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Title:
ELECTRIC DRIVE SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/006414
Kind Code:
A1
Abstract:
An electric drive system (1A-1D) comprises an electric motor (10; 10A, 10B) having a rotor (100) and a plurality of lanes (101A-101D) which are electrically isolated from one another and to which electric current can be applied independently of one another in order to drive the rotor (100); a respective supply unit (11) for each of the lanes (101A-101D); and a control system (12) which is designed to simultaneously operate at least one of the lanes (101A-101D) in a motor mode in which electric current is applied to the lane (101A-101D) via the corresponding supply unit (11) in order to convert electrical energy into kinetic energy of the rotor (100) and operate at least one of the lanes (101A-101D) in a generator mode in which electric current is provided by means of the lane (101A-101D) via the corresponding supply unit (11).

Inventors:
SONS MARKUS (DE)
WEIDAUER JENS (DE)
SCHILDT PHILIPP (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/069492
Publication Date:
February 02, 2023
Filing Date:
July 12, 2022
Export Citation:
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Assignee:
ROLLS ROYCE DEUTSCHLAND LTD & CO KG (DE)
International Classes:
H02P4/00; B60L50/15; H02P5/74; H02P25/028; H02P25/22; B64D27/02; B64D35/00; H02P27/06; H02P29/024
Foreign References:
US11065979B12021-07-20
EP3620382A12020-03-11
US20210221526A12021-07-22
US20200290742A12020-09-17
US20200017197A12020-01-16
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Claims:
Ansprüche

1. Elektrisches Antriebssystem (1 A-1 D), umfassend: einen Elektromotor (10; 10A, 10B) mit einem Rotor (100) und mehreren voneinander elektrisch getrennten Lanes (101 A-101 D), die unabhängig voneinander mit elektrischem Strom beaufschlagbar sind, um den Rotor (100) anzutreiben; jeweils eine Versorgungseinheit (11) für jede der Lanes (101 A-101 D); und ein Steuerungssystem (12), das dazu eingerichtet ist, gleichzeitig zumindest eine der Lanes (101 A-101 D) in einem Motorbetrieb zu betreiben, in dem die Lane (101 A-101 D) über die entsprechende Versorgungseinheit (11) mit elektrischem Strom beaufschlagt wird, um elektrische Energie in Bewegungsenergie des Rotors (100) zu wandeln, und zumindest eine der Lanes (101 A-101 D) in einem Generatorbetrieb zu betreiben, in dem mittels der Lane (101 A-101 D) über die entsprechende Versorgungseinheit (11) elektrischer Strom bereitgestellt wird.

2. Elektrisches Antriebssystem (1A-1D) nach Anspruch 1, wobei der Rotor (100) mit einer Strömungsmaschine (102) gekoppelt ist, insbesondere einem Propeller, einem Fan oder einem Verdichter.

3. Elektrisches Antriebssystem (1A-1D) nach Anspruch 2, wobei die Strömungsmaschine (102) Rotorblätter mit einstellbaren Anstellwinkeln aufweist, wobei das Steuerungssystem (12) dazu eingerichtet ist, bei einem gleichzeitigen Motor- und Generatorbetrieb die Anstellwinkel der Rotorblätter derart einzustellen, dass die Strömungsmaschine (102) keinen Vortrieb erzeugt.

4. Elektrisches Antriebssystem (1A-1D) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei jede der Lanes (101 A-101 D) ein elektrisches Wicklungssystem mit zumindest einer Drahtwicklung (D) umfasst. 5. Elektrisches Antriebssystem (1A-1D) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, wobei jede Versorgungseinheit (11) einen Wechselrichter (110) umfasst und/oder als Wechselrichter betreibbar ist, wobei die Versorgungseinheiten (11) jeweils dazu ausgebildet sind, einen Gleichstrom in einen Dreiphasenwechselstrom zu wandeln und an die entsprechende Lane (101A-101D) bereitzustellen.

6. Elektrisches Antriebssystem (1A-1D) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, wobei eine oder jede der Versorgungseinheiten (11) einen Gleichrichter (111) umfasst und/oder als Gleichrichter betreibbar ist/sind, wobei die eine oder jede der Versorgungseinheiten (11) jeweils dazu ausgebildet ist/sind, einen Dreiphasenwechselstrom von der entsprechenden Lane (101A- 101 D) in einen Gleichstrom zu wandeln.

7. Elektrisches Antriebssystem (1A-1D) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, ferner umfassend einen mit zumindest einer der Lanes (101A-101 D) elektrisch wirkverbundenen Generator (13), der mechanisch mit einer Verbrennungsmaschine (14) gekoppelt ist.

8. Elektrisches Antriebssystem (1 A-1 D) nach Anspruch 7, wobei der Generator (13) mehrere voneinander elektrisch getrennte Lanes (141 A-141 D) umfasst.

9. Elektrisches Antriebssystem (1A-1D) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, ferner umfassend einen weiteren Elektromotor (1 OB), mit einem Rotor (100) und mehreren voneinander elektrisch getrennten Lanes (101A- 101 D), die voneinander unabhängig mit elektrischem Strom beaufschlagbar sind, um den Rotor (100) anzutreiben. 10. Elektrisches Antriebssystem (1A-1D) nach Anspruch 8 und nach Anspruch 9, wobei zumindest eine Lane (101 C, 101 D) des Elektromotors (10A) elektrisch mit zumindest einer Lane (131 A, 131 B) des Generators (13) wirkverbunden ist und zumindest eine Lane (101 C, 101D) des weiteren Elektromotors (10B) elektrisch mit zumindest einer weiteren Lane (131 C, 131D) des Generators (13) wirkverbunden ist.

11. Elektrisches Antriebssystem (1A-1D) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, ferner umfassend einen an zumindest eine der Lanes (101A-101D) elektrisch angeschlossenen Energiespeicher (15).

12. Elektrisches Antriebssystem (1A-1D) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, ferner umfassend mehrere, jeweils an zumindest eine der Lanes

(101A-101D) elektrisch angeschlossene Energiespeicher (15), wobei elektrische Energie von einem der Energiespeicher (15) über eine im Motorbetrieb betriebene Lane (101A-101D) und eine im Generatorbetrieb betriebene Lane (101A-101D) zu einem anderen Energiespeicher (15) übertragbar ist.

