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Title:
HEAD-UP DISPLAY DEVICE FOR A MOTOR VEHICLE, METHOD, DEVICE AND COMPUTER-READABLE RECORDING MEDIUM WITH INSTRUCTIONS FOR CONTROLLING A DISPLAY OF A HEAD-UP DISPLAY DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/114078
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a head-up display device for a motor vehicle, and to a method, a device and a computer-readable recording medium, with instructions for controlling a display of a head-up display device for a motor vehicle. In a first step, a road course ahead of the motor vehicle is determined (10). The contents shown by the head-up display device are then displaced according to the road course that was determined (11).

Inventors:
BAGSCHIK SILKE (DE)
LASSOTA ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/076373
Publication Date:
June 28, 2018
Filing Date:
October 16, 2017
Export Citation:
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Assignee:
VOLKSWAGEN AG (DE)
International Classes:
G02B27/01; G01C21/36; G08G1/16
Foreign References:
DE102010013532A12010-10-14
EP1783531A12007-05-09
DE102005035412A12007-02-01
DE19813300A11999-10-07
DE102014001270A12015-08-06
DE102014226860A12016-06-23
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Steuerung einer Anzeige einer Head-up-Display-Vorrichtung (2) für ein Kraftfahrzeug (1 ), mit den Schritten:

- Bestimmen (10) eines Straßenverlaufs vor dem Kraftfahrzeug (1 ); und

- Verschieben (1 1 ) der von der Head-up-Display-Vorrichtung (2) dargestellten Inhalte (3) entsprechend dem bestimmten Straßenverlauf.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1 , wobei die von der Head-up-Display-Vorrichtung (2) dargestellten Inhalte (3) derart verschoben werden, dass sie für den Fahrer zentriert zu seiner Fahrspur erscheinen.

3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei der Straßenverlauf aus einem Lenkwinkel eines Lenkrades (7) des Kraftfahrzeuges (1 ), aus Navigationsdaten eines

Navigationssystems (40) des Kraftfahrzeuges (1 ), aus Daten einer

Umgebungssensorik (41 ) des Kraftfahrzeuges (1 ) oder aus Augenbewegungen des Fahrers bestimmt wird.

4. Verfahren gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Verschieben der von der Head-up-Display-Vorrichtung (2) dargestellten Inhalte (3) durch eine Drehung eines Spiegels (5) oder eines Prismas einer Projektionseinheit (4) der Head-up-Display- Vorrichtung (2) oder durch Verschieben der dargestellten Inhalte auf einer

Bilderzeugungseinheit (6) der Head-up-Display-Vorrichtung (2) erfolgt.

5. Verfahren gemäß Anspruch 4, wobei die Bilderzeugungseinheit (6) in eine

Frontscheibe (8) oder eine Anzeigefläche des Kraftfahrzeuges (1 ) integriert ist oder Bestandteil der Projektionseinheit (4) der Head-up-Display-Vorrichtung (2) ist.

6. Vorrichtung (20) zur Steuerung einer Anzeige einer Head-up-Display-Vorrichtung (2) für ein Kraftfahrzeug (1 ), wobei die Vorrichtung (20) aufweist:

- Eine Auswerteeinheit (22) zum Bestimmen (10) eines Straßenverlaufs vor dem Kraftfahrzeug (1 ); und

- Eine Steuerungseinheit (23) zum Verschieben (1 1 ) der von der Head-up-Display- Vorrichtung (2) dargestellten Inhalte (3) entsprechend dem bestimmten Straßenverlauf.

7. Vorrichtung (20) gemäß Anspruch 6, wobei die Steuerungseinheit (23) eingerichtet ist, die von der Head-up-Display-Vorrichtung (2) dargestellten Inhalte (3) derart zu verschieben, dass sie für den Fahrer zentriert zu seiner Fahrspur erscheinen.

8. Vorrichtung (20) gemäß Anspruch 6 oder 7, wobei die Auswerteeinheit (22)

eingerichtet ist, den Straßenverlauf aus einem Lenkwinkel eines Lenkrades (7) des Kraftfahrzeuges (1 ), aus Navigationsdaten eines Navigationssystems (40) des

Kraftfahrzeuges (1 ), aus Daten einer Umgebungssensorik (41 ) des Kraftfahrzeuges (1 ) oder aus Augenbewegungen des Fahrers zu bestimmen.

