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Title:
8ß-HYDROCARBYL-SUBSTITUTED ESTRATRIENES FOR USE AS SELECTIVE ESTROGENS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/077139
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to novel 8ß-substituted estratrienes of the general formula (I), wherein R?2¿, R?3¿, R?6¿, R?6'¿, R?7¿, R?7'¿, R?9¿, R?11¿, R?11'¿, R?12¿, R?14¿, R?15¿, R?15'¿, R?16¿, R?16'¿, R?17¿ and R?17'¿ are defined as in the description and R?8¿ represents a straight- or branched-chained, optionally partially or completely halogenated alkyl or alkenyl group with up to 5 carbon atoms, an ethinyl or prop-1-inyl group. The inventive estratrienes are used as pharmaceutically active substances that have in vitro a higher affinity to estrogen receptor preparations of rat prostate than to estrogen receptor preparations of rat uterus and which in vivo preferably have a preferential effect on bone material as compared to uterus and/or a pronounced effect with respect to the stimulation of the expression of 5HT2a receptor and transporter. The invention further relates to the production of these novel compounds, to their use in therapy and to the pharmaceutical forms of administration that contain said novel compounds. The invention further describes the use of said compounds for treating estrogen-deficiency related diseases and conditions and to the use of an 8ß-substituted estratriene structural part in the overall structures of compounds that are characterized by a dissociation in favor of their estrogen effect on the bone as compared to the uterus.

Inventors:
PETERS OLAF (DE)
HILLISCH ALEXANDER (DE)
THIEME INA (DE)
ELGER WALTER (DE)
HEGELE-HARTUNG CHRISTA (DE)
KOLLENKIRCHEN UWE (DE)
FRITZEMEIER KARL-HEINRICH (DE)
PATCHEV VLADIMIR (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/004290
Publication Date:
October 18, 2001
Filing Date:
April 12, 2001
Export Citation:
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Assignee:
SCHERING AG (DE)
PETERS OLAF (DE)
HILLISCH ALEXANDER (DE)
THIEME INA (DE)
ELGER WALTER (DE)
HEGELE HARTUNG CHRISTA (DE)
KOLLENKIRCHEN UWE (DE)
FRITZEMEIER KARL HEINRICH (DE)
PATCHEV VLADIMIR (DE)
International Classes:
A61K31/566; A61K31/567; A61P1/04; A61P5/00; A61K31/565; A61P5/24; A61P5/30; A61P5/32; A61P7/04; A61P9/00; A61P9/10; A61P9/12; A61P9/14; A61P13/00; A61P13/08; A61P15/00; A61P15/02; A61P15/08; A61P15/12; A61P15/16; A61P15/18; A61P19/08; A61P19/10; A61P25/00; A61P25/18; A61P25/20; A61P25/28; A61P29/00; A61P35/00; A61P37/00; A61P39/00; A61P43/00; C07J1/00; C07J41/00; (IPC1-7): C07J1/00; A61K31/565; C07J41/00; A61P5/30
Foreign References:
US3806546A1974-04-23
US3736345A1973-05-29
US3681407A1972-08-01
DE4018828A11990-12-13
US4961931A1990-10-09
Other References:
DATABASE CHEMABS [online] CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; NAGATA, WATARU ET AL: "8.BETA.-Cyanoestanes derivatives", XP002175034, retrieved from STN Database accession no. 73:109984
DATABASE CHEMABS [online] CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; NAGATA, WATARU ET AL: "8.beta.-Methylestradiols", XP002175035, retrieved from STN Database accession no. 73:25750
DATABASE CHEMABS [online] CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; NAGATA, WATARU ET AL: "8.beta.-Methylestranes", XP002175036, retrieved from STN Database accession no. 73:25749
DATABASE CHEMABS [online] CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; NAGATA, WATARU ET AL: "8.beta.-Methyl-9-dehydroestrone 3-ethers", XP002175037, retrieved from STN Database accession no. 73:25748
ELGER ET AL: "Novel oestrogen sulfamates: a new approach to oral hormone therapy", EXPERT OPINION ON INVESTIGATIONAL DRUGS, ASHLEY PUBLICATIONS LTD., LONDON, GB, vol. 7, no. 4, April 1998 (1998-04-01), pages 575 - 589, XP002121926, ISSN: 1354-3784
FEVIG T L ET AL: "ESTROGEN RECEPTOR BINDING TOLERANCE OF 16-ALPHA-SUBSTITUTED ESTRADIOL DERIVATIVES", STEROIDS: STRUCTURE, FUNCTION, AND REGULATION, ELSEVIER SCIENCE PUBLISHERS, NEW YORK, NY, US, vol. 51, no. 5-6, 1988, pages 471 - 498, XP002159339, ISSN: 0039-128X
DATABASE BIOSIS [online] BIOSCIENCES INFORMATION SERVICE, PHILADELPHIA, PA, US; 1995, FERNANDEZ A I ET AL: "Influence of hormonal status in relaxant effect of diethylstilbestrol and nifedipine on isolated rat uterus contraction.", XP002175038, Database accession no. PREV199598457779
Attorney, Agent or Firm:
SCHERING AKTIENGESELLSCHAFT (Berlin, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. 8ßsubstituierte Estra1, 3, 5 (10)trienderivate der allgemeinen Formel I (I') worin R2 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom ; ein Rest R18 oder R18 O, wobei R18 ein Wasserstoffatom oder einen geradoder verzweigtkettigen, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen, eine Trifluormethylgruppe ; eine Gruppe RSOO, worin Rl 9 eine R20R21 NGruppe ist, wobei R20 und R21 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, einen ClC5 Alkylrest, eine Gruppe C (O) R22, worin R22 einen gegebenenfalls substituierten, geradoder verzweigtkettigen, gesättigten oder bis zu dreifach ungesättigten, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen, einen gegebenenfalls substituierten C3C7Cycloalkylrest, einen gegebenenfalls substituierten C4 C15 Cycloalkylalkylrest oder einen gegebenenfalls substituierten Aryl, Heteroaryloder Aralkylrest darstellt, oder, zusammen mit dem NAtom, einen Polymethyleniminorest mit 4 bis 6 CAtomen oder einen Morpholinorest, bedeuten ; R3 eine Gruppe Rl O, R 9SO2OoderOC (O) R22, mit R1 8, R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung, wobei für R18 zusätzlich ein Aryl, Heteroaryloder Aralkyirest stehen kann ; R6 und R7 je ein Wasserstoffatom oder zusammen eine zusätzliche Bindung ; R6 und R7 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Gruppe R18O, R19SO2O oder R22, mit Rl 8, R 9 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R8 einen geradoder verzweigtkettigen, gegebenenfalls teilweise oder vollstandig halogenierten Alkyloder Alkenylrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, einen Ethinyloder Prop1inylrest ; R9 ein Wasserstoffatom, einen geradoder verzweigtkettigen, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, oder gemeinsam mit R eine zusätzliche Bindung ; R 1 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R9 oder zusammen mit R12 eine zusätzliche Bindung ; Rl Wasserstoffatom, ein Halogenatom, einen gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten (F, Cl) Kohlenwasserstoffrest, der eine maximale lineare Kettenlänge von 4 Kohlenstoffatomen aufweist, oder eine GruppeXR18, worin X ein Sauerstoffoder Schwefelatom ist und R18 ein Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen ist ; R12 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R1 1 eine zusätzliche Bindung ; R14 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R15 eine zusätzliche Bindung ; R15 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R14 oder zusammen mit R16 eine zusätzliche Bindung ; R16 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R15 eine zusätzliche Bindung ; R15' und R16' unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Gruppe R18O, R19SO2O oder R22, mit Rl8, Rl9 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R17 und R17 je ein Wasserstoffatom ; ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom ; ein Wasserstoffatom und eine Benzyloxygruppe ; ein Wasserstoffatom und eine Gruppe R19S020 ; eine Gruppe R18 und eine GruppeC (O) R22 oderOC (O) R22 ; eine Gruppe Rl8ound eine Gruppe Ru 8 ; eine Gruppe R18O und eine GruppeOC (O) R22, in allen vorstehenden Fällen mit R8, R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; oder R17 und R17'gemeinsam eine Gruppe =CR23R24, worin R23 und R24 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom darstellen, oder gemeinsam ein Sauerstoffatom ; bedeuten, ausgenommen der Verbindungen der aligemeinen Formel I', worin R3 eine Hydroxy, Methoxyoder Acetylgruppe ist, und gleichzeitig R2 ein Wasserstoffatom, R6, p6', R7 und R7' jeweils ein Wasserstoffatom ; R8 eine Methylgruppe, R9 ein Wasserstoffatom oder R9 und R zusammen eine zusätzliche Bindung, R und R12 jeweils ein Wasserstoffatom, R14 R15 R15'R16 und R16 jeweils ein Wasserstoffatom, sowie R17 und R17' für eine ßHydroxygruppe und ein Wasserstoffatom ; für eine ß (2Bromacetyl) oxygruppe und ein Wasserstoffatom ; für eine ßAcetylgruppe und ein Wasserstoffatom ; eine ßCarboxylgruppe und ein Wasserstoffatom ; oder R17 und R17 gemeinsam ein Sauerstoffatom darstellen.
2. Estratriene der aligemeinen Formel I nach Anspruch 1, worin R2 ein Wasserstoffoder Halogenatom oder eine Hydroxygruppe ; R3 eine Gruppe Rl 8O, Rl 9So2OoderOC (O) R22, mit R18, R19 und R22 jeweils in der unter R2 in Anspruch 1 angegebenen Bedeutung, wobei für R18 zusätzlich ein Aryloder Aralkylrest stehen kann ; R6 und R7 je ein Wasserstoffatom ; R6 ein Wasserstoffatom, ein Hydroxygruppe, eine Gruppe R22 in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R7 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Gruppe R18o, R19SO20 oderR22, mit R R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung, R8 einen geradoder verzweigtkettigen, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten Alkyloder Alkenylrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, einen Ethinyloder Prop1inylrest ; R9 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R eine zusätzliche Bindung ; R1 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R9 eine zusätzliche Bindung ; R ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, einen gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten (F, Cl) Kohlenwasserstoffrest, der eine maximale lineare Kettenlänge von 4 Kohlenstoffatomen aufweist, oder eine GruppeXR18, worin X ein Schwefelatom ist und R18' ein Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen ist ; R12, R14, R15 und R16 jeweils ein Wasserstoffatom ; R16 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Gruppe R18O, R19SO2O oderR22, mit R18, R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R17 und R17'jeweils ein Wasserstoffatom ; ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom ; ein Wasserstoffatom und eine Benzyloxygruppe ; ein Wasserstoffatom und eine Gruppe R19SO2O ; eine Gruppe R18 und eine GruppeC (O) R22 oderOC (O) R22 ; eine Gruppe Rl8Ound eine Gruppe R18; eine Gruppe Rl8Ound eine GruppeOC (O) R22, in allen vorstehenden Fällen mit R18, R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; sowie R17 und R17'gemeinsam eine Gruppe =CR23R24, worin R23 und R24 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom darstellen, oder gemeinsam ein Sauerstoffatom ; bedeuten.
3. Estratriene der aligemeinen Formel I nach Anspruch 1, worin R2 ein Wasserstoffoder Fluoratom oder eine Hydroxygruppe, R3 eine Gruppe Rl 8o, p19S020oder0C (0) R22, mit Rl 8, p19 und R22 jeweils in der unter R2 in Anspruch 1 angegebenen Bedeutung, wobei für R18 zusätzlich ein Aryloder Aralkylrest stehen kann ; R6 und R7 jeweils ein Wasserstoffatom ; R6 ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxygruppe, R7 ein Wasserstoffatom, ein Fluoroder Chloratom, eine Gruppe R18O, R 9SO2OoderR22, mit RiS, R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R8 einen geradoder verzweigtkettigen, gegebenenfalls teilweise oder vollständig fluorierten Alkyloder Alkenylrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, einen Ethinyloder Prop1inylrest ; R9 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R1 eine zusätzliche Bindung ; Rl Wasserstoffatom, ein Fluoroder Chloratom, eine gesättigte, geradoder verzweigtkettige C1C4Alkylgruppe, eine GruppeXR18, worin X ein Schwefelatom ist und RS'eine gesättigte, geradoder verzweigtkettige C1 C3Alkylgruppe, eine Chormethyloder Chlorethylgruppe ; R12, R14, R15 und R16 jeweils ein Wasserstoffatom ; R16 ein Wasserstoffatom, ein Fluoroder Chloratom oder eine Gruppe R18O oderR22, mit R18 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R17 und R17'jeweils ein Wasserstoffatom ; ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom ; ein Wasserstoffatom und eine Benzyloxygruppe ; ein Wasserstoffatom und eine Gruppe Rl 9S020 ; eine Gruppe R18 und eine GruppeC (O) R22 oderOC (O) R22 ; eine Gruppe R'*8. o und eine Gruppe R18; eine Gruppe R18O und eine GruppeOC (O) R22, in allen vorstehenden Füllen mit Rl 8, Rl 9 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; oder R17 und R'gemeinsam eine Gruppe =CR23R24, worin R23 und R24 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom darstellen, oder gemeinsam ein Sauerstoffatom ; bedeuten.
4. Estratriene der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, worin R6', R7', R9, R11, R14, R15, R15' und R16 jeweils für ein Wasserstoffatom oder R6, R7', R14, R15, R15' und R16 jeweils für ein Wasserstoffatom sowie R9 und R11 zusammen für eine zusätzliche Bindung stehen und alle anderen Substituenten die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben.
5. Estratriene der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, die in der Position 9 (11), 14 (15) oder 15 (16) eine Doppelbindung oder in den Positionen 9 (11) und 14 (15) bzw. 15 (16) zwei Doppelbindungen aufweisen.
6. Estratriene der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, worin R17 und R17' eine Gruppe R18O und eine Gruppe R18; eine Gruppe R18 und eine GruppeOC (O) R22, mit R18 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ist.
7. Estratriene der aligemeinen Formel I nach Anspruch 6, worin <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> R17 und R17 eine Hydroxygruppe und ein Wasserstoffatom, eine C1C4Alkyl oder C2C4Alkinylgruppe Ist.
8. Estratriene der allgemeinen Formel I nach Anspruch 7, worin <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> R17 und R17 eine Hydroxygruppe und ein Wasserstoffatom, eine Methyl, Ethinyl oder Prop1inylgruppe ist.
9. Estratriene der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, worin R16 für eine Gruppe R18 o 80oder Rl 9SO2Omit R18 und Rl 9 jeweils in der unter R2 in Anspruch 1 angegebenen Bedeutung steht, R17 und R17 je für ein Wasserstoffatom steht sowie alle anderen Substituenten die in der allgemeinen Formel I angegebenen Bedeutungen haben können.
10. Estratriene der allgemeinen Formel I nach Anspruch 1, nämlich 8ßVinylestra1,3, 5 (10), 9 (11)tetraen3,17ßdiol 3Methoxy8ßvinylestra1, 3, 5 (10), 9 (11)tetraen17ßol 8ß(2',2'Difluorvinyl)1 3, 5 (10), 9 (11)tetraen3,17ßdiol 8ß(2',2'Difluorvinyl)3methoxyestra1, 3, 5 (10), 9 (11)tetraen17ßol 8ßVinylestra1, 3, 5 (10)trien3, 17ßdiol 3Methoxy8ßvinylestra1, 3, 5 (10)trien17ßol 8ß (2', 2'Difluorvinyl)estra1, 3, 5 (10)trien3,17ßdiol 8ß(2',2'Difluorvinyl)3methoxyestra1, 3, 5 (10)trien17ßol 8ßEthylestra1, 3, 5 (10)trien3, 17ßdiol 8ßEthyl3methoxyestra1, 3, 5 (10)trien17ßol 8ßVinylestradiol3sulfamat 8ßVinylestradiol3, 17disulfamat 8ßVinylestradiol3(Nacetyl)sulfamat <BR> <BR> 8ßVinylestron3sulfamat<BR> <BR> 8ßVinylestron3acetat<BR> <BR> 8ßVinylestriol<BR> <BR> 8ßVinylestriol3sulfamat<BR> <BR> 8ßMethylestron3sulfamat<BR> <BR> 8ßMethylestriol 8ß(Prop(Z)enyl)estradiol 8ß(nPropyl)estradiol 8ßEthinylestradiol 17αEthinyl8ßvinylestra1, 3, 5 (10)trien3, 17ßdiol 17αMethyl8ßvinylestra1, 3, 5 (10)trien3, 17ßdiol 16αFluor8ßmethylestra1, 3, 5 (10)trien3,17ßdiol 8ßVinylestra1, 3, 5 (10)trien3,17αdiol 8ßMethylestra1, 3, 5 (10)trien3, 17adiol 8ßVinylestradioldiacetat 8ßMethylestradioldiacetat 8ßVinylestradiol17valerianat 17ßAcetoxy8ßvinylestra1, 3, 5 (10)trien3ol 8ßVinyl9ßestra1, 3, 5 (10)trien3,17ßdiol 8ßEthyl9ßestra1, 3, 5 (10)trien3, 17ßdiol.
