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Title:
METHOD FOR COATING NARROW SURFACES OF A WORKPIECE, AND WORKPIECE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/008571
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for coating narrow surfaces (12) of a workpiece (10), in particular a panel-shaped workpiece, which is preferably at least partly made of wood, wood materials, plastic, or the like. At least one narrow surface (12) of the workpiece (10) and/or at least one transition region (14) between adjacent narrow surfaces (12) is coated, layer by layer, with a first layer (15) and at least one additional layer (17) of a narrow surface coating material (13), wherein the layers (15, 17) of the narrow surface coating material (13) are joined together by means of a functional layer (16) which can be energetically activated. The invention also relates to a workpiece (10).

Inventors:
SCHATZ FELIX (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/067964
Publication Date:
January 11, 2024
Filing Date:
June 30, 2023
Export Citation:
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Assignee:
HOMAG GMBH (DE)
International Classes:
B27D5/00
Foreign References:
EP2127832A12009-12-02
EP2366516A12011-09-21
DE19921189A12000-11-09
EP2127833A12009-12-02
Attorney, Agent or Firm:
HOFFMANN EITLE PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTMBB (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Verfahren zum Beschichten von Schmalflächen (12) eines insbesondere plattenförmigen Werkstücks (10) , das bevorzugt zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen ausgebildet ist, bei welchem zumindest eine Schmalfläche (12) des Werkstücks (10) und/oder zumindest ein Übergangsbereich (14) zwischen angrenzenden Schmalflächen (12) schichtweise mit einer ersten Schicht (15) und zumindest einer weiteren Schicht (17) eines Schmalflächenbeschichtungsmaterials (13) beschichtet wird, wobei die Schichten (15, 17) des Schmalflächenbeschichtungsmaterials (13) mittels einer energetisch aktivierbaren Funktionsschicht (16) zusammengefügt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem ferner das Schmalflächenbeschichtungsmaterial (13) zumindest teilweise aus einem Kunststoffmaterial, vorzugsweise aus Polypropylen (PP) oder aus Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) , ausgebildet ist .

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem ferner mit der ersten Schicht (15) und der zumindest einen weiteren Schicht (17) des Schmalflächenbeschichtungsmaterials (13) ein Übergangsbereich (14) zwischen angrenzenden Schmalflächen (12) beschichtet wird, der zumindest abschnittsweise einen Kurvenradius (R) von 30 mm oder weniger, bevorzugt 20 mm oder weniger, besonders bevorzugt 10 mm oder weniger, aufweist.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ferner zumindest eine der zusammenzufügenden Oberflächen (18) des Schmalflächenbeschichtungsmaterials (13) vor dem Zusammenfügen zumindest bereichsweise manipuliert wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem ferner die zumindest eine der zusammenzufügenden Oberflächen (18) des Schmalflächenbeschichtungsmaterials (13) zumindest bereichsweise mit einer Profilierung (20) versehen wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ferner das Schmalflächenbeschichtungsmaterial (13) eine Materialstärke von 2 mm oder weniger, 1,5 mm oder weniger oder 1,0 mm oder weniger aufweist und durch das schichtweise Zusammenfügen des Schmalflächenbeschichtungsmaterials (13) eine Gesamtschichtdicke von 2 mm oder mehr, vorzugsweise 3,5 mm oder mehr, ausgebildet wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ferner die erste und zumindest eine weitere Schicht (15, 17) des Schmalflächenbeschichtungsmaterials (13) nach dem schichtweisen Beschichten der zumindest einen Schmalfläche (12) und/oder des zumindest einen

Übergangsbereichs (14) gemeinsam konturiert werden.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ferner die erste und zumindest eine weitere Schicht (15, 17) des Schmalflächenbeschichtungsmaterials (13) in einer Längserstreckungsrichtung mit einem Radiusprof il , einem Tonnenprofil, einem Dachprofil, einem Halbstabprofil oder dergleichen konturiert werden.

