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Patent Searching and Data


Title:
GROUP OF MOTOR VEHICLES AND METHOD FOR PRODUCING A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/017507
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a group of motor vehicles, which comprises at least one first motor vehicle and one second motor vehicle. The first motor vehicle has a body having an adhesively bonded first structural element, and the second motor vehicle has a body having an adhesively bonded second structural element. The stiffness of the first motor vehicle without the adhesively bonded first structural element is different from the stiffness of the second motor vehicle without the adhesively bonded second structural element. Adhesive bonding of the first structural element is performed differently from adhesive bonding of the second structural element in such a way that the difference between the stiffness of the first motor vehicle and the stiffness of the second motor vehicle is reduced. The invention further relates to a method for producing a motor vehicle that has a body having a rigidly adhesively bonded structural element, comprising the steps of determining a target stiffness of the motor vehicle, applying adhesive for adhesively bonding the structural element to a body flange according to the target stiffness of the motor vehicle, and adhesively bonding the structural element to the body.

Inventors:
PFLANZ GERO (DE)
BATEREAU KLAAS (DE)
MANDLMEIER STEFAN (DE)
SEDLMAIER HERMANN (DE)
HELZEL ANGELA (DE)
GREITL ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/064608
Publication Date:
February 07, 2013
Filing Date:
July 25, 2012
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
PFLANZ GERO (DE)
BATEREAU KLAAS (DE)
MANDLMEIER STEFAN (DE)
SEDLMAIER HERMANN (DE)
HELZEL ANGELA (DE)
GREITL ANDREAS (DE)
International Classes:
C09J5/00; B62D65/00; F16B11/00
Foreign References:
US20070035157A12007-02-15
US6241304B12001-06-05
DE3323006A11985-01-10
DE10360350A12005-08-04
Other References:
HUNTSMAN: "Users Guide to Adhesives", 18 July 2008 (2008-07-18), XP002685443, Retrieved from the Internet [retrieved on 20121017]
Attorney, Agent or Firm:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Gruppe von Kraftfahrzeugen bestehend aus einem ersten

Kraftfahrzeug, das eine erste Karosserie mit einem angeklebten ersten Strukturelement aufweist, und einem zweiten Kraftfahrzeug, das eine zweite Karosserie mit einem angeklebten zweiten Strukturelement aufweist, wobei sich die Steifigkeit des ersten Kraftfahrzeugs ohne dem angeklebten ersten Strukturelement von der Steifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs ohne dem angeklebten zweiten Struktureiement unterscheidet, und wobei eine Verklebung des ersten Strukturelements derart unterschiedlich zu einer Verklebung des zweiten

Strukturelements ausgeführt ist, dass ein Unterschied zwischen der Steifigkeit des ersten Kraftfahrzeugs und der Steifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs verringert ist.

2. Gruppe von Kraftfahrzeugen nach Patentanspruch 1 , wobei das erste Strukturelement und das zweite Strukturelement eine Fahrzeugscheibe, insbesondere eine Frontscheibe, oder ein Dachelement sind.

3. Gruppe von Kraftfahrzeugen nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei der Unterschied zwischen der Steifigkeit des ersten Kraftfahrzeugs und der

Steifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs minimiert ist oder im

Wesentlichen kein Unterschied zwischen der Steifigkeit des ersten Kraftfahrzeugs und der Steifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs

vorhanden ist.

4. Gruppe von Kraftfahrzeugen nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, wobei der Unterschied der Verklebung des ersten Strukturelements und des zweiten Strukturelements durch eine unterschiedliche

Klebemittelmenge, eine unterschiedliche Klebemittelverteilung, eine unterschiedliche Klebemittelform, insbesondere eine unterschiedliche Kleberaupengeometrie, eine unterschiedliche Art eines Klebemittels und/oder unterschiedliche physikalische Eigenschaften eines

Klebemittels ausgebildet ist.

5. Gruppe von Kraftfahrzeugen nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, wobei des erste Kraftfahrzeug und das zweite Kraftfahrzeug eine gleiche Karosserieform aber unterschiedliche Ausstattungen aufweisen.

6. Gruppe von Kraftfahrzeugen nach Patentanspruch 5, wobei das erste Kraftfahrzeug und das zweiten Kraftfahrzeug unterschiedliche Dächer aufweisen.

