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Title:
INKING UNIT OF A PRINTING UNIT, PRINTING UNIT AND METHOD FOR OPERATING A PRINTING UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/056711
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to inking units (03; 13) of a printing unit (01) having at least one first inking unit roll (17; 27), and having a second inking unit roll (18; 28), which can be pivoted between the first inking unit roll (17; 27) and a third inking unit roll (19) at a distance from the first inking unit roll (17; 27), wherein a pivot drive for pivoting the second inking unit roll (19) is provided with a drive means (32; 67), which is mechanically independent from the rotation of printing unit cylinders (02; 04; 12; 14) and inking unit rolls (17; 18; 19; 22; 23; 23; 24; 27; 28) provided in the printing unit (01), wherein the screwing down force for the first and/or third inking unit rolls (17; 19) can be set by predefining and/or changing a setpoint value relating to the drive force of the drive means (32; 67) remotely by acting an adjustment means (52; 69).

Inventors:
FRANZ SEBASTIAN (DE)
KRESS PATRICK (DE)
SCHWITZKY VOLKMAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/069687
Publication Date:
April 17, 2014
Filing Date:
September 23, 2013
Export Citation:
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Assignee:
KOENIG & BAUER AG (DE)
International Classes:
B41F31/14; B41F13/00; B41F31/15; B41F31/26
Foreign References:
EP1916110A22008-04-30
DE10152839A12002-06-13
DE10259495B42010-09-02
DE3935215A11990-05-03
EP1996403B12011-05-11
DE19511488A11996-10-02
DE1761394B11972-02-03
DE29807042U11998-06-25
DE2144636B21980-07-03
EP0158945A21985-10-23
DE19828142A11999-12-30
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Claims:
Ansprüche

1 . Farbwerk (03; 13) eines Druckwerks (01 ) mit wenigstens einer ersten

Farbwerkswalze (17; 27), und mit einer zwischen der ersten Farbwerkswalze (17;

27) und einer von der ersten Farbwerkswalze (17; 27) beabstandeten dritten Farbwerkswalze (19) hin und her verschwenkbaren zweiten Farbwerkswalze (18;

28) , wobei ein Schwenkantrieb zum Verschwenken der zweiten Farbwerkswalze (19) mit einem Antriebsmittel (32; 67) vorgesehen ist, welches mechanisch unabhängig ist von der Rotation im Druckwerk (01 ) vorgesehener

Druckwerkszylinder (02; 04; 12; 14) und Farbwerkswalzen (17; 18; 19; 22; 23; 23; 24; 27; 28), dadurch gekennzeichnet, dass die Anstellkraft zur ersten und/oder zur dritten Farbwerkswalze (17; 19) eingestellt werden kann, indem ein die

Antriebskraft des Antriebsmittels (32; 67) betreffender Sollwert durch Einwirken auf ein Stellmittel (52; 69) fernbetätigt vorgebbar und/oder veränderbar ist.

2. Farbwerk nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (32;

67) als durch Beaufschlagung mit einem Druckfluid betriebener oder betreibbarer Linear- oder Drehantrieb (32) ausgebildet und die Anstellkraft zur ersten und/oder zur dritten Farbwerkswalze (17; 19) durch Einstellen oder Variation eines

Druckniveaus des Antriebsmittels (32) einstellbar ist.

3. Farbwerk nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (32;

67) als Elektroantrieb (67) ausgebildet und die die Anstellkraft zur ersten und/oder zur dritten Farbwerkswalze (17; 19) durch Einstellen oder Variation des oder zumindest eines maximalen abtriebseitigen Drehmomentes (M) des Antriebsmittels (32) einstellbar ist.

4. Farbwerk (03; 13) eines Druckwerks (01 ) mit wenigstens einer ersten

Farbwerkswalze (17; 27), und mit einer zwischen der ersten Farbwerkswalze (17; 27) und einer von der ersten Farbwerkswalze (17; 27) beabstandeten dritten Farbwerkswalze (19) hin und her verschwenkbaren zweiten Farbwerkswalze (18; 28), wobei ein Schwenkantrieb zum Verschwenken der zweiten Farbwerkswalze (19) mit einem Antriebsmittel (32; 67) vorgesehen ist, welches mechanisch unabhängig ist von der Rotation im Druckwerk (01 ) vorgesehener

Druckwerkszylinder (02; 04; 12; 14) und Farbwerkswalzen (17; 18; 19; 22; 23; 23; 24; 27; 28), dadurch gekennzeichnet, dass die Anstellkraft zur ersten und/oder zur dritten Farbwerkswalze (17; 19) durch Einstellen oder Variation eines Druckniveaus des als durch Beaufschlagung mit einem Druckfluid betriebener oder betreibbarer Linear- oder Drehantrieb (32) ausgebildeten Antriebsmittels (32) oder durch

Einstellen oder Variation des oder zumindest eines maximalen abtriebseitigen Drehmomentes (M) des als drehmomentregel- oder zumindest -begrenzbarer Elektroantrieb (67) ausgebildeten Antriebsmittels (32) einstellbar ist.

Farbwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Einstellen über ein dem Antriebsmittel (32; 67) zugeordnetes Stellmittel (52; 69) erfolgt.

Farbwerk nach Anspruch 1 , 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (32; 67) durch die Sollwertvorgabe im Hinblick auf seine abtriebseitige Antriebskraft einstellbar ausgebildet ist.

Farbwerk nach Anspruch 1 , 2, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (32) als ein durch Beaufschlagung mit einem Druckfluid betriebener Linear- oder Drehantrieb (32) ausgeführt ist, und dass als Sollwert ein Druckniveau des Druckfluids fernbetätigt einem als Druckregelventil (52) ausgeführten Stellmittel (52) vorgebbar und/oder veränderbar ist

Farbwerk nach Anspruch 1 , 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (67) als in zumindest einem Betriebsmodus drehmomentgeregelt oder zumindest drehmomentbegrenzt betreibbarer und/oder betriebener Elektroantrieb (67) mit einem Elektromotor (68) ausgeführt ist, und dass als Sollwert eine Drehmomentvorgabe (Ms) oder ein maximales Drehmoment (M) fernbetätigt einem als Antriebsregler (69) des Elektroantriebes (67) ausgebildeten Stellmittel (69) vorgebbar und/oder veränderbar ist.

9. Farbwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkantrieb Mittel zur Bestimmung eines abtriebseitigen Drehmomentes (M) oder einer das Drehmoment (M) charakterisierenden Größe umfasst und/oder dass der

Antriebsregler (69) einen Regelalgorithmus (51 ) mit einem Vergleichsmittel umfasst, welchem über eine Signalverbindung das abtriebsseitige Drehmoment (M) oder eine dieses Drehmoment (M) charakterisierende Größe und andererseits eine in einem Speichermittel gespeicherte Drehmomentvorgabe (MS) oder eine diese repräsentierende Größe zuführbar ist.

10. Farbwerk nach Anspruch 2, 4, 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der mit Druckfluid betriebene Linear- oder Drehantrieb (32) als Kolben-Kolbenraum-System, insbesondere als doppelwirkendes Kolben-Kolbenraum-System, ausgebildet ist.

1 1. Farbwerk nach Anspruch 2, 4, 5, 6, 7 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckkammer des Linear- oder Drehantriebes (32) zur Versorgung mit Druckfluid über ein Druckreduzierventil (51 ) mit einer Druckmittelquelle (47) verbunden ist, wobei das Druckreduzierventil (51 ) bzgl. des am Ausgang anliegenden

Druckniveaus über das Stellmittel (52) einstellbar ausgebildet ist.

12. Farbwerk nach Anspruch 1 , 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Stellmittel (52) zu dessen fern betätigtem Stellen signaltechnisch mit einem als Steuerschaltung (57) oder Softwareprogramm (57) ausgebildeten Steuermittel (57) verbunden ist, welches dazu ausgebildet ist, das Stellmittel (52) infolge eines aus einer Programmroutine des Softwareprogramms (57) stammenden Befehls oder einer an einer mit dem Steuermittel (57) verbundenen Bedienerschnittstelle (49) vorgenommenen Eingabe zu stellen.

13. Farbwerk nach Anspruch 1 , 2, 4, 5, 6, 7, 10, 1 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein als Steuerschaltung (56) oder Softwareprogramm (56) ausgebildetes Steuermittel (56) vorgesehen ist, durch welches ein Stellmittel (54) wenigstens eines Ventils (53) zur getakteten Beaufschlagung wenigstens einer Druckkammer ausgebildet ist.

