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Title:
HYDRAULIC UNIT FOR A BRAKE SYSTEM OF A VEHICLE, AND METHOD FOR PRODUCING A HYDRAULIC UNIT FOR A BRAKE SYSTEM OF A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/193008
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a hydraulic unit (20) for a brake system of a vehicle, comprising a main brake cylinder (22) and at least one valve (26), wherein the main brake cylinder (22) is arranged in and/or on a first hydraulic unit sub-block (24), and the at least one valve (26) is arranged in and/or on a second hydraulic unit sub-block (28). The first hydraulic unit sub-block (24) and the second hydraulic unit sub-block (28) are joined to one another by way of an intermediate layer (30), which is at least partially formed of at least one air-tight material having vibration-damping properties. At least one first line portion (32) of the first hydraulic unit sub-block (24) is connected to at least one second line portion (34) of the second hydraulic unit sub-block (28) by way of at least one hydraulic connecting structure (36) extending through the intermediate layer (30). The invention further relates to a brake system for a vehicle having a hydraulic unit (20). The invention further relates to a method for producing a hydraulic unit (20) for a brake system of a vehicle.

Inventors:
SCHAEFER PATRICK CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/058823
Publication Date:
December 23, 2015
Filing Date:
April 23, 2015
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60T11/18; B60T8/34
Foreign References:
DE19523783A11996-01-04
DE102009019802A12010-11-04
DE102012213216A12013-02-21
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Claims:
Ansprüche

1. Hydraulikaggregat (20) für ein Bremssystem eines Fahrzeugs mit: einem Hauptbremszylinder (22); und mindestens einem Ventil (26); dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptbremszylinder (22) in und/oder an einem ersten

Hydraulikaggregatteilblock (24) angeordnet ist und das mindestens eine Ventil (26) in und/oder an einem zweiten Hydraulikaggregatteilblock (28) angeordnet ist, wobei der erste Hydraulikaggregatteilblock (24) und der zweite

Hydraulikaggregatteilblock (28) über eine Zwischenlange (30), welche zumindest teilweise aus mindestens einem luftdichten Material mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften geformt ist, aneinander gefügt sind, und wobei mindestens ein erster Leitungsabschnitt (32) des ersten Hydraulikaggregatteilblocks (24) über mindestens eine sich durch die Zwischenlage (30) erstreckende hydraulische Verbindungsstruktur (36) mit mindestens einem zweiten Leitungsabschnitt (34) des zweiten

Hydraulikaggregatteilblocks (28) verbunden ist.

2. Hydraulikaggregat (20) nach Anspruch 1, wobei der erste

Hydraulikaggregatteilblock (24) und der zweite Hydraulikaggregatteilblock (28) mittels der Zwischenlage (30) formschlüssig aneinander integriert sind.

3. Hydraulikaggregat (20) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der erste

Hydraulikaggregatteilblock (24) und/oder der zweite Hydraulikaggregatteilblock (28) ein Gußteil und/oder ein Strangpressteil sind.

Hydraulikaggregat (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Hydraulikaggregatteilblock (24) und/oder der zweite

Hydraulikaggregatteilblock (28) zumindest teilweise aus Aluminium und/oder einer Aluminiumlegierung gebildet sind.

Hydraulikaggregat (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zwischenlage (30) mindestens einen Klebstoff als das mindestens eine luftdichte Material umfasst.

Hydraulikaggregat (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens eine Pumpe (52) mit mindestens einem Pumpenmotor (54) an und/oder in dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock (28) angeordnet ist.

Hydraulikaggregat (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens ein Steuergerät (56) an und/oder in dem zweiten

Hydraulikaggregatteilblock (28) angeordnet ist.

Hydraulikaggregat (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Eingangsstange oder eine Pedalstange (42), an welcher ein

Bremspedal direkt oder indirekt anbindbar oder angebunden ist, teilweise aus dem ersten Hydraulikaggregatteilblock (24) herausragt.

Hydraulikaggregat (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Pedalwegsensor (44) in und/oder an dem ersten

Hydraulikaggregatteilblock (24) angeordnet ist.

Hydraulikaggregat (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine an einer Fahrzeugwandkomponente des jeweiligen Fahrzeugs verschraubbare Adapterplatte (38) an dem ersten

Hydraulikaggregatteilblock (24) befestigt ist.

11. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an einer Außenwand des ersten Hydraulikaggregatteilblocks mindestens eine hydraulische Anbindungsstruktur ausgebildet ist, an welcher ein

Bremsflüssigkeitsreservoir hydraulisch anbindbar oder angebunden ist.

12. Bremssystem für ein Fahrzeug mit einem Hydraulikaggregat (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

13. Herstellungsverfahren für ein Hydraulikaggregat (20) für ein Bremssystem eines Fahrzeugs mit den Schritten:

Bilden eines ersten Hydraulikaggregatteilblocks (24) mit einem von dem ersten Hydraulikaggregatteilblock (24) zumindest teilweise umgebenen Hauptbremszylinder (22) (Sl);

Bilden eines zweiten Hydraulikaggregatteilblocks (28) mit mindestens einem von dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock (28) zumindest teilweise umgebenen Ventil (26) (S2); und Ausbilden einer zumindest teilweise aus mindestens einem luftdichten

Material mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften geformten

Zwischenlange (30), über welche der erste Hydraulikaggregatteilblock (24) und der zweite Hydraulikaggregatteilblock (28)aneinander gefügt sind, derart, dass mindestens ein erster Leitungsabschnitt (32) des ersten Hydraulikaggregatteilblocks (24) über mindestens eine sich durch die

Zwischenlage (30) erstreckende hydraulische Verbindungsstruktur (36) mit mindestens einem zweiten Leitungsabschnitt (34) des zweiten

Hydraulikaggregatteilblocks (28) verbunden wird (S3). 14. Herstellungsverfahren nach Anspruch 13, wobei ein Rohling des ersten

Hydraulikaggregatteilblocks (24) oder der erste Hydraulikaggregatteilblock (24) und ein Rohling des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks (28) oder der zweite Hydraulikaggregatteilblock (28) mit dem mindestens einen luftdichten Material umspritzt, verklebt oder vulkanisiert wird (S31). Herstellungsverfahren nach Anspruch 13, wobei zumindest eine

Ausgangsform der Zwischenlage (30) aus dem mindestens einen luftdichten Material als eigenes Teil gebildet wird (S31'), über welches anschließend der Rohling des ersten Hydraulikaggregatteilblocks (24) oder der erste Hydraulikaggregatteilblock (24) und der Rohling des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks (28) oder der zweite Hydraulikaggregatteilblock (28) aneinander gefügt werden (S32').

