SCHWAIGHOFER ANDREAS (AT)
US6011602A | 2000-01-04 | |||
US20040085749A1 | 2004-05-06 | |||
DE102008016764A1 | 2009-10-08 | |||
US6264343B1 | 2001-07-24 | |||
DE202012000567U1 | 2012-03-01 |
Ansprüche 1. Lichtleitereinheit (2) für ein Beleuchtungssystem, die umfasst eine Lichtleiterplatte (21); mehrere auf der Lichtleiterplatte (21) angeordnete Strukturen (22) zum Auskoppeln von Licht aus der Lichtleiterplatte (21), wobei die Strukturen (22) quaderartig und/oder zylinderartig und derart gestaltet sind, dass Licht nur an Flanken (22a) der Strukturen (22) austreten kann. 2. Lichtleitereinheit (2) gemäß Anspruch 1, wobei jede Struktur (22) derart gestaltet ist, dass Licht, das auf eine Bodenfiäche (22b) der Struktur (22) trifft, (2) reflektiert wird. 3. Lichtleitereinheit (2) gemäß Anspruch 2, wobei jede Struktur (22) derart gestaltet ist, dass, ein erster Winkel (φ) zwischen der Flanke (22a) der Struktur (22) und einer Oberfläche (23) der Lichtleiterplatte (2) etwa 90° beträgt, und ein zweiter Winkel (Θ) zwischen der Flanke (22a) der Struktur (22) und der Bodenfiäche (22b) der Struktur (22) etwa 90° beträgt. 4. Lichtleitereinheit (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei eine Seitenfläche (24) der Lichtleiterplatte (2) zum Einleiten von Licht in die Lichtleiterplatte (2) ausgelegt ist, und eine Höhe und/oder eine Grundfläche der Strukturen (22) mit zunehmendem Abstand der Strukturen (22) von der Seitenfläche (24) zunehmen. 5. Lichtleitereinheit (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei zwei gegenüberliegende Seitenflächen (24) der Lichtleiterplatte (2) zum Einleiten von Licht in die Lichtleiterplatte (2) ausgelegt sind, und eine Höhe und/oder eine Grundfläche von Strukturen (22), die angrenzend an eine der Seitenflächen (24) angeordnet sind, kleiner ist als eine Höhe und/oder eine Grundfläche von Strukturen (22), die in der Mitte zwischen den beiden Seitenflächen (24) angeordnet sind. 6. Lichtleitereinheit (2) gemäß Anspruch 5, wobei die Höhe und/oder die Grundfläche der Strukturen (22) mit zunehmendem Abstand der Strukturen (22) von einer der Seitenflächen (24) bis zur Mitte zwischen den beiden Seitenflächen (24) hin zunehmen. 7. Beleuchtungssystem (1) zur gleichmäßigen Lichtabgabe, das umfasst eine Lichtleitereinheit (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6; wenigstens eine an einer Seitenfläche (24) der Lichtleiterplatte (2) angebrachte Lichteinheit(4) zum Einleiten von Licht in die Lichtleiterplatte (2); und eine Entblendungseinheit (3), die an der Lichtleitereinheit (2) angebracht ist und auf der mehrere koUimierende Elemente (33) angeordnet sind; wobei jeder Struktur (22) ein kollimierendes Element (33) zugeordnet ist; und wobei jedes koUimierende Element (33) dazu ausgelegt ist, Licht, das an den Flanken (22a) der ihm zugeordneten Struktur (22) austritt, umzulenken, so dass es aus dem Beleuchtungssystem (1) austritt. 8. Beleuchtungssystem (1) gemäß Anspruch 8, wobei jedes koUimierende Element (33) eine Öffnung (33a) aufweist; und jede Struktur (22) in das ihr zugeordnete koUimierende Element (33) hineinragt. 9. Beleuchtungssystem (1) gemäß einem der Ansprüche 8 bis 9, wobei jede Struktur (22) vollständig in dem ihr zugeordneten koUimierenden Element (33) aufgenommen ist. 10. Beleuchtungssystem (1) gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei jede Struktur (22) von dem ihr zugeordneten koUimierenden Element (33) optisch entkoppelt ist. 11. Beleuchtungssystem (1) gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10, wobei jede Lichteinheit (25) wenigstens eine LED aufweist. |
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lichtleitereinheit
für ein Beleuchtungssystem und ein Beleuchtungssystem zur gleichmäßigen
Lichtabgabe. Insbesondere umfasst die Lichtleitereinheit eine Lichtleiterplatte mit speziellen Strukturen zum Auskoppeln von Licht. Das Beleuchtungssystem umfasst eine Entblendungseinheit mit kollimierenden Elementen, die den Strukturen zugeordnet sind und das ausgekoppelte Licht entblenden.