11. Verwendung von 8ßsubstituierten Estra1, 3, 5 (10)trienderivaten der aligemeinen Formel I' (#') worin R2 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom ; ein Rest R18 oder R18 O, wobei R18 ein Wasserstoffatom oder einen geradoder verzweigtkettigen, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen, eine Trifluormethylgruppe ; eine Gruppe R19SO2O, worin R19 eine R20R21 NGruppe ist, wobei R20 und R21 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, einen ClC5 Alkylrest, eine Gruppe C (O) R22, worin R22 einen gegebenenfalls substituierten, geradoder verzweigtkettigen, gesättigten oder bis zu dreifach ungesättigten, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen, einen gegebenenfalls substituierten C3C7Cycloalkylrest, einen gegebenenfalls substituierten C4C1 5Cycloal kylal kyl rest oder einen gegebenenfalls substituierten Aryl, Heteroaryloder Aralkylrest darstellt, oder, zusammen mit dem NAtom, einen Polymethyleniminorest mit 4 bis 6 CAtomen oder einen Morpholinorest, bedeuten ; R3 eine Gruppe Rl 8O, Rl 9S020oderOC (O) R22, mit R S, p19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung, wobei für R18 zusätzlich ein Aryl, Heteroaryloder Aralkylrest stehen kann ; R6 und R7 je ein Wasserstoffatom oder zusammen eine zusätzliche Bindung ; R6 und R7 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Gruppe R18O, R19SO2O oder R22, mit R18, R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R8 einen geradoder verzweigtkettigen, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten Alkyloder Alkenylrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, einen Ethinyloder Prop1inylrest ; R9 ein Wasserstoffatom, einen geradoder verzweigtkettigen, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, oder gemeinsam mit Rl eine zusätzliche Bindung ; R1 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R9 oder zusammen mit R12 eine zusätzliche Bindung ; R ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, einen gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten (F, Cl) Kohlenwasserstoffrest, der eine maximale lineare Kettenlänge von 4 Kohlenstoffatomen aufweist, oder eine GruppeXR18, worin X ein Sauerstoffoder Schwefelatom ist und R18 ein Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen ist ; R12 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R eine zusätzliche Bindung ; R14 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R15 eine zusätzliche Bindung ; R15 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R14 oder zusammen mit R16 eine zusätzliche Bindung ; R16 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R15 eine zusätzliche Bindung ; R15' und R16' unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Gruppe Rl 8O, R 9S020oderR22, mit Rl8, p19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R17 und R17'je ein Wasserstoffatom Wasserstoffatom ein Wasserstoffatom Wasserstoffatom ein Halogenatom ; ein Wasserstoffatom und eine Benzyloxygruppe ; ein Wasserstoffatom und eine Gruppe R19SO2O ; eine Gruppe R18 und eine GruppeC (O) R22 oderOC (O) R22 ; eine Gruppe R18O und eine Gruppe Ru 8 ; eine Gruppe R18O und eine GruppeOC (O) R22, in allen vorstehenden Fällen mit R18, R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; oder R17 und R17' gemeinsam eine Gruppe =CR23R24, worin R23 und R24 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom darstellen, oder gemeinsam ein Sauerstoffatom ; bedeuten, zur Behandlung estrogendefizienzbedingter Krankheiten und Zustände bei der Frau und beim Mann.
12. Verwendung von Estratrienen der aligemeinen Formel I'nach Anspruch 11, worin R2 ein Wasserstoffoder Halogenatom oder eine Hydroxygruppe ; R3 eine Gruppe Rl $O, Rl 9SO2OoderOC (O) R22, mit R 8, p19 und R22 jeweils in der unter R2 in Anspruch 1 angegebenen Bedeutung, wobei für R18 zusätzlich ein Aryloder Aralkylrest stehen kann ; R6 und R7 je ein Wasserstoffatom ; R6 ein Wasserstoffatom, ein Hydroxygruppe, eine Gruppe R22 in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R7 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Gruppe R18O, R19SO2O oderR22, mit R18, R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung, R8 einen geradoder verzweigtkettigen, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten Alkyloder Alkenylrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, einen Ethinyloder Prop1inylrest ; R9 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R eine zusätzliche Bindung ; Rll ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R9 eine zusätzliche Bindung ; R ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, einen gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten (F, Cl) Kohlenwasserstoffrest, der eine maximale lineare Kettenlänge von 4 Kohlenstoffatomen aufweist, oder eine GruppeXR18, worin X ein Schwefelatom ist und R18 ein Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen ist ; R12, R14, R15 und R16 jeweils ein Wasserstoffatom ; R16 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Gruppe R18O, R19SO2O oderR22, mit R18, R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R17 und R17' jeweils ein Wasserstoffatom ; ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom ; ein Wasserstoffatom und eine Benzyloxygruppe ; ein Wasserstoffatom und eine Gruppe R19SO20 ; eine Gruppe R18 und eine GruppeC (O) R22 oderOC (O) R22 ; eine Gruppe R180und eine Gruppe R18 ; eine Gruppe Rl 8O und eine GruppeOC (O) R22, in allen vorstehenden Fällen mit R18, R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; sowie R17 und R17'gemeinsam eine Gruppe =CR23R24, worin R23 und R24 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom darstellen, oder gemeinsam ein Sauerstoffatom ; bedeuten.
13. Verwendung von Estratrienen der allgemeinen Formel l' nach Anspruch 11, worin R2 ein Wasserstoffoder Fluoratom oder eine Hydroxygruppe, R3 eine Gruppe Rl 8o, R1 9So2OoderOC (O) R22, mit R18, R19 und R22 jeweils in der unter R2 in Anspruch 1 angegebenen Bedeutung, wobei für R18 zusätzlich ein Aryloder Aralkylrest stehen kann ; R6 und R7 jeweils ein Wasserstoffatom ; R6 ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxygruppe, R7 ein Wasserstoffatom, ein Fluoroder Chloratom, eine Gruppe R18O, R19SO2O oder R22, mit Rl 8, p19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R8 einen geradoder verzweigtkettigen, gegebenenfalls teilweise oder vollständig fluorierten Alkyloder Alkenylrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, einen Ethinyloder Prop1inylrest ; R9 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R eine zusätzliche Bindung ; R ein Wasserstoffatom, ein Fluoroder Chloratom, eine gesättigte, geradoder verzweigtkettige C1C4Aikylgruppe, eine GruppeXR18, worin X ein Schwefelatom ist und RS'eine gesättigte, geradoder verzweigtkettige C1 C3Alkylgruppe, eine Chormethyloder Chlorethylgruppe ; R12, R14, R15 und R16 jeweils ein Wasserstoffatom ; R16 ein Wasserstoffatom, ein Fluoroder Chloratom oder eine Gruppe R18 o oderR22, mit R18 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R17 und R17'jeweils ein Wasserstoffatom ; ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom ; ein Wasserstoffatom und eine Benzyloxygruppe ; ein Wasserstoffatom und eine Gruppe R19SO2O ; eine Gruppe R18 und eine GruppeC (O) R22 oderOC (O) R22 ; eine Gruppe R18O und eine Gruppe R18 ; eine Gruppe R18Ound eine GruppeOC (O) R22, in allen vorstehenden Fällen mit R R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; oder R17 und R17'gemeinsam eine Gruppe =CR23R24, worin R23 und R24 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom darstellen, oder gemeinsam ein Sauerstoffatom ; bedeuten.
14. Verwendung von Estratrienen der allgemeinen Formel I'nach Anspruch 11, worin R6'R7'R9, R11, R14, R15, R15 und R16 jeweils für ein Wasserstoffatom oder R6, R7', R14, R15, R15', und R16 jeweils für ein Wasserstoffatom sowie R9 und R11 zusammen füreine zusätzliche Bindung stehen und alle anderen Substituenten die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben.
15. Verwendung von Estratrienen der aligemeinen Formel I'nach Anspruch 11, die in der Position 9 (11), 14 (15) oder 15 (16) eine Doppelbindung oder in den Positionen 9 (11) und 14 (15) bzw. 15 (16) zwei Doppelbindungen aufweisen.
16. Verwendung von Estratrienen der allgemeinen Formel I'nach Anspruch 11, worin R17 und R17' eine Gruppe R18O und eine Gruppe R18; eine Gruppe R18 und eine GruppeOC (O) R22, mit R18 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ist.
17. Verwendung von Estratrienen der aligemeinen Formel I'nach Anspruch 16, worin <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> R17 und R17 eine Hydroxygruppe und ein Wasserstoffatom, eine C1C4Alkyl oder C2C4Alkinylgruppe Ist.
18. Verwendung von Estratrienen der aligemeinen Formel I'nach Anspruch 17, worin R17 und R17' eine Hydroxygruppe und ein Wasserstoffatom, eine Methyl, Ethinyl oder Prop1inylgruppe ist.
19. Verwendung von Estratrienen der allgemeinen Formel l' nach Anspruch 11, worin R16' fr eine Gruppe Rl 8O oder R19SO2O mit R18 und R19 jeweils in der unter R2 in Anspruch 1 angegebenen Bedeutung steht, R17 und R17' je für ein Wasserstoffatom steht sowie alle anderen Substituenten die in der aligemeinen Formel I angegebenen Bedeutungen haben können.
20. Verwendung von Estratrienen der aligemeinen Formel I'nach Anspruch 11, ausgewählt aus der Gruppe der Verbindungen 8ßMethylestra1, 3, 5 (10), 9 (11)tetraen3, 17ßdiol 3Methoxy8ßmethylestra1, 3, 5 (10), 9 (11)tetraen17ßol 8ßMethylestra1, 3, 5 (10)trien3, 17ßdiol 3Methoxy8ßmethylestra1, 3, 5 (10)trien17ßol 8ßVinylestra1, 3, 5 (10), 9 (11)tetraen3,17ßdiol 3Methoxy8ßvinylestra1, 3, 5 (10), 9 (11)tetraen17ßol 8ß(2',2'Difluorvinyl0estra1, 3, 5 (10), 9 (11)tetraen3, 17ßdiol 8ß(2',2'Difluorvinyl3methoxyestra1, 3, 5 (10), 9 (11)tetraen17ßol 8ßVinylestra1, 3, 5 (10)trien3, 17ßdiol 3Methoxy8ßvinylestra1, 3, 5 (10)trien17ßol 8ß (2', 2'Difluorvinyl)estra1, 3, 5 (10)trien3, 17ßdiol 8ß (2', 2'Difluorvinyl)3methoxyestra1, 3, 5 (10)trien17ßol 8ßEthylestra1, 3, 5 (10)trien3, 17ßdiol 8ßEthyl3methoxyestra1, 3, 5 (10)trien17ßol <BR> <BR> <BR> 8ßVinylestradiol3sulfamat<BR> <BR> <BR> <BR> 8ßVinylestradiol3, 17disulfamat 8ßVinylestradil3(Nacetyl)sulfamtn <BR> <BR> <BR> 8ßVinylestron3sulfamat<BR> <BR> <BR> <BR> 8ßVinylestron3acetat<BR> <BR> <BR> <BR> 8ßVinylestriol<BR> <BR> <BR> <BR> 8ßVinylestriol3sulfamat<BR> <BR> <BR> <BR> 8ßMethylestron3sulfamat<BR> <BR> <BR> <BR> 8ßMethylestriol 8ß(Prop(Z)enyl)estradiol] 8ß(Propyl)estradiol 8ßEthinylestradiol 17αEthinyl8ßvinylestra1, 3, 5 (10)trien3,17ßdiol 17αMethyl8ßvinylestra1, 3, 5 (10)trien3,17ßdiol 16αFluor8ßmethylestra1, 3, 5 (10)trien3, 17ßdiol 8ßVinylestra1, 3, 5 (10)trien3,17αdiol 8ßMethylestra1, 3, 5 (10)trien3,17αdiol 8ßVinylestradioldiacetat 8ßMethylestradioldiacetat 8ßVinylestradiol17valerianat 17ßAcetoxy8ßvinylestra1, 3, 5 (10)trien3ol 8ßvinyl9ßestra1, 3, 5 (10)trien3,17ßdiol 8ßEthyl9ßestra1, 3, 5 (10)trien3,17ßdiol.
21. Verwendung nach Anspruch 11 zur Behandlung von periund postmenopausalen Beschwerden.
22. Verwendung nach Anspruch 11 zur Behandlung von periund postandropausalen Beschwerden.
23. Verwendung nach Anspruch 21 zur Vorbeugung gegen und Behandlung von Hitzewallungen, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Inkontinenz, Vaginalatrophie und hormondefizienzbedingter Gemütserkrankungen.
24. Verwendung nach Anspruch 23 zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen im Urogenitaltrakt.
25. Verwendung nach Anspruch 11 zur Vorbeugung und Therapie von Magen und Darmerkrankungen.
26. Verwendung nach Anspruch 25 zur Vorbeugung und Therapie von Ulcera und hemoragischen Diathesen im Magendarmtrakt.
27. Verwendung nach Anspruch 26 zur Vorbeugung und Therapie von Neoplasien.
28. Verwendung nach Anspruch 11 für die invitro Behandlung der männlichen Infertilität.
29. Verwendung nach Anspruch 11 für die invivo Behandlung der männlichen Infertilität.
30. Verwendung nach Anspruch 11 für die invitro Behandlung der weiblichen Infertilität.
31. Verwendung nach Anspruch 11 für die invivo Behandlung der weiblichen Infertilität.
32. Verwendung nach Anspruch 11 für die HormonersatzTherapie (HRT).
33. Verwendung nach Anspruch 11 für die Therapie von hormondefizienz bedingten Beschwerden bei chirurgisch, medikamentös oder anders bedingter ovarieller Dysfunktion.
34. Verwendung nach Anspruch 11 zur Prophylaxe und Therapie eines hormondefizienzbedingten Knochenmasseverlustes.
35. Verwendung nach Anspruch 34 zur Prophylaxe und Therapie der Osteoporose.
36. Verwendung nach Anspruch 11 zur Vorbeugung gegen und Therapie von Herzkreislauferkrankungen.
37. Verwendung nach Anspruch 11 zur Vorbeugung gegen und Behandlung von Gefäßerkrankungen.
38. Verwendung nach Anspruch 37 zur Vorbeugung gegen und Behandlung von Atherosklerose.
39. Verwendung nach Anspruch 37 zur Vorbeugung und Behandlung neointimaler Hyperplasien.
40. Verwendung nach Anspruch 11 zur Vorbeugung und Behandlung hormondefizienzbedingter neurodegenerativer Erkrankungen.
41. Verwendung nach Anspruch 11 zur Vorbeugung und Behandlung der Alzheimerschen Krankheit sowie hormondefizienzbedingter Beeinträchtigung von Gedächtnisund Lernfähigkeit.
42. Verwendung nach Anspruch 11 zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen und Erkrankungen des Immunsystems.
43. Verwendung nach Anspruch 11 zur Vorbeugung und Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH).
44. Verwendung des Strukturteils der Formel II (8ßsubst.Estra1, 3, 5 (10) trien Strukturteil) (") worin R8 einen geradoder verzweigtkettigen, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten Alkyloder Alkenylrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, einen Ethinyloder Prop1inylrest darstellt, als Bestandteil der Gesamtstruktur von Verbindungen, die in vitro Dissoziation hinsichtlich Bindung an Estrogenrezeptorpräparationen von Rattenprostata und Rattenuterus aufweisen.
45. Verwendung des Strukturteils der Formel II nach Anspruch 44 als Bestandteil der Gesamtstruktur von Verbindungen, die eine Dissoziation zugunsten ihrer estrogenen Wirkung am Knochen im Vergleich zum Uterus aufweisen.
46. Verwendung des Strukturteils der Formel II' (il') nach Anspruch 44 oder 45.
47. Pharmazeutische Zusammensetzungen, enthaltend mindestens eine Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 sowie einen pharmazeutisch verträglichen Träger.
Description:
8. BETA.-HYDROCARBYL-SUBSTITUIERTE ESTRATRIENE ALS SELEKTIV WIRKSAME ESTROGENE Feld der Erfindung Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue Verbindungen als pharmazeutische Wirkstoffe, die in vitro eine höhere Affinität an Estrogenrezeptorpräparationen von Rattenprostata als an Estrogenrezeptorpräparationen von Rattenuterus und in vivo eine präferentielle Wirkung am Knochen im Vergleich zum Uterus und/oder ausgeprägte Wirkung hinsichtlich Stimulierung der Expression von 5HT2a-Rezeptor und-transporter aufweisen, deren Herstellung, ihre therapeutische Anwendung und pharmazeutischen Darreichungsformen, die die neuen Verbindungen enthalten.