Description:
Beschreibung

Titel

Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines Fahrzeugs und

Herstellungsverfahren für ein Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines Fahrzeugs

Die Erfindung betrifft ein Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines

Fahrzeugs und ein Bremssystem für ein Fahrzeug mit einem Hydraulikaggregat. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Herstellungsverfahren für ein

Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines Fahrzeugs.

Stand der Technik

Aus dem Stand der Technik sind Hydraulikaggregate für ein Bremssystem eines Fahrzeugs, wie beispielsweise das ABS Hydraulik-Aggregat VW 6 Q0614117R

6Q0907379 AA von Bosch (mit der Artikelnummer 0265231434 0265800363), bekannt. Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines derartigen

konventionellen Hydraulikaggregats: Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Hydraulikaggregat 10 nach dem Stand der

Technik hat einen Hydraulikblock/Hydraulikaggregatblock 12, in welchem mindestens ein (nicht skizziertes) Ventil und mindestens eine (nicht dargestellte) Pumpe angeordnet sind. Ein zum Betreiben der mindestens einen Pumpe des Hydraulikblocks 12 verwendbarer elektrischer Motor 14 ist an dem

Hydraulikblock 12 befestigt. Außerdem ist ein Steuergerät 16 zum Ansteuern des mindestens einen Ventils und der mindestens einen Pumpe ebenfalls an dem Hydraulikblock 12 angeordnet. Über mindestens eine Verbindungsleitung 18 kann mindestens eine weitere Komponente eines mit dem herkömmlichen Hydraulikaggregat 10 ausgestatteten Bremssystems, wie beispielsweise ein Hauptbremszylinder und/oder ein Bremsflüssigkeitsreservoir, an dem

Hydraulikblock 12 angebunden sein.

Offenbarung der Erfindung

Die Erfindung schafft ein Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines

Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Bremssystem für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 12 und ein Herstellungsverfahren für ein Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines Fahrzeugs mit den

Merkmalen des Anspruchs 13.

Vorteile der Erfindung

Die Erfindung schafft Hydraulikaggregate, welche zumindest einen

Hauptbremszylinder und mindestens ein Ventil in einer kompakten Bauform vereinigen. Jedes erfindungsgemäße Hydraulikaggregat hat damit den Vorteil, dass bei einem Verbauen des Hydraulikaggregats an/in einem

Bremssystem/Fahrzeug keine Leitungen, Kabel oder Halter für die Verbindung des Hauptbremszylinders mit dem mindestens einen Ventil des

Hydraulikaggregats benötigt werden. Wie unten genauer ausgeführt wird, kann ein erfindungsgemäßes Hydraulikaggregat noch mindestens eine weitere Bremssystemkomponente umfassen, so dass für deren Verbauen ebenfalls keine Leitungen, Kabel oder Halter für die Verbindung zu anderen Komponenten des Hydraulikaggregats notwendig sind.

Außerdem ist trotz der Integration des Hauptbremszylinders und des mindestens einen Ventils in das Hydraulikaggregat eine Anbringung des

Hauptbremszylinders nahe an dem Bremspedal leicht ausführbar, ohne dass ein mittels eines Schaltens des mindestens einen Ventils ausgelöster

Druckausgleichschlag auf eine schwingungsübertragende Komponente der Fahrzeugkarosserie übertragen wird. Wie nachfolgend genauer beschrieben wird, kann das Hydraulikaggregat insbesondere an einer

Fahrzeugwandkomponente/Spritzwand des Fahrzeugs verschraubt werden, wobei gleichzeitig mittels der Zwischenlage eine Übertragung eines

Druckausgleichschlags auf die Fahrzeugwandkomponente/Spritzwand verhindert ist. Ein Fahrer eines mit einem erfindungsgemäßen Hydraulikaggregat ausgestatteten Fahrzeugs nimmt somit selbst bei einem Druckausgleichschlag (nahezu) keine Geräusche oder Vibrationen wahr. Die Ausstattung des

Fahrzeugs mit dem erfindungsgemäßen Hydraulikaggregat ist somit mit einem hohen Komfortgewinn verbunden.

Es wird darauf hingewiesen, dass die vorteilhafte Dämpfbarkeit eines

Druckausgleichschlags mittels der Zwischenlage eines erfindungsgemäßen Hydraulikaggregats unabhängig von einer Auslegung oder eines Typs des mindestens einen Ventils des Hydraulikaggregats ist. Somit kann auf eine

Ausstattung des Hydraulikaggregats mit aufwändigen und teuren Spezialventilen als Geräuschminderungsmaßnahme verzichtet werden. Die vorliegende Erfindung trägt somit auch zur Reduzierung der Herstellungskosten für ein Hydraulikaggregat mit einem Hauptbremszylinder und mindestens einem Ventil bei.

Vorteilhafterweise sind der erste Hydraulikaggregatteilblock und der zweite Hydraulikaggregatteilblock mittels der Zwischenlage formschlüssig aneinander integriert. Der erste Hydraulikaggregatteilblock und der zweite

Hydraulikaggregatteilblock sind damit mittels der Zwischenlage so

zusammengefügt, dass sie als eine kompakte Komponente auf einfache Weise gemeinsam verbaubar sind.