9. Vorrichtung (20) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei die Steuerungseinheit (23) eingerichtet ist, das Verschieben der von der Head-up-Display-Vorrichtung (2) dargestellten Inhalte (3) durch eine Drehung eines Spiegels (5) oder eines Prismas einer Projektionseinheit (4) der Head-up-Display-Vorrichtung (2) oder durch

Verschieben der dargestellten Inhalte auf einer Bilderzeugungseinheit (6) der Head-up- Display-Vorrichtung (2) zu realisieren.

10. Vorrichtung (20) gemäß Anspruch 9, wobei die Bilderzeugungseinheit (6) in eine

Frontscheibe (8) oder eine Anzeigefläche des Kraftfahrzeuges (1 ) integriert ist oder Bestandteil der Projektionseinheit (4) der Head-up-Display-Vorrichtung (2) ist.

1 1. Computerlesbares Speichermedium mit Instruktionen, die bei Ausführung durch einen Computer den Computer zur Ausführung der Schritte eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Steuerung einer Anzeige einer Head-up-Display-Vorrichtung (2) für ein Kraftfahrzeug (1 ) veranlassen.

12 Head-up-Display-Vorrichtung (2) für ein Kraftfahrzeug (1 ), dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Vorrichtung (20) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 10 aufweist oder eingerichtet ist, ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Steuerung einer Anzeige der Head-up-Display-Vorrichtung (2) auszuführen.

13. Kraftfahrzeug (40), dadurch gekennzeichnet, dass es eine Head-up-Display- Vorrichtung (2) gemäß Anspruch 12 oder eine Vorrichtung (20) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 10 aufweist oder eingerichtet ist, ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Steuerung einer Anzeige einer Head-up-Display-Vorrichtung (2) auszuführen.

Description:
Beschreibung

Head-up-Display-Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug, Verfahren, Vorrichtung und computerlesbares Speichermedium mit Instruktionen zur Steuerung einer Anzeige einer

Head-up-Display-Vorrichtung

Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung und ein computerlesbares Speichermedium mit Instruktionen zur Steuerung einer Anzeige einer Head-up-Display- Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Head-up-Display- Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug sowie ein Kraftfahrzeug, in dem eine solche Head-up- Display-Vorrichtung, ein erfindungsgemäßes Verfahren oder eine erfindungsgemäße Vorrichtung eingesetzt wird.

Hintergrund der Erfindung

Unter einem Head-up-Display bzw. einer Head-up-Display-Vorrichtung versteht man ein Anzeigesystem, bei dem der Nutzer seine Blickrichtung beibehalten kann, da die

darzustellenden Inhalte in sein Sichtfeld eingeblendet werden. Während derartige Systeme aufgrund ihrer Komplexität und Kosten zunächst im Wesentlichen in der Luftfahrt

Verwendung fanden, werden sie inzwischen auch im Automobilbereich in Großserie verbaut.

Head-up-Displays bestehen im Allgemeinen aus einer bildgebenden Einheit, einem optischen Modul und einer Projektionsfläche. Die bildgebende Einheit erzeugt das Bild. Das optische Modul leitet das Bild auf die Projektionsfläche. Diese Fläche ist eine teilweise spiegelnde, lichtdurchlässige Scheibe. Der Benutzer sieht also die von der bildgebenden Einheit dargestellten Inhalte und gleichzeitig die reale Welt hinter der Scheibe. Als

Projektionsfläche dient im Automobilbereich oftmals die Frontscheibe, deren gekrümmte Form bei der Darstellung berücksichtigt werden muss. Als Alternative wird zum Teil auch eine zusätzliche Kunststoffscheibe genutzt, die zwischen dem Fahrer und der Frontscheibe auf dem Armaturenbrett angeordnet ist.

Typischerweise werden sowohl statische Informationen als auch kontaktanaloge

Informationen dargestellt. Unter statischen Informationen werden solche Informationen verstanden, die sich immer an derselben Stelle im Blickfeld des Fahrers befinden. Beispiele sind die Fahrzeuggeschwindigkeit, Geschwindigkeitsbegrenzungen oder die Motordrehzahl. Kontaktanaloge Informationen werden dem Fahrer so in sein Blickfeld eingeblendet, dass sie ihm als fester Bestandteil der Umwelt erscheinen. Beispielsweise erscheint ein

Navigationspfeil direkt auf der Straße.