9. Werkstück (10) , insbesondere plattenförmiges Werkstück (10) , das bevorzugt zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen ausgebildet ist, bei welchem Breitflächen (11) und/oder Schmalflächen (12) des Werkstücks (10) zumindest bereichsweise mit einem Beschichtungsmaterial beschichtet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Schmalfläche (12) und/oder zumindest ein Übergangsbereich (14) zwischen angrenzenden Schmalflächen (12) gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 beschichtet ist.

Description:
VERFAHREN ZUM BESCHICHTEN VON SCHMALFLÄCHEN EINES WERKSTÜCKS SOWIE WERKSTÜCK

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten von Schmalflächen eines Werkstücks sowie ein Werkstück.

Stand der Technik

Zur Herstellung von Möbelteilen oder auch anderen Bauelementen werden häufig Werkstücke aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen verwendet. Solche Werkstücke können beispielsweise Holzspanplatten oder Holzfaserplatten sein, deren Breit- und/oder Schmalflächen aus optischen und funktionalen Gründen zumeist mit einem Beschichtungsmaterial versehen werden. Insbesondere beim Beschichten der Schmalflächen eines Werkstücks, beispielsweise einer umlaufenden Tischplattenkante, limitiert der Kurvenradius von Übergangsbereichen zwischen zwei angrenzenden Schmalflächen die Materialstärke des Beschichtungsmaterials. D.h. eine zunehmende Materialstärke bedingt eine abnehmende Flexibilität des

Beschichtungsmaterials, so dass für das Beschichten enger Kurvenradien folglich eine reduzierte Materialstärke des Beschichtungsmaterials vorgesehen werden muss. Dies kann jedoch zu einer Beeinträchtigung der Widerstandsfähigkeit der Beschichtung führen.

Darstellung der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen, durch welches eine widerstandsfähige und optisch ansprechende Beschichtung von Schmal flächen eines Werkstücks ermöglicht ist . Zudem ist es Aufgabe der Erfindung ein Werkstück vorzuschlagen, welches eine widerstands fähige und optisch ansprechende Beschichtung an dessen Schmal flächen aufweist .

Ein Verfahren ist in Anspruch 1 definiert . Ein Werkstück ist in Anspruch 10 definiert . Unteransprüche beziehen sich auf bestimmte Aus führungs formen .

Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Beschichten von Schmal flächen eines insbesondere plattenförmigen Werkstücks , das bevorzugt zumindest teilweise aus Hol z , Hol zwerkstof fen, Kunststof f oder dergleichen ausgebildet ist , gelöst , bei welchem zumindest eine Schmal fläche des Werkstücks und/oder zumindest ein Ubergangsbereich zwischen angrenzenden Schmal flächen schichtweise mit einer ersten Schicht und zumindest einer weiteren Schicht eines Schmal flächenbeschichtungsmaterials beschichtet wird, wobei die Schichten des Schmal flächenbeschichtungsmaterials mittels einer energetisch aktivierbaren Funktionsschicht zusammengefügt werden .

Durch ein solches Beschichtungsverfahren können zumindest eine Schmal fläche und/oder zumindest ein Ubergangsbereich zwischen angrenzenden Schmal flächen des Werkstücks mit einer mehrschichtigen Beschichtung eines Schmal flächenbeschichtungsmaterials versehen werden, die widerstands fähig und optisch ansprechend ist .

Die zumindest eine Schmal fläche und/oder der zumindest eine Ubergangsbereich zwischen angrenzenden Schmal flächen können mit einer beliebigen Anzahl Schichten des Schmal flächenbeschichtungsmaterials beschichtet werden, beispielsweise zwei , drei , vier oder mehr Schichten . Die mehreren Schichten können j eweils durch das gleiche Schmal flächenbeschichtungsmaterial ausgebildet werden oder durch verschiedene Schmal flächenbeschichtungsmaterialien, beispielsweise Schmal flächenbeschichtungsmaterialien, die unterschiedliche Farben aufweisen .

Bei der Funktionsschicht handelt es sich um eine energetisch aktivierbare Haftschicht , deren Haftwirkung durch ein energetisches Aktivieren mittels einer Aktivierungseinrichtung, beispielsweise einer Lasereinrichtung, einer Heißlufteinrichtung, einer Infraroteinrichtung oder dergleichen, ausgebildet wird .