14. Farbwerk nach Anspruch 3, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein als

Steuerschaltung (56) oder Softwareprogramm (56) ausgebildetes Steuermittel (56) vorgesehen ist, durch welches ein Stellmittel (54) wenigstens eines Ventils (53) zur getakteten Beaufschlagung wenigstens einer Druckkammer ausgebildet ist, durch welches ein im Antriebsregler implementierter Prozess Signale für den getakteten Rechts- und Linkslauf erhält.

15. Farbwerk nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Druckkammern des doppelwirkend ausgebildeten Linear- oder Drehantriebes (32) zu dessen abwechselnder Beaufschlagung mit dem als Umschaltventil (53) ausgebildeten Ventils (53) verbunden sind und das Stellmittel (54) zu dessen Ansteuerung in Signalverbindung mit dem Stellmittel (54) steht.

16. Farbwerk nach Anspruch 1 , 2, 3, 5, 6, 7, 10, 1 1 , 12, 13 oder 15, dadurch

gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (32) als Pneumatikzylinder ausgebildet ist, dessen Abtriebsglied (41 ) über einen Hebel (33; 43) mit einer verschwenkbaren Welle (39) gekoppelt ist, an welcher exzentrisch zur Schwenkachse (S) die zweite Walze (18; 28) gelagert ist.

17. Farbwerk nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 1 1 , 12, 13, 14, 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkantrieb mittels eines Federelementes (62) derart vorgespannt ist, dass bei entferntem oder widerstandslos geschaltetem Antriebsmittel (32) eine der durch Schwerkraft bedingten Beschleunigung der Heberwalze (18; 28) entgegen gerichtete Kraft in den Antriebszug des

Schwenkantriebes eingeleitet wird.

18. Farbwerk nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 1 1 , 12, 13, 14, 15, 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass zwei jeweils mit einer Farbquelle (16)

zusammenwirkende erste Farbwalzen (17; 27) und zwei mit der jeweiligen ersten Farbwalze (17; 27) zusammen wirkende verschwenkbare zweite Farbwerkswalzen (18; 28) im Walzenzug des Farbwerks (03; 13) vorgesehen sind.

19. Farbwerk nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass je verschwenkbarer Walze (18; 28) zum Verschwenken ein eigenes mechanisch unabhängiges Antriebsmittel (32) vorgesehen ist.

20. Farbwerk nach Anspruch 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 1 1 , 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die verschwenkbare Walze (18; 28) als geschnittene Walze (18; 28) ausgebildet ist, wobei in Längsrichtung betrachtet erhabene, streifenförmig umlaufende Abschnitte (29) durch wenigstens einen gegenüber der Mantellinie der erhabenen Abschnitte (29) vertieften, streifenförmig umlaufenden Abschnitt (31 ) unterbrochen sind.

21. Druckwerk einer Druckmaschine für den gleichzeitigen Mehrfarbendruck mit

wenigstens einem Übertragungszylinder (04; 14), mit mehreren mit dem

Übertragungszylinder (04; 14) zusammen wirkenden Formzylindern (02; 12) sowie je Formzylinder (02; 12) mit einem zu dessen Einfärbung zusammen wirkenden Farbwerk (03; 13), gekennzeichnet durch die Ausbildung des Farbwerkes (03; 14) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 20.

22. Verfahren zum Betreiben eines Druckwerkes mit wenigstens einer ersten

Farbwerkswalze (17; 27), und mit einer zwischen der ersten Farbwerkswalze (17;

27) und einer von der ersten Farbwerkswalze (17; 27) beabstandeten dritten Farbwerkswalze (19) hin und her verschwenkbaren zweiten Farbwerkswalze (18;

28) , dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Farbwerkswalze (19) mittels eines hinsichtlich einer abtriebseitigen Antriebskraft fernbetätigt einstellbaren

Antriebsmittels (32; 67) verschwenkt wird.

23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite

Farbwerkswalze (19) durch Beaufschlagung mit einem Druckfluid betriebenen Linear- oder Drehantriebes (32) verschwenkt wird.

24. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass eine Druckkammer des mit einem Druckfluid betriebenen Linear- oder Drehantriebes (32) für zwei voneinander verschiedene Produktionsläufe mit Druckfluid eines sich

unterscheidenden Druckniveaus (P; P1 ; P2) beaufschlagt wird.

25. Verfahren nach Anspruch 22, 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung eines Walzenspaltes das Druckniveau (P; P1 ; P2) des am Linear- oder Drehantrieb (32) zu beaufschlagenden Druckfluids eingestellt wird.

26. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite

Farbwerkswalze (19) durch Beaufschlagung mit einem hinsichtlich eines

Drehmomentes (M) einstellbarem Elektroantrieb (67) verschwenkt wird.

27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung eines Walzenspaltes eine Drehmomentvorgabe (Ms) eingestellt und/oder variiert wird.

Description:
Beschreibung

Farbwerke eines Druckwerks, Druckwerk sowie Verfahren zum Betreiben eines

Druckwerks

Die Erfindung betrifft Farbwerke eines Druckwerks, ein Druckwerk sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Druckwerks gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 , 4, 21 bzw. 22.

Durch die DE 102 59 495 B4 ist ein Farbwerk mit einer hin und her verschwenkbaren Heberwalze bekannt, wobei für das Verschwenken ein Einzelantrieb vorgesehen ist, der mechanisch unabhängig ist von der Rotation von im Druckwerk vorgesehenen

Druckwerkszylinder und Farbwerkswalzen.

Die DE 39 35 215 A1 offenbart einen Schwenkantrieb für eine Heberwalze, wobei ein Elektromotor, welchem eine Drehzahlregelung zugeordnet ist, ein Heberkurvengetriebe antreibt.

In der EP 1 996 403 B1 ist ein Sammeldruckwerk für den simultanen beidseitigen Mehrfarbendruck offenbart, wobei die Farbwerke für den Irisdruck jeweils mit zwei Farbquellen ausgestattet sind.

Die DE 195 1 1 488 A1 betrifft einen fluidbetätigten Schwenkkolbenmotor, wobei die Abtriebswelle mit einem zu verschwenkenden Gegenstand, z. B. einem Roboterarm, zu verbinden ist. Das Verschwenken erfolgt zwischen zwei Endlagen, deren Anschläge zur Dämpfung z. B. als Stoßdämpferhalter ausgebildet sind.

Die DE 1 761 394 B offenbart ein Heberfarbwerk mit einem Heberwalzenantrieb und einer Umsteuereinrichtung, die mittels zweier einstellbarer Zeitgebervorrichtungen schaltbar ist, um die jeweilige Anlagedauer und Frequenz der Hebertaktung einstellen zu können. Der Antriebsmechanismus ist als doppelseitig wirkender hydraulischer Zylinder ausgeführt, der über die Umsteuereinrichtung aus einer Druckölpumpe gespeist wird.

Die DE 298 07 042 U1 , DE 21 44 636 B2, EP 0 158 945 A2, DE 198 28 142 A1 zeigen weitere Beispiele für die Ausführung eines Heberantriebes mit einem

druckmittelbeaufschlagen Antriebsmittel für die Schwenkbewegung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Farbwerke eines Druckwerkes, ein Druckwerk sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Druckwerks mit verbesserter Farbdosierung zu schaffen.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 , 4, 21 bzw. 22 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine Qualitätsverbesserung in der Farbdosierung erzielt wird. Dies wird zunächst durch ein kraftbasiertes Anstellen erreicht und durch eine Variabilität bzw. Variation in der durch den Antrieb bewirkten Anstellkraft und ggf. zusätzliche durch eine Variabilität bzw. Variation in Taktung. Zur Variation der Kraft ist eine Sollwertvorgabe eines die Schwenkbewegung bewirkenden Antriebsmittels fernbetätigt vorgeb- und/oder veränderbar. Hierbei ist über die Sollwertvorgabe insbesondere die abtriebseitige Antriebskraft des die

Schwenkbewegung bewirkenden Antriebsmittels fernbetätigt vorgeb- und/oder veränderbar. Dabei wirkt eine Steuereinrichtu8ng beispielsweise veranlasst über einen Stellbefehl an einer Bedienerschnittstelle und/oder durch ein Steuerprogramm auf ein Stellmittel.