Vor diesem Hintergrund beschreibt die Druckschrift DE 10 2014 001 270 A1 ein Head-up- Display für ein Kraftfahrzeug, bei dem bestimmte Wiedergabeeigenschaften der

dargestellten Objekte von der Blickrichtung des Fahrers abhängen. Mittels einer ersten Sensorik werden Objekte in der Umgebung des Fahrzeuges erfasst. Mittels einer weiteren Sensorik wird die Blickrichtung des Fahrers bestimmt. Die detektierten Objekte werden nun so im Display eingeblendet, dass sie für den Fahrer im Wesentlichen deckungsgleich mit den tatsächlichen Objekten erscheinen, dass also eine kontaktanaloge Darstellung erreicht wird.

Die Druckschrift DE 10 2014 226 860 A1 beschreibt ein Verfahren zum Betreiben eines Head-up-Displays eines Kraftfahrzeuges, bei dem Eigenschaften der Darstellung von der Blickrichtung des Fahrers abhängen. Mittels einer Sensorik wird die Blickrichtung des Fahrers bestimmt. Wenn der Fahrer in Richtung des Head-up-Displays blickt, wird die Darstellung so verändert, dass die darauf angezeigte Information für den Fahrer gut lesbar wird. Andernfalls befindet sich das Head-up-Display in einem Ruhezustand, in dem die Anzeige des Head-up-Displays kaum oder gar nicht vom Fahrer wahrgenommen wird.

Problematisch an der Verwendung einer Head-up-Display-Vorrichtung in einem

Kraftfahrzeug kann es sein, dass der Fahrer durch den Blick auf die dargestellten Inhalte unbewusst dazu veranlasst werden kann, das Kraftfahrzeug in Blickrichtung zu steuern.

Zusammenfassung der Erfindung

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, verbesserte Lösungen für eine Head-up-Display- Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug sowie die Steuerung einer Anzeige einer Head-up-Display- Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug aufzuzeigen, die in einer höheren Sicherheit und einem größeren Komfort für den Fahrer des Kraftfahrzeuges resultieren.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 , durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6, durch ein computerlesbares

Speichermedium mit Instruktionen gemäß Anspruch 1 1 und durch eine Head-up-Display- Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 12 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zur Steuerung einer Anzeige einer Head-up-Display-Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug die Schritte:

- Bestimmen eines Straßenverlaufs vor dem Kraftfahrzeug; und

- Verschieben der von der Head-up-Display-Vorrichtung dargestellten Inhalte entsprechend dem bestimmten Straßenverlauf.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist eine Vorrichtung zur Steuerung einer Anzeige einer Head-up-Display-Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug auf:

- Eine Auswerteeinheit zum Bestimmen eines Straßenverlaufs vor dem Kraftfahrzeug; und

- Eine Steuerungseinheit zum Verschieben der von der Head-up-Display-Vorrichtung dargestellten Inhalte entsprechend dem bestimmten Straßenverlauf.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung enthält ein computerlesbares Speichermedium Instruktionen, die bei Ausführung durch einen Computer den Computer zur Ausführung der folgende Schritte zur Steuerung einer Anzeige einer Head-up-Display-Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug veranlassen:

- Bestimmen eines Straßenverlaufs vor dem Kraftfahrzeug; und

- Verschieben der von der Head-up-Display-Vorrichtung dargestellten Inhalte entsprechend dem bestimmten Straßenverlauf.

Der Begriff Computer ist dabei breit zu verstehen. Insbesondere umfasst er auch

Steuergeräte und andere prozessorbasierte Datenverarbeitungsvorrichtungen.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung werden ein erfindungsgemäßes Verfahren oder eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Head-up-Display-Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug eingesetzt.

Erfindungsgemäß erfolgt eine seitliche oder auch höhenbezogene, also horizontale oder vertikale Verschiebung der dargestellten Inhalte, d.h. des angezeigten Bildes, entsprechend dem vor dem Kraftfahrzeug liegenden Straßenverlauf. Statt ortsfest relativ zur Frontscheibe zu bleiben wird das Bild bei Kurvenfahrten dynamisch verlagert, um die Informationen im Blickfeld des Fahrers zu halten. Die Head-up-Display-Vorrichtung verändert dazu den Zielpunkt ihrer Projektion entsprechend der zu durchfahrenden Kurve, bei Berg- oder Talfahrt und anderen Fahrmanövern, bei denen Sichtachse des Fahrers nicht mit einer ortsfesten Projektion auf der Windschutzscheibe übereinstimmen. In Head-up-Display-Vorrichtungen gemäß dem Stand der Technik erscheint das projizierte Bild in einer gewissen Entfernung vor dem Kraftfahrzeug fixiert. Das starr vor dem Kraftfahrzeug stehende Bild scheint z.B. bei einer Kurvenfahrt in den Bergen über dem Abgrund zu schweben, während der Blick des Fahrers eigentlich in die Kurve gerichtet sein sollte, um das Kraftfahrzeug zielgerichtet zu lenken. Die Projektion auf eine feste Position vor dem Fahrzeug auch bei einer Kurvenfahrt kann den Fahrer geradezu dazu verführen, beim Blick auf die dargestellten Inhalte weiter geradeaus zu fahren, anstatt der Kurve zu folgen. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Lösung schaut der Fahrer auch beim Blick auf die dargestellten Inhalte immer in die zukünftige Fahrtrichtung, was zu einer erhöhten Sicherheit führt.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung werden die von der Head-up-Display-Vorrichtung dargestellten Inhalte derart verschoben, dass sie für den Fahrer zentriert zu seiner Fahrspur erscheinen. Auf diese Weise wird der Blick des Fahrers quasi in die Fahrspur hinein gelenkt. Der Fahrer schaut also genau in die Richtung, in die er auch fahren muss, so dass er dem vor ihm liegenden Fahrweg seine volle Aufmerksamkeit widmen kann. Vorzugsweise kann der Nutzer einen Maximalwert für die Verschiebung festlegen. Ebenso ist es möglich, dass der Benutzer die Abhängigkeit der Verschiebung vom Straßenverlauf festlegen oder das Verschieben ganz abschalten kann. Falls der Benutzer beispielsweise größere

Verschiebungen als unangenehm empfindet, kann er einstellen, dass die dargestellten Inhalte zwar generell dem Straßenverlauf folgen, aber nur in einem geringeren Ausmaß. In diesem Fall erscheinen dargestellten Inhalte nicht zentriert zur Fahrspur. Dennoch wird der Blick des Fahrers zumindest noch zu einem gewissen Maß in die Fahrspur hinein gelenkt.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird der Straßenverlauf aus einem Lenkwinkel eines Lenkrades des Kraftfahrzeuges, aus Navigationsdaten eines Navigationssystems des Kraftfahrzeuges, aus Daten einer Umgebungssensorik des Kraftfahrzeuges oder aus

Augenbewegungen des Fahrers bestimmt. Heutige Fahrzeuge besitzen regelmäßig einen Lenkwinkelsensor, so dass keine zusätzliche Kosten verursachende Sensorik erforderlich ist. Durch die Verwendung der Navigationsdaten im Falle eines Kraftfahrzeuges mit

Navigationssystem kann eine prädiktive Verschiebung der dargestellten Inhalte realisiert werden, d.h. die Position der dargestellten Inhalte wird bereits kurz vor Beginn einer Kurve angepasst. Auf diese Weise wird die Aufmerksamkeit des Fahrers frühzeitig auf die bevorstehende Kurve gelenkt. Der Straßenverlauf kann auch mit Hilfe einer

Umgebungssensorik des Kraftfahrzeuges ermittelt werden, beispielsweise mit einer im Bereich des Rückspiegels verbauten Kamera. Derartige Kameras sind in höherwertig ausgestatten Kraftfahrzeugen häufig vorhanden, so dass abgesehen von der

Bildauswertung, die allerdings gegebenenfalls bereits für eine Spurführung durchgeführt wird, keine zusätzlichen Komponenten benötigt werden. Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass er auch in Bereichen funktioniert, in denen keine Navigationssignale empfangen werden. Eine weitere, allerdings weniger genaue Möglichkeit besteht in einer Auswertung der Augenbewegungen des Fahrers. Unter der Annahme, dass der Fahrer in die geplante Fahrtrichtung schaut, kann die Position der dargestellten Inhalte entsprechend der

Blickrichtung angepasst werden. Dabei empfiehlt es sich, mit Hilfe eines Filters schnellere, kurzzeitige Augenbewegungen zu unterdrücken. Head-up-Display-Vorrichtungen sind heute oftmals mit einer Sensorik zur Erfassung von Augen- oder Kopfbewegungen gekoppelt, so dass auch hier auf die vorhandene Sensorik zurückgegriffen werden kann.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung erfolgt das Verschieben der von der Head-up-Display- Vorrichtung dargestellten Inhalte durch eine Drehung eines Spiegels oder eines Prismas einer Projektionseinheit der Head-up-Display-Vorrichtung. In einer Head-up-Display- Vorrichtung werden die dargestellten Inhalte durch eine Projektionseinheit erzeugt und mit Hilfe von Spiegeln oder Prismen auf die Frontscheibe projiziert. In der Regel ist zumindest eine dieser optischen Komponenten beweglich gelagert, um die Position der dargestellten Inhalte auf der Frontscheibe anpassen zu können. Dieser Umstand kann genutzt werden, um durch die Drehung der optischen Komponente die dargestellten Inhalte entsprechend dem Straßenverlauf zu positionieren. Alternativ kann die Verschiebung auch durch Verschieben der dargestellten Inhalte auf einer Bilderzeugungseinheit der Head-up-Display-Vorrichtung erfolgen. Die Bilderzeugungseinheit kann dabei Bestandteil der Projektionseinheit der Head- up-Display-Vorrichtung sein, z.B. in Form eines Matrix-Displays. Die Bilderzeugungseinheit kann aber auch in die Frontscheibe oder eine Anzeigefläche des Kraftfahrzeuges integriert sein, beispielsweise in Form einer flexiblen Bildschirm-Folie. Ein Beispiel für eine solche flexible Bildschirm-Folie sind OLED-Display-Folien (OLED: Organic Light-Emitting Diode, organische Leuchtdiode). Hierbei werden die Inhalte direkt auf dem in die

Windschutzscheibe integrierten Display vertikal beziehungsweise horizontal verschoben und optimiert.

Vorzugsweise werden ein erfindungsgemäßes Verfahren, eine erfindungsgemäße

Vorrichtung oder eine erfindungsgemäße Head-up-Display-Vorrichtung in einem autonom oder manuell gesteuerten Fahrzeug, insbesondere einem Kraftfahrzeug, eingesetzt.

Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung und den angehängten Ansprüchen in Verbindung mit den Figuren ersichtlich.

Kurze Beschreibung der Figuren

Fig. 1 zeigt schematisch eine Head-up-Display-Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug; Fig. 2 zeigt schematisch ein Verfahren zur Steuerung einer Anzeige einer Head-up- Display-Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug;

Fig. 3 zeigt die von der Head-up-Display-Vorrichtung dargestellten Inhalte aus Sicht des

Fahrers ohne eine Verschiebung entsprechend dem Straßenverlauf;

Fig. 4 zeigt die von der Head-up-Display-Vorrichtung dargestellten Inhalte aus Sicht des

Fahrers mit einer Verschiebung entsprechend dem Straßenverlauf;

Fig. 5 zeigt die von einer Bilderzeugungseinheit der Head-up-Display-Vorrichtung

generierten Inhalte bei einer Geradeausfahrt;

Fig. 6 zeigt die von einer Bilderzeugungseinheit der Head-up-Display-Vorrichtung

generierten Inhalte bei einer Kurvenfahrt;

Fig. 7 zeigt eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zur Steuerung einer Anzeige einer Head-up-Display-Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug;

Fig. 8 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zur Steuerung einer

Anzeige einer Head-up-Display-Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug; und

Fig. 9 stellt schematisch ein Kraftfahrzeug dar, in dem eine erfindungsgemäße Lösung realisiert ist.

Detaillierte Beschreibung der Ausführungsformen

Zum besseren Verständnis der Prinzipien der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Ausführungsformen der Erfindung anhand der Figuren detaillierter erläutert. Es versteht sich, dass sich die Erfindung nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt und dass die beschriebenen Merkmale auch kombiniert oder modifiziert werden können, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen, wie er in den angehängten Ansprüchen definiert ist.

Fig. 1 zeigt schematisch eine Head-up-Display-Vorrichtung 2 für ein Kraftfahrzeug 1 , mit deren Hilfe Inhalte 3 auf einer Frontscheibe 8 des Kraftfahrzeuges angezeigt werden können. Die dargestellten Inhalte 3 werden durch eine Projektionseinheit 4 erzeugt und mit Hilfe von Spiegeln 5 auf die Frontscheibe 8 projiziert. In der Regel ist einer der Spiegel 5 beweglich gelagert, um die Position der dargestellten Inhalte auf der Frontscheibe 8 anpassen zu können. Typischerweise erfolgt die Projektion dabei in einen Bereich der Frontscheibe 8 oberhalb des Lenkrades 7. Die Projektionseinheit 4 umfasst eine

Bilderzeugungseinheit 6, beispielsweise eine Kombination aus einer LED-Matrix (LED: Light- Emitting Diode, Leuchtdiode) und einem TFT-Farbdisplay (TFT-Display: Thin-Film Transistor- Display, Anzeige mit Dünnschichttransistor-Ansteuerung). Die Head-up-Display-Vorrichtung 2 ist in einem Armaturenbrett 9 des Kraftfahrzeuges 1 verbaut.

Fig. 2 zeigt schematisch ein Verfahren zur Steuerung einer Anzeige einer Head-up-Display- Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug. In einem ersten Schritt wird ein Straßenverlauf vor dem Kraftfahrzeug bestimmt 10, beispielsweise aus einem Lenkwinkel des Lenkrades des Kraftfahrzeuges, aus Navigationsdaten eines Navigationssystems des Kraftfahrzeuges, aus Daten einer Umgebungssensorik des Kraftfahrzeuges oder aus Augenbewegungen des Fahrers. Die von der Head-up-Display-Vorrichtung dargestellten Inhalte werden dann entsprechend dem bestimmten Straßenverlauf verschoben 1 1 . Vorzugsweise werden die dargestellten Inhalte derart verschoben werden, dass sie für den Fahrer zentriert zu seiner Fahrspur erscheinen, seinen Blick also quasi in die Fahrspur hinein lenken. Das Verschieben der von der Head-up-Display-Vorrichtung dargestellten Inhalte kann beispielsweise durch eine Drehung eines Spiegels oder eines Prismas der Projektionseinheit der Head-up- Display-Vorrichtung oder durch Verschieben der dargestellten Inhalte auf einer

Bilderzeugungseinheit der Head-up-Display-Vorrichtung erfolgen. Die Bilderzeugungseinheit kann dabei in eine Frontscheibe oder eine Anzeigefläche des Kraftfahrzeuges integriert sein oder Bestandteil der Projektionseinheit der Head-up-Display-Vorrichtung sein.

Fig. 3 und Fig. 4 verdeutlichen die Auswirkungen einer Verschiebung der von der Head-up- Display-Vorrichtung auf der Frontscheibe 8 des Kraftfahrzeuges dargestellten Inhalte 3 entsprechend dem Straßenverlauf aus Sicht des Fahrers. In Fig. 3) erfolgt keine

Verschiebung der Inhalte 3 entsprechend dem Straßenverlauf, d.h. das projizierte Bild ist in einer gewissen Entfernung vor dem Kraftfahrzeug 1 fixiert. Wie man sieht erscheinen die dargestellten Inhalte 3 versetzt zur Straße, was den Fahrer unbewusst dazu veranlassen kann, beim Blick auf die dargestellten Inhalte weiter geradeaus zu fahren, anstatt der Kurve zu folgen. In Fig. 4) erfolgt hingegen eine Verschiebung der Inhalte 3 entsprechend dem Straßenverlauf, wie dies in Fig. 4 durch die gezeigten Verschiebungsvektoren 50 angedeutet ist. Die dargestellten Inhalte 3 erscheinen in diesem Fall im Wesentlichen zentriert zur Fahrspur, wodurch sich die Fahrsicherheit erhöht. Vorzugsweise wird bei der Verschiebung die Größe des für die dargestellten Inhalte 3 verfügbaren Platzes berücksichtigt. In Fig. 4 kann man erkennen, dass die dargestellten Inhalte 3 gerade noch auf der Frontscheibe 8 Platz finden. Eine Verschiebung noch weiter nach links würde dazu führen, dass die dargestellten Inhalte 3 teilweise abgeschnitten würden. Um dies zu verhindern kann die Verschiebung auf einen Maximalwert begrenzt werden.

Fig. 5 und Fig. 6 zeigen Beispiele für die von der Bilderzeugungseinheit 6 der Head-up- Display-Vorrichtung generierten Inhalte 3. Fig. 5 zeigt die Inhalte 3 bei einer Geradeausfahrt, Fig. 6 die Inhalte 3 bei einer Kurvenfahrt. Bei der Bilderzeugungseinheit 6 handelt es sich beispielsweise um die bereits in Zusammenhang mit Fig. 1 genannte Kombination aus einer LED-Matrix und einem TFT-Farbdisplay, die in der Projektionseinheit der Head-up-Display- Vorrichtung verbaut ist, oder um eine in die Frontscheibe oder eine Anzeigefläche des Kraftfahrzeuges integrierte Bilderzeugungseinheit 6, z.B. eine flexible Bildschirm-Folie.

Während der Geradeausfahrt sind die generierten Inhalte 3 im vorliegenden Beispiel mittig auf der Bilderzeugungseinheit 6 angeordnet. Bei einer Kurve im Straßenverlauf vor dem Fahrzeug sind die generierten Inhalte 3 außermittig auf der Bilderzeugungseinheit 6 angeordnet. Richtung und Größe der Verschiebung, die in Fig. 6 durch die gezeigten Verschiebungsvektoren 50 angedeutet sind, hängen dabei vom Straßenverlauf und gegebenenfalls vom optischen Strahlengang innerhalb der Head-up-Display-Vorrichtung ab.

Fig. 7 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung 20 zur Steuerung einer Anzeige einer Head-up-Display-Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug. Die Vorrichtung 20 hat einen Eingang 21 zum Empfangen von Daten, die eine Bestimmung eines Straßenverlaufs vor dem Kraftfahrzeug erlauben. Beispielsweise können dies Daten zum Lenkwinkel des Lenkrades des Kraftfahrzeuges, Navigationsdaten eines Navigationssystems des Kraftfahrzeuges, Daten einer Umgebungssensorik des

Kraftfahrzeuges oder Informationen zu Augenbewegungen des Fahrers sein. Aus den empfangenen Daten bestimmt eine Auswerteeinheit 22 den Straßenverlauf vor dem

Kraftfahrzeug. Eine Steuerungseinheit 23 verschiebt dann die von der Head-up-Display- Vorrichtung dargestellten Inhalte entsprechend dem bestimmten Straßenverlauf. Das Verschieben der von der Head-up-Display-Vorrichtung dargestellten Inhalte kann

beispielsweise durch eine Drehung eines Spiegels oder eines Prismas der Projektionseinheit der Head-up-Display-Vorrichtung oder durch Verschieben der dargestellten Inhalte auf einer Bilderzeugungseinheit der Head-up-Display-Vorrichtung erfolgen. Die Bilderzeugungseinheit kann dabei in eine Frontscheibe oder eine Anzeigefläche des Kraftfahrzeuges integriert sein oder Bestandteil der Projektionseinheit der Head-up-Display-Vorrichtung sein. Die für das Verschieben notwendigen Daten werden über einen Ausgang 25 der Vorrichtung 20 bereitgestellt. Die Auswerteeinheit 22 und die Steuerungseinheit 23 können von einer Kontrolleinheit 24 gesteuert werden. Über eine Benutzerschnittstelle 27 können gegebenenfalls Einstellungen der Auswerteeinheit 22, der Steuerungseinheit 23 oder der Kontrolleinheit 24 geändert werden. Die in der Vorrichtung 20 anfallenden Daten können zudem in einem Speicher 26 der Vorrichtung 20 abgelegt werden, beispielsweise für eine spätere Auswertung. Die Auswerteeinheit 22, die Steuerungseinheit 23 sowie die

Kontrolleinheit 24 können als dezidierte Hardware realisiert sein, beispielsweise als integrierte Schaltungen. Natürlich können sie aber auch teilweise oder vollständig kombiniert oder als Software implementiert werden, die auf einem geeigneten Prozessor läuft. Der Eingang 21 und der Ausgang 25 können als getrennte Schnittstellen oder als eine kombinierte bidirektionale Schnittstelle implementiert sein.

Fig. 8 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Vorrichtung 30 zur Steuerung einer Anzeige einer Head-up-Display-Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug. Die Vorrichtung 30 weist einen Prozessor 32 und einen Speicher 31 auf. Beispielsweise handelt es sich bei der Vorrichtung 30 um einen Computer oder ein

Steuergerät. Im Speicher 31 sind Instruktionen abgelegt, die die Vorrichtung 30 bei

Ausführung durch den Prozessor 32 veranlassen, die Schritte gemäß einem der

beschriebenen Verfahren auszuführen. Die im Speicher 31 abgelegten Instruktionen verkörpern somit ein durch den Prozessor 32 ausführbares Programm, welches das erfindungsgemäße Verfahren realisiert. Die Vorrichtung hat einen Eingang 33 zum

Empfangen von Informationen. Vom Prozessor 32 generierte Daten werden über einen Ausgang 34 bereitgestellt. Darüber hinaus können sie im Speicher 31 abgelegt werden. Der Eingang 33 und der Ausgang 34 können zu einer bidirektionalen Schnittstelle

zusammengefasst sein.

Der Prozessor 32 kann eine oder mehrere Prozessoreinheiten umfassen, beispielsweise Mikroprozessoren, digitale Signalprozessoren oder Kombinationen daraus.

Die Speicher 26, 31 der beschriebenen Ausführungsformen können sowohl volatile als auch nichtvolatile Speicherbereiche aufweisen und unterschiedlichste Speichergeräte und

Speichermedien umfassen, beispielsweise Festplatten, optische Speichermedien oder Halbleiterspeicher.

Fig. 9 stellt schematisch ein Kraftfahrzeug 1 dar, in dem eine erfindungsgemäße Lösung realisiert ist. Das Kraftfahrzeug weist eine Head-up-Display-Vorrichtung 2 auf, mit der Informationen auf der Frontscheibe 8 des Kraftfahrzeuges 1 oder auf einer zwischen Fahrer und Frontscheibe 8 angeordneten zusätzlichen Scheibe (nicht gezeigt) dargestellt werden. Die Head-up-Display-Vorrichtung 2 wird von einer Vorrichtung 20 zur Steuerung der Anzeige der Head-up-Display-Vorrichtung angesteuert. Zusätzlich weist das Kraftfahrzeug 1 ein Navigationssystem 40 und eine Umgebungssensorik 41 auf, beispielsweise ein

Kamerasystem. Aus Daten zum Lenkwinkel des Lenkrades des Kraftfahrzeuges,

Navigationsdaten des Navigationssystems des Kraftfahrzeuges oder Daten der

Umgebungssensorik ermittelt die Vorrichtung 20 einen Straßenverlauf vor dem Kraftfahrzeug 1 und steuert die Head-up-Display-Vorrichtung 2 entsprechend an. Die Übertragung der Daten innerhalb des Kraftfahrzeuges 1 erfolgt mit Hilfe eines Netzwerkes 43, an das weitere Steuergeräte 42 angeschlossen sein können.

Bezugszeichenliste Kraftfahrzeug

Head-up-Display-Vorrichtung

Dargestellte Inhalte

Projektionseinheit

Spiegel

Bilderzeugungseinheit

Lenkrad

Frontscheibe

Armaturenbrett

Bestimmen eines Straßenverlaufs vor dem Kraftfahrzeug

Verschieben der dargestellten Inhalte entsprechend dem Straßenverlauf Vorrichtung

Eingang

Auswerteeinheit

Steuerungseinheit

Kontrolleinheit

Ausgang

Speicher

Benutzerschnittstelle

Vorrichtung

Speicher

Prozessor

Eingang

Ausgang

Navigationssystem

Umgebungssensorik

Steuergerät

Netzwerk

Verschiebungsvektor