Eine solche Funktionsschicht ermöglicht , insbesondere durch eine entsprechend abgestimmte Einfärbung, ein fugenloses zusammenfügen der einzelnen Schichten des Schmal flächenbeschichtungsmaterials . Dadurch kann ein fugenloser Gesamteindruck der Schmal flächenbeschichtung erreicht werden .

Bevorzugt ist die Funktionsschicht zumindest teilweise aus Polypropylen ( PP ) ausgebildet .

Die Funktionsschicht kann entweder vor dem Beschichtungsvorgang an einer der zusammenzufügenden Oberflächen des Beschichtungsmaterials vorgesehen werden oder als ein Verfahrensschritt des Beschichtungsverfahrens an eine der zusammenzufügenden Oberflächen des Beschichtungsmaterials appli ziert werden .

Bevorzugt kann bei dem Verfahren vorgesehen sein, dass das Schmal flächenbeschichtungsmaterial zumindest teilweise aus einem Kunststof fmaterial , vorzugsweise aus Polypropylen ( PP ) oder aus Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS ) , ausgebildet ist .

Indem das Schmal flächenbeschichtungsmaterial zumindest teilweise aus einem Kunststof fmaterial ausgebildet ist , ist insbesondere eine widerstands fähige Schmal flächenbeschichtung ausgebildet , welche beliebig eingefärbt sein kann sowie durch eine nachfolgende Bearbeitung einfach nachbearbeitet werden kann .

I st das Schmal flächenbeschichtungsmaterial aus Polypropylen ( PP ) oder Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS ) ausgebildet , kann in Verbindung mit der energetisch aktivierbaren Funktionsschicht eine hohe Haftwirkung erreicht werden .

Eine weitere bevorzugt Ausgestaltung des Verfahrens kann vorsehen, dass mit der ersten Schicht und der zumindest einen weiteren Schicht des Schmal flächenbeschichtungsmaterials ein Übergangsbereich zwischen angrenzenden Schmal flächen beschichtet wird, der zumindest abschnittsweise einen Kurvenradius von 30 mm oder weniger, bevorzugt 20 mm oder weniger, besonders bevorzugt 10 mm oder weniger, aufweist .

Dadurch, dass die Beschichtung aus der ersten und zumindest einen weiteren Schicht des Schmal flächenbeschichtungsmaterials ausgebildet wird, kann j ede einzelne Schicht eine höhere Flexibilität aufweisen . Auf diese Weise können auch enge Kurvenradien mit dem Beschichtungsmaterial beschichtet werden und aufgrund des mehrschichtigen Aufbaus der Beschichtung zudem beliebige Beschichtungsdicken ausgebildet werden .

In einer besonders bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens kann zumindest eine der zusammenzufügenden Oberflächen des Schmal flächenbeschichtungsmaterials vor dem Zusammenfügen zumindest bereichsweise manipuliert werden .

Die zumindest eine der zusammenzufügenden Oberflächen des Schmal flächenbeschichtungsmaterials kann bevorzugt zumindest bereichsweise durch ein Bearbeitungswerkzeug manipuliert werden . Dabei ist unter manipulieren der Oberfläche insbesondere ein Bearbeiten der Oberfläche zu verstehen, durch welches eine Oberflächenbeschaf fenheit in der Weise beeinflusst wird, dass eine höhere Haftwirkung durch die Funktionsschicht ausbildbar ist . Durch das Manipulieren kann beispielsweise eine Rauigkeit der Oberfläche erhöht werden bzw . eine Haftfläche vergrößert werden .

Vorzugsweise wird eine Oberfläche des Schmal flächenbeschichtungsmaterials zumindest bereichsweise manipuliert , welche nachfolgend mit einer weiteren Schicht des Schmal flächenbeschichtungsmaterials zusammengefügt wird .

Eine Ausgestaltung des Verfahrens kann vorsehen, dass die zumindest eine der zusammenzufügenden Oberflächen des Schmal flächenbeschichtungsmaterials zumindest bereichsweise mit einer Profilierung versehen wird .