In einer vorteilhaften Ausführung des Schwenkantriebes ist hierzu als Antriebsmittel ein durch Beaufschlagung mit einem Druckfluid betriebener Linear- oder Drehantrieb vorgesehen, wobei zur Variation der Anstellkraft das Druckniveau verändert wird. Dies geschieht durch Einwirken auf z. B. ein fernbetätigt stallbares Ventil.

In einer alternativen Ausführung kann das Antriebsmittel als in zumindest einem

Betriebsmodus drehmomentgeregelt betreibbarer und/oder betriebener Elektroantrieb mit einem Elektromotor ausgeführt sein, wobei als Sollwert eine Drehmomentvorgabe fernbetätigt einem als Antriebsregler des Elektroantriebes ausgebildeten Stellmittel vorgebbar und/oder veränderbar ist.

Beide Ausführungen bewirken die Möglichkeit einer Variation in der Anstellkraft der schwenkbaren Walze. Von besonderem Vorteil ist hierbei, dass in einfacher Weise die Anstellkraft zum Nacktzylinder und/oder zum Duktor und damit die Farbstreifen breite durch Einstellen bzw. Variation des Druckniveaus eingestellt werden kann. Dies ist von besonderem Vorteil, wenn unterschiedliche Farbstreifenbreiten eingestellt werden sollen und/oder insbesondere dann, wenn durch Verwendung geschnittener Heberwalzen die effektive Anlagelänge variiert, wie es beispielsweise bei Anwendungen im

Wertpapierdruck, z. B. beim Irisdruck, vorkommen kann.

Die Hebertaktung ist hierbei mechanisch von der Maschinengeschwindigkeit entkoppelt, auch wenn sie zu ihr veränderlich korreliert ausgeführt sein kann. Die Hebertaktung ist— z. B. in gewissen Grenzen - frei wählbar bzw. veränderbar. Dies birgt besondere Vorteile für den Fall, dass wenig Farbe übertragen werden soll, wie es beispielsweise bei

Anwendungen im Wertpapierdruck, z. B. beim Drucken von Nummern oder Siegeln mit feinen Linien, vorkommen kann.

In einer z. B. hinsichtlich der Kosten und/oder der Möglichkeit einer exakten Adaption vorteilhaften Ausführung der druckmittelbasierten Antriebslösung kommt ein

handelsübliches, vorzugsweise doppelwirkendes Kolben-Kolbenraum-System, insbesondere Zylinder-Kolben-System, zur Anwendung. Hierbei kann über die Hebellängen auch eine Anpassung an im Maschinenraum beispielsweise bereits bereitstehende Druckniveaus vorgenommen werden.

In einer hinsichtlich Kompaktheit und Modularität vorteilhaften Ausführung der

druckmittelbasierten Antriebslösung ist der Antrieb durch einen Schwenkkolbenmotor gegeben. Dieser greift beispielsweise mit seinem Abtriebsglied direkt in der

Schwenkachse der die Heberwalze tragenden Schwenkhebel an.

Für z. B. den Fall, dass beispielsweise für den Antrieb der Druckmaschine ein vernetztes Mehrmotorenantriebssystem, z. B. eine über eine elektronische Leitachse synchronisiert angetriebene Antriebsmotoren, vorgesehen ist, kann die elektromotorische Antriebslösung von Vorteil sein und in das vernetzte Antriebssystem im Hinblick auf die Übermittlung der Drehmomentvorgabe eingebunden sein.

In einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Antriebszug des Schwenkantriebes zwischen Antriebsmittel und Heberwalze, z. B. durch ein Federelement entgegen den Wirkungen der Schwerkraft auf das Verschwenken, in einer Schwenkrichtung vorgespannt.

Durch die kraftbasierte, z. B. druckmittelbasierte oder ggf. momentenbasierte, Anstellung der Heberwalze entfällt bei sich geringfügig ändernden Geometrien, z. B. bei Abnutzung des elastischen Mantels der Heberwalze, im Gegensatz zur rein wegbasierten Anstellung, ein Nachstellen einer Streifen breite.

Gegenüber Ausführungen mit heberkurvenbasierten Antrieben werden mechanische sowie mess- und regeltechnische Bauteile eingespart, ein Ölraum beseitigt oder zumindest verkleinert, sowie der Montageaufwand und ein Aufwand beim Einstellen der Vorrichtung erheblicht verringert.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines als Sammeldruckwerk für den simultanen beidseitigen Mehrfarbendruck ausgebildeten Druckwerks;

Fig. 2 einen Ausschnitt aufs einem Farbwerk gemäß Fig. 1 ;

Fig. 3 eine schematische Prinzipskizze von Walzenabschnitten zweier

korrespondierend geschnittener Heberwalzen;

Fig. 4 eine Schnittansicht eines Farbwerksausschnittes mit Heberwalze, Nacktwalze und Schwenkantrieb in einer ersten Ausführung;

Fig. 5 eine schematische Seitenansicht eines Farbwerksausschnittes mit Duktorwalze, Nacktwalze und Heberwalze sowie dem Schwenkantrieb gemäß einer ersten Ausführungsform des ersten Ausführungsbeispiels;

Fig. 6 eine schematische Darstellung eines Hebertaktes;

Fig. 7 eine Schnittansicht eines Farbwerksausschnittes mit Heberwalze, Nacktwalze und Schwenkantrieb in einer zweiten Ausführung;

Fig. 8 eine schematische Seitenansicht eines Farbwerksausschnittes mit Duktorwalze, Nacktwalze und Heberwalze sowie dem Schwenkantrieb gemäß einer zweiten Ausführungsform des ersten Ausführungsbeispiels;

Fig. 9 ein beispielhaftes Federdiagramm einer Drehsta bieder; Fig. 10 eine schematische Seitenansicht eines Farbwerksausschnittes mit Duktorwalze, Nacktwalze und Heberwalze sowie dem Schwenkantrieb gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.

Ein Druckwerk 01 umfasst wenigstens einen ersten bildgebenden Druckwerkszylinder 02 (12), z. B. ersten Formzylinder 02 (12), und ein mit dem Formzylinder 02 (12) zu dessen Einfärbung zusammen wirkendes Farbwerk 03 (13). Der Formzylinder 02 (12) trägt auf seinem Umfang, beispielsweise auf einer am Umfang zu befestigenden Druckform, eine Druckbildvorlage. In der bevorzugten Ausführung als Offsetdruckwerk umfasst das Druckwerk 01 wenigstens einen ersten als Übertragungszylinder 04 ausgebildeten, farbführenden Druckwerkszylinder 04 (14), welcher einerseits mit dem mindestens einen ersten Formzylinder 02 (12) und andererseits über einen zu bedruckenden Bedruckstoff 06 mit einem dem ersten Übertragungszylinder 04 (14) als Widerlager dienendem

Gegendruckzylinder 14 als Druckwerkszylinder 14 zusammen wirkt. In ihrer Nippstelle bilden sie eine Druckstelle 07 aus, an welcher Druckfarbe vom ersten

Übertragungszylinder 04 an den Bedruckstoff 07 abgegeben wir. Dem Formzylinder 02 kann für den hier dargelegten Fall eines Nassoffsetdruckes ein Feuchtwerk 08 zugeordnet sein. Für den alternativen Fall eines Trockenoffsetdruckes kann dieses entfallen bzw. zumindest nicht betrieben sein.

In einer bevorzugten Ausführung des Druckwerks 01 als Doppeldruckwerk 01 für einen simultanen beidseitigen Druck ist der Gegendruckzylinder 14 als ein zweiter

Übertragungszylinder 14 ausgebildet, der seinerseits mit wenigstens einem durch ein Farbwerk 13 einfärbbaren zweiten Formzylinder 12 zusammen wirkt.