Beispielsweise können der erste Hydraulikaggregatteilblock und/oder der zweite Hydraulikaggregatteilblock ein Gußteil und/oder ein Strangpressteil sein. Der erste Hydraulikaggregatteilblock und/oder der zweite Hydraulikaggregatteilblock sind somit auf einfache Weise mittels herkömmlicher Prozesse herstellbar.

Insbesondere können der erste Hydraulikaggregatteilblock und/oder der zweite Hydraulikaggregatteilblock zumindest teilweise aus Aluminium und/oder einer

Aluminiumlegierung gebildet sein. Somit sind kostengünstige und einfach verarbeitbare Materialien zum Herstellen des ersten Hydraulikaggregatteilblocks und des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks verwendbar. Es wird hier jedoch darauf hingewiesen, dass die Herstellbarkeit des ersten Hydraulikaggregatteilblocks und des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks nicht auf den Einsatz eines bestimmten Materials limitiert ist.

In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Zwischenlage mindestens einen Klebstoff als das mindestens eine luftdichte Material. Somit kann bereits das mindestens eine luftdichte Material zur gewünschten Verbindung des ersten Hydraulikaggregatteilblocks mit dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock genutzt werden. Ein Sichern der Verbindung, beispielsweise mittels mindestens eines Stifts, mindestens eines Bolzens und/oder mindestens einer Schraube, ist somit lediglich optional. Zusätzlich sind viele Klebstoffe leicht zum Ausbilden der mindestens einen sich durch die Zwischenlage erstreckenden hydraulischen Verbindungsstruktur verformbar. Gleichzeitig sind viele Klebstoffe wasserfest und luftdicht. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass auf die Verwendung eines Klebstoffs als das mindestens eine luftdichte Material auch verzichtet werden kann.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist mindestens eine Pumpe mit mindestens einem Pumpenmotor an und/oder in dem zweiten

Hydraulikaggregatteilblock angeordnet. Als Ergänzung oder als Alternative dazu kann auch mindestens ein Steuergerät an und/oder in dem zweiten

Hydraulikaggregatteilblock angeordnet sein. In einem derartigen Fall können Geräusche oder Vibrationen der mindestens einen Pumpe, des mindestens einen Pumpenmotors und/oder des mindestens einen Steuergeräts mittels der Zwischenlage ebenfalls verlässlich absorbiert werden, so dass keinerlei

Geräusch- oder Vibrationsübertragung von dem zweiten

Hydraulikaggregatteilblock auf den ersten Hydraulikaggregatteilblock zu befürchten ist.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ragt eine Eingangsstange oder Pedalstange, an welcher ein Bremspedal direkt oder indirekt anbindbar oder angebunden ist, teilweise aus dem ersten Hydraulikaggregatteilblock heraus. Somit ist eine auf das Bremspedal ausgeübte Fahrerbremskraft verlässlich auf mindestens einen verstellbaren Kolben des Hauptbremszylinders des ersten Hydraulikaggregatteilblocks übertragbar. Der Fahrer kann somit auf einfache Weise direkt in den Hauptbremszylinder hineinbremsen, während gleichzeitig eine Vibrations- oder Geräuschübertragung von dem zweiten

Hydraulikaggregatteilblock auf eine benachbart zu dem Hauptbremszylinder und dem ersten Hydraulikaggregatteilblock angeordnete

Fahrzeugwandkomponente/Spritzwand nicht zu befürchten ist.

In einer vorteilhaften Weiterbildung ist ein Pedalwegsensor in und/oder an dem ersten Hydraulikaggregatteilblock angeordnet. Als Alternative oder als Ergänzung zu dem Pedalwegsensor kann auch ein Bremskraftverstärker, wie beispielsweise ein Vakuum-Bremskraftverstärker (Unterdruck-Bremskraftverstärker) oder ein elektromechanischer Bremskraftverstärker in und/oder an dem ersten

Hydraulikaggregatteilblock angeordnet sein. Eine Betätigung des an der

Eingangsstange oder der Pedalstange angebundenen Bremspedals ist somit verlässlich mittels des Pedalwegsensors erfassbar und/oder mittels des

Bremskraftverstärkers unterstützbar.

Bevorzugter Weise ist eine an einer Fahrzeugwandkomponente des jeweiligen Fahrzeugs verschraubbare Adapterplatte an dem ersten

Hydraulikaggregatteilblock befestigt. Das Hydraulikaggregat ist somit auf einfache Weise so an der Fahrzeugwandkomponente, wie beispielsweise einer Spritzwand, befestigbar, dass der Fahrer komfortabel in dem Hauptbremszylinder des ersten Hydraulikaggregatteilblocks einbremsen kann. Gleichzeitig ist eine Geräusch- oder Vibrationsübertragung auf die jeweilige

Fahrzeugwandkomponente selbst bei einem Druckausgleichschlag aufgrund eines Schaltens des mindestens einen Ventils des zweiten

Hydraulikaggregatteilblocks mittels der Zwischenlage verlässlich unterbunden.

Des Weiteren kann an einer Außenwand des ersten Hydraulikaggregatteilblocks mindestens eine hydraulische Anbindungsstruktur ausgebildet sein, an welcher ein Bremsflüssigkeitsreservoir hydraulisch anbindbar oder angebunden ist. Das Hydraulikaggregat mit dem daran angebundenen Bremsflüssigkeitsreservoir kann somit als eine kompakte Einheit leicht an einem Fahrzeug verbaut werden.

Die vorausgehend beschriebenen Vorteile sind auch bei einem Bremssyst ein Fahrzeug mit einem derartigen Hydraulikaggregat gewährleistet. Auch ein Ausführen des korrespondierenden Herstellungsverfahrens für ein Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines Fahrzeugs schafft die oben beschriebenen Vorteile. Das Herstellungsverfahren ist gemäß den oben beschriebenen Ausführungsformen des Hydraulikaggregats, bzw. des damit ausgestatteten Bremssystems, weiterbildbar.