7. Gruppe von Kraftfahrzeugen nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, wobei das erste Strukturelement und das zweite Strukturelement die gleiche äußere Form aufweisen.

8. Verfahren zum Herstellen eine Kraftfahrzeugs, das eine Karosserie mit einem fest verklebten Strukturelement aufweist, mit den Schritten,

Bestimmen einer Soll-Steifigkeit des Kraftfahrzeugs, Autragen von Klebemittel für ein Ankleben des Strukturelements an einen Karosserieflansch in Abhängigkeit von der Soll-Steifigkeit des

Kraftfahrzeugs, und

Kleben des Strukturelements an die Karosserie.

9. Verfahren zum Herstellen eine Kraftfahrzeugs, das eine Karosserie mit einem fest verklebten Strukturelement aufweist, mit den Schritten,

Erfassen einer Ausstattungsvariante des Kraftfahrzeugs, Auftragen von Klebemittel für ein Ankleben des Strukturelements an dem Kraftfahrzeug in Abhängigkeit von einer Ausstattungsvariante des Kraftfahrzeugs, und

Kleben des Strukturelements an die Karosserie.

10. Verfahren zum Herstellen eine Kraftfahrzeugs, das eine Karosserie mit einem fest verklebten Strukturelement aufweist, mit den Schritten,

Erfassen einer Ausstattungsvariante des Kraftfahrzeugs, Bestimmen einer Soll-Steifigkeit des Kraftfahrzeugs,

Auftragen von Klebemittel für ein Ankleben das Strukturelements an die Karosserie in Abhängigkeit von der Ausstattungsvariante des Kraftfahrzeugs zum Erreichen der Soll-Steifigkeit des

Kraftfahrzeugs, und

Kleben des Strukturelements an die Karosserie.

11. Verfahren nach Anspruch 8, 9 oder 10, wobei der Schritt Auftragen von Klebemittel durch Veränderung einer Menge des Klebemittels, durch Veränderung einer Verteilung des Klebemittels, durch Veränderung einer Form des Klebemittels, insbesondere einer Geometrie einer Kleberaupe bestehend aus dem Klebemittel, durch Veränderung einer Art des Klebemittels und/oder durch Veränderung von

Klebebedingungen, insbesondere von Aushärtebedingungen des Klebemittels, durchgeführt wird.

12. Verfahren nach einem der Patentansprüche 8 bis 10, wobei die Ausstattungsvariante des Kraftfahrzeugs ein eine Steifigkeit des Kraftfahrzeugs bestimmendes Element betrifft.

Description:
Gruppe von Kraftfahrzeugen und Verfahren zum Herstellen eines Kraftfahrzeugs

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Gruppe von Kraftfahrzeugen bestehend aus einem ersten Kraftfahrzeug, das eine erste Karosserie mit einem angeklebten ersten Strukturelement aufweist, und einem zweiten Kraftfahrzeug, das eine zweite Karosserie mit einem angeklebten zweiten Strukturelement aufweist. Ferner bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zum Herstellen eines Kraftfahrzeugs, das eine Karosserie mit einem angeklebten Strukturelement aufweist.

Es ist bekannt, Strukturelemente, wie beispielsweise Fahrzeugscheiben,

insbesondere Frontscheiben, durch Verklebung fest mit einem Karosserieflansch eines Kraftfahrzeugs zu verbinden. Insbesondere wird bei bekannten Verfahren Klebemittel automatisiert an einen Rand der Frontscheibe aufgetragen und die Frontscheibe dann an den Karosserieflansch geklebt. Eine derartig angeklebte Frontscheibe hat einen erheblichen Anteil an einer Steifigkeit, insbesondere einer Torsionssteifigkeit, einer Kraftfahrzeugkarosserie bzw. dem Kraftfahrzeug insgesamt.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Gruppe von Kraftfahrzeugen bestehend zumindest aus einem ersten Kraftfahrzeug und einem zweiten

Kraftfahrzeug zu schaffen, wobei die Steifigkeit des ersten Kraftfahrzeugs an die Steifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs mit einfachen Mitteln angenähert ist. Ferner ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, bei dem eine Steifigkeit des Kraftfahrzeugs optimiert ist. Diese Aufgabe wird durch eine Gruppe von Fahrzeugen mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Ferner wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Schritten von Patentanspruch 8, 9 oder 10 gelöst.

