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Title:
METHOD FOR OPERATING SYSTEM COMPRISING A CONTROL VALVE HAVING ELECTROMAGNETIC ACTUATION CONTROLLED BY A CONTROL UNIT, AND CORRESPONDING SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/055214
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a system comprising a control valve (1) having electromagnetic actuation controlled by a control unit (15), the control valve comprising an electromagnet (3), which at least has a coil (4) and an armature (5) and which interacts with a valve (8) that determines a medium metering, wherein an opening motion of the valve (8) is set by the electromagnet (3) and a closing motion is set by a control valve spring (11). According to the invention, a method for operating such a system is specified, in the case of which method the closing process of the valve (8) is improved by increasing the durability of the control valve (1). This is achieved by means of a magnetic force control device (16), which slows the closing motion of the valve (8) immediately before a valve plate (7) hits a valve seat (9).

Inventors:
SIMMERER JUERGEN (AT)
SCHMITZBERGER MARKUS (AT)
Application Number:
PCT/EP2015/069543
Publication Date:
April 14, 2016
Filing Date:
August 26, 2015
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
F02D19/02; F02D41/00; F02M21/02; F16K31/06; H01F7/18
Domestic Patent References:
WO1998004823A21998-02-05
Foreign References:
US6298829B12001-10-09
EP2574764A12013-04-03
US7013876B12006-03-21
DE10235196A12004-02-19
US5398724A1995-03-21
DE19905721A11999-08-26
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Betreiben eines Systems, aufweisend ein Steuerventil (1) mit von einem Steuergerät (15) gesteuerter elektromagnetischer Betätigung, , aufweisend einen zumindest eine Spule (4) und einen Anker (5)

umfassenden Elektromagneten (3), der mit einem eine Mediumszumessung bestimmenden Ventil (8) zusammenwirkt, wobei eine Öffnungsbewegung des Ventils (8) von dem Elektromagneten (3) und eine Schließbewegung von einer Steuerventilfeder (11) eingestellt wird,

dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer

Magnetkraftsteuerungseinrichtung (16) die Schließbewegung verlangsamt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass die Schließbewegung unmittelbar vor einem Auftreffen eines Ventiltellers (7) auf einen Ventilsitz (9) des Ventils (8) verlangsamt wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass die Schließbewegung durch Anlegen eines Spannungsprofils und/oder Stromprofils (17) an die Spule (4) des

Elektromagneten (3) verlangsamt wird.

4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Schließgeschwindigkeit des Ventiltellers (7) unmittelbar vor dem Auftreffen auf den Ventilsitz (9) halbiert ist.

5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Schließgeschwindigkeit bis zum

Auftreffen des Ventiltellers (7) auf den Ventilsitz (9) zunehmend reduziert wird. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einleiten einer Verlangsamung der Schließbewegung eine Magnetkraftlöschungsspannung (12) an die Spule (4) angelegt wird.

System, aufweisend ein Steuerventil (1) mit von einem Steuergerät (15) gesteuerter elektromagnetischer Betätigung, aufweisend einen zumindest eine Spule (4) und einen Anker (5) umfassenden Elektromagneten (3), der mit einem eine Mediumszumessung bestimmenden Ventil (8)

zusammenwirkt, wobei eine Öffnungsbewegung des Ventils (8) von dem Elektromagneten (3) und eine Schließbewegung von einer Steuerventilfeder (11) eingestellt wird,

dadurch gekennzeichnet, dass das System eine die Schließbewegung verlangsamende Magnetkraftsteuerungseinrichtung (16) aufweist.

System nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetkraftsteuerungseinrichtung (16) in das Steuergerät (15) integriert ist.

System nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetkraftsteuerungseinrichtung (16) eine separate Einheit ist, und dass die Einheit in eine elektrische und magnetische Schnittstelle des Steuergeräts (15), in eine elektrische und magnetische Schnittstelle des Steuerventils (1), in eine Steuerleitung (14) zwischen dem Steuergerät (15) und dem Steuerventil (1) und/oder das Steuerventil (1) selbst integriert ist.

10. System nach einem der Ansprüche 7 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (1) ein Gasventil für eine gasbetriebene Brennkraftmaschine ist.