Insbesondere kann bei dem Verfahren vorgesehen sein, dass die zumindest bereichsweise Profilierung an der Oberfläche des Schmal flächenbeschichtungsmaterials vorgesehen wird, die der Oberfläche mit der Funktionsschicht gegenüberliegt .

Vorzugsweise wird die zum Werkstück abgewandte Oberfläche des Schmal flächenbeschichtungsmaterials zumindest bereichsweise mit der Profilierung versehen .

Vorzugweise wird die zumindest eine der zusammenzufügenden Oberflächen des Schmal flächenbeschichtungsmaterials in einer Längserstreckungsrichtung zumindest bereichsweise mit einer Längsprof ilierung versehen . Ebenso kann die zumindest eine Oberfläche mit einer quer zur Längserstreckungsrichtung verlaufenden Profilierung, schräg verlaufenden Profilierung oder Kombinationen daraus versehen werden .

Die Profilierung wird bevorzugt durch ein Bearbeitungswerkzeug ausgebildet , beispielsweise durch ein Profilierwerkzeug, ein Fräswerkzeug, ein Schneidwerkzeug oder dergleichen . Bevorzugt kann bei dem Verfahren vorgesehen sein, dass das Schmal flächenbeschichtungsmaterial eine Materialstärke von 2 mm oder weniger, 1 , 5 mm oder weniger oder 1 , 0 mm oder weniger aufweist und durch das schichtweise Zusammenfügen des Schmal flächenbeschichtungsmaterials eine Gesamtschichtdicke von 2 mm oder mehr, vorzugsweise 3 , 5 mm oder mehr, ausgebildet wird .

Mit einer solchen Schichtdicke kann eine Flexibilität des Schmal flächenbeschichtungsmaterials vorgesehen sein, durch welche enge Kurvenradien des Übergangsbereichs , beispielsweise von 30 mm oder weniger, bevorzugt 20 mm oder weniger, besonders bevorzugt 10 mm oder weniger, beschichtet werden können .

Beispielsweise kann das Schmal flächenbeschichtungsmaterial zwei , drei oder mehr Schichten aufweisen, so das s beispielsweise bei einer Materialstärke des Schmal flächenbeschichtungsmaterials von 2 mm in Abhängigkeit von der Anzahl der Schichten eine Gesamtdicke der Beschichtung von etwa 4 mm, 6“mm oder entsprechend größer ausgebildet wird .

Entsprechend kann bei einer Materialstärke des Schmal flächenbeschichtungsmaterials von 1 , 5 mm in Abhängigkeit von der Anzahl der Schichten eine Gesamtdicke der Beschichtung von etwa 3 mm, 4 , 5“mm oder entsprechend größer ausgebildet werden .

Vorteilhaferweise können durch das Verfahren die erste und zumindest eine weitere Schicht des Schmal flächenbeschichtungsmaterials nach dem schichtweisen Beschichten der zumindest einen Schmal fläche und/oder des zumindest einen Übergangsbereichs gemeinsam konturiert werden . Das gemeinsame Konturieren ist insbesondere entlang der Längserstreckung des Schmal flächenbeschichtungsmaterials vorgesehen . Durch dieses kann ein bündiger und beispielsweise abgerundeter Übergang von der Schmal flächenbeschichtung zu den Breitflächen des Werkstücks ausgebildet werden .

Die Konturierung des Schmal flächenbeschichtungsmaterials kann beispielsweise durch ein spannehmendes Bearbeitungswerkzeug und/oder durch ein Schneidwerkzeug erfolgen .

Insbesondere werden bei dem gemeinsamen Konturieren der mehreren Schichten des Schmal flächenbeschichtungsmaterials die Schichten in einem gemeinsamen Bearbeitungsvorgang zumindest teilweise durch das Bearbeitungswerkzeug bearbeitet , bevorzugt mit einem Profil versehen .

In einer Weiterbildung des Verfahrens kann die erste und zumindest eine weitere Schicht des Schmal flächenbeschichtungsmaterials in einer Längserstreckungsrichtung mit einem Radiusprof il , einem Tonnenprofil , einem Dachprofil , einem Halbstabprofil oder dergleichen konturiert werden .