Grundsätzlich können für die bevorzugte Ausführung eines ein- oder insbesondere beidseitigen Mehrfarbendruckes mehrere jeweils ein Farbwerk 03, einen Form- und einen Übertragungszylinder 02; 04 umfassende Druckwerke 01 bzw. für den simultan beidseitigen Druck entsprechende Doppeldruckwerke 01 im Bedruckstoffweg

hintereinander vorgesehen sein. Bevorzugt wirken jedoch mehrere, z. B. vier, erste Formzylinder 02; 12 am Umfang hintereinander mit einem selben ersten

Übertragungszylinder 04; 14 auf der einen Bedruckstoffseite zusammen und bilden für den gleichzeitigen Mehrfarbendruck eine Druckgruppe eines einseitigen

Sammeldruckwerkes 09 aus. Vorzugsweise wirken auch auf der anderen

Bedruckstoffseite mehrere, z. B. vier, zweite Formzylindern 12 mit zugeordneten

Farbwerken 13 mit einem zweiten Übertragungszylinder 14 als einseitiges

Sammeldruckwerkes 09 zusammen und bilden mit der ersten Druckgruppe insgesamt ein Sammeldruckwerk 01 für den simultanen beidseitigen Mehrfarbendruck aus. Zwischen den Übertragungszylindern 04; 14 ist die Drucksetelle 07 als Doppeldruckstelle ausgebildet. Derartige simultan beidseitig druckende Sammeldruckwerke 01 sind insbesondere dort von Vorteil, wo hohe Anforderungen an Registerhaltigkeit - sowohl auf der selben, als auch auf den beiden Bedruckstoffseiten zueinander - und/oder an besondere Farbgestaltung gefordert sind. Ein in dieser Weise ausgebildetes Druckwerk 01 ist vorzugsweise zum beidseitigen Mehrfarbendruck für den Wertpapierdruck ausgebildet. Der Bedruckstoff 06 kann bahnförmig oder als vorzugsweise als einzelne Bogen ausgebildet sein. Die beiden zusammen wirkenden Sammeldruckwerke 09 werden auch als„Schöndruck-Druckwerk" oder„Schöndruck-Farbwerk" (z. B. in Fig. 1 linkes Sammeldruckwerk 09) und„Widerdruck-Druckwerk" oder„Widerdruck-Farbwerk" bezeichnet.

Der bedruckte Bedruckstoff 06, z. B. der Bedruckstoff bogen 06, verlässt die Druckstelle 07 nach dem Bedrucken und wird beispielsweise über eine entsprechend ausgebildete Fördereinrichtung 1 1 , vorzugsweise einem Greifersystem 1 1 mit einem oder mehreren Greiferzylindern oder ggf. einem Bandsystem 1 1 , aus dem Druckwerk 01 transportiert.

Das Farbwerk 03 ;13 ist als diskontinuierlich Farbe eintragendes Heberfarbwerk 03; 13 ausgebildet, wie es besonders vorteilhaft für Druckwerke 01 ist, in denen ein zuverlässiges Dosieren und Drucken auch noch bei kleinsten Farbmengen gewährleistet sein soll. Dem kommt z. B. beim Wertpapierdruck, insbesondere beim

Wertpapieroffsetdruck, besondere Bedeutung zu. Es umfasst am stromaufwärtigen Ende wenigstens eine Farbquelle 16 (26), z. B. einen Farbkasten 16 (26) oder eine

Kammerrakeleinrichtung 16 (26), aus welcher Druckfarbe auf eine (ggf. temperierbare) erste Farbwerkswalze 17 (27), z. B. eine Duktorwalze 17 (27) oder Farbkastenwalze 17

(27) , aufbringbar ist. Die Duktorwalze 17 (27) ist rotatorisch zwangsangetrieben, vorzugsweise z. B. mittels eines Schrittmotors in Schritten mit Schrittweiten im Bereich von z. B. 1 ° bis z. B. 65° getaktet angetrieben. Stromabwärts der Duktorwalze 17 (27) ist eine zweite, um eine zur Rotationsachse der Duktorwalze 17 (27) parallel verlaufende Schwenkachse S schwenkbar gelagerte Farbwerkswalze 18 (28), z. B. Heberwalze 18

(28) vorgesehen, welche im Betrieb zwischen der Duktorwalze 17 (27) und einer stromabwärts nachfolgenden dritten Farbwerkswalze 19, auch als Nacktwalze 19 bezeichnet, pendelt. Die sog. Nacktwalze 19 weist eine harte Oberfläche, z. B: mit einer Härte von mindestens 60 Shore A, auf. Sie kann beispielsweise aus einer verchromten Oberfläche oder vorteilhaft mit einer Oberfläche aus einem Kunststoff wie vorzugsweise Rilsan ® ausgebildet sein. An die Nacktwalze 19 schließt sich stromabwärts in Richtung Formzylinder 02; 12 ein einzügiger oder sich ggf. zumindest partiell in mehrere parallele Teilzüge aufteilender Walzenzug 21 mit weiteren Walzen an, welcher beispielsweise wenigstens eine changierbar ausgebildete Farbwerkswalze 22, z. B. Reibwalze 22, und am formzylindernahen Ende mehrere mit dem Formzylinder 02; 12 zusammen wirkende Farbwerkswalzen 23, z. B. Auftragwalzen, umfasst. Zwischen Nacktwalze 19 und einer stromabwärts ersten Reibwalze 22 kann eine Farbwerkswalze 24 mit weicher Oberfläche (z. B. höchstens 50 Shore A, vorzugsweise höchstens 45 Shore A), z. B.

Farbübertragwalze 24, vorgesehen sein.

In bevorzugter Ausführung des Farbwerks 03; 13 ist dieses mit zwei Farbquellen 16; 26 zum parallelen Farbeintrag in das Farbwerk 03; 13 ausgebildet, wobei der Farbeintrag von der jeweiligen Farbquelle 16; 26 her, z. B. entsprechend o. g. jeweils von der Farbquelle 16; 26 über eine Duktorwalze 17; 27 und eine Heberwalze 18; 28, an einer stromabwärtigen Stelle auf eine gemeinsame Farbwerkswalze 19, insbesondere auf die selbe Nacktwalze 19, erfolgt. Dieser parallele Farbeintrag ermöglicht ein zweifarbiges Drucken durch ein selbes Farbwerk, wobei zwei Farben nebeneinander oder in sich verlaufend gedruckt werden können (sog. Irisdruck"). Die Heberwalzen 18; 28 weisen z. B. in axialer Richtung jeweils eine Mantelfläche mit einem Profil in Längsrichtung auf, auf welcher sich erhabene, streifenförmig umlaufende Abschnitte 29 durch wenigstens einen gegenüber der Mantellinie der erhabenen Abschnitte 29 vertieften, streifenförmig umlaufenden Abschnitt 31 unterbrochen ist (siehe z. B. schematisch überzeichnet in Fig. 3). Eine derart in Längsabschnitten profilierte Heberwalze 18; 28 wird auch als „geschnitten" bezeichnet. Die Länge der jeweiligen Abschnitte 29; 31 muss nicht gleich, sondern kann je nach den Druckbilderfordernissen auf der Heberwalze 18; 28 und von Heberwalze 18; 28 zu Heberwalze 18; 28 unterschiedlich sein. Ebenso kann der

Gesamtanteil der erhabenen, also tragenden Abschnitte 29 an der Walzenlänge (d. h. der maximal nutzbaren Ballenlänge) im Fall geschnittener Heberwalzen 18; 28 je nach Erfordernis jeweils stark, z. B. zwischen 10 % und 90 %, variieren. Die Druckfarbe wird somit lediglich im axialen Bereich der erhabenen Abschnitte 29 von der Duktorwalze 17 her in das Farbwerk 03; 13 eingetragen. Durch den streifenförmigen Farbeintrag zweier Farben kann ein selber Formzylinder 02; 12 bzw. eine selbe am Formzylinder 02; 12 vorgesehene Druckform je nach Überdeckung der erhabenen Abschnitte 29 und/oder je nach Changierhub der mindestens einen Reibwalze 22 mit einem mehr oder weniger stark ineinander verlaufenden Farbmuster durch das selbe Farbwerk 03; 13 eingefärbt werden.

