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Title:
METHOD AND ARRANGEMENT FOR DETERMINING AND MONITORING THE STATE OF A ROLLING BEARING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/009750
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a particularly simple and efficient method for determining and monitoring the state of a rolling bearing (W), wherein a first sensor signal (S1) is captured in the form of a sound emission signal in a first frequency band in the ultrasonic range during operation of the rolling bearing (W), a second sensor signal (S2) is captured in a second frequency band of lower frequency in the ultrasonic range, at least one first characteristic value (K1) for recently occurred damage to the rolling bearing is determined from the signal shape of the first sensor signal (S1), at least one second characteristic value (K2) for recently occurred damage to the rolling bearing (W) is determined from the signal shape of the second sensor signal (S2), and the state of the rolling bearing (W) is determined by comparing the at least one first characteristic value (K1) to at least one reference value (R1) dependent on the speed of the rolling bearing (W) and of the at least one second characteristic value (K2) to at least one second reference value (R2) dependent on the speed of the rolling bearing (W).  The invention further relates to an arrangement for determining and monitoring the state of a rolling bearing (W).

Inventors:
KLOS HANS-HENNING (DE)
MUELLER KLAUS-DIETER (DE)
SCHERER STEFAN (DE)
ZINECKER MIKE (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/006388
Publication Date:
January 28, 2010
Filing Date:
July 24, 2008
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
KLOS HANS-HENNING (DE)
MUELLER KLAUS-DIETER (DE)
SCHERER STEFAN (DE)
ZINECKER MIKE (DE)
International Classes:
G01M13/04
Domestic Patent References:
WO2004109250A12004-12-16
Foreign References:
US20070118333A12007-05-24
US4165458A1979-08-21
US4366544A1982-12-28
JP2001021453A2001-01-26
US6321602B12001-11-27
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Ermitteln und zum Überwachen des Zustands eines Wälzlagers (W) , wobei im Betrieb des Wälzlagers (W) - ein erstes Sensorsignal (Sl) in Form eines Schallemissionssignals in einem ersten Frequenzband im Ultraschallbereich erfasst wird, ein zweites Sensorsignal (S2) in einem zweiten Frequenzband niedrigerer Frequenz im Ultraschallbereich erfasst wird,

- aus der Signalform des ersten Sensorsignals (Sl) zumindest ein erster Kennwert (Kl) für eine gerade erfolgende Schädigung des Wälzlagers (W) ermittelt wird,

- aus der Signalform des zweiten Sensorsignals (S2) zumin- dest ein zweiter Kennwert (K2) für eine bereits erfolgte

Schädigung des Wälzlagers (W) ermittelt wird und unter Durchführung eines Vergleichs

- des zumindest einen ersten Kennwerts (Kl) mit zumindest einem von der Drehzahl des Wälzlagers (W) abhängigen ersten Referenzwert (Rl) sowie

- des zumindest einen zweiten Kennwerts (K2) mit zumindest einem von der Drehzahl des Wälzlagers (W) abhängigen zweiten Referenzwert (R2) der Zustand des Wälzlagers (W) ermittelt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der zumindest eine erste Kennwert (Kl) mit zumindest einem auch von dem Material, der Größe, der Masse und/oder dem Typ des Wälzlagers (W) abhängigen ersten Referenzwert (Rl) verglichen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 , d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der zumindest eine zweite Kennwert (K2) mit zumindest einem auch von dem Material, der Größe, der Masse und/oder dem Typ des Wälzlagers (W) abhängigen zweiten Referenzwert (R2) verglichen wird.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass das erste Sensorsignal (Sl) mittels eines ersten mechanisch schwingfähigen Systems mit einer vom Material des Wälzlagers (W) abhängigen und von Größe und Drehzahl des Wälzlagers (W) unabhängigen ersten Resonanzfrequenz erfasst wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4 , d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass bei einem Wälzlager (W) aus Stahl das erste Sensorsignal (Sl) bei einer Resonanzfrequenz zwischen 100 kHz und 120 kHz erfasst wird.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass das erste Sensorsignal (Sl) in einem ersten Frequenzband einer Bandbreite von 4 kHz bis 8 kHz erfasst wird.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass das zweite Sensorsignal (S2) unabhängig von Material, Größe und Drehzahl des Wälzlagers (W) mittels eines zweiten mechanisch schwingfähigen Systems mit einer zweiten Resonanzfrequenz im Frequenzbereich zwischen 25 kHz und 50 kHz erfasst wird.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass das zweite Sensorsignal (S2) in einem zweiten Frequenzband einer Bandbreite von 3 kHz bis 7 kHz erfasst wird.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass zur Ermittlung des ersten Kennwerts (Kl) und des zweiten Kennwerts (K2) das Produkt aus Maximalwert und Effektivwert des jeweiligen Sensorsignals (Kl, K2 ) ermittelt wird.

10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass ein Alarmsignal ausgegeben wird, sofern der zumindest eine erste Kennwert (Kl) und/'oder der zumindest eine zweite Kennwert (K2) über eine definierte Zeitdauer (TA) von dem jewei- ligen Referenzwert (Rl, R2 ) abweichen.

11. Anordnung zum Ermitteln und zum Überwachen des Zustands eines Wälzlagers (W) in seinem Betrieb mit

- einer ersten Sensoreinrichtung (SEI) zum Erfassen eines ersten Sensorsignals (Sl) in Form eines Schallemissionssignals in einem ersten Frequenzband im Ultraschallbereich,

- einer zweiten Sensoreinrichtung (SE2) zum Erfassen eines zweiten Sensorsignals (S2) in einem zweiten Frequenzband niedrigerer Frequenz im Ultraschallbereich,

- ersten Mitteln zur Signalverarbeitung (Fl) zum Ermitteln zumindest eines ersten Kennwerts (Kl) für eine gerade erfolgende Schädigung des Wälzlagers (W) aus der Signalform des ersten Sensorsignals (Sl) , - zweiten Mitteln zur Signalverarbeitung (F2) zum Ermitteln zumindest eines zweiten Kennwerts (K2) für eine bereits erfolgte Schädigung des Wälzlagers (W) aus der Signalform des zweiten Sensorsignals (S2) und - einer Auswerte -Einrichtung (μ) zum Ermitteln des Zustands des Wälzlagers (W) unter Durchführung eines Vergleichs

- des zumindest einen ersten Kennwerts (Kl) mit zumindest einem von der Drehzahl des Wälzlagers (W) abhängigen ersten Referenzwert (Rl) sowie

- des zumindest einen zweiten Kennwerts (K2) mit zumindest einem von der Drehzahl des Wälzlagers (W) abhängigen zweiten Referenzwert (R2) .

12. Anordnung nach Anspruch 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Auswerte-Einrichtung (μ) zum Vergleichen des zumindest einen ersten Kennwerts (Kl) mit zumindest einem auch von dem Material, der Größe, der Masse und/oder dem Typ des Wälzla- gers (W) abhängigen ersten Referenzwert (Rl) ausgebildet ist.

13. Anordnung nach Anspruch 11 oder 12, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Auswerte-Einrichtung (μ) zum Vergleichen des zumindest einen zweiten Kennwerts (K2) mit zumindest einem auch von dem Material, der Größe, der Masse und/oder dem Typ des Wälzlagers (W) abhängigen zweiten Referenzwert (R2) ausgebildet ist.

14. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die erste Sensoreinrichtung (SEI) zum vom Material des Wälzlagers (W) abhängigen und von Größe und Drehzahl des Wälzlagers (W) unabhängigen Erfassen des ersten Sensorsignals (Sl) ein erstes mechanisch schwingfähiges System mit einer ersten Resonanzfrequenz aufweist .