Auf diese Weise kann die Schmal flächenbeschichtung mit einem beliebigen Profil ausgestaltet werden, so dass eine flexible Anpassung der Schmal flächenbeschichtung an die Anforderungen einer späteren Verwendung und/oder an die Wünsche eines Kunden ermöglicht sein kann .

Die Aufgabe wird zudem durch ein Werkstück, insbesondere plattenförmiges Werkstück, das bevorzugt zumindest teilweise aus Hol z , Hol zwerkstof fen, Kunststof f oder dergleichen ausgebildet ist , bei welchem Breitflächen und/oder Schmal flächen des Werkstücks zumindest bereichsweise mit einem Beschichtungsmaterial beschichtet sind, gelöst , wobei zumindest eine Schmal fläche und/oder zumindest ein Übergangsbereich zwischen angrenzenden Schmal flächen gemäß dem Verfahren nach einem der zuvor beschriebenen Aus führungs formen beschichtet ist .

Bei einem solchen Werkstück können die zumindest eine Schmal fläche und/oder der zumindest eine Übergangsbereich zwischen angrenzenden Schmal flächen mit einer mehrschichtigen Beschichtung eines Schmal flächenbeschichtungsmaterials versehen sein . Eine solche Beschichtung kann eine beliebige Anzahl Schichten des Schmal flächenbeschichtungsmaterials aufweisen, beispielsweise zwei , drei , vier oder mehr Schichten . Die Verwendung der energetisch aktivierbaren Funktionsschicht zum Zusammenfügen der einzelnen Schichten ermöglicht dabei eine fugenlose Ausgestaltung der Beschichtung an der zumindest einen Schmal fläche und/oder dem zumindest einen Übergangsbereich, welche widerstands fähig und optisch ansprechend ist .

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Weitere Merkmale und Vorteile einer Vorrichtung, einer Verwendung und/oder eines Verfahrens ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Aus führungs formen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen . Von diesen Zeichnungen zeigt :

Fig . 1 eine schematische perspektivische Schnittansicht eines Werkstücks , das gemäß einer Aus führungs form eines of fenbarungsgemäßen Verfahrens beschichtet wird;

Fig . 2 eine schematische perspektivische Schnittansicht des Werkstücks in einem Zwischenschritt des Beschichtungsverfahrens ;

Fig . 3 eine schematische Ansicht von oben auf das Werkstück in dem Zwischenschritt des Beschichtungsverfahrens gemäß Fig . 2 ; Fig. 4 eine schematische Schnitt ansicht einer

Aus führungs form des of f enbarungsgemäßen

Werkstücks ;

Beschreibung von Aus führungs formen

Gleiche Bezugszeichen, die in verschiedenen Figuren aufgeführt sind, benennen identische, einander entsprechende, oder funktionell ähnliche Elemente.

Fig. 1 zeigt eine schematische perspektivische Schnittansicht eines Werkstücks 10, das gemäß einer Aus führungs form eines offenbarungsgemäßen Verfahrens beschichtet wird.

Bei dem Werkstück 10 handelt es sich insbesondere um ein Werkstück, das zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen ausgebildet ist.

Bevorzugt ist das Werkstück 10 ein plattenförmiges Werkstück, beispielsweise eine Massivholzplatte, Spanplatte, Faserplatte, Leichtbauplatte, Sandwichplatte oder dergleichen. Ein solches Werkstück 11 kann beispielsweise für die Möbel- oder Bauelementefertigung vorgesehen sein. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf derartige Werkstücke 10 und Werkstoffe beschränkt.

Das plattenförmige Werkstück 10 weist Breitflächen 11 und Schmalflächen 12 auf. Die Breitflächen 11 sind bevorzugt mit einem Beschichtungsmaterial versehen.

Die Schmalflächen 12 des Werkstück 10 sind gemäß dem offenbarungsgemäßen Verfahren mit mehreren Schichten eines Schmalflächenbeschichtungsmaterials 13 beschichtet. Ein solches Schmalflächenbeschichtungsmaterial 13 wird auch als Kantenmaterial oder Kantenband bezeichnet. Das Schmal flächenbeschichtungsmaterial 13 ist insbesondere zumindest teilweise aus einem Kunststof fmaterial ausgebildet . Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Kunststof fmaterial um Polypropylen ( PP ) oder Acrylnitril- Butadien-Styrol (ABS ) .

