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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR CLEANING BLINDING PARTICLES IN CRUSHERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/226643
Kind Code:
A1
Abstract:
Described is a method for cleaning blinding particles in crushers, wherein material to be crushed is fed via a feed stream (1) to a crushing tool and from there is separated by a screen (7) into a conveyor stream (8) which passes through the screen (7) and a return stream (10) which is held back by the screen (7) and returned to the feed stream (1), thereby forming a conveyance circuit (9). To design a method of the above kind in such a way that overall an efficient, continuous crusher operation is made possible, wherein more particularly idle times for cleaning blinding particles can be avoided, it is proposed that the particle size distribution and/or the material volume are measured at specified intervals in parts of the conveyance circuit (9) and/or conveyor stream (8), and if the particle size distribution and/or material volume deviate above a predefined limit value, the particle size created by the crushing tool is increased for a predefined time period.

Inventors:
HINTERDORFER CHRISTIAN (AT)
CHRISTIAN HINTERREITER (AT)
Application Number:
PCT/AT2021/060140
Publication Date:
November 18, 2021
Filing Date:
April 26, 2021
Export Citation:
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Assignee:
RUBBLE MASTER HMH GMBH (AT)
International Classes:
B02C23/12; B02C25/00; B07B1/50; B02C13/00
Domestic Patent References:
WO2020049517A12020-03-12
Foreign References:
EP0426651A21991-05-08
DE8106180U11981-07-16
CN210411038U2020-04-28
EP0801995A11997-10-22
DE102011001221A12012-09-13
DE8106180U11981-07-16
DE20008762U12000-07-13
Attorney, Agent or Firm:
HÜBSCHER & PARTNER PATENTANWÄLTE GMBH (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Klemmkornabreinigung bei Brechern, wobei Brechgut über einen Zuförderstrom (1) einem Brechwerkzeug zugeführt und von dort über ein Sieb (7) in einen durch das Sieb (7) durchtretenden Abförderstrom (8) und in einen vom Sieb (7) zurückgehaltenen, in den Zuförderstrom (1) unter Ausbildung eines Förderkreislaufs (9) rückgeführten Rückführstrom (10) aufgeteilt wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Förderkreislauf (9) und / oder im Abförderstrom (8) abschnittsweise in vorgegebenen Zeitschritten die Korngrößenverteilung und / oder das Materialvolumen bestimmt wird und beim Abweichen von Korngrößenverteilung und / oder Materialvolumen über einen vorgegebenen Grenzwert die durch das Brechwerkzeug erzeugte Korngröße für einen vorgegebenen Zeitraum vergrößert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass beim Abweichen von Korngrößenverteilung und / oder Materialvolumen über einen vorgegebenen Grenzwert die Zufördergeschwindigkeit innerhalb des vorgegebenen Zeitraumes verringert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim Abweichen von Korngrößenverteilung und / oder Materialvolumen über einen vorgegebenen Grenzwert die Rotordrehzahl des Brechers innerhalb des vorgegebenen Zeitraumes verringert wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass abschnittsweise ein Tiefenbild des Förderkreislaufs (9) und / oder des Abförderstromes (8) mit einem Tiefensensor erfasst wird, wobei das erfasste zweidimensionale Tiefenbild einem vorab trainierten, faltenden neuronalen Netzwerk zugeführt wird, das wenigstens drei hintereinanderliegende Faltungsebenen aufweist, denen je Klasse einer Korngrößenverteilung ein Mengenklassifizierer und / oder ein Volumenklassifizierer nachgelagert ist und dass die Ausgangswerte von Mengenklassifizierer und / oder Volumenklassifizierer als die im Erfassungsbereich vorhandene als Korngrößenverteilung und / oder als Materialvolumen ausgegeben werden.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass aus dem Tiefenbild die Werte jener Bildpunkte entfernt werden, deren Tiefe einem vorab erfassten Abstand zwischen Tiefensensor und einem Hintergrund für diesen Bildpunkt entspricht oder diesen Abstand überschreitet.