Aus dem Stand der Technik ist ein Beleuchtungssystem zur gleichmäßigen
Auskopplung von Licht mit einer laserstrukturierten Lichtleiterplatte in Kombination mit einer Mikropyramidenstruktur bekannt. Die Mikropyramidenstruktur ist dazu geeignet, Leuchtdichten von Licht, das unter flachen Winkeln aus dem
Beleuchtungssystem austritt, zu reduzieren, d.h. das Licht zu entblenden. Optional können auch Leuchtdichten von Licht, das unter steilen Winkeln austritt, reduziert werden. Der Nachteil eines solchen Beleuchtungssystems mit einer
Mikropyramidenstrukturoptik ist, dass die erzeugbare Lichtmenge begrenzt ist.
Aus dem Stand der Technik ist ferner ein Beleuchtungssystem mit einer
Lichtleiterplatte bekannt, auf der eine Prismenplatte mit Pyramidenstümpfen als Entblendungselement mittels einer optischen Kopplung angebracht ist. Die
Lichtleiterplatte dient dazu, aus dem Beleuchtungssystem austretendes Licht zu entblenden. Nachteilig ist wiederum, dass die erzeugbare Lichtmenge begrenzt ist.
US 5,396,350 beschreibt eine Vorrichtung, die eine Anordnung von Mikroprismen ausnutzt. Die Mikroprismen sind auf einer Oberfläche eines Wellenleiters angeordnet und weisen gegenüber der Oberfläche des Wellenleiters geneigte Seitenflächen auf.
US 5,555,109 beschreibt ein Beleuchtungssystem, das eine Anordnung aus
Mikroprismen ausnutzt. Die Mikroprismen sind auf einem Wellenleiter angeordnet und weisen geneigte Seitenwände auf. Zudem kann eine Anordnung von Mikrolinsen über den Mikroprismen angeordnet sein, um das aus den Mikroprismen austretende Licht zu kollimieren.
Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe die Nachteile des bekannten Standes der Technik zu verbessern. Insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Lichtleitereinheit und ein Beleuchtungssystem zu entwickeln, mit denen höhere Lichtmengen erzeugt werden können. Ferner soll es möglich sein, effektiv und leicht die Verteilungscharakteristik des erzeugten Lichts zu beeinflussen. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch eine Lichtleitereinheit und ein Beleuchtungssystem gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Die abhängigen Ansprüche bilden den Kerngedanken der vorliegenden Erfindung vorteilhaft weiter.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lichtleitereinheit für ein Beleuchtungssystem, die eine Lichtleiterplatte und mehrere auf der Lichtleiterplatte angeordnete Strukturen zum Auskoppeln von Licht aus der Lichtleiterplatte umfasst, wobei die Strukturen quaderartig und/oder zylinderartig und derart gestaltet sind, dass Licht nur an Flanken der Strukturen austreten kann Die Lichtleitereinheit ist derart gestaltet, dass Licht, durch die Leichtleiterplatte aufgrund von Totalreflexion geleitet wird und daher nicht an Oberflächen der
Lichtleiterplatte austritt. In die Strukturen kann das Licht allerdings eintreten und durch deren Flanken aus der Lichtleiterplatte hinausgeleitet werden. Die Strukturen können beispielweise quaderförmig, zylinderförmig oder würfelförmig sein. Es kann auch eine Kombination von Strukturen verschiedener Arten oder Formen verwendet werden. Das aus den Flanken (d.h. den seitlichen Wänden) der Strukturen austretende Licht kann anschließend entblendet werden. Die Lichtleitereinheit kann dafür beispielweise in einem Beleuchtungssystem verbaut sein, das eine herkömmliche Entblendungseinheit aufweist, um das aus der Lichtleitereinheit austretende Licht zu entblenden. Durch die speziellen Strukturen kann die von einem solchen
Beleuchtungssystem erzeugte Lichtmenge erhöht werden.