Grundsätzlich unabhängig von der Ausführung des Heberfarbwerks 03; 13 mit einer oder mit mehreren Farbquellen 16; 26 und/oder unabhängig von der Ausführung des

Heberfarbwerks 03; 13 mit einer geschnitten oder ungeschnitten ausgebildeten

Heberwalze 18; 28 umfasst das Farbwerk 03; 13 einen Schwenkantrieb bzw. ein dem Schwenkantrieb zugeordnetes Antriebsmittel 32, welcher bzw. welches mechanisch unabhängig ist von der Rotationsbewegung, insbesondere vom rotatorischen

Zwangsantrieb, der dem Druckwerk 01 zuzuordnenden Druckwerkszylinder 02; 04; 12; 14 und/oder mechanisch unabhängig ist vom rotatorischen Zwangsantrieb der

zwangsgetriebenen Farbwerkswalzen 17; 18; 19; 22; 23; 23; 24; 27; 28. Jedoch ist dieser unabhängige, nachfolgend näher dargelegte Schwenkantrieb besonders vorteilhaft im Zusammenhang mit einem Wertpapierdruck, insbesondere Wertpapieroffsetdruck, und/oder der Ausbildung des Druckwerks 01 als Sammeldruckwerk 01 , insbesondere als beidseitiges Sammeldruckwerk 01 , und/oder dem einen Irisdruck ermöglichenden

Farbwerk 03; 13 mit zwei Farbwerksquellen 16; 26 und/oder der, insbesondere einer hinsichtlich der erhabenen Anteile veränderlich, geschnittenen Ausbildung wenigstens einer Heberwalze 18; 28.

Der die Schwenkbewegung der Heberwalze 18; 28 bewirkende Schwenkantrieb umfasst z. B. zwei Hebel 33, welche um die Schwenkachse S verschwenkbar gelagert sind und an welchen, jeweils von der Schwenkachse S beabstandet die Heberwalze 18; 28 stirnseitig rotierbar gelagert ist. Die Lagerung der Heberwalze 18; 28 erfolgt entweder wie dargestellt durch an den Hebeln 33 angeordnete Radiallager 34, in welchen Zapfen 36 der

Heberwalze 18; 28 gelagert sind, oder mittels einer an den Hebeln 33 drehfest

angeordneten durchgehenden oder geteilten Achse, auf welcher an der Heberwalze 18; 28 vorgesehene Radiallager sitzen.

Obgleich grundsätzlich jeder der beiden Hebel 33 einzeln am Seitengestell 37; 38 gelagert, und ggf. durch getrennte, jedoch steuerungstechnisch synchronisierte

Schwenkantriebe angetrieben sein können, sind die beiden Hebel 33 vorzugsweise beide an einer selben ein- oder mehrteiligen, durch einen Schwenkantrieb angetriebene Welle 39, z. B. einer Hohlwelle 39, drehfest angeordnet. Diese ist in den Seitengestellen 37; 38 in Radiallagern 35 um die Schwenkachse S verschwenkbar gelagert. Durch

Verschwenken der Welle 39 um die Schwenkachse S wird die an den Hebeln 33 getragene Heberwalze 18; 28 mit ihrer Rotationsachse R auf einer Kreislinie mit dem einer effektiven Hebellänge entsprechenden Radius r verschwenkt. Ein Verschwenken erfolgt hierbei zwischen einer Lage A, in welcher die Heberwalze 18; 28 mit ihrer

Mantelfläche in Endstellung an der Duktorwalze 17; 27 zur Anlage gekommen ist, und einer Lage B, in welcher die Heberwalze 18; 28 mit ihrer Mantelfläche in Endstellung an der Nacktwalze 19 zur Anlage gekommen ist. Obgleich ein Schwenkwinkel σ des Hebels 33 zwischen den beiden Lagen A; B abhängig ist von der Geometrie der Walzen und deren Anordnung sowie von der Hebeklänge, ist die genannte Geometrie und Hebellänge bevorzugt derart vorzusehen, dass der Schwenkwinkel σ in einem Winkelbereich von lediglich 3° bis 10°, insbesondere von 5° bis 8° liegt. Damit ist ein Stellweg geschaffen, wobei der Heberwalze 18; 28 keine zu große Drehbewegung zusätzlich durch den Lagenwechsel überlagert wird. Eine bevorzugte effektive Hebellänge zwischen

Schwenkachse und Rotationsachse R liegt beispielsweise bei 60 bis 70 mm.

Das den jeweiligen Hebel 33 bzw. die beiden Hebel 33 gemeinsam verschwenkende, und mittel- oder unmittelbar am Hebel 33 bzw. den Hebeln 33 angreifende Antriebsmittel 32 ist im Hinblick aus seine abtriebseitige Antriebskraft einstellbar ausgebildet, insbesondere zumindest in der Kraft nach oben hin begrenzbar ausgebildet. Dadurch ist ein

kraftbasiertes Anstellen der Heberwalze 18; 28 möglich. Im Gegensatz zu rein

wegbasierten Stellbewegungen, die unabhängig von der Stärke gegen einen ortsfesten Anschlag arbeiten, liegt hier eine Begrenzung der im Anschlag wirksamenwirksamen Kraft vor. Im vorliegenden Fall ist der Anschlag dann durch die Mantelfläche der ortsfesten Walze 17; 19 gebildet, gegen welche die Heberwalze 18; 28 durch den Schwenkantrieb angestellt wird.

In einer dargestellten, besonders vorteilhaften ersten Ausführung ist das Antriebsmittel 32 des Schwenkantriebes als ein mit Druckmittel, insbesondere Druckfuid, d. h. ein unter Überdruck stehendes Fluid, betriebenes, d. h. hydraulisch oder vorzugsweise

pneumatisch betriebenes, Antriebsmittel 32 ausgeführt. Bevorzugt greift dieses

Antriebsmittel 32 mit seinem durch Beaufschlagung beweglichem Abtriebsglied 41 ; 42 mittelbar über wenigstens ein Getriebeglied, z. B. über mindestens einen Hebel 33; 43 und/oder ggf. ein die Bewegung untersetzendes Getriebe, oder unmittelbar über eine drehfeste oder zumindest drehsteife Verbindung, z. B. eine Kupplung 44, an der Welle 39 an, um diese zu verschwenken. Das Antriebsmittel 32 ist hierbei bevorzugt doppelwirkend ausgeführt, d. h. dass die Bewegung des Abtriebsgliedes 41 ; 42 entlang seines

Bewegungsfreiheitsgrades in beide Richtungen durch jeweilige Beaufschlagung des Antriebsmittel 32 mit Druckmittel aktiv bewirkt wird bzw. bewirkbar ist. Vorzugsweise beruht das Prinzip des Antriebsmittels 32 auf einer durch Druckmittelbeaufschlagung bewirkten Bewegung eines Kolbens in einem Kolbenraum, wobei die Bewegung des Kolbens auf das mit diesem verbundene Abtriebsglied 41 ; 42, welches ggf. auch einteilig mit dem Kolben ausgebildet sein kann, übertragen wird. Die Seite des Kolbenraumes, die zur Verdrängung des Kolbens mit einem Druckfluid beaufschlagbar ist, wird hier auch als eine Druckkammer bezeichnet. Ein doppelwirkendes Kolben-Kolbenraumsystem umfasst demzufolge beidseitig des Kolbens je eine Druckkammer.

In einer ersten Ausführungsform der ersten Ausführung ist das Antriebsmittel 32 als druckmittel- bzw. fluidbetriebener Linearantrieb 32, z. B. Linearmotor 32, z. B. als druckmittelbeaufschlagbares Zylinder-Kolben-System 32, kurz als mit Druckmittel betriebener Arbeitszylinder 32, insbesondere Pneumatikzylinder 32, ausgebildet. Dieser bzw. dieses umfasst ein einen Kolbenraum begrenzendes Gehäuse 46, z. B. Zylinder 46, in welchem axial ein Kolben hin und her bewegbar ist, welcher seine Bewegung auf eine mit diesem verbundene Kolbenstange überträgt. Letztere oder eine mit dieser zug- und drucksteif verbundene Verlängerung bildet das durch Beaufschlagung bewegbare Abtriebsglied 41 des Antriebsmittels 32. In bevorzugter, doppelwirkender Ausführung ist der Kolbenraum beidseitig des Kolbens mit Druckmittel beaufschlagbar. Hierzu ist im Bereich beider Kolbenraumenden jeweils ein mit einer Druckmittelquelle 47, z. B. ein Druckmittelvorrat oder ein Kompressor, über entsprechende Leitungen verbindbarer bzw. verbundener Anschluss 48; 49, z. B. Druckmittelanschluss 48; 49, vorgesehen. Die beiden Druckmittelanschlüsse 48; 49 bzw. hierüber versorgten Kolbenteilräume sind jeweils einer der beiden durch die Heberwalze 18; 28 einzunehmenden o. g. Lagen A; B in der Weise zugeordnet, dass durch Beaufschlagung des betreffenden

Druckmittelanschlusses 48; 49 die Heberwalze 18; 28 eine hierzu korrespondierende Lage A; B der beiden o. g. Lagen A; B einnimmt oder einzunehmen bestrebt.