6. Verfahren zum Trainieren eines neuronalen Netzwerks für ein Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst Beispieltiefenbilder je eines Beispielkornes mit bekanntem Volumen erfasst und gemeinsam mit dem Volumen abgespeichert werden, wonach mehrere Beispieltiefenbilder zufällig zu einem Trainingstiefenbild zusammengesetzt werden, dem als Korngrößenverteilung die klassenweise Verteilung der Materialvolumina der zusammengesetzten Beispieltiefenbilder und / oder als Materialvolumen die Summe der Volumina der zusammengesetzten Beispieltiefenbilder zugeordnet wird, wonach das Trainingstiefenbild eingangsseitig und die zugeordnete Korngrößenverteilung und / oder das zugeordnete Materialvolumen ausgangsseitig dem neuronalen Netzwerk zugeführt und die Gewichte der einzelnen Netzwerkknoten in einem Lernschritt angepasst werden.

7. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Beispieltiefenbilder mit zufälliger Ausrichtung zu einem Trainingstiefenbild zusammengesetzt werden.

8. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beispieltiefenbilder mit teilweisen Überlappungen zu einem Trainingstiefenbild zusammengesetzt werden, wobei der Tiefenwert des Trainingstiefenbilds im Überlappungsbereich der geringsten Tiefe beider Beispieltiefenbilder entspricht.

Description:
Verfahren zur Klemmkornabreinigung bei Brechern

Technisches Gebiet

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Klemmkornabreinigung bei Brechern, wobei Brechgut über einen Zuförderstrom einem Brechwerkzeug zugeführt und von dort über ein Sieb in einen durch das Sieb durchtretenden Abförderstrom und in einen vom Sieb zurückgehaltenen, in den Zuförderstrom unter Ausbildung eines Förderkreislaufs rückgeführten Rückführstrom aufgeteilt wird.

Stand der Technik

Bei der industriellen Aufbereitung von mineralischem Brechgut zu Feinkorn kommen insbesondere Brecher, beispielsweise mobile Prallbrecher zum Einsatz. Dabei wird das Brechgut über einen Zuförderstrom einem sich in der Regel zwischen einer Prallplatte und einer Schlagleiste bildenden Brechspalt in einer Prallkammer zugeführt und von dort über ein Sieb in einen durch das Sieb durchtretenden Abförderstrom und in einen vom Sieb zurückgehaltenen, in den Zuförderstrom rückgeführten Rückführstrom aufgeteilt. In den Rückführstrom gelangt insbesondere unvollständig zerkleinertes Brechgut, welches die Siebmaschen größenbedingt nicht passieren kann und dem Brechspalt daher erneut zugeführt werden muss. Im Zuge eines derartigen Aufbereitungsprozesses kann es allerdings regelmäßig zu einem Siebmaschenverschluss durch etwaiges, unzureichend zerkleinertes Brechgut kommen, sodass sich die effektive Siebfläche verkleinert. Durch den Siebmaschenverschluss wird zufolge dieses sogenannten Klemmkorns die Effizienz des Brechers deutlich herabgesenkt, woraus in weiterer Folge ein wirtschaftlicher Nachteil für den Maschinenbetreiber erwächst. Um derartiges Klemmkorn im laufenden Brecherbetrieb aus den Siebmaschen zu entfernen, wurden bereits Verfahren vorgeschlagen (DE 102011001221 A1,

DE 8106180 U 1 ), wobei mithilfe von an der Siebfläche angeordneten Klopfkörpern die Siebmaschen freigeklopft werden. Allerdings verringert sich durch das Vorsehen solcher Klopfkörper die zur Verfügung stehende freie Siebfläche und somit letztlich die Ausbeute an produziertem Feinkorn. Zudem ist für den Betrieb der Klopfkörper ein zusätzlicher Energieeintrag nötig, sodass sich der Brecherbetrieb trotz regelmäßig freigeklopfter Siebfläche insgesamt als wenig effizient erweist.

