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Title:
HIGH-VOLTAGE MOTOR VEHICLE ELECTRIC SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/117755
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a high-voltage motor vehicle electric system (2) comprising a high-voltage battery (4) and a consumer network (6) which are interconnected by an electric cable (8), and a quick-break switch (14) for disconnecting the high-voltage battery (4) from the consumer network (6). The quick-break switch (14) receives an airbag signal (36). The invention further relates to a quick-break switch (14) and to the use of an airbag signal (36).

Inventors:
GROSS PATRIC (DE)
PIMENTA RICARDO (DE)
BIRNER MARKUS (DE)
ENGEWALD MANUEL (DE)
MIKLIS MARKUS (DE)
MECKLER PETER (DE)
SCHNEIDER EWALD (DE)
GOTTSCHALK KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/000221
Publication Date:
August 13, 2015
Filing Date:
February 04, 2015
Export Citation:
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Assignee:
ELLENBERGER & POENSGEN (DE)
International Classes:
B60L3/00; B60K28/14; B60L3/04; B60L11/18; B60R16/03; H01H39/00
Foreign References:
DE19712544A11997-11-06
DE102008047502A12010-04-15
EP2243668A12010-10-27
Other References:
See also references of EP 3102454A1
None
Attorney, Agent or Firm:
FDST PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Hochvoltbordnetz (2) eines Kraftfahrzeugs, mit einer Hochvolt-Batterie (4) und mit einem Verbrauchernetz (6), die mittels einer elektrische Leitung (8) miteinander verbunden sind, sowie mit einem Schnellabschalter (14) zur Trennung der Hochvolt-Batterie (4) von dem Verbrauchernetz (6), wobei der Schnellabschalter (14) mit einem Airbag-Signal (36) beaufschlagt ist.

2. Hochvoltbordnetz (2) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die elektrische Leitung (8) den Schnellabschalter (14) umfasst, der ein Relais (16) sowohl mit Relaiskontakten (20) als auch mit einem magnetischen Antrieb (18) und einen, insbesondere pyrotechnischen, Zusatzantrieb (28) aufweist, wobei der magnetische Antrieb (18) eine mit einem Relaisantrieb (22) verbundene Steuerleitung (24) und der Zusatzantrieb (28) eine Ansteuerleitung (32) aufweist, die mit dem Airbag-Signal (36) beaufschlagt ist, wobei das Relais (16) insbesondere stromlos offen ist.

3. Hochvoltbordnetz (2) nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass der magnetische Antrieb (18) einen beweglichen Schlaganker (40) aufweist, auf den der Zusatzantrieb (28) wirkt.

4. Hoch voltbord netz (2) nach Anspruch 2 oder 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Zusatzantrieb (28) ein Trennelement (56) zur Durchtrennung der Steuerleitung (24) aufweist, wobei das Trennelement (56) insbesondere einen Stempel (48) mit einer Bohrung (54) senkrecht zu einer Führung (46) des Stempels (48) umfasst, und wobei die Steuerleitung (24) durch die Bohrung (54) geführt ist.

5. Hochvoltbordnetz (2) nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Zusatzantrieb (28) mit einem Isolierschott zur mechanischen Trennung der Relaiskontakte (20) in Wirkverbindung steht.

6. Hochvoltbordnetz (2) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die elektrische Leitung (8) einen Überstromschutz (12), der insbesondere eine Schmelzsicherung ist, und eine parallel zu dem Verbrauchernetz (6) geschaltete Kurzschlussbrücke (58) umfasst, wobei der Überstromschutz (12) batterieseitig der Kurzschlussbrücke (58) angeordnet ist, und wobei die Kurzschlussbrücke (58) den Schnellabschalter (14) aufweist.

7. Hochvoltbordnetz (2) nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Schnellabschalter (14) einen, insbesondere stromlos, geschlossenen Halbleiterschalter (60) oder ein Relais (64) aufweist.

8. Hochvoltbordnetz (2) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die elektrische Leitung (8) den Schnellabschalter (14) umfasst, der ein Relais (16) und einen Halbleiterschalter (70) aufweist, die in Reihe geschaltet sind.

9. Schnellabschalter (14), insbesondere eines Kraftfahrzeugs, der ein Relais (16) mit einem magnetischen Antrieb (18) und einen, insbesondere pyrotechnischen, Zusatzantrieb (28) umfasst, wobei insbesondere der magnetische Antrieb (18) eine mit einem Relaisantrieb (22) verbundene Steuerleitung (24) und der Zusatzantrieb (28) eine Ansteuerleitung (32) und ein Trennelement (56) zur Durchtrennung der Steuerleitung (24) aufweist. Verwendung eines Airbag-Signals (36) als Auslösebedingung zur Unterbrechung einer elektrischen Verbindung (8) zwischen einer Hochvolt-Batterie (4) und einem Verbrauchernetz (6) eines Hochvoltbordnetzes (2) eines Kraftfahrzeugs.

Description:
Beschreibung

Hochvoltbordnetz eines Kraftfahrzeugs

Die Erfindung betrifft sowohl ein Hochvoltbordnetz eines Kraftfahrzeugs mit einer Hochvolt-Batterie, mit einem Verbrauchernetz und mit einem Schneilabschalter als auch einen Schneilabschalter.

Kraftfahrzeuge werden zunehmend mittels eines Elektromotors angetrieben. Hierbei wird zwischen reinen Elektrofahrzeugen und Hybridfahrzeugen unterschieden. Bei Hybridfahrzeugen ist zusätzlich zu dem Elektromotor auch ein Verbrennungsmotor vorhanden, mittels dessen die für den Betrieb des Elektromotors benötigte elektrische Energie erzeugt wird. Der Elektromotor ist üblicherweise Bestandteil eines Verbrauchernetzes, das mit einer vergleichsweise hohen elektrischen Spannung, z. B. 450 V betrieben wird. Von einer Hochvolt-Batterie wird eine elektrische Spannung bereitgestellt, die mittels einer elektrischen Leitung an einen Umrichter zum Betrieb des Elektromotors abgegeben wird. Üblicherweise weist die elektrische Leitung ein Relais auf, mittels dessen die Bestromung gestartet bzw. gestoppt werden kann. Dieses Relais ist beispielsweise mit einem Zündschloss oder dergleichen verbunden, so dass bei einem Abstellen des Kraftfahrzeugs der Umrichter und der Elektromotor stromlos sind.