In einer vorteilhaften Ausführungsform des Herstellungsverfahrens werden ein Rohling des ersten Hydraulikaggregatteilblocks oder der erste

Hydraulikaggregatteilblock und ein Rohling des zweiten

Hydraulikaggregatteilblocks oder der zweite Hydraulikaggregatteilblock mit dem mindestens einen luftdichten Material umspritzt, verklebt oder vulkanisiert. Für das Ausführen weiterer Verfahrensschritte des Herstellungsverfahrens kann anschließend die durch das Umspritzen, Verkleben oder Vulkanisieren hergestellte Zwischenkomponente als ein einzelnes Bauteil behandelt werden.

In einer alternativen Ausführungsform des Herstellungsverfahrens wird zumindest eine Ausgangsform der Zwischenlage auf dem mindestens einen luftdichten Material als eigenes Teil gebildet, über welches anschließend der Rohling des ersten Hydraulikaggregatteilblocks oder der erste

Hydraulikaggregatteilblock und der Rohling des zweiten

Hydraulikaggregatteilblocks oder der zweite Hydraulikaggregatteilblock aneinander gefügt werden. Insbesondere kann die Zwischenlage als fertiges Teil mit der mindestens einen darin ausgebildeten hydraulischen Verbindungsstruktur in diesem Fall leicht hergestellt werden.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines konventionellen

Hyd rau I i kaggregats ;

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des

Hydraulikaggregats; Fig. 3 ein Flussdiagramm zum Erläutern einer ersten Ausführungsform des Herstellungsverfahrens für ein Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines Fahrzeugs;

Fig. 4 ein Flussdiagramm zum Erläutern einer zweiten Ausführungsform des Herstellungsverfahrens für ein Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines Fahrzeugs; und

Fig. 5 ein Flussdiagramm zum Erläutern einer dritten Ausführungsform des Herstellungsverfahrens für ein Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines Fahrzeugs.

Ausführungsformen der Erfindung

Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des

Hyd rau I i kaggregats .

Das in Fig. 2 schematisch dargestellte Hydraulikaggregat 20 ist als ein kompaktes Bauteil/Gerät in einem Bremssystem eines Fahrzeugs einsetzbar. Wie unten genauer beschrieben wird, kann das Hydraulikaggregat 20 bis auf die Radbremszylinder alle Komponenten des Bremssystems umfassen. Das Hydraulikaggregat 20 vereint damit die Funktionen mehrerer Bauteile des Bremssystems als ein kompaktes Bauteil/Gerät. Das Hydraulikaggregat 20 kann deshalb auch als ein„integriertes Bremssystem" (ohne Radbremszylinder) umschrieben werden. Es wird darauf hingewiesen, dass die Einsetzbarkeit des Hydraulikaggregats 20, bzw. des damit ausgestatteten Bremssystems, nicht auf einen bestimmten Fahrzeugtyp limitiert ist.

Das Hydraulikaggregat 20 umfasst einen Hauptbremszylinder 22, welcher in und/oder an einem ersten Hydraulikaggregatteilblock 24 angeordnet ist. Dies kann damit umschrieben werden, dass der Hauptbremszylinder 22 in einem direkten Kontakt mit mindestens einem Material des ihn zumindest teilweise umgebenden ersten Hydraulikaggregatteilblocks 24 vorliegt. Außerdem hat das Hydraulikaggregat 20 mindestens ein Ventil 26, welches in und/oder an einem zweiten Hydraulikaggregatteilblock 28 angeordnet ist. Damit liegt auch ein direkter Kontakt zwischen dem mindestens einen Ventil 26 und dem mindestens einen Material des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28, welcher das jeweilige Ventil 26 zumindest teilweise umgibt, vor.

Der Hauptbremszylinder 22 kann beispielsweise ein Tandem- Hauptbremszylinder sein. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die

Ausbildbarkeit des ersten Hydraulikaggregatteilblocks 24 nicht auf einen bestimmten Hauptbremszylindertyp beschränkt ist. Auch für das mindestens eine Ventil 26 des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28 kann eine Vielzahl verschiedener Ventiltypen eingesetzt werden. Das mindestens eine Ventil 26 des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28 kann mittels mindestens eines elektrischen Signals und/oder mittels eines anliegenden Drucks schaltbar sein. Beispielsweise kann das mindestens eine Ventil 26 des zweiten

Hydraulikaggregatteilblocks 28 ein Trennventil, ein Hochdruckventil, ein

Umschaltventil, ein Radeinlassventil, ein Radauslassventil, ein Rückschlagventil und/oder ein Überdruckventil sein. Das mindestens eine Ventil 26 des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28 kann deshalb auch als ein Ventil eines ESP- Systems und/oder eines ABS-Systems bezeichenbar sein. Die Ausbildbarkeit des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28 ist jedoch nicht auf bestimmte Ventiltypen für das mindestens eine Ventil 26 beschränkt. Die Ausbildbarkeit des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28 ist auch nicht auf eine bestimmte

Ventilanzahl limitiert.

Der erste Hydraulikaggregatteilblock 24 und der zweite

Hydraulikaggregatteilblock 28 sind über eine Zwischenlage 30, welche zumindest teilweise aus mindestens einem luftdichten Material mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften geformt ist, aneinander gefügt. Insbesondere kann die

Zwischenlage 30 vollständig aus dem aus mindestens einen luftdichten Material mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften geformt sein. Mindestens ein erster Leitungsabschnitt 32 des ersten Hydraulikaggregatteilblocks 24 ist über mindestens eine sich durch die Zwischenlage 30 erstreckende hydraulische Verbindungsstruktur 36 mit mindestens einem zweiten Leitungsabschnitt 34 des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28 verbunden. Die mindestens eine hydraulische Verbindungsstruktur 36, welche in die Form der Zwischenlage 30 integriert ist, realisiert mindestens eine hydraulische Verbindung zwischen dem mindestens einen ersten Leitungsabschnitt 32 des ersten

Hydraulikaggregatteilblocks 24 und dem mindestens einen zugeordneten zweiten Leitungsabschnitt 34 des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28. Die

mindestens eine hydraulische Verbindungsstruktur 36 ist in der Regel hydraulisch und hermetisch dicht.