Darüber hinaus ist es im Zusammenhang mit Siebmaschinen bekannt (DE 20008762 U 1 ), die Schwingweite des Siebes während des Betriebes kurzfristig zu erhöhen, sodass das Sieb mit Vibrationen höherer Amplitude beaufschlagt wird. Allerdings sind die durch die Vibrationen des Siebes auf das Klemmkorn übertragenen Impulse in der Regel zu gering, um ein zuverlässiges Abreinigen der Siebmaschen zu ermöglichen. Dies führt dazu, dass der Maschinenführer trotz erfolgter Schwingweitenmodulation bei entsprechend starkem Siebmaschenverschluss den Maschinenbetrieb dennoch temporär einstellen muss, um händisch Klemmkorn von den Siebmaschen zu entfernen.

Darstellung der Erfindung

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass insgesamt ein effizienter, durchgehender Brecherbetrieb ermöglicht wird, wobei insbesondere Stehzeiten zur Klemmkornabreinigung entfallen können.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass im Förderkreislauf und / oder im Abförderstrom abschnittsweise in vorgegebenen Zeitschritten das Materialvolumen und / oder die Korngrößenverteilung bestimmt wird und beim Abweichen von Materialvolumen und / oder Korngrößenverteilung über einen vorgegebenen Grenzwert die durch das Brechwerkzeug erzeugte Korngröße für einen vorgegebenen Zeitraum vergrößert wird. Durch die Vergrößerung der Korngröße im Falle eines Abweichens von Materialvolumen und / oder Korngrößenverteilung über einen vorgegebenen Grenzwert wird gezielt innerhalb des vorgegebenen Zeitraums durch das Brechwerkzeug Grobkorn erzeugt, das über den Rückführ- und den Zuförderstrom der Prallkammer fortlaufend in einem Förderkreislauf so zugeführt wird, dass die Siebmaschen durch die Impulsbeaufschlagung des auftreffenden Grobkorns freigeschlagen werden. Das temporär erzeugte Grobkorn übernimmt somit im Wesentlichen die Aufgabe eines frei beweglichen Klopfkörpers, wobei allerdings durch die Rückführung des Grobkorns in den Rückführstrom eine Verringerung der effektiven Siebfläche im Normalbetrieb vermieden wird. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass das zunächst als Klopfkörper fungierende Grobkorn nach erfolgter Klemmkornabreinigung letzlich wieder als Brechgut zur Verfügung steht, das zu Feinkorn gebrochen werden kann. Wird daher der Brechspalt nach Ablauf des vorgegebenen Zeitraums wieder auf den initialen bzw. einen kleineren Wert eingestellt, kann auch das zuvor erzeugte Grobkorn wieder zerkleinert werden und gelangt schließlich durch das abgereinigte Sieb als Feinkorn in den Abförderstrom. Dadurch, dass aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens eine wirksame Klemmkornabreinigung bei laufendem Brecherbetrieb ermöglicht wird, entfallen nicht nur Stehzeiten zur manuellen Reinigung der Siebmaschen, sondern auch die sonst hierfür notwendigen, mitunter sehr energieaufwändigen Abschalt- und Anfahrvorgänge des Brechers. Folglich schafft das erfindungsgemäße Verfahren die Voraussetzung für einen, insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht, effizienten Brecherbetrieb.