Im Falle eines Unfalls ist es erforderlich, die Hochvolt-Batterie vergleichsweise schnell und sicher von dem Verbrauchernetz zu trennen. Anderenfalls können aufgrund von Beschädigungen innerhalb des Verbrauchernetzes und/oder der elektrischen Verbindung Kurzschlüsse entstehen, die wiederum zu Entfachung eines Brandes beitragen können. Auch kann die Hochvolt-Batterie selbst überlastet werden und somit explodieren. Ebenso ist es möglich, dass Teile des Kraftfahrzeugs nach einem Unfall unter einer elektrischen Spannung stehen, was eine Bergung von sich innerhalb des Kraftfahrzeugs befindenden Insassen erschwert.

Mittels des vorhandenen Relais ist eine derartige schnelle Abschaltung aufgrund der Trägheit des Relais nicht möglich. Zudem kann es vorkommen, dass die Re- laiskontakte des Relais aufgrund eines bereits eingetretenen Überstroms miteinander verschmolzen sind, und somit auch bei einer geeigneten Ansteuerung des Relais sich nicht voneinander trennen und somit den Stromfluss unterbrechen.

Ferner muss das Hochvolt-Bordnetz auf einen Unfall hin überwacht werden. Dies erfolgt beispielsweise mittels einer Überwachung des Verbrauchernetzes auf einen Kurzschluss. Sobald ein derartiger Kurzschluss detektiert wurde, wird die Hochvolt-Batterie vom Verbrauchernetz getrennt. Nachteilig hierbei ist, dass der Kurzschluss bereits eingetreten ist und ein etwaiger Brand bereits entstanden sein kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders geeignete Trennung einer Hochvolt-Batterie von einem Verbrauchernetz zu ermöglichen, die bei einem Unfall insbesondere vergleichsweise schnell und sicher auslöst und vorteilhafterweise galvanisch ist.

Hinsichtlich eines Hochvolt-Bord netzes wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 , hinsichtlich eines Schnellabschalters durch die Merkmale des Anspruchs 9 und hinsichtlich einer Verwendung durch die Merkmale des Anspruchs 10 erfindungsgemäß gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.

Das Hochvolt-Bord netz eines Kraftfahrzeugs weist eine Hochvolt-Batterie und ein Verbrauchernetz auf, die mittels einer elektrischen Leitung miteinander verbunden sind. Die von der Hochvolt-Batterie bereitgestellte elektrische Spannung ist dabei vorzugsweise größer als 300 V, 350 V und insbesondere größer oder gleich 375 V. Zweckmäßigerweise ist die elektrische Spannung größer oder gleich 400 V oder 450 V. Beispielsweise ist die elektrische Spannung kleiner als 500 V, 600 V oder 700 V. Die elektrische Leitung weist zumindest zwei Leiter auf, wobei jeweils einer der Leiter mit einem der beiden Pole der Hochvolt-Batterie elektrische kontaktiert ist. Das Hochvolt-Bordnetz umfasst ferner einen Schnellabschalter, mittels dessen eine Trennung der Hochvolt-Batterie von dem Verbrauchernetz möglich ist. Insbesondere umfasst der Schnellabschalter einen Schalter, der in einen der beiden Leiter der elektrischen Leitung eingebracht ist, und der bei einem Öffnen den Stromfluss über die elektrische Leitung unterbricht.

Der Schnellabschalter ist mit einem Airbag-Signal des Kraftfahrzeugs beaufschlagt. Mit anderen Worten wird der Schnellabschalter ausgelöst, sobald ein Airbag-Signal vorhanden ist. Hierfür ist der Schnellabschalter insbesondere direkt mit einem Airbagsteuergerät signaltechnisch gekoppelt. Alternativ wird das Signal über ein Bus-System bereitgestellt, wie z. B. Can-Bus oder FlexRay, wobei der Schnellabschalter und das Airbagsteuergerät vorzugsweise Bestandteil des Bus- Systems sind. Unter Airbag-Signal wird insbesondere das Signal verstanden, bei dessen Auftreten zumindest eine Treibladung eines in dem Kraftfahrzeug vorhandenen Airbags gezündet und somit ein Airbag aufgeblasen wird. Die Ermittlung des Airbag-Signals erfolgt aufgrund von in dem Kraftfahrzeug bereits vorhandenen Sensoren. Wegen der Nutzung des Airbag-Signals sind daher keine weiteren Komponenten zur Ermittlung eines Unfalls des Kraftfahrzeugs nötig. Auch ist das Airbag-Signal eines der ersten Signale innerhalb des Kraftfahrzeugs, die einen Unfall anzeigen. Folglich wird die Hochvolt-Batterie vergleichsweise früh von dem Verbrauchernetz getrennt, noch bevor etwaige Kurzschlüsse innerhalb des Verbrauchernetzes entstehen.

Sollte es zu einer fehlerhaften Bereitstellung des Airbag-Signals kommen, und somit die Hochvolt-Batterie von dem Verbrauchernetz getrennt werden, so ist aufgrund des ausgelösten Airbags eine sofortige erneute Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs ausgeschlossen. Vielmehr muss das Kraftfahrzeug in einer Werkstatt erneut in Stand gesetzt werden. Bei einer derartigen Reparatur wird die Hochvolt- Batterie erneut mit dem Verbrauchernetz verbunden. In Folge dessen entstehen auch bei einer fehlerhaften Auslösung des Schneilabschalters keine zusätzlichen Standzeiten des Kraftfahrzeugs, da dieses wegen des ausgelösten Airbags stets repariert werden muss.