Das Beschichtungsverfahren kann durch eine nicht näher dargestellte Beschichtungseinrichtung zum Beschichten der Schmal flächen 12 des Werkstücks 10 erfolgen . Die Beschichtungseinrichtung kann eine Andruckeinrichtung aufweisen, durch welche das Schmal flächenbeschichtungsmaterial 13 an die Schmal flächen 12 des Werkstücks 10 angedrückt , d . h . angefügt , wird .

Bei der Beschichtungseinrichtung handelt es sich insbesondere um eine Beschichtungseinrichtung, die das Schmal flächenbeschichtungsmaterial 13 mittels einer energetisch aktivierbaren Funktionsschicht 16 an die Schmal fläche 12 des Werkstücks 10 anbringt .

Die Beschichtungseinrichtung kann eine Appli ziereinrichtung umfassen, durch welche die energetisch aktivierbare Funktionsschicht 16 an dem Schmal flächenbeschichtungsmaterial 13 und/oder an der zu beschichtenden Schmal fläche 12 appli zierbar ist .

Alternativ kann das Schmal flächenbeschichtungsmaterial 13 mit der Funktionsschicht 16 versehen sein und der Beschichtungseinrichtung zum Beschichten der Schmal fläche 12 zugeführt werden .

Die Beschichtungseinrichtung umfasst eine Aktivierungseinrichtung, beispielsweise eine Lasereinrichtung, Heißlufteinrichtung, Infraroteinrichtung oder dergleichen, durch welche die Funktionsschicht 16 zum Ausbilden der Haftwirkung energetisch aktivierbar ist . Zum Anbringen des Schmalflächenbeschichtungsmaterials 13 an die Schmalfläche 12 wird die Funktionsschicht 16 insbesondere unmittelbar vor dem Andrücken an die Schmalfläche 12 durch die Aktivierungseinrichtung energetisch aktiviert.

Wie nachfolgend noch näher ausgeführt wird, werden durch das offenbarungsgemäße Verfahren ergänzend zu den Schmalflächen 12 auch Übergangsbereiche 14 (siehe Fig. 3) , welche zwischen angrenzenden Schmalflächen 12 des Werkstücks 10 vorgesehen sind, d.h. welche aneinander angrenzende Schmalflächen 12 miteinander verbinden, beschichtet. Wenn nachfolgend nur das Beschichten der Schmalfläche 12 genannt wird, ist darunter gleichzeitig das Beschichten dieser Übergangsbereiche 14 zu verstehen, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist.

Wie Figur 1 verdeutlicht, wird das Schmalflächenbeschichtungsmaterial 13 schichtweise an die Schmalfläche 12 angefügt.

Hierzu wird zunächst eine erste Schicht 15 des Schmalflächenbeschichtungsmaterials 13 unmittelbar an die Schmalfläche 12 angefügt.

Bevorzugt wird das Schmalflächenbeschichtungsmaterial 13 durch die energetisch aktivierbare Funktionsschicht 16 an die Schmalfläche 12 des Werkstücks 10 angefügt.

Vorzugsweise kann die Funktionsschicht 16 entsprechend eines Farbtons des Schmalflächenbeschichtungsmaterials 13 eingefärbt sein.

Die Funktionsschicht umfasst bevorzugt Polypropylen (PP) .

Die Funktionsschicht 16 kann vor dem Beschichtungsvorgang an die zur Schmalfläche 12 weisende Oberfläche des Schmalflächenbeschichtungsmaterials 13 angebracht werden. Ebenso kann die Funktionsschicht 16 durch ein Verfahrensschritt des Beschichtungsverfahrens an der Oberfläche des Beschichtungsmaterials 13 oder an der Schmal fläche 12 appli ziert werden .