Vorzugsweise wird abschnittsweise in vorgegebenen Zeitschritten die Korngrößenverteilung im Rückführstrom bestimmt. Da sich gezeigt hat, dass im Rückführstrom eine Verschiebung der Korngrößenverteilung hin zu kleineren Korngrößen unmittelbar mit einer Zunahme des Siebmaschenverschlusses korreliert, können entsprechende Korngrößenverteilungen ermittelt und daraus eine untere Korngrößengrenze als Grenzwert zur Einleitung der temporären Erhöhung der Korngröße festgelegt werden. Wird im Abförderstrom abschnittsweise in vorgegebenen Zeitschritten das Materialvolumen und / oder die Korngrößenverteilung bestimmt, können auch Schäden im Sieb, beispielsweise zufolge ausgerissener Siebmaschen, bestimmt werden. Dieser Siebschädenbestimmung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass im Abförderstrom eine Erhöhung des Materialvolumens und / oder eine Verschiebung der Korngrößenverteilung hin zu größeren Korngrößen regelmäßig auf Schäden im Sieb zurückzuführen ist, weil das Sieb beispielsweise durch ausgerissene Siebmaschen zusätzliche Durchtrittsöffnungen für größere Körner bildet, sodass diese leichter in den Abförderstrom gelangen können.

In der Praxis führt nicht nur Klemmkorn zu ungewollten Siebmaschenverschlüssen, sondern es können auch Störstoffe wie beispielsweise Plastik- oder Holzabfälle, die insbesondere im Falle von Bauschutt als zugeführtem Brechgut in den Brecherprozess gelangen können, das Sieb verstopfen. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht auch in diesem Zusammenhang, dass die Siebmaschen wirksam von etwaigen Störstoffen freigeschlagen werden können, die anschließend vom Materialstrom abgezogen werden können.

Um eine noch effektivere Klemmkornabreinigung des Siebes zu ermöglichen empfiehlt es sich, dass beim Abweichen von Materialvolumen und / oder Korngrößenverteilung über einen vorgegebenen Grenzwert die Zufördergeschwindigkeit innerhalb des vorgegebenen Zeitraumes verringert wird. Insbesondere für den Fall einer Erhöhung des Materialvolumens im Förderkreislauf wird durch die verringerte Zufördergeschwindigkeit eine Überlastung des Siebes zufolge eines Materialstaus vermieden, sodass das Grobkorn unmittelbar auf das Sieb für eine gute Impulsübertragung auftreffen kann. Im Falle einer Vibrationsförderrinne als Zufördereinheit zum Brechwerkzeug kann die Zufördergeschwindigkeit beispielsweise durch Verringerung der Rinnenfrequenz verringert werden.

Die Klemmkornabreinigung kann weiter dadurch begünstigt werden, dass beim Abweichen von Materialvolumen und / oder Korngrößenverteilung über einen vorgegebenen Grenzwert die Rotordrehzahl des Brechers innerhalb des vorgegebenen Zeitraumes verringert wird. Die durch diese Maßnahmen geringer ausfallende Rotationsenergie des zusammen mit den Prallplatten in der Prallkammer angeordneten Rotors führt dazu, dass das Brechgut ebenfalls mit einer geringeren kinetischen Energie bzw. geringeren Impulsen durch die umfangsseitig am Rotor angeordneten und radial von diesem abstehenden Schlagleisten beaufschlagt wird. Dadurch kann zusammen mit einer Vergrößerung des Brechspaltes, also des Minimalabstandes zwischen einer Schlagleiste und einer Prallplatte, die Ausbildung von größeren Grobkornstücken innerhalb des vorgegeben Zeitraums begünstigt werden. Das Grobkorn erleichtert dabei aufgrund seiner massenbedingt höheren kinetischen Energie in weiterer Folge die Klemmkornabreinigung des Siebes.

Die Klemmkornabreinigung kann darüber hinaus auch über die Modulation der Schwingweite des Siebes bzw. der Frequenz des Siebes verbessert werden. Dabei können hierfür insbesondere die Schwingungsamplitude und /oder die Frequenz des Siebes erhöht werden.