Die Ausbildbarkeit der Zwischenlage 30 ist nicht auf eine bestimmte Anzahl von hydraulischen Verbindungsstrukturen 36 limitiert. Die dämpfenden Eigenschaften der Zwischenlage 30 aus dem mindestens einen luftdichten Material mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften sind (nahezu) unabhängig von der Anzahl der darin ausgebildeten hydraulischen Verbindungsstrukturen 36. In Fig. 2 ist deshalb lediglich eine hydraulische Verbindungsstruktur 36 schematisch wiedergegeben.

Außerdem wird darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl verschiedener Typen von

Bremskreisen in dem ersten Hydraulikaggregatteilblock 24, dem zweiten

Hydraulikaggregatteilblock 28 und der Zwischenlage 30 ausgebildet sein können.

Mittels der Zwischenlage 30 sind der erste Hydraulikaggregatteilblock 24 und der zweite Hydraulikaggregatteilblock 28 so aneinander gefügt, dass sie als ein kompaktes Bauteil verbaubar sind. Gleichzeitig ermöglicht die Zwischenlage 30 ein Abschirmen des ersten Hydraulikaggregatteilblocks 24 von Schwingungen, welche an und/oder in dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock 28 erzeugt oder ausgelöst werden. Insbesondere kann ein durch ein Schalten des mindestens einen Ventils 26 des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28 ausgelöster

Druckausgleichschlag mittels der Zwischenlage 30 absorbiert/gedämpft werden. Somit kann der erste Hydraulikaggregatteilblock 24 (direkt oder indirekt) an einer Fahrzeugwandkomponente befestigt werden, ohne dass nach einem mittels des mindestens einen Ventils 26 des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28 ausgelösten Druckausgleichschlag (aufgrund einer Geräusch- oder

Vibrationsübertragung über die Fahrzeugwandkomponente in einen

Fahrzeuginnenraum) eine Geräuschbeeinträchtigung von Insassen des jeweiligen Fahrzeugs in Kauf zu nehmen wäre. Das Hydraulikaggregat 20 gewährleistet somit trotz seiner leichten Verbaubarkeit in dem jeweiligen

Fahrzeug einen Komfortgewinn für die kaum/seltener Geräusche oder Vibrationen wahrnehmenden Fahrzeuginsassen. Mittels des Hydraulikaggregats 20 ist deshalb ein Fahrzeug mit geringen NVH-Werten (Noise Vibration

Harshness) leicht und kostengünstig herstellbar.

Aufgrund der vorausgehend beschriebenen Ausbildung des Hydraulikaggregats 20 ist die geringere Wahrnehmung von Geräuschen oder Vibrationen nicht auf die Verwendung von Spezialventilen in dem Hydraulikaggregat 20 limitiert. Es ist somit nicht notwendig, das Hydraulikaggregat 20 mit Spezialventilen für das mindestens eine Ventil 26 des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28

auszustatten. Stattdessen können kostengünstige Ventile 26 an und/oder in dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock 28 eingesetzt werden. Das Hydraulikaggregat 20 ist somit kostengünstig herstellbar.

Bevorzugter Weise ist eine an einer (nicht skizzierten)

Fahrzeugwandkomponente des jeweiligen Fahrzeugs verschraubbare

Adapterplatte 38 (direkt) an dem ersten Hydraulikaggregatteilblock 24 befestigt. (Ein direkter Kontakt zwischen dem mindestens einen Material des ersten Hydraulikaggregatteilblocks 24 und der Adapterplatte 38 kann vorliegen.) Somit ist das Hydraulikaggregat 20 auf einfache Weise an der

Fahrzeugwandkomponente, beispielsweise einer Spritzwand, befestigbar.

Insbesondere kann das Hydraulikaggregat 20 als kompaktes Bauteil („One-Box- System") an der Fahrzeugwand/Spritzwand angebaut und mit einem (nicht dargestellten) zusammenwirkenden Bremspedal verbunden werden. Vorteilhafte herkömmliche Einbaupositionen können auch für das Hydraulikaggregat 20 genutzt werden. Gleichzeitig ist trotz eines leicht ausführbaren

Befestigens/Verschraubens des Hydraulikaggregats 20 an der jeweiligen

Fahrzeugwandkomponente diese (zusammen mit dem ersten

Hydraulikaggregatteilblock 24) mittels der Zwischenlage 30 von in dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock 28 erzeugten/ausgelösten Geräuschen oder

Vibrationen abschirmbar. Eine Übertragung der Geräusche oder Vibrationen auf die Fahrzeugwandkomponente und deren weitere Übertragung über die

Fahrzeugwandkomponente in den Innenraum des Fahrzeugs ist deshalb

(nahezu) ausgeschlossen. Vorzugsweise sind der erste Hydraulikaggregatteilblock 24 und der zweite Hydraulikaggregatteilblock 28 mittels der Zwischenlage 30 formschlüssig aneinander integriert. Insbesondere kann mindestens ein zwischen dem ersten Hydraulikaggregatteilblock 24 und dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock 28 vorliegender Zwischenspalt 40 vollständig von der Zwischenlage 30 und der mindestens einen hydraulischen Verbindungsstruktur 36 ausgefüllt sein.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist der erste Hydraulikaggregatteilblock 24 ventilfrei ausgebildet. Außerdem wird eine Ausbildung des Hydraulikaggregats 20 bevorzugt, bei welcher mit Ausnahme der mindestens einen hydraulischen