Bei den chemischen Verbindungen handelt es sich um neuartige steroidale gewebeselektive Estrogene.

Hintergrund der Erfindung Etabliert Estrogentherapien zur Behandlung von hormondefizienzbedingten Beschwerden und die protektive Wirkung von Estrogenen auf Knochen, Gehirn, Gefäß und andere Organsysteme.

Die Effizienz von Estrogenen in der Behandlung von hormondefizienzbedingten Symptomen wie Hitzewallungen, Atrophie von Estrogenzielorganen und Inkontinenz, sowie die erfolgreiche Anwendung von Estrogen-Therapien zur Verhinderung von Knochenmasseverlust bei peri-und postmenopausalen Frauen, ist gut belegt und allgemein akzeptiert (Grady et al. 1992, Ann Intern Med 117 : 1016-1037). Ebenso ist gut dokumentiert, daß die Estrogenersatztherapie bei postmenopausalen Frauen oder bei Frauen mit anders bedingter ovarieller Dysfunktion, das Risiko von Herzkreislauferkrankungen gegenüber nicht estrogenbehandelten Frauen reduziert (Grady et al., loc. cit.).

Neuere Untersuchungen belegen zudem eine protektive Wirkung von Estrogenen gegen neurodegenerative Erkrankungen, wie z. B. Alzheimersche Krankheit (Henderson 1997, Neurology48 (Suppl 7) : S27-S35 ; Birge 1997, Neurology 48 (Suppl 7) : S36-S41), eine schützende Wirkung auf Gehimfunktionen, wie Gedächtnisleistung und Lernfähigkeit (McEwen et al. 1997, Neurology 48 (Suppl 7) : S8-S15 ; Sherwin 1997, Neurology 48 (Suppl 7) : S21-S26), sowie gegen hormondefiziensbedingte Stimmungsschwankungen (Halbreich 1997, Neurology 48 (Suppl 7) : S16-S20).

Weiterhin hat sich Estrogenersatztherapie als effektiv hinsichtlich der Reduktion der Inzidenz von Kolonrektalkarzinom erwiesen (Calle EF et al., 1995, J Natl Cancer Inst 87 : 517-523).

In der herkömmlichen Estrogen-oder Hormonersatztherapie (Hormone Replacement Therapy = HRT) werden natürliche Estrogene, wie Estradiol und konjugierte Estrogene aus Pferdeurin entweder allein oder in Kombination mit einem Gestagen eingesetzt. Anstelle der natürlichen Estrogene können auch durch Veresterung erhaltene Derivate, wie z. B. das 17ß-Estradiol-valerat, eingesetzt werden.

Wegen der stimulierenden Wirkung der verwendeten Estrogene auf das Endometrium, die zu einer Erhöhung des Endometriumkarzinomrisikos führt (Harlap S 1992, Am J Obstet Gynecol 166 : 1986-1992), werden in der Hormonersatztherapie vorzugsweise Estrogen/Gestagen-Kombinationspräparate eingesetzt. Die gestagene Komponente in der Estrogen/Gestagen-Kombination vermeidet eine Hypertrophie des Endometriums, allerdings ist mit der gestagen-haltigen Kombination auch das Auftreten ungewünschter Zwischenblutungen verknüpft.

Eine neuere Alternative zu den Estrogen/Gestagen-Kombinationspräparaten stellen selektive Estrogene dar. Bisher werden unter selektiven Estrogenen solche Verbindungen verstanden, die estrogenartig auf Gehirn, Knochen und Gefäßsystem, aufgrund ihrer antiuterotrophen (d. h. antiestrogenen) Partialwirkung aber nicht proliferativ auf das Endometrium wirken.

Eine Klasse von Substanzen, die das gewünschte Profil eines selektiven Estrogens teilweise erfüllen, sind die sogenannten, Selective Estrogen Receptor Modulators' (SERM) (R. F. Kauffman, H. U. Bryant 1995, DNAP 8 (9) : 531-539). Es handelt sich hierbei um Partialagonisten des Estrogenrezeptorsubtyps, ERa'. Dieser Typ von Substanzen ist allerdings ineffektiv hinsichtlich der Therapie akuter postmenopausaler Beschwerden, wie z. B. Hitzewallungen. Als Beispiel für ein SERM sei das kürzlich für die Indikation Osteoporose eingeführte Raloxifen genannt.

Estrogenrezeptor beta (ERß) Kürzlich wurde der Estrogenrezeptor-ß (ERß) als zweiter Subtyp des Estrogenrezeptors entdeckt (Kuiper et al. (1996), Proc. Natl. Acad. Sci. 93 : 5925- 5930 ; Mosselman, Dijkema (1996) Febs Letters 392 : 49-53 ; Trembla et al. (1997), Molecular Endocrinology 11 : 353-365). Das Expressionsmuster von ERR unterscheidet sich von dem des ERa (Kuiper et al. (1996), Endocrinology 138 : 863- 870). So überwiegt ERß gegenüber ERa in der Rattenprostata, während in Rattenuterus ERa gegenüber ERß überwiegt. Im Gehirn wurden Areale identifiziert, in denen jeweils nur einer der beiden ER-Subtypen exprimiert wird (Shugrue et al.

(1996), Steroids 61 : 678-681 ; Li et al. (1997), Neuroendocrinology 66 : 63-67). ERß wird u. a. in Arealen exprimiert, denen Bedeutung für kognitive Prozesse und , Stimmung'zugewiesen wird (Shugrue et al. 1997, J Comparative Neurology 388 : 507-525).

Molekulare Targets für ERß in diesen Gehirnarealen könnten der 5HT2a-Rezeptor und der Serotonintransporter sein (G. Fink & B. E. H. Sumner 1996 Nature 383 : 306 ; B. E. H. Sumner et al. 1999 Molecular Brain Research, in press). Der Neurotransmitter Serotonin (5-Hydroxytryptamin) ist an der Regulation einer Vielzahl von Prozessen beteiligt, die in der Menopause beeinträchtigt sein können.

Insbesondere die Effekte der Menopause auf Stimmung und Kognition werden mit dem serotonergen System in Verbindung gebracht. Estrogenersatztherapie hat sich als effektiv hinsichtlich Behandlung dieser Estrogendefizienz-bedingten Beschwerden erwiesen, möglicherweise durch Modulation von Serotoninrezeptor- und-Transporterexpression.

Weitere Organsysteme mit vergleichsweise hoher ERß-Expression umfassen den Knochen (Onoe Y et al., 1997, Endocrinology 138 : 4509-4512), das Gefäßsystem (Register TC, Adams MR 1998, J Steroid Molec Biol 64 : 187-191), den Urogenitaltrakt (Kuiper GJM et al. 1997, Endocrinology 138 : 863-870), den Gastrointestinaltrakt (Campbell-Thopson 1997, BBRC 240 : 478-483), sowie die Testis (Mosselmann S et al. 1996 Febs Lett 392 49-53) einschließlich der Spermatiden (Shugrue et al. 1998, Steroids 63 : 498-504). Die Gewebeverteilung legt nahe, daß Estrogene über ERß Organfunktionen regulieren. Daß ERß in dieser Hinsicht funktionell ist, ergibt sich auch durch Untersuchungen an ERa- (ERKO) bzw.

ERß- (ßERKO)-Knockout-Mäusen : Ovariektomie bewirkt Knochenmasseverlust in ERKO-Mäusen, der durch Estrogensubstitution aufgehoben werden kann (Kimbro et al. 1998, Abstract OR7-4, Endocrine Society Meeting New Orleans). Ebenso hemmt Estradiol in Blutgefäßen weiblicher ERKO-Mäuse die Gefäßmedia-und Glattmuskeizellproliferation (lafrati MD et al. 1997, Nature Medicine 3 : 545-548).

Diese protektiven Wirkungen von Estradiol erfolgen in der ERKO-Maus vermutlich über ERß.

Beobachtungen an ßERKO-Mäusen liefern einen Hinweis auf eine Funktion von ERß in Prostata und Blase : bei älteren männlichen Mäusen treten Symptome von Prostata-und Blasenhyperplasie auf (Krege JH et al. 1998, Proc Natl Acad Sci 95 : 15677-15682). Außerdem weisen weibliche (Lubahn DB et al. 1993, Proc Natl Acad Sci 90 : 11162-11166) und männliche ERKO-Mäuse (Hess RA et al. 1997, Nature 390 : 509-512) sowie weibliche ßERKO-Mäuse (Krege JH, 1998) Fertilitätsstörungen auf. Hierdurch wird die wichtige Funktion von Estrogenen hinsichtlich Aufrechterhaltung von Testis-und Ovarfunktion sowie Fertilität belegt.

Eine selektive Estrogenwirkung auf bestimmte Zielorgan könnte aufgrund der unterschiedlichen Gewebe-bzw. Organverteilungverteilung der beiden Subtypen des ERs durch subtypspezifische Liganden erreicht werden. Substanzen mit Präferenz für ERß verglichen mit ERa im in vitro Rezeptorbindungstest wurden von Kuiper et al. beschrieben (Kuiper et al. (1996), Endocrinology 138 : 863-870). Eine selektive Wirkung von subtypspezifischen Liganden des Estrogenrezeptors auf estrogensensitive Parameter in vivo wurde bisher nicht gezeigt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, Verbindungen bereitzustellen, die in vitro eine Dissoziation hinsichtlich Bindung an Estrogenrezeptorpräparationen von Rattenprostata und Rattenuterus und die in vivo eine Dissoziation hinsichtlich Knochen-im Vergleich zur Uteruswirkung aufweisen. Die Verbindungen sollen in vitro eine höhere Affinität an Estrogenrezeptorpräparationen von Rattenprostata als an Estrogenrezeptorpräparationen von Rattenuterus und in vivo eine höhere Potenz hinsichtlich Protektion gegen hormondefizienz-bedingten Knochenmasseverlust im Vergleich zur uterusstimulierenden Wirkung Uterus und/oder ausgeprägte Wirkung hinsichtlich Stimulierung der Expression von 5HT2a-Rezeptor und-transporter aufweisen.

Im weiteren Sinne soll durch die vorliegende Erfindung eine Struktur- Wirkungsbeziehung zur Verfügung gestellt werden, die den Zugang zu Verbindungen gestattet, die das oben formulierte pharmakologische Profil, bessere estrogene Wirkung am Knochen als am Uterus, besitzen.

Erfindungsgemäß gelöst wird die vorstehende Aufgabe durch die Bereitstellung der 8ß-substituierten Estra-1, 3, 5 (10)-trienderivate der aligemeinen Formel I' (1') worin R2 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom ; ein Rest R18-oder R18-O-, wobei R18 ein Wasserstoffatom oder einen gerad-oder verzweigtkettigen, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen, eine Trifluormethylgruppe ; eine Gruppe R19SO2-O-, worin R19 eine R20R21 N-Gruppe ist, wobei R20 und R21 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, einen Cl-C5- Alkylrest, eine Gruppe C (O) R22, worin R22 einen gegebenenfalls substituierten, gerad-oder verzweigtkettigen, gesättigten oder bis zu dreifach ungesättigten, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen, einen gegebenenfalls substituierten Cg-C7-Cycloalkylrest, einen gegebenenfalls substituierten C4-C15-Cycloalkylalkylrest oder einen gegebenenfalls substituierten Aryl-, Heteroaryl-oder Aralkylrest darstellt, oder, zusammen mit dem N-Atom, einen Polymethyleniminorest mit 4 bis 6 C-Atomen oder einen Morpholinorest, bedeuten ; R3 eine Gruppe Rl 8-o-, R1 9S02-0-oder-O-C (O) R22, mit Rl S, p19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung, wobei für R18 zusätzlich ein Aryl-, Heteroaryl-oder Aralkylrest stehen kann ; R6 und R7 je ein Wasserstoffatom oder zusammen eine zusätzliche Bindung ; R6 und R7 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Gruppe R18-O-, R19SO2-O- oder -R22, mit Rl8, R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R8 einen gerad-oder verzweigtkettigen, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten Alkyl-oder Alkenylrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, einen Ethinyl-oder Prop-1-inylrest ; R9 ein Wasserstoffatom, einen gerad-oder verzweigtkettigen, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, oder gemeinsam mit R eine zusätzliche Bindung ; R ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R9 oder zusammen mit R12 eine zusätzliche Bindung ; R ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, einen gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten (F, Cl) Kohlenwasserstoffrest, der eine maximale lineare Kettenlänge von 4 Kohlenstoffatomen aufweist, oder eine Gruppe-X-R18, worin X ein Sauerstoff-oder Schwefelatom ist und R18 ein Alkylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen ist ; R12 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R eine zusätzliche Bindung ; R14 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R15 eine zusätzliche Bindung ; R15 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R14 oderzusammen mit R16 eine zusätzliche Bindung ; R16 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R15 eine zusätzliche Bindung ; R15 und R16'unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Gruppe R18-O-, R19SO2-O- oder -R22, mit R8, R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R17 und R17'je ein Wasserstoffatom ; ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom ; ein Wasserstoffatom und eine Benzyloxygruppe ; ein Wasserstoffatom und eine Gruppe R19So2-o-; eine Gruppe R18 und eine Gruppe-C (O) R22 oder-0-C (O) R22 ; eine Gruppe R18-O- und eine Gruppe Ru 8- ; eine Gruppe R18-O- und eine Gruppe-O-C (O) R22, in allen vorstehenden Fällen mit R'*8 R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; oder R17 und R17'gemeinsam eine Gruppe =CR23R24, worin R23 und R24 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom darstellen, oder gemeinsam ein Sauerstoffatom ; bedeuten, zur Behandlung estrogendefizienz-bedingter Krankheiten und Zustände.

Die möglichen Substituenten an den Kohlenstoffatomen 6, 7, 9, 11, 15, 16 und 17 können jeweils in der a-oder ß-Position stehen.

Gemäß einer Variante der Erfindung werden vorzugsweise Verbindungen der allgemeinen Formel I'verwendet, worin R2 ein Wasserstoff-oder Halogenatom oder eine Hydroxygruppe R3 eine Gruppe Rl 8-O-, R1 9So2-O-oder-O-C (O) R22, mit Rl 8, p19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung, wobei für R18 zusätzlich ein Aryl-oder Aralkylrest stehen kann ; R6 und R7 je ein Wasserstoffatom ; R6 ein Wasserstoffatom, ein Hydroxygruppe, eine Gruppe R22 in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R7 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Gruppe R18-o-, R19SO2-0- oder-R22, mit R18, R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung, R8 einen gerad-oder verzweigtkettigen, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten Alkyl-oder Alkenylrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, einen Ethinyl-oder Prop-1-inylrest ; R9 ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R eine zusätzliche Bindung ; R ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R9 eine zusätzliche Bindung ; R ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, einen gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten (F, Cl) Kohlenwasserstoffrest, der eine maximale lineare Kettenlänge von 4 Kohlenstoffatomen aufweist, oder eine Gruppe-X-R18, worin X ein Schwefelatom ist und R 8'ein Atkytrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen ist ; R12, R14, R15 und R16 jeweils ein Wasserstoffatom ; R16 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Gruppe R18-O-, R19SO2-O- oder-R22, mit RS R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R und R17 jeweils ein Wasserstoffatom ; ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom ; ein Wasserstoffatom und eine Benzyloxygruppe ; ein Wasserstoffatom und eine Gruppe R19SO2-0- ; eine Gruppe R18 und eine Gruppe-C (O) R22 oder-O-C (O) R22 ; eine Gruppe R18-O- und eine Gruppe R18-; eine Gruppe R18-O- und eine Gruppe-O-C (O) R22, in allen vorstehenden Fällen mit RS R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; sowie R17 und R17'gemeinsam eine Gruppe =CR23R24, worin R23 und R24 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom darstellen, oder gemeinsam ein Sauerstoffatom ; bedeuten.

Eine weitere bevorzugte Variante der vorliegenden Erfindung sieht die Verwendung solcher Verbindungen der aligemeinen Formel I'vor, worin R2 ein Wasserstoff-oder Fluoratom oder eine Hydroxygruppe, R3 eine Gruppe Rl O-, p19S02-0-oder-0-C (0) R22, mit Rl 8, p19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung, wobei für R18 zusätzlich ein Aryl-oder Aralkylrest stehen kann ; R6 und R7 jeweils ein Wasserstoffatom ; R6 ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxygruppe, R7 ein Wasserstoffatom, ein Fluor-oder Chloratom, eine Gruppe R18-O-, Rl 9SO2-O-oder-R22, mit Rl 8, p19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R8 einen gerad-oder verzweigtkettigen, gegebenenfalls teilweise oder vollständig fluorierten Alkyl-oder Alkenylrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, einen Ethinyl-oder Prop-1-inylrest ; R9 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom oder zusammen mit R 1 eine zusätzliche Bindung ; R ein Wasserstoffatom, ein Fluor-oder Chloratom, eine gesättigte, gerad-oder verzweigtkettige C1-C4-Alkylgruppe, eine Gruppe-X-R18, worin X ein Schwefelatom ist und R8'eine gesättigte, gerad-oder verzweigtkettige Cl- C3-Alkylgruppe, eine Chormethyl-oder Chlorethylgruppe ; R12, R14, R15 und R16 jeweils ein Wasserstoffatom ; R16 ein Wasserstoffatom, ein Fluor-oder Chloratom oder eine Gruppe Ru 8-0 oder-R22, mit R18 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; R17 und R17'jeweils ein Wasserstoffatom ; ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom ; ein Wasserstoffatom und eine Benzyloxygruppe ; ein Wasserstoffatom und eine Gruppe R19SO2-O- ; eine Gruppe R18 und eine Gruppe-C (O) R22 oder-O-C (O) R22 ; eine Gruppe R18-O- und eine Gruppe Ru 8- ; eine Gruppe R18-O- und eine Gruppe-O-C (O) R22, in allen vorstehenden Füllen mit R18, R19 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; oder R17 und R17$ gemeinsam eine Gruppe =CR23R24, worin R23 und R24 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom und ein Halogenatom darstellen, oder gemeinsam ein Sauerstoffatom ; bedeuten : Gemäß einer weiteren Variante kommen 8|3-substituierte Estra-1, 3, 5 (10)-trien- derivate der allgemeinen Formel l' zur Verwendung, worin R6'R7'R9, R11, R14, R15, R15'und R16 jeweils für ein Wasserstoffatom oder R6', R7'R14 R15 R15'und R16 jeweils für ein Wasserstoffatom sowie R9 und R11 zusammen für eine zusätzliche Bindung stehen und alle anderen Substituenten die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben.

Wenn die Estratrien-derivate der allgemeinen Formel l' weiter Doppelbindungen im B-, C-und/oder D-Ring enthalten, dann ist vorzugsweise in der Position 9 (11), 14 (15) oder 15 (16) eine Doppelbindung oder sind in den Positionen 9 (11) und 14 (15) bzw.

15 (16) zwei Doppelbindungen vorhanden.