13. Fahrzeug, insbesondere Luftfahrzeug (2), umfassend das elektrische

Antriebssystem (1A-1D) nach einem der vorherigen Ansprüche.

14. Fahrzeug nach Anspruch 13, wobei zumindest ein an zumindest eine der Lanes (101A-101D) elektrisch angeschlossener Energiespeicher (15) auswechselbar am Fahrzeug montiert ist und zumindest ein an zumindest eine der Lanes (101A- 101D) elektrisch angeschlossener Energiespeicher (15) fest am Fahrzeug montiert ist.

15. Fahrzeug nach Anspruch 13 oder 14, wobei das Fahrzeug als Luftfahrzeug (2) mit einem Rumpf (21) und Flügeln (22) ausgebildet ist und zumindest ein an zumindest eine der Lanes (101A-101D) elektrisch angeschlossener Energiespeicher (15) am oder im Rumpf (21) montiert ist und zumindest ein an zumindest eine der Lanes (101A-101D) elektrisch angeschlossener

Energiespeicher (15) an oder in einem der Flügel (22) montiert ist. 16. Verfahren zum Betreiben eines elektrischen Antriebssystems (1A-1D), insbesondere nach einem der Ansprüche 1-12, umfassend einen Elektromotor (10; 10A, 10B) mit einem Rotor (100) und mehreren voneinander elektrisch getrennten Lanes (101A-101D), die unabhängig voneinander mit elektrischem Strom beaufschlagbar sind, um den Rotor (100) anzutreiben, und jeweils eine Versorgungseinheit (11) für jede Lane (101A-101D) des mindestens einen

Elektromotors (10), wobei gleichzeitig zumindest eine der Lanes (101A-101D) in einem Motorbetrieb betrieben wird, in dem die Lane (101A-101D) über die entsprechende Versorgungseinheit (11) mit elektrischem Strom beaufschlagt wird, um elektrische Energie in Bewegungsenergie des Rotors (100) zu wandeln, und zumindest eine der Lanes (101A-101 D) in einem Generatorbetrieb betrieben wird, in dem von der Lane (101A-101D) über die entsprechende Versorgungseinheit (11) elektrischer Strom bereitgestellt wird.

Description:
Elektrisches Antriebssystem

Beschreibung

Die vorliegende Offenbarung bezieht sich insbesondere auf ein elektrisches Antriebssystem, ein Fahrzeug mit einem solchen elektrischen Antriebssystem und ein Verfahren zum Betreiben eines elektrischen Antriebssystems.

Elektrische Antriebssysteme gewinnen immer stärker an Bedeutung und immer mehr Fahrzeugtypen werden mit elektrischen Antriebssystemen versehen, beispielsweise Fahrräder, Automobile und Flugzeuge. Die jeweiligen elektrischen Antriebssysteme wandeln dabei elektrische Energie in Bewegungsenergie des Fahrzeugs. Im Beispiel von Flugzeugen treibt hierzu der Elektromotor z.B. einen Propeller an. Die elektrische Energie wird z.B. mittels einer Batterie mitgeführt, über eine Verbrennungsmaschine mit einem Generator bereitgestellt oder auf andere Weise erzeugt, beispielsweise mittels Solarzellen.

Bei elektrischen Antriebssystemen im Allgemeinen, und insbesondere bei Luftfahrzeugen, wird regelmäßig eine besonders hohe Ausfallsicherheit angestrebt, welche unter anderem durch redundante Baugruppen erzielt wird. Hierdurch kann erreicht werden, dass ein einzelner Fehler nicht zu einem Ausfall des gesamten elektrischen Antriebssystems führt, indem die von dem Fehler betroffene Komponente oder Baugruppe elektrisch und/oder mechanisch vom übrigen elektrischen Antriebssystem getrennt wird, wobei das übrige elektrische Antriebssystem weiterhin funktionsfähig bleibt.

Hierzu werden in der Praxis Elektromotoren mit mehreren voneinander elektrisch isolierten Lanes eingesetzt. Ein solcher Elektromotor kann auch als Multi-Lane- Elektromotor bezeichnet werden. Der Elektromotor umfasst damit mehrere Teilmotoren, deren Drahtwicklungen voneinander galvanisch getrennt sind. Alle Teilmotoren des Elektromotors treiben denselben Rotor an. Entsteht beispielsweise in der Drahtwicklung von einer der Lanes ein Kurzschluss, kann diese elektrisch von einer Versorgung mit Antriebsenergie getrennt werden, während die übrigen Lanes weiter Vorschub erzeugen.

Derartige Multi-Lane-Konzepte bringen jedoch oftmals auch eine erhöhte Komplexität des entsprechenden elektrischen Antriebssystems mit sich.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine hohe Leistungsfähigkeit bei einem möglichst einfachen Aufbau eines elektrischen Antriebssystems zu ermöglichen.

Gemäß einem Aspekt wird ein elektrisches Antriebssystem bereitgestellt, umfassend mindestens einen Elektromotor mit einem Rotor und mehreren voneinander elektrisch getrennten Lanes, die unabhängig voneinander mit elektrischem Strom beaufschlagbar sind, um den Rotor in eine Drehung relativ zu einem Stator zu versetzen, jeweils eine Versorgungseinheit für jede der Lanes und ein Steuerungssystem, das dazu eingerichtet ist, insbesondere gleichzeitig, zumindest eine der Lanes in einem Motorbetrieb zu betreiben, in dem diese Lane über die entsprechende Versorgungseinheit mit elektrischem Strom beaufschlagt wird, um elektrische Energie in Bewegungsenergie des Rotors zu wandeln, und zumindest eine andere der Lanes in einem Generatorbetrieb zu betreiben, in dem von dieser Lane über die entsprechende Versorgungseinheit elektrischer Strom bereitgestellt wird, um Bewegungsenergie des Rotors in elektrische Energie zu wandeln. Hierdurch wird das Multi-Lane-Konzept des Elektromotors dazu eingesetzt, elektrische Energie zwischen den elektrisch voneinander isolierten Lanes (und ggf. jeweils daran angeschlossenen, ebenfalls voneinander elektrisch isolierten Energiequellen) auszutauschen. Das ermöglicht eine deutliche Verbesserung der Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig erhöhter Ausfallsicherheit und durch den Doppelnutzen des Multi-Lane- Elektromotors einem einfachen Aufbau und geringem Gewicht. Zudem werden vielfältige Anwendungen ermöglicht, die hierin im Einzelnen ausgeführt werden. Eine Lane kann z.B. auch als Strom pfadanordnung bezeichnet werden. Bei einem Dreiphasenwechselstrom beispielsweise umfasst jede Lane elektrische Leiter für alle drei Phasen. Diese Leiter sind elektrisch isoliert von den Leitern der übrigen Lanes des Elektromotors.