Grundsätzlich können zur in-situ Bestimmung der Korngrößenverteilung bzw. des Materialvolumens bekannte photogrammetrische Verfahren, die beispielsweise mithilfe einer Stereokamera und Lasertriangulation realisiert werden, zum Einsatz kommen. Nachteilig daran ist allerdings deren begrenzte Erfassungs- und Verarbeitungsgeschwindigkeit, sodass für eine zuverlässige Bestimmung der Korngrößenverteilung bzw. des Materialvolumens die Fördergeschwindigkeiten der Materialströme bzw. die Bandgeschwindigkeit der Fördereinheit entsprechend reduziert werden müssen. Selbst bei aufwändigen Systemen, die einen großen Platzbedarf aufweisen, können so nur Bandgeschwindigkeiten von unter 2 m/s erreicht werden. Dadurch verringert sich allerdings insgesamt auch der Durchsatz und somit die Effizienz des Brecherprozesses. Darüber hinaus dürfen sich bei derartigen Verfahren die Körner auf der Fördereinheit nicht überlappen, was allerdings im realistischen Förderbetrieb unvermeidbar ist. Um vor diesem Hintergrund Brechgut auch bei Überlappungen zuverlässig bei Fördergeschwindigkeiten von mehr als 2 m/s zu klassifizieren, ohne dass hierfür konstruktiv aufwendige Maßnahmen getroffen werden müssen, wird vorgeschlagen, dass abschnittsweise ein Tiefenbild des Förderkreislaufs und / oder des Abförderstromes mit einem Tiefensensor erfasst wird, wobei das erfasste zweidimensionale Tiefenbild einem vorab trainierten, faltenden neuronalen Netzwerk zugeführt wird, das wenigstens drei hintereinanderliegende Faltungsebenen, sogenannte convolution layer, aufweist, denen je Klasse einer Korngrößenverteilung ein Mengenklassifizierer und / oder ein Volumenklassifizierer nachgelagert ist , wobei sowohl Mengen- als auch Volumenklassifizierer beispielsweise als ein sogenannter fully connected layer ausgeführt sein können und wobei die Ausgangswerte von Mengenklassifizierer und / oder Volumenklassifizierer als die im Erfassungsbereich vorhandene Korngrößenverteilung und / oder als Materialvolumen ausgegeben werden. Dabei liegt die Überlegung zugrunde, dass bei der Verwendung von zweidimensionalen Tiefenbildern die zur Korngrößenverteilungs- und Volumenbestimmung notwendigen Informationen aus den Tiefeninformationen extrahiert werden können, nachdem ein hierfür eingesetztes neuronales Netzwerk mit Trainingstiefenbildern mit bekannter Korngrößenverteilung und bekanntem Materialvolumen trainiert wurde. Die Faltungsebenen reduzieren dabei die Eingangstiefenbilder zu einer Reihe von Einzelmerkmalen, die wiederum vom nachgelagerten Mengenklassifizierer und / oder Volumenklassifizierer bewertet werden, sodass im Ergebnis die Korngrößenverteilung und / oder