Zusammenfassend wird unter Airbag-Signal insbesondere das Signal verstanden, mittels dessen der Airbags zur Zündung angesteuert wird. Unter Airbag-Signal wird zweckmäßigerweise auch jedes Signal eines Sensors zur Überwachung des Kraftfahrzeugzustandes verstanden, das einen Crash oder Unfall signalisiert. Insbesondere entspricht das Airbag-Signal jedem Crash-Signal des Kraftfahrzeugs. Beispielsweise wird ein derartiges Crash-Signal über eine spezielle Leitung oder das Bus-System, sofern dieses vorhanden ist, zu dem Schnellabschalter übertragen.

In einer geeigneten Ausführungsform der Erfindung umfasst die elektrische Leitung, die die Hochvolt-Batterie mit dem Verbrauchernetz verbindet, den Schnellabschalter. Der Schnellabschalter weist ein Relais mit Relaiskontakten und mit einem magnetischen Antrieb auf, wobei bei Betrieb des Relais die Relaiskontakte mittels des magnetischen Antriebs relativ zueinander bewegt werden. Insbesondere dient das Relais einer Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs. Mit anderen Worten wird mittels des Relais eine Bestromung des Elektromotors, sofern dieser vorhanden ist, oder eines Umrichters gestartet und bei einem Anhalten des Kraftfahrzeugs gestoppt. Der magnetische Antrieb weist eine mit einem Relaisantrieb verbundene Steuerleitung auf, wobei der Relaisantrieb insbesondere mit einem

Zündschloss und/oder einem Gaspedal des Kraftfahrzeugs verbunden ist.

Zweckmäßigerweise ist das Relais stromlos offen. Folglich ist bei einer Unterbrechung eines Stromflusses durch die Steuerleitung ein Stromfluss durch die elektrische Leitung von der Hochvolt-Batterie zum Verbrauchernetz unterbrochen. Auf diese Weise ist bei einem technischen Defekt des Kraftfahrzeugs, insbesondere der Steuerleitung, das Kraftfahrzeug in einen sicheren Zustand überführt. Ein derartiger Defekt tritt beispielsweise bei einem Unfall auf.

Ferner umfasst der Schnellabschalter einen Zusatzantrieb mit einer Ansteuerleitung, die mit dem Airbag-Signal beaufschlagt ist. Mit anderen Worten wird der Zusatzantrieb ausgelöst, sobald das Airbag-Signal vorhanden ist. Mittels des Zusatzantriebs wird ein Öffnen der Relaiskontakte im Falle des Vorhandenseins des Airbag-Signals beschleunigt. Mit anderen Worten öffnen die Relaiskontakte schneller, wenn der Zusatzantrieb aktiviert ist, als bei einer Verbringung lediglich mittels des magnetischen Antriebs. Insbesondere ist der Zusatzantrieb nicht reversibel. Beispielsweise wird der Zusatzantrieb mittels gespeicherter mechani- scher Kraft betrieben, wie z. B. mittels einer Feder. Alternativ ist der Zusatzantrieb magnetisch, wobei mittels des Zusatzantriebs ein Magnetfeld erzeugt wird, das entgegen dem magnetischen Feld zum Schließen der Relaiskontakte ist, das mittels des magnetischen Antriebs erzeugt wird. Folglich wird mittels des Zusatzantriebs im aktivierten Zustand ein Gegenfeld bereitgestellt. Besonders bevorzugt ist der Zusatzantrieb pyrotechnisch und weist zweckmäßigerweise eine Spreng- oder Treibladung auf. Auf diese Weise ist ein vergleichsweise schnelles Auslösen des Zusatzantriebs ermöglicht.

Geeigneterweise umfasst der magnetische Antrieb einen beweglichen Schlaganker, der insbesondere in Wirkverbindung mit den Relaiskontakten steht. Somit wird durch die Position des Schlagankers die Stellung der Relaiskontakte zueinander bestimmt und somit ein Stromfluss von der Hochvolt-Batterie zum Verbrauchernetz ermöglicht oder unterbrochen. Insbesondere ist der Schlaganker nach Art eines Zylinders geformt und/oder innerhalb einer elektrischen Spule angeordnet. Hierbei ist der Schlaganker insbesondere als Permanentmagnet ausgestaltet, so dass bei einer Bestromung der elektrischen Spule die Position des Schlagankers verändert wird.

Zweckmäßigerweise wirkt der Zusatzantrieb auf den Schlaganker. Mit anderen Worten steht der Zusatzantrieb im Falle eines Auslösens des Zusatzantriebs mit dem Schlaganker in Wirkverbindung. Zum Beispiel wird bei einem Auslösen des Zusatzantriebs der Schlaganker zumindest teilweise aus der Spule des magnetischen Antriebs heraus bewegt. Insbesondere ist der Zusatzantrieb eine weitere elektrische Spule, die im Falle eines Auslösens des Zusatzantriebs von einem vergleichsweise hohen Strom durchflössen wird, so dass der Schlaganker auch bei aktiviertem magnetischen Antrieb in eine derartige Position bewegt wird, dass die Relaiskontakte geöffnet sind. Alternativ oder in Kombination hierzu wirkt eine mechanische Feder, die in nicht aktiviertem Zustand des Zusatzantriebs gespannt ist, bei einer Aktivierung des Zusatzantriebs auf den Schlaganker.