Zwischen Druckmittelquelle 47 und den Druckmittelanschlüssen 48; 49 ist vorzugsweise ein regelbares Druckreduzierventil 51 , kurz Druckregelventil 51 , z. B.

Proportionaldruckregelventil, vorgesehen, an dessen Ausgang ein gewünschtes

Druckniveau P (P1 ; P2) erzeugbar ist. Vorzugsweise ist dieses Druckregelventil 51 bezüglich des am Ausgang vorliegenden Druckniveaus P (P1 ; P) einstellbar ausgebildet und umfasst ein entsprechendes Stellmittel 52. Das Stellmittel 52 kann grundsätzlich vor Ort manuell, stellbar, vorzugsweise jedoch wie unten erläutert durch ein Steuermittel 57, z. B: auch über eine Bedienerschnittstelle 49 zu einem Steuermittel 57, fernbetätigt stellbar sein.

Die Kraft, mit der die Heberwalze 18; 28 an die andere Farbwerkswalze 17; 27; 19 bzw. die anderen Walzen 17; 27; 19 angestellt wird, und damit die Farbstreifenbreite in der Nippstelle, wird durch ein Stellen (manuell vor Ort oder über eine Bedienerstelle 59 oder automatisiert durch ein Steuermittel 57) des Druckregelventils 51 eingestellt. Dies kann z. B. im Rahmen der Erstinbetriebnahme der Maschine und/oder bei Wartung oder Überprüfung der Maschine und/oder bei sich ändernden Druckbedingungen erfolgen. Für den Fall einer Versorgung beider Kammern über ein selbes Druckregelventil 51 ist die Anstellkraft dann für beide Anlagen an die Walzen 17; 27; 19 entweder gleich, oder aber es muss korreliert zur Taktung (s.u.) ein Wechsel zwischen zwei Einstellungen des Druckregelventils 51 für ein wechselndes Druckniveau P; P1 ; P2 vorgenommen werden.

Die Druckmittelquelle 47, insbesondere jedoch der Ausgang des nachgeordneten Druckregelventils 51 , kann in einer Ausführung nun beispielsweise über ein als Umschaltventil 53 mit zwei Ausgängen ausgebildetes Ventil 53, vorteilhaft ein z. B. als sog. 5/2-Wegeventil ausgebildetes Mehrwegeventil, und entsprechende Leitungen mit beiden Druckmittelanschlüssen 48; 49 verbunden sein. Die beiden Druckmittelanschlüsse 48; 49 bzw. die hierüber versorgten Kolbenteilräume sind nun je nach Stellung des Umschaltventils 53 abwechselnd mit Druckmittel des durch die Druckmittelquelle 47 bzw. das Druckregelventil 52 bereitgestellten Druckniveaus P; P1 ; P2 beaufschlagbar. Das Stellen des Umschaltventil 53 erfolgt von einem Steuermittel 56 her automatisiert durch Ansteuerung eines dem Ventil 53 zugeordneten Stellmittels 54 über entsprechende Steuersignale S. Das die Ansteuerung des Ventils 53 bewirkende Steuermittel 56 kann als Steuerschaltung 56 oder als Programmroutine 56 ausgebildet sein und einen Teil einer dezentral oder zentral aufgebauten Steuereinrichtung 58, z. B. einer Maschinensteuerung und/oder einer Leitstandssteuerung bilden. Die Ansteuerung des Ventils 53 erfolgt entsprechend des gewünschten Hebertaktes T bzw. Takt T (Taktlänge) und des erwünschten Taktverlaufs (Verlauf der verschiedenen Taktphasen), wobei ein

vollständiger Takt T z. B. zwei Umschaltvorgänge umfasst. Dabei umfasst ein Takt T eine Phase τ Α der Anlage der Heberwalze 18; 28 in Lage A, eine Phase X A B des

Lagenwechsels nach Lage B, eine Phase x B der Anlage der Heberwalze 18; 28 in Lage B, und schließlich eine Phase X B A des Lagenwechsels wieder nach Lage A. Die durch das Steuermittel 53 vorzugebende Taktung, also das periodisch wiederkehrende Muster und die Wiederholfrequenz für die Ansteuerung des Ventils 53, kann z. B. über eine

Bedienerschnittstelle 59 vorgebbar und/oder veränderbar sein. Z. B. kann die Taktung zwar mit der aktuell vorliegenden Maschinengeschwindigkeit korrelieren, wobei jedoch ein die Korrelation bestimmender Faktor an der Bedienerschnittstelle 59 veränderbar oder automatisch anhand in der Steuereinrichtung 58 hinterlegter Zusammenhänge wählbar ist.

Für den Fall hinterlegter Zusammenhänge können für Produktionen mit voneinander verschiedenen Produktionsbedingungen und/oder Maschineneinstellungen sich in der Größe unterscheidende Korrelationen bzw. Faktoren zwischen Hebertakt und Maschinengeschwindigkeit hinterlegt sein. So kann beispielsweise für eine bestimmte Produktion eine Korrelation von einem Hebertakt pro fünf durch die Druckstelle 07 zu fördernden Bögen und für eine andere Produktion eine Korrelation von einem Hebertakt pro einer von fünf Bögen abweichenden Anzahl von durch die Druckstelle 07 zu fördernden Bögen hinterlegt sein. Der Faktor kann beispielsweise zwischen 1 Takt je 5 Bögen bis zu 1 Takt je 25 Bögen variieren.

In der Ausführung mit einem über eine Bedienerschnittstelle 59 änderbaren Korrelation kann beispielsweise eine Basiseinstellung von einem Hebertakt pro fünf durch die Druckstelle 07 zu fördernden Bögen vorgegeben sein, welche dann durch das

Bedienpersonal an der Bedienerschnittstelle 59 veränderbar ist.

Durch den mechanisch unabhängigen Schwenkantrieb der Heberwalze 18; 28 ist die Hebertaktung somit unabhängig von der bzw. zumindest ohne feste Korrelation zur Maschinengeschwindigkeit einstell- bzw. wählbar.

Wie bereits angedeutet, ist das Druckregelventil 51 bezüglich des am Ausgang vorliegenden Druckniveaus P (P1 ; P) durch ein Steuermittel 57 (z. B. Steuerschaltung 57 oder Programmroutine 57), welches z. B. einen Teil der dezentral oder zentral aufgebauten Steuereinrichtung 58 bilden kann, fernbetätigt stellbar sein. Beispielsweise erfolgt für zwei Produktionssituationen, in welchen sich die im Farbwerk 03; 13 angeordnete Heberwalze 18; 28 im Gesamtanteil bzw. der Gesamtlänge der tragenden Abschnitte 29 unterscheiden, ein Anstellen dieser Heberwalze 18; 28 an eine der anderen Walzen 17; 27; 19 durch Beaufschlagung des betreffenden Kolbenkammerteils bzw. des betreffenden Druckanschlusses 48; 49 mit Druckmittel unterschiedlichen Druckniveaus P1 ; P2. Hierbei wird die Einstellung des sich unterscheidenden Druckniveaus P1 ; P2 durch Betätigung des Stellgliedes 52 über das Steuermittel 57 vorgenommen. Eine Vorgabe des jeweiligen Druckniveaus P1 ; P2 kann hierbei z. B. über eine oder die Bedienerschnittstelle 59 vorgebbar und/oder veränderbar sein. Z. B. kann ein Druckniveaus P1 ; P2 automatisch anhand in der Steuereinrichtung 58 hinterlegter Zusammenhänge auswählbar sein. Hierzu können für Produktionen mit voneinander verschiedenen Produktionsbedingungen, insbesondere für sich im Gesamtanteil der tragenden Abschnitte 29 unterscheidende Heberwalzen 18; 28, sich in der Höhe des Druckniveaus P1 ; P2 unterscheidende Einstellwerte hinterlegt sein. In einer Ausführung mit einer über eine Bedienerschnittstelle 59 änderbaren Einstellung kann beispielsweise eine Basiseinstellung für das Druckniveau P1 vorgegeben sein, welche dann durch das Bedienpersonal an der Bedienerschnittstelle 59 veränderbar ist.