das Gesamtvolumen des im Eingangstiefenbild abgebildeten Materials ermittelt werden kann. Die Anzahl der vorgesehenen Faltungsebenen, die jeweils von einer Pooling-Ebene zur Informationsreduktion gefolgt sein können, kann je nach verfügbarer Rechenleistung bei wenigstens drei, vorzugsweise bei fünf, liegen. Zwischen den Faltungsebenen und dem nachgelagerten Volumenklassifizierer kann in bekannterWeise eine Ebene zur Dimensionsreduktion, ein sogenannter flattening layer, vorgesehen sein. Das Volumen muss daher nicht mehr für jedes einzelne Korn berechnet werden. Da im Tiefenbild je Bildpunkt der Abstand des abgebildeten Materials zum Tiefensensor mit nur einem Wert abgebildet wird, kann im Gegensatz zur Verarbeitung von Farbbildern die zu verarbeitende Datenmenge reduziert, das Messverfahren beschleunigt und der für das neuronale Netzwerk erforderliche Speicherbedarf verringert werden. Dadurch kann das neuronale Netzwerk auf günstigen Kl-Parallelrecheneinheiten mit GPU- Unterstützung implementiert und das Verfahren unabhängig von der Farbe des Schüttgutes eingesetzt werden. Auch kann das Materialvolumen durch die Beschleunigung des Messverfahrens selbst bei Förderbandgeschwindigkeiten von 3m/s, bevorzugterWeise 4m/s, bestimmt werden. Die genannte Reduktion der Datenmenge im Tiefenbild und damit im neuronalen Netzwerk senkt zusätzlich die Fehleranfälligkeit für die korrekte Bestimmung der Korngrößenverteilung und des Materialvolumens. Die Verwendung von Tiefenbildern hat im Gegensatz zu Färb- oder Graustufenbildern den zusätzlichen Vorteil, dass das Messverfahren weitgehend unabhängig von sich ändernden Belichtungsbedingungen ist. Als neuronales Netzwerk kann beispielsweise ein üblicherweise nur für Farbbilder verwendetes vgg16 Netzwerk (Simonyan / Zisserman, Very Deep Convolutional Networks for Large-Scale Image Recognition, 2015) zum Einsatz kommen, das lediglich auf einen Kanal, nämlich für die Werte der Tiefenbildpunkte, reduziert ist. Das Tiefenbild kann beispielsweise mit einer 3D-Kamera erfasst werden, da diese aufgrund des geringeren Platzbedarfes auch bei geringem Raumangebot beispielsweise oberhalb von Förderbändern des Förderkreislaufs und /oder des Abförderstromes angeordnet werden kann. Um Schwankungen bei der Erfassung der Korngrößenverteilung und / oder des Volumens auszugleichen und fehlerhafte Ausgabewerte des neuronalen Netzwerkes zu kompensieren, können darüber hinaus mehrere aufeinanderfolgende Ausgangswerte gemittelt und der Mittelwert als die im Erfassungsbereich vorhandene Korngrößenverteilung und / oder als das im Erfassungsbereich vorhandene Materialvolumen ausgegeben werden.