Eine weitere Variante der Erfindung sind Estratrien-derivate der allgemeinen Formel 11 worin $17 und R17' eine Gruppe R81-O- und eine Gruppe R18-; eine Gruppe R18- und eine Gruppe-O-C (O) R22, mit R18 und R22 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung ; ist.

Von diesen letztgenannten sind wiederum solche Gonatrien-derivate bevorzugt worin <BR> <BR> <BR> <BR> R17undRl7'eineHydroxygruppeundeinWasserstoffatom, eineCl-C4-Alkyl- oder C2-C4-Alkenylgruppe ist und insbesondere bevorzugt diejenigen worin <BR> <BR> <BR> <BR> R17 und R17 eine Hydroxygruppe und ein Wasserstoffatom, eine Methyl-, Ethinyl- oder Prop-1-inylgruppe ist. <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <P>Schließlich besteht eine Ausführungsform darin, daß R16 für eine Gruppe R18 O- oder R19SO2-0-mit R18 und R19 jeweils in der unter R2 angegebenen Bedeutung steht, R17 und R17' je für ein Wasserstoffatom steht sowie alle anderen Substituenten die in der aligemeinen Formel !' angegebenen Bedeutungen haben können.

Bevorzugt gemäß vorliegender Erfindung ist die Verwendung einer oder mehrerer der folgenden Verbindungen 8ß-Methyl-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-3,17ß-diol 3-Methoxy-8ß-methyl-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetrane-17ß-ol 8ß-Methyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol 3-Methoxy-8ß-methyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol 8ß-Vinyl-estra-1,3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-3, 17ß-diol 3-Methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-17ß-ol 8ß-(2',2'-Difluorovinyl)-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-3, 17ß-diol 8ß-(2',2'-Difluorvinyl)-3-methoxy-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-17ß-ol 8ß-Vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol 3-Methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol 8ß-(2,'2'-Difluovinyl)-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol 8ß-(2',2'-Difluorvinyl)-3-methoxy-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol 8ß-Ethyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol 8ß-Ethyl-3-methoxy-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol 8ß-Vinyl-estradiol-3-sulfamat 8ß-Vinyl-estradiol-3,17-disulfamat 8ß-Vinyl-estradiol-3-(N-acetyl)-sulfamat <BR> <BR> 8ß-Vinyl-estron-3-sulfamat<BR> <BR> 8ß-Vinyl-estron-3-acetat<BR> <BR> 8ß-Vinyl-estriol<BR> <BR> 8ß-Vinyl-estriol-3-sulfamat<BR> <BR> 8ß-Methyl-estron-3-sulfamat<BR> <BR> 8ß-Methyl-estriol 8ß-(Prop-(Z)-enyl)-estradiol 8ß-(n-Propyl)-estradiol 8ß-Ethinyl-estradiol 17α-Ethinyl-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3,17ß-diol 17α-Methyl-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3,17ß-diol 16α-Fluor-8ß-methyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3,17ß-diol 8ß-Vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3,17α-diol 8ß-Methyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3,17α-diol 8ß-Vinyl-estradiol-diacetat 8ß-Methyl-estradiol-diacetat<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> 8ß-Vinyl-estradiol-17-valerianat 17ß-Acetoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3-ol 8ß-Vinyl-9ß-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol 8ß-Ethyl-9ß-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Neben der vorstehenden Verwendung der Verbindungen der allgemeinen Formel I' betrifft die Erfindung auch die Verbindungen der aligemeinen Formel I selbst. Das sind die Verbindungen der aligemeinen Formel I'ausgenommen der Verbindungen der allgemeinen Formel l', worin R3 eine Hydroxy-, Methoxy-oder Acetylgruppe ist, und gleichzeitig R2 ein Wasserstoffatom, R6, R6', R7 und R7' jeweils ein Wasserstoffatom ; R8 eine Methylgruppe, R9 ein Wasserstoffatom oder R9 und R zusammen eine zusätzliche Bindung, Rl und jeweils ein Wasserstoffatom, R14, R15, R15', R16 und R16' jeweils ein Wasserstoffatom, sowie R17 und R17 für eine ß-Hydroxygruppe und ein Wasserstoffatom ; für eine ß- (2-Bromacetyl) oxygruppe und ein Wasserstoffatom ; für eine ß-Acetylgruppe und ein Wasserstoffatom ; eine ß-Carboxylgruppe und ein Wasserstoffatom ; oder R17 und R17 gemeinsam ein Sauerstoffatom darstelien.

Diese aus dem Umfang der allgemeinen Formel I'disclaimten Gruppe von Verbindungen ist bereits aus den folgenden Patent-und Literaturstellen bekannt : FR M2743 Los, Marinus ; US 3806546 Los, Marinus ; US 3736345 Los, Marinus ; US 3681407 Los, Marinus ; US 3501530 Nagata, Wataru ; Itazaki, Hiroshi ; JP 45024573 Nagata, Wataru ; Itazaki, Hiroshi ; Takegawa, Bunichi ; JP 45024139 Nagata, Wataru ; Aoki, Tsutomu ; Itazaki, Hiroshi ; JP 45004060 Nagata, Wataru ; Aoki, Tsutomu ; Itazaki, Hiroshi ; JP 45004059 Nagata, Wataru ; Aoki, Tsutomu ; Itazaki, Hiroshi ; JP 45004058 Sakai, Kiyoshi ; Amemiya, Shigeo ; Chem. Pharm. Bull. (1970), 18 (3), 641-3 Yoshioka, Kouichi ; Goto, Giichi ; Hiraga, Kentaro ; Miki, Takuichi ; Chem. Pharm.

Bull. (1973), 21 (11), 2427-31 Tori, K. ; Editor (s) : James, Vivian H. T ; Horm. Steroids, Proc. Int. Congr., 3rd (1971), Meeting Date 1970, 205-13 Tsukuda, Yoshisuke ; Sato, Tomohiro ; Shiro, Motoo ; Koyama, Hirozo ; J. Chem.

Soc. B (1969), (4), 336-41 Tsukuda, Yoshiko ; Itazaki, Hiroshi ; Nagata, Wataru ; Sato, Tomohiro ; Shiro, Motoo ; Koyama, Hirozo ; Chem. Ind. (London) (1967), (48), 2047-8 Nakai, Hisayoshi ; Koyama, Hirozo ; Acta Crystallogr. (1967), 23 (4), 674.

Eine selektive estrogene Wirkung und die Verwendung der bekannten Verbindungen im Sinne vorliegender Erfindung ist bisher aber nicht beschrieben.

Die bereits bekannten Estratriene sind meist als Intermediate, als Estrogene im herkömmlichen Sinne oder zur Verwendung in analytischen Verfahren beschrieben.

In den Verbindungen der allgemeinen Formeln I und 1'sowie in den nachstehend beschriebenen Teilstrukturen II und 11'kann für ein Halogenatom immer ein Fluor-, Chlor-, Brom-oder lodatom stehen ; ein Fluoratom ist jeweils bevorzugt. Für die 11 ß- Position ist insbesondere auch ein Chloratom als Substituent zu nennen.

Insbesondere handelt es sich bei den Kohlenwasserstoffresten, die teilweise oder vollständig halogeniert sein können, um fluorierte Reste.

Der Kohlenwasserstoffrest R18 ist beispielsweise ein Methyl, Ethyl, Propyl, isopropyl, Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, Pentyl, isopentyl, Neopentyl, Heptyl, Hexyirest.

Die Alkoxygruppen OR18 in den Verbindungen der allgemeinen Formeln I und)' sowie in den nachstehend beschriebenen Teilstrukturen II und 11'können jeweils 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten, wobei Methoxy-, Ethoxy-Propoxy-Isopropoxy- und t-Butyloxygruppen bevorzugt sind.

Vertreter für die C-C5-Alkylreste R20 und R21 sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, Pentyl, isopentyl, Neopentyl.

Als Vertreter für gerad-oder verzweigtkettige Kohlenwasserstoffreste R22 mit 1 bis max. 10 Kohlenstoffatomen sind beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl, Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, Heptyl, Hexyl und Decyl zu nennen ; Methyl, Ethyl, Propyl und Isopropyl sind bevorzugt.

Als perfluorierte Alkylgruppen seien beispielsweise Trifluormethyl, Pentafluorethyl und Nonafluorbutyl genannt. Vertreter der teilweise fluorierten Alkylgruppen sind zum Beispiel 2, 2, 2-Trifluorethyl, 5, 5, 5, 4, 4-Pentafluorpentyl, 6, 6, 6, 5, 5, 4, 4, 3, 3- Nonafluorhexyl etc..

Als C3-C7-Cycloalkylgruppe ist eine Cyclopropyl-, butyl-, pentyl-, hexyl-oder heptylgruppe zu nennen Ein C4-C1s-Cycioalkylalkylrest weist 3 bis 7 Kohlenstoffatome im Cycloalkylteil auf ; typische Vertreter sind die direkt vorstehend genannten Cycloalkylgruppen. Der Alkylteil weist bis zu 8 Kohlenstoffatome auf.

Als Beispiele für einen C4-Cl 5-Cycloalkylal kyl rest seien die Cyclopropylmethyl-, Cyclopropylethyl-, Cyclopentylmethyl-, Cyclopentylpropylgruppe etc. genannt.

Beim einem Arylrest handelt es sich im Sinne der vorliegenden Erfindung um einen Phenyl-, 1-oder 2-Naphthylrest ; der Phenylrest ist bevorzugt.

Aryl schließt immer auch einen Heteroarylrest mit ein. Beispiele für einen Heteroarylrest sind der 2-, 3-oder 4-Pyridinyl-, der 2-oder 3-Furyl-, der 2-oder 3- Thienyl-, der 2-oder 3-Pyrrolyl, der 2-, 4-oder 5-Imidazolyl-, der Pyrazinyl-, der 2-, 4- oder 5-Pyrimidinyl-oder 3-oder 4-Pyridazinylrest.

Als Substituenten für einen Aryl-oder Heteroarylrest seien zum Beispiel ein Methyl-, Ethyl-, Trifluormethyl-Pentafluorethyl-, Trifluormethylthio-, Methoxy-, Ethoxy-, Nitro-, Cyano-, Halogen- (Fluor, Chlor, Brom, lod), Hydroxy-, Amino-, Mono (C18-alkyl)-oder Di (C, 8-alkyl) amino, wobei beide Alkylgruppen identisch oder verschieden sind, Di (aralkyl) amino, wobei beide Aralkylgruppen identisch oder verschieden sind, erwähnt.

Bei einem Aralkylrest handelt es sich um einen Rest, der im Ring bis 14, bevorzugt 6 bis 10, C-Atome und in der Alkylkette 1 bis 8, bevorzugt 1 bis 4, C-Atome enthält. So kommen als Aralkylreste beispielsweise in Betracht Benzyl, Phenylethyl, Naphthylmethyl, Naphthylethyl, Furylmethyl, Thienylethyl, Pyridylpropyl. Die Ringe können einfach oder mehrfach substituiert sein durch Halogen, OH, O-Alkyl, C02H, <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> C02-Alkyl,-N02,-N3,-CN, Cl-C20-Alkyl, Cl-C20-Acyl, Cl-C20-Acyloxy-Gruppen.

Die Alkylgruppen bzw. Kohlenwasserstoffreste können teilweise oder vollständig fluoriert oder substituiert sein durch 1-5 Halogenatome, Hydroxygruppen oder C1- C4-Alkoxygruppen.

Mit einem C2-Cs-Alkenylrest ist in erster Linie ein Vinyl-oder Allylrest gemeint.

Weitere Varianten der Erfindung sehen eine oder mehrere, gegebenenfalls konjugierte, Doppelbindungen in den Ringen B, C und D des Estratrien-Gerüsts vor, und zwar eine oder mehrere Doppelbindungen in den Positionen 6, 7 ; 7, 8 ; 9, 11 ; 11, 12 ; 14, 15 sowie 15, 16. Bevorzugt ist dabei eine Doppelbindung in der Position 7, 8 oder in der Position 11, 12 oder zwei Doppelbindungen in den Positionen 6, 7 und 8, 9 (d. h. zusammen mit dem aromatischen A-Ring wird das Naphthalinsystem ausgebildet).

Eine oder mehrere Hydroxylgruppen an den C-Atomen 3, 16 und 17 können mit einer aliphatischen, gerad-oder verzweigtkettigen, gesättigten oder ungesättigten Ci-Ci4- Mono-oder Polycarbonsäure oder einer aromatischen Carbonsäure oder mit einer a- oder ß-Aminosäure verestert sein.

Als derartige Carbonsäuren zur Veresterung kommen beispielsweise in Betracht : Monocarbonsäuren : Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Isobuttersäure, Valeriansäure, Isovaleriansäure, Pivalinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Acrylsäure, Propiolsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Isocrotonsäure, Ölsäure, Elaidinsäure.

Die Veresterung mit Essigsäure, Valeriansäure oder Pivalinsäure ist bevorzugt.

Dicarbonsäuren : Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäüre, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Muconsäure, Citraconsäure, Mesaconsäure.

Aromatische Carbonsäuren : Benzoesäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Naphthoesäure, o-, m-und p-Toluylsäure, Hydratropasäure, Atropasäure, Zimtsäure, Nicotinsäure, Isonicotinsäure.

Die Veresterung mit Benzoesäure ist bevorzugt.

Als Aminosäuren kommen die dem Fachmann hinlänglich bekannten Vertreter dieser Substanzklasse in Frage, beispielsweise Alanin, ß-Alanin, Arginin, Cystein, Cystin, Glycin, Histidin, Leucin, Isoleucin, Phenylalanin, Prolin etc..

Die Veresterung mit ß-Alanin ist bevorzugt.

Bevorzugt gemäß vorliegender Erfindung sind die nachstehenden Verbindungen : 8ß-Vinyl-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-3, 17ß-diol 3-Methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-17ß-ol 8ß- (2', 2'-Difluorvinyl)-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-3, 17ß-diol 8ß- (2', 2'-Difluorvinyl)-3-methoxy-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-17ß-ol 8ß-Vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol 3-Methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol 8ß-(2', 2'-Difluorvinyl)-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol 8ß- (2', 2'-Difluorvinyl)-3-methoxy-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol 8ß-Ethyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol 8ß-Ethyl-3-methoxy-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol 8ß-Vinyl-estradiol-3-sulfamat 8ß-Vinyl-estradiol-3,17-disulfamat 8ß-Vinyl-estradiol-3-(N-acetyl)-sulfamat <BR> <BR> <BR> <BR> 8ß-Vinyl-estron-3-sulfamat<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> 8ß-Vinyl-estron-3-acetat<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> 8ß-Vinyl-estriol<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> 8ß-Vinyl-estriol-3-sulfamat<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> 8ß-Methyl-estron-3-sulfamat<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> 8ß-Methyl-estriol 8ß-(Prop-(Z)-enyl)-estradiol 8ß-(n-Propyl)-estradiol 8ß-Ethinyl-estradiol 17α-Ethinyl-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol 17α-Methyl-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3,17ß-diol 16α-Fluor-8ß-methyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3,17ß-diol 8ß-Vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3,17α-diol 8ß-Methyl-estra-1,3, 5 (10)-trien-3, 17a-diol 8ß-Vinyl-estradiol-diacetat 8ß-Methyl-estradiol-diacetat 8ß-Vinyl-estradiol-17-valerianat 17ß-Acetoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3-ol 8ß-Vinyl-9ß-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3,17ß-diol 8ß-Ethyl-9ß-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3,17ß-diol Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung des Strukturteils der Formel II (8ß-subst.-Estra-1, 3, 5 (10) trien-Strukturteil) (II) worin R3 einen gerad-oder verzweigtkettigen, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten Alkyl-oder Alkenylrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, einen Ethinyl-oder Prop-1-inylrest darstellt, als Bestandteil der Gesamtstruktur von Verbindungen, die in vitro Dissoziation hinsichtlich Bindung an Estrogenrezeptorpräparationen von Rattenprostata und Rattenuterus aufweisen, und insbesondere als Bestandteil der Gesamtstruktur solcher Verbindungen, die eine Dissoziation zugunsten ihrer estrogenen Wirkung am Knochen im Vergleich zum Uterus aufweisen.

Zusätzlich zum aromatischen A-Ring können im B-, C-und/oder D-Ring in den Positionen 6 (7) ; 9 (11) ; 11 (12) ; 14 (15) sowie 15 (16) eine oder mehrere Doppelbindungen vorhanden sein.

Die möglichen Substituenten an den Kohlenstoffatomen 6, 7, 11, 15, 16 und können jeweils in der a-oder ß-Position stehen.

Vorzugsweise betrifft die vorliegende Erfindung solche Strukturteile der aligemeinen Formel II' (il') worin R8 einen gerad-oder verzweigtkettigen, gegebenenfalls teilweise oder vollständig halogenierten Alkyl-oder Alkenylrest mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen, einen Ethinyl-oder Prop-1-inylrest darstellt.

Desgleichen können diese Strukturteile zusätzlich zum aromatischen A-Ring eine oder mehrere Doppelbindungen im B-, C-und/oder D-Ring aufweisen.

Die möglichen Substituenten an den Kohlenstoffatomen 6, 7, 11, 15, 16 und 17 können wiederum jeweils in der a-oder ß-Position stehen.

Die erfindungsgemäßen Ester der 8ß-substituierten Estratriene weisen als Prodrugs Vorteile gegenüber den unveresterten Wirkstoffen hinsichtlich ihres Applikationsmodus, ihrer Wirkungsart, Wirkungsstärke und Wirkungsdauer auf.

