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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR HANDLING SLAG AND GRATE RIDDLINGS OF A REFUSE INCINERATOR AND REFUSE INCINERATOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/066806
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for handling slag (12) and grate riddlings (11) of a refuse incinerator (1), wherein refuse (21) is burned on a grate (7) in a furnace (2) of the refuse incinerator (1), grate riddlings (11) fall through the grate (7) and slag (12) that results from the incineration, after passing the grate (7), is discharged with the aid of slag discharging means (4) to an end of the grate in a transporting direction and the grate riddlings (11) are also discharged from the furnace (2). According to the invention, it is provided that the grate riddlings (11), or a fraction of grate riddlings obtained therefrom, is/are transported to grate-riddlings discharging means (14), provided in addition to the slag discharging means (4), and is/are discharged by these means from the furnace (2) separately from the slag (12) discharged by means of the slag discharging means (4).

Inventors:
SCHONS GEORG (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/075260
Publication Date:
May 06, 2016
Filing Date:
October 30, 2015
Export Citation:
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Assignee:
SCHONS GEORG (DE)
International Classes:
F23J1/00; F23G5/00; F23H11/26; F23J1/08
Foreign References:
DD232537A11986-01-29
DE19501830A11996-07-25
DE19822991A11999-12-02
DE1246924B1967-08-10
DE690329C1940-04-22
DE1943855A11971-03-11
EP0437679A11991-07-24
Attorney, Agent or Firm:
WAGNER, Kilian (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Handhabung von Schlacke (12) und Rostdurchfall (1 1 ) einer Müllverbrennungsanlage (1 ), wobei Müll (21 ) auf einem Feuer- rost (7) in einem Feuerraum (2) der Müllverbrennungsanlage (1 ) verbrannt, Rostdurchfall (11 ) durch den Feuerrost (7) fällt und aus der Verbrennung resultierende Schlacke (12) nach Passieren des Feuerrostes (7) bis zu einem in einer Förderrichtung gelegenen Feuerrostende mit Hilfe von Schlacke-Austragsmitteln (4) sowie der Rost- durchfall (1 1 ) aus dem Feuerraum (2) ausgetragen werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Rostdurchfall (1 1 ) oder eine aus diesem gewonnene Ros- durchfallfraktion zu zusätzlich zu den Schlacke-Austragsmitteln (4) vorgesehenen Rostdurchfall-Austragsmitteln (14) gefördert und mit diesen separat von der mittels der Schlacke-Austragsmittel (4) ausgetragenen Schlacke (12) aus dem Feuerraum (2) ausgetragen wird. 2. Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Rostdurchfall (1 1 ) oder eine Rostdurchfallfraktion aufgeteilt wird in mindestens zwei Fraktionen, umfassend eine Edelmetalle umfassende Schwerfraktion und eine Leichtfraktion.

3. Verfahren nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Aufteilen im Feuerraum (2) und/oder in den Rostdurchfall- Austragsmitteln (14) durchgeführt wird und dass die Schwerfraktion und die Leichtfraktion separat voneinander aus dem Feuerraum (2) ausgetragen werden, vorzugsweise in dem die Leichtfraktion zusammen mit der Schlacke (12) oder separat von dieser ausgetragen wird.

Verfahren nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Aufteilen des Rostdurchfalls (1 1 ) oder der Rostdurchfallfraktion außerhalb des Feuerraums (2) nach dem separaten Austragen von der Schlacke (12) durchgeführt wird, vorzugsweise in einem Raum der Müllverbrennungsanlage (1 ) oder alternativ außerhalb der Müllverbrennungsanlage (1 ).

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass Organikbestandteile des Rostdurchfalls (11 ) oder einer Rostdurchfallfraktion, insbesondere mittels eines Sichters, bevorzugt eines Zick-Zack-Sichters abgetrennt und vorzugsweise der Verbrennung wieder zugeführt werden.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass dem Rostdurchfall (1 1 ) oder einer Rostdurchfallfraktion eine aus der Schlacke (12), insbesondere durch Sichtung, vorzugsweise in einem zu Schacht (5), gewonnene Leichtfraktion (17) zugeschlagen und bevorzugt gemeinsam mit dem Rostdurchfall (1 1 ) oder einer Rostd u rchf a I If ra ktion ausgetragen wird.

Müllverbrennungsanlage (1 ), insbesondere ausgebildet zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Feuerraum (2) und einem in dem Feuerraum (2) vorgesehenen Feuerrost (7) zum Verbrennen von Müll (21 ) sowie mit Schlacke-Austragsmitteln (4), insbesondere einem Trocken- Entschlacker oder einem Nassentschlacker, zum Austragen von aus der Verbrennung resultierender Schlacke (12) nach Passieren eines in einer Förderrichtung der Schlacke auf dem Feuerrost (7) gelege- nen Feuerrostendes aus dem Feuerraum (2), dadurch gekennzeichnet, dass die Müllverbrennungsanlage (1 ) zusätzlich zu den Schlacke- Austragsmitteln (4) Rostdurchfall-Austragsmittel (14) zum separaten des Rostdurchfalls (1 1 ) oder einer aus dem Rostdurchfall (1 1 ) erhaltenen Rostdurchfallfraktion von dem über die Schlacke- Austragsmittel (4) austragbaren Schlacke (12) aus dem Feuerraum (2) aufweist.

Müllverbrennungsanlage nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass im Feuerrost (7), insbesondere in einem Ausbrandabschnitt mit Abstand zu dem Feuerrostende, ein, sich vorzugsweise senkrecht zu der Förderrichtung der Schlacke (12) auf dem Feuerrost (7) längserstreckender, Spalt (20) zum Erhalten eines Spaltdurchfalls und Erhöhen des mittels der Rostdurchfall-Austragsmittel auszutragenden Stoffstroms vorgesehen ist. Müllverbrennungsanlage nach einem der Ansprüche 7 oder 8 dadurch gekennzeichnet,

dass Mittel, vorzugsweise ein Windsichter, zum Gewinnen einer Leichtfraktion (17) aus Schlacke, vorzugsweise in einem zu den Schlacke-Austragsmitteln (4) führenden Schacht (5), und Zuschlagen der Leichtfraktion (17) zu dem Rostdurchfall (11 ) oder einer Rost- durchfallfraktion vorgesehen sind, wobei bevorzugt ein Gebläse die Leichtfraktion aus einem Schlackestrom absaugend angeordnet ist.

10. Müllverbrennungsanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass Mittel (15) zum Abtrennen von Organikbestandteilen aus dem Rostdurchfall (11 ) oder einer Rostdurchfallfraktion, vorzugsweise ein Zickzacksichter, vorgesehen sind, vorzugsweise kombiniert mit Mitteln zum Wiederzuführen der Organikbestandteile (15) zur Verbren- nung oberhalb des Feuerrostes (7).

Müllverbrennungsanlage nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet,

dass die Müllverbrennungsanlage (1 ), insbesondere im Feuerraum (2) und/oder integriert in die Rostdurchfall-Austragsmittel (14), Mittel zum Aufteilen des Rostdurchfalls (1 1 ) oder einer Rostdurchfallfraktion in mindestens zwei Fraktionen, umfassend eine Edelmetalle umfassende Schwerfraktion und eine Leichtfraktion aufweist.

Description:
Verfahren zur Handhabung von Schlacke und Rostdurchfall einer Müllverbrennungsanlage sowie Müllverbrennungsanlage

Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zur Handhabung von Schlacke und Rostdurchfall einer Müllverbrennungsanlage, wobei Müll auf einem Feuerrost in einem Feuerraum der Müllverbrennungsanlage verbrannt wird, Rostdurchfall durch den Feu- errost fällt und aus der Verbrennung resultierende Schlacke nach Passieren des Feuerrostes mit Hilfe von Schlacke-Austragsmitteln sowie der Rostdurchfall aus dem Feuerraum ausgetragen werden. Ferner betrifft die Erfindung eine Müllverbrennungsanlage, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 , bevorzugt ausgebildet zur Durchführung eines erfindungsge- mäßen Verfahrens, mit einem Feuerraum und einem in dem Feuerraum vorgesehenen Feuerrost zum Verbrennen von Müll sowie mit Schlacke- Austragsmitteln, insbesondere einem Trocken-Entschlacker oder einem Nass-Entschlacker, zum Austragen von aus der Verbrennung resultierender Schlacke aus dem Feuerraum.

Müllverbrennungsanlagen arbeiten im Regelfall mit einer sogenannten Rostfeuerung, d.h. der Müll wird auf einem Feuerrost in einem Feuerraum verbrannt, wobei der brennende Müll und am Ende der Verbrennung die resultierende Schlacke auf dem Feuerrost in Richtung eines Entschla- ckers, entweder eines Trocken-Entschlackers oder eines Nass- Entschlackers wandert bzw. durch Feuerrostbewegungen transportiert wird, wobei mittels des Entschlackers die Schlacke aus dem Feuerraum unter Luftabschluss ausgetragen wird. Unter einem Feuerraum werden dabei neben dem Brennraum die unmittelbar luftleitend mit dem Brenn- räum verbundenen Räume verstanden, aus denen die Schlacke, insbesondere unter Verhinderung eines ungewollten Lufteintritts ausgetragen wird. Weiterhin ist es bekannt, den Rostdurchfall, d.h. den während der Verbrennung und des Transportes der Schlacke durch den Feuerrost hindurch gelangenden Stoffstrom zu sammeln bzw. dem Schlacke- Entschlacker in einem Bereich unterhalb des Rostes zuzuführen, indem der Rostdurchfall in einen in den Entschlacker mündenden Schacht gefördert wird, durch welchen auch die Schlacke in Richtung Entschlacker fällt. Mit anderen Worten wird bei bekannten Müllverbrennungsanlagen der Rostdurchfall zusammen bzw. gemischt mit der Schlacke mittels eines gemeinsamen Entschlackers ausgetragen. Bisher wurden die Feuerroste so ausgelegt, dass die anfallende Menge an Rostdurchfall so gering wie möglich ist. Eine Metallseparierung aus der in der Müllverbrennungsanlage befindlichen Schlacke findet innerhalb der Müllverbrennungsanlage nicht statt, insbesondere da Müllverbrennungsanlagen sehr kostenintensiv in ihrer Entstehung und im Betrieb sind und darüber hinaus wenig Bauraum bzw. Platz zur Verfügung steht. Die ausgetragene Schlacke wird zur Metallseparierung extern meist von Drittanbietern aufbereitet, wodurch den Müllverbrennungsanlagenbetreibern die hieraus resultierende Wertschöpfung entgeht. Die meist eingesetzten Nass-Entschlacker haben in der Praxis einen negativen Nebeneffekt im Hinblick auf die externe Aufbereitung, da sie als Reaktor ungewollte Reaktion wie das Agglomerieren von Feinstbestandteilen zu Klumpen unterstützen, was die spätere Metallrückgewinnung aus der Rohschlacke erschwert. In der Theorie sind verschiedene Konzepte mit unterschiedlichen Zielsetzungen zur Verbesserung von Müllverbrennungsanlagen bekannt geworden. So ist es beispielsweise aus der EP 0 437 679 A1 bekannt, die Schlacke nach Passieren des Feuerrostes in zwei Fraktionen zu trennen, wobei die weitere Aufbereitung dieser Fraktionen außerhalb der Müll- Verbrennungsanlage stattfindet, indem die Fraktion mit Bestandteilen, deren Durchmesser kleiner als 100 nm bis 300 nm ist, in einem separaten Schmelzofen geschmolzen wird. Eine Aufteilung der Schlacke in zwei Fraktionen ist auch aus der EP 0 372 039 bekannt.

Die EP 0 722 777 A1 beschreibt ein Verfahren zum Aufbereiten von Schlacken aus Müllverbrennungsanlagen, nach welchem die Schlacke nach Passieren des Feuerrostes direkt ohne vorheriges Abschrecken in einem Wasserbad in mindestens zwei Fraktionen getrennt wird. Eine Grobfraktion wird dann einem Nass-Entschlacker zugeführt, wobei von der Feinfraktion ein Siebüberlauf abgetrennt und ebenfalls der Nass- Entschlackung zugeführt wird. Der Siebdurchfall wird einer zweiten Siebstufe zugeführt.