Das Trainieren des neuronalen Netzwerks wird erschwert und die Messgenauigkeit nimmt im laufenden Betrieb ab, wenn brechgutfremde Elemente im Erfassungsbereich des Tiefensensors liegen. Dazu zählen beispielsweise vibrierende Bauteile eines Förderbandes selbst, oder aber andere Maschinenelemente. Zur Vermeidung der daraus entstehenden Störungen wird vorgeschlagen, dass aus dem Tiefenbild und/oder dem Trainingstiefenbild die Werte jener Bildpunkte entfernt werden, deren Tiefe einem vorab erfassten Abstand zwischen Tiefensensor und einem Hintergrund für diesen Bildpunkt entspricht oder diesen Abstand überschreitet. Dadurch können störende Bildinformationen, hervorgerufen beispielsweise durch Vibrationen des Förderbandes, entfernt und sowohl die Tiefenbilder als auch die Trainingstiefenbilder auf die für die Vermessung relevanten Informationen beschränkt werden.

Das Training des neuronalen Netzwerks erfordert große Mengen an Trainingstiefenbildern, die das zu erfassende Material möglichst exakt repräsentieren. Der Arbeitsaufwand um die notwendige Menge an Material zu vermessen ist allerdings extrem hoch. Um dem neuronalen Netz dennoch ausreichende Trainingstiefenbilder zur Verfügung zu stellen, um das Materialvolumen zu bestimmen, wird vorgeschlagen, dass zunächst Beispieltiefenbilder je eines Beispielkornes mit bekanntem Volumen erfasst und gemeinsam mit dem Volumen abgespeichert werden, wonach mehrere Beispieltiefenbilder zufällig zu einem Trainingstiefenbild zusammengesetzt werden, dem als Korngrößenverteilung die klassenweise Verteilung der Materialvolumina der zusammengesetzten Beispieltiefenbilder und / oder als Materialvolumen die Summe der Volumina der zusammengesetzten Beispieltiefenbilder zugeordnet wird, wonach das Trainingstiefenbild eingangsseitig und die zugeordnete Korngrößenverteilung und / oder das zugeordnete Materialvolumen ausgangsseitig dem neuronalen Netzwerk zugeführt und die Gewichte der einzelnen Netzwerkknoten in einem Lernschritt angepasst werden. Der Trainingsmethode liegt also die Überlegung zugrunde, dass durch die Kombination von Beispieltiefenbildern vermessener Beispielkörner mannigfaltige Kombinationen an Trainingstiefenbildern erstellt werden können. Es genügt also, Beispieltiefenbilder verhältnismäßig weniger Beispielkörner mit ihrem Volumen zu erfassen, um eine große Anzahl an Trainingstiefenbildern zu generieren, mit denen das neuronale Netzwerk trainiert werden kann. Zum Training des neuronalen Netzwerks werden in den einzelnen Trainingsschritten in bekannterWeise die Gewichte zwischen den einzelnen Netzwerkknoten so angepasst, dass der tatsächliche Ausgabewert dem vorgegebenen Ausgabewert am Ende des neuronalen Netzwerks ehestmöglich entspricht. Dabei können an den Netzwerkknoten unterschiedliche Aktivierungsfunktionen vorgegeben werden, die dafür maßgeblich sind, ob ein am Netzwerkknoten anliegender Summenwert an die nächste Ebene des neuronalen Netzwerks weitergegeben wird. Analog zum Volumen können den Beispieltiefenbildern auch andere Parameter, wie beispielsweise die Korngrößenverteilung der im Beispieltiefenbild abgebildeten Körner zugewiesen werden. Zur Tiefenbildverarbeitung wird auch hier vorgeschlagen, dass aus dem Tiefenbild die Werte jener Bildpunkte entfernt werden, deren Tiefe einem vorab erfassten Abstand zwischen Tiefensensor und dem Hintergrund für diesen Bildpunkt entspricht oder diesen Abstand überschreitet. Dadurch weisen die Trainingstiefenbilder und die Tiefenbilder des gemessenen Materials nur die für die Vermessung relevanten Informationen auf, wodurch ein stabileres Trainingsverhalten erreicht und die Erkennungsrate bei der Anwendung erhöht wird. Über die Auswahl der Beispiel- bzw. der aus ihnen zusammengesetzten Trainingstiefenbilder kann das neuronale Netz auf beliebige Arten von Schüttgut trainiert werden.

Um das Trainingsverhalten und die Erkennungsrate weiter zu verbessern, wird vorgeschlagen, dass die Beispieltiefenbilder mit zufälliger Ausrichtung zu einem Trainingstiefenbild zusammengesetzt werden. Dadurch wird bei gegebener Anzahl an Körnern pro Beispieltiefenbild die Anzahl an möglichen Anordnungen der Körner deutlich erhöht, ohne dass mehr Beispieltiefenbilder generiert werden müssen und eine Überanpassung des neuronalen Netzwerks wird vermieden.

Eine Vereinzelung der Körner des Materials kann entfallen und größere Materialvolumina können bei gleichbleibender Fördergeschwindigkeit des Förderbandes bestimmt werden, wenn die Beispieltiefenbilder mit teilweisen Überlappungen zu einem Trainingstiefenbild zusammengesetzt werden, wobei der Tiefenwert des Trainingstiefenbilds im Überlappungsbereich der geringsten Tiefe beider Beispieltiefenbilder entspricht. Um realistische Materialverteilungen zu erfassen, müssen die Fälle berücksichtigt werden, in denen zwei Körner aufeinander zu liegen kommen. Das neuronale Netzwerk kann dahingehend trainiert werden, dass es solche Überlappungen erkennt, und das Volumen der Beispielkörner trotzdem ermitteln kann.

Kurze Beschreibung der Erfindung

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt und zwar in einem schematischen Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer schematischen Schnittansicht einer Prallkammer.