Verbindungsstruktur 36 in der Zwischenlage 30 keine Schläuche oder Leitungen zwischen dem ersten Hydraulikaggregatteilblock 24 und dem zweiten

Hydraulikaggregatteilblock 28 verlaufen. Somit ist auch ohne eine räumliche Trennung eine weiche/vibrationsdämpfende Verbindung zwischen dem ersten Hydraulikaggregatteilblock 24 und dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock 28 ausbildbar. Eine Wahrscheinlichkeit einer Einkopplung von Vibrationen von dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock 28 in den ersten Hydraulikaggregatteilblock 24 ist somit signifikant verringert. Die Zwischenlage 30 kann mindestens einen Klebstoff als das mindestens eine luftdichte Material (mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften) umfassen. Vorzugsweise ist die Zwischenlage 30 vollständig aus dem mindestens einen Klebstoff gebildet. Eine Vielzahl von Klebstoffen ist luftdicht, wirkt

vibrationsdämpfend, wasserunlöslich und billig herstellbar. Somit kann eine Vielzahl von kostengünstigen Materialien zum Bilden der mindestens einen

Zwischenlage 30 verwendet werden. Gleichzeitig stellt eine zumindest teilweise aus dem mindestens einen Klebstoff gebildete Zwischenlage 30 eine (feste) Verbindung zwischen dem ersten Hydraulikaggregatteilblock 24 und dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock 28 aus sich heraus her. Ein zusätzliches Sichern der Verbindung zwischen dem ersten Hydraulikaggregatteilblock 24 und dem zweiten

Hydraulikaggregatteilblock 28 mittels mindestens eines formschlüssigen

Konstruktionselements, wie beispielsweise mindestens eines Stifts, mindestens eines Bolzens und/oder mindestens einer Schraube, ist somit lediglich optional. Außerdem entfallen bei einer Verwendung des mindestens einen Klebstoffs als das mindestens eine luftdichte Material (mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften) Arbeitsschritte zum Befestigen des mindestens einen

formschlüssigen Konstruktionselements beim Herstellen des Hydraulikaggregats 20. Zumindest teilweise können der erste Hydraulikaggregatteilblock 24 und/oder der zweite Hydraulikaggregatteilblock 28 aus Aluminium und/oder einer

Aluminiumlegierung gebildet sein. Insbesondere können der erste

Hydraulikaggregatteilblock 24 und/oder der zweite Hydraulikaggregatteilblock 28 vollständig aus Aluminium und/oder der Aluminiumlegierung gebildet sein.

Weitere kostengünstige Materialien sind jedoch ebenfalls zum Bilden des ersten

Hydraulikaggregatteilblocks 24 und/oder des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28 verwendbar.

Der erste Hydraulikaggregatteilblock 24 und/oder der zweite

Hydraulikaggregatteilblock 28 können ein Gußteil und/oder ein Strangpressteil sein. Damit können herkömmliche Prozesse auch zum Herstellen des ersten Hydraulikaggregatteilblocks 24 und des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28 ausgeführt werden. Vorteilhafterweise ragt eine Pedalstange 42 (oder eine Eingangsstange), an welcher ein Bremspedal direkt oder indirekt anbindbar oder angebunden ist, teilweise aus dem ersten Hydraulikaggregatteilblock 24 heraus. Somit ist das Bremspedal auf einfache Weise so an dem Hauptbremszylinder 22 des ersten Hydraulikaggregatteilblocks 24 anbindbar, dass eine auf das Bremspedal ausgeübte Fahrerbremskraft für einen Bremsdruckaufbau in dem

Hauptbremszylinder 22 nutzbar ist. Ein mit dem Hydraulikaggregat 20

ausgestattetes/ausgebildetes Bremssystem ist deshalb selbst nach einem Bordnetzausfall noch zum Abbremsen des Fahrzeugs mittels der

Fahrerbremskraft ausgelegt.

In der Ausführungsform der Fig. 2 ist auch ein Pedalwegsensor 44 (direkt) in und/oder an dem ersten Hydraulikaggregatteilblock 24 angeordnet.

Vorzugsweise liegt ein direkter Kontakt zwischen dem mindestens einen Material des den Pedalwegsensor 44 zumindest teilweise umgebenden ersten

Hydraulikaggregatteilblocks 24 und dem Pedalwegsensor 44 vor. In einer vorteilhaften Weiterbildung kann auch mindestens ein (nicht skizzierter)

Bremskraftverstärker an und/oder in dem ersten Hydraulikaggregatteilblock 24 angeordnet sein. (Entsprechend kann auch zwischen dem mindestens einen Material des ersten Hydraulikaggregatteilblocks 24 und dem

Bremskraftverstärker ein direkter Kontakt vorliegen.) Der Bremskraftverstärker kann beispielsweise ein Vakuum-Bremskraftverstärker (Unterdruck- Bremskraftverstärker) oder ein elektromechanischer Bremskraftverstärker sein. Die Ausstattbarkeit des ersten Hydraulikaggregatteilblocks 24 ist jedoch nicht auf einen bestimmten Bremskraftverstärkertyp limitiert.

Bei dem Hydraulikaggregat 20 der Fig. 2 ist an einer Außenwand des ersten Hydraulikaggregatteilblocks 24 mindestens eine hydraulische Anbindungsstruktur 46 ausgebildet, an welche ein Bremsflüssigkeitsreservoir 48 (direkt oder über mindestens eine Leitung 50) hydraulisch anbindbar oder angebunden ist. Die mindestens eine hydraulische Anbindungsstruktur 46 kann beispielsweise eine Bohrung, insbesondere eine Schnüffelbohrung des Hauptbremszylinders 22, sein.