Der Rotor ist z.B. mit einer Strömungsmaschine gekoppelt, etwa einem Propeller, einem Fan oder einem Verdichter, insbesondere eines Luftfahrzeugs. Bei Luftfahrzeugen kommen die oben beschriebenen Vorteile ganz besonders zum Tragen.

In einer Ausgestaltung weist die Strömungsmaschine Rotorblätter mit einstellbaren Anstellwinkeln auf, wobei das Steuerungssystem dazu eingerichtet sein kann, bei dem gleichzeitigen Motor- und Generatorbetrieb die Anstellwinkel der Rotorblätter derart einzustellen, dass die Strömungsmaschine keinen Vortrieb erzeugt. So kann z.B. im Stillstand des Luftfahrzeugs Energie zwischen Lanes übertragen werden.

Jede der Lanes umfasst insbesondere ein elektrisches Wicklungssystem, oder besteht daraus. Das Wicklungssystem umfasst z.B. zumindest eine Drahtwicklung. Die Drahtwicklung(en) wird/werden z.B. (jeweils) aus einem mehrfach, z.B. um einen Zahn, gewundenen Draht gebildet.

Jede der Versorgungseinheiten umfasst beispielsweise einen Wechselrichter und/oder ist als Wechselrichter betreibbar. Ein an die jeweilige Versorgungseinheit angelegter Gleichstrom ist somit in einen Wechselstrom für den Elektromotor wandelbar. Insbesondere können die Versorgungseinheiten jeweils dazu ausgebildet sein, einen Gleichstrom in einen Dreiphasenwechselstrom zu wandeln und diesen an die entsprechende Lane bereitzustellen. Jede Lane ist also z.B. dazu ausgebildet, mit einem Dreiphasenwechselstrom betrieben zu werden, um den Rotor in eine Drehung zu versetzen.

Ferner kann zumindest eine (oder können z.B. alle) der Versorgungseinheiten einen Gleichrichter umfassen und/oder als Gleichrichter betreibbar sein. Somit kann die Versorgungseinheit mit einem Wechselstrom der jeweiligen Lane beaufschlagt werden, um daraus einen Gleichstrom zu erzeugen, der beispielsweise an einen Energiespeicher bereitgestellt werden kann, um elektrische Energie zu speichern. Die Versorgungseinheit(en) ist/sind z.B. jeweils dazu ausgebildet, einen Dreiphasenwechselstrom von der entsprechenden Lane in einen Gleichstrom zu wandeln. Somit ist es mit dem elektrischen Antriebssystem möglich, Energie über den Elektromotor zwischen elektrisch voneinander isolierten (und voneinander unabhängigen) DC-Lanes zu übertragen, ohne dass hierfür zusätzliche Komponenten wie etwa DC/DC-Konverter oder zusätzliche Schalter notwendig sind. Eine oder jede der Versorgungseinheiten kann/können sowohl als Wechselrichter als auch als Gleichrichter betreibbar sein. Beispielsweise steuert das Steuerungssystem die Versorgungseinheit(en) wahlweise derart an, dass diese entweder als Wechselrichter oder als Gleichtrichter wirkt/wirken. Der Wechselrichter und der Gleichrichter in der Versorgungseinheit (oder den Versorgungseinheiten) sind z.B. mit derselben Hardware realisiert, z.B. mit denselben Schaltern, Transistoren oder dergleichen.

Optional umfasst das elektrische Antriebssystem ferner einen mit zumindest einer der Lanes elektrisch wirkverbundenen Generator. Der Generator kann mechanisch mit einer Verbrennungsmaschine gekoppelt sein. Ein solcher Generator kann z.B. zur Verlängerung der Reichweite eingesetzt werden. Durch die Ausgestaltung des elektrischen Antriebssystems ist es z.B. möglich, nur einen Teil der Lanes mit dem Generator zu verbinden, wobei vom Generator bereitgestellte Energie über den gleichzeitigen Motor- und Generatorbetrieb an die anderen Lanes transferierbar ist. Hierdurch kann also auf einige Kabelverbindungen verzichtet werden, wodurch ein reduziertes Gewicht und ein geringerer Verkabelungsaufwand ermöglicht werden.

Der Generator kann mehrere voneinander elektrisch getrennte Lanes umfassen, in denen durch Rotation eines Rotors des Generators eine elektrische Spannung induziert wird. Jede Lane des Generators ist z.B. mit nur genau einer Lane des Elektromotors elektrisch verbunden. Das ermöglicht eine besonders hohe Ausfallsicherheit.

Optional umfasst das elektrische Antriebssystem einen weiteren, zweiten Elektromotor, ebenfalls mit einem Rotor und mehreren voneinander elektrisch getrennten Lanes, die unabhängig voneinander mit elektrischem Strom beaufschlagbar sind, um den Rotor des weiteren Elektromotors anzutreiben. So kann ausreichend Schub auch für größere Fahrzeuge erzeugt werden.

In einer Ausgestaltung ist zumindest eine Lane des Elektromotors mit zumindest einer Lane des Generators elektrisch wirkverbunden, während zumindest eine Lane des weiteren Elektromotors mit zumindest einer anderen Lane des Generators elektrisch wirkverbunden ist. So können beide Elektromotoren durch den Generator mit Strom versorgt werden.

Das elektrische Antriebssystem umfasst ferner z.B. einen an zumindest eine der Lanes elektrisch angeschlossenen Energiespeicher. Damit kann z.B. auf fossile Energieträger zum Teil oder vollständig verzichtet werden.