Vorzugsweise ist jede Struktur derart gestaltet, dass Licht, das auf eine Bodenfläche der Struktur trifft, reflektiert wird. Die Strukturen sind dazu vorzugsweise einteilig mit der Lichtleiterplatte ausgebildet. An der Bodenfiäche der Strukturen findet dann genau wie an den Oberflächen der Lichtleiterplatte eine Totalreflexion des Lichts statt. Die Strukturen könnten aber auch von der Lichtleiterplatte separate Elemente sein. Die Bodenfiäche könnte dann beispielweise mit einer reflektierenden Schicht versehen sein. Dadurch, dass Licht von den Bodenflächen reflektiert wird, wird es teilweise in die Lichtleiterplatte
zurückrefiektiert und kann zu einem späteren Zeitpunkt an einer Flanke einer anderen oder derselben Struktur austreten. Damit sind insgesamt höhere Lichtmengen im Vergleich zu den bekannten Lösungen realisierbar.
Vorzugsweise ist jede Struktur derart gestaltet, dass ein erster Winkel zwischen der Flanke der Struktur und einer Oberfläche der Lichtleiterplatte etwa 90° beträgt, und ein zweiter Winkel zwischen der Flanke der Struktur und der Bodenfiäche der Struktur etwa 90° beträgt.
Durch die rechten Winkel werden nicht kontrollierbare Lichtstahlen minimiert. Die Lichtmenge, die in einem Beleuchtungssystem durch eine Entblendungseinheit normkonform entblendet werden kann, erhöht sich dadurch.
Vorzugsweise ist eine Seitenfläche der Lichtleiterplatte zum Einleiten von Licht in die Lichtleiterplatte ausgelegt und nimmt eine Höhe und/oder eine Grundfläche der Strukturen mit zunehmendem Abstand der Strukturen von der Seitenfläche zu. Durch die unterschiedlichen Grundflächen der Strukturen bzw. die unterschiedlichen Höhen der Strukturen wird die Lichtmenge beeinflusst, welche in die jeweiligen Strukturen eintreten und an deren Flanken austreten kann. Dadurch wird eine asymmetrische Lichtauskopplung aus der Lichtleiterplate erreicht, die dem Lichtabfall innerhalb der Lichtleiterplatte entgegenwirkt. Die Lichtabgabe der Lichtleitereinheit kann also nahe der Seite, an der Licht eingeleitet wird, sowie entfernt von dieser Seite gleich eingestellt werden. Mehr bevorzugt sind zwei gegenüberliegende Seitenflächen der Lichtleiterplatte zum Einleiten von Licht in die Lichtleiterplatte ausgelegt, und ist eine Höhe und/oder eine Grundfläche von Strukturen, die angrenzend an eine der Seitenflächen angeordnet sind, kleiner als eine Höhe und/oder eine Grundfläche von Strukturen, die in der Mitte zwischen den beiden Seitenflächen angeordnet sind.
Vorzugsweise wird Licht deshalb an zwei gegenüberliegenden Seitenflächen eingeleitet, um die Lichtmenge zu erhöhen. Wiederum wird eine asymmetrische Lichtauskopplung durch die unterschiedlichen Grundflächen und/oder Höhen der Strukturen erreicht, die dem Lichtabfall innerhalb der Lichtleiterplatte von den Seitenflächen hin zur Symmetriemitte der Lichtleiterplatte entgegenwirkt. Die Lichtabgabe aus der Lichtleitereinheit kann somit über ihre gesamte Länge gleichmäßig eingestellt werden. Vorzugsweise nehmen die Höhe und/oder die Grundfläche der Strukturen mit zunehmendem Abstand der Strukturen von einer der Seitenflächen bis zur Mitte zwischen den beiden Seitenflächen hin zu.