15. Anordnung nach Anspruch 14, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die erste Sensoreinrichtung (SEI) zum Ermitteln des Zustands eines Wälzlagers (W) aus Stahl zum Erfassen des ersten Sensorsignals (Sl) bei einer ersten Resonanzfrequenz zwischen 100 kHz und 120 kHz ausgebildet ist.

16. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die erste Sensoreinrichtung (SEI) zum Erfassen des ersten Sensorsignals (Sl) in einem ersten Frequenzband einer Band- breite von 4 kHz bis 8 kHz vorgesehen ist.

17. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die zweite Sensoreinrichtung (SE2) zum von Material, Größe und Drehzahl des Wälzlagers (W) unabhängigen Erfassen des zweiten Sensorsignals (S2) ein zweites mechanisch schwingfähiges System mit einer zweiten Resonanzfrequenz im Frequenzbereich zwischen 25 kHz und 50 kHz aufweist.

18. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 17, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die zweite Sensoreinrichtung (SE2) zum Erfassen des zweiten Sensorsignals (S2) in einem zweiten Frequenzband einer Bandbreite von 3 kHz bis 7 kHz vorgesehen ist.

19. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 18, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die ersten und die zweiten Mittel zur Signalverarbeitung (Fl, F2 ) zur Ermittlung des ersten (Kl) bzw. des zweiten Kennwerts (K2) zum Ermitteln des Produkts aus Maximalwert und Effektivwert des jeweiligen Sensorsignals ausgebildet sind.

20. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 19, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Auswerte-Einrichtung (μ) zum Ausgeben eines Alarmsignals vorgesehen ist, sofern der zumindest eine erste Kennwert (Kl) und/oder der zumindest eine zweite Kennwert (K2) über eine definierte Zeitdauer von dem jeweiligen Referenzwert (Rl, R2 ) abweichen.

21. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 20, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die erste und die zweite Sensoreinrichtung (SEI, SE2) als ge- meinsames mikromechanisches System ausgebildet sind.

22. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 21, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die erste und/oder die zweite Sensoreinrichtung (SEI, SE2) als piezoelektrische, piezoresistive, kapazitive oder induktive Sensoreinheiten realisiert sind.

23. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 22, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die ersten Mittel zur Signalverarbeitung (Fl), die zweiten Mittel zur Signalverarbeitung (F2) und die Auswerte- Einrichtung (μ) in einem integrierten elektrischen Schaltkreis zusammengefasst sind.

24. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 23, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die erste und die zweite Sensoreinrichtung (SEI, SE2) in einem integrierten elektrischen Schaltkreis zusammengefasst sind .

25. Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 24, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass - eine Verstärkereinheit (V) zum Verstärken des ersten und/oder des zweiten Sensorsignals (Sl, S2) vorgesehen ist und

- die Auswerte-Einrichtung (μ) zum Einstellen der Verstär- kung der Verstärkereinheit (V) vorgesehen ist.

Description:
Beschreibung

Verfahren und Anordnung zum Ermitteln und Überwachen des Zu- stands eines Wälzlagers

Die Zustands- und Verschleißüberwachung von Wälzlagern ist in der Praxis von großer Bedeutung, da erfahrungsgemäß etwa 70% der in Fertigungs- und Prozesseinrichtungen auftretenden Störungen durch Schäden in Wälzlagern verursacht werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders einfaches und leistungsfähiges Verfahren zum Ermitteln und Überwachen des Zustands eines Wälzlagers anzugeben. Darüber hinaus liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung anzugeben, die ein solches besonders einfaches und leistungsfähiges Verfahren unterstützt.

Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Ermitteln und zum Überwa- chen des Zustands eines Wälzlagers, wobei im Betrieb des

Wälzlagers ein erstes Sensorsignal in Form eines Schallemissionssignals in einem ersten Frequenzband im Ultraschallbereich erfasst wird, ein zweites Sensorsignal in einem zweiten Frequenzband niedrigerer Frequenz im Ultraschallbereich er- fasst wird, aus der Signalform des ersten Sensorsignals zumindest ein erster Kennwert für eine gerade erfolgende Schädigung des Wälzlagers ermittelt wird, aus der Signalform des zweiten Sensorsignals zumindest ein zweiter Kennwert für eine bereits erfolgte Schädigung des Wälzlagers ermittelt wird und unter Durchführung eines Vergleichs des zumindest einen ersten Kennwerts mit zumindest einem von der Drehzahl des Wälzlagers abhängigen ersten Referenzwert sowie des zumindest einen zweiten Kennwerts mit zumindest einem von der Drehzahl des Wälzlagers abhängigen zweiten Referenzwert der Zustand des Wälzlagers ermittelt wird.

Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein erstes Sensor- signal in Form eines Schallemissionssignals in einem ersten Frequenzband im Ultraschallbereich erfasst. Unter „Schallemission", die im englischsprachigen als „Acoustic Emission (AE) " bezeichnet wird, wird hierbei eine Erscheinung verstanden, bei der elastische Wellen durch eine stoßartige Anregung aufgrund einer plötzlichen Freisetzung von Energie innerhalb eines Festkörpers erzeugt werden. Entsprechende Schallemissionssignale, die sich in Form von Körperschall in dem Festkörper ausbreiten, treten üblicherweise in einem Frequenzbereich von etwa 100 kHz bis zu 1 MHz auf. Dabei weisen Schallemissi- onssignale eine hohe Sensitivität in Bezug auf mechanische

Beschädigungen eines Festkörpers beziehungsweise eines Objektes auf. Dies bedeutet, dass beispielsweise bei einer Zerstörung eines Wälzlagers aus Stahl ein Schallemissionssignal erzeugt wird, das gemäß dem ersten Merkmal des erfindungsgemä- ßen Verfahrens in einem ersten Frequenzband im Ultraschallbereich erfasst wird.

Darüber hinaus wird erfindungsgemäß ein zweites Sensorsignal in einem zweiten Frequenzband niedrigerer Frequenz, d.h. in einem Frequenzbereich <100 kHz, im Ultraschallbereich erfasst . Das zweite Sensorsignal erfasst insbesondere so genannte Schadensfrequenzen, die im Falle eines bereits erfolgten, bestehenden Schadens bei einem rotierenden Wälzlager aufgrund von Resonanzanregungen auftreten.

Aus der Signalform des ersten Sensorsignals wird nun zumindest ein erster Kennwert für eine gerade erfolgende Schädigung des Wälzlagers ermittelt. Entsprechend den vorstehenden Ausführungen führt beispielsweise die Zerstörung von Stahl, d.h. im vorliegenden Fall des Stahls des Wälzlagers, zu einem Schallemissionssignal typischer Frequenz, welches somit eine gerade erfolgende, d.h. aktiv fortschreitende Schädigung des Wälzlagers anzeigt. Des Weiteren wird aus der Signalform des zweiten Sensorsignals zumindest ein zweiter Kennwert für eine bereits erfolgte Schädigung des Wälzlagers ermittelt. Dabei werden vorzugsweise sowohl der zumindest eine erste Kennwert als auch der zumindest eine zweite Kennwert aus der Hüllkurve des jeweiligen Sensorsignals ermittelt, da hierdurch die zu verarbeitende Datenmenge reduziert und damit das Verfahren vereinfacht wird.