Optional umfasst das elektrische Antriebssystem mehrere, jeweils an zumindest (oder genau) eine der Lanes elektrisch angeschlossene Energiespeicher. Dabei kann vorgesehen sein, dass elektrische Energie von einem der Energiespeicher über eine im Motorbetrieb betriebene Lane und eine weitere, im Generatorbetrieb betriebene Lane zu einem anderen Energiespeicher übertragbar ist.

Gemäß einem Aspekt wird ein Fahrzeug, z.B. ein Luftfahrzeug, insbesondere ein Flugzeug, ein Drehflügler oder ein unbemanntes Luftfahrzeug, ein Landfahrzeug, insbesondere ein Bus oder ein LKW, oder ein Wasserfahrzeug, bereitgestellt. Das Fahrzeug umfasst das elektrische Antriebssystem nach einer beliebigen, hierin beschriebenen Ausgestaltung, insbesondere zum Antrieb einer Schub erzeugenden Vorrichtung, z.B. eines Propellers. Die Vorteile des hierin beschriebenen elektrischen Antriebssystems kommen bei einem Fahrzeug, insbesondere bei einem Luftfahrzeug, besonders zum Tragen.

Bei dem Fahrzeug kann zumindest ein an zumindest eine der Lanes elektrisch angeschlossener Energiespeicher auswechselbar am Fahrzeug montiert sein. Hierzu umfasst das Fahrzeug z.B. einen entsprechenden Steckverbinder. Alternativ oder zusätzlich kann zumindest ein an zumindest eine der Lanes elektrisch angeschlossener Energiespeicher fest am Fahrzeug montiert sein. Beispielsweise dienen die fest montierten Energiespeicher als Reserve, und der auswechselbare Energiespeicher dient als hauptsächliche Energiequelle. In einem nicht voll ausgelasteten Betriebszustand, bei einem Flugzeug z.B. ein Segelflug, ein Sinkflug, eine Rollfahrt etc., kann Energie zwischen den Energiespeichern über den Elektromotor ausgetauscht werden. Hierdurch kann z.B. der fest verbaute Energiespeicher mit Restenergie aus dem auswechselbaren Energiespeicher vollgeladen werden, bevor letzterer ausgewechselt wird.

Das Fahrzeug kann als Luftfahrzeug mit einem Rumpf und Flügeln ausgebildet sein, wobei z.B. zumindest ein an zumindest eine der Lanes elektrisch angeschlossener Energiespeicher am oder im Rumpf (insbesondere auswechselbar) montiert ist und zumindest ein an zumindest eine der Lanes elektrisch angeschlossener Energiespeicher an oder in einem der Flügel (insbesondere fest) montiert ist.

Gemäß einem Aspekt wird ein Verfahren zum Betreiben eines elektrischen Antriebssystems angegeben, insbesondere eines Antriebssystems nach einer beliebigen, hierin beschriebenen Ausgestaltung, umfassend zumindest einen Elektromotor mit einem Rotor und mehreren voneinander elektrisch getrennten Lanes, die unabhängig voneinander mit elektrischem Strom beaufschlagbar sind, um den Rotor anzutreiben, und jeweils eine Versorgungseinheit für jede Lane des mindestens einen Elektromotors. Dabei ist vorgesehen, dass zumindest eine der Lanes in einem Motorbetrieb betrieben wird, in dem die Lane über die entsprechende Versorgungseinheit mit elektrischem Strom beaufschlagt wird, um elektrische Energie in Bewegungsenergie des Rotors zu wandeln, und gleichzeitig zumindest eine andere der Lanes in einem Generatorbetrieb betrieben wird, in dem von der Lane über die entsprechende Versorgungseinheit elektrischer Strom bereitgestellt wird, um Bewegungsenergie des Rotors in elektrische Energie zu wandeln.

Es werden nun beispielhaft Ausführungsformen mit Bezug auf die Figuren beschrieben; in den Figuren zeigen:

Figur 1 eine schematische Schnittdarstellung eines elektrischen

Antriebssystems mit einem permanenterregten, dreiphasigen Elektromotor als Innenläufer;

Figur 2 ein schematisches Blockschaltbild eines elektrischen

Antriebssystems mit zwei Elektromotoren, einem davon separaten Generator und mehreren Energiespeichern;

Figur 3 ein schematisches Blockschaltbild eines elektrischen

Antriebssystems mit zwei Elektromotoren und mehreren Energiespeichern, von denen einige in einem elektrischen Energiespeichersystem zusammengefasst sind;

Figur 4 ein schematisches Blockschaltbild eines elektrischen

Antriebssystems mit zwei Elektromotoren, die an ein gemeinsames Energiespeichersystem angeschlossen sind; und

Figur 5 eine schematische Darstellung eines Luftfahrzeugs in Form eines Flugzeugs.

Figur 1 zeigt in einer schematischen Schnittdarstellung ein elektrisches Antriebssystem 1A mit einem Elektromotor 10 in Form einer permanenterregten Synchronmaschine. Aus Figur 1 ist ersichtlich, dass der Elektromotor 10 als Innenläufer ausgebildet ist. Der Elektromotor 10 umfasst eine Baugruppe in Form eines Stators 103, der eine nicht bezeichnete Öffnung, insbesondere Durchgangsöffnung, aufweist, in der eine weitere Baugruppe in Form eines Rotors 100 drehbar gelagert angeordnet ist.

Der Stator 103 umfasst einen Körper in Form eines Blechpakets, an welchem Zähne festgelegt sind, die auch als Ständerzähne bezeichnet werden können. Die Ständerzähne sind auf einen Luftspalt L zwischen dem Körper des Stators 103 und dem Rotor 100 ausgerichtet. Die Ständerzähne stehen radial vom Körper ab, vorliegend radial nach innen.

Der Elektromotor 10 umfasst ferner mehrere (hier zwei) voneinander elektrisch isolierte Lanes 101 A, 101 B, die voneinander unabhängig mit elektrischem Strom versorgt werden können, um den Rotor 100 anzutreiben. Jede Lane 101 A, 101 B bildet einen Teilmotor oder Sub-Motor aus, der unabhängig von den anderen betrieben werden kann.