Pharmakokinetische und pharmakodynamische Vorteile weisen auch die erfindungsgemäßen Sulfamate der 8ß-substituierten Estratriene auf. Diesbezügliche Effekte wurden bereits bei anderen Steroid-Sulfamaten beschrieben (J. Steroid Biochem. Molec. Biol, 55, 395-403 (1995) ; Exp. Opinion Invest. Drugs 7, 575-589 (1998)).

In der vorliegenden Patentanmeldung werden Steroide, denen das 8ß-substituierte Estra-1, 3, 5 (10) trien-Gerüst zugrunde liegt, zur Behandlung von Estrogenrezeptor H- vermittelten Krankheiten und Zuständen als selektive Estrogene beschrieben, die in vitro Dissoziation hinsichtlich Bindung an Estrogenrezeptorpräparationen von Rattenprostata und Rattenuterus und die in vivo vorzugsweise eine Dissoziation beispielsweise hinsichtlich Knochen-im Vergleich zu Uteruswirkung aufweisen : über einen breiten Dosisbereich wirken diese Substanzen knochenprotektiv ohne den Uterus zu stimulieren.

Weiterhin können die Substanzen bei der männlichen Ratte protektive Wirkung gegen Orchiektomie-induzierten Knochenmasseverlust aufweisen, ohne die Sekretion der Hypophysenhormone LH und FSH zu hemmen.

Im gleichen Dosisbereich ist ihre Leberwirkung gering.

Die Substanzen üben außerdem estrogenartige Wirkung auf das Gefäßsystem und Gehirnfunktionen aus. Substanzen mit höherer Bindung an den Rattenprostata- verglichen mit dem Rattenuterus-Estrogenrezeptor sind potenter hinsichtlich Erhöhung der Expression von Serotoninrezeptor und-transporter, im Vergleich zu ihrem positiven Effekt auf die LH-Ausschüttung. Daher werden Prozesse, an deren Regulation der Neurotransmitter Serotonin beteiligt ist, günstig beeinflußt und die erfindungsgemäßen Verbindungen üben insbesondere auf die Stimmung und Kognition einen günstigen Einfluß aus.

Sie können als Estrogene in dem in der WO 97/45125 beschriebenen Sinne für die Herstellung von Medikamenten zur Beeinflußung der Spiegel von Serotonin bzw. von Serotonin mRNA beim Menschen verwendet werden.

Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen 85-substituierten Estra- 1, 3, 5 (10) triene als selektive Estrogene zur Behandlung verschiedener Zustände und Krankheiten, die durch einen höheren Gehalt an Estrogenrezeptor ß als Estrogenrezeptor a im entsprechenden Zielgewebe oder-organ gekennzeichnet sind, geeignet sind.

Die Erfindung betrifft auch pharmazeutische Präparate, die mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel I (oder physiologisch verträgliche Additionssalze mit organischen und anorganischen Säuren davon) enthalten und die Verwendung der Verbindungen der allgemeinen Formel I'zur Herstellung von Arzneimitteln, insbesondere für die nachstehenden Indikationen.

Die Verbindungen können, sowohl nach oraler als auch parenteraler Gabe, für die folgenden Indikationen eingesetzt werden.

Die im vorliegenden Patent beschriebenen neuartigen selektiven Estrogene können als Einzelkomponente in pharmazeutischen Zubereitungen oder in Kombination insbesondere mit Antiestrogenen oder Gestagenen eingesetzt werden. Besonders bevorzugt ist die Kombination der selektiven Estrogene mit ERa-selektiven Antiestrogenen, oder mit Antiestrogenen, die peripherselektiv wirksam sind, d. h. die die Bluthirnschranke nicht passieren.

Die Substanzen und die sie enthaltenden Pharmaka sind besonders geeignet für die Behandlung peri-und postmenopausaler Beschwerden insbesondere Hitzewallungen, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Inkontinenz, Vaginalatrophie, hormondefizienzbedingte Gemütserkrankungen.

Ebenso sind die Substanzen für die Hormonsubstitution und die Therapie von hormondefizienz bedingten Beschwerden bei chirurgisch, medikamentös oder anders bedingter ovarieller Dysfunktion geeignet. Hierzu gehört auch die Vorbeugung gegen den Knochenmasseverlust bei postmenopausalen Frauen und andropausalen Männern, bei hysterektomierten Frauen oder bei Frauen, die mit LHRH-Agonisten oder-Antagonisten behandelt wurden.

Die Verbindungen sind auch zur Linderung der Symptome der Andropause und Menopause, d. h. zur männlichen und weiblichen Hormonersatz-Therapie (HRT), und zwar sowohl zur Prävention als auch zur Behandlung, weiterhin zur Behandlung der mit einer Dysmenorrhoe einhergehenden Beschwerden sowie zur Behandlung der Akne geeignet.

Die Substanzen sind außerdem zur Prophylaxe gegen hormondefizienzbedingten Knochenmasseverlust und Osteoporose, zur Vorbeugung gegen Herzkreislauferkrankungen, insbesondere Gefäßerkrankungen wie Atherosklerose, zur Hemmung der Proliferation der arteriellen Glattmuskelzellen, zur Behandlung des primären pulmonaren Bluthochdrucks und zur Vorbeugung gegen hormondefizienzbedingte neurodegenerative Erkrankungen, wie Alzheimersche Krankheit, sowie hormondefizienzbedingte Beeinträchtigung von Gedächtnis-und Lernfähigkeit, einsetzbar.

Weiterhin sind die Substanzen zur Behandlung von entzündlichen und Erkrankungen des Immunsystems, insbesondere Autoimmunerkrankungen, wie z. B. Rheumatoide Arthritis, einsetzbar.

Außerdem können die Verbindungen zur Behandlung männlicher Fertilitätsstörungen und prostatischer Erkrankungen Verwendung finden..

Die Verbindungen können auch in Kombination mit dem natürlichen Vitamin D3 oder mit Calcitriol-Analoga für den Knochenaufbau oder als unterstützende Therapie zu Therapien, welche einen Knochenmassenverlust verursachen (beispielsweise eine Therapie mit Glucocorticoiden, Chemotherapie) eingesetzt werden.

Schließlich können die Verbindungen der allgemeinen Formel I'in Verbindung mit Progesteronrezeptor-Antagonisten verwendet werden, und zwar insbesondere zur Verwendung in der Hormonersatz-Therapie und zur Behandlung gynäkologischer Störungen.

Ein therapeutisches Produkt, enthaltend ein Estrogen und ein reines Antiestrogen für gleichzeitige, sequentielle oder getrennte Anwendung für die selektive Estrogentherapie perimenopausaler oder postmenopausaler Zustände ist bereits in der EP-A 0 346 014 beschrieben.

Die zu verabreichende Menge einer Verbindung der allgemeinen Formel I'schwankt innerhalb eines weiten Bereichs und kann jede wirksame Menge abdecken. In Abhängigkeit des zu behandelnden Zustands und der Art der Verabreichung kann die Menge der verabreichten Verbindung 0, 01 g/kg-10 mg/kg Körpergewicht, vorzugsweise 0, 04 ug/kg-1 mg/kg Körpergewicht, je Tag betragen.

Beim Menschen entspricht dies einer Dosis von 0, 8 ug bis 800 mg, vorzugsweise 3, 2 pg bis 80 mg, täglich.

Eine Dosiseinheit enthält erfindungsgemäß 1, 6 ug bis 200 mg einer oder mehrerer Verbindungen der allgemeinen Formel I'.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen und die Säureadditionssalze sind zur Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen und Zubereitungen geeignet.

Die pharmazeutischen Zusammensetzungen beziehungsweise Arzneimittel enthalten als Wirkstoff einen oder mehrere der erfindungsgemäßen Verbindungen oder deren Säureadditionssalze, gegebenenfalls in Mischung mit anderen pharmakologisch beziehungsweise pharmazeutisch wirksamen Stoffen. Die Herstellung der Arzneimittel erfolgt in bekannter Weise, wobei die bekannten und üblichen pharmazeutischen Hilfsstoffe sowie sonstige übliche Träger-und Verdünnungsmittel verwendet werden können.

Als derartige Träger-und Hilfsstoffe kommen zum Beispiel solche infrage, die in folgenden Literaturstellen als Hilfsstoffe für Pharmazie, Kosmetik und angrenzende Gebiete empfohlen beziehungsweise angegeben sind : Ullmans Encyklopädie der technischen Chemie, Band 4 (1953), Seite 1 bis 39 ; Journal of Pharmaceutical Sciences, Band 52 (1963), Seite 918 ff., H. v. Czetsch-Lindenwald, Hilfsstoffe für Pharmazie und angrenzende Gebiete ; Pharm. Ind., Heft 2, 1961, Seite 72 u. ff. : Dr.

H. P. Fiedler, Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie, Kosmetik und angrenzende Gebiete, Cantor KG. Aulendorf in Württemberg 1971.

Die Verbindungen können oral oder parenteral, beispielsweise intraperitoneal, intramuskulär, subkutan oder perkutan verabreicht werden. Die Verbindungen können auch in das Gewebe implantiert werden.

Zur oralen Verabreichung kommen Kapseln, Pillen, Tabletten, Dragees usw. infrage.

Die Dosierungseinheiten können neben dem Wirkstoff einen pharmazeutisch verträglichen Träger, wie zum Beispiel Stärke, Zucker, Sorbit, Gelatine, Gleitmittel, Kieselsäure, Talkum usw., enthalten.

Zur parenteralen Verabreichung können die Wirkstoffe in einem physiologisch verträglichen Verdünnungsmittel gelöst oder suspendiert sein. Als Verdünnungsmittel werden sehr häufig Ole mit oder ohne Zusatz eines Lösungsvermittlers, eines oberflächenaktiven Mittels, eines Suspendier-oder Emulgiermittels verwendet. Bei- spiele für verwendete Ole sind Olivenöl, Erdnußöl, Baumwollsamenöl, Sojabohnenöl, Rizinusöl und Sesamöl.

Die Verbindungen lassen sich auch in Form einer Depotinjektion oder eines Implantatpräparats anwenden, die so formuliert sein können, daß eine verzögerte Wirkstoff-Freigabe ermöglicht wird.

Implantate können als inerte Materialien zum Beispiel biologisch abbaubare Polymere enthalten oder synthetische Silikone wie zum Beispiel Silikonkautschuk.

Die Wirkstoffe können außerdem zur perkutanen Applikation zum Beispiel in ein Pflaster eingearbeitet werden.

Für die Herstellung von mit aktiven Verbindungen der allgemeinen Formel I beladenen Intravaginal- (z. B. Vaginalringe) oder Intrauterinsystemen (z. B. Pessare, Spiralen, IUSs, Mirena) fcjr die lokale Verabreichung eignen sich verschiedene Polymere wie zum Beispiel Silikonpolymere, Ethylenvinylacetat, Polyethylen oder Polypropylen.

Um eine bessere Bioverfügbarkeit des Wirkstoffes zu erreichen, können die Verbindungen auch als Cyclodextrinclathrate formuliert werden. Hierzu werden die Verbindungen mit a-, p-oder y-Cyclodextrin oder Derivaten von diesen umgesetzt (PCT/EP95/02656).

Erfindungsgemäß können die Verbindungen der allgemeinen Formel !' auch mit Liposomen verkapselt werden.

Methoden Estrogenrezeptorbindungsstudien Die Bindungsaffinität der neuen selektiven Estrogene wurde in Kompetitionsexperimenten unter Verwendung von 3H-Estradiol als Ligand an Estrogenrezeptorpräparationen von Rattenprostata und Rattenuterus getestet. Die Präparation des Prostatacytosols und der Estrogenrezeptortest mit dem Prostatacytosol wurde, wie von Testas et al. (1981) beschrieben, durchgeführt (Testas J. et al., 1981, Endocrinology 109 : 1287-1289).

Die Präparation von Rattenuteruscytosol, sowie der Rezeptortest mit dem ER- haltigen Cytosol wurden prinzipiell durchgeführt wie von Stack und Gorski, 1985, beschrieben (Stack, Gorski 1985, Endocrinology 117, 2024-2032) mit einigen Modifikationen wie bei Fuhrmann et al. (1995) beschrieben (Fuhrmann U. et al. 1995, Contraception 51 : 45-52).

Die im vorliegenden Patent beschriebenen Substanzen weisen höhere Bindungsaffinität zu Estrogenrezeptor aus Rattenprostata als zu Estrogenrezeptor aus Rattenuterus auf. Dabei wird davon ausgegangen, daß ERß gegenüber ERa in der Rattenprostata, in Rattenuterus ERa gegenüber ERß überwiegt. Tabelle 1 zeigt, daß das Verhältnis der Bindung an Prostata-und Uterusrezeptor qualitativ mit dem Quotient der relativen Bindungsaffinität (RBA) an humanen ERR und ERa von Ratte (nach Kuiper et al. (1996), Endocrinology 138 : 863-870) übereinstimmt (Tabelle 1).

Tabelle 1 Estrogen Struktur hER a hER ß ERß/Rat Rat prost. prost. ER/ RBA* RBA* ERa uterus ER (RBA) uterusER ER (RBA) Estradiol 100 100 1 100 100 1 0" Estron 60 37 0. 6 3 2 0. 8 bQv 17a-58 11 0. 2 2. 4 1. 3 0. 5 Estradiol i Estriol eJ 0~ 14 21 1. 5 4 20 5 : cS 5-Androsten 6 17 17 0. 0. 5 50 -diol Genistein 5 36 7 0. 1 10 100 yi Coumestrol 94 185 2 1. 3 24 18 veYo' * : zitiert aus : Kuiper et al. (1996), Endocrinology 138 : 863-870 Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse für die erfindungsgemäß, zu verwendende Verbindung 8ß-Methyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol (Verbindung D) sowie für die erfindungsgemäßen Verbindungen 8ß-Vinyl-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-3,17ß-diol (A) 8ß-Vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3. 17ß-diol (B) 8ß-(2,2-Difluorvinyl)-estra-1,3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol (C) und 8ß-Ethyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3,17ß-diol (E).

Tabelle 2 Verbindung RBA RBA Rattenuterus Rattenprostata 8ß-Vinyl-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-3, 17ß-diol (A) 83 8ß-Vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol (B) 0. 7 63 8ß- (2, 2-Difluorvinyl)-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol (C) 0. 9 5 8ß-Methyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol (D) 1. 3 67 8ß-Ethyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol (E) <0. 3 7 Die Verbindungen A, B, C, D und E zeigen eine höhere Bindungsaffinität am Estrogenrezeptor aus Rattenprostata als am Estrogenrezeptor aus Rattenuterus.

Weiterhin wurde die Prädiktivität des'Prostata-ER versus Uterus-ER-Testssystems' hinsichtlich gewebeselektiver Wirkung durch in vivo Untersuchungen bestätigt.

Substanzen mit Präferenz für Prostata-ER sind in vivo vorzugsweise hinsichtlich Knochen-und Uteruswirkung zugunsten der Wirkung am Knochen dissoziiert.

Substanzen mit höherer Bindung an den Rattenprostata-verglichen mit dem Rattenuterus-Estrogenrezeptor sind außerdem potenter hinsichtlich Erhöhung der Expression von Serotoninrezeptor und-transporter, im Vergleich zu ihrem positiven Effekt auf die LH-Ausschüttung.

Knochenuntersuchungen 3 Monate alte weibliche Ratten werden ovarektomiert und unmittelbar nach der Operation 28 Tage lang 1 mal täglich mit der Testverbindung behandelt. Die Applikation erfolgt subcutan in Arachisöl/Ethanol. Die Tiere werden am Tag nach der letzten Applikation getötet und Tibia sowie die Uteri entnommen. Die Uteri werden gewogen, fixiert und für histologische Untersuchungen aufgearbeitet. Die Bestimmung der Knochendichte erfolgt ex vivo an präparierten Langknochen mittels pQCT (Quantitative Computertomographie). Die Messungen werden im Abstand von 4-6 mm vom Gelenkkopf der proximalen Tibia durchgeführt.

Durch die Ovarektomie vermindert sich die Dichte des trabekulären Knochens im gemessenen Bereich von ca. 400 mg Ca2+/cm3 auf ca. 300 mg Ca2+/cm3. Durch die Behandlung mit einer Verbindung der aligemeinen Formel I gemäß vorliegender Erfindung wird der Abbau der Knochendichte verhindert bzw. gehemmt. Gemessen wurde die Knochendichte an der proximalen Tibia.

In vivo spiegelt sich die höhere Bindungsaffinität zu Estrogenrezeptor aus Rattenprostata als zu Estrogenrezeptor aus Rattenuterus vorzugsweise in deutlich niedrigeren Mengen der erindungsgemäßen Verbindungen wider, die eine 50% ige Knochenprotektion bewirken im Vergleich zu den Mengen, die eine 50% ige Uterusstimulation bewirken, bezogen auf den Knochenmasseveriust, der in ovarektomierten, unbehandelten weiblichen Ratten 28 Tage nach der Ovarektomie im Unterschied zu sham-oprierten, intakten Tieren meßbar ist.

Die Gefäßwirkung der erfindungsgemäßen Estrogene wird im Modell der ApoE- Knockout-Maus, wie von R. Elhage et al., 1997, beschrieben, sowie im Modell der ballonkatheterinduzierten Gefäßschädigung (Restenosemodell) ermittelt (Elhage R. et al. 1997, Arteriosclerosis, Thrombosis, and Vascular Biology 17 : 2679-2684).

