargestellter oder auszuführender, die Wunde ausfüllender Mittel, wie Mull etc., verlegen und durch eine großflächige, alle genannten Baugruppen überdeckende luftdichte Klebefolie 8 (vgl. Fig. 7) gegen die Haut des Patienten abdichten. Die schwanzförmige Verlängerung 6 gewährleistet ferner, dass der Bereich des Schlauchanschlusses weit außerhalb der eigentlichen Wunde verlegbar ist und so der Schlauch selbst keinen störenden Druck auf die Wunde ausübt. Dadurch, dass das Ende der schwanzförmigen Verlängerung 6 außerhalb der Wunde auf der Haut des Patienten anordenbar ist, kann eine besonders einfache zusätzliche Vorfixierung dieses Ende (und damit Fixierung der Drainage selbst) vor Aufbringen genannter Folie 8 für den Operateur vermittels eines z.B. doppelseitig klebenden Pflasters 9 erreicht werden. Nicht nur durch den geschaffenen verlängerten äußeren Dichtweg entlang der die Bereiche 61 für die überdeckende Klebefolie,

sondern auch durch die besondere Ausgestaltung des den Schlauch 4 aufnehmenden Abdichtkörpers 7 ist eine gesicherte luftdichte überklebung der gesamten Flachdrainage als Voraussetzung zur Durchführung einer Vakuumwundbehandlung gewährleistet.

Für alle vorstehend beschriebenen Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung gilt in gleicher Weise weiterhin, dass:

Die beabstandenden Mittel 34 wahlweise durch Noppen und/oder Stege gebildet können sein, die bevorzugt aus einem hydrophoben Material bestehen. Dabei können die durch Noppen und/oder Stege gebildeten beabstandenden Mitteln 34 vorteilhaft form- und/oder stoffschlüssiger Bestandteil der ersten und/oder zweiten Schicht 1 ; 2 sein. Insbesondere lassen sich Noppen durch elastische in sich jeweils geschlossene Luftpolster (vergleichbar mit von Verpackungsmitteln her bekannten Luftpolsterfolien, die zwischen einer ersten und zweiten flexiblen Schicht in einem einheitlichen Herstellungsprozess eingeschweißte, voneinander jedoch beabstandete noppenartige Luftpolsterbereiche beinhalten) bilden. Eine solche Ausführung, übertragen auf Fig. 7, zeigt die Vorteile dieser besonders zu bevorzugenden Ausführungsform im Hinblick auf die optische Transparenz, Flexibilität und gewichtsmäßige Leichtigkeit einer so hergestellten Flachdrainage. Im Rahmen der Erfindung sind die angesprochenen Noppen und oder Stege bevorzugt aus einem hydrophoben Material zu fertigen.

Es liegt aber ebenso im Rahmen der Erfindung, die die erste und zweite Schicht 1 ; 2 beabstandenden Mitteln 34 durch eine poröse Fleeceschicht, die ebenfalls optisch transparent herstellbar ist, oder durch eine poröse Textilschicht zu bilden. Auch können die beabstandenden Mittel 34 durch ein locker aufgestreutes Schaumstoffgranulat mit geschlossenen Poren gebildet sein, wobei die Verbindung zu den benachbarten Schichten 1 ;2 bspw. durch Verklebung oder Verschweißung erfolgen kann. Auch solche einzelnen Schaumstoffgranulatpartikel sollten ebenfalls bevorzugt aus einem hydrophoben Material bestehen.

Besonders vorteilhaft, im Rahmen der beschrieben Ausführungsbeispiele, ist die Fertigung zumindest der zweiten Schicht aus einem an sich üblichen und kommerziell verfügbaren Wundauflagenmaterial, weil dieses neben den geforderten medizinischen Gesichtspunkten auch vorstehende Bedingungen der angegebenen Verarbeitungs- und Verwendungsmöglichkeiten von sich aus gewährleistet. In besonderer Ausgestaltung der Erfindung wurde hier dieses Wundauflagenmaterial zusätzlich mit einer, hier nicht darstellbaren, antimikrobiellen und/oder antiadhäsiven Beschichtung versehen.