Mindestens ein Motor 54 kann an und/oder in dem zweiten

Hydraulikaggregatteilblock 28 (direkt) angeordnet sein. Eine Abschirmung des ersten Hydraulikaggregatteilblocks 24 gegenüber Motorgeräuschen des mindestens einen Motors 54 des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28 ist mittels der Zwischenlage 30 auch dann möglich, wenn ein kostengünstiger Motortyp für den mindestens einen Motor 54 des zweiten

Hydraulikaggregatteilblocks 28 eingesetzt wird. Auch ein bürstenloser Motor kann als der mindestens eine Motor 54 des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28 verwendet werden.

An und/oder in dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock 28 der Fig. 2 ist mindestens eine Pumpe 52 mit mindestens einem Pumpenmotor 54 (direkt) angeordnet. Vorzugsweise liegt in diesem Fall ein direkter Kontakt zwischen der mindestens einen Pumpe 52/dem mindestens einen Pumpenmotor 54 und dem mindestens einen Material des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28 vor. Auch in diesem Fall ist mittels der Zwischenlage 30 eine Abschirmung des ersten Hydraulikaggregatteilblocks 24, bzw. der Fahrzeugwandkomponente mit der daran verschraubten Adapterplatte 38, vor beim Betreiben der mindestens einen Pumpe 52 mit dem mindestens einen Pumpenmotor 54 erzeugten

Pumpgeräuschen und/oder Pumpenvibrationen sichergestellt. Bei einem Betrieb der mindestens einen Pumpe 52/des mindestens einen Pumpenmotors 54 erzeugte Geräusche/Vibrationen können mittels der Zwischenlage 30 zumindest teilweise absorbiert werden. Eine Weiterleitung dieser Geräusche/Vibrationen auf den ersten Hydraulikaggregatteilblock 24, bzw. die Fahrzeugwandkomponente mit der daran verschraubten Adapterplatte 38, muss somit nicht kaum in Kauf genommen werden. Die Fahrzeuginsassen werden auch nicht von in den Fahrzeuginnenraum weitergeleiteten Pumpgeräuschen irritiert, wenn

kostengünstige Komponenten für die mindestens eine Pumpe 52 und/oder dem mindestens einen Pumpenmotor 54 an und/oder in dem zweiten

Hydraulikaggregatteilblock 28 verbaut sind.

Als Alternative oder als Ergänzung zu der mindestens einen Pumpe 52 kann auch mindestens eine mittels des mindestens einen Motors 54 betreibbare Kolben-Zylinder-Einrichtung (z.B. ein Plunger) als Druckvariiereinrichtung an und/oder in dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock 28 angeordnet sein. Das Hydraulikaggregat 20kann somit auch für eine hydraulische

Bremskraftverstärkung verwendbar sein. Des Weiteren kann auch mindestens ein (nicht skizzierter) Drucksensor/Vordrucksensor an und/oder in dem ersten Hydraulikaggregatteilblock 24 und/oder dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock 28 verbaut sein.

Als weitere Alternative oder als Ergänzung kann auch mindestens ein (nicht skizzierter) Simulator (z.B. ein Pedalwegsimulator oder ein Pedalgefühlsimulator) im Hydraulikaggregat 20, speziell in dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock 28, angeordnet sein. Der Simulator kann eine (passive) Feder- Kolben- Einheit oder eine (passive) Gummielement-Kolben Einheit sein. Insbesondere kann der mindestens eine Simulator durch mindestens ein Ventil gegenüber dem ersten Hydraulikaggregatteilblock 24 und/ oder der mindestens einen

Pumpe/Druckvariiereinrichtung (Plunger) absperrbar sein. Das Hydraulikaggregat 20 kann somit durch eine hydraulische Entkoppelung des ersten

Hydraulikaggregatteilblocks auch als Fremd kraft- Bremsgerät mit verwendbar sein. In der Ausführungsform der Fig. 2 ist mindestens ein Steuergerät 56 (direkt) an und/oder in dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock 28 angeordnet. Ein direkter Kontakt zwischen dem mindestens einen Steuergerät 56 und dem mindestens einen Material des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks 28 kann vorliegen. Mittels des mindestens einen Steuergeräts 56 können das mindestens eine Ventil 26, die mindestens eine Pumpe 52, die mindestens eine Kolben-Zylinder-Einrichtung und/oder der mindestens eine Pumpenmotor 54 angesteuert werden. (Das mindestens eine Steuergerät 56 kann deshalb auch mindestens einen

Ventiltreiber und/oder mindestens einen Drucksensoranschluss aufweisen.) Außerdem kann das mindestens eine Steuergerät 56 auch zum

Ansteuern/Auslesen des Pedalwegsensors 44 und/oder des

Bremskraftverstärkers verwendbar sein. Dazu kann das mindestens eine

Steuergerät 56 über je eine Leitung mit dem Pedalwegsensor 44 und/oder dem Bremskraftverstärker verbunden sein. Eine Ausbildung des Hydraulikaggregats 20 mit höchstens einer Leitung pro Pedalwegsensor 44 und/oder

Bremskraftverstärker wird bevorzugt. Alternativ kann auch ein Kontakt zwischen dem mindestens einen Steuergerät 56 und dem ersten

Hydraulikaggregatteilblock 24 ausgebildet sein. Das mindestens eine Steuergerät 56 kann in diesem Fall beide Hydraulikaggregatteilblöcke 24 und 28 zumindest teilweise überspannen. Ergänzend kann noch ein Stecker, wie beispielsweise ein ECU-Stecker, an dem mindestens einen Steuergerät 56 ausgebildet sein.

Fig. 3 zeigt ein Flussdiagramm zum Erläutern einer ersten Ausführungsform des Herstellungsverfahrens für ein Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines Fahrzeugs.