Alternativ zur dargelegten Ausführung mit einem o. g., beide Druckmittelanschlüsse 48; 49 bzw. Kolbenteilräume abwechselnd versorgenden Umschaltventil 53 können in einer nicht dargestellten Variante auch zwei einzelne, z. B. durch die Steuermittel 57

zueinander synchronisiert angesteuerte Schaltventile vorgesehen sein, welche

eingangseitig z. B. mit je einem insbesondere einstellbaren Druckregelventil 51 , z. B. Proportionaldruckregelventil, in Verbindung stehen. Dies bewirkt zwar einen höheren technischen Aufwand, ermöglicht es jedoch für die beiden Lagen A; B unterschiedliche Anstellkräfte durch voneinander verschiedene Druckniveaus P1 ; P2 zu realisieren. Die sich ggf. für die beiden Druckmittelanschlüsse 48; 49 unterscheidenden Druckniveaus P1 ; P2 können zusätzlich in o. g. Weise in Abhängigkeit vom Gesamtanteil der tragenden Abschnitte 29 variieren.

Um einen sog. Heberschlag durch Anschlagen der Heberwalze 18; 28 an die betreffende Farbwerkswalze 17; 27; 19 möglichst gering zu halten bzw. im Idealfall zu vermeiden, kann der Arbeitszylinder 32 bzw. der Kolbenraum in seiner Länge derart bemessen sein, dass die Lagen A; B der Heberwalze 18; 28 erreicht werden, wenn der Kolben in den Bereich einer Endlage im Zylinder gelangt. Dabei kann es von besonderem Vorteil sein, wenn der Arbeitszylinder mit einer Endlagendämpfung ausgeführt ist.

Das wie beschrieben als druckmittel- bzw. fluidbetriebener Linearmotor 32 ausgebildete Antriebsmittel 32 greift an einem Hebel 33; 43, z. B. an dem die Heberwalze 18; 28 tragenden Hebel 33 außerhalb der Schwenkachse S oder an einem eigens hierfür vorgesehenen, mit der Welle 39 drehfest verbundenen Hebel 43, an. Der eigens vorgesehene Hebel 43, welcher ggf. auch durch einen zweiten Arm des die Heberwalze 18; 28 tragenden Hebels 33 gebildet sein kann, weist vorzugsweise eine größere, z. B. mindestens die doppelte, Hebellänge auf, als die des die Heberwalze 18; 28 tragenden Hebels 33 und liegt beispielsweise bei 140 bis 180 mm.

In einer zweiten Ausführungsform des ersten Ausführungsbeispiels ist das Antriebsmittel 32 als druckmittel- bzw. fluidbetriebener Drehantrieb 32, vorzugsweise fluidbetriebener Schwenkkolbenmotor 32, insbesondere pneumatisch betätigter Schwenkkolbenmotor 32, ausgebildet. Dieser umfasst einen z. B. durch ein Gehäuse 61 begrenzten, sich um eine Drehachse einer Welle 42 herum in Umfangsrichtung erstreckenden Kolbenraum, in welchem ein mit der Welle verbundener Kolben auf einer Kreisbahn um die Drehachse herum hin und her bewegbar ist. Die Welle 42 oder eine mit dieser drehfest verbundene Verlängerung bildet das durch Beaufschlagung bewegbare Abtriebsglied 42 des

Antriebsmittels 32. In bevorzugter, doppelwirkender Ausführung ist der Kolbenraum beidseitig des Kolbens mit Druckmittel beaufschlagbar. Hierzu weist der Drehantrieb 32 entsprechend o. g. Ausführung zwei Druckmittelanschlüsse 48; 49 auf, welche bzw. deren Kolbenteilräume in oben zur ersten Ausführung dargelegter Weise mit Druckmittel eines oder mehrerer Druckniveaus P; P1 ; P2 versorgt werden. Zur Dämpfung des

Heberschlagen können auch hier Mittel zur Endlagendämpfung vorgesehen sein. Das zu den obigen Ausführungsvarianten der ersten Ausführungsform hinsichtlich der Taktung, Ansteuerung, Einstellung und Betrieb genannte ist entsprechend auf die zweite

Ausführungsform anzuwenden. Der Schwenkkolbenmotor 32 bzw. dessen Stator ist gestellfest angeordnet, z. B. direkt oder über eine Halteeinrichtung 66, beispielsweise über Stehbolzen 66, mit dem Seitengestell 38 zumindest drehfest verbunden.

In einer vorteilhaften Weiterbildung beider Ausführungen ist der Schwenkantrieb, insbesondere an einer Stelle des Antriebszuges zwischen Abtriebsglied 42 des

Antriebsmittels 32 und den die Zapfen 36 der Heberwalze 18; 28 tragenden Radiallager 34, derart vorgespannt, dass bei entferntem oder widerstandslos geschaltetem

Antriebsmittel 32 bzw. Abtriebsglied 41 ; 42 eine der durch Schwerkraft bedingten

Beschleunigung der Heberwalze 18; 28 entgegen gerichtete Kraft, vorzugsweise ein dem durch die Schwerkraft bedingten Drehmoment entgegenwirkendes Moment, insbesondere im wesentlichen aufhebendes Moment, in den Antriebszug eingeleitet wird. Eine vorteilhafte Vorspannung ist derart ausgeführt und eingestellt, dass bei getrenntem oder widerstandslos geschaltetem Antriebsmittel 32 bzw. Abtriebsglied 41 ; 42 die Heberwalze 18; 28 gar nicht oder mit höchstens einem Teil, z. B. höchstens der Hälfte, vorteilhaft höchstens einem Viertel, bevorzugt höchstens einem Zehntel, ihrer Gewichtskraft auf der unteren der beiden mit ihr zusammenwirkenden Farbwerkswalzen 17; 27; 19 aufliegt. Im Idealfall ist die Einrichtung zur Vorspannung derart ausgebildet und eingestellt, dass die Heberwalze 18; 28 bei getrenntem oder widerstandslos geschaltetem Antriebsmittel 32 bzw. Abtriebsglied 41 ; 42 - z. B. händisch - in nahezu jede Position zwischen

Duktorwalze 17; 27 und Nacktwalze 19 verbracht werden kann bzw. könnte und dort verbleibt bzw. verbleiben würde. Dies kann grundsätzlich mit z. B. einem beliebig ausgebildeten und an irgend einer geeigneten Stelle im Antriebszug angreifenden Federelement 62 bewirkt werden. Z. B. könnte eine Zug- oder Druckfeder mit ihrer Federkraft einem durch die Schwerkraft bedingtem Drehmoment entgegengerichtet sein, indem es am die Heberwalze 18; 28 tragenden Hebel 33 oder am das Drehmoment auf die Welle 39 einleitenden Hebel 43 in geeigneter Weise angreift.

In bevorzugter Ausführung umfasst die Einrichtung zur Vorspannung ein als

Drehstabfeder 62 ausgebildetes Federelement 62, welche auf einer Gestellseite, vorzugsweise der der Eintriebseite der Welle 39 entgegen gesetzten Gestellseite, betriebsmäßig, d. h. während des Betriebes der Maschine bzw. des Druckwerks 01 , verdrehfest im bzw. am Seitengestell 37; 38 festgelegt, und in einem dem gegenüber liegenden Seitengestell 38; 37 näheren Längsabschnitt der Welle 39, z. B. in einem Bereich 64 eines der Eintriebseite zuzuordnenden Endes der Welle 33, mit dieser verdrehfest verbunden ist. Die Festlegung am gestellfesten Ende der Drehstabfeder 62 ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass die drehfeste Verbindung der Drehstabfeder 62 zu Justagezwecken lösbar und die Drehstabfeder 62 im Bereich dieses Endes verdrehbar, und nach dem Verderehen wieder festlegbar ist. Hierdurch kann die auf die Welle 39 aufgebrachte Vorspannung eingestellt und nach Festlegung für den weiteren Betrieb aufrecht erhalten werden. Die gestellfeste Lagerung der Drehstabfeder 62 erfolgt beispielsweise über einen Spannsatz 63, mittels welchem die Drehstabfeder 62 im Gestell lösbar festlegbar ist. Die Drehstabfeder 62 ist vorzugsweise derart gelagert, dass sie - insbesondere koaxial - in der als Hohlwelle 39 ausgebildeten Welle 33 verläuft.