Unter Durchführung eines Vergleichs des zumindest einen ersten Kennwerts mit zumindest einem von der Drehzahl des Wälz- lagers abhängigen ersten Referenzwert sowie des zumindest einen zweiten Kennwerts mit zumindest einem von der Drehzahl des Wälzlagers abhängigen Referenzwert wird nun der Zustand des Wälzlagers ermittelt. Hierbei ist vorteilhafterweise sowohl eine Aussage über den Istzustand als auch über die zu- künftige Entwicklung des Zustande des Wälzlagers möglich. Sowohl der erste als auch der zweite Referenzwert sind von der jeweiligen Drehzahl des Wälzlagers abhängig, da sich gezeigt hat, dass die Amplituden des ersten sowie des zweiten Sensorsignals jeweils proportional zur Drehzahl des Wälzlagers sind.

Bei den für den Vergleich mit den jeweiligen Kennwerten verwendeten Referenzwerten kann es sich vorzugsweise um Werte handeln, die mittels Referenzmessungen an in bekannter Weise be- bzw. geschädigten Wälzlagern gewonnen worden sind. In diesem Fall deutet ein Erreichen beziehungsweise Überschreiten des jeweiligen Referenzwerts durch einen jeweiligen Kennwert unmittelbar auf einen entsprechenden Schaden des Wälzlagers hin, so dass eine präzise Aussage über den Zustand des Wälzlagers möglich ist. Alternativ hierzu können jedoch auch in einem ungeschädigten Zustand des Wälzlagers gemessene Werte als Referenzwerte verwendet werden. In diesem Fall wird das Wälzlager etwa dann als ausfallgefährdet beziehungsweise sein Zustand als kritisch angesehen, wenn zumindest einer der Kennwerte den jeweiligen zugehörigen Referenzwert um ein vorgegebenes beziehungsweise vorgebbares Maß überschreitet .

Generell bietet das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, dass die Überwachung eines Wälzlagers in besonders einfacher Form ermöglicht wird. So kann das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise unter Verwendung eines einzigen Sensors realisiert werden, wobei vorteilhafterweise unabhängig von Typ oder Größe des Wälzlagers der gleiche Sensor eingesetzt wer- den kann. Darüber hinaus ermöglicht die kombinierte Erfassung und Auswertung des ersten und des zweiten Sensorsignals eine besonders leistungsfähige, d.h. insbesondere besonders aussagekräftige, Bestimmung des Zustands des Wälzlagers. Dies hat zur Folge, dass die Überwachung des Zustands des Wälzlagers in zuverlässiger Art und Weise dafür verwendet werden kann, eine Entscheidung darüber zu treffen, ob eine Reparatur oder ein Austausch des Wälzlagers erforderlich ist beziehungsweise wann eine solche Reparatur beziehungsweise ein solcher Austausch gegebenenfalls voraussichtlich erforderlich werden wird.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der zumindest eine erste Kennwert mit zumindest einem auch von dem Material, der Größe, der Masse und/oder dem Typ des Wälzlagers abhängigen ersten Referenzwert verglichen. Dies ist vorteilhaft, da der erste Referenzwert in der Regel eine Abhängigkeit von dem Material sowie der Größe beziehungsweise Masse des Wälzlagers und somit auch vom Typ des Wälzlagers aufweisen wird. So ist der zumindest eine erste Referenzwert aufgrund der Art seiner Entstehung, d.h. aufgrund der Verwendung eines ersten Sensorsignals in Form eines Schallemissionssignals, in der Regel zumindest in einem gewissen Umfang von dem Material des betreffenden Wälzlagers abhängig. Üblicherweise wird es sich bei dem Material des Wälzlagers um Stahl handeln, jedoch ist das erfindungsgemäße Verfahren grundsätzlich für Wälzlager beliebigen Materials anwendbar. Um eine möglichst genaue Überwachung des Zustande des Wälzlagers zu ermöglichen, wird vorteilhafterweise somit zumindest eine der genannten Größen bei einer dem Verfahren vorangehenden Ermittlung beziehungsweise Festlegung des zumindest einen ersten Referenzwerts berücksichtigt. Neben einer Bestimmung des ersten Referenzwerts für den jeweiligen verwendeten Wälzlagertyp kann dies bei- spielsweise auch derart geschehen, dass eine Messung des ersten Referenzwerts für verschiedene Wälzlager unterschiedlicher Größe, unterschiedlicher Masse und/oder unterschiedlichen Typs erfolgt und basierend auf einer solchen Messung der zumindest eine erste Referenzwert für Wälzlager anderen Typs berechnet bzw. simuliert wird.

Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart ausgestaltet sein, dass der zumindest eine zweite Kennwert mit zumindest einem auch von dem Material, der Größe, der Masse und/oder dem Typ des Wälzlagers abhängigen zweiten Referenzwert verglichen wird. Entsprechend den vorstehenden Ausführungen im Zusammenhang mit dem ersten Referenzwert, die in entsprechender Weise auch hinsichtlich des zweiten Referenzwerts gelten, bietet dies den Vorteil, dass eine beson- ders genaue und zuverlässige Ermittlung beziehungsweise Überwachung des Zustands des Wälzlagers ermöglicht wird. Im Vergleich zu dem zumindest einen ersten Kennwert bzw. dem zumindest einen ersten Referenzwert werden der zweite Kennwert und damit auch der zweite Referenzwert jedoch üblicherweise ver- gleichsweise weniger stark oder gegebenenfalls auch überhaupt nicht von dem Material des Wälzlagers abhängen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das erfin- dungsgemäße Verfahren derart ausgeprägt, dass das erste Sensorsignal mittels eines ersten mechanisch schwingfähigen Systems mit einer vom Material des Wälzlagers abhängigen und von Größe und Drehzahl des Wälzlagers unabhängigen ersten Resonanzfrequenz erfasst wird. Als Ergebnis umfassender Untersu- chungen sowohl an beschädigten als auch an unbeschädigten

Wälzlagern hat sich gezeigt, dass das mittels des ersten Sensorsignals erfasste Schallemissionssignal hinsichtlich seiner Frequenz im Wesentlichen nicht von Größe und Drehzahl des Wälzlagers abhängt. Hierdurch wird es vorteilhafterweise er- möglicht, das erste Sensorsignal beispielsweise für alle

Wälzlager aus Stahl mittels eines ersten mechanisch schwingfähigen Systems mit derselben ersten Resonanzfrequenz zu erfassen. Dies bietet den grundlegenden Vorteil, dass eine zur Erfassung des ersten Sensorsignals ausgebildete Sensorein- richtung für beliebige Wälzlager desselben Materials verwendet werden kann.

In einer besonders bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei einem Wälzlager aus Stahl das erste Sensorsignal bei einer Resonanzfrequenz zwischen 100 kHz und 120 kHz erfasst. So hat es sich im Rahmen der bereits erwähnten umfangreichen Untersuchungen und Studien gezeigt, dass insbesondere eine Frequenz des ersten Sensorsignals von etwa 110 kHz unabhängig von Drehzahl oder Typ des Wälzlagers charakteristisch für die Zerstörung eines Wälzlagers aus Stahl ist.

Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch so ablaufen, dass das erste Sensorsignal in einem ersten Frequenz- band einer Bandbreite von 4 kHz bis 8 kHz erfasst wird. Es hat sich gezeigt, dass die Erfassung des ersten Sensorsignals in einem schmalbandigen ersten Frequenzband der genannten Breite eine besonders genaue und aussagekräftige Messwerter- fassung ermöglicht. Im Vergleich zu einer breitbandigen Erfassung des ersten Sensorsignals bietet dies insbesondere den grundlegenden Vorteil, dass Aufwände für eine nachfolgende Bearbeitung, beispielsweise in Form einer Filterung, des ersten Sensorsignals vermieden werden.

Vorteilhafterweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart ausgestaltet sein, dass das zweite Sensorsignal unabhängig von Material, Größe und Drehzahl des Wälzlagers mittels eines zweiten mechanisch schwingfähigen Systems mit ei- ner zweiten Resonanzfrequenz im Frequenzbereich zwischen 25 kHz und 50 kHz erfasst wird. So konnte nachgewiesen werden, dass eine Erfassung des zweiten Sensorsignals bei einer zweiten Resonanzfrequenz im Frequenzbereich zwischen 25 kHz und 50 kHz unabhängig von Material, Drehzahl und Größe des Wälz- lagers besonders aussagekräftig hinsichtlich einer bereits erfolgten Schädigung des Wälzlagers ist.

Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Verfahren derart ausgestaltet, dass das zweite Sensorsignal in einem zweiten Fre- quenzband einer Bandbreite von 3 kHz bis 7 kHz erfasst wird. Auch hinsichtlich des zweiten Sensorsignals hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn dieses Signal schmalbandig , insbesondere mit einer Bandbreite zwischen 3 und 7 kHz erfasst wird. Hierdurch werden Störsignale auf ein- fache Art und Weise ausgeblendet, so dass sich der Aufwand für die Signalverarbeitung erheblich reduziert.

Bei dem ersten Kennwert und dem zweiten Kennwert kann es sich grundsätzlich um beliebige Kenngrößen handeln, welche die Signalform des jeweiligen Sensorsignals charakterisieren. Eine besonders aussagekräftige und einfache Bestimmung der Kennwerte ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch möglich, dass zur Ermitt- lung des ersten Kennwerts und des zweiten Kennwerts jeweils das Produkt aus Maximal- und Effektivwert des jeweiligen Sensorsignals ermittelt wird. Dabei kann der jeweilige Kennwert durch das jeweilige Produkt selbst gegeben sein oder beispielsweise durch Multiplikation des Produktes mit einem kon- stanten Faktor bestimmt werden.

Vorteilhafterweise ist das erfindungsgemäße Verfahren derart ausgestaltet, dass ein Alarmsignal ausgegeben wird, sofern der zumindest eine erste Kennwert und/oder der zumindest eine zweite Kennwert über eine definierte Zeitdauer von dem jeweiligen Referenzwert abweichen. Dies ist vorteilhaft, da somit beispielsweise Betriebs- oder Überwachungspersonal über eine vorliegende Schädigung beziehungsweise eine drohende Schädigung beziehungsweise einen drohenden Ausfall des Wälzlagers informiert werden kann. Vorteilhafterweise kann dabei anwendungsspezifisch festgelegt werden, wie groß eine Abweichung des zumindest einen ersten Kennwerts und/oder des zumindest einen zweiten Kennwerts von dem jeweiligen Referenzwert werden darf, bevor eine Alarmierung in Form der Ausgabe eines Alarmsignals erfolgt.

Hinsichtlich der Anordnung wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch eine Anordnung zum Ermitteln und zum Überwachen des Zustands eines Wälzla- gers in seinem Betrieb mit einer ersten Sensoreinrichtung zum Erfassen eines ersten Sensorsignals in Form eines Schallemissionssignals in einem ersten Frequenzband im Ultraschallbereich, einer zweiten Sensoreinrichtung zum Erfassen eines zweiten Sensorsignals in einem zweiten Frequenzband niedrige- rer Frequenz im Ultraschallbereich, ersten Mitteln zur Signalverarbeitung zum Ermitteln zumindest eines ersten Kennwerts für eine gerade erfolgende Schädigung des Wälzlagers aus der Signalform des ersten Sensorsignals, zweiten Mitteln zur Signalverarbeitung zum Ermitteln zumindest eines zweiten Kennwerts für eine bereits erfolgte Schädigung des Wälzlagers aus der Signalform des zweiten Sensorsignals und einer Aus- werte-Einrichtung zum Ermitteln des Zustands des Wälzlagers unter Durchführung eines Vergleichs des zumindest einen ers- ten Kennwerts mit zumindest einem von der Drehzahl des Wälzlagers abhängigen ersten Referenzwert sowie des zumindest einen zweiten Kennwerts mit zumindest einem von der Drehzahl des Wälzlagers abhängigen zweiten Referenzwert.

Die Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung entsprechen im Wesentlichen denjenigen des erfindungsgemäßen Verfahrens, so dass diesbezüglich auf die entsprechenden vorstehenden Ausführungen verwiesen wird. Gleiches gilt hinsichtlich im Folgenden aufgeführter bevorzugter Weiterbildungen der erfin- dungsgemäßen Anordnung jeweils in Bezug auf die entsprechende bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Vorteilhafterweise ist die erfindungsgemäße Anordnung derart ausgestaltet, dass die Auswerte-Einrichtung zum Vergleichen des zumindest einen ersten Kennwerts mit zumindest einem auch von dem Material, der Größe, der Masse und/oder dem Typ des Wälzlagers abhängigen ersten Referenzwert ausgebildet ist.

In einer weiteren besonders bevorzugten Weiterbildung ist die erfindungsgemäße Anordnung derart weitergebildet, dass die Auswerte-Einrichtung zum Vergleichen des zumindest einen zweiten Kennwerts mit zumindest einem auch von dem Material, der Größe, der Masse und/oder dem Typ des Wälzlagers abhängigen zweiten Referenzwert ausgebildet ist. Vorteilhafterweise kann die erfindungsgemäße Anordnung auch derart ausgestaltet sein, dass die erste Sensoreinrichtung zum vom Material des Wälzlagers abhängigen und von Größe und Drehzahl des Wälzlagers unabhängigen Erfassen des ersten Sensorsignals ein erstes mechanisch schwingfähiges System mit einer ersten Resonanzfrequenz aufweist.

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Anordnung derart weitergebildet, dass die erste Sensoreinrichtung zum Ermitteln des Zustande eines Wälzlagers aus Stahl zum Erfassen des ersten Sensorsignals bei einer Resonanzfrequenz zwischen 100 kHz und 120 kHz ausgebildet ist .

Vorteilhafterweise kann die erfindungsgemäße Anordnung derart ausgeprägt sein, dass die erste Sensoreinrichtung zum Erfassen des ersten Sensorsignals in einem ersten Frequenzband einer Bandbreite von 4 kHz bis 8 kHz vorgesehen ist.

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Anordnung derart weitergebildet, dass die zweite Sensoreinrichtung zum von Material, Größe und Drehzahl des Wälzlagers unabhängigen Erfassen des zweiten Sensorsignals ein zweites mechanisch schwingfähiges System mit einer zweiten Resonanzfrequenz im Frequenzbereich zwischen 25 kHz und 50 kHz aufweist.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfin- dungsgemäßen Anordnung ist die zweite Sensoreinrichtung zum

Erfassen des zweiten Sensorsignals in einem zweiten Frequenzband einer Bandbreite von 3 kHz bis 7 kHz vorgesehen. Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Anordnung derart ausgestaltet, dass die ersten und die zweiten Mittel zur Signalverarbeitung zur Ermittlung des ersten bzw. des zweiten Kennwerts zum Ermitteln des Produkts aus Maximalwert und Effek- tivwert des jeweiligen Sensorsignals ausgebildet sind.