Description:
Beschreibung Titel:

Verfahren zum Betreiben eines Systems, aufweisend ein Steuerventil mit einem von einem Steuergerät gesteuerter elektromagnetischer Betätigung und entsprechendes System

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Systems, aufweisend ein Steuerventil mit von einem Steuergerät gesteuerter elektromagnetischer Betätigung, aufweisend einen zumindest eine Spule und einen Anker

umfassenden Elektromagneten, der mit einem eine Mediumszumessung bestimmenden Ventil zusammenwirkt, wobei eine Öffnungsbewegung des Ventils von dem Elektromagneten und eine Schließbewegung von einer

Steuerventilfeder eingestellt wird. Weiter betrifft die Erfindung ein entsprechend ausgebildetes System.

Stand der Technik

Ein derartiges System ist aus der DE 199 05 721 AI bekannt. Dieses System umfasst ein Gaseinspritzventil für eine gasbetriebene Brennkraftmaschine. Das Gaseinspritzventil besteht im Wesentlichen aus einem Elektromagneten und einem von dem Elektromagneten betätigten Ventil zur Gaszumessung. Dabei wirkt der Elektromagnet über einen Stempel mit einem Dichtelement, das seinerseits mit einem Ventilsitz zusammenwirkt, zusammen. Der Stempel umfasst ein scheibenförmiges Endteil, das sich auf dem Dichtelement im Bereich des Ventilsitzes abstützt. Weiterhin stützt sich auf dem scheibenförmigen Endteil eine Schließfeder des Gaseinspritzventils ab. Das scheibenförmige Endteil soll Verformungen des vorzugsweise losen Dichtelements verhindern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines Systems, aufweisend ein Steuerventil mit von einem Steuergerät gesteuerter elektromagnetischer Betätigung anzugeben, bei dem der Schließvorgang verbessert ist. Weiterhin soll ein entsprechendes System bereitgestellt werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass mittels einer

Magnetkraftsteuerungseinrichtung die Schließbewegung verlangsamt wird.

Entsprechend ist das System dadurch gekennzeichnet, dass dieses eine die Schließbewegung verlangsamende Magnetkraftsteuerungseinrichtung aufweist. Dieser Ausgestaltung beziehungsweise diesem Verfahren liegt zunächst einmal die Erkenntnis zugrunde, dass ein Abschalten beziehungsweise Schließen des Steuerventils und damit des davon betätigten Ventils erfolgt, indem der Strom beziehungsweise die Spannung, der beziehungsweise die den Elektromagneten betätigt, abgeschaltet wird. Dadurch nimmt die Kraft des Elektromagneten zeitlich ab. Bei diesem Vorgang wird schließlich die Summe aus Federkraft und Gaskraft größer als die Magnetkraft und das Ventil schließt. Für bestimmte Anwendungen sind die freizugebenden Öffnungsquerschnitte relativ groß (typisch sind einige hundert mm 2 ) und der statische Durchfluss erreicht 1.000 kg/h und mehr.

Deshalb muss das Ventil relativ groß dimensioniert werden (der Durchmesser von Ventilsitz und Ventilteller beträgt typisch einige cm, bis zu circa 15 bis 20 cm). Diese Dimensionen erzeugen große druckbeaufschlagte Flächen, die gegen den herrschenden Differenzdruck (Mediumdruck zuführseitig gegen den Druck im

Saugrohr) von typisch 2 bis 6 bar geöffnet werden muss. Der Hub beträgt typisch 100 bis 300 μηη und der Restluftspalt typisch 50 μηη, so dass der Elektromagnet in der Lage sein muss, hohe Kräfte zu erzeugen (einige 100 N bis circa 1.000 N). Am Ende der Haltephase ist also in dem Elektromagneten eine beträchtliche elektromagnetische Energie gespeichert, die abgebaut werden muss, bevor das

Ventil schließt. Um eine Verzögerung zwischen dem Ende der Bestromung und dem Beginn des mechanischen Schließens des Ventiltellers möglichst kurz zu halten, ist eine Steuerventilfeder vorgesehen, die den Ventilteller mitsamt den bewegten Komponenten des Steuerventils nach dem Ende der Bestromung in den Ventilsitz drückt. Um die Verzögerung zwischen dem Ende der Bestromung und letztendlich dem Auftreffen des bewegten Ventiltellers in dem Ventilsitz gering zu halten, ist die Steuerventilfeder so ausgestaltet, dass diese den Ventilteller gegen die Kraft der noch vorhandenen elektromagnetischen Energie in dem Elektromagneten unverzüglich in den Ventilsitz drückt. Dadurch trifft der Ventilteller bei herkömmlichen Systemen mit großer Geschwindigkeit auf den Ventilsitz auf und es kommt zu einem sogenannten Ventilsitzprellen, bei dem der Ventilteller mit hoher Geschwindigkeit auf den Ventilsitz auftrifft und aufgrund der hohen Bewegungsenergie wieder aus dem Ventilsitz heraus bewegt wird.