Insbesondere besteht eine Gruppe von Kraftfahrzeugen gemäß der vorliegenden Erfindung aus einem ersten Kraftfahrzeug und einem zweiten Kraftfahrzeug. Das erste Kraftfahrzeug weist eine Karosserie mit einem angeklebten ersten

Strukturelement auf und das zweite Kraftfahrzeug weist eine Karosserie mit einem angeklebten zweiten Strukturelement auf. Die Steifigkeit des ersten Kraftfahrzeugs ohne dem angeklebten ersten Strukturelement unterscheidet sich von der Steifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs ohne dem angeklebten zweiten Strukturelement. Eine Verklebung des ersten Strukturelements ist derart unterschiedlich zu einer

Verklebung des zweiten Strukturelements ausgeführt, dass ein Unterschied zwischen der Steifigkeit des ersten Kraftfahrzeugs und der Steifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs verringert ist. Insbesondere ist eine Verklebung des ersten

Strukturelements derart unterschiedlich zu einer Verklebung des zweiten

Strukturelements ausgeführt, dass ein Unterschied zwischen der Steifigkeit des ersten Kraftfahrzeugs mit dem erfindungsgemäß angeklebten ersten

Strukturelement und der Steifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs mit dem

erfindungsgemäß angeklebten zweiten Strukturelement im Vergleich mit einer gleichartigen Verklebung, d.h. einer Verklebung ohne dem erfindungsgemäßen Unterschied, des ersten Strukturelemerrts mit dem ersten Kraftfahrzeug und des zweiten Strukturelements mit dem zweiten Kraftfahrzeug verringert ist.

Eine Verklebung des ersten Strukturelements und des zweiten Strukturelements ist also nicht gleich ausgeführt, sondern auf eine Art und Weise unterschiedlich ausgeführt, dass ein Unterschied zwischen der Steifigkeit des ersten Kraftfahrzeugs und der Steifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs geringer als in einem herkömmlichen Fall mit gleicher Verklebung ist. Die Steifigkeit des ersten Kraftfahrzeugs ist damit der Steifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs angenähert.

Dies hat den Vorteil, dass bei verringerten Unterschieden in der Steifigkeit zwischen Kraftfahrzeugen beispielsweise eine gleiche oder ähnliche Fahrwerksauslegung verwendet werden kann. Ferner können hierdurch Eigenschwingungen des ersten Kraftfahrzeugs und des zweiten Kraftfahrzeugs in einem aneinander angenäherten, insbesondere auch einem gleichen oder ähnlichen, Bereich liegen, so dass

Unterschiede von Geräuschen und Schwingungen zwischen dem ersten

Kraftfahrzeug und dem zweiten Kraftfahrzeug verringert sind. Insgesamt kann also durch die vorliegende Erfindung der Fahrkomfort des ersten Kraftfahrzeugs an den Fahrkomfort des zweiten Kraftfahrzeugs angenähert werden, ohne hierdurch größere konstruktive oder regelungstechnische Maßnahmen ergreifen zu müssen. Erfindungsgemäß können also durch eine einfache Maßnahme, wie der Art der Verklebung bzw. dem Unterschied zwischen der Verklebung des ersten

Strukturelements und der Verklebung des zweiten Strukturelements, leicht

Steifigkeitsunterschiede zwischen dem ersten und dem zweiten Fahrzeug ausgeglichen bzw. verringert werden. Es kann damit durch eine einfache

Maßnahme auf ungewünscht hohe Steifigkeitsunterschiede innerhalb einer Gruppe von Kraftfahrzeugen reagiert werden.

Gemäß der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich die Steifigkeit des ersten Kraftfahrzeug ohne dem angeklebten ersten Strukturelement von der Steifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs ohne dem angeklebten zweiten Strukturelement, weil sich zum Beispiel das erste Kraftfahrzeug von dem zweiten Kraftfahrzeug durch ein die Steifigkeit, insbesondere die Fahrzeuggesamtsteifigkeit, bestimmendes Element unterscheidet.

Die sich unterscheidenden, die Steifigkeit des Kraftfahrzeugs bestimmenden Elemente des ersten und des zweiten Kraftfahrzeugs können auch das erste Strukturelement und das zweite Strukturelement selbst sein.

Somit kann ein steifigkeitsrelevanter Unterschied zwischen dem ersten

Strukturelement und dem zweiten Strukturelement durch die Art der Verklebung verringert sein.