Vorteilhafterweise kann die erfindungsgemäße Anordnung auch derart weitergebildet sein, dass die Auswerte-Einrichtung zum Ausgeben eines Alarmsignals vorgesehen ist, sofern der zumin- dest eine erste Kennwert und/oder der zumindest eine zweite Kennwert über eine definierte Zeitdauer von dem jeweiligen Referenzwert abweichen.

Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Anordnung vorteil - hafterweise derart ausgeführt sein, dass die erste und die zweite Sensoreinrichtung als gemeinsames mikromechanisches System ausgebildet sind. Entsprechende mikromechanische Systeme, die auch als MEMS (Micro-Electro-Mechanical-System) bekannt sind, bieten den Vorteil, dass sie klein, leistungsfä- hig und vergleichsweise kostengünstig sind.

Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Anordnung auch derart ausgestaltet sein, dass die erste und/oder die zweite Sensoreinrichtung als piezoelektrische, piezoresistive , kapazitive oder induktive Sensoreinheiten realisiert sind. Dies ist insbesondere im Fall einer Ausbildung des ersten und der zweiten Sensoreinrichtung als gemeinsames mikromechanisches System, d.h. etwa bei einer Aufbringung der Sensoreinrichtungen auf einem gemeinsamen Substrat, vorteilhaft.

Vorteilhafterweise ist die erfindungsgemäße Anordnung derart ausgestaltet, dass die ersten Mittel zur Signalverarbeitung, die zweiten Mittel zur Signalverarbeitung und die Auswerte- Einrichtung in einem integrierten elektrischen Schaltkreis zusammengefasst sind. Hierdurch wird wiederum eine besonders einfache, platzsparende und kostengünstige Realisierung der erfindungsgemäßen Anordnung ermöglicht.

Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Anordnung auch derart ausgeprägt sein, dass die erste und die zweite Sensoreinrichtung in einem integrierten elektrischen Schaltkreis zusammen- gefasst sind.

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung ist eine Verstärkereinheit zum Verstärken des ersten und/oder des zweiten Sensorsignals vorgesehen, und die Auswerte-Einrichtung zum Einstellen der Verstärkung der Verstärkereinheit vorgesehen. Dies ist vorteil - haft, da durch die Sensoreinheiten insbesondere aufgrund der Drehzahlabhängigkeit der Signalamplitude in der Regel große Signalbereiche, d.h. große Amplitudenunterschiede, abzudecken sind. Die sich hieraus ergebenden hohen Anforderungen an die Dynamik werden vorteilhafterweise somit dadurch erreicht, dass die Verstärkereinheit von der Auswerte-Einrichtung in

Abhängigkeit von der Eingangssignalstärke auf eine geeignete Verstärkungsstufe justiert wird.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei- spielen näher erläutert. Hierzu zeigt bzw. zeigen

Figur 1 in einer schematischen Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung,

Figuren 2 und 3 Diagramme zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens, Figur 4 in einer schematischen Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung,

Figur 5 in einer schematischen Darstellung ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung und

Figuren 6 und 7 . weitere Diagramme zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens .

Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind in den Figuren gleiche beziehungsweise hinsichtlich ihrer Funktionalität im Wesent- liehen gleiche Komponenten jeweils mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet .

Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung. Dabei sei angenommen, dass die Anordnung der Überwachung eines

Wälzlagers aus Stahl dient. Hierzu weist die Anordnung eine erste Sensoreinrichtung SEI zum Erfassen eines ersten Sensorsignals Sl in Form eines Schallemissionssignals in einem ersten Frequenzband im Ultraschallbereich auf. In dem beschrie- benen Ausführungsbeispiel wird das erste Sensorsignal Sl mittels eines in Figur 1 nicht dargestellten ersten mechanisch schwingfähigen Systems bei einer ersten Resonanzfrequenz von 110 kHz mit einer Bandbreite von 4 kHz bis 8 kHz, das heißt beispielsweise 5 kHz, erfasst . Es hat sich gezeigt, dass ins- besondere bei einer Messung im Bereich der zuvor genannten ersten Resonanzfrequenz aus der Signalform des ersten Sensorsignals ein erster Kennwert ermittelt werden kann, der eine besonders zuverlässige Aussage über eine gerade erfolgende, das heißt aktiv fortschreitende Schädigung des Wälzlagers er- laubt . So ist die genannte Frequenz von etwa 110 kHz charakteristisch für die Zerstörung eines Wälzlagers aus Stahl und hängt insbesondere nicht von Drehzahl oder Typ des Wälzlagers ab.

Die Anordnung weist darüber hinaus eine zweite Sensoreinrichtung SE2 zum Erfassen eines zweiten Sensorsignals S2 in einem zweiten Frequenzband niedrigerer Frequenz im Ultraschallbereich auf. Die Erfassung erfolgt dabei mittels eines zweiten mechanisch schwingfähigen Systems mit einer zweiten Resonanzfrequenz von 40 kHz sowie einer Bandbreite von ebenfalls 5 kHz. Gemäß umfangreichen Untersuchungen ist dieser Frequenzbereich besonders gut zur Bestimmung einer bereits erfolgten, das heißt vorliegenden, Schädigung des Wälzlagers aus der Signalform des zweiten Sensorsignals S2 geeignet. Vorteilhafterweise ist der genannte Frequenzbereich dabei unabhängig von Drehzahl und Typ des jeweiligen Wälzlagers.

Somit ermöglichen es die beiden Sensoreinrichtungen SEI und SE2 , die bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 in einem gemeinsamen Sensor SEN, etwa in Form eines auf einem elektrischen Schaltkreis integrierten mikromechanischen Systems, zu- sammengefasst sind, dass der gleiche Sensor SEN für alle Wälzlager aus Stahl verwendet werden kann. Ursache hierfür ist, dass die beiden genannten Resonanzfrequenzen weder von der Drehzahl noch von der Größe des Wälzlagers abhängen. Sofern das Wälzlager aus einem anderen Material als Stahl bestehen würde, so wäre vorteilhafterweise lediglich eine Anpassung der ersten Resonanzfrequenz erforderlich.

In dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 sei angenommen, dass mittels ersten Mitteln zur Signalverarbeitung Fl ein erster Kennwert für eine gerade erfolgende Schädigung des Wälzlagers aus der Signalform des ersten Sensorsignals Sl ermittelt wird. Entsprechend wird mittels zweiten Mitteln zur Signalverarbeitung F2 ein zweiter Kennwert für eine bereits erfolgte Schädigung des Wälzlagers aus der Signalform des zweiten Sensorsignals S2 ermittelt. Gemäß der Darstellung der Figur 1 können die ersten und zweiten Mittel zur Signalverarbeitung Fl, F2 , die beispielsweise in Form von Filtern realisiert sein können, vorteilhafterweise in einem integrierten elektrischen Schaltkreis zusammengefasst sein, der gegebenenfalls darüber hinaus eine Auswerte-Einrichtung μ, etwa in Form ei- nes Mikroprozessors, mit umfassen kann. Die Auswerte- Einrichtung μ dient zum Ermitteln des Zustande des Wälzlagers unter Durchführung eines Vergleichs des ersten Kennwerts mit einem von der Drehzahl des Wälzlagers abhängigen ersten Referenzwert sowie des zweiten Kennwerts mit einem von der Dreh- zahl des Wälzlagers abhängigen zweiten Referenzwert.

In dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 ermitteln die ersten Mittel zur Signalverarbeitung Fl sowie die zweiten Mittel zur Signalverarbeitung F2 , die in einer gemeinsamen Signalverar- beitungs-Einrichtung SIG integriert sind, den jeweiligen

Kennwert jeweils basierend auf der Hüllkurve des jeweiligen Sensorsignals. Dies bietet den Vorteil, dass im Vergleich zu einer auf dem eigentlichen jeweiligen Sensorsignal basierenden Auswertung eine geringere Datenmenge zu verarbeiten ist .