Nach dem Fügen der ersten Schicht 15 des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 an die Schmal fläche 12 wird eine zweite Schicht 17 des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 an diese erste Schicht 15 angefügt . Die zweite Schicht 17 wird an eine der zur Schmal fläche 12 weisenden Oberfläche 18 gegenüberliegenden Oberfläche 18 der ersten Schicht 15 angefügt .

Die erste Schicht 15 und die zweite Schicht 17 des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 werden ebenfalls durch die energetisch aktivierbare Funktionsschicht 16 zusammengefügt .

Diese kann ebenso entweder vor dem Beschichtungsvorgang an eine der zueinander weisenden und zusammenzufügenden Oberflächen 18 der ersten Schicht 15 oder der zweiten Schicht 17 des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 angebracht werden oder durch einen Verfahrensschritt des Beschichtungsverfahrens an eine der Oberflächen 18 appli ziert werden .

Da diese Funktionsschicht 16 eine sehr dünne Schichtdicke aufweisen und entsprechend eingefärbt sein kann, kann eine fugenlose Verbindung zwischen der ersten Schicht 15 und der zweiten Schicht 17 des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 ausgebildet werden .

In derselben zuvor beschriebenen Weise wird eine dritte Schicht 19 des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 an die zweite Schicht 17 angefügt . Die dritte Schicht 19 wird an eine der zur Schmal fläche 12 weisenden Oberfläche 18 gegenüberliegenden Oberfläche 18 der zweiten Schicht 17 angefügt . Es versteht sich, dass das of fenbarungsgemäße Verfahren nicht auf die in Fig . 1 dargestellte Anzahl von drei Schichten 15 , 17 , 19 des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 beschränkt ist , sondern in gleicher Weise eine beliebige Anzahl Schichten des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 schichtweise zusammengefügt werden können, insbesondere zwei oder mehr als drei Schichten . Die einzelnen Schichten des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 werden dabei j eweils mittels der energetisch aktivierbaren Funktionsschicht 16 zusammengefügt . Auf diese Weise kann eine beliebige Dicke der Beschichtung an der Schmal fläche 12 ausgebildet werden .

Wie in Fig . 1 dargestellt , werden die zueinander weisenden und zusammenzufügenden Oberflächen 18 der Schichten 15 , 17 , 19 des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 vor dem Zusammenfügen manipuliert , insbesondere mit einer Profilierung 20 versehen .

Die Profilierung 20 ist bevorzugt als eine Längsprof ilierung in einer Längserstreckungsrichtung des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 ausgebildet . Ebenso kann die Profilierung 20 j edoch quer zur Längserstreckungsrichtung, schräg zur Längserstreckungsrichtung oder durch Kombinationen von diesen ausgebildet werden .

Die Profilierung 20 ist bevorzugt als ein Rillenprofil ausgebildet .

Vorzugsweise werden die zusammenzufügenden Oberflächen 18 des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 j eweils mit einer zueinander korrespondierenden Profilierung 20 versehen .

Die korrespondierenden Profilierungen 20 an den zueinander weisenden und zusammenzufügenden Oberflächen 18 der ersten und zweiten Schicht 15 , 17 sowie der zweiten und dritten Schicht 17, 19 greifen beim Zusammenfügen ineinander ein, so dass eine formschlüssige Verbindung ausgebildet wird. Auf diese Weise kann eine Haftwirkung zwischen den jeweiligen Schichten 15, 17, 19 des Schmalflächenbeschichtungsmaterials 13 erhöht werden.

Die Profilierung 20 wird vorzugsweise vor dem Zusammenfügen zweier Schichten durch ein Bearbeitungswerkzeug in den Oberflächen 20 des Schmalflächenbeschichtungsmaterials 13 ausgebildet, beispielsweise durch ein Profilierwerkzeug, ein Fräswerkzeug oder dergleichen.

Die Fig. 2 und 3 zeigen das Werkstück 10 mit den drei zusammengefügten und an der Schmalfläche 12 angefügten Schichten 15, 17, 19 des Schmalflächenbeschichtungsmaterials 13 in einem Zwischenschritt des Beschichtungsverfahrens, wobei Fig. 2 das Werkstück 10 in einer schematischen perspektivischen Schnittansicht zeigt und Fig. 3 eine schematische Ansicht von oben auf das Werkstück 10 ist.