Danach drückt die Steuerventilfeder den Ventilteller wieder in den Ventilsitz. Dieser Vorgang kann sich einige Male wiederholen. Durch diesen Prellvorgang wird einerseits die Mediumszumessung ungenau und darüber hinaus kann ein Verschleiß an dem so ausgebildeten Ventil auftreten. Dadurch, dass nunmehr die Schließbewegung des Ventiltellers vor dem Auftreffen auf den Ventilsitz verlangsamt wird, sind die zuvor dargestellten Nachteile ausgeschaltet und umgekehrt eine genaue Mediumszumessung möglich, während ein möglicher

Verschleiß des Ventils beziehungsweise des gesamten Steuerventils minimiert ist.

In Weiterbildung der Erfindung wird die Schließbewegung unmittelbar vor einem Auftreffen des Ventiltellers auf den Ventilsitz des Ventils verlangsamt. Dadurch wird die Schließzeit gegenüber einem herkömmlichen System nicht oder nur unwesentlich verlängert. Dabei kann ergänzend vorgesehen sein, dass die Schließbewegung vor der Verlangsamung schneller ausgeführt wird, so dass im Ergebnis ein zeitneutraler Schließvorgang gegenüber einem herkömmlichen System dargestellt ist.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die Schließbewegung durch

Anlegen eines Spannungsprofils und/oder Stromprofils an die Spule des

Elektromagneten verlangsamt. Dieses Anlegen des Spannungsprofils und/oder Stromprofils wird mittels der Magnetkraftsteuerungseinrichtung eingestellt. Dabei können in der Magnetkraftsteuerungseinrichtung unterschiedliche Profile gespeichert sein, die bei unterschiedlichen Systemen oder unterschiedlichen Betriebszuständen eines Systems zum Einsatz kommen können. In jedem Fall sind die Profile des zusätzlichen Strom- und Spannungspulses (Slowdown Pulse) so gewählt, dass die Schließbewegung der beweglichen Ventilgruppe des Ventils reproduzierbar verlangsamt wird. Insgesamt wirkt die erneut aufgebrachte Magnetkraft auf die Ankergruppe, insbesondere auf den Ventilteller in Richtung zu der Spule, was zu einer Verlangsamung der Bewegung der beweglichen Ventilgruppe unmittelbar vor dem Auftreffen auf den Ventilsitz führt. Über den Wirkmechanismus Geschwindigkeitsreduktion - Impulsreduktion - Belastungsreduktion - Verschleißreduktion an den Aufschlagflächen des Ventilsitzes und des Ventiltellers, die die zusammenwirkend die Dichtfläche definieren, kann eine Verbesserung der Leckage-Eigenschaften und der Haltbarkeit des Gesamtsystems über dessen Lebensdauer beziehungsweise dessen Lastwechselzahl erzielt werden.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Verfahren so abgestimmt, dass die Schließgeschwindigkeit des Ventiltellers unmittelbar vor dem Auftreffen auf den Ventilsitz zumindest halbiert ist. Dies ist ein anzustrebender Wert, der sicherstellt, dass die eingangs gestellten Vorgaben an die Verbesserung des

Schließvorgangs und die Erhöhung der Dauerhaltbarkeit erfüllt sind.

In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die

Schließgeschwindigkeit bis zum Auftreffen des Ventiltellers auf den Ventilsitz zunehmend reduziert wird. Dies kann durch ein entsprechendes Spannungsund/oder Stromprofil mit geringem Aufwand eingestellt werden. Dadurch ist es möglich, einen noch genaueren Schließvorgang bei minimiertem Verschleiß darzustellen. Auch ist dadurch die Schließzeit insgesamt weiter verkürzbar. In weiterer Ausgestaltung wird vor dem Einleiten einer Verlangsamung der

Schließbewegung eine Magnetkraftlöschungsspannung an die Spule angelegt. Diese Magnetkraftlöschungsspannung baut die am Ende der Haltephase in dem Elektromagneten gespeicherte elektromagnetische Energie gezielt ab, wodurch das Ventil ohne oder ohne nennenswerte Verzögerung schließt. Diese

Verzögerung zwischen dem Ende der Bestromung und dem Beginn des mechanischen Schließens kann bei herkömmlichen Systemen einige