Jede der Lanes 101 A, 101 B weist hierzu ein Wicklungssystem auf, das mehrere Drahtwicklungen D umfasst. Die Drahtwicklungen D sind jeweils um die Ständerzähne herumgewickelt. Die Wicklungssysteme sind vorliegend für einen dreiphasigen Betrieb ausgebildet, das heißt, an eine dreiphasige Wechselspannung mit Phasen U, V, W angeschlossen. Im bestimmungsgemäßen Betrieb des elektrischen Antriebssystems 1A können die Wicklungssysteme entsprechend mit der Wechselspannung beaufschlagt werden. Die Wicklungssysteme aller Lanes 101 A, 101 B sind am selben Stator 103 fixiert.

Die Lanes 101 A, 101 B sind dabei galvanisch voneinander getrennt. Der Rotor 100 ist durch Beaufschlagung von nur einer beliebigen der Lanes 101 A, 101 B mit der Wechselspannung in eine Drehung relativ zum Stator 103 versetzbar, sowie durch eine Beaufschlagung aller Lanes 101 A, 101 B mit der Wechselspannung.

Der Rotor 100 ist hier lediglich beispielhaft als Schenkelpolläufer ausgebildet, der zur Bereitstellung des magnetischen Flusses Permanentmagnete umfasst. In der vorliegenden Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Rotor 100 genau einen magnetischen Nordpol N und einen magnetischen Südpol S aufweist. Bei alternativen Ausgestaltungen können auch mehr magnetische Pole in Umfangsrichtung quer zu einer Drehachse des Rotors 100 (relativ zum Stator 103) alternierend vorgesehen sein.

Der Rotor 100 ist drehbar gelagert. Durch die dreiphasige Wechselspannung, deren Phasen U, V, W um jeweils 120° phasenverschoben sind, wird durch eine oder beide Lanes 101 A, 101 B ein magnetisches Drehfeld im bestimmungsgemäßen Betrieb erzeugt, welches mit dem durch den Rotor 100 bereitgestellten permanenterregten Magnetfeld zusammenwirkt, sodass in einem Motorbetrieb der Lane(s) 101 A, 101 B eine entsprechende Drehbewegung des Rotors 100 gegenüber dem Stator 103 herbeigeführt werden kann. Vorliegend ist vorgesehen, dass der Elektromotor 10 als Antriebsmotor für eine Luftschraube eines Luftfahrzeugs dient, wie weiter unten noch näher erläutert werden wird. In Figur 1 sind schematisch die Abschnitte der Wicklungssysteme dargestellt, die den jeweiligen Phasen U, V, W zugeordnet sind.

Ferner sind die Lanes 101 A, 101 B in einem Generatorbetrieb betreibbar, in dem von der jeweiligen Lane 101 A, 101 B elektrischer Strom bereitgestellt wird, um mechanische Energie des Rotors 100 in elektrische Energie zu wandeln.

Die beiden Lanes 101 A, 101 B des Elektromotors 10 sind an jeweils eine von zwei, jeweils dreiphasig ausgebildeten, voneinander unabhängigen Versorgungseinheiten 11 angeschlossen.

Die Versorgungseinheiten 11 sind zwischen einem Wechselrichterbetrieb und einem Gleichrichterbetrieb umschaltbar (oder zumindest gilt das für eine der Versorgungseinheiten 11). Im Wechselrichterbetrieb erzeugt die jeweilige Versorgungseinheit 11 aus einer Gleichspannung die Wechselspannung für die entsprechende Lane 101 A, 101 B. Im Gleichrichterbetrieb erzeugt die jeweilige Versorgungseinheit 11 aus einer durch eine Drehung des Rotors 100 der in der entsprechenden Lane 101 A, 101 B erzeugten Wechselspannung eine Gleichspannung. Im Wechselrichterbetrieb sind in einer möglichen Ausgestaltung (zumindest zum Teil) dieselben elektrischen und/oder elektronischen Bauteile der jeweiligen Versorgungseinheit 11 aktiv wie im Gleichrichterbetrieb.

Ein Steuerungssystem 12 des elektrischen Antriebssystems 1A ist operativ mit den Versorgungseinheiten 11 verbunden und schaltet diese selektiv in den Wechselrichterbetrieb oder in den Gleichrichterbetrieb. Das Steuerungssystem 12 ist hierdurch dazu eingerichtet, eine der Lanes 101 A, 101 B im Motorbetrieb zu betreiben, indem die Lane 101 A, 101 B über die entsprechende Versorgungseinheit 11 mit elektrischem Wechselstrom beaufschlagt wird, um elektrische Energie in Bewegungsenergie des Rotors 100 zu wandeln, und (z.B. gleichzeitig dazu) zumindest eine andere der Lanes 101 A, 101 B im Generatorbetrieb zu betreiben, indem von der Lane 101 A, 101 B ein elektrischer Wechselstrom an die entsprechende Versorgungseinheit 11 und durch diese Gleichstrom bereitgestellt wird, um Bewegungsenergie des Rotors 100 in elektrische Energie zu wandeln.

Die Versorgungseinheiten 11 stellen die elektrische Wechselspannung mit den drei Phasen U, V, W bereit. Die Versorgungseinheiten 11 beziehen die für den bestimmungsgemäßen Betrieb erforderliche elektrische Energie aus jeweils einer an eine der beiden Versorgungseinheiten 11 über eine elektrische Verbindung 17 angeschlossenen Energiequelle, hier jeweils in Form eines Energiespeichers 15. Die einzelnen elektrischen Verbindungen 17 können auch als Gleichspannungs-Lanes oder DC-Lanes (oder jeweils als DC-Bus) bezeichnet werden. Die Energiespeicher 15 (allgemein die Energiequellen) sind elektrisch voneinander getrennt und unabhängig voneinander betreibbar. In der vorliegenden Ausgestaltung handelt es sich bei jeder der Energiequellen um eine Gleichspannungsquelle, die elektrische Energie beispielsweise aus einer wiederaufladbaren Batterie bereitstellt. Alternativ oder ergänzend können Brennstoffzellen und/oder dergleichen vorgesehen sein.