Aus der DE 1 943 855 ist eine untypische und in der Praxis nicht realisierte Müllverbrennungsanlage beschrieben, wobei hier im Gegensatz zu ei- ner gattungsgemäßen Müllverbrennungsanlage bzw. zu einem gattungsgemäßen Handhabungsverfahren die Schlacke nicht den Feuerrost passiert, d.h. bis zum Ende des Feuerrostes transportiert wird, sondern mit Hilfe des zur Anwendung kommenden Walzenrostes derart zerkleinert wird, dass die Schlacke selbst den Rostdurchfall bildet bzw. zu diesem durch aktives Zerkleinern umgewandelt oder gemeinsam mit diesem ausgetragen wird. Bei dem bekannten Verfahren passieren den Feuerrost lediglich größere Metallstücke.

Aus der DE 198 22 991 A1 ist eine Anlage zur Reststoffbehandlung von inhomogenem Reststoff aus einer Müllverbrennungsanlage bekannt, wobei der Reststoff nach Verlassen der Anlage zunächst siebgesichtet und danach einem Windsichter zugeführt wird, um leichten Reststoff von schwerem Reststoff zu trennen. Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Optimieren der Stoff ströme ei- ner Müllverbrennungsanlage im Hinblick auf eine verbesserte und/oder erleichterte Metallseparierung, insbesondere Edelmetallseparierung anzugeben. Ferner besteht die Aufgabe darin, eine Müllverbrennungsanlage anzugeben, die so eingerichtet ist, dass mit dieser Stoffströme im Hinblick auf eine optimierte Metallaufbereitung, insbesondere Schwermetall- und somit auch Edelmetallgewinnung, optimiert werden.

Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, d.h. bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch, dass der Rostdurchfall oder eine aus diesem gewonnene Rostdurchfallfraktion zu zusätzlich den Schlacke-Austragsmitteln vorgesehenen Rost- durchfall-Austragsmitteln gefördert und mit diesen separat von der mittels der Schlacke-Austragsmittel ausgetragenen Schlacke aus dem Feuerraum ausgetragen wird.

Hinsichtlich der Müllverbrennungsanlagen wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst, d.h. bei einer gattungsgemäßen Müllverbrennungsanlage (Müllverbrennungsvorrichtung) dadurch, dass die Müllverbrennungsanlage zusätzlich zu den Schlacke-Austragsmitteln Rostdurchfall-Austragsmittel zum separaten Austragen des Rostdurchfalls oder einer aus dem Rostdurchfall erhaltenen Rostdurchfallfraktion von der über die Schlacke-Austragsmittel austragbaren Schlacke aus dem Feuerraum aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen. Zur Vermeidung von Wiederholungen sollen vorrichtungsgemäß offenbarte Merkmale als verfahrensgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein. Ebenso sollen verfahrensgemäß offenbarte Merkmale auch als vorrichtungsgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein.

Der Erfindung liegt zunächst die Erkenntnis zugrunde, dass der Anteil an Schwermetallen und somit auch an Edelmetallen im Rostdurchfall einer Müllverbrennungsanlage verglichen mit dem Schwermetall- und Edelmetallanteil in der Schlacke besonders hoch ist. Ausgehend von dieser Erkenntnis liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, den Rostdurchfall o- der zumindest einen Teil des Rostdurchfalls, d.h. eine aus dem Rost- durchfall und ggf. weiteren Stoffströmen gewonnene Rostdurchfallfraktion nicht zusammen mit der Schlacke bzw. gemischt mit der Schlacke aus dem Feuerraum auszutragen, sondern separat hiervon, um den prozentualen Anteil an Schwermetallen und Edelmetallen nicht durch gemeinsames Austragen zusammen mit der Schlacke in einem gemeinsamen Entschlacker zu reduzieren. Anders ausgedrückt wird der Rostdurchfall oder eine aus diesem gewonnene Rostdurchfallfraktion nicht zusammen bzw. gemischt mit Schlacke in einem gemeinsamen Entschlacker (Ent- ascher) aus dem Feuerraum ausgetragen, sondern als zumindest von dem Großteil der Schlacke separater Stoffstrom, um diesen separat von der über die Schlacke-Austragsmittel auszutragenden Schlacke behandeln bzw. einer Metalltrennung, insbesondere einer Schwermetall- und Edelmetallseparierung unterziehen zu können. Der Rostdurchfall oder eine Rostdurchfallfraktion wird aber an den Schlacke-Austragsmitteln vorbei, d.h. nicht in diese hinein, zu von den Schlacke-Austragsmitteln sepa- raten Rostdurchfall-Austragsmitteln gefördert, wobei unter„gefördert" nicht zwingend ein aktives Fördern verstanden wird, sondern auch ein Leiten, d.h. Fördern z.B. durch Schwerkrafteinfluss.

Im Rahmen der Erfindung liegt es, den gesamten Rostdurchfall separat von der von den Schlacke-Austragsmitteln ausgetragenen Schlacke aus dem Feuerraum auszutragen, d.h. den gesamten Rostdurchfallstoffstrom oder lediglich eine Rostdurchfallfraktion. Dabei wird unter einer Rostdurchfallfraktion derjenige Teil des Rostdurchfallvolumenstroms bzw. stoff- stroms verstanden, der nach einem einzigen oder mehreren, jeweils fakultativen Aufteil- bzw. Auftrennschritten vor dem Austragen resultiert bzw. übrig bleibt. Es kann sich bei dem auszutragenden Rostdurchfall und der Rostdurchfallfraktion um einen reinen, d.h. ausschließlich aus Rostdurchfall bestehenden Stoffstrom handeln. Alternativ ist es, wie später noch erläutert werden wird, im Rahmen von Weiterbildungen der Erfindung möglich und bevorzugt dem Rostdurchfall und/oder einer Rostdurchfallfraktion einen einzigen oder mehrere weitere Stoffströme zuzuschlagen, die dann vollständig oder nach mindestens einem gemeinsamen Trennschritt teilweise zusammen mit dem Rostdurchfall oder einer Rostdurchfallfraktion von den Rostdurchfallmitteln aus dem Feuerraum ausgetragen wird/werden. Als Option, insbesondere für den Fall dass eine Auftrennung des Rostdurchfalls in eine Leichtfraktion und eine Edelmetalle enthaltene Schwerfraktion außerhalb des Feuerraums erfolgt, ist es von Vorteil, den Rostdurchfall oder eine Rostdurchfallfraktion trocken, d.h. mit einem Tro- ckenenascher aus dem Feuerraum auszuschleusen, um Agglomerationseffekte, die ein späteres Auftrennen erschweren, zu vermeiden.