Durch die vorliegende Erfindung kann der Unterschied durch das die Steifigkeit bestimmende oder beeinflussende Element zwischen dem ersten Kraftfahrzeug und dem zweiten Kraftfahrzeug ausgeglichen sein. Vorteilhaft ist gemäß der vorliegenden Erfindung das erste Strukturelement eine Fahrzeugscheibe und ist das zweite Strukturelement eine Fahrzeugscheibe. Die Fahrzeugscheibe kann insbesondere eine Frontscheibe sein.

Alternativ kann gemäß der vorliegenden Erfindung das erste Strukturelement ein Dachelement sein und kann das zweite Strukturelement ein Dachelement sein. Ein Dachelement kann z.B. ein Dachflächenelement sein, das zwischen einem linken Dachrahmen und einem rechten Dachrahmen eingesetzt ist.

Sowohl die Fahrzeugscheibe als auch das Dachelement sind Elemente mit einem erheblichen Einfluss auf die Steifigkeit des Kraftfahrzeugs, wenn sie in der

Fahrzeugkarosserie verklebt sind. Daher hat auch die Art der Verklebung der Fahrzeugscheibe oder des Dacheiements dabei einen Einfluss auf die Steifigkeit des Kraftfahrzeugs insgesamt und somit kann durch die Art der Verklebung, die an dem ersten Kraftfahrzeug und dem zweiten Kraftfahrzeug unterschiedlich ausgeführt ist, der Unterschied zwischen der Gesamtsteifigkeit des ersten Kraftfahrzeugs und der Gesamtsteifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs verringert werden.

Weiterhin ist gemäß der vorliegenden Erfindung, so wie sie vorstehend mit ihren Weiterbildungen beschrieben ist, vorteilhaft der Unterschied zwischen der Steifigkeit des ersten Kraftfahrzeugs und der Steifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs minimiert oder es ist im Wesentlichen kein Unterschied zwischen der Steifigkeit des ersten Kraftfahrzeugs und der Steifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs vorhanden. Ein minimierter Unterschied bzw. ein im Wesentlichen nicht vorhandener Unterschied bezieht sich darauf, dass ein ggf. theoretisch noch vorhandener Unterschied keinen für den Fahrzeugfahrer oder Fahrzeuginsassen spürbaren Unterschied darstellt. Zum Beispiel spürt der Fahrer dann keinen Unterschied im Fahrverhalten bei gleicher Fahrwerksauslegung des ersten Kraftfahrzeugs und des zweiten

Kraftfahrzeugs.

Im Folgenden sind nun Weiterbildungen hinsichtlich des Unterschiedes der Art der Verkiebung dargelegt. Vorteilhaft ist gemäß der vorstehend beschriebenen Erfindung der Unterschied der Verklebung des ersten Strukturelements und des zweiten Strukturelements durch eine unterschiedliche Klebemittelmenge ausgebildet. Beispielsweise könnte bei dem ersten Kraftfahrzeug mehr Klebemittel als bei dem zweiten Kraftfahrzeug verwendet sein.

Ferner kann der Unterschied der Verklebung durch eine unterschiedliche

Klebemittelverteilung ausgebildet sein. Es könnte beispielsweise, im Vergleich zu dem zweiten Kraftfahrzeug, bei dem ersten Kraftfahrzeug an bestimmten Stellen weniger oder gar kein Klebemittel und andererseits an anderen bestimmten Stellen mehr Klebemittel verwendet sein.

Weiterhin kann der Unterschied der Verklebung durch eine unterschiedliche Klebemittelform ausgebildet sein. Es könnte insbesondere, im Vergleich zu dem zweiten Kraftfahrzeug, eine unterschiedliche Kieberaupengeometrie, d.h. zum Beispiel eine höhere oder breitere Kleberaupe oder eine sich im Querschnitt anderweitig unterscheidende Kleberaupe, ausgebildet sein.

Weiterhin kann zur Ausbildung des Unterschieds der Verklebung eine

unterschiedliche Art eines Klebemittels verwendet sein. Zum Beispiel könnte, im Vergleich zu dem zweiten Kraftfahrzeug, bei dem ersten Kraftfahrzeug ein weniger elastisches Klebemittel oder ein härteres Klebemittel verwendet werden.

Weiterhin kann der Unterschied der Verklebung durch ein Klebemittel ausgebildet sein, das unterschiedliche physikalische Eigenschaften hat.