Zur Erzeugung der Wechselspannung aus der Gleichspannung umfassen die Versorgungseinheiten 11 jeweils einen Wechselrichter 110. Die Wechselrichter 110 weisen für die Bereitstellung der Phasen U, V, W z.B. jeweils eine Vollbrückenschaltung auf. Insbesondere können die Wechselrichter 110 jeweils mindestens eine Reihenschaltung aus zwei elektronischen Schaltelementen (z.B. Transistoren) aufweisen, die an die jeweilige Gleichspannung der Energiequelle angeschlossen ist. Die elektronischen Schaltelemente werden mittels einer Steuereinheit des jeweiligen Wechselrichters 110 in einem Taktbetrieb betrieben, der zum Beispiel Taktmuster nach Art eines PWM-Signals bereitstellt.

Ferner umfasst jede der Versorgungseinheiten 11 einen Gleichrichter 111. Mittels des Gleichrichters 111 kann die jeweilige Versorgungseinheit 11 einen durch eine Rotation des Rotors 100 in der angeschlossenen Lane 101 A, 101 B induzierten Wechselstrom gleichrichten und als Gleichstrom an den entsprechenden Energiespeicher 15 bereitstellen.

Im Wechselrichterbetrieb sind der Wechselrichter 110 aktiviert und der Gleichrichter 111 deaktiviert. Im Gleichrichterbetrieb sind der Wechselrichter deaktiviert und der Gleichrichter aktiviert.

Wird gleichzeitig eine der Lanes 101 A, 101 B im Motorbetrieb betrieben und die andere im Generatorbetrieb, ist somit eine Energieübertragung zwischen den galvanisch voneinander getrennten DC-Lanes und insbesondere den Energiespeichern 15 möglich. Wird der Pitch von am Rotor 100 montierten und/oder dadurch rotierbaren Rotorblätter hierbei so eingestellt, dass kein Vortrieb erzeugt wird, kann das sogar z. B. im Stillstand des Luftfahrzeugs erfolgen.

Das Steuerungssystem 12 kann eine zentrale Steuerungseinheit umfassen und/oder mehrere verteilte Steuerungseinheiten, z.B. jeweils eine Steuerungseinheit in jeder der Versorgungseinheiten 11.

Die Versorgungseinheiten 11 werden hier der Einfachheit halber zum elektrischen Antriebssystem 1A gezählt, können aber auch als Teil der jeweils daran angeschlossenen Lane 101 A, 101 B angesehen werden.

Figur 2 zeigt ein elektrisches Antriebssystem 1 B für ein Fahrzeug, insbesondere ein Flugzeug, mit zwei Elektromotoren 10A, 10B. Jeder der Elektromotoren 10A, 10B treibt über einen Rotor 100 eine Strömungsmaschine 102 in Form eines Propellers an.

Die Elektromotoren 10A, 10B umfassen jeweils mehrere, konkret vier separate Lanes 101 A-101 D. Der jeweilige Propeller ist mittels jeder der Lanes 101 A-101 D antreibbar, wird also in eine Drehung versetzt, wenn zumindest eine der Lanes 101 A-101 D mit Strom versorgt wird. Die Lanes eines jeden Elektromotors 10A, 10B sind elektrisch voneinander isoliert.

Jede der Lanes 101 A-101 D der Elektromotoren 10A, 10B ist über eine entsprechende elektrische Verbindung 17 an eine Versorgungseinheit 11 angeschlossen. Die Versorgungseinheiten 11 sind z.B. so ausgebildet, wie im Zusammenhang mit Figur 1 erläutert. Die Versorgungseinheiten 11 erlauben es, dass gleichzeitig zumindest eine der Lanes 101A-101D in einem Motorbetrieb betrieben wird, in dem die Lane 101A- 101D über die entsprechende Versorgungseinheit 11 mit elektrischem Strom beaufschlagt wird, um elektrische Energie in Bewegungsenergie des Rotors 100 zu wandeln, und zumindest eine der Lanes 101A-101D in einem Generatorbetrieb betrieben wird, in dem mittels der Lane 101A-101D über die entsprechende Versorgungseinheit 11 elektrischer Strom bereitgestellt wird, um Bewegungsenergie des Rotors 100 in elektrische Energie zu wandeln.

Jeder der Elektromotoren 10A, 10B bildet zusammen mit den daran angeschlossenen Versorgungseinheiten 11 eine elektrische Antriebseinheit EPU, vorliegend für die jeweilige Strömungsmaschine 102.

Das elektrische Antriebssystem 1B umfasst ferner eine Verbrennungsmaschine 14, z.B. in Form eines Hilfstriebwerks (APU) mit einem Kompressor und einer Turbine. Die Verbrennungsmaschine 14 treibt einen Generator 13 an. Der Generator 13 umfasst mehrere, hier vier, Lanes 131A-131D. Jede der Lanes 131A-131D ist an (nur) genau eine jeweilige Versorgungseinheit 11 über eine entsprechende elektrische Verbindung 17 elektrisch angeschlossen und steht über diese Versorgungseinheit 11 mit (nur) genau einer Lane 101A-101D des einen oder des anderen Elektromotors 10A, 10B in elektrischer Wirkverbindung. Anstelle des Verbrennungsmaschine 14 mit dem Generator 13 sind auch andere Vorrichtungen zur Erzeugung elektrischer Energie denkbar, z.B. eine oder mehrere Brennstoffzellen.

Ferner umfasst das elektrische Antriebssystem 1B ein elektrisches Energiespeichersystem ESS. Das elektrische Energiespeichersystem ESS umfasst mehrere Energiespeicher 15. Die einzelnen Energiespeicher 15 des elektrischen Energiespeichersystems ESS sind elektrisch voneinander isoliert. Die Energiespeicher 15 sind vorliegend jeweils in Form einer wiederaufladbaren Batterie ausgebildet.

Jeder der Energiespeicher 15 ist an (nur) genau eine Versorgungseinheit 11 über eine elektrische Verbindung 17 angeschlossen und steht über diese Versorgungseinheit 11 mit (nur) genau einer Lane 101 A-101 D des einen oder des anderen Elektromotors 10A, 10B in elektrischer Wirkverbindung.