Im Folgenden sei angenommen, dass der jeweilige Kennwert durch die ersten Mittel zur Signalverarbeitung Fl sowie die zweiten Mittel zur Signalverarbeitung F2 als Produkt des Maximalwerts der Amplitude des jeweiligen Sensorsignals Sl, S2 und des jeweiligen Effektivwerts, d.h. des quadratischen Mittelwerts, der Amplitude desselben Sensorsignals Sl, S2 bestimmt wird, d.h. Kl = Maxl(t) * RMSl (t) und K2 = Max2 (t) * RMS2 (t) , wobei Maxl(t) sowie Max2 (t) die jeweiligen Maximalwerte und RMSl (t) sowie RMS2 (t) die jeweiligen Effektivwerte des ersten Sensorsignals Sl beziehungsweise des zweiten Sensorsignals S2 bezeichnen. Dabei wird durch die zeitliche Abhängigkeit der Größen zum Ausdruck gebracht, dass die entsprechenden Werte zum jeweiligen Überwachungszeitpunkt ermit- telt werden. Zum Ermitteln und Überwachen des Zustands des Wälzlagers W werden die derart ermittelten Kennwerte Kl, K2 nun mit Referenzwerten Rl, R2 verglichen, wobei die diesbezügliche weitere Vorgehensweise im Folgenden anhand der Figuren 2 und 3 näher erläutert wird.

Die Figuren 2 und 3 zeigen Diagramme zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Umfangreiche Untersuchungen haben im Ergebnis gezeigt, dass sowohl für das erste Sensorsignal Sl als auch für das zweite Sensorsignal S2 , insbesondere auch bei den beiden in dem Ausführungsbeispiel angenommenen Frequenzen beziehungsweise Frequenzbändern, unabhängig vom Wälzlagertyp ein linearer Zusammenhang zwischen der Drehzahl des Wälzlagers und der Signal - amplitude besteht. Somit sind die Kennwerte Kl, K2 , d.h. das jeweilige Produkt K aus Maximalwert und Effektivwert der Sensorsignale Sl, S2, proportional zum Quadrat der Drehzahl des Wälzlagers. Dies wird in Figur 2 deutlich, in der dieser Zusammenhang schematisch am Beispiel des ersten Sensorsignals Sl dargestellt ist.

Neben dem ersten Kennwert Kl ist in Figur 2 weiterhin ein erster Referenzwert Rl dargestellt, der bezogen auf ein Referenzlager ebenfalls unter Verwendung des Produkts K aus Maxi- malwert und Effektivwert des ersten Sensorsignals Sl bestimmt worden ist. Dabei ist der erste Referenzwert Rl aufgrund seiner dem ersten Kennwert Kl entsprechenden Berechnung ebenfalls vom Quadrat der Drehzahl des Wälzlagers abhängig, so dass sich auch für den ersten Referenzwert Rl in der Darstellung der Figur 2 eine Gerade ergibt .

Sowohl bei dem ersten Kennwert Kl als auch dem entsprechenden ersten Referenzwert Rl handelt es sich um Ursprungsgeraden, da im Stillstand des Wälzlagers keine Signale emittiert werden. Dies bedeutet andererseits aber auch, dass basierend auf einer Messung des ersten Referenzwerts Rl bei einer bestimmten Drehzahl der Wert des ersten Referenzwerts Rl für belie- bige andere Drehzahlen des Wälzlagers berechnet werden kann. Ursache hierfür ist, dass die in Figur 2 dargestellte Gerade durch den einen gemessenen Wert sowie den Ursprung eindeutig bestimmt ist. Somit ist es ausreichend, bei einer bestimmten Drehzahl von beispielsweise 25 Hz eine Messung an einem Refe- renzlager vorzunehmen und hierbei aus den erfassten Sensorsignalen den ersten Referenzwert Rl sowie den zweiten Referenzwert R2 zu ermitteln. Basierend auf den bei der betreffenden Drehzahl ermittelten Referenzwerten Rl, R2 können die Referenzwerte Rl, R2 bei einer beliebigen anderen Drehzahl im Folgenden auf einfache Art und Weise berechnet werden. Dies bedeutet, dass letztlich für jedes der beiden Sensorsignale Sl, S2 ein Referenzwert Rl, R2 ausreichend ist, um das Referenzlager zu charakterisieren bzw. eine Überwachung des Zu- stands des Wälzlagers zu ermöglichen.

Als Referenzlager kann einerseits ein Wälzlager im eingelaufenen, unbeschädigten Zustand verwendet werden. Sofern der erste Referenzwert Rl bezogen auf ein solches unbeschädigtes Referenzlager ermittelt wird bzw. worden ist, so kann eine gerade erfolgende Schädigung des Wälzlagers beispielsweise dann erkannt werden, wenn der ermittelte erste Kennwert Kl den ersten Referenzwert bei derselben Drehzahl um einen konstanten Faktor von beispielsweise 4 überschreitet. Zur einfacheren Darstellung kann ein entsprechender Faktor auch be- reits bei der Berechnung des ersten Referenzwerts Rl berücksichtigt werden, in welchen Fall sich eine der Figur 2 entsprechende Darstellung ergeben würde. In dem Ausführungsbeispiel der Figur 2 ist das überwachte Wälzlager nicht beschä- digt, so dass sich der erste Referenzwert Rl und der erste Kennwert Kl bei der jeweiligen Frequenz im Wesentlichen um den konstanten Faktor unterscheiden.

Alternativ zu der vorstehend beschriebenen Vorgehensweise kann der erste Referenzwert Rl auch bezogen auf ein geschädigtes Referenzlager ermittelt werden. Auch in diesem Fall könnte sich eine Darstellung entsprechend derjenigen der Figur 2 ergeben, wobei für den Fall, dass der erste Kennwert Kl den ersten Referenzwert Rl erreicht, davon ausgegangen werden kann, dass das überwachte Wälzlager entsprechend oder zumindest in ähnlicher Weise bzw. Stärke wie das verwendete Referenzlager geschädigt ist.

Aus den vorstehenden Erläuterungen ergibt sich, dass für eine einfache und aussagekräftige Auswertung der erfassten Sensorsignale Sl, S2 in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel zur Ermittlung der drehzahlabhängigen Referenzwerte Rl, R2 für jedes der Sensorsignale Sl, S2 jeweils lediglich ein Parameter benötigt wird, der beispielsweise durch die Steigung der in Figur 2 für Rl dargestellten Geraden gegeben sein kann.

Aus diesen Parametern kann in Abhängigkeit von der jeweiligen Betriebsdrehzahl der konkrete jeweilige Referenzwert Rl, R2 unmittelbar errechnet werden.