Besonders bevorzugt wird der Schlaganker mittels einer Sprengladung des Zusatzantriebs aus der etwaig vorhandenen Spule befördert oder zumindest dessen Position dahingehend verändert, dass die Relaiskontakte geöffnet sind. Folglich ist der Zusatzantrieb pyrotechnisch ausgestaltet. Zweckmäßigerweise weist hierfür der Zusatzantrieb einen Stempel auf, der zwischen der pyrotechnischen Ladung und dem Schlaganker angeordnet ist. Insbesondere fluchtet die Führung des Stempels mit der Führung des Schlagankers und zweckmäßigerweise wird der Stempel bei einem Auslösen des Zusatzantriebs zumindest teilweise mittels der Führung des Schlagankers geführt. Aufgrund der Verwendung des Stempels kann eine vergleichsweise starke pyrotechnische Treibladung verwendet werden. Hierbei wird der Stempel auf vergleichsweise hohe wirkende Drücke der Treibladung ausgelegt. Der Schlaganker hingegen kann auf seine magnetischen Eigenschaften hin optimiert werden, ohne auf eine besondere Hitzebeständigkeit achten zu müssen.

Insbesondere weist der Zusatzantrieb ein Trennelement zur Durchtrennung der Steuerleitung auf. Mit anderen Worten wird bei einer Aktivierung des Zusatzantriebs die Steuerleitung des magnetischen Antriebs durchtrennt, und somit das Relais stromlos. Beispielsweise wird die Steuerleitung mittels eines Schneidelements zerschnitten oder in einem Bereich vollständig zerstört. Zweckmäßigerweise ist das Relais stromlos offen, so dass auch bei einem beschädigten Relaisantrieb das Relais mittels des Trennelements in einen geöffneten Zustand überführt wird und das Verbrauchernetz somit stromlos wird. Insbesondere umfasst das Trennelement einen Stempel, der in einer Führung gelagert ist. Bei einer Aktivierung des Zusatzantriebs wird der Stempel entlang der Führung bewegt, wobei bei Aktivierung des Zusatzantriebs bevorzugt ein pyrotechnisches Element gezündet wird, das vorzugsweise an einem Ende des Stempels in Richtung der Führung positioniert ist. Der Stempel weist eine Bohrung auf, die senkrecht zur Führung des Stempels verläuft. Innerhalb der Bohrung ist die Steuerleitung oder zumindest ein elektrischer Leiter der Steuerleitung des magnetischen Antriebs angeordnet. Bei einer Bewegung des Stempels entlang der Führung wird folglich die Steuerleitung bis zu einem Zerreißen derselben gedehnt, und somit ein Stromfluss durch die Steuerleitung unterbrochen. Zweckmäßigerweise wirkt hierbei der Stempel zusätzlich auf den Schlaganker, sofern dieser vorhanden ist. In Folge dessen wird sowohl der magnetische Antrieb stromlos geschaltet als auch der Schlaganker bewegt, der in Wirkverbindung mit den Relaiskontakten steht. Zusammenfassend weist der Schnellabschalter insbesondere den magnetischen Antrieb mit dem Schlaganker auf, der in Wirkverbindung mit den Relaiskontakten steht. Der Schlaganker ist hierbei innerhalb einer elektrischen Spule angeordnet. Ferner umfasst der Schnellantrieb den Stempel mit der Bohrung, durch die die Steuerleitung des magnetischen Antriebs geführt ist. Die Führung des Stempels fluchtet dabei mit der Führung des Schlagankers des magnetischen Antriebs. Bei einem Auslösen des Zusatzantriebs wird folglich zunächst die Steuerleitung des Relais durchtrennt und anschließend mittels des Stempels der Schlaganker aus der elektrischen Spule zumindest teilweise heraus bewegt, so dass die Relaiskontakte geöffnet sind. Auf diese Weise ist ein vergleichsweise schnelles Öffnen der Relaiskontakte ermöglicht.

In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung steht der Zusatzantrieb mit einem Isolierschott zur mechanischen Trennung der Relaiskontakte in Wirkverbindung. Insbesondere wird mittels des Zusatzantriebs das Isolierschott zwischen die beiden Relaiskontakte getrieben. Beispielsweise ist hierfür das Isolierschott nach Art eines Keils geformt und besteht aus einem elektrisch isolierenden Material. Im unausgelösten Zustand des Zusatzantriebs ist der Keil bezüglich der Schließrichtung der Relaiskontakte senkrecht versetzt und liegt vorteilhafterweise bereits an den Relaiskontakten seitlich an. Bei einer Aktivierung des Zusatzantriebs wird der Keil zwischen die Relaiskontakte bewegt und somit die Relaiskontakte mechanisch voneinander getrennt. Auf diese Weise ist das Ausbreiten eines Lichtbogens zwischen den Relaiskontakten unterbunden, und das Verbrauchernetz ist vergleichsweise schnell stromlos geschaltet. Auch ist ein ungewolltes erneutes Aktivieren des Relais verhindert, da das Isolierschott zwischen den Relaiskontakten eine Stromführung des Relais unterbindet.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die elektrische Leitung einen Überstromschutz auf, der beispielsweise als Schutzschalter oder besonders bevorzugt als Schmelzsicherung ausgeführt ist. Der Überstromschutz ist derart ausgelegt, dass dieser bei einem Kurzschlussstrom der Hochvolt-Batterie auslöst. Ferner umfasst die elektrische Leitung eine Kurzschlussbrücke, die parallel zum Verbrauchernetz geschaltet ist. Hierbei ist der Überstromschutz batterieseitig der Kurzschlussbrücke angeordnet. Insbesondere weist die elektrische Leitung zwei elektrische Leiter auf, die jeweils mit einem der beiden Pole der Hochvolt-Batterie verbunden sind. Einer der elektrischen Leiter weist dabei den Überstromschutz auf. Die beiden elektrischen Leiter sind mittels der Kurzschlussbrücke miteinander verbunden, wobei der Überstromschutz in dem auf diese Weise gebildeten

Stromkreis integriert ist.