Im Rahmen der Erfindung werden unter dem Feuerraum neben dem Brennraum auch die unmittelbar mit dem Brennraum luftleitend verbundenen Räume verstanden, aus denen erfindungsgemäß separat voneinander der Rostdurchfall und die Schlacke, insbesondere unter Luftabschluss, d.h. unter Verhinderung eines ungewollten Lufteintrags in den Feuerraum, ausgetragen werden.

Als Feuerrost kann beispielsweise ein Platten rost und/oder ein Walzenrost eingesetzt werden. Bevorzugt ist es, wenn der Feuerrost jedenfalls so ausgebildet ist, dass dieser den brennenden Müll und/oder resultierende Schlacke in Richtung eines Feuerrostendes und damit in Richtung von Schlacke-Austragsmitteln, insbesondere zu einen in letztere mündenden Schacht aktiv fördert.

Im Hinblick auf die Art und Weise des Austrags bzw. im Hinblick auf die konkrete Realisierung der entsprechenden Austragsmittel gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Als Schlacke-Austragsmittel können in an sich bekannter Weise Trocken-Entschlacker oder bevorzugt Nass-Entschlacker zum Einsatz kommen, wobei bei letzteren die Schlacke in einem Wasserbad, welches gleichzeitig den Luftabschluss zum Feuerraum bildet, ausge- tragen wird. Ebenso ist es möglich, zum Austragen des Rostdurchfalls, vorzugsweise entsprechend kleiner dimensionierte, Trocken-Entschlacker oder Nass-Entschlacker einzusetzen. Wie später noch erläutert werden wird, kann gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform entweder noch im Feuerraum und/oder integriert in den Rostdurchfall-Ent- schlacker eine Auftrennung des Rostdurchfalls oder einer Rostdurchfallfraktion in eine Edelmetalle umfassende Schwerfraktion und eine Leichtfraktion erfolgen, insbesondere in dem für den Fall der Ausbildung der Rostdurchfall-Austragsmittel als Nass-Entascher bzw. -Entschlacker in diesen dichtespezifische Trennmittel, insbesondere umfassend eine Setz- Vorrichtung integriert sind. Dabei ist es möglich, jedoch nicht zwingend, die Leichtfraktion der Schlacke zugeschlagen bzw. gemeinsam mit dieser über die Schlacke-Austragsmittel oder einen weiteren separaten Entschlacker aus dem Feuerraum auszutragen. Bei der zu den Schlacke-Austragsmitteln transportierten Schlacke handelt es sich nicht um Rostdurchfall, da die Schlacke den Feuerrost passiert, d.h. die Schlacke wird in einer Förderrichtung bis zum Ende des Feuerrostes transportiert und gelangt dann, insbesondere über einen Fallschacht zu den Schlackeaustragsmitteln. Im Gegensatz zu dem Rostdurchfall fällt die erfindungsgemäß getrennt von dem Rostdurchfall oder einer Rostdurchfallfraktion aus dem Feuerraum auszutragende Schlacke nicht durch den Rost, gelangt also nicht unmittelbar durch Spalte und dergleichen Rostöffnungen unter den Feuerrost, sondern bleibt bis zum maximalen bzw. hintersten Ende in der Förderrichtung (Bewegungsrichtung der Schlacke) auf dem Feuerrost. Der Metallanteil in der bis zum Feuerros- tende transportierten Schlackefraktion, (d.h. der nicht zum Rostdurchfall gehörenden Fraktion), die bis zum Ende des Rostes auf diesem verbleibt und dann zu den Schlacke-Austragsmitteln gelangt beträgt weniger als 25 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 20 Gew.-%, weiter bevorzugt weniger als 20 Gew-%, noch weiter bevorzugt weniger als 15 Gew.-% .sondern besteht aus anderen (sonstigen) Verbrennungsrückständen.

Bevorzugt beträgt der Rostdurchfallvolumenstrom bzw. die Rostdurchfallmenge weniger als 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 1 Gew.-% und 5 Gew.-%, der gesamten Verbrennungsrückstände, die sich aufteilen in die bis zum Ende des Rostes (Feuerrostes) wandernde (Schlacke-) Fraktion und den Rostdurchfall.

In Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass der Rostdurchfall oder eine Rostd u rchf a I If ra ktion aufgeteilt wird in mindestens zwei Fraktionen, umfassend eine Edelmetalle umfassende Schwerfraktion und eine Leichtfraktion. Gemäß einer ersten Alternative erfolgt dieser Trennung, wie zuvor bereits angedeutet, im Feuerraum und/oder den Rost- durchfall-Austragsmitteln, jedenfalls noch in der Müllverbrennungsanlage. Gemäß einer weiteren Alternative erfolgt das Aufteilen in einem dem Feu- erraum nachgeordneten Raum der Müllverbrennungsanlage nach dem Ausschleusen des Rostdurchfalls oder einer Rostdurchfallfraktion aus dem Feuerraum. Gemäß einer dritten Alternative erfolgt das Aufteilen des Rostdurchfalls oder einer daraus gewonnenen Rostdurchfallfraktion in die Schwer- und die Leichtfraktion außerhalb der Müllverbrennungsanlage. Basis für die Aufteilung in die Schwer- und Leichtfraktion kann unabhängig von der Wahl einer der vorgenannten Alternativen entweder der Gesamtrostdurchfall sein oder eine aus dem Rostdurchfall gewonnene Fraktion, ggf. mit mindestens einer weiteren zugeschlagenen Stofffraktion, bei- spielsweise einem später noch zu erläuternden Spaltdurchfall und/oder einer Leichtfraktion der Schlacke. Für den Fall, dass die Aufteilung noch innerhalb des Feuerraums und/oder im Rostdurchfall in den Rostdurchfall- Austragsmitteln erfolgt handelt es sich bevorzugt bei der separat von der Schlacke auszutragenden Rostdurchfallfraktion um eine aus dem Rost- durchfall oder einer Rostdurchfallfraktion gewonnene Schwerfraktion.