Die Zunahme kann stetig, kontinuierlich oder auch sprunghaft erfolgen. Idealerweise ist die Zunahme der Höhe und/oder der Grundfläche der Strukturen genau dem Lichtabfall innerhalb der Lichtleiterplatte von den Seitenflächen zur Mitte hin angepasst.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Beleuchtungssystem zur gleichmäßigen Lichtabgabe, das eine Lichtleitereinheit wie oben beschrieben, wenigstens eine an einer Seitenfläche der Lichtleiterplatte angebrachte Lichteinheit zum Einleiten von Licht in die Lichtleiterplatte und eine Entblendungseinheit umfasst, die an der Lichtleitereinheit angebracht ist und auf der mehrere kollimierende Elemente angeordnet sind, wobei jeder Struktur ein kollimierendes Element zugeordnet ist und wobei jedes kollimierende Element dazu ausgelegt ist, Licht, das an den Flanken der ihm zugeordneten Struktur austritt, umzulenken, so dass es aus dem
Beleuchtungssystem austritt. Ein kollimierendes Element kollimiert und entblendet das Licht und leitet es aus dem Beleuchtungssystem hinaus. Der Grad der Kollimation ist der geforderten
Lichtverteilungscharakteristik des Beleuchtungssystems, bspw. einer geforderten Leuchtdichteverteilung, angepasst. Als kollimierendes Element kann auch eine Mikrolinse verwendet werden. Idealerweise haben die koUimierenden Elemente die äußere Form von oben abgeschnittenen kegelartigen Strukturen mit kreisförmiger Grundfläche oder oben abgeschnittenen pyramidenartigen Strukturen mit rechteckiger oder quadratischer Grundfläche. Die Seitenflächen der koUimierenden Elemente können dabei plan sein, wie bei Kegeln oder Pyramiden. Vorteilhafterweise können die Seitenflächen aber auch gewölbt sein, bevorzugt nach außen gewölbt, um eine gewünschte lichttechnische Beeinflussung zu erzielen. Beispielweise kann durch eine gezielt festgelegte Wölbung eine gewünschte Leuchtdichteverteilung erhalten werden. Auf der Schnittfläche, die den Strukturen zugewandt ist, ist eine Öffnung zum vollständigen Aufnehmen der Strukturen angeordnet. Die Öffnungen können wie die Grundfläche kreisförmig, rechteckig oder quadratisch sein. Vorzugsweise stimmen Grundfläche und Öffnung in ihrer Form überein, können aber auch verschieden sein. Die Kombination aus den quaderartigen, würfelartigen und/oder zylinderartigen Strukturen und den jeweils zugeordneten koUimierenden Elementen ermöglicht es, die Lichtmenge des erfindungsgemäßen Beleuchtungssystems im Vergleich mit ähnlichen herkömmlichen Beleuchtungssystemen zu erhöhen. Das an den Flanken der Strukturen austretende Licht wird durch Totalreflexion in den koUimierenden Elementen umgelenkt und dadurch schließlich aus dem Beleuchtungssystem ausgegeben. Die koUimierenden Elemente sind derart geformt, dass das austretende Licht entblendet ist und vorgegebene lichttechnische Kriterien erfüllt (beispielweise Lichtverteilung, Unified Glare Rating (UGR) und/oder Tauglichkeit für Bildschirm- Arbeitsplatz (BAP)).
Vorzugsweise weist jedes kollimierende Element eine Öffnung auf und ragt jede Struktur in das ihr zugeordnete kollimierende Element hinein.
Dadurch wird eine effiziente Kopplung des Lichts, das aus den Strukturen austritt, in die kollimierende Elemente hinein ermöglicht. Vorzugsweise ist jede Struktur vollständig in dem ihr zugeordneten kollimierenden Element aufgenommen.
Die Struktur wird also vom kollimierenden Element umschlossen. Dadurch wird eine besonders effiziente Kopplung des Lichts, das aus den Strukturen austritt, in die kollimierenden Elemente hinein ermöglicht.
Vorzugsweise ist jede Struktur von dem ihr zugeordneten kollimierenden Element optisch entkoppelt.
Eine optische Kopplung, beispielweise durch einen geeigneten Kleber oder eine andere geeignete Verbindungstechnik, muss nicht vorliegen. Dadurch ist das
Beleuchtungssystem einfacher herzustellen. Außerdem sind verschieden große Strukturen (d.h. mit unterschiedlicher Grundfläche und/oder Höhe) einsetzbar, während gleichmäßig dimensionierte kollimierende Elemente (mit gleicher
Grundfläche und/oder Höhe) verwendet werden. Die Verteilung des Lichts kann folglich verändert werden, ohne dass die Entblendungseinheit des
Beleuchtungssystems angepasst werden muss. Vorzugsweise weist jede Lichteinheit wenigstens eine LED auf.