Millisekunden betragen. Durch das Anlegen einer

Magnetkraftlöschungsspannung an die Spule wird folglich der Schließvorgang zumindest so weit verkürzt, dass die anschließende Verlangsamung der

Schließbewegung zeitlich ausgeglichen wird. Insgesamt wird dadurch bei deutlich verbessertem Verschleißverhalten eine erhöhte Dosiergenauigkeit des Mediums erreicht. Ergänzend kann auch nach dem vollständigen Schließen des Ventils nochmals eine Magnetkraftlöschungsspannung an die Spule angelegt werden. Das erneute Anlegen einer Magnetkraftlöschungsspannung an die Spule führt zu einer De- Energetisierung des Elektromagneten (Magnetkraftabbau) und damit zu reproduzierbaren Anfangsbedingungen für den nächsten

Öffnungsvorgang.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Magnetkraftsteuerungseinrichtung in das Steuergerät integriert. Dies ist eine bevorzugte Ausführungsform, die besonders platzsparend baut. In Weiterbildung des Systems kann die

Magnetsteuerungseinrichtung aber auch eine separate Einheit sein, die in eine elektrische und magnetische Schnittstelle des Steuergeräts, in eine elektrische und magnetische Schnittstelle des Steuerventils, in eine Verbindungsleitung zwischen dem Steuergerät und dem Steuerventil oder in das Steuerventil selbst integriert sein kann. Dadurch ist es möglich, mit vorhandenen und weiter zu verwendenden Steuergeräten dennoch die Vorteile der vorliegenden Erfindung zu nutzen.

Wenn auch das Steuerventil ein beliebiges Steuerventil, das ein beliebiges Medium steuert, sein kann, ist die bevorzugte Anwendung bei einem Gasventil, insbesondere einem Gaseinspritzventil für eine gasbetriebene

Brennkraftmaschine gegeben. Bei einer solchen gasbetriebenen

Brennkraftmaschine kann durch den Einsatz des erfindungsgemäß

ausgestalteten Systems mit dem die Schließbewegung des Gaseinspritzventils unmittelbar vor dem Auftreffen des Ventiltellers auf den Ventilsitz

verlangsamenden Magnetkraftsteuerungseinrichtung eine Verbesserung des Betriebs der Brennkraftmaschine mit einer Verringerung des Gasverbrauchs und einer Reduzierung der Abgasemission bei erhöhter Dauerhaltbarkeit des Systems erreicht werden.

Zusammenfassend weist das erfindungsgemäße Verfahren beziehungsweise das entsprechend ausgestaltete System mehrere Vorteile auf. - Es wird eine erhebliche Reduktion der Aufschlaggeschwindigkeit und damit des Aufschlagimpulses sowie der an den Dichtkanten zu dissipierenden kinetischen Energie erreicht, eine Belastungsreduktion der Aufschlagflächen, die gleichzeitig Dichtflächen sind, von Ventilteller und Ventilsitz als Voraussetzung für eine

Verschleißminderung ist sichergestellt, - eine Reduktion von Geschwindigkeit, Impuls und Belastung sowohl bei geringen Differenzdrücken (Leerlauf) als auch bei mittleren und hohen Differenzdrücken (Teillastbetrieb / Volllastbetrieb der Brennkraftmaschine) ist ermöglicht. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der

Zeichnungsbeschreibung zu entnehmen, in der in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiele näher beschrieben sind.

eine Schnittdarstellung eines Steuerventils mit einer

Darstellung von Einbaumöglichkeiten einer erfindungsmäßen Magnetkraftsteuerungseinrichtung, ein Diagramm mit einem schematisch dargestellten

Gesamtbestromungsverlauf eines Steuerventils

einschließlich eines eine Schließbewegung verlangsamenden Strompulses, ein Diagramm mit einer Darstellung von möglichen

Strompulsen zur Verlangsamung einer Schließbewegung, ein Diagramm mit einem schematisch dargestellten Gesamt- Hubverlauf eines Ventiltellers eines Ventils einschließlich der Verlangsamung einer Schließbewegung unmittelbar vor dem Auftreffen auf den Ventilsitz, ein Diagramm mit einem schematisch dargestellten