In einem Verfahrensschritt Sl wird ein erster Hydraulikaggregatteilblock mit einem von dem ersten Hydraulikaggregatteilblock zumindest teilweise

umgebenen Hauptbremszylinder gebildet. Außerdem wird in einem

Verfahrensschritt S2 ein zweiter Hydraulikaggregatteilblock gebildet, welcher mit mindestens einem von dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock zumindest teilweise umgebenen Ventil ausgestattet wird. Beispiele für einen beim

Ausführen des Verfahrensschritts Sl verwendbaren Hauptbremszylinder und für ein zum Ausführen des Verfahrensschritts S2 verwendbares Ventil sind oben schon beschrieben. Der erste Hydraulikaggregatteilblock und/oder der zweite Hydraulikaggregatteilblock können z.B. jeweils als ein Gussteil und/oder als ein Strangpressteil hergestellt werden.

In einem weiteren Verfahrensschritt S3 wird eine zumindest teilweise aus mindestens einem luftdichten Material mit schwingungsdämpfenden

Eigenschaften geformte Zwischenlage ausgebildet. Die Zwischenlage wird so geformt und zwischen dem ersten Hydraulikaggregatteilblock und dem zweiten Hydraulikaggregatteilblock derart angeordnet, dass der erste

Hydraulikaggregatteilblock und der zweite Hydraulikaggregatteilblock über die Zwischenlage aneinander gefügt werden, wobei mindestens ein erster

Leitungsabschnitt des ersten Hydraulikaggregatteilblocks über mindestens eine sich durch die Zwischenlage erstreckender Verbindungsstruktur mit mindestens einem zweiten Leitungsabschnitt des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks verbunden wird.

Die oben beschriebenen Verfahrensschritte Sl bis S3 können in beliebiger Reihenfolge und/oder zumindest teilweise gleichzeitig ausgeführt werden.

Beispiele dazu werden nachfolgend beschrieben.

Fig. 4 zeigt ein Flussdiagramm zum Erläutern einer zweiten Ausführungsform des Herstellungsverfahrens für ein Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines Fahrzeugs.

In der Ausführungsform der Fig. 4 werden zuerst ein Rohling des ersten

Hydraulikaggregatteilblocks in einem Teilschritt Sil des Verfahrensschritts Sl und ein Rohling des zweiten Hydraulikaggregatteilblocks in einem Teilschritt S21 des Verfahrensschritts S2 gebildet. Anschließend werden in einem Teilschritt S31 des Verfahrensschritts S3 der Rohling des ersten

Hydraulikaggregatteilblocks und der Rohling des zweiten

Hydraulikaggregatteilblocks mit dem mindestens einen luftdichten Material umspritzt, verklebt oder vulkanisiert. Anschließend werden in mindestens einem weiteren Teilschritt S12 des Verfahrensschritts Sl der erste

Hydraulikaggregatteilblock, in mindestens einem weiteren Teilschritt S22 des Verfahrensschritts S2 der zweite Hydraulikaggregatteilblock und in mindestens einem weiteren Teilschritt S32 des Verfahrensschritts S3 die Zwischenlage fertiggestellt. Während der dazu (in beliebiger Reihenfolge) ausgeführten

Teilschritte S12, S22 und S32 kann das Zwischenprodukt wie ein einzelnes Bauteil behandelt werden. Die für ein Ausführen der Teilschritte S12, S22 und S32 anfallenden Kosten und der dazu notwendige Arbeitsaufwand sind deshalb vergleichsweise gering.

In einer Abwandlung des hier beschriebenen Herstellungsverfahrens kann einer der Verfahrensschritte Sl und S2 vollständig vor dem Teilschritt S31 ausgeführt werden. Beispielsweise können in diesem Fall in dem Teilschritt S31 der

(nahezu) fertige erste Hydraulikaggregatteilblock und der (nahezu) fertige zweite Hydraulikaggregatteilblock mit dem mindestens einen luftdichten Material umspritzt, verklebt oder vulkanisiert werden. Anschließend kann das

Herstellungsverfahren mittels des Teilschritts S32 beendet werden.

Fig. 5 zeigt ein Flussdiagramm zum Erläutern einer dritten Ausführungsform des Herstellungsverfahrens für ein Hydraulikaggregat für ein Bremssystem eines Fahrzeugs.

Bei den hier beschriebenen Herstellungsverfahren wird zuerst in einem Teilschritt S31' des Verfahrensschritts S3 zumindest eine Ausgangsform der Zwischenlage aus dem mindestens einen luftdichten Material (mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften) als eigenes Teil gebildet. Anschließend werden in einem weiteren Teilschritt S32' des Verfahrensschritts S3 der Rohling des ersten

Hydraulikaggregatteilblocks und der Rohling des zweiten

Hydraulikaggregatteilblocks über das in dem Teilschritt S31' gebildete Teil aneinander gefügt. Anschließend können die Teilschritte S12 und S22 noch ausgeführt werden. Sofern in dem Teilschritt S31' nur eine Ausgangsform der Zwischenlage geformt wird, kann die Zwischenlange in einem weiteren nach dem Teilschritt S32' ausgeführten (nicht skizzierten) Teilschritt fertiggestellt werden. Jedoch kann bereits die fertige Zwischenlage zum Ausführen des Teilschritts S32' werden. Die mindestens eine hydraulische Verbindungsstruktur kann somit bereits in dem Teilschritt S31' in die Zwischenlage eingebracht werden. In einer Abwandlung des hier beschriebenen Herstellungsverfahrens kann mindestens einer der Verfahrensschritte Sl und S2 vollständig vor dem

Teilschritt S32' ausgeführt werden. In diesem Fall können z.B. in dem Teilschritt S32' der erste Hydraulikaggregatteilblocks und der zweite

Hydraulikaggregatteilblock über das in dem Teilschritt S31' gebildete Teil aneinander gefügt.

Auch die mittels der oben beschriebenen Herstellungsverfahren gewonnenen Hydraulikaggregate realisieren eine gute Entkopplung der für

Geräusche/Vibrationen kritischen Bauteile innerhalb eines integrierten

Bremssystems. Die zum Ausführen der Herstellungsverfahren anfallenden Kosten sind gering.