Die Drehstabfeder 62 ist beispielsweise derart ausgebildet, dass sie in ihrem im

elastischen, z. B. im wesentlichen linearen, Stellbereich, zumindest jedoch im hier für die Schwenkbewegung beanspruchten Stellbereich, eine Federkonstante von z. B. 15 bis 30 Ncm/grad, vorzugsweise 21 bis 26 Ncm/Grad, aufweist. Sie nimmt beim Verschwenken der Heberwalze 18; 28 einen Gesamthub über einen Winkels ε, z. B. Verdreh- oder Torsionswinkel ε (z. B. mit ε von 3° bis 10°, insbesondere von 5° bis 8°) auf, welcher dem Schwenkwinkel σ zwischen den Lagen A und B entspricht. Die Vorspannung der

Drehstabfeder 62 ist z. B. derart gewählt, dass die Drehstabfeder 62 um eine Mittellage ihrer Auslenkung herum, z. B. um einen mittleren Torsionswinkel δ 0 herum, der z. B. im Bereich von 12° bis 18°, insbesondere von 14 bis 16°, liegt, verschwenkt wird, aus welcher sie beispielsweise beim Verschwenken der Heberwalze 18; 28 beidseitig um den halben Gesamthub ausgelenkt wird. Die Drehstabfeder 62 wird somit beim Verschwenken der Heberwalze 18; 28 zwischen der Lage B und der Lage A auf ihrer Länge zwischen dem gestellfesten Ende und dem wellenfesten Teil um den Winkel ε zwischen einer Verdrehstellung b(B) und einer Verdrehstellung a(A) tortiert. Das durch die Drehstabfeder 62 aufgebrachte Drehmoment liegt für den mittleren Torsionswinkel δ 0 z. B. zwischen 3000 und 3800 Ncm, vorzugsweise zwischen 3200 und 3600 Ncm. Infolge der geringen Winkeldifferenz in der Auslenkung variiert das Drehmoment lediglich geringfügig. In einer zur Drehstabfeder 62 alternativen Ausführung des Federelementes 62 kann die Möglichkeit zur Aufbringung der Vorspannung auch durch eine in Drehrichtung federelastische Verbindung zwischen der Welle 42 des Drehantriebes 32 und der die Hebel 33 tragenden Welle 39 ausgebildet sein. Hierzu kann beispielsweise die Kupplung 44 zwischen ihrer Eintrieb- und Abtriebseite bzgl. der Drehmomentübertragung federelastisch ausgeführt sein. Für die Charakterisierung des zu Vorspannung

beispielsweise oder bevorzugt anliegenden Drehmomentes gilt das oben genannte.

In einer alternativen, beispielsweise im Hinblick auf einen ggf. vorliegenden vernetzten Mehrmotorenantrieb vorteilhaften, nicht explizit dargestellten Ausführung ist das

Antriebsmittel 67 des Schwenkantriebes als ein in zumindest einem Betriebsmodus drehmomentgeregelt betreibbarer und/oder betriebener Elektroantrieb 67 mit einem Elektromotor 68 ausgeführt. Hierbei soll verstanden sein, dass dieser im Hinblick auf das Drehmoment M oder eine hiermit direkt korrelierende Größe, z. B. eine elektrische Leistung P hin, regelbar, zumindest nach oben hin begrenzbar ist. Als Sollwert ist eine Drehmomentvorgabe M s (bzw. Vorgabe einer entsprechenden Größe) fernbetätigt einem als Antriebsregler 69 des Elektroantriebes 67 ausgebildeten Stellmittel 69 vorgebbar und/oder veränderbar. Dem Antriebsregler 69 bzw. einem dort implementierten Prozess werden beispielsweise auch die die Hin- und Her-Bewegung bewirkenden Steuersignale S aus einem entsprechenden Steuermittel 56 zugeführt, welche hier beispielsweise den getakteten Wechsel zwischen Rechts- und Linkslauf bewirken.

Auch hier kann wie oben erläutert der Antriebsregler 69 durch ein Steuermittel 57, z. B: auch von einer Bedienerschnittstelle 49 her über das Steuermittel 57, im Hinblick auf die Drehmomentvorgabe M s fernbetätigt stellbar sein. Hierzu ist das Steuermittel 57 über eine Signalverbindung mit dem Antriebsregler 69 verbunden, wobei das Steuermittel 57 über eine Signalverbindung mit einer Bedienerschnittstelle 59 verbunden sein kann. Für die bzgl. der Stellkraft bzw. abtriebseitigen Antriebskraft variierbaren Ausführung des mechanisch unabhängig von der Rotation von im Druckwerk 01 vorgesehener

Druckwerkszylinder 02; 04; 12; 14 und Farbwerkswalzen 17; 18; 19; 22; 23; 23; 24; 27; 28 ausgebildeten Antriebsmittels 32 gilt dann unabhängig von dessen speziellen Ausführung, dass die Anstellkraft zu der ersten und/oder der zweiten Farbwerkswalze 17; 19 eingestellt werden kann, indem ein Sollwert für das Antriebsmittel 32; 67 des

Schwenkantriebes durch Einwirken auf ein Stellmittel 52; 69 fernbetätigt vorgebbar und/oder veränderbar ist. Das Antriebsmittel 32; 67 ist durch die Sollwertvorgabe im Hinblick aus seine abtriebseitige Antriebskraft einstellbar ausgebildet.

Bezugszeichenliste

01 Druckwerk, Doppeldruckwerk, Sammeldruckwerk, beidseitig

02 Druckwerkszylinder, Formzylinder, erster

03 Farbwerk, erstes, Heberfarbwerk

04 Druckwerkszylinder, Übertragungszylinder, erster

05 -

06 Bedruckstoff

07 Druckstelle, Doppeldruckstelle

08 Feuchtwerk

09 Sammeldruckwerk, einseitig

10 -

1 1 Fördereinrichtung, Bandsystem

12 Formzylinder, zweite

13 Farbwerk, zweites, Heberfarbwerk

14 Druckwerkszylinder, Gegendruckzylinder, Übertragungszylinder, zweiter

15 -

16 Farbquelle, Farbkasten, Kammerrakeleinrichtung

17 Farbwerkswalze, erste, Duktorwalze, Farbkastenwalze

18 Farbwerkswalze, zweite, Heberwalze

19 Farbwerkswalze, dritte, Nacktwalze

20 -

21 Walzenzug

22 Farbwerkswalze, Reibwalze

23 Farbwerkswalze, Auftragwalze

24 Farbwerkswalze, Farbübertragwalze

25 -

26 Farbquelle, Farbkasten, Kammerrakeleinrichtung

27 Farbwerkswalze, erste, Duktorwalze, Farbkastenwalze Farbwerkswalze, zweite, Heberwalze

Abschnitt, erhaben

- Abschnitt, vertieft

Antriebsmittel

Hebel

Radiallager

- Zapfen

Seitengestell

Seitengestell

Welle, Hohlwelle

- Abtriebsglied

Abtriebsglied

Hebel

Kupplung

- Gehäuse, Zylinder

Druckmittelquelle

Anschluss, Druckmittelanschluss

Anschluss, Druckmittelanschluss

- Druckregelventil, einstellbar

Stellmittel

Ventil, Umschaltventil

Stellmittel

- Steuermittel, Steuerschaltung, Programmroutine 57 Steuermittel, Steuerschaltung, Programmroutine

58 Steuereinrichtung

59 Bedienerschnittstelle

60 -

61 Gehäuse

62 Federelement, Drehstabfeder

63 Spannsatz

64 Bereich

65 -

66 Halteeinrichtung, Stehbolzen

67 Antriebsmittel, Elektroantrieb

68 Elektromotor

69 Stellmittel, Antriebsregler a Verdrehstellung (Lage A)

b Verdrehstellung (Lage B)

A Lage

B Lage δ 0 Torsionswinkel

ε Winkel, Verdrehwinkel, Torsionswinkel

S Steuersignal

σ Schwenkwinkel

τ Α Phase

XAB Phase

τ Β Phase

IBA Phase P Druckniveau

P1 Druckniveau

P2 Druckniveau

M Drehmoment

M s Drehmomentvorgabe

P elektrische Leistung r Radius

R Rotationsachse (18, 28)

S Schwenkachse