Die Lichtleitereinheit und das Beleuchtungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung haben den Vorteil, dass höhere Lichtmengen im Vergleich zu bekannten
Beleuchtungssystemen zur gleichmäßigen Lichtabgabe möglich sind. Außerdem kann eine effektivere und leichtere Einflussnahme auf die Charakteristik der Verteilung des ausgegebenen Lichts vorgenommen werden.
Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die angehängten Figuren detaillierter beschrieben.
Figur 1 zeigt in Explosionsansicht einen Querschnitt durch ein Beleuchtungssystem der vorliegenden Erfindung. Figur 2 zeigt in Explosionsansicht eine perspektivische Darstellung eines
Beleuchtungssystems der vorliegenden Erfindung.
Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch ein Beleuchtungssystem der vorliegenden Erfindung.
Figur 4 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Beleuchtungssystems der vorliegenden Erfindung. Figur 5 zeigt einen Querschnitt durch eine Lichtleitereinheit der vorliegenden
Erfindung.
Figur 6 zeigt einen Querschnitt durch eine Lichtleitereinheit der vorliegenden
Erfindung.
Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch ein Beleuchtungssystem 1 der vorliegenden Erfindung. Das Beleuchtungssystem 1 besteht aus einer Lichtleitereinheit 2 und einer Entblendungseinheit 3. In Figur 1 sind die Lichtleitereinheit 2 und die
Entblendungseinheit 3 in einer Explosionsansicht dargestellt. Im tatsächlichen
Beleuchtungssystem 1 sind diese beiden Einheiten 2 und 3 aber aneinander angebracht. Dies kann durch geeignete Verbindungstechniken wie Kleben oder Schrauben oder ähnliche Techniken realisiert werden.
Die Lichtleitereinheit 2 weist eine Lichtleiterplatte 21 auf. Die Lichtleiterplatte 21 ist bspw. ein herkömmlicher Lichtwellenleiter, in dem Licht zumindest in einem
Wellenlängenbereich von etwa 400 bis etwa 700nm an den Innenflächen eine
Totalreflexion erfährt und somit entlang der Ausdehnungsrichtung der Lichtleiterplatte 21 fortgeleitet werden kann. Die Lichtleiterplatte 21 kann dazu bspw. aus Glas, Acryl, Polykarbonaten oder Polyester hergestellt sein. Die Lichtleiterplatte 21 weist zwei gegenüberliegende Seitenflächen 24 auf, an denen Licht in die Lichtleiterplatte 2 eingeleitet werden kann. Das Licht kann an einer oder an beiden der Seitenflächen 24 von wenigstens einer daran angebrachten Lichteinheit 4 eingekoppelt werden. Jede Lichteinheit 4 kann bspw. eine LED, eine OLED oder ein anderes Leuchtmittel enthalten. Die Lichtleitereinheit 2 weist ferner Strukturen 22 auf, die auf einer äußeren
Oberfläche 23 der Lichtleiterplatte 21 angeordnet sind. Licht kann aufgrund der Totalreflexion an der Oberfläche 23 (genauer gesagt der Innenfläche, die der
Oberfläche 23 entspricht) der Lichtleiterplatte 21 nicht zwischen den Strukturen 22 austreten, kann aber durch die Strukturen 22 aus der Lichtleiterplatte 21 ausgekoppelt werden.
Die Strukturen 22 und die Lichtleiterplatte 21 sind vorzugsweise einteilig gefertigt. Die Strukturen 22 können alternativ mit der Lichtleiterplatte 21 optisch gekoppelt, bspw. daran angeklebt sein. Die Lichtleiterplatte 21 kann dann lichtdurchlässige Abschnitte oberhalb jeder Struktur 22 aufweisen. Die Strukturen 22 können aus demselben Material wie die Lichtleiterplatte 21 sein. Alternativ können die Strukturen 22 aus einem Material gefertigt sein, das transparent ist, bspw. einem Polymer, wobei die Bodenfläche 22b mit einer reflektierenden Schicht versehen ist. Die Strukturen 22 können auch aus lichtdurchlässigen und reflektierenden Teilen zusammengesetzt sein.