Konkret stehen mehrere, nämlich genau zwei, Lanes 101 A, 101 B von jedem der beiden Elektromotoren 10A, 10B (über die jeweiligen Versorgungseinheiten 11) in elektrischer Wirkverbindung mit jeweils einem der mehreren, nämlich genau vier, Energiespeicher 15. Die übrigen, konkret ebenfalls jeweils genau zwei, Lanes 101 C, 101D von jedem der beiden Elektromotoren 10A, 10B stehen (über die jeweiligen Versorgungseinheiten 11) in elektrischer Wirkverbindung mit jeweils einem der mehreren, nämlich genau vier, Lanes 131 A-131 D des Generators 13. Allgemeiner formuliert steht mindestens eine der Lanes 101 A, 101 B von einem Elektromotor 10A, 10B des elektrischen Antriebssystems 1B in elektrischer Wirkverbindung mit dem Generator 13 und zumindest eine andere der Lanes 101 C, 101D des Elektromotors 10A, 10B steht in elektrischer Wirkverbindung mit dem elektrischen

Energiespeichersystem ESS. Hierdurch können Einschränkungen im Betrieb des Generators 13 durch veränderliche Batteriespannungen vermieden werden.

Zumindest die Lanes 101 A, 101 B, die in elektrischer Wirkverbindung mit einem der Energiespeicher 15 stehen, sind wahlweise im Motorbetrieb oder im Generatorbetrieb betreibbar. Hierzu sind z.B. die jeweiligen Versorgungseinheiten 11 umschaltbar, beispielsweise zwischen einem Wechselrichterbetrieb und einem Gleichrichterbetrieb, z.B. wie oben beschrieben.

Optionale Schalter 16 in den elektrischen Verbindungen 17 lassen sich öffnen und schließen, um eine der angeschlossenen Komponenten abzukoppeln, z.B. bei einem Fehler der Komponente, oder während eines Nichtgebrauchs.

In Figur 2 ist anhand von Pfeilen beispielhaft ein Nutzungsszenario veranschaulicht, bei dem nur einer der beiden Propeller in eine Drehung versetzt wird, optional mit einem Anstellwinkel, bei dem durch den Propeller kein Schub erzeugt wird. Die Verbrennungsmaschine 14 treibt den Generator 13 an, sodass an dessen Lanes 131 A- 131D Spannungen induziert werden. Durch diese werden über die Versorgungseinheiten 11 und die geschlossenen Schalter 16 Spannungen in den Lanes 101 C, 101D des einen Elektromotors 10A angelegt, die einen Stromfluss zur Folge haben, weicherein magnetisches Wechselfeld erzeugt, das wiederum den Rotor 100 in eine Drehung versetzt. Hierdurch werden in den übrigen beiden Lanes 101 A, 101 B des Elektromotors 10A Spannungen induziert, die über die entsprechenden Versorgungseinheiten 11 einen Ladestrom für die jeweiligen Energiespeicher 15 bewirken. Somit kann der Generator 13 trotz galvanischer Trennung von den Energiespeichern 15 über den Elektromotor 10A die Energiespeicher 15 aufladen.

Optional wird der andere Elektromotor 10B analog betrieben, indem das Steuerungssystem 12 die Schalter 16 und die Versorgungseinheiten 11 entsprechend ansteuert.

Das Steuerungssystem 12 bestimmt die Stellungen der Schalten 16 und die Einstellung der Versorgungseinheiten 11 in den Generatorbetrieb oder in den Motorbetrieb.

Figur 3 zeigt ein elektrisches Antriebssystem 1C für ein Fahrzeug, insbesondere ein Flugzeug, mit zwei Elektromotoren 10A, 10B, die entsprechend Figur 2 aufgebaut, jedoch anders angeschlossen sind.

Das elektrische Antriebssystem 1C gemäß Figur 3 umfasst keine Verbrennungsmaschine mit einem Generator. Sämtliche Lanes 101A-101D der Elektromotoren 10A, 10B sind über die jeweiligen Versorgungseinheiten 11 (ausschließlich) an Energiespeicher 15 angeschlossen. Die Energiespeicher 15 sind vorliegend jeweils in Form einer wiederaufladbaren Batterie ausgebildet.

Für jede Lane 101A-101D von jedem der Elektromotoren 10A, 10B ist genau ein Energiespeicher 15 vorgesehen, bei hier beispielhaft insgesamt acht Lanes 101A- 101D also acht Energiespeicher 15.

Im gezeigten Beispiel sind einige der Energiespeicher 15 zu einem elektrischen Energiespeichersystem ESS zusammengefasst. Dieses elektrische Energiespeichersystem ESS ist (z.B. über entsprechende Steckverbinder) zerstörungsfrei lösbar und austauschbar am Fahrzeug eingebaut. Das elektrische Energiespeichersystem ESS dient als primäre Energiequelle. Weist das elektrische Energiespeichersystem ESS einen niedrigen Ladestand auf, ist es schnell gegen ein vollgeladenes elektrisches Energiespeichersystem ESS austauschbar und muss somit nicht am Fahrzeug geladen werden, was typischerweise wesentlich zeitaufwändiger wäre. Die Energiespeicher 15 des elektrischen Energiespeichersystems ESS sind z.B. in einem gemeinsamen Gehäuse oder an einem gemeinsamen Tragrahmen montiert.

Weitere (hier zwei) Energiespeicher 15 sind separat vom elektrischen Energiespeichersystem ESS angeordnet und z.B. fest am Fahrzeug befestigt. Diese Energiespeicher 15 dienen z.B. zum Vorhalten einer Energiereserve und/oder zur Bereitstellung von zusätzlicher Energie bei einer maximalen Leistungsaufnahme, etwa beim Start des als Flugzeug ausgebildeten Fahrzeugs. Insbesondere ist es durch die Energieübertragung über die Elektromotoren 10A, 10B auch möglich, derartige Reserve-Energiespeicher 15 vorzusehen, ohne dass zu deren Anbindung zusätzliche DC/DC-Konverter oder dergleichen nötig sind.

Die separaten Energiespeicher 15 sind, wie anhand der Pfeile veranschaulicht, über den entsprechenden Elektromotor 10A, 10B aufladbar, indem an die jeweils (drei) anderen Lanes 101B-101D Energie aus dem elektrischen Energiespeichersystem ESS bereitgestellt wird. Das kann z.B. im Gleitflug oder auf dem Rollfeld erfolgen, bei einem Automobil oder Omnibus z.B. bei einer nicht voll ausgelasteten Fahrt.