Die erste Schicht 1 sollte bevorzugt wasserundurchlässig, aber luftdurchlässig ausgeführt sein.

Wenn Perforationen oder Durchbrüche 21 in der zweiten Schicht 2 vorgesehen sein sollen, was insbesondere bei flächenmäßig größeren Ausdehnungen der Flachdrainage anzuraten ist, sollten diese mit steigendem Abstand zur Absaugöffnung dichter verteilt angeordnet sein.

Die erfindungsgemäße Flachdrainage kann in unterschiedlichen Abmessungen vorkonfektioniert werden, wobei eine übliche flächenmäßige Ausdehnung (vgl. bspw. Fig. 4 und 7) in der Größenordnung von 5 6 cm liegt, was der überwiegenden Zahl gängiger Wundgrößen entspricht. Das Vorhalten anderer, insbesondere größerer Grundabmaße ist selbstverständlich problemlos möglich, da der passgenaue Zuschnitt zumindest im Rahmen des Wundbereiches bei jeder der Ausführungsformen ermöglicht ist.

Die Vorteile vorliegender Erfindung bestehen im Wesentlichen darin, dass:

- Alle beschriebenen Ausführungsformen passgenau auf jede Wundform zuschneidbar sind (vgl. beispielhafte Zuschnittlinien 5 in den Figuren 4, 6 und 7), ohne dass der Patient dadurch bei der Einpassung eine Belastung erfährt.

- Alle zur Ausbildung der Flachdrainage eingesetzten Einzelkomponenten flexibel, weich, elastisch und leicht ausführbar sind, so dass gegenüber bekannten Lösungen ein erhöhter Tragekomfort beim Patienten gegeben ist und vor allem keine störenden Druckbelastungen, insbesondere durch Schlauchenden im Wundbereich entstehen, die zu weiteren Komplikationen bei der Wundheilung führen können.

- Ausführungen nach den Figuren 1 bis 4 und 7 ermöglichen eine körpernahe Abdichtung aller Komponenten im Wesentlichen auf der Hautoberfläche, was dem Patienten eine leichtere Lageveränderung im Vergleich zu sonst bekannten Vakuumbehandlungsvorrichtungen ermöglicht.

Erfindungsgemäß vorgeschlagene Flachdrainage ist, wie eingangs erwähnt, insbesondere für die Durchführung einer wesentlich vereinfachten Vakuumwundbehandlung konzipiert. Verzichtet man jedoch auf die oben beschriebene luftdichte gesonderte überklebung der Flachdrainage und anderer außerhalb dieser Erfindung liegenden Komponenten, kann die Flachdrainage, wahlweise abgewandelt durch die zu Fig. 3 beschriebenen Modifikationen, auch zu anderen Behandlungszwecken eingesetzt werden. Vorteilhafte Einsatzfälle dieser Flachdrainage in Verbindung mit wenigstens einer Zuleitung 42 können somit z.B. auch die Behandlung problematischer großflächiger und nässender Wunden darstellen. Bei deren Behandlung unter Einsatz sonst üblicher Wundauflagen, die dazu neigen ganz oder teilweise mit der Wunde zu verwachsen und daher einen häufigen Wechsel der Wundauflagen erforderlich machen, was den Heilungsprozess verlangsamt, könnte die Heilung unter Einsatz vorliegender Vorrichtung ebenfalls erheblich beschleunigt werden.

Auch liegt es im Rahmen der Erfindung, die vorgesehene erste Schicht 1 in spezieller Ausführung und Strukturierung analog zur Schicht 2 auszubilden. Dadurch könnte die Flachdrainage auch eingesetzt werden, wenn sie beidseitig mit Mulllagen oder sonstigen eine Wunde ausfüllenden Mitteln versehen wird.