Die Strukturen 22 auf der Oberfläche 23 der Lichtleiterplatte 21 sind vorzugsweise quaderartig, würfelartig oder zylinderartig. Es können beispielweise quaderförmige, würfelförmige und/oder zylinderförmige Strukturen auf einer Lichtleiterplatte 21 angeordnet sein und auch miteinander kombiniert werden. Licht, das aus der
Lichtleiterplatte 21 in eine der Strukturen 22 eintritt, wird aus der Lichtleitereinheit 2 ausgegeben, falls es auf eine Seitenwand, d.h. eine Flanke 22a einer Struktur 22 trifft. Trifft das Licht hingegen auf eine Bodenfläche 22b einer Struktur 22, so wird das Licht reflektiert, vorzugsweise derart, dass es in die Lichtleiterplatte 21 geleitet wird. Das in der Lichtleiterplatte 21 verbleibende Licht kann zu einem späteren Zeitpunkt durch eine Struktur 22 austreten, falls es auf deren Flanke 22a trifft. Sind die Strukturen 22 einteilig mit der Lichtleiterplatte 21 ausgebildet, so erfährt das Licht eine
Totalreflexion an den Bodenflächen 22b, da diese vorzugsweise wie in Fig. 1 gezeigt parallel zur Oberfläche 23 der Lichtleiterplatte 21 sind.
Die Entblendungseinheit 3 besteht aus einem Substrat 31 mit einer Oberfläche 32, auf der kollimierende Elemente 33 (oder auch Mikrolinsen) angeordnet sind. Die kollimierenden Elemente 33 sind dabei vorzugweise in gleicher Anzahl vorhanden wie die Strukturen 22 auf der Lichtleiterplatte 21. Jeder der Strukturen 22 ist einem der kollimierenden Elemente 33 zugeordnet. Die kollimierenden Elemente 33 sind dabei vorzugsweise derart gestaltet, dass Licht, das aus einer Struktur 22 austritt, die einem kollimierenden Element 33 zugeordnet ist, von diesem zugeordneten kollimierenden Element 33 umgelenkt und aus dem Beleuchtungssystem ausgekoppelt wird. Die kollimierenden Elemente 33 sind vorzugsweise so gestaltet, dass dabei eine
Entblendung des Lichts, vorzugsweise normkonform, stattfindet. Die kollimierenden Elemente 33 haben vorzugsweise die äußere Form von oben abgeschnittenen Kegeln mit kreisförmiger Grundfläche oder oben abgeschnittenen Pyramiden mit rechteckiger oder quadratischer Grundfläche. Kollimierende Elemente verschiedener Formen können in einer Entblendungseinheit 3 kombiniert sein. Auf der durch den Abschnitt entstehenden Oberfläche eines jeden kollimierenden Elements ist eine Öffnung 33a zum vollständigen Aufnehmen der Strukturen 22 ausgebildet. Die tiefe jeder Öffnung 33a entspricht vorzugsweise wenigstens der Höhe der dem kollimierenden Element zugeordneten Struktur 22.