Wege zur Ausführung der Erfindung

Einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Klemmkornabreinigung bei Brechern liegt beispielsweise ein Aufbereitungsprozess von mineralischem Brechgut zu Feinkorn zugrunde, wobei das nicht näher dargestellte Brechgut über einen Zuförderstrom 1 einem Brechspalt 2 eines Brechwerkzeugs zugeführt wird. Wie dies in der Zeichnung schematisch angedeutet wird, bildet sich der Brechspalt 2 in einer Prallkammer 3 zwischen einer Schlagleiste 4 und einer Prallplatte 5. Der Brechspalt ist somit als Minimalabstand zwischen einer auf einem Rotor 6 angeordneten Schlagleiste 4 und einer Prallplatte 5 zu verstehen. Vom Brechspalt 2 wird der Zuförderstrom 1 über ein Sieb 7 in einen durch das Sieb 7 durchtretenden Abförderstrom 8 und in einen vom Sieb 7 zurückgehaltenen, in den Zuförderstrom 1 unter Ausbildung eines durch eine strichpunktierte Umrahmung angedeuteten Förderkreislaufs 9 rückgeführten Rückführstrom 10 aufgeteilt.

Im Brecherbetrieb wird im Förderkreislauf 9 und / oder im Abförderstrom 8 abschnittsweise in vorgegebenen Zeitschritten das Materialvolumen und / oder die Korngrößenverteilung bestimmt. Beispielsweise hat sich gezeigt, dass in dem im Förderkreislauf 9 liegenden Rückführstrom 10 eine Verschiebung der Korngrößenverteilung hin zu kleineren Korngrößen unmittelbar mit einer Zunahme des Siebmaschenverschlusses korreliert. Dadurch können entsprechende Siebkennlinien ermittelt und daraus eine untere Korngrößengrenze als Grenzwert zur Einleitung der Klemmkornabreinigung festgelegt werden. So wird beispielsweise beim Abweichen der Korngrößenverteilung im Rückführstrom 10 über den vorgegebenen Grenzwert der Brechspalt 2 für einen vorgegebenen Zeitraum vergrößert. Zufolge des größeren Brechspaltes 2 kann gezielt innerhalb des vorgegebenen Zeitraums Grobkorn erzeugt werden, das über den Rückführstrom 10 und den Zuförderstrom 1 der Prallkammer 3 fortlaufend im Förderkreislauf 9 so zugeführt, dass die Siebmaschen des Siebes 7 durch die Impulsbeaufschlagung des auftreffenden Grobkorns freigeschlagen werden. Nach Ablauf des vorgegebenen Zeitraums wird der Brechspalt 2 wieder auf den initialen bzw. einen kleineren Wert eingestellt, sodass auch das zuvor erzeugte Grobkorn wieder zerkleinert werden kann und schließlich durch das abgereinigte Sieb 7 als Feinkorn in den Abförderstrom 8 gelangt.

Um eine noch effektivere Klemmkornabreinigung des Siebes 7 zu ermöglichen, kann beim Abweichen von Materialvolumen und / oder Korngrößenverteilung über einen vorgegebenen Grenzwert die Zufördergeschwindigkeit innerhalb des vorgegebenen Zeitraumes verringert werden. Analog dazu kann auch die

Geschwindigkeit des Rotors 6 verringert werden. Die durch diese Maßnahme geringer ausfallende Rotationsenergie des zusammen mit den Prallplatten 5 in der Prallkammer 3 angeordneten Rotors 6 führt dazu, dass das Brechgut ebenfalls mit einer geringeren kinetischen Energie bzw. geringeren Impulsen durch die umfangsseitig am Rotor 6 angeordneten und radial von diesem abstehenden Schlagleisten 4 beaufschlagt wird. Dadurch wird eine Erzeugung von Grobkorn innerhalb des vorgegeben Zeitraums weiter begünstigt.