Zum Nachweis der Wirkung von Estrogenen auf die Gehirnfunktion wird die Oxytocin-, Oxytozinrezeptor-oder Vasopressin-mRNA-Expression als Surrogatparameter verwendet (Hrabovszky E et al. 1998, Endocrinology 1339 : 2600- 2604). Ovariektomierte Ratten werden über 7 Tage mit der Testsubstanz oder Vehikel behandelt (Applikation : subkutan oder oral, 6-mal täglich). Am Tag 7 nach der ersten Applikation werden die Tiere dekapitiert, das Uterusgewicht wird bestimmt und der Oxytocin-, Oxytozinrezeptor-oder Vasopressin-mRNA Spiegel wird mittels in situ Hybridisierung an geeigneten Gehirnschnitten untersucht. Es werden die ED50- Werte hinsichtlich Stimulierung von Utersuswachstum und Induktion der Oxytozinrezeptor mRNA bestimmt.

Eine andere Möglichkeit, die dissoziierte Estrogenwirkung der erfindungsgemäßen Substanzen in vivo nachzuweisen, besteht darin, nach Einmalapplikation der Substanzen bei Ratten Effekte auf die Expression von 5HT2a-Rezeptor-und Serotonintransporter-Protein-und mRNA-Level in ERß-reichen Gehirnarealen zuvermessen. Vergleichend zum Effekt auf Serotoninrezeptor-und Transporterexpression wird der Effekt auf die LH-Sekretion gemessen. Substanzen mit höherer Bindung an den Rattenprosta-verglichen mit dem Rattenuterusestrogenrezeptor sind potenter hinsichtlich Erhöhung der Expression von Serotoninrezeptor-und transporter, im Vergleich zu ihrem positiven Effekt auf die LH-Ausschüttung. Die Dichte von Serotoninrezeptor und-Transporter wird an Gehirnschnitten mittels radioaktiver Liganden, die entsprechende mRNA mittels in situ Hybridisierung bestimmt. Die Methode ist in der Literatur beschrieben : G. Fink & B. E. H. Sumner 1996 Nature 383 : 306 ; B. E. H. Sumner et al. 1999 Molecular Brain Research, in press.

In Übereinstimmung mit ihrer stärkeren Bindung an den Rattenprostata-im Vergleich zum Rattenuterus-Estrogenrezeptor führen die erfindungsgemäßen Substanzen A, B, C, D und E zu einer erhöhten Expression des Serotoninrezeptors und- transporters.

Herstellung der erfindungsgemäl3en Verbindungen Die erfindungsgemäßen Verbindungen der aligemeinen Formel I (bzw. l') werden wie in den Beispielen beschrieben hergestellt. Durch analoge Vorgehensweise unter Verwendung homologer Reagenzien zu den in den Beispielen beschriebenen Reagenzien lassen sich weitere Verbindungen der allgemeinen Formel 1'erhalten.

Veretherung und/oder Veresterung freier Hydroxygruppen erfolgt nach dem Fachmann gängigen Methoden.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen können an den Kohlenstoffatomen 6, 7, 11, 15, 16 und 17 als a, ß-Stereoisomere vorliegen. Bei der Herstellung der Verbindungen gemäß den beschriebenen Verfahren fallen die Verbindungen meist als Gemische der entsprechenden a,-lsomeren an. Die Gemische lassen sich beispielsweise durch chromatographische Verfahren trennen.

Gemäß der aligemeinen Formel I mögliche Substituenten können bereits in der endgültigen Form oder in Form eines Vorläufers schon im Ausgangsprodukt, einem bereits dem gewünschten Endprodukt entsprechend substituierten Estron, vorhanden sein.

So ist die Einführung eines Substituenten bzw. reaktiven Vorläufers am Kohlenstoffatom 7 durch nukleophile Addition des Substituenten bzw. Vorläufers an ein 6-Vinylsulfon möglich (DE 42 18 743 A1). Hierbei werden in unterschiedlichen Anteilen, abhängig von den Reaktionspartnern und den gewählten Reaktionsbedingungen, 7a-und 7ß-substituierte Verbindungen erhalten, die sich beispielsweise durch chromatographische Verfahren trennen lassen.

17-Substituenten werden, ebenfalls nach bekannten Verfahren, durch nukleophile Addition des gewünschten Substituenten oder eines reaktiven Vorläufers davon, eingeführt und gegebebenenfalls weiter aufgebaut.

Die erfindungsgemäßen 8D-substituierten Estratrien-Carbonsäureester werden in Analogie zu ebenfalls bekannten Verfahren aus den entsprechenden Hydroxysteroiden hergestellt (siehe z. B. Pharmazeutische Wirkstoffe, Synthesen, Patente, Anwendungen ; A. Kleemann, J. Engel', Georg Thieme Verlag Stuttgart 1978. Arzneimittel, Fortschritte 1972 bis 1985 ; A. Kleemann, E. Lindner, J. Engel (Hrsg.), VCH 1987, S. 773-814).

Die erfindungsgemäßen Estratrien-Sulfamate sind in an sich bekannter Weise aus den entsprechenden Hydroxy-Steroiden durch Veresterung mit Sulfamoylchloriden in Gegenwart einer Base zugänglich (Z. Chem. 15, 270-272 (1975) ; Steroids 61, 710- 717 (1996)).

Nachfolgende Acylierung der Sulfamidgruppe führt zu den erfindungsgemäßen (N- Acyl) sulfamaten, für die bereits im Falle der Abwesenheit eines 8-Substituenten pharmakokinetische Vorteile nachgewiesen wurden (vgl. DE 195 40 233 A1).

Die regioselektive Veresterung von polyhydroxylierten Steroiden mit N-substituierten und N-unsubstituierten Sulfamoylchloriden erfolgt nach partielle Schutz derjenigen Hydroxylgruppen, die unverestert bleiben sollen. Als Schutzgruppen mit hierfür geeigneter selektiver Reaktivität haben sich Silylether erwiesen, da diese unter den Bedingungen der Sulfamatbildung stabil sind und die Sulfamatgruppe intakt bleibt, wenn die Silylether zur Regenerierung der restlichen im Molekül noch enthaltenen Hydroxylgruppe (n) wieder abgespalten werden (Steroids 61, 710-717 (1996)).

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Sulfamate mit einer oder mehreren zusatzlichen Hydroxylgruppen im Molekül ist auch dadurch möglich, daß man von geeigneten Hydroxy-Steroidketonen ausgeht. Zunächst werden, je nach Zielstellung, eine oder mehrere vorhandene Hydroxylgruppen einer Sulfamoylierung unterworfen.

Dann können die Sulfamatgrupen gegebenenfalls mit einem gewünschten Acylchlorid in Gegenwart einer Base in die betreffenden/N-Acyl) sulfamate überführt werden. Die nunmehr vorliegenden Oxosulfamate oder Oxo- (N-acyl) sulfamate werden durch Reduktion in die entsprechenden Hydroxysulfamate bzw. Hydroxy- (N- acyl) sulfamate umgewandelt (Steroids 61, 710-717 (1996)). Als geeignete Reduktionsmittel kommen Natriumborhydrid und der Boran-Dimethylsulfid-Komplex in Frage.

Funktionalisierungen am Kohlenstoffatom 2 sind beispielsweise durch elektrophile Substitution nach vorheriger Deprotonierung der Position 2 des entsprechenden 3- (2- Tetrahydropyranyl)-oder 3-Methylethers mit einer Lithium-Base (z. B. Methyllithium, Butyllithium) möglich. So kann zum Beispiel ein Fluoratom durch Umsetzung des C- H-aktivierten Substrats mit einem Flourierungsreagenz wie N-Fluormethansulfonimid (WO 94/24098) eingeführt werden.

Die Einführung variabler Substituenten in die Ringe B, C und D des Estratriengerüstes kann prinzipiell nach der dem Fachmann bekannten chemischen Lehre erfolgen, mit der die entsprechenden, in 8-Stellung nicht substituierten Estratrienderivate hergestellt werden (siehe unter anderem : Steroide, L. F. Fieser, M.

Fieser, Verlag Chemie, Weinheim/Bergstr., 1961 ; Organic Reactions in Steroid Chemistry, J. Fried, J. A. Edwards, Van Nostrand Reinhold Company, New York, Cincinnati, Toronto, London, Melbourne, 1972 ; Medicinal Chemistry of Steroids, F. J.

Zeelen, Elsevier, Amsterdam, Oxford, New York, Tokyo, 1990). Das betrifft beispielsweise die Einführung von Substituenten, wie Hydroxyl-oder Alkyloxygruppen, Alkyl, Alkenyl-oder Alkinylgruppen oder Halogen, insbesondere Fluor.

Substituenten gemäß, der allgemeinen Formel I können aber auch auf der Stufe der bereits in 8-Stellung substituierten Estratriene eingeführt werden. Dies kann insbesondere bei Mehrfachsubstitution der gewünschten Endverbindung sinnvoll bzw. erforderlich sein.

Die nachfolgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung der Erfindung.

Die allgemeinen Syntheserouten für diese Beispiele sind in den Schemata 1 bis 3 gezeigt.

Als Ausgangsmaterial für derartige Synthesen dienen 11-Keto-estratetraenderivate der Art 1 bzw. 2 (US 3491089, Tetrahedron Letters, 1967, 37, 3603.), welche bei der Umsetzung mit Diethylaluminiumcyanid stereoselektiv in Position 8ß substitiuiert werden. Durch anschließende Reduktion der Carbonylfunktion an C (11) und Eliminieren der entstandenen Hydroxylgruppe gelangt man zu 8ß-substituierten Estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraenen, die wiederum in 8ß-Aldehyde überführbar sind. Eine Funktionalisierung, z. B. durch Wittig-Reaktionen mit nachfolgendem Entfernen der Schutzgruppen, führt zu den erfindungsgemäßen 8ß-Steroiden.

Die bei dieser Sequenz zunächst erhaltenen 11-oxygenierten Estradiolderivate lassen sich, wie auch die Doppelbindung C (9)-C (11), nach dem Fachmann bekannten Methoden weiter zu vielfältigen Substitutionsmustern am Steroid umsetzen. Beispielsweise kann eine 1 la-Hydroxygruppe nach dem von Vorbrüggen et al. beschriebenen Verfahren in ein 11 ß-Fluoratom überführt werden.

Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Derivate der 8ß-substituierten Estra- 1, 3, 5 (10)-trien-3, 164-diole ohne 17-Substituenten findet vor allem die folgende Synthesestrategie Verwendung. Hierbei wird die 8D-Carbonylfunktion als Acetal geschützt. Nach anschließender Oxidation, kann das 17-Ketosteroid in ein Sulfonylhydrazon überführt werden, im einfachsten Falle durch Umsetzung mit Phenylsulfonylhydrazid. Durch eine Abbaureaktion erfolgt die Bildung des C (16)- C (17) Olefins (Z. Chem. 1970, 10, 221-2 ; Liebigs Ann. Chem. 1981, 1973-81), an das in regio/stereokontrollierter Weise Hypobromid angelagert wird. Reduktive Dehalogenierung und Entfernung der Acetalschutzgruppe an 8 geben den Weg für Transformationen zu den erfindungsgemäßen Verbindungen frei. Die nach dieser Art erhältlichen 1 6ß-Alkohole können durch bekannte Methoden in das 16a-Epimer überführt werden (Synthesis 1980, 1) Eine weitere Variante für die Einführung der Hydroxylgruppe an C-Atom 16 besteht in der Hydroborierung der 16 (17)-Doppelbindung mit sterisch anspruchsvollen Boranen.

Von dieser Reaktion ist bekannt, daß sie zu 16-oxygenierten Produkten führt (Indian J. Chem. 1971, 9, 287-8). Dementsprechend ergibt die Umsetzung der Estra- 1, 3, 5 (10), 16-tetraene 17 mit 9-Borabicyclo [3. 3. 1] nonan nach der Oxidation mit alkalischem Wasserstoffperoxid 16a-Hydroxyestratriene. In untergeordnetem Maße werden bei dieser Reaktion die epimeren 16ß-Hydroxysteroide gebildet. Weitere Transformationen am 8ß-Substituenten führen dann zu den erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel 1.

Charakteristische, aber nicht einschränkende Syntheseverfahren, die zur Schaffung repräsentativer Substitutionsmuster am Estrongerüst, auch in Kombination zu mehreren Substituenten, nützlich sind, finden sich etwa in : C (1) J. Chem. Soc.

(C) 1968, 2915 ; C (7) Steroids 54, 1989, 71 ; C (8a) Tetrahedron Letters 1991, 743 ; C (8ß) Tetrahedron Letters 1964, 1763 ; J. Org. Chem. 1970, 35, 468 ; C (11) J. Steroid Biochem. 31, 1988, 549 ; Tetrahedron 33, 1977, 609 und J. Org. Chem. 60, 1995, 5316 ; C (9) DE-OS 2035879 ; J. Chem. Soc. Perk. 1 1973, 2095 ; C (15) J. Chem. Soc.

Perk. 1 1996, 1269.) ; C (13a) Mendeleev Commun. 1994, 187 ; C (14ß) Z. Chem. 23, 1983, 410.

In den Beispielen und den Schemata gelten die folgenden Abkürzungen : THF = Tetrahydrofuran ; THP = Tetrahydropyran-2-yl ; DHP = Dihydropyran ; DMSO = Dimethylsulfoxid ; MTBE = Methyl-tert.-butylether ; DIBAH = Diisobutyl- aluminiumhydrid ; LTBAH = Lithium-tri-tert.-butoxyaluminiumhydrid ; Beispiel 1 3-Methoxy-l 7ß- (tetrahydropyran-2-ytoxy)-estra-1, 3, 5 (10), 8-tetraen-11-on (2) Zu 15. 29 g 11-Keto-3-methoxy-estra-1, 3, 5 (10), 8-tetraen-17ß-ol (1) in 35 ml Dichlor- methan wurden bei Raumtemp. 47 ml Dihydropyran und 0. 96 g Pyridintoluolsulfonat gegeben und 2 h gerührt. Danach wurde die Reaktionslösung mehrmals mit ges.

Natriumhydrogencarbonatlösung geschüttelt, mit Wasser gewaschen und mit Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum abgedampft und der Rückstand an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester = 8/2) gereinigt. So wurden 16. 8 g (83 %) leicht gelbliches, zähes Öl erhalten.

8ß-Cyano-3-methoxy-17ß-(tetrahydropyran-2-yloxy)-estra- 1, 3, 5 (10)-trien-11-on (3) Bei einer Temp. von-5° C wurden unter Argon zu einer Lösung von 24. 5 g 11- Ketosteroid 2 in 330 mi Toluol 195 ml Diethylaluminiumcyanid (1. 0 M, in Toluol) hinzugetropft und 1. 5 h unter fortgesetzter Kühlung gerührt. Dann wurde die Mischung auf 470 mi eisgekühlte 1 N Natronlauge gegossen, 1 h gerührt, mehrmals mit Essigester extrahiert, die gesammelten organischen Phasen mit Wasser und Brine gewaschen und mit Magnesiumsulfat getrocknet. Die Chromatographie des Eindampfrückstandes an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester = 4/1) ergab 3 als Schaum in einer Ausbeute von insgeamt 12. 0 g (37 %).

8ß-Cyano-3-methoxy-17ß-(tetrahydropyran-2-yl oxy)-estra-1, 3, 5 (10)-trien-11-ol (4) Eine Lösung von 33. 1 g Steroid 3 in 400 ml THF wurde auf 0° C abgekühit, portionsweise mit 51. 0 g LTBAH versetzt und die Lösung 1 h unter fortgesetzter Kühlung und 1 h bei Raumtemp. gerührt. Zur Reaktionslösung wurden bei 0° C 25 ml ges. Natriumhydrogencarbonatlösung getropft, der enstandene Niederschlag durch Filtration über Celite abgetrennt und das Filtrat weitestgehend eingeengt. Der Rückstand wurde mehrmals mit Essigester extrahiert, die gesammelten organischen Phasen anschließend mit Brine gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel i. Vak. entfernt. Auf diese Weise wurden 27. 6 g (97 %) schaumiges 4 erhalten, welches ohne weitere Reinigung in die nächste Stufe eingesetzt wurde.

8ß-Cyano-3-methoxy-17ß-(tetrahydropyran-2-yloxy)-estra- 1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen (5) Zu einer Lösung von 27. 6 g 4 in 275 ml Pyridin wurden bei einer Temp. von 0-5° C 27. 6 ml Phosphoroxychlorid zugetropft und weitere 1. 5 h bei dieser Temp. gerührt.

Danach wurde das Gemisch in einen Tropftricher überführt und zu einer eisgekühlten, ges. Natriumhydrogencarbonatlösung getropft. Anschließend wurde mit Dichlormethan extrahiert, die gesammelten organischen Phasen mit Brine gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel i. Vak. entfernt.

Auf diese Weise wurd 23. 5 g (89 %) fast farbloses, schaumiges 5 erhalten, welches ohne weitere Reinigung in die nächste Stufe eingesetzt wurde.

8ß-Carbonyl-3-Methoxy-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-17ß-ol (6) Zu 11. 4 g des 8D-Cyano-steroides 5 in 70 mi Toluol wurden unter Argon bei 0° C eine Lösung von 41 ml DIBAH in 100 ml Toluol getropft und 1. 5 h bei dieser Temp. gerührt. Die Lösung wurde bei 0°C nacheinander mit 33 mi Ethanol, 33 ml Ethanol- Wassergemisch (v/v = 1/1) und 120 mi halbkonz. Salzsäure versetzt und dann 2 h zum Rückfluß erhitz. Das Gemisch wurde mehrmals mit Essigester extrahiert, die gesammelten organischen Phasen mit Wasser gewaschen, mit Magnesiumsulfat getrocknet und i. Vak. zur Trockene eingeengt. Durch Chromatographie des Rückstandes an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester = 3/2) wurden 3. 21 g (35 %) schaumiges 6 erhalten.