Sobald einer der Kennwerte Kl, K2 den jeweiligen Referenzwert Rl, R2 bei derselben Drehzahl für einen definierten Zeitraum überschreitet, kann vorteilhafterweise ein Alarm, beispielsweise in Form einer roten Signallampe, aktiviert werden. Darüber hinaus lässt sich bei einem Vergleich der ermittelten Kennwerte Kl, K2 mit den jeweiligen Referenzwerten Rl, R2 gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel auf besonders einfache Art und Weise eine Vorwarnung, etwa in Form einer Aktivierung einer gelben Warnlampe, realisieren. So kann dem An- wender bzw. Betreiber des Wälzlagers vorteilhafterweise beispielsweise die Möglichkeit gegeben werden, einen „Vorwarn- Faktor" kleiner 1 anzugeben, mit dem der jeweilige Referenzwert Rl, R2 multipliziert wird. Wird während der Lagerüberwachung ein erster Kennwert Kl beziehungsweise ein zweiter Kennwert K2 erreicht, der über dem derart bestimmten Vorwarn- wert, aber unter dem eigentlichen jeweiligen Referenzwert Rl bzw. R2 liegt, so wird vorteilhafterweise eine entsprechende Vorwarnung generiert. Eine entsprechende „Grenzgerade" für eine Vorwarnung ist in Figur 2 in Form der Geraden Vl darge- stellt.

Die Amplituden des Sensors, das heißt der ersten Sensoreinrichtung SEI sowie der zweiten Sensoreinrichtung SE2 , hängen in der Regel auch von der Größe beziehungsweise von der ro- tierenden Masse, das heißt letztlich vom Typ des Wälzlagers ab. Dies umfasst insbesondere hinsichtlich des ersten Sensorsignals Sl aufgrund der Art seiner Entstehung üblicherweise auch eine Abhängigkeit von dem Material des Wälzlagers. Dies wird im Folgenden anhand von Figur 3 näher erläutert .

In Figur 3 ist der erste Kennwert Kl jeweils für zwei Wälzlager Ll und L2 unterschiedlichen Typs dargestellt, wobei darüber hinaus auch die für die jeweiligen Wälzlager Ll, L2 gültigen Referenzwerte RILI und R1 L 2 dargestellt sind. Es ist deutlich erkennbar, dass sich sowohl die ersten Kennwerte K1 L1 und K1 L2 als auch die jeweiligen Referenzwerte Rl L i und R1 L2 für die beiden Wälzlager Ll und L2 unterscheiden, wobei sich jedoch in der der Darstellung der Figur 2 entsprechenden grafischen Darstellung in Abhängigkeit von dem Quadrat der Drehzahl f 2 der Wälzlager Ll, L2 jeweils ein linearer Zusammenhang ergibt .

Figur 4 zeigt in einer schematischen Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung. Gezeigt ist ein Wälzlager W, an dem ein Sensor SEN mit Sensoreinheiten zur Erfassung des ersten und des zweiten Sensorsignals angebracht ist. Die jeweiligen Sensorsignale werden durch eine Verstärkereinheit V verstärkt und einem Filter F zuge- führt, der erste sowie zweite Mittel zur Signalverarbeitung zum Ermitteln zumindest eines Kennwerts aus der Signalform des jeweiligen Sensorsignals aufweist. Über einen A/D-Wandler ADC werden die entsprechend gefilterten Werte einer Auswerte- Einrichtung μ zugeführt, die beispielsweise als Mikrocontrol- ler oder PC ausgeführt sein kann. Da der die Sensor- Einrichtungen umfassende Sensor SEN einen großen Signalbereich abdecken muss, ergeben sich hinsichtlich der Dynamik der Verstärkereinheit V hohe Anforderungen. Diese werden dadurch erreicht, dass die Verstärkereinheit V von der Kon- trolleinheit , das heißt der Auswerte-Einrichtung μ, je nach Eingangssignalstärke auf eine geeignete Verstärkerstufe eingestellt wird.

Die Auswerte-Einrichtung μ dient neben der Steuerung der Ver- Stärkereinheit V insbesondere der Auswertung und Darstellung der Messergebnisse. Hierfür weist die Auswerte-Einrichtung μ vorteilhafterweise eine Datentabelle auf, in der für jeden Lagertyp LT, das heißt Wälzlager Ll, L2 , L3 , ... die jeweiligen Referenzwerte Rl, R2 bei einer bestimmten Drehzahl des jewei- ligen Wälzlagers Ll, L2 , L3 abgelegt sind. Zwar sind Wälzlager W in der Praxis unterschiedlichen Lasten ausgesetzt; es hat sich jedoch gezeigt, dass der Einfluss der Last auf die jeweiligen Kenn- sowie Referenzwerte im zulässigen Lastbereich eines Wälzlagers W vernachlässigbar klein ist. Die Re- ferenzwerte Rl, R2 können beispielsweise für Wälzlager unterschiedlichen Typs einmalig erfasst und in der Datentabelle hinterlegt werden. Durch das Auslesen der Referenzwerte Rl, R2 des zu überwachenden Wälzlagers W wird mittels der Auswer- te-Einrichtung μ eine aufwandsarme und zuverlässige Überwachung des Zustande des Wälzlagers W ermöglicht.

Die Auswerte-Einrichtung μ bietet weiterhin die Möglichkeit, anwenderspezifische Vorgaben hinsichtlich der Auswertung der erfassten Sensorsignale zu machen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel bedeutet dies, dass mittels eines Parameters A eine Vorwarnstufe z.B. in Prozent, mittels eines Parameters B ein Zeitfenster z.B. in Sekunden und mittels eines Parameters C ein Überschreitungsgrad z.B. in Prozent vorgegeben werden kann. Dies bedeutet, dass der Parameter A dem im Zusammenhang mit Figur 2 erläuterten Vorwarn- Faktor entspricht. Die Bedeutung der Parameter B und C wird im Zusammenhang mit Figur 7 näher erläutert werden. Generell kann die Vorgabe der Parameter A, B, C unabhängig voneinander für das bei der ers- ten Resonanzfrequenz von 110 kHz erfasste erste Sensorsignal sowie das bei der zweiten Resonanzfrequenz von 40 Hz erfasste zweite Sensorsignal getätigt werden.

Es sei nachdrücklich darauf hingewiesen, dass alternativ zu den zuvor beschriebenen Verfahren zur Durchführung des Vergleichs des zumindest einen ersten Kennwerts mit dem zumindest einen ersten Referenzwert sowie des zumindest einen zweiten Kennwerts mit dem zumindest einem zweiten Referenzwert auch andere Verfahren zur Ermittelung des Zustands der Wälzlager aus dem ersten Sensorsignal sowie dem zweiten Sensorsignal denkbar sind. Dies gilt insbesondere auch hinsichtlich der jeweils als Kennwert verwendeten Größe. Zu beachten ist jedoch, dass im Allgemeinen die Abhängigkeit des jeweili- gen Kennwerts von der Drehzahl des Wälzlagers zu berücksichtigen ist .

Figur 5 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungs- gemäßen Anordnung. Dargestellt ist ein Motor M, dessen Wälzlager mittels eines Sensors SEN überwacht wird. Entsprechend den vorstehenden Ausführungen sei auch im Ausführungsbeispiel der Figur 5 angenommen, dass der Sensor SEN zwei Sensoreinheiten mit jeweils einem schwingfähigen System aufweist, die jeweils mit einer Bandbreite von ungefähr 5 kHz Signale um Resonanzfrequenzen von etwa 110 kHz beziehungsweise etwa 40 kHz herum erfassen. Beide Resonanzfrequenzbereiche liefern jeweils ein Hüllkurvensignal, aus denen zur Ermittlung eines ersten sowie eines zweiten Kennwerts entsprechend den vorste- henden Ausführungen die jeweiligen Maximal- und Effektivwerte extrahiert werden.