Für den Fall, dass die Aufteilung im Rostdurchfall in den Rostdurchfall- Austragsmitteln erfolgt ist es von Vorteil, wenn die Aufteilung nach dem Prinzip einer Setzmaschine erfolgt, die besonders bevorzugt in die dann als Nass-Entschlacker ausgebildeten Rostdurchfall-Austragsmittel integriert oder alternativ diesen vorgeschaltet ist. Auf diese Weise lässt sich bei geringem Raumbedarf eine Aufteilung auch noch innerhalb der Müllverbrennungsanlage realisieren. Bevorzugt ist eine Integration der Aufteilbzw. Trennmittel innerhalb des Nass-Entschlackers, wobei dieser hierzu bevorzugt ein Aufnahmebecken aufweist, in welches eine Setzvorrichtung integriert ist, wobei entsprechende Impulserzeugermittel, beispielsweise im Boden des Beckens vorgesehen werden können. Durch die mechanischen Impulse wird eine gepulste Strömung erzeugt, die dafür Sorge trägt, dass die leichten Teilchen (Leichtfraktion) aufschwimmen und die schwe- ren Edelmetallteilchen und ggf. NE-Metalle und ggf. Eisenteilchen absinken und dann, beispielsweise mittels eines Schiebers oder einer Zellradschleuse, ausgeschleust und vorzugsweise unmittelbar ausgetragen werden. Die schwimmfähigen Teilchen, d.h. die Leichtfraktion werden/wird bevorzugt in einer Strömungsrichtung der Setzvorrichtung ausgetragen und entweder separat aus dem Feuerraum ausgetragen oder der Schlacke zugeschlagen und gemeinsam mit dieser ausgetragen. Besonders bevorzugt ist es für den Fall der Aufteilung im Nass-Entschlacker, diesen in zwei Richtungen auszubilden, wobei dann in die eine der beiden, vorzugsweise einander entgegengesetzten, Richtungen die Leichtfraktion und in die andere Richtung die die Edelmetall und vorzugsweise Nichteisen- metalle und ggf. Eisenmetall enthaltende Schwerfraktion ausgeschleust wird, insbesondere mittels eines Schiebers, mit welchem die Fraktion aus dem Wasserbad ausgeschoben wird. Alternativ ist auch das Austragen in dieselbe Richtung, jedoch unterteilt in eine obere und eine untere Schichtung (leicht/schwer) realisierbar.

Um den Wirkungsgrad der Müllverbrennungsanlage zu erhöhen und um gleichzeitig die Edelmetalle in der auszutragenden Rostdurchfallfraktion zu erhöhen ist in Weiterbildung der Erfindung mit Vorteilung vorgesehen, dass der Rostdurchfall oder eine aus diesem gewonnene Rostdurchfall- fraktion, insbesondere mittels eines Zickzacksichters, bevorzugt vor dem Austragen aus dem Feuerraum einem Trennschritt unterzogen wird, bei dem Organikbestandteile abgetrennt werden, die dann besonders bevorzugt der Verbrennung, d.h. der Rostfeuerung wieder zugeführt werden. Bevorzugt erfolgt dabei die Abtrennung von Organikbestandteilen auf Ba- sis einer Leich Schwertrennung, beispielsweise mittels eines, vorzugsweise in Förderrichtung vor den Rostdurchfall-Austragsmitteln angeordneten Zickzacksichters. Für den Fall des Aufteilens des Rostdurchfalls oder einer Rostdurchfallfraktion im Feuerraum und/oder in den Rostdurchfall- Austragsmitteln in eine Schwerfraktion und eine Leichtfraktion ist es vor- teilhaft, die Organikbestandteile vor diesem Aufteilschritt abzutrennen, so dass in diesem Fall die aus dem Trennschritt resultierende Rostdurchfallfraktion bevorzugt diejenige Fraktion ist, die dann dem Aufteilverfahrens- schritt unterzogen wird und bei Verzicht auf ein solches Aufteilen im Feuerraum und/oder in den Rostdurchfall-Austragsmitteln diejenige Rost- durchfallfraktion sein kann, die mittels der Rostdurchfall-Austragsmittel ausgetragen wird. Von besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform des Verfahrens, bei dem der Rostdurchfall oder eine Rostdurchfallfraktion nicht für sich genommen (d.h. als reiner Rostdurchfallstoffstrom) mit Hilfe der Rostdurch- fall-Austragsmittel ausgetragen wird, was alternativ möglich ist, sondern bei dem dem Rostdurchfall oder einer Rostdurchfallfraktion vor dem Austragen mindestens ein weiterer Stoff ström zugeschlagen wird, nämlich eine aus der Feuerrostschlacke gewonnene Leichtfraktion (und/oder eine später noch zu erläuternde Spaltdurchfallfraktion). Dieser Option bzw. Weiterbildung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass diese Leichtfraktion auch Feinanteile einer edelmetallhaltigen Schwerfraktion enthält. Die vorgenannte, im Rostdurchfall oder einer Rostdurchfallfraktion zuzuschlagene bzw. gemeinsam mit den Rostdurchfall-Austragsmitteln auszutragenden Leichtfraktion wird bevorzugt durch Sichtung, weiter bevorzugt Windsich- tung, gewonnen, vorzugsweise durch einen in einen in Förderrichtung der Schlacke nach dem Feuerrost angeordneten Schacht integrierten Sichter, wobei es sich bei dem Schacht bevorzugt zu einem von dem Ende des Feuerrostes zu den Schlacke-Austragsmitteln, insbesondere einem Nass- Entschlacker, führenden Schacht handelt. Diesem kann zur Realisierung eines integrierten Sichters ein Gebläse zugeordnet werden, welches eine Leichtfraktion der in Richtung Schlacke-Austragsmitteln fallender Schlacke aus dem Schlackestrom abtrennt, so dass diese Leichtfraktion nicht in die Schlacke-Austragsmittel gelangt. Besonders bevorzugt ist es, wenn das Gebläse die Leichtfraktion aus einem Schlackestrom, insbesondere aus dem vorerwähnten Schacht oder einer sonstigen Fallstrecke, heraussaugend angeordnet ist, um zu vermeiden, dass Luft aktiv entgegen der Fallrichtung unmittelbar in den Brennraum gedrückt wird. Für den bevorzugten Fall der Abtrennung der Organikbestandteile aus dem Rostdurchfall wird die Leichtmetallfraktion vor dem Heraustrennen der Organikbestandteile dem Rostdurchfall oder einer Rostdurchfallfraktion zugeschlagen, wobei alternativ auch ein Zuschlagen nach diesem Trennschritt möglich ist. Für den Fall des Aufteilens des Rostdurchfalls oder einer Rostdurchfallfraktion in eine Leicht- und eine Schwerfraktion im Feuerraum und/oder in den Rostdurchfall-Austragsmitteln erfolgt das Zuschlagen der Leichtfraktion bevorzugt vor diesem Aufteilschritt, wobei alternativ auch ein Zuschlagen danach oder währenddessen möglich ist.