3-Methoxy-8ß-Methyl-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-17ß-ol (7a) Zu einer Lösung von 225 mg Kaliumhydroxid in 3. 5 ml Triethylenglykol wurden bei Raumtemp. 0. 18 ml Hydraziniumhydroxid (80 % ig, mit Wasser) und 50 mg 8ß- Carbonyl-3-Methoxy-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-17ß-ol (6) in 6. 5 ml Triethylen- glykol gegeben und 2 h auf 200° C erwärmt. Nach dem Abkühlen wurde nacheinander mit 10 ml Wasser und 3 ml 10 % iger Schwefelsäure versetzt. Das Gemisch wurde mehrmals mit Ether extrahiert, die gesammelten organischen Phasen mit Wasser gewaschen, mit Magnesiumsulfat getrocknet und am Rotations- verdampfer zur Trockene eingeengt. Die Chromatographie des Rückstandes an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester = 8/2) ergab 36 mg (79 %) 3-Methoxy-8ß-methyl-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-17ß-ol vom Schmp. 168 ° C.

Beispiel 2 Die Synthese von Substanz 7a wurde unter Beispiel 1, 1. 1-1. 6 beschrieben.

3-Methoxy-8ß-methyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol (8a) 75 mg 3-Methoxy-8ß-methyl-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-17ß-ol (7a) wurden in einem Lösungsmittelgemisch aus 3. 5 ml THF und 1. 5 ml Methanol gelost und mit 75 mg Palladium (10% ig, auf Magnesiumcarbonat) 3. 75 h bei Raumtemp. unter Wasserstoffatmosphäre gerührt. Dann wurde die Reaktionslösung über Celite filtriert, das Filtrat am Rotationsverdampfer zur Trockene eingeengt und das so erhaltene DC-einheitliche, schaumige Produkt (74 mg, 98 %) ohne weitere Reinigung in die nächste Stufe eingesetzt.

8ß-Methyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol (8b) 74 mg 3-Methoxy-8ß-methyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol wurden in 3 mi wasserfreiem Toluol gelöst, auf 0° C abgekühlt und unter Argon vorsichtig mit 0. 6 mi DIBAH versetzt. Die Reaktionsmischung wurde langsam zum Rückfluß erhitzt und diese Temp. für 3. 5 h gehalten. Danach wurde erneut auf 0° C abgekühlt, die Lösung nacheinander mit 2 ml Ethanol, 2 ml Ethanol-Wassergemisch (v/v = 1/1) und 2 ml halbkonz. Salzsäure versetzt und mehrmals mit Essigester extrahiert. Die gesammelten organischen Phasen wurden mit Wasser neutral gewaschen, mit Magnesiumsulfat getrocknet und i. Vak. zur Trockene eingeengt. Es wurden 70 mg (99 %) farblose Kristalle vom Schmp. : 168-170° C erhalten.

Beispiel 3 Die Synthese von Substanz 6 wurde unter Beispiel 1, 1. 1-1. 5 beschrieben.

8ß-Carbonyl-3-methoxy-17ß-(tetrahydropyran-2-yloxy)-est ra-1, 3, 5 (10), 9 (11)- tetraen (9) Eine Lösung von 500 mg 6 in 10 ml Dichlormethan wurde mit 1. 45 ml 3, 4-Dihydro- 2H-pyran und 28 mg (0. 11 mmol) Pyridintoluolsulfonat versetzt und 16 h bei Raumtemp. gerührt. Die Mischung wurde nacheinander mehrmals mit ges. Natrium- hydrogencarbonatlösung und Wasser gewaschen und die organische Phase, nach dem Trocknen mit Magnesiumsulfat, i. Vak. zur Trockene eingedampft. Das Produkt 9 fiel als Schaum in einer Ausbeute von 527 mg (86 %) an.

3-Methoxy-17ß-(tetrahydropyran-2-yloxy)-8ß-vinyl-estra- 1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen (10a) Eine Lösung von 585 mg 8D-Carbonyl-3-methoxy-17ß-(tetrahydropyran-2-yloxy)- estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen in 25 ml DMSO wurde unter Argon zunächst mit 4. 92 g Methyltriphenylphosphoniumbromid, dann vorsichtig mit 394 mg Natriumhydrid (80% ig, in Paraffinöl) versetzt und anschließend für 2 h langsam auf eine Innentemp. von 55 °C erwärmt. Nach dem Abkühlen wurden 25 ml Wasser hinzugetropft, mehrmals mit Dietylether extrahiert, mit Wasser gewaschen und die gesammelten organischen Phasen mit Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels wurde der Rückstand durch Chromatographie an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/MTBE = 30/1) gereinigt. Es wurden 520 mg (89 %) 8ß-Vinylsteroid in Form eines farblosen Schaumes erhalten.

8ß-Vinyl-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-3, 17-diol (lita) 550 mg 3-Methoxy-17ß-(tetrahydropyran-2-yloxy)-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11 F tetraen wurden nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift 19. umgesetzt. Die Ausbeute an farblosen Kristallen vom Schmp. : 149-150° C betrug 315 mg (76 %). zip (2, 2-Difluorvinyl)-3-methoxy-17ß-(tetrahydropyran-2-yloxy)-est ra- 1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen (10b) Eine Lösung von 0. 22 ml Diethyl (difluormethyl) phosphonat in 0. 4 ml n-Pentan und 2 mi 1, 2-Dimethoxyethan wurden unter Argon auf-78° C gekühlt, mit 0. 82 ml tert.- Butyllithiumlösung (1. 7 M, in n-Pentan) versetzt und 0. 25 h bei dieser Temp gerührt.

Bei gleicher Temp. wurde nun eine Lösung aus 220 mg 8ß-Carbonyl-3-methoxy-17ß- (tetrahydropyran-2-yloxy)-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen in 3. 5 ml 1, 2-Dimethoxyethan und 0. 58 ml n-Pentan hinzugetropft und mit fortgesetzter Kühlung 0. 5 h gerührt.

Danach wurde zunächst auf Raumtemp. erwärmt und anschließend unter Abdestillieren des n-Pentans für 1 h auf eine Innentemp. von 84° C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde der Ansatz auf 20 ml Eiswasser gegossen, vom hellbraunen Niederschlag abfiltriert, mit Dichlormethan extrahiert und die gesammelten organischen Phasen mit Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels wurde der Rückstand durch Chromatographie an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/MTBE = 30/1) gereinigt. Die Ausbeute an öligem, fast farblosem Steroid betrug 108 mg (46 %).

8ß-(2, 2-Difluorvinyl)-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen-3, 17ß-diol (11 b) 105 mg 8ß- (2, 2-Difluorvinyl)-3-methoxy-17ß- (tetrahydropyran-2-yloxy)-estra- 1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen wurden nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift 19. zur Etherspaltung mit DIBAH/Säure umgesetzt. Die Ausbeute an farblosen Kristallen vom Schmp. : 103-106° C betrug 75 mg (93 %).

Beispiel 4 Die Synthese von Substanz 9 wurde unter Beispiel 3, 3. 1 beschrieben.

8ß-Carbonyl-3-methoxy-17ß-(tetrahydropyran-2-yloxy)-est ra-1, 3, 5 (10)-trien (12) 1. 73 g 9 wurden in 75 ml Lösungsmittelgemisch aus THF und Methanol (v/v = 7/3) gelöst und mit 1. 0 g Palladium (10% ig, auf Magnesiumcarbonat) 3. 75 h bei Raumtemp. unter Wasserstoffatmosphäre gerührt. Dann wurde die Reaktionslösung über Celite filtriert, das Filtrat am Rotationsverdampfer zur Trockene eingeengt und das so erhaltene DC-einheitliche, helle Öl ohne zusätzliche Reinigung für weitere Umsetzungen eingesetzt.

3-Methoxy-17ß-(tetrahydropyran-2-yloxy)-8ß-vinyl-estra- 1, 3, 5 (10)-trien (13a) Eine Lösung von 2. 47 g 8ß-Carbonyl-3-methoxy-17ß-(tetrahydropyran-2-ylOxy)-estra- 1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen in 100 ml DMSO wurde unter Argon zunächst mit 19. 80 g Methyltriphenylphosphoniumbromid, dann vorsichtig mit 1. 58 g Natriumhydrid (80% ig, in Paraffinöl) versetzt und anschließend für 2 h langsam auf eine Innentemp. von 55 °C erwärmt. Nach dem Abkühlen wurden 100 ml Wasser hinzugetropft, mehrmals mit Dietylether extrahiert, mit Wasser gewaschen und die gesammelten organischen Phasen mit Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels wurde der Rückstand durch Chromatographie an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/MTBE = 30/1) gereinigt. Es wurden 1. 91 g (78 %) 8ß-Vinylsteroid als farbloser Schaum erhalten.

8ß-Vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol (14a) 1. 86 g 3-Methoxy-17ß-(tetrahydropyran-2-yloxy)-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien wurden nach der aligemeinen Arbeitsvorschrift 19. umgesetzt. Das rohe 8ß-Vinyl-estra- 1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol wurde nach einer Reinigung an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester = 7/3) in Form farbloser Kristalle vom Schmp. : 163-165° C in einer Ausbeute von 1. 20 g (86 %) erhalten.

8ß-(2, (2, 2-Difluorvinyl)-3-methoxy-17ß- (tetrahydropyran-2-yloxy)-estra-1, 3, 5 (10)- trien (13b) Eine Lösung von 0. 6 ml Diethyl (difluormethyl) phosphonat in 1. 0 ml n-Pentan und 5. 6 ml 1, 2-Dimethoxyethan wurden unter Argon auf-78° C gekühlt, mit 2. 2 ml tert.- Butyllithiumlösung (1. 7 M, in n-Pentan) versetzt und 0. 25 h bei dieser Temp gerührt.

Bei gleicher Temp. wurde nun eine Lösung aus 600 mg 8ß-Carbonyl-3-methoxy-17ß- (tetrahydropyran-3-yloxy)-estra-1, 3, 5 (10), 9 (11)-tetraen in 9. 2 ml 1, 2-Dimethoxyethan und 1. 6 ml n-Pentan hinzugetropft und mit fortgesetzter Kühlung 0. 5 h gerührt.

Danach wurde zunächst auf Raumtemp. erwärmt und anschließend unter Abdestillieren des n-Pentans für 1 h auf eine Innentemp. von 84° C erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde der Ansatz auf 40 ml Eiswasser gegossen, vom hellbraunen Niederschlag abfiltriert, mit Dichlormethan extrahiert und die gesammelten organischen Phasen mit Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels wurde der Rückstand durch Chromatographie an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/MTBE = 30/1) gereinigt. Die Ausbeute an öligem, fast farblosem Steroid betrug 75 mg (12 %).

8ß- (2, 2-Difluorvinyl)-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol (14b) Nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift 19. wurden 78 mg 3-Methoxy-8ß-(2, 2- difluorvinyl)-17ß-(tetrahydropyran-2-yloxy)-estra-1, 3, 5 (10)-trien umgesetzt. Die Ausbeute an farblosen Kristallen vom Schmp. : 154-156° C betrug 56 mg (90 %) Beispiel 5 Die Synthese von Substanz 13a wurde unter Beispiele 4, 4. 2 beschrieben.

8-Ethyl-3-methoxy-17ß-(tetrahydropyran-2-yloxy)-estra-1, 3, 5 (10)-trien 0. 50 g 13a wurden in 25 ml Lösungsmittelgemisch aus THF und Methanol (v/v = 7/3) gelöst und mit 0. 30 g Palladium (10% ig, auf Magnesiumcarbonat) 3. 75 h bei Raumtemp. unter Wasserstoffatmosphäre gerührt. Dann wurde die Reaktionslösung über Celite filtriert, das Filtrat am Rotationsverdampfer zur Trockene eingeengt und der erhaltene, helle Schaum ohne zusätzliche Reinigung in die nächste Stufe eingesetzt.

8ß-Ethyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol (15a, 15b) 330 mg Rohes 8ß-Ethyl-3-methoxy-17ß- (tetrahydropyran-2-yloxy)-estra-1, 3, 5 (10)- trien aus der letzten Stufe wurde nach der aligemeinen Arbeitsvorschrift 6. 1 und 6. 2 umgesetzt. Durch Chromathographie an Kieselgel können aus dem so anfallenden Rohprodukt die epimeren Estratriendiole 15a und 15b in Ausbeuten von 161 mg bzw. 20 mg isoliert werden. Der Schmp. für 15a liegt bei 149-152 °C, der von 15b bei 185-187 °C.

Beispiel 6 3-Methoxy-8-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17-on Eine Lösung von 700 mg 3-Methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17-ol in 30 ml Dichlormethan wurde mit 740 mg Pyridiniumchlorochromat versetzt und 3 h bei Raumtemp. gerührt. Durch Filtration des Reaktionsgemisches über Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester=7/3) und anschließendes Einengen des Filtrates am Rotationsverdampfer wurden 680 mg (98 %) 3-Methoxy-8D-vinyl- estra-1, 3, 5 (10)-trien-17-on als fast farbloser Schaum erhalten, welcher ohne weitere Reinigung in die nächste Stufe eingesetzt wurde.

3-Hydroxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17-on Zu 9. 2 g Pyridiniumhydrochlorid wurden bei 180° C 460 mg 3-Methoxy-8ß-vinyl- estra-1, 3, 5 (10)-trien-17-on gegeben und bei gleicher Temp. 3 h gerührt. Anschießend wurde auf Eis gegossen, der ausgefallene Niederschlag abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die Ausb. an 2-Hydroxy-83-Vinyl-estra- 1, 3, 5 (10)-trien-17-on vom Schmp. : 239-242° C betrug 400 mg (90 %).

Beispiel 7 3-Sulfamoyloxy-8i-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17-on 76 mg 3-Hydroxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17-on wurden in 7 ml Dichlormethan gelost, mit 0. 26 ml 2, 6-Di-tert.-butylpyridin und 221 mg Sulfamoylchlorid versetzt und 1. 5 h bei RT gerührt. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch auf Wasser gegeben und mehrmals mit Dichlormethan extrahiert. Die gesammelten organischen Phasen wusch man mit ges. Natriumchloridlösung, trocknete über Magnesiumsulfat und engte i. Vak. weitestgehend ein. Durch Chromatographie des erhaltenen Rückstandes an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essgester=7/3) wurden 46 mg (48 %) 17-Oxo-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3-yl-amidosulfonat erhalten.

3-Sulfamoyloxy-8i-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol 46 mg 17-Oxo-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3-yl-amidosulfonat wurden in 1. 5 ml THF und 1. 5 ml Methanol gelöst, bei 0°C mit 33 mg Natriumborhydrid versetzt und 1 h bei 0° C gerührt. Dann gab man 0. 2 ml konz. Essigsäure hinzu und engte i. Vak. ein. Der Rückstand wurde in Essigester und Wasser aufgenommen, die organische Phase abgetrennt und die wässrige mehrmals mit Essigester extrahiert. Die gesammelten organischen Phasen wurden mit ges. Natriumchloridlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und i. Vak. eingeengt. Das Rohprodukt wurde durch Chromatographie an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester=6/4) gereinigt und ergab 45 mg (98 %) 17ß-Hydroxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3-yl- amidosulfonat in Form feiner Nädelchen vom Schmp. : 82-86° C.

Beispiel 8 3-Methoxy-8ß-prop-1- (Z)-enyl-17ß- (tetrahydropyran-2-yloxy)-estra-1, 3, 5 (10)-trien Eine Lösung von 100 mg 8ß-Formyl-3-methoxy-17ß-(tetrahydropyran-2-yloxy)-estra- 1, 3, 5 (10)-trien in 5 mi DMSO wurde unter Argon zunächst mit 830 mg Ethyltriphenyl- phosphoniumbromid, dann vorsichtig mit 64 mg Natriumhydrid (80 % ig, in Paraffinöl) versetzt und anschließend für 2 h langsam auf eine Innentemp. von 60° C erwärmt.

Nach dem Abkühlen wurden 10 mi Wasser hinzugetropft, mehrmals mit Essigester extrahiert, die gesammelten organischen Phasen mit Wasser gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels wurde der Rückstand durch Chromatographie an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester=30/1) gereinigt. Es wurden 24 mg (23 %) 8ß-Propenylsteroid in Form eines farblosen Schaumes erhalten.

8ß-Prop-1- (Z)-enyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol 24 mg 3-Methoxy-8= (prop-1- (Z)-enyl)-17ß- (tetrahydropyran-2-yloxy)- estra- 1, 3, 5 (10)-trien wurden nach den allgemeinen Arbeitsvorschriften zur THP-und 3- Methyletherspaltung umgesetzt. Das rohe 8ß-Prop-1- (Z)-enyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien- 3, 17ß-diol wurde nach einer Reinigung an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester=7/3) in Form farbloser Kristalle vom Schmp. : 119-125° C in einer Ausbeute von 10 mg (66 %) erhalten.

Beispiel 9 3-Methoxy-17a-ethinyl-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol Unter Argon wurden 85 mg 3-Methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17-on in 8 ml THF gelöst, auf-78°C abgekühlt und mit 5. 5 mi Ethinylmagnesiumbromidlösung (0. 5 M in THF) und 100 mg Lithiumacetylid-Ethylendiamin-Komplex versetzt. Unter Erwärmung auf Raumtemp. wurde das Reaktionsgemisch 3 h gerührt, dann auf 0°C abgekühlt und 10 ml ges. Ammoniumchloridlösung versetzt. Das Gemisch wurde mehrmals mit Essigester extrahiert, die gesammelten organischen Phasen mit ges.