In dem Ausführungsbeispiel der Figur 5 wird zur Verarbeitung und Auswertung der Sensorsignale eine Auswerte-Einrichtung μ verwendet, welche die etwa im Zusammenhang mit Figur 1 beschriebenen ersten und zweiten Mittel zur Signalverarbeitung mit umfasst . Dabei können die genannten Komponenten beispielsweise als gemeinsamer integrierter Schaltkreis ausgebildet sein. Über eine Schnittstelle OUT ist es der Auswerte- Einrichtung μ möglich, das Ergebnis der Auswertung zwecks Weiterverarbeitung, das heißt zum Beispiel Visualisierung, auszugeben. Im Rahmen der Überwachung des Wälzlagers des Elektromotors M greift die Auswerte-Einrichtung μ vorteilhafterweise ähnlich dem Ausführungsbeispiel der Figur 4 auf eine Speichereinrichtung DB zu, in der zumindest ein erster Referenzwert Rl sowie zumindest ein zweiter Referenzwert R2 gespeichert sind. Figur 6 zeigt ein weiteres Diagramm zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei sind der erste Referenzwert Rl sowie der zweite Referenzwert R2 , die wiederum durch das Produkt K der für ein Referenz- Wälzlager ermittelten Werte von Amplitude und Effektivwert gegeben sind, jeweils als Funktion des Quadrats der Drehzahl f 2 aufgetragen. Es sei angenommen, dass es sich bei dem überwachten Wälzlager um ein Wälzlager des Typs 6208 handelt, dass bei einer Drehzahl von 30 Hz betrieben wird. Weiterhin sei angenommen, dass eine Anordnung entsprechend der Darstellung in Figur 5 verwendet wird, wobei in der Speichereinrichtung DB für die drehzahlabhängige Bestimmung der Referenzwerte Rl und R2 jeweils die Steigung der in Figur 6 dargestellten Geraden gespeichert ist. Es sei darauf hingewiesen, dass die Speichereinrichtung DB nicht notwendigerweise in räumlicher Nähe der Auswerte-Einrichtung μ angeordnet zu sein braucht. So kann es sich bei der Speichereinrichtung DB beispielsweise auch um einen zentralen Datenbank-Server handeln, der von der Auswerte-Einrichtung μ über eine drahtlose oder drahtgebundene Kommunikations-Schnittstelle abfragbar ist.

Zur Ermittlung und Überwachung des Wälzlagers ist es der Auswerte-Einrichtung μ nun möglich, aus der Speichereinrichtung DB den Wert der beiden Steigungen spezifisch für ein Wälzla- ger des Typs 6208 abzurufen. Aus den das Verhalten des Referenzlagers charakterisierenden Steigungen kann daraufhin für die Betriebsdrehzahl des Wälzlagers von 30 Hz der erste Referenzwert Rl sowie der zweite Referenzwert R2 ermittelt werden. Übersteigt im Betrieb des Wälzlagers zumindest einer der Kennwerte Kl, K2 den jeweiligen Referenzwert Rl, R2 für einen bestimmten, vom Anwender festlegbaren Zeitraum, der z.B. 30 Minuten betragen kann, so wird vorteilhafterweise ein Alarmsignal ausgegeben. In diesem Alarmsignal bzw. zusätzlich zu diesem Alarmsignal kann der Anwender bzw. Betreiber des Wälz- lagers darüber informiert werden, ob der erste Kennwert Kl oder der zweite Kennwert K2 den jeweiligen zugehörigen Referenzwert Rl, R2 überschreitet, d.h. ob der Zustand des Wälzlagers in Bezug auf eine gerade erfolgende Schädigung und/oder eine bereits erfolgte Schädigung des Lagers kritisch ist .

Figur 7 zeigt ein weiteres Diagramm zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens. Hierbei ist der zweite Kennwert K2 , d.h. der aus dem bei einer Resonanzfrequenz von 40 kHz ermittelte Kennwert, als Funktion der Zeit t dargestellt. Darüber hinaus ist mittels der gestrichelten waagerechten Linie der zugehörige zweite Referenzwert R2 angedeutet .

Abhängig vom jeweiligen Einsatzzweck des überwachten Lagers soll eine kurzzeitige Überschreitung eines Referenzwerts in der Regel nicht unmittelbar zu einem Alarm führen, d.h. ein Alarmsignal soll erst bei einer dauerhaften Überschreitung ausgelöst werden. Hierzu besteht vorteilhafterweise die Möglichkeit, dass der Anwender eine Zeitdauer T A sowie einen Überschreitungsgrad vorgibt . Diese entsprechen den im Zusammenhang mit der Figur 4 erwähnten Parametern B und C und werden derart verwendet, dass bei einem Überschrei - tungsgrad von beispielsweise 80% ein Alarmsignal lediglich dann ausgelöst wird, wenn innerhalb eines Zeitfensters der Länge T A der betreffende Kennwert seinen zugehörigen Referenzwert zumindest während 80% der Zeit der Zeitdauer T A überschreitet. In dem Ausführungsbeispiel der Figur 7 wird der zweite Referenzwert R2 von dem zweiten Kennwert K2 für die gesamte vorgegebene Zeitdauer T A überschritten. Dies führt somit dazu, dass seitens der Auswerte -Einrichtung ein Alarmsignal erzeugt und ausgegeben wird. In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sei angenommen, dass der in Figur 7 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellte erste Kennwert Kl seinen zugehörigen Referenzwert Rl nicht überschreitet . In diesem Fall wird das Messergebnis da- her dahingehend interpretiert, dass die aktive Schädigungsrate, das heißt die gerade erfolgende Schädigung, des überwachten Wälzlagers nicht groß genug ist, um zu einer Überschreitung des ersten Referenzwerts zu führen. Dennoch überschreitet die insgesamt bereits erfolgte Schädigung, d.h. der vor- liegende Gesamtschaden, ein akzeptables Maß, so dass eine Gefahr für das Wälzlager und damit verbunden für die Komponente, deren Bestandteil das Wälzlager ist, sowie gegebenenfalls für einen gesteuerten Prozess oder eine gesamte Anlage besteht. Daher wird aufgrund des Überschreitens des zweiten Re- ferenzwerts R2 durch den zweiten Kennwert K2 ein Alarm ausgelöst .

Entsprechend den vorstehenden Ausführungen bietet das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere den Vorteil, dass ein ein- ziger Sensor mit zwei Sensoreinheiten für die Zustandsüberwa- chung von Wälzlagern beliebigen Typs verwendet werden kann, soweit diese aus demselben Material, das heißt beispielsweise Stahl bestehen. Im Falle einer Verwendung eines entsprechenden Sensors für ein Wälzlager aus einem anderen Material ist es vorteilhafterweise lediglich erforderlich, die erste Resonanzfrequenz des Sensors zu verändern. Sofern das Wälzlager beispielsweise aus Keramik bestehen würde, könnte somit ein baugleicher Sensor mit einer identischen zweiten Resonanzfrequenz eingesetzt werden. Die erste Resonanzfrequenz ist ent- sprechend den vorstehenden Ausführungen vom Material abhängig und würde somit in der Regel für Keramik von den zuvor für Stahl angegebenen 110 kHz abweichen. Da das Verfahren sowie die Anordnung vorzugsweise zwei schmalbandige Resonanzfrequenzen verwenden, sind darüber hinaus aufwändige Analysen eines größeren Frequenzbereichs, beispielsweise hinsichtlich von der Größe des überwachten Wälz- lagers abhängiger Überrollfrequenzen, nicht erforderlich. Des Weiteren ist es entsprechend den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen für eine Bestimmung des Zustands des überwachten Wälzlagers vorteilhafterweise lediglich erforderlich, für jeden Wälzlagertyp zwei Parameter bzw. Referenzwerte an die Auswerte-Einrichtung zu übertragen.