Besonders zweckmäßig ist es, wenn dem Rostdurchfall zur Erhöhung des Volumenstroms ein Spaltdurchfall zugeschlagen wird, insbesondere ein Spaltdurchfall durch einen in einem Ausbrandabschnitt (Endabschnitt) des Feuerrostes vorgesehenen Spaltes. Das Vorsehen eines solchen Spaltes in dem Ausbrandabschnitt hat den Vorteil, dass somit möglichst wenig Or- ganikbestandteile zum Rostdurchfall gelangen. Bevorzugt verläuft die Längserstreckung des Spaltes senkrecht zur Förderrichtung der Schlacke in Richtung Feuerrostende. Besonders bevorzugt trägt die, insbesondere minimale oder über die Tiefe (Länge) des Spaltes gemittelte, Spaltbreite des, vorzugsweise den Feuerrost senkrecht vollständig durchsetzenden, Spaltes mindestens 3mm bis 5mm und/oder maximal 10mm bis 15mm. Der Spalt kann als Spalt mit fixer oder veränderlicher bzw. einstellbarer Spaltbreite realisiert werden. Bevorzugt setzt sich der Feuerrost in Förder- richtung der Schlacke auf dem Feuerrost benachbart zum Spalt fort - d.h. der Großteil der Schlacke wird über den Spalt gefördert, hin zu einem Feuerrostende und damit zu Schlacke-Austragsmitteln. Besonders bevorzugt ist es nicht nur einen einzigen solchen Spalt vorzusehen (was auch möglich ist), sondern bevorzugt mehrere solcher, insbesondere paralleler Spalte, die hinsichtlich ihrer Spaltbreite gleich oder alternativ unterschiedlich bemessen sein können.

Bei Bedarf kann die Schlacke oder eine Schlackefraktion noch innerhalb der Müllverbrennungsanlage aufgeteilt werden in mindestens zwei Frakti- onen, umfassend eine Edelmetalle umfassende Schwerfraktion und eine Leichtfraktion, wobei es aus Platzgründen besonders bevorzugt ist, wenn entsprechende Trennmittel für die Aufteilung in die Schlackeaustragsmit- tel, insbesondere einen Nass-Entschlacker zum Ausschleusen der Schlacke aus dem Feuerraum integriert sind. Hierfür ist es besonders vorteilhaft die Schlacke-Austragsmittel bzw. den entsprechenden Nass-Entschlacker mit einer integralen Setzvorrichtung zu versehen, wobei die Schlacke in einem Wasserbad des Nass-Entschlackers unter Beaufschlagung von mechanischen Impulsen, in die Schwerfraktion und die Leichtfraktion aufgeteilt wird, um bereits innerhalb der Müllverbrennungsanlage eine Edelmetallfraktion aus der Schlacke zu gewinnen. Dieses Verfahren, welches hier als vorteilhafte Weiterbildung beschrieben ist, ist als eigenständige Erfindung in der noch nicht offengelegten internationalen Patentanmeldung PCT/EP 2013/065108 des Anmelders beschrieben, wobei der Inhalt dieser Anmeldung im Rahmen der beschriebenen Weiterbildung als zur vorliegenden Anmeldung gehörig offenbart gelten soll.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Diese zeigen in:

Fig. 1 : stark schematisiert einen nach dem Konzept der Erfindung ausgebildete Müllverbrennungsanlage, und Fig. 2: eine mögliche Ausgestaltung der Rostdurchfall-Austragsmittel und/oder der Schlacke-Austragsmittel.

In den Figuren sind gleiche Elemente und Elemente mit der gleichen Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. In Fig. 1 ist eine Müllverbrennungsanlage 1 stark schematisiert gezeigt. Zu erkennen ist ein gestrichelt umrandeter Feuerraum 2, beinhaltend einen Brennraum 3 für die eigentliche Rostverbrennung sowie weitere luftleitend bzw. unmittelbar mit dem Brennraum 3 verbundene Räume, wie einen zu Schlacke-Austragsmitteln 4 führenden (Fall-) Schacht 5 sowie einen Bereich 6 unterhalb eines hier beispielhaft als Plattenrost ausgebildeten Feuerrostes 7.