Die vorstehend aufgezählten Möglichkeiten, um zwischen dem ersten Kraftfahrzeug und dem zweiten Kraftfahrzeug eine unterschiedliche Verklebung auszubilden, können selbstverständlich beliebig miteinander kombiniert werden.

Diese Möglichkeiten lassen sich bei einem automatisierten Klebstoffauftrag leicht verwirklichen. Dies bedeutet, dass zum Beispiel Unterschiede zwischen

Kraftfahrzeugsteifigkeiten während der Kraftfahrzeugherstellung verringert werden können, ohne dass weitergehende konstruktive Veränderungen vorgenommen werden müssen.

Bevorzugt ist die Erfindung auf den Fall anwendbar, in dem das erste Kraftfahrzeug und das zweite Kraftfahrzeug eine gleiche Karosserieform, jedoch unterschiedliche Ausstattungen aufweisen.

Eine gleiche Karosserieform kann bedeuten, dass ein erstes Kraftfahrzeug und ein zweitens Kraftfahrzeug der gleichen Baureihe beide ein Stufenheck aufweisen. Alternativ können ein erstes Kraftfahrzeug und ein zweites Kraftfahrzeug der gleichen Baureihe ein sogenanntes Fließheck aufweisen. Alternativ können das erste Kraftfahrzeug und das zweite Kraftfahrzeug mit gleicher Karosserieform ein Kraftfahrzeug der gleichen Baureihe mit Steilheck sein.

Bevorzugt kann eine unterschiedliche Ausstattung, d.h. Ausstattungsvarianten, des ersten Kraftfahrzeugs und des zweiten Kraftfahrzeugs bedeuten, dass das erste Kraftfahrzeug und das zweite Kraftfahrzeug ein unterschiedliches Dach haben. Insbesondere kann das erste Kraftfahrzeug ein durchgehendes Dach aufweisen, während das zweite Kraftfahrzeug ein Dach mit einem Schiebedach oder

Panoramadach hat. Alternativ kann das erste Kraftfahrzeug ein Dach mit einem Schiebedach aufweisen und kann das zweite Kraftfahrzeug ein Panoramadach aufweisen. Weiterhin kann sich das Dach des ersten Kraftfahrzeugs hinsichtlich eines Werkstoffes vom dem Dach des zweiten Kraftfahrzeugs unterscheiden. Zum Beispiel kann das erste Kraftfahrzeug ein Dach aus einem metallischen Werkstoff aufweisen, während das zweite Kraftfahrzeug ein Dach aus einem faserverstärkten Kunststoff aufweist.

Alternativ kann die unterschiedliche Ausstattung auch ein Fahrwerk, einen Antrieb, eine Motorisierung oder anderes betreffen. Insbesondere ist jede unterschiedliche Ausstattung relevant, die einen spürbaren Einfluss auf eine

Gesamtkraftfahrzeugsteifigkeit und ein Gesamtfahrzeugschwingungsverhalten hat.

Gemäß der vorstehend beschriebenen Erfindung kann das erste Strukturelement eine gleiche äußere Form wie das zweite Strukturelement aufweisen. Im Falle einer Frontscheibe als erstes und zweites Strukturelement kann also die im Wesentlichen gleiche Frontscheibe an das erste Kraftfahrzeug wie an das zweite Kraftfahrzeug geklebt sein. Dabei kann sich die Frontscheibe in bestimmten anderen Eigenschaften zwischen dem ersten Kraftfahrzeug und dem zweiten Kraftfahrzeug unterscheiden. Als Beispiel seien hier eine Tönung der Scheibe oder bestimmte Ausstattungsvarianten genannt, die an der Scheibe befestigt sind, wie beispielsweise eine Kamera.

Weiterhin können das erste Strukturelement und das zweite Strukturelement gemäß der vorliegenden Erfindung im Wesentlichen identisch sein.

Weiterhin hat gemäß der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Kraftfahrzeugs, das eine Karosserie mit einem festverklebten Strukturelement aufweist, zumindest folgende Schritte:

Bestimmen einer Sollsteifigkeit des Kraftfahrzeugs,

Auftragen von Klebemittel für ein Ankleben des Strukturelements an einen

Karosserieflansch in Abhängigkeit von der Sollsteifigkeit des Kraftfahrzeugs, und

Kleben des Strukturelements an die Karosserie.