Natriumchloridlösung gewaschen gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und i. Vak. eingeengt. Durch Chromatographie des Rückstandes an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester=9 : 1) wurden 30 mg (33 %) öliges 17a-Ethinyl-3-methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol gewonnen.

17a-Ethinyl-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (1 0)-trien-3, 1 7ß-diol Eine Lösung von 15 mg 17a-Ethinyl-3-methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol und 82 mg Tetrabutyl-ammoniumiodid in 2 ml Dichlormethan wurde unter Argon auf- 78° C abgekühlt, mit 0. 3 ml einer Bortrichloridlösung (1 M in Dichlormethan) versetzt und 24 h bei 0°C gerührt. Anschließend wurde die Reaktionslösung zu einer auf 5° C abgekühiten ges. Ammoniumchloridlösung getropft, die Mischung mehrmals mit Diethylether extrahiert, die gesammelten organischen Phasen mit ges. Natrium- chloridlösung gewaschen gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und i. Vak. eingeengt. Durch Chromatographie des Rückstandes an Kieselgel (Lösungs- mittelgemisch : Cyclohexan/Essigester=7 : 3) wurden 5 mg (35 %) 17a-Ethinyl-8ß- vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol gewonnen vom Schmp. 156° C.

Beispiel 10 3-Methoxy-17a-methyl-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-dio ! Zu einer auf-78° C abgekühlten Lösung von 1 mi Methyllithium-Lösung (1. 6 M in Diethylether) wurden unter Argon eine Lösung von 50 mg 3-Methoxy-8ß-vinyl-estra- 1, 3, 5 (10)-trien-17-on in 2 ml wasserfreiem THF getropft, dann 0. 5 mi wasserfreies Dimethylformamid hinzugefügt und unter Erwärmung auf Raumtemp. 1. 5 h gerührt. Das Gemisch wurde mit ges. Natriumhydrogencarbonatlösung versetzt, mehrmals mit Essigester extrahiert, die gesammelten organischen Phasen mit Wasser gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Durch Eindampfen der organischen Phasen wurden 42 mg (80 %) rohes 3-Methoxy-17a-methyl-8ß-vinyl- estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol erhalten, welches ohne weitere Reinigung zur 3- Methyletherspaltung eingesetzt wurde.

17a-Methyl-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (1 0)-trien-3, 1 7ß-diol 40 mg 3-Methoxy-17a-methyl-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol wurden nach der aligemeinen Arbeitsvorschrift zur 3-Methyletherspaltung umgesetzt. Das so erhaltene 17a-Methyl-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol wurde nach einer Reinigung an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester=7/3) in einer Ausbeute von 30 mg (78 %) in vom Schmp. : 129-130° C erhalten.

Beispiel 11 3-Methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17a- (4'-nitro)-benzoat Zu einer Mischung aus 100 mg 3-Methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol, 277 mg Triphenylphosphin, 175 mg 4-Nitrobenzoesäure und 5 ml Toluen wurden 0. 48 ml einer 40 % igen Lösung von Diethylazodicarboxylat in Toluen getropft und 3 h bei 60° C gerührt. Nach dem Abkühlen wurde mehrmals mit Essigester extrahiert, die gesammelten organischen Phasen nacheinander mit ges. Natriumhydrogencarbonat- lösung und ges. Natriumchloridlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und i. Vak. eingeengt. Durch Chromatographie an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : n-Hexan/Essigester=25/1) wurden 84 mg (57 %) gelbliches, öliges 3-Methoxy-8ß- vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17α-(4'-nitro)-benzoat erhalten.

3-Methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17a-ol Eine Lösung von 80 mg 3-Methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17a- (4'-nitro)- benzoat in 12 ml Methanol und 0. 4 ml Wasser wurde mit 480 mg Kaliumcarbonat versetzt und 24 h bei Raumtemp gerührt. Danach wurde i. Vak. weitestgehend eingeengt, der Rückstand in Wasser aufgenommen und mehrmals mit Essigester extrahiert. Die gesammelten organischen Phasen wurden mit ges. Natriumchlorid- lösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und am Rotationsverdampfer eingeengt. Auf diese Weise wurden 40 mg (54 %) 3-Methoxy-8ß-vinyl-estra- 1, 3, 5 (10)-trien-17a-ol erhalten.

8ß-Vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17a-ol 40 mg (0. 13 mmol) 3-Methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17a-ol wurden nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift zur 3-Methyletherspattung umgesetzt. Das dabei erhaltene 8ß-Vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17α-diol wurde nach einer Reinigung an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester=7/3) in einer Ausbeute von 9 mg (24 %) vom Schmp. : 149-151° C erhalten.

Beispiel 12 16-Dimethyl-3-methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17-on Eine auf-40° C gekühite Lösung von 150 mg 3-Methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)- trien-17ß-ol in 6 mi wasserfreiem THF wurde unter Argon mit 1. 2 ml einer Lösung von Lithiumdiisopropylamid (2 M in THF/n-Heptan/Ethylbenzol) versetzt und 1 h bei dieser Temp gerührt. Danach wurden bei gleicher Temp. 0. 24 ml Methyliodid hinzu- gefügt und unter Erwärmung auf Raumtemp. 1 h weiter gerührt. Anschließend wurde auf-5° C abgekühlt, 4 ml 2 N Natronlauge hinzugefügt und das Gemisch mehrmals mit Essigester extrahiert. Die gesammelten organischen Phasen wurden mit Wasser gewaschen, über MgS04 getrocknet und i. Vak. eingeengt.

Das so erhaltene Rohprodukt wurde nochmals unter den gleichen Reaktionsbe- dingungen eingesetzt.

Man erhielt 130 mg (80 %) gelb-braunes, öliges 16-Dimethyl-3-methoxy-8ß-vinyl- estra-1, 3, 5 (10)-trien-17-on als Rohmaterial.

16-Dimethyl-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-ol 130 mg rohes 16-Dimethyl-3-methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17-on wurden nach der allgemeinen Arbeitsvorschrift zur 3-Methyletherspaltung umgesetzt. Das erhaltene Rohprodukt wurde durch Chromatographie an Kieselgel (Lösungsmittel- gemisch : Cyclohexan/Essigester=85/15) gereinigt. Dabei fielen 50 mg (40 %) farbloses, kristallines 16-Dimethyl-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-ol vom Schmp. : 113-123° C (Zers.) an.

Beispiel 13 3-Methoxy-8ß-(prop-1-(E)-enyl)- 17ß- (tetrahydropyran-2-yloxy)-estra-1, 3, 5 (10)-trien Eine auf-78° C abgekühite Mischung aus 4 mi Pentan, 20 ml 1, 2-Dimethoxyethan, 2 ml Diethylethylphosphonat wurde unter Argon mit 8 mi einer 1. 7 M Lösung von tert.

Butyllithium (in Pentan) versetzt und 15 min. bei dieser Temp. gerührt. Danach wurde eine Lösung aus 500 mg 8ß-Formyl-3-methoxy-17ß- (tetrahydropyran-2-yloxy)-estra- 1, 3, 5 (10)-triene in 8 ml 1, 2-Dimethoxyethan und 1. 5 mi Pentan zugetropft, 30 min. unter fortgesetzter Kühlung 1. 5 h unter Erwärmung auf Raumtemp. gerührt.

Anschließend wurde das Pentan abdestilliert und die verbleibende Reaktionslösung 3 h zum Rückfluß erhitzt.

Das Gemisch wurde auf zerstoßenes Eis gegossen und der feine weiße Niederschlag abfiltriert und getrocknet. Nach einer chromatographischen Reinigung an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester=20/1) wurden 275 mg (54%) 3-Methoxy-8ß-(prop-1-(E)-enyl)-17ß-(tetrahydropyran-2-ylox y)-estra-1, 3, 5 (10)- trien in Form eines farblosen Schaumes erhalten.

8ß-Prop-1-(E)-enyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol 275 mg 3-Methoxy-8ß-(prop-1-(E)-enyl)-17ß-(tetrahydropyran-2-ylox y)-estra- 1, 3, 5 (10)-trien wurden nach den allgemeinen Arbeitsvorschriften zur THP-und 3- Methyletherspaltung umgesetzt. Das rohe 8ß-Prop-1-(E)-enyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien- 3, 17ß-diol wurde nach einer Reinigung an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester=8/2) mit einem Schmp. von 110-125° C in einer Ausbeute von 108 mg (52 %) erhalten.

Beispiel 14 3-Methoxy-17a-trifluormethyl-17ß-trimethylsilyloxy-8i-vinyl -estra-1, 3, 5 (10)-trien Eine auf 0° C abgekühite Lösung von 80 mg 3-Methoxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)- trien-17-on in 2 ml THF wurde unter Argon mit 0. 2 mi Trifluormethyltrimethyl-silan, sowie 5 mg Tetrabutylammoniumfluorid Trihydrat versetzt und 24 h bei Raumtemp. gerührt. Die dunkle Reaktionslösung wurde auf eiskaltes Wasser gegossen, mehr- mals mit Essigester extrahiert, mit ges. Natriumchloridlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und i. Vak. eingeengt. Das erhaltene Rohprodukt wurde durch Flash-Chromatographie an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/ Essigester=9/1) gereinigt. Man erhielt 63 mg (54 %) 3-Methoxy-17a-trifluormethyl- 17ß-trimethylsilyloxy-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien als dunkles Öl.

17a-Trifluormethyl-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol Zu einer Lösung von 60 mg 3-Methoxy-17a-trifluormethyl-17ß-trimethylsilyloxy-8ß- vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien in 6 ml THF wurden 1. 26 g Tetrabutylammoniumfluorid Trihydrat gegeben und 2 h bei Raumtemp. gerührt. Dann wurde ges.

Natriumchloridlösung hinzugefügt, mehrmals mit Essigester extrahiert, die gesammelten organischen Phasen über Magnesiumsulfat getrocknet und i. Vak. eingeengt. Der ölige, gelbe Rückstand (50 mg) wurde ohne weitere Reinigung in die nächste Stufe eingesetzt.

Eine auf-78°C abgekühite Lösung von 50 mg rohem 3-Methoxy-17a-trifluormethyl- 8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-17ß-ol in 3 ml Dichlormethan wurde unter Argon nacheinander mit 243 mg Tetrabutylammonium-iodid und 0. 7 ml einer 1 M Bortrichloridlösung in Dichlormethan versetzt und unter Erwärmen auf 0° C 2 h gerührt. Dann wurde das Reaktionsgemisch in eine 5° C kalte ges.

Ammoniumchloridlösung getropft und mehrmals mit Essigester extrahiert. Die gesammelten organischen Phasen wurden mit ges. Natriumchloridlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und i. Vak. eingeengt. Das Rohprodukt (90 mg) wurde durch Chromatographie an Kieselgel (Lösungmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester=7/3) gereinigt. Man erhielt 25 mg (52 %) pulveriges 17a-Trifluormethyl-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol vom Schmp. : 76-79° C.

Beispiel 15 2-Fluor-3, 17ß-bis-(tetrahydropyran-2-yloxy)-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien Zu einer auf-78° C abgekühiten Lösung von 120 mg 3, 17ß-Bis-(tetrahydropyran-2- yloxy)-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien in 4 ml THF wurden unter Argon 3 ml 1. 3 M s- Butyllithiumlösung getropft, 30 min. gerührt und dann unter fortgesetzter Kühlung eine Lösung aus 650 mg N-Fluordibenzolsulfonimid in 4 ml THF zugetropft. Das Reaktionsgemisch wurde zunächst 1 h bei-78° C dann unter Erwärmung auf Raumtemp. noch weitere 16 h gerührt. Die Reaktionslösung wurde auf Eiswasser gegossen, mehrmals mit Essigester extrahiert, die gesammelten organischen Phasen mit ges. Natriumchloridlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und i. Vak. eingeengt. Das dunkle, ölige Rohprodukt (330 mg) wurde ohne weitere Aufreinigung in die nächste Stufe eingesetzt.

2-Fluor-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (l 0)-trien-3, 17p-diol Das ölige Rohprodukt der letzten Stufe wurde in 10 ml Methanol gelöst, mit 1 ml Wasser und 250 mg Oxalsäure Dihydrat versetzt und 1 h auf 60°C erwärmt.

Zur Aufarbeitung wurde mit Essigester verdünnt, nacheinander mit ges.

Natriumhydrogencarbonatlösung und ges. Natriumchloridlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und i. Vak. eingeengt. Das erhaltene Rohprodukt wurde durch Chromatographie an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : Cyclohexan/Essigester =8/2) aufgetrennt. Das so erhaltene 2Fluor-8D-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-3, 17ß-diol (15 mg, 18 %) wies einen Schmp. von 67-73° C auf.

Beispiel 16 3, 1 (tetrahydropyran-2-yloxy)-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-2-ol Zu einer auf-78° C abgekühlten Lösung von 120 mg 3, 17ß-Bis-(tetrahydropyran-2- yloxy)-8ß-vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien in 4 ml THF wurden unter Argon 3 ml 1. 3 M s- Butyllithiumiösung getropft, 30 min. gerührt und dann im Schuss 0. 5 ml Trimethyl- borat zugegeben. Unter Erwärmung auf 0° C wurde 2 h gerührt, dann 2 ml 3 N Natronlauge und 1 ml 30 % iges Wasserstoffperoxid hinzugefügt und schließlich weitere 4 h bei Raumtemp. gerührt.

Das Gemisch wurde mit Wasser verdünnt, ges. Natriumhydrogensulfitlösung hinzugegeben, mehrmals mit Methyl-tert.-butylether extrahiert, die gesammelten organischen Phasen mit ges. Natriumchloridlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und i. Vak. eingeengt. Durch Chromatographie des Eindampfrückstandes an Kieselgel (Lösungsmittelgemisch : n-Hexan/Essigester=9 : 1) wurden 65 mg (52 %) farbloses, öliges 3, 17g-Bis-(tetrahydropyran-2-yloxy)-8D-vinyl- estra-1, 3, 5 (10)-trien-2-ol erhalten.

8ß-Vmy !-estra-1, 3, 5 (10)-trien-2, 3, 17i-triol Das ölige Produkt der letzten Stufe wurde in 3 ml Methanol gelost, mit 0. 3 mi Wasser und 50 mg Oxalsäure-Dihydrat versetzt und 1 h auf 60°C erwärmt.

Zur Aufarbeitung wurde mit Essigester verdünnt, nacheinander mit ges.

Natriumhydrogencarbonatlösung und ges. Natriumchloridlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und i. Vak. eingeengt. Das so erhaltene gelbliche, pulverige 8-Vinyl-estra-1, 3, 5 (10)-trien-2, 3, 17ß-triol (38 mg, 95 %) wies einen Schmp. von 82-85° C (Zers.) auf.

Aligemeine Arbeitsvorschrift zur Etherspaltung von 3-Methoxy-17- (tetrahydropyran-2-yloxy)-estratrienen und-tetraenen zu den entsprechenden 17-Alkoholen durch Säure 1. 0 mmol Steroid werden in 22 mi Aceton gelöst und mit 1. 5 ml 4 N Salzsäure 3 h bei Raumtemp. gerührt. Falls in dieser Zeit kein vollständiger Umsatz erzielt wird wird die Lösung zusätzlich für 1. 5 h auf 50° C erwärmt. Danach wird mit 20 ml Wasser verdünnt, mehrfach mit Dichlormethan extrahiert, die gesammelten organischen Phasen mit Magnesiumsulfat getrocknet und am Rotationsverdampfer das Lösungsmittel abdestilliert. Die auf diese Art hergestellten rohen 17-Hydroxyl- verbindungen fallen als Schäume an und werden direkt weiterverarbeitet.

Aligemeine Arbeitsvorschrift zur Etherspaltung von 3-Methoxy-17- (tetrahydropyran-2-yloxy)-estratrienen und-tetraenen zu den entsprechenden 3, 17-Diolen mit Säure und DIBAH 1, 0 mmol Steroid werden in 15-20 ml wasserfreiem Toluol gelöst, auf 0° C abgekühlt und unter Argon vorsichtig mit 3. 0 mi DIBAH versetzt. Die Reaktionsmischung wird langsam zum Rückfluß erhitzt und diese Temp. für 3. 5 h gehalten. Dann werden zu der auf 0° C abgekühlten Lösung nacheinander vorsichtig 10 mi Ethanol, 10 ml Ethanol-Wassergemisch (v/v = 1/1) und 10 ml halbkonz.

Salzsäure getropft und mehrmals mit Essigester extrahiert. Die gesammelten organischen Phasen werden mit Wasser neutral gewaschen, mit Magnesiumsulfat getrocknet und am Rotationsverdampfer zur Trockene eingeengt. Die Ausbeuten liegen zwischen 90 und 99 %.

Schema 1<BR> Beschreibung der Synthese von 1 in: R.P. Stein, G.C. Buxby, R.C. Smith and H. Smith, #11-Oxygenated Steroids And Process For<BR> Their Preparation", US 3491089, pATENTED 20.01.1970. OH OTHP OTHP OTHP DHP I H ; Hz I Pd Wittig < I-> I->- 6 9 12 R R 12 13a : R = H R R 13b : R = F Wittig 13b : R F OH OTHP OH DIBAH/A OH R A e _, I _, I H,. I HO O HO HO R R R R R R P=H 10a : R=H15a : 9a-H 14a : R = H 11 R=F 10b : R=F15b : 911-H 14b : R = F Schema 2 Schema 3