In dem gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst der Feuerrost 7 lediglich beispielhaft feststehende Gussplatten 8, die eine untere Plattenlage bilden sowie darüber befindliche, hin- und herbewegbare Verschiebeplatten 9, die für eine Bewegung des brennenden Mülls und in einem Endbereich 10 (Ausbrandbereich) der Schlacke in Richtung der Schlacke-Austragsmittel 4 Sorge tragen. Grundsätzlich kann der Feuerrost 7 auch anders ausgestaltet sein, beispielsweise als Walzenrost. Wesentlich ist, dass unabhängig von der konkreten Ausgestaltung des Feuerrostes 7 ein Rostdurchfall 1 1 resultiert, da ein Feuerrost, unabhängig von dessen konkreter Ausgestaltung nie vollständig geschlossen bzw. spaltfrei ist. Der Rostdurchfall 1 1 weist im Regelfall eine deutlich größere Anzahl von Feinstpar- tikeln auf als die in die Schlacke-Austragsmittel 4 gelangende Schlacke 12. Spalte im Feuerrost 7 sind auch deshalb notwendig und bevorzugt, da dem Feuer eine Teilluftmenge bevorzugterweise von unten durch den Feuerrost 7 hindurch zugeleitet wird. Entsprechende Gebläse sind aus Übersichtlichkeitsgründen hier nicht gezeigt.

Im jeden Fall gelangt der Rostdurchfall 1 1 auf Fördermittel 13, hier beispielhaft in Form eines Förderbandes, welches den Rostdurchfall 11 in Richtung von Rostdurchfall-Austragsmitteln 14 transportiert, mit denen der Rostdurchfall oder eine Rostdurchfallfraktion aus dem Feuerraum 2 aus- geschleust wird. Lediglich fakultativ sind in Förderrichtung des Rostdurchfalls 1 1 zu den Rostdurchfall-Austragsmitteln 14 Organikbestandteilabtrennmittel 15, hier beispielhaft in Form eines Zickzacksichters vorgesehen, wobei eine Leichtfraktion 17 mit einem großen Organikbestandteilanteil, symbolisiert durch den Pfeil 16 der Rostfeuerung wieder zugeführt wird. Die verbleibende Rostdurchfallfraktion gelangt zu den Rostdurchfall-Austragsmitteln 14, die im einfachsten Fall die Rostdurchfallfraktion für eine weitere Bearbeitung, insbesondere Auftrennung in eine Leichtfraktion und eine Edelmetalle enthaltende Schwerfraktion, aus dem Feuerraum 2 austrägt. Al- ternativ ist es möglich, dass die Rostdurchfall-Austragsmittel 1 1 integrierte Trennmittel zum Auftrennen des Rostdurchfalls 1 1 bzw. der Rostdurchfallfraktion in eine Leichtfraktion 17 und eine Edelmetall enthaltende Schwerfraktion aufweisen und beide Fraktionen separat voneinander aus dem Feuerraum 2 ausgetragen werden oder die nichtedellmetallhaltige Leicht- fraktion 17 der Schlacke 12 zugeschlagen werden und dann über die Schlacke-Austragsmittel 4 ausgetragen wird.

Dem Rostdurchfall 1 1 , welcher an den Schlacke-Austragsmitteln 4 vorbei, d.h. nicht in diese hineintransportiert wird, werden hier zwei weitere Ab- brandfraktionen fakultativ zugeschlagen. Hierbei handelt es sich zum einen um eine Leichtfraktion 17, die aus der in den Schacht 5 fallenden Schlacke durch Sichtung, hier Windsichtung mittels eines Gebläses 18 gewonnen wird. Diese Leichtfraktion 17 enthält Feinanteile einer Edelmetalle enthaltenden Schwerfraktion, die so zusammen mit dem Rostdurch- fall 1 1 getrennt von der Schlacke 12 aus dem Feuerraum 2 ausgeschleust werden können. Zusätzlich wird dem Rostdurchfall 11 eine Spaltdurchfallfraktion 19 zugeschlagen. Diese fällt durch einen, bevorzugt im Ausbrandbereich des Feuerrostes 7 lokalisierten Spalt 20, der hier beispielhaft zwischen zwei Grundplatten vorgesehen ist, jedoch auch auf andere Weise realisiert sein kann, beispielsweise zwischen zwei Walzen oder einer Walze und einer Platte. Die Spaltbreite dieses Spaltes 20 beträgt bevor- zugt zwischen 3mm und 15mm und erhöht somit künstlich die separat von der Schlacke 12 auszuschleusende Fraktion.

Wie erwähnt sind die Organikbestandteilabtrennmittel 15, der Spalt 20 und das Gebläse 18 bzw. die Sichtermittel zum Abtrennen der Leichtfraktion 17 fakultativ und können allesamt auch weggelassen werden oder in beliebiger Kombination realisiert werden.

Der Müllverbrennungsvorgang bzw. der Stofffluss funktioniert wie folgt: Müll 21 gelangt in den Feuerraum 2 auf den Feuerrost 7, wo er, ggf. in einer gas- oder ölbrennunterstützten Rostfeuerung verbrennt und dabei in der Pfeilrichtung 22 zu einem Endbereich 10 des Feuerrostes 7 transportiert wird. Während der Verbrennung des Transportes fällt Rostdurchfall 1 1 durch den Feuerrost 7, während die das Ende des Feuerrostes 7 errei- chende Schlacke in einen Schacht 5 fällt, der zu den Schlacke- Austragsmitteln 4 führt. Diese sind hier beispielhaft als Nass-Entschlacker ausgebildet und umfassen einen Schieber 23 zum Austragen der dann in einen Wasserbad 24 befindlichen Schlacke 12. Während des Herunterfallens wird von der in den Schacht 5 fallenden Schlacke die Leichtfraktion 17 mittels der Windsichtermittel bzw. des Gebläses 18 abgetrennt, welches saugend angeordnet ist, um die Leichtfraktion aus dem Schlackestrom abzusaugen. Während des Transportes über den Feuerrost 7 fällt ein Teil des Abbrandes durch den Spalt 20 und dieser Spaltdurchfall 19 sowie die Leichtfraktion 17 (welche wie erwähnt wie auch der Spaltdurchfall nur fakultativ gewonnen wird) werden dem Rostdurchfall 11 zugeschlagen und mit Fördermitteln 13 in Richtung von beispielsweise von einem Nass-Entschlacker oder bevorzugt von einem Tro- cken-Entschlacker gebildeten Rostdurchfall-Austragsmitteln 14 transpor- tiert werden. Wie eingangs erwähnt sind hier vor dem Austragen noch Or- ganikbestandteilabtrennmittel 15 zwischengeschaltet, um Organikbestand- teile aus dem auszutragenden Rostdurchfall 1 1 herauszutrennen und der Feuerung, symbolisiert durch den Pfeil 16 wieder zuzuführen.