Geschwindigkeitsverlauf eines Ventiltellers eines Ventils. Figur 1 zeigt ein als Gaseinspritzventil ausgebildetes Steuerventil 1 zum Steuern des Durchsatzes eines gasförmigen Mediums. Das Steuerventil 1 wird insbesondere bei einer gasbetriebenen Brennkraftmaschine verwendet, wobei die Brennkraftmaschine beispielsweise ein Großmotor sein kann, der im stationären Betrieb oder instationären Betrieb eingesetzt wird. Das Steuerventil 1 weist ein Ventilgehäuse 2 auf, in dem ein Elektromagnet 3 angeordnet ist. Der Elektromagnet 3 weist zumindest eine Spule 4 auf, die bei einer Bestromung einen Anker 5 axial in dem Ventilgehäuse 2 bewegt. An dem Anker 5 ist mittels einer Ankerbolzenschraube 6 unter Einfügung eines Einstellrings 20 ein

Ventilteller 7 eines Ventils 8 befestigt, wobei der Ventilteller 7 bei einer nicht bestromten Spule 4 - wie dargestellt - auf einem Ventilsitz 9 des Ventils 8 aufsitzt. Wird die Spule 4 bestromt, wird der Ventilteller 7 von dem Ventilsitz 9 abgehoben und gibt eine Strömungsverbindung 10 durch das Ventil 8 frei. In diesem Betriebszustand strömt Gas von einem Vorratsbehälter durch das Steuerventil 1 direkt in einen Brennraum der Brennkraftmaschine oder aber über einen Ansaugtrakt oder ein Saugrohr des Ansaugtraktes bei einem geöffneten Einlassventil der Brennkraftmaschine indirekt in einen Brennraum. Die Zuführung des Gases zu dem Steuerventill kann durch eine in dem Ventilgehäuse 2 angeordnete und strichliniert dargestellte Bohrung in axialer Richtung oder eine ebenfalls strichliniert dargestellte Bohrung in radialer Richtung erfolgen.

Eine Schließbewegung des Steuerventils 1 wird durch Abschaltung der

Stromzufuhr beziehungsweise Spannungszufuhr zu der Spule 4 eingeleitet. Dadurch wird das auf den Anker 5 einwirkende Magnetfeld abgebaut und der Ventilteller 7 kann von zumindest einer Steuerventilfeder 11 auf den Ventilsitz 9 gedrückt werden. Ein bei einem Großmotor eingesetztes Steuerventil 1 ist aufgrund der freizugebenden Öffnungsquerschnitte relativ groß ausgebildet, wobei der Ventilteller 7 einen Durchmesser von bis zu 20 cm und einen Hub von bis zu 300 μηη aufweisen kann, um den nötigen Strömungsquerschnitt bei geöffnetem Ventil 8 freizugeben. Entsprechend muss der Elektromagnet 3 leistungsstark dimensioniert sein, um den Ventilteller 7 gegen die Kraft der zumindest einen Steuerventilfeder 1 1 und gegen die in dem Steuerventil 1 herrschenden Gasdruckkräfte zur Freigabe der Strömungsverbindung 10 zu bewegen. Dementsprechend ist am Ende der Öffnungsphase in dem

Elektromagneten 3 eine elektromagnetische Energie gespeichert, die abgebaut werden muss, bevor das Ventil 8 schließt. Die Verzögerung zwischen dem Ende der Bestromung und dem Beginn des mechanischen Schließens

beziehungsweise dem Auftreffen des bewegten Ventiltellers 7 in dem Ventilsitz 9 kann daher einige Millisekunden betragen. Um diese Verzögerung zu verringern, ist vorgesehen, eine Magnetkraftlöschungsspannung 12 (Figur 2) an die Spule 4 anzulegen, die die Magnetkräfte des Elektromagneten 3 schneller abbaut.

Weiterhin wird erfindungsgemäß mittels einer grundsätzlich beliebig verbaubaren Magnetkraftsteuerungseinrichtung 16 die Schließbewegung des Ventiltellers 7 unmittelbar vor dem Auftreffen auf dem Ventilsitz 9 verlangsamt.

Das Steuerventil 1 weist einen Anschlussstecker 13 auf, der elektrisch mit der Spule 4 verbunden ist und wobei an den Anschlussstecker 13 eine Steuerleitung 14 anschließbar ist, die wiederum mit einem Steuergerät 15 verbindbar ist.

Mittels des Steuergeräts 15 wird die Bestromung der Spule 4 des

Elektromagneten 3 des Steuerventils gesteuert. Weiterhin ist die

Magnetkraftsteuerungseinrichtung 16 vorhanden, die in das Steuerventil 1, in den Anschlussstecker 13, in