Figur 2 zeigt in einer Explosionsansicht eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Beleuchtungssystems 1. Die Figur 2 zeigt, wie die Strukturen 22 auf der Oberfläche 23 der Lichtleiterplatte 21 verteilt sein können. Die Verteilung der kollimierenden Elemente 33 auf der Oberfläche 32 des Substrats 31 ist vorzugsweise entsprechend der Verteilung der Strukturen 22 gewählt. Jedem kollimierenden Element 33 kann eine Struktur 22 zugeordnet sein und jedes kollimierende Element 33 empfängt vorzugsweise nur Licht, das aus der ihm zugeordneten Struktur 22 austritt. Figur 3 und 4 zeigen das Beleuchtungssystem 1 der vorliegenden Erfindung in zusammengefügtem Zustand. Dabei ist zu erkennen, dass die Entblendungseinheit 3 vorzugsweise so an der Lichtleitereinheit 2 angebracht ist, dass die Strukturen 22 in die Öffnungen 33a der kollimierenden Elemente 33 hineinragen. Genauer gesagt ragt dann jede Struktur 22 in die Öffnung 33a des dieser Struktur 22 zugeordneten
kollimierenden Elements 33 hinein. Vorteilhafterweise ragt jede Struktur 22 soweit in die Öffnung 33a des entsprechenden kollimierenden Elements 33 hinein, dass jede Struktur 22 vollständig von dem zugeordneten kollimierenden Element 33
aufgenommen wird, d.h. ganz umschlossen wird. Das bedeutet, dass jede Struktur 22 vollständig in das ihr zugeordnete kollimierende Element eintaucht. Dadurch tritt an den Flanken 22a einer Struktur 22 austretendes Licht zwangsläufig in die
entsprechenden koUimierenden Elemente 33 ein und kann nicht zwischen zwei kollimierende Elemente 33 gelangen. Licht, das von wenigstens einer Lichteinheit 4 in die Lichtleiterplatte 21 eingeleitet wird, wird solange in der Lichtleiterplatte 21 durch Totalreflexion fortgeleitet, bis es in eine der Strukturen 22 eintritt und auf eine Flanke 22a dieser Struktur 22 trifft. Dann wird das Licht aus der Lichtleitereinheit 2 ausgegeben und tritt in ein kollimierendes Element 33 der Entblendungseinheit 3 ein. Im koUimierenden Element 33 wird das Licht durch Totalreflexion derart umgelenkt, dass es aus der Entblendungseinheit 3 und somit aus dem Beleuchtungssystem 1 austritt. Die Umlenkung im koUimierenden Element 33 erfolgt dabei vorzugsweise auf eine Weise, dass lichttechnischen Kriterien (bspw. eine vorgegebene Lichtverteilung, Bedingungen des UGR, oder eine BAP- Tauglichkeit) eingehalten werden. Die koUimierenden Elemente 33 sind entsprechend geformt und gestaltet. Mit dem erfindungsgemäßen Beleuchtungssystem 1 ist es möglich, insgesamt höhere Lichtmengen zu erzeugen.
Figur 5 zeigt im Detail eine vorteilhafte Gestaltung der Strukturen 22 auf der
Lichtleiterplatte 21. Die Strukturen 22 sind wie beschrieben entweder zylinderartig, würfelartig oder quaderartig. Dabei sind vorzugsweise sämtliche Übergänge zwischen jeder Struktur 22 und der Lichtleiterplatte 21 sowie innerhalb jeder Struktur 22 rechtwinklig. D.h. ein Winkel φ zwischen der Flanke 22a und der Oberfläche 23 der Lichtleiterplatte 21 ist vorzugsweise etwa 90°. Genauso ist ein Winkel Θ zwischen der Flanke 22a und der Bodenfläche 22b einer Struktur 22 etwa 90°. Nicht kontrollierbare Strahlen werden somit minimiert. Dadurch wird die Lichtmenge der durch die
Entblendungseinheit 3 kontrollierbaren Strahlen maximiert und es ist möglich, insgesamt höhere Lichtmengen zu erzeugen.
Um ein gleichmäßiges Erscheinungsbild des Beleuchtungssystems 1 zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, den Wirkungsquerschnitt der Strukturen 22 auf der Lichtleiterplatte 21 in Abhängigkeit von einer Entfernung zu wenigstens einer Lichteinleitseite festzulegen. Figur 6 zeigt zum Beispiel, dass Strukturen 22, die sich angrenzend oder nahe einer der Seitenflächen 24 befinden, an denen Licht in die Lichtleiterplatte 21 eingekoppelt wird, kleiner sind als Strukturen 22, die in der Mitte zwischen den zwei Seitenflächen 24 angeordnet sind. Falls nur an einer Seitenfläche 24 Licht eingeleitet wird, sollten vorzugsweise die Strukturen 22 nahe dieser Seitenfläche 24 kleiner sein, als Strukturen 22 entfernt dieser Seitenfläche 24. Die Größe einer Struktur 22 bestimmt sich durch ihre Grundfläche (bei einer Zylinderform ist diese beschreibbar durch den Radius) und/oder ihre Höhe. Das bedeutet für das erste Beispiel, dass Strukturen 22 in der Symmetriemitte der Lichtleiterplatte 21 eine größere Grundfläche und/oder eine größere Höhe aufweisen.