Die Kurzschlussbrücke umfasst den Schnellabschalter. Bei einem auftretenden Airbag-Signal wird die Kurzschlussbrücke stromführend geschaltet, so dass in dem mittels der Kurzschlussbrücke und der Hochvolt-Batterie gebildeten Stromkreis ein vergleichsweise geringer elektrischer Widerstand vorhanden ist. Folglich fließt der Kurzschlussstrom der Hochvolt-Batterie über die Kurzschlussbrücke und den Überstromschutz, der in Folge dessen auslöst. Auf diese Weise ist ein Strom- fluss durch die elektrische Leitung unterbrochen und folglich auch das Verbrauchernetz stromlos. Hierbei ist die durch das Verbrauchernetz fließende elektrische Energie bereits bei einem Kurzschließen der Kurzschlussbrücke noch vor einem Auslösen des Überstromschutzes vermindert, was eine Entstehung von Bränd^Fr oder Beschädigungen von weiteren Bestandteilen des Kraftfahrzeugs verringert. Aufgrund des Überstromschutzes wird eine galvanische Trennung zwischen der Hochvolt-Batterie und dem Verbrauchernetz realisiert. Zweckmäßigerweise ist bei normalem Betrieb des Hochvolt-Bordnetzes die Kurzschlussbrücke offen. Mit anderen Worten ist die Kurzschlussbrücke bei nicht aktiviertem Schnellabschalter nicht stromführend.

Hierfür weist der Schnellabschalter vorteilhafterweise einen Halbleiterschalter und insbesondere eine entsprechende Elektronik auf, mit der das Airbag-Signal verarbeitet wird. Aufgrund des Halbleiterschalters ist ein vergleichsweise schnelles Schalten in einen stromführenden Zustand der Kurzschlussbrücke ermöglicht. Insbesondere ist der Halbleiterschalter bei einem Nichtanliegen einer elektrischen Spannung geschlossen. Auf diese Weise ist bei einem Ausfall der Elektronik ein Stromlosschalten des Verbrauchernetzes gewährleistet. Als Halbleiterschalter wird bevorzugt ein TRIAC oder ein Thyristor eingesetzt. Vorzugsweise besteht der Schnellabschalter aus dem Halbleiterschalter und einer etwaigen Elektronik zur Ansteuerung des Halbleiterschalters, wobei der Halbleiterschalter in den Strompfad der Kurzschlussbrücke geschaltet ist. Alternativ umfasst der Schnellabschalter ein Relais, das beispielsweise magnetische oder pyrotechnisch bedient ist. Mittels des Relais wird hierbei ein Stromfluss über die Kurzschlussbrücke ermöglicht oder unterbrochen.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Schnellabschalter Bestandteil der elektrischen Leitung, die die Hochvolt-Batterie mit einem Verbrauchernetz verbindet, und umfasst ein Relais und einen Halbleiterschalter, die in Reihe geschalten sind. Beispielsweise ist das Relais zusätzlich zu dem Airbag- Signal auch mit Steuersignalen beaufschlagt, die insbesondere mittels eines Gaspedals erzeugt werden. Bei einem Auftreten des Airbag-Signals werden sowohl der Halbleiter als auch das Relais in einen geöffneten Zustand überführt. Hierbei weist der Halbleiterschalter eine vergleichsweise schnelle Schaltcharakteristik auf, sodass das Verbrauchernetz vergleichsweise schnell stromlos ist. Mittels Öffnen des vergleichsweise trägen Relais wird zudem eine galvanische Trennung zwischen dem Verbrauchernetz und der Hochvolt-Batterie realisiert. Folglich ist mittels des Schnellabschalters sowohl eine schnelle als auch eine sichere Trennung des Verbrauchernetzes von der Hochvolt-Batterie ermöglicht.

Der Schnellabschalter ist vorzugsweise Bestandteil eines Kraftfahrzeugs und weist ein Relais mit einem magnetischen Antrieb und einen Zusatzantrieb auf. Der Zusatzantrieb ist zweckmäßigerweise mechanisch, magnetisch oder besonders bevorzugt pyrotechnisch und umfasst eine Ansteuerleitung, über die ein Steuersignal zur Aktivierung des Zusatzantriebs gegeben wird. Der magnetische Antrieb weist eine mit einem Relaisantrieb verbundene Steuerleitung auf, wobei die Be- stromung des magnetischen Antriebs mittels des Relaisantriebs erfolgt. Zweckmäßigerweise umfasst der Zusatzantrieb ein Trennelement, mittels dessen bei einer Aktivierung des Zusatzantriebs die Steuerleitung des Relais durchtrennt wird. Auf diese Weise wird eine Ansteuerung des magnetischen Antriebs unter- brachen, insbesondere irreversibel. Alternativ oder in Kombination hierzu wird mittels des Zusatzantriebs die Wirkung des magnetischen Antriebs verstärkt, insbesondere der Antrieb in eine einzige bestimmte Richtung. Geeigneterweise wirkt der Zusatzantrieb auf einen Schlaganker des magnetischen Antriebs, sofern dieser vorhanden ist.

Zweckmäßigerweise ist das Trennelement ein Stempel mit einer Bohrung senkrecht zu einer Führung des Stempels, und die Steuerleitung des Relais ist durch die Bohrung geführt. Auf diese Weise ist eine Positionsänderung der Steuerleitung bezüglich des Stempels unterbunden und ein Durchtrennen der Steuerleitung bei einem Auslösen des Zusatzantriebs stets gewährleistet. Zweckmäßigerweise wirkt der Stempel auf einen etwaig vorhandenen Schlaganker des magnetischen Antriebs, so dass dieser mittels des Stempels bei einer Aktivierung des Zusatzantriebs bewegt wird. Auf diese Weise wird bei einem Auslösen des Zusatzantriebs eine Ansteuerung des magnetischen Antriebs aufgehoben und der magnetische Antrieb in einen definierten Zustand überführt.