Es wird also zunächst festgestellt, welche Sollsteifigkeit das Kraftfahrzeug aufweisen soll, wenn das Kraftfahrzeug vollständig hergestellt sein wird. Die

Sollsteifigkeit des Kraftfahrzeugs ist die gewünschte Steifigkeit des Kraftfahrzeugs nach dessen Herstellung. Dann wird abhängig von der Sollsteifigkeit das Klebemittel zum Ankleben des Strukturelements an einen Karosserieffansch aufgetragen, so dass nach dem Ankleben des Strukturelements an die Karosserie und einem vollständigen Herstellen des Kraftfahrzeugs die Sollsteifigkeit erreicht wird.

Gemäß einer zweiten Alternative wird gemäß der vorliegenden Erfindung

vorstehende Aufgabe durch ein Verfahren zum Herstellen eines Kraftfahrzeugs, dass eine Karosserie mit einem festverklebten Strukturelement aufweist, mit den Schritten gelöst:

Erfassen einer Ausstattungsvariante des Kraftfahrzeugs, Auftragen von Klebemittel für ein Ankleben des Strukturelemente an dem Kraftfahrzeug in Abhängigkeit von einer Ausstattungsvariante des

Kraftfahrzeugs und

Kleben des Strukturelements an die Karosserie.

Es wird also bei dem Herstellen des Kraftfahrzeugs festgestellt, welche

Ausstattungsvariante das Kraftfahrzeug aufweist. Dann wird abhängig von der Ausstattungsvariante des Kraftfahrzeugs Klebemittel aufgetragen.

Gemäß einer dritten Alternative umfasst ein Verfahren zum Herstellen eines Kraftfahrzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung, das eine Karosserie mit einem festverklebten Strukturelement aufweist, die Schritte:

Erfassen einer Ausstattungsvariante des Kraftfahrzeugs,

Bestimmen einer Sollsteifigkeit des Kraftfahrzeugs,

Auftragen von Klebemittel für ein Ankleben des Strukturelements an die

Karosserie in Abhängigkeit von der Ausstattungsvariante des Kraftfahrzeugs zum Erreichen der Sollsteifigkeft des Kraftfahrzeugs und

Kleben des Strukturelements an die Karosserie.

Diese dritte Alternative für ein Verfahren zum Herstellen eines Kraftfahrzeugs ist demnach eine Kombination aus dem zuerst genannten Verfahren zum Herstellen eines Kraftfahrzeugs und der zweiten Alternative zum Herstellen eines

Kraftfahrzeugs.

Bei den vorstehend genannten Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann der Schritt„Auftragen von Klebemittel" durch eine Veränderung einer Menge des Klebemittels durchgeführt werden.

Ferner kann der Schritt„Auftragen von Klebemittel" durch Veränderung einer Verteilung des Klebemittels durchgeführt werden.

Weiterhin kann der Schritt„Auftragen von Klebemittel" durch Veränderung einer Form des Klebemittels, insbesondere einer Geometrie einer Kleberaupe bestehend aus dem Klebemittel, durchgeführt werden. Weiterhin kann der Schritt .Auftragen von Klebemittel" durch Veränderung einer Art des Klebemittels durchgeführt werden.

Ferner kann der Schritt„Auftragen von Klebemittel" durch Veränderung von Klebebedingungen, insbesondere von Aushärtebedingungen des Klebemittels, durchgeführt werden.

Die genannten Möglichkeiten, um Klebemittel aufzutragen, können auch geeignet miteinander kombiniert werden.

Bei den vorstehend beschriebenen Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann sich die Ausstattungsvariante des Kraftfahrzeugs auf ein die Steifigkeit des Kraftfahrzeugs bestimmendes Element, insbesondere eine Art eines Dachs des Kraftfahrzeugs, beziehen.

Bei dem Schritt„Auftragen von KiebemitteV wird das Klebemittel vorteilhaft auf das

Strukturelement oder/und auf einen Karosserieflansch des Kraftfahrzeugs aufgetragen.

Bevorzugt ist das Strukturelement eine Fahrzeugscheibe, insbesondere eine Frontscheibe oder ein Dachelement

Nachstehend erfolgt eine detaillierte Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung.

Gemäß dem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gehört eine Gruppe von Kraftfahrzeugen einer gleichen Baureihe, insbesondere mit einer gleichen Karosserieform, wie z.B. einem Kraftfahrzeug mit Stufenheck, an.