Vorzugsweise sind alle kollimierenden Elemente 33 gleich groß, d.h. haben dieselbe Grundfläche und Höhe. Die kollimierenden Elemente 33 sind dabei vorzugsweise derart gestaltet, dass sie die größten der unterschiedlichen Strukturen 22 gerade noch aufnehmen können. Es ist aber auch möglich, verschieden große kollimierende
Elemente 33 auf der Entblendungseinheit 3 anzuordnen. Durch kleinere Strukturen 22 wird weniger Licht in das entsprechend zugeordnete kollimierende Element 33 geleitet. Dadurch kann der Lichtabfall in der Lichtleiterplatte 21 von den Seitenflächen 24 hin bis zur Mitte zwischen den Seitenflächen 24 ausgeglichen werden. Ohne den Ausgleich würde mehr Licht aus Strukturen 22 nahe den Seitenflächen 24 austreten.
Eine andere Möglichkeit die Lichtabgabe gleichmäßig zu halten ist anstatt der Größe der Strukturen 22, deren Anordnungsdichte auf der Lichtleiterplatte 21 zu verändern. Zum Beispiel kann die Anordnungsdichte der Strukturen 22 mit zunehmendem
Abstand der Strukturen 22 zu einer der Seitenflächen 24 bis zur Mitte hin größer werden. Dies gilt für einen Fall, in dem an beiden Seitenflächen 24 Licht eingeleitet wird. Nahe der beiden Seitenflächen 24 sind die Strukturen 22 weniger dicht angeordnet, es befinden sich also weniger Strukturen 22 auf gleicher Fläche. In der Mitte zwischen den beiden Seitenflächen 24, d.h. in der Symmetriemitte des
Beleuchtungssystems 1, befinden sich dafür mehr Strukturen 22 auf gleicher Fläche, die Anordnungsdichte ist also höher. Auch so könnte Licht verstärkt aus der
Symmetriemitte der Lichtleitereinheit 2 austreten, was wie oben beschrieben dem Lichtabfall in der Lichtleiterplatte 21 entgegenwirkt. Die kollimierenden Elemente 33 auf der Entblendungseinheit 3 könnten entsprechend den unterschiedlich dicht angeordneten Strukturen 22 ebenso unterschiedlich dicht angeordnet sein.
Durch die beschriebenen Anordnungen der Strukturen 22 auf der Lichtleiterplatte 21 kann die Leuchtdichteverteilung des Beleuchtungssystems 1 leicht beeinflusst werden. Die Leuchtdichteverteilung kann auch leicht nachträglich geändert werden, d.h. nach Auslieferung des Beleuchtungssystems. Es ist auch denkbar, dass innerhalb eines Beleuchtungssystems 1 unterschiedliche Lichtleiterplatten 21 aneinander gereiht werden. Verschiedene Lichtleiterplatten 21 können dabei Strukturen 22 mit unterschiedlicher Grundfläche und/oder Höhe oder unterschiedliche
Anordnungsdichten von Strukturen 22 aufweisen. So kann ein Beleuchtungssystem 1 zielgerichtet auf eine gewünschte Leuchtdichteverteilung angepasst werden. Licht kann beispielweise gezielt auf Arbeitsplätze gerichtet werden. Durch die Strukturen 22, die über ihre Bodenflächen 22b kein Licht austreten lassen, sondern Licht nur aus den Flanken 22a austreten lassen, werden nicht kontrollierbare Lichtstrahlen, welche in die koUimierenden Elemente 33 eintreten, weitgehend vermieden. Zudem wird Licht von den Bodenflächen 22b in die Lichtleiterplatte 21 zurückreflektiert und ist deshalb nicht verloren. Mit Hilfe der koUimierenden Elemente 33 ist es möglich, höhere Lichtmengen zu erzielen, die aus dem Beleuchtungssystem 1 austritt. Durch die Anpassung der Größe oder der Verteilung der Strukturen 22 kann zudem eine gleichmäßige Abgabe von normkonform entblendetem Licht erzielt werden.
Alle Einheiten des Beleuchtungssystems 1 lassen sich hochwertig und präzise herstellen, bspw. durch Laserstrukturierung. Die Hochwertigkeit ist im Vergleich zum Stand der Technik nicht schlechter.