Die elektrische Verbindung zwischen einer Hochvolt-Batterie eines Hochvolt- Bordnetzes eines Kraftfahrzeugs und einem Verbrauchernetz wird unterbrochen, sobald ein Airbag-Signal auftritt. Mit anderen Worten wird das Airbag-Signal als Auslösebedingung zur Unterbrechung der elektrischen Verbindung zwischen der Hochvolt-Batterie und dem Verbrauchernetz herangezogen. Auf diese Weise sind keine weiteren Sensoren zur Überwachung des Kraftfahrzeugs nötig, ob ein Unfall vorliegt. Auch ist das Airbag-Signal vergleichsweise qualitätsgesichert, so dass lediglich vergleichsweise geringe Fehlauslösungen erfolgen. Insbesondere wird zunächst das Airbag-Signal erfasst und nach der Erfassung in einem weiteren Arbeitsschritt die elektrische Verbindung unterbrochen.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:

Fig. 1 schematisch ein Hochvolt-Bordnetz eines Kraftfahrzeugs mit einem Schnellabschalter, Fig. 2 schematisch das Hoch volt-Bord netz mit zwei Schneilabschaltern,

Fig. 3a, 3b perspektivisch den Schnellabschalter,

Fig. 4a bis 4c weitere Ausführungsformen des Hochvolt-Bordnetzes mit einer den Schnellabschalter aufweisenden Kurzschlussbrücke, und

Fig. 5 schematisch eine weitere Ausführungsform des Hochvolt-

Bordnetzes.

Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.

In Fig. 1 ist schematisch ein Hochvolt-Bordnetz 2 eines Kraftfahrzeugs dargestellt. Das Hochvolt-Bordnetz 2 umfasst eine Hochvolt-Batterie 4 und ein Verbrauchernetz 6. Mittels der Hochvolt-Batterie 4 ist eine elektrische Gleichspannung von 450 V zur Verfügung gestellt, die über eine elektrische Leitung 8 mit zwei elektrischen Leitern 8a, 8b in das Verbrauchernetz 6 eingespeist wird. Hierbei ist einer der elektrischen Leiter 8a mit dem Pluspol der Hochvolt-Batterie 4 und der verbleibende elektrische Leiter 8b mit dem Minuspol der Hochvolt-Batterie 4 elektrisch kontaktiert. Das Verbrauchernetz 6 weist einen nicht dargestellten Umrichter auf, mittels dessen die Gleichspannung transformiert wird. Mittels der transformierten Spannung wird ein Elektromotor betrieben, der das Kraftfahrzeug antreibt, das das Hochvolt-Bordnetz 2 aufweist.

Der mit dem Minuspol der Hochvolt-Batterie 4 elektrisch kontaktierte Leiter 8b weist ein Relais 10 auf, das in nicht näher bezeichneter Art und Weise mittels einer Zündung (Zündschalter) oder eines Gaspedals des Kraftfahrzeugs betätigt wird. Der mit dem Pluspol elektrisch kontaktierte elektrische Leiter 8a umfasst einen Überstromschutz 12, der als eine Schmelzsicherung ausgeführt ist, und einen Schnellabschalter 14. Der Schnellabschalter 14 umfasst ein Relais 16 mit einem magnetischen Antrieb 18, der auf zwei Relaiskontakte 20 wirkt. Der magnetische Antrieb 18 wird mittels eines Relaisantriebs 22 gesteuert, der mit dem magnetischen Antrieb 18 mittels einer Steuerleitung 24 verbunden ist. Hierfür werden von dem Relaisantrieb 22 Steuersignale 26 erfasst, die mittels der Zündung des Kraftfahrzeugs 2 erstellt werden, insbesondere mittels eines Zündschlüssels oder der- gleichen. Bei einem Ausbleiben der Steuersignale 26 sind die Relaiskontakte 20 geöffnet. Mit anderen Worten ist das Relais 16 stromlos geöffnet.

Der Schnellabschalter 14 umfasst ferner einen Zusatzantrieb 28, der mit dem magnetischen Antrieb 18 über eine Kupplung 30 mechanisch gekoppelt sind. Der Zusatzantrieb 28 weist eine Ansteuerleitung 32 auf, die mit einer Steuerung 34 verbunden ist. Die Steuerung 34 ist mit einem Bus-System verbunden und überwacht dieses auf ein Airbag-Signal 36. Der Zusatzantrieb 28 ist entweder eine elektrische Spule, eine gespannte Feder oder eine pyrotechnische Zündladung.

Im Normalbetrieb des Kraftfahrzeugs werden die Relais 10, 16 mittels der von dem Gaspedal oder dem Zündschlüssel des Kraftfahrzeugs erstellten Steuersignale 26 gesteuert. Im Falle eines Unfalls des Kraftfahrzeugs wird das Airbag- Signal 36 erzeugt, in Folge dessen ein Airbag des Kraftfahrzeugs gezündet wird. Zusätzlich wird von der Steuerung 34 das Airbag-Signal 36 erfasst und über die Ansteuerleitung 32 an den Zusatzantrieb 28 weitergeleitet, der in Folge dessen auslöst. Über die Kupplung 30 wirkt der Zusatzantrieb 28 auf die Relaiskontakte 20 und bewirkt eine Öffnung von diesen. Folglich ist das Verbrauchernetz galvanisch von der Hochvolt-Batterie 4 getrennt und eine Beschädigung oder Entzündung von Komponenten des Verbrauchernetzes 6 wird verhindert.

In Fig. 2 ist eine weitere Ausgestaltung des Hochvolt-Bordnetzes 2 dargestellt. Im Vergleich zu der in Fig. 1 gezeigten Variante des Hochvolt-Bord netzes 2 ist das Relais 10, das in den mit dem Minuspol der Hochvolt-Batterie 4 elektrisch kontaktierten Leiter 8b eingebracht ist, durch den Schnellabschalter 14 ersetzt. Im Normalbetrieb des Hochvolt-Bordnetzes 2 ergeben sich folglich keine Unterschiede, da das Relais 16 des zweiten Schnellabschalters 14 die Funktionen des ersetzten Relais 10 wahrnimmt. Bei einem Unfall des Kraftfahrzeugs und einem Vorhandensein des Airbag-Signals 36 und einem Auslösen der beiden vorhandene Zusatzantriebe 28 jedoch wird zusätzlich zu dem mit dem Pluspol der Hochvolt- Batterie 4 verbundene Leiter 8a auch der mit dem Minuspol der Hochvolt-Batterie 4 verbundene Leiter 8b mittels der Relaiskontakte 20 getrennt und somit auch bei einer ungewollten Überbrückung des mit dem Pluspol verbundenen elektrischen Leiters 8a die Hochvolt-Batterie 4 sicher von dem Verbrauchernetz 6 getrennt.