Die verbleibende Rostdurchfallfraktion wird dann aus dem Feuerraum 2 ausgetragen, entweder als ganzes oder bereits aufgetrennt in eine Edelmetalle umfassende Schwerfraktion und eine Leichtfraktion 17. Wird die Rohschlacke oder eine Rohschlackefraktion als solches, d.h. nicht in eine Leichtfraktion 17 und eine Edelmetalle enthaltende Schwerfraktion innerhalb des Verbrennungsraumes 2 und/oder den Rostdurchfall- Austragsmitteln 14 aufgeteilt erfolgt die Aufteilung bevorzugt einem anschließenden Raum der Müllverbrennungsanlage und/oder außerhalb der Müllverbrennungsanlage.

Fig. 2 zeigt eine Möglichkeit zur Ausgestaltung der Rostdurchfall- Austragsmittel 14 und/oder der Schlacke-Austragsmittel 4, wobei für den Fall, dass die eine oder andere Fraktion (Schlacke 12 bzw. Rostdurchfall) nicht innerhalb der entsprechenden Austragsmittel 25 aufgetrennt werden sollen in eine Leichtfraktion 17 und in eine Edelmetalle enthaltende Schwerfraktion herkömmliche Austragsmittel 25, beispielsweise ein her- kömmlicher Nass-Entschlacker oder ein herkömmlicher Trocken- Entschlacker eingesetzt werden können. Die dargestellte Variante soll lediglich aufzeigen, dass auch auf überraschend einfache Weise eine gewünschte Auftrennung der ein oder anderen Fraktion bereits in einem Nass-Entschlacker möglich ist. Für den Fall der Nichtaufteilung des Rost- durchfalls 1 1 oder einer Rostdurchfallfraktion in eine Leichtfraktion 17 und eine Edelmetalle enthaltende Schwerfraktion im Feuerraum 2 oder zugeordneten Rostdurchfall-Austragsmitteln 14 kann es vorteilhaft sein, einen Trocken-Entascher einzusetzen, da so eine Befeuchtung des Materials, wie sie im Stand der Technik beim Zuschlag zu einem Nass-Entascher auftritt, vermieden wird, was die darauffolgende Trennung in eine leichte Fraktion und eine Edelmetalle enthaltende Schwerfraktion außerhalb des Feuerraums 2 erleichtert.

Fig. 2 zeigt also stark schematisiert einen möglichen Aufbau von Aus- tragsmitteln 25 für den Rostdurchfall 1 1 oder die Schlacke 12. Zu erkennen ist ein Austragsmitteleingang 30, in den der Rostdurchfall 1 1 oder eine Rostdurchfallfraktion oder im Falle der Schlacke 12 die Schlacke 12 hineinfällt, wobei es sich im Fall der Schlacke 12 bevorzugt um eine zuvor gewonnene Feinfraktion der Schlacke 12 handelt, was an dieser Stelle als allgemeine Lehre offenbart sein soll, unabhängig von der konkreten Ausgestaltung der Austragsmittel 25.

Innerhalb der Austragsmittel 25 befindet sich Wasser 26, welches als Luftschleuse dient. Beispielsweise im Boden der Austragsmittel 25 sind Im- pulsbeaufschlagungsmittel 27 vorgesehen, die im Wasser 26 befindliche Partikel des Rostdurchfalls 1 1 bzw. der Schlacke 12, insbesondere einer Feinfraktion der Schlacke 12 mit einer impulsartigen Strömung beaufschlagen, was dazu führt, dass die Leichtfraktion 17 in einem oberen Bereich der Strömung in dem gezeigten Ausführungsbeispiel in der Zeich- nung nach links strömt, hin zu einer Austragseinrichtung 28, beispielsweise in der Form eines Förderbandes, wobei es alternativ auch denkbar ist, die Leichtfraktion 17 mittels eines weiteren geeignet vorgesehenen Schiebers 29 auszutragen. Alternativ zu einem Schieber 29 könnte auch ein Kratzförderer vorgesehen werden oder ein, insbesondere im Wasser vor- gesehenes Förderband, um die Schichtung (leicht/schwer) weniger stark zu beeinflussen. Die Leichtfraktion 17 könnte auch mittels der Wasserströmung abtransportiert werden, z.B. in dieselbe Richtung wie die Schwerfraktion, hier bevorzugt darüber, oder aber in eine andere Richtung, bevorzugt in eine entgegengesetzte Richtung. Zum Austragen der Schwerfraktion ist jedenfalls ein Schieber 29 vorgesehen, mit dem die absinkende Schwerfraktion getrennt von der Leichtfraktion 17 ausgetragen werden kann.

Bezugszeichen

1 Müllverbrennungsanlage

2 Feuerraum

3 Brennraum

4 Schlacke-Austragsmittel

5 Schacht

6 Bereich des Feuerraums

7 Feuerrost

8 Gussplatten

9 Verschiebeplatten

10 Endbereich (Abbrandbereich)

11 Rostdurchfall

12 über die Schlackeaustragsmittel auszutragende Schlacke

13 Fördermittel

14 Rostdurchfall-Austragsmittel

15 Organikbestandteilabtrennmittel

16 Pfeil

17 Leichtfraktion

18 Gebläse

19 Spaltdurchfall

20 Spalt

21 Müll

22 Pfeilrichtung

23 Schieber

24 Wasserbad

25 Austragsmittel

26 Wasser

27 Impulsbeaufschlagungsmittel

28 Austragseinrichtung Schieber

Austragsmitteleingang