Figur 4 zeigt ein elektrisches Antriebssystem 1 D für ein Fahrzeug, insbesondere ein Flugzeug, mit zwei Elektromotoren 10A, 10B, die entsprechend Figur 2 und 3 aufgebaut, jedoch anders angeschlossen sind.

Das elektrische Antriebssystem 1 D gemäß Figur 4 umfasst in diesem Beispiel keine Verbrennungsmaschine und keinen separaten Generator. Sämtliche Lanes 101A- 101 D der Elektromotoren 10A, 10B sind über die jeweiligen Versorgungseinheiten 11 (ausschließlich) an Energiespeicher 15 angeschlossen. Die Energiespeicher 15 sind wiederum beispielhaft jeweils in Form einer wiederaufladbaren Batterie ausgebildet. Für jeweils eine Lane 101A-101D des einen Elektromotors 10A und eine Lane 101A- 101D des anderen Elektromotors 10B ist genau ein gemeinsamer Energiespeicher 15 vorgesehen, bei hier beispielhaft insgesamt acht Lanes 101A-101D also vier Energiespeicher 15. Die elektrische Verbindung 17 von jedem der Energiespeicher 15 zu den Versorgungseinheiten 11 der beiden zugehörigen Lanes 101A-101D weist somit eine Abzweigung 170 auf.

Diese Schaltung ermöglicht es, bei einem Fehleran einerder Lanes 101A-101D, diese Lane 101A-101D abzuschalten und die von dieser Lane 101A-101D nicht abgerufene Energie über den anderen Elektromotor 10A, 10B so zu verteilen, dass beide Elektromotoren 10A, 10B denselben Schub erzeugen und/oder sämtliche

Energiespeicher 15 gleichermaßen entladen werden.

Im gezeigten Beispiel ist ein Fehler in der Versorgungseinheit 11 der vierten Lane 101 D des einen Elektromotors 10A aufgetreten. Das Steuerungssystem 12 hat diese Versorgungseinheit 11 über den zugeordneten Schalter 16 von dem entsprechenden Energiespeicher 15 getrennt. Die übrigen Lanes 101A-101C des Elektromotors 10A werden weiter betrieben. Die über die entsprechende Verzweigung 170 mit der fehlerhaften Versorgungseinheit 11 verbundene Lane 101A des anderen Elektromotors 10B verbraucht durch den Fehler nun allein die Energie des zugeordneten Energiespeichers 15. Ohne eine Übertragung von Energie an die anderen Lanes 101A-101D würde dieser Energiespeicher 15 also nur halb so schnell geleert wie die übrigen Energiespeicher 15 und es verbliebe ungenutzte Energie, was zudem die Reichweite verringern würde.

Durch die beschriebene Ausgestaltung des elektrischen Antriebssystems 1D ist es möglich, die verbliebene Lane 101A dieses Energiespeichers 15 mit einer größeren Stromstärke zu betreiben und/oder eine oder mehrere der anderen Lanes 101 B-101 D dieses Elektromotors 10B zumindest zeitweise im Generatorbetrieb zu betreiben. Die dabei eingespeiste Energie kann an die verbleibenden Lanes 101A-101C des Elektromotors 10A bereitgestellt werden. Optional werden hierbei die übrigen Energiespeicher 15 zumindest zeitweise durch Öffnen der zugeordneten Schalter 16 entkoppelt. Alternativ werden die Schalter 16 der Energiespeicher 15 geschlossen und z.B. die Schalter 16 der verbleibenden Lanes 101A-101C des Elektromotors 10A geöffnet. So können dann die übrigen Energiespeicher 15 geladen werden.

Figur 5 zeigt ein Fahrzeug, konkret ein Luftfahrzeug 2 in Form eines elektrisch angetriebenen Flugzeugs. Das Luftfahrzeug 2 umfasst einen Rumpf 21 mit daran angebrachten Flügeln 22. An jedem der Flügel 22 ist ein T riebwerk 20 abgebracht. Das Luftfahrzeug 2 umfasst ferner eines der hierin beschriebenen elektrischen Antriebssysteme 1A-1D, beispielsweise das elektrische Antriebssystem 1C gemäß Figur 3. Dabei ist das elektrische Energiespeichersystem ESS auswechselbar im Rumpf 21 angeordnet, während weitere Energiespeicher 15 des elektrischen Antriebssystems 1C fest in den Flügeln montiert sind. Die Triebwerke 20 umfassen jeweils einen der Elektromotoren 10A, 10B, wobei die Strömungsmaschinen 102 hier jeweils als Fan ausgebildet sind, sodass die Elektromotoren 10A, 10B des elektrischen Antriebssystems 1C Schub erzeugen können, um das Luftfahrzeug 2 anzutreiben.

Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen beschränkt ist und verschiedene Modifikationen und Verbesserungen vorgenommen werden können, ohne von den hier beschriebenen Konzepten abzuweichen. Beliebige der Merkmale können separat oder in Kombination mit beliebigen anderen Merkmalen eingesetzt werden, sofern sie sich nicht gegenseitig ausschließen, und die Offenbarung dehnt sich auf alle Kombinationen und Unterkombinationen eines oder mehrerer Merkmale, die hier beschrieben werden, aus und umfasst diese.

Bezugszeichenliste

1A-1D elektrisches Antriebssystem

10; 10A, 10B Elektromotor 100 Rotor

101A-101D Lane

102 Strömungsmaschine

103 Stator

104 Ständerzahn 11 Versorgungseinheit 110 Wechselrichter 111 Gleichrichter 12 Steuerungssystem

13 Generator

14 Verbrennungsmaschine

15 Energiespeicher

16 Schalter 17 elektrische Verbindung 170 Abzweigung 2 Luftfahrzeug

20 Triebwerk

21 Rumpf

22 Flügel

D Drahtwicklung

EPU elektrische Antriebseinheit

ESS elektrisches Energiespeichersystem

L Luftspalt

N Nordpol

S Südpol

U, V, W Phase