In Fig. 3a ist perspektivisch und in Fig. 3b perspektivisch in einer Schnittdarstellung eine Ausführungsform des Schneilabschalters 14 gezeigt. Der magnetische Antrieb 18 weist eine elektrische Spule 38 auf, deren elektrische Anschlüsse in die Steuerleitung 24 münden. Innerhalb der Spule 38 ist ein Schlaganker 40 aus einem magnetischen Material mit einer magnetischen Vorzugsrichtung positioniert. Der im Wesentlichen zylinderförmige Schlaganker 40 weist an einem Freiende ein Loch 42 auf, das über ein nicht gezeigtes Gestänge mit den Relaiskontakten 20 in Wirkverbindung steht. Je nach Position des Lochs 42 bezüglich der Spule 38 sind die Relaiskontakte 20 geöffnet oder geschlossen. Fluchtend mit einer Führung 44 des Schlagankers 40 ist eine Führung 46 eines Stempels 48 des Zusatzantriebs 28. Der Stempel 48 besteht aus einem vergleichsweise widerstandsfähigen Material, z.B. Stahl. Mittels des Stempels 48 ist eine Bewegung des Schlagankers 40 in die dem Loch 42 entgegen gesetzte Richtung begrenzt. Auf der dem Schlaganker 40 gegenüber liegenden Seite des Stempels 48 ist eine pyrotechnische Treibladung 50 innerhalb eines die Führung 46 aufweisenden Gehäuses 52 positioniert. Hierbei ist die Treibladung 50 mittels des Gehäuses 52 und des Stempels 48 vollumfänglich umschlossen, und die Ansteuerleitung 32 des Zusatzantriebs 28 endet innerhalb der Treibladung 50.

Der Stempel 48 weist eine Bohrung 54 auf, die senkrecht zur Führung 46 des Stempels 48 verläuft. Durch die Bohrung 54 verläuft einer der Leiter der Steuerleitung 24 des magnetischen Antriebs 18, der in dem den Stempel 48 umgebenden Bereich fest mit dem Gehäuse 52 des Zusatzantriebs 28 verbunden ist. Der Stempel 48 in Verbindung sowohl mit dem Festhalten des Leiters der Ansteuerleitung 24 aus auch mit den relativ scharf kantigen Übergängen bildet ein Trennelement 56 zur Durchtrennung der Steuerleitung 24.

Wenn das Airbag-Signal 36 auftritt, entsteht ein Funke zwischen den Enden der Ansteuerleitung 32, der die pyrotechnische Treibladung 50 auslöst. Aufgrund der kammerartigen Ausbildung des Raumes, innerhalb derer sich die Treibladung 50 befindet, wird der Stempel 48 entlang der Führung 46 in Richtung des Schlagankers 40 beschleunigt. Hierbei wird mittels des als Trennelement 46 wirkenden Stempels 48 die Steuerleitung 24 in dem Bereich zwischen dem Stempel 48 und dem Gehäuse 52 abgeschert und folglich durchtrennt, was aufgrund der Bewegung des Bereichs der Steuerleitung 24, der sich innerhalb der Bohrung 54 befindet, in Richtung des Schlagankers 40 und einer stabilen Position des übrigen Bereichs der Steuerleitung 24 in Verbindung mit den vergleichsweise scharfen Kanten des Stempels 48 und des Gehäuses 52 erfolgt. In Folge dessen wird eine Be- stromung der Spule 38 unterbrochen und der Schlaganker 40 mittels einer hier nicht dargestellten Feder in Richtung des Lochs 42 bewegt, wobei die Relaiskontakte 20 geöffnet werden. Die Feder ist der Bestandteil des Relais 16, der bei einem Stromlosschalten des Relais 16 die Relaiskontakte 20 in einen geöffneten Zustand überführt. Zusätzlich wird der Schlaganker 40 bei Auftreten des Airbag- Signals 36 mittels des Stempels 48 in Richtung des Lochs 42 beschleunigt, was eine Öffnungsbewegung der Relaiskontakte 20 beschleunigt und eine Verschmelzung zwischen diesen aufhebt, sofern diese aufgrund eines Überstroms besteht.

In Fig. 4a ist eine weitere Ausführungsform des Hochvolt-Bord netzes 2 mit dem Verbrauchernetz 6, der Hochvolt-Batterie 4 und der elektrischen Leitung 8 gezeigt, die ebenfalls den Überstromschutz 12 aufweist. Im Vergleich zu der in Fig. 1 gezeigten Variante des Hoch volt-Bord netzes 2 ist der Schnellabschalter 14 mit dem die Relaiskontakte 20 aufweisenden Relais 16 durch ein weiteres Relais 10 ersetzt worden. Folglich weist die elektrische Leitung 8 in jedem der beiden Leiter 8a, 8b jeweils ein Relais 10 auf, die mittels der Steuersignale 26 beaufschlagt sind, die mittels des Gaspedals oder des Zündschlosses des Kraftfahrzeugs erstellt sind. Die elektrische Leitung 8 umfasst ferner eine Kurzschlussbrücke 58, mittels derer die beiden Leiter 8a, 8b der elektrischen Leitung 8 miteinander kontaktiert sind, und die folglich parallel zu dem Verbrauchernetz 6 geschaltet ist. Die beiden Relais 10 sind hierbei zwischen der Kurzschlussbrücke 58 und dem Verbrauchernetz 6 angeordnet, wohingegen der Überstromschutz 12 sich batteriesei- tig der Kurzschlussbrücke 58 befindet. Die Kurzschlussbrücke 58 umfasst den Schnellabschalter 14, der einen Halbleiterschalter 60 in Form eines TRIACs und eine Steuerung 62 umfasst. Die Steuerung 62 ist hierbei mit dem Airbag-Signal 36 beaufschlagt.