Verfahrensbedingt können die Schichten 15, 17, 19 des Schmalflächenbeschichtungsmaterials 13 an der Schmalfläche 12 mit einem Überstand bezüglich der Breitfläche 11 des Werkstücks 10 angebracht sein. Die Bearbeitung dieses Überstands wird nachfolgend bezüglich Fig. 4 näher beschrieben .

Wie zuvor bereits ausgeführt, werden die Schichten 15, 17, 19 des Schmalflächenbeschichtungsmaterials 13 sowohl an den Schmalflächen 12 des Werkstücks 10 als auch an den zwischen angrenzenden Schmalflächen 12 ausgebildeten Übergangsbereichen 14 schichtweise angefügt.

Die Übergangsbereiche 14 bilden einen Schmalflächenbereich, der benachbarte, d.h. angrenzende Schmalflächen 12 miteinander verbindet. Insbesondere bildet der Übergangsbereich 14 einen abgerundeten Eckbereich zwischen benachbarten Schmal flächen 12 .

Der Übergangsbereich 14 weist bevorzugt einen Kurvenradius R von 30 mm oder weniger auf . Vorzugsweise weist der Übergangsbereich 14 einen Kurvenradius R von 20 mm oder weniger auf . Besonders bevorzugt weist der Übergangsbereich 14 einen Kurvenradius R von 10 mm oder weniger auf .

Eine Schicht des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 kann eine Materialstärke von 2 mm oder weniger, von 1 , 5 mm oder weniger oder von 1 mm oder weniger aufweisen .

Durch eine solche Materialstärke kann eine ausreichende Flexibilität der einzelnen Schichten 15 , 17 , 19 des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 erreicht sein, so dass Übergangsbereiche 14 mit engen Kurvenradien R von beispielsweise 30 mm oder weniger oder 20 mm oder weniger oder 10 mm oder weniger beschichtet werden können . Zudem können durch das schichtweise Zusammenfügen der einzelnen Schichten 15 , 17 , 19 beliebige Gesamtdicken der Schmal flächenbeschichtung ausgebildet werden .

Fig . 4 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Aus führungs form des Werkstücks 10 nach dem Beschichtungsvorgang .

Die Randbereiche der Schichten 15 , 17 , 19 des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 werden nach dem schichtweisen Beschichten der Schmal flächen 12 und der Übergangsbereiche 14 gemeinsam bearbeitet und mit einer Kontur 21 versehen .

Die Kontur 21 wird entlang einer Längserstreckung des

Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 ausgebildet , insbesondere durch ein Bearbeitungsvorgang mittels eines Bearbeitungswerkzeugs , beispielsweise ein Fräswerkzeug, ein Schneidwerkzeug oder dergleichen .

Zum Ausbilden der Kontur 21 werden durch den Bearbeitungsvorgang insbesondere alle Schichten 15 , 17 , 19 des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 zumindest teilweise durch das Bearbeitungswerkzeug in einem gemeinsamen Bearbeitungsvorgang bearbeitet .

Beispielsweise werden alle Schichten 15 , 17 , 19 des Schmal flächenbeschichtungsmaterials 13 durch den Bearbeitungsvorgang in der Weise bearbeitet , dass die Kontur 21 als ein Radiusprof il , ein Tonnenprofil , ein Dachprofil , ein Halbstabprofil oder ein beliebiges anderes Profil ausgebildet wird .

Durch die Kontur 21 ist zudem ein bündiger Übergang von der Beschichtung an den Schmal flächen 12 zu den Breitflächen 11 des Werkstücks 10 ausgebildet .

Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass einzelne , j eweils in verschiedenen Aus führungs formen beschriebene Merkmale auch in einer einzigen Aus führungs form umgesetzt werden können, sofern sie nicht strukturell inkompatibel sind . Gleichermaßen können verschiedene Merkmale , die im Rahmen einer einzelnen Aus führungs form beschrieben sind, auch in mehreren Aus führungs formen einzeln oder in j eder geeigneten Unterkombination vorgesehen sein .