Die Kraftfahrzeuge der gleichen Baureihe mit gleicher Karosserieform werden mit unterschiedlichen Ausstattungsvarianten angeboten. Insbesondere werden die Kraftfahrzeuge mit unterschiedlichen Dächern angeboten, z.B. ein Dach aus Stahlblech oder Aluminium, ein Dach aus Stahlblech oder Aluminium mit einem Schiebedach, ein Dach mit sogenanntem Panoramadach, das im Wesentlichen aus Glas besteht, und ein Dach aus kohlefaserverstärktem Kunststoff für eine sportliche Variante des Kraftfahrzeugs. Die unterschiedlichen Dächer haben einen großen Einfluss auf die Steifigkeit des Kraftfahrzeugs, insbesondere dessen

Torsionssteifigkeit.

Mit anderen Worten, würden keine Gegenmaßnahmen ergriffen und würden die Kraftfahrzeuge mit den oben genannten unterschiedlichen Dächern über diesen Unterschied hinaus gehend keine für eine Steifigkeit des Gesamtkraftfahrzeugs wesentlichen Unterschiede aufweisen, so würden sich die Steifigkeiten jener

Kraftfahrzeuge mit den unterschiedlichen Dächern unterscheiden.

Dies hat jedoch einen ungewünschten Einfluss auf das Fahrverhalten und auch auf eine Geräuschentwicklung und Schwingungen, so dass jeweils eine angepasste Fahrwerksabstimmung notwendig wäre, wenn ein gewünschter Komfort für die Kraftfahrzeuginsassen nicht beeinflusst werden soll.

Gemäß dem Ausführungsbeispiel wird hierbei als Gegenmaßnahme gegenüber einer ungewünschten Komfortveränderung vorgeschlagen, je nach Dachvariante eine Frontscheibe, die ein erfindungsgemäßes Strukturelement bildet, auf eine andere Art und Weise an einen Karosserieflansch zu kleben.

Beispielsweise hat gemäß dem Ausführungsbeispiel ein erstes Kraftfahrzeug ein durchgehendes Stahlblechdach und ein zweites Kraftfahrzeug ein Stahlblechdach mit Schiebedach.

Die Frontscheibe des ersten Kraftfahrzeugs hat die gleiche Abmessung wie die Frontscheibe des zweiten Kraftfahrzeugs. Ebenso ist der Karosserieflansch des ersten Kraftfahrzeugs gleich dem Karosserieflansch des zweiten Kraftfahrzeugs ausgebildet.

Insbesondere ist bei dem ersten Kraftfahrzeug mit dem durchgehenden

Stahlblechdach eine bestimmte Menge an Klebemittel bei einem bestimmten

Abstand zwischen dem Karosserieflansch und der Frontscheibe verwendet. Ferner ist bei dem zweiten Kraftfahrzeug mit Schiebedach eine größere Menge an

Klebemitte! bei dem gleichen bestimmten Abstand zwischen dem Karosserieflansch und der Frontscheibe verwendet. Damit ist die Verklebung der Frontscheibe des zweiten Kraftfahrzeugs steifer als die Verklebung der Frontscheibe des ersten Kraftfahrzeugs. Insbesondere ist die Menge an Klebemittel bei dem ersten

Kraftfahrzeug und die Menge an Klebemittel bei dem zweiten Kraftfahrzeug so gewählt, dass die Steifigkeit des ersten Kraftfahrzeugs ungefähr der Steifigkeit des zweiten Kraftfahrzeugs entspricht.

Die durch das Schiebedach bewirkte Steifigkeitseinbuße des zweiten Kraftfahrzeugs wird also gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel vorteilhaft durch eine größere Klebemittelmenge bei gleichzeitig gleichem Abstand zwischen dem

Karosserieflansch und der Fahrzeugscheibe ausgeglichen.

Hierdurch sind vorteilhaft keine weiteren konstruktiven oder regelungstechnischen Maßnahmen am Fahrwerk des ersten bzw. des zweiten Kraftfahrzeugs notwendig.

Bei einem Herstellen der Kraftfahrzeuge gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel wird in der Fertigungslinie erfasst, welche Ausstattungsvariante das Kraftfahrzeug, an das die Frontscheibe zu kleben ist, aufweist. Abhängig von der

Ausstattungsvariante trägt ein Klebemittelroboter dann die bestimmte

Klebemittelmenge auf.