Im Normalbetrieb des Hochvolt-Bordnetzes 2 ist der Halbleiterschalter 60 geöffnet und folglich die Kurzschlussbrücke 58 nicht leitend. Bei Auftreten des Airbag- Signals 36 wird der Halbleiterschalter 60 mittels der Steuerung 62 in einen leitenden Zustand überführt. Folglich wird in diesem Fall mittels der Kurzschlussbrücke 58 ein elektrischer Strom geführt. Hierbei ist der elektrische Widerstand der Kurzschlussbrücke 58 geringer als der elektrische Widerstand des Verbrauchernetzes 6, sodass die mittels der Batterie 4 bereitgestellte elektrische Energie im Wesentlichen lediglich über die Kurzschlussbrücke 58 und nicht in das Verbrauchernetz 6 fließt. In Folge des Kurzschlussstromes, der durch den Stromkreis, der aus der Batterie 4, jeweils einem Teil der beiden Leiter 8a, 8b, dem Überstromschutz 12 und der Kurzschlussbrücke 58 gebildet ist, fließt, wird der Überstromschutz 12 ausgelöst und folglich ein Stromfluss über die elektrische Leitung 8 unterbunden. In Folge dessen ist das Verbrauchernetz 6 von der Hochvolt-Batterie 4 galvanisch getrennt.

In Fig. 4b ist im Vergleich zur vorgehend gezeigten Variante des Hochvolt- Bordnetzes 2 der Halbleiterschalter 60 durch ein Relais 64 ersetzt und die Steuerung 62 auf eine Ansteuerung des Relais 64 anstatt des Halbleiterschalters 60 modifiziert. Ansonsten ist die Funktionsweise des Schneilabschalters 14 und des Überstromschutzes 12 in Verbindung mit der Kurzschlussbrücke 58 und dem Airbag-Signal 36 wie in Fig. 4a beschrieben.

In Fig. 4c ist bei einer weiteren Ausführungsform des Hochvolt-Bordnetzes 2 im Vergleich zu der in Fig. 4b gezeigten Variante der Schnellabschalter 14 ersetzt. Der Schnellabschalterl 4 weist wiederum die mit dem Airbag-Signal 36 beaufschlagte Steuerung 62 auf. Mittels dieser wird jedoch ein auf zwei Schaltkontakte 66 wirkender Antrieb 68 gesteuert. Der Antrieb 68 ist beispielsweise pyrotechnisch ausgeführt, so dass bei einem Auftreten des Airbag-Signals 36 eine Sprengladung gezündet und die beiden Schaltkontakte 66 miteinander in Verbindung gebracht werden, was zu einem leitenden Zustand der Kurzschlussbrücke 58 führt. In Fig. 5 ist eine letzte Ausführungsform des Hochvolt-Bordnetzes 2 gezeigt, der mit Ausnahme des Schnellabschalters 14 der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform entspricht. Der hier dargestellte Schneilabschalter 14 umfasst ebenfalls das Relais 16 mit dem magnetischen Antrieb 18 und den Relaiskontakten 20, die in Wirkverbindung mit dem magnetischen Antrieb 18 stehen. Der Schnellabschalter 14 weist ferner einen Halbleiterschalter 70 auf, der in Reihe zu den Relaiskontakten 20 und dem Überstromschutz 12 geschalten und zwischen diesen beiden angeordnet ist. Ferner umfasst der Schnellabschalter 14 eine Steuerung 72, die mit den Steuersignalen 26 und dem Airbag-Signal 36 beaufschlagt ist. Der Halbleiterschalter 70 befindet sich bei ordnungsgemäßem Betrieb des Hochvolt-Bordnetzes 2 stets in einem geschlossenen Zustand und ist folglich stromführend. Aufgrund der auftretenden Steuersignale 26 wird mittels der Steuerung 72 der magnetische Antrieb 18 bestromt und folglich die Relaiskontakte 20 betrieben. Bei Auftreten des Air- bag-Signals 36 wird mittels der Steuerung 72 der Halbleiterschalter 70 geschalten und folglich ein Stromfluss über diesen unterbrochen. Zusätzlich wird der magnetische Antrieb 18 betätigt und die Relaiskontakte 20 voneinander getrennt. Aufgrund der Ansteuerung des Halbleiterschalters 70 ist eine vergleichsweise schnelle Beendigung eines Stromflusses über die elektrische Leitung 8 ermöglicht, wohingegen aufgrund des hierzu vergleichsweise langsamen Öffnens der Relaiskontakte 20 zusätzlich eine galvanische Trennung des Verbrauchernetzes 6 von der Hochvolt-Batterie 4 erreicht wird. Folglich wird mittels des Halbleiterschalters 14 zunächst eine vergleichsweise schnelle Stromunterbrechung und im Anschluss hieran eine galvanische Trennung ermöglicht.

Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Bezugszeichenliste

2 Hoch voltbord netz

4 Hochvolt-Batterie

6 Verbrauchernetz

8 elektrische Leitung

8a elektrischer Leiter

8b elektrischer Leiter

10 Relais

12 Überstromschutz

14 Schneilabschalter

16 Relais

18 magnetischer Antrieb

20 Relaiskontakt

22 Relaisantrieb

24 Steuerleitung

26 Steuersignal

28 Zusatzantrieb

30 Kupplung

32 Ansteuerleitung

34 Steuerung

36 Airbag-Signal

38 Spule

40 Schlaganker

42 Loch

44 Führung Schlaganker

46 Führung Stempel

48 Stempel

50 Treibladung

52 Gehäuse

54 Bohrung

56 Trennelement

58 Kurzschlussbrücke Halbleiterschalter Steuerung Relais

Schaltkontakt Antrieb

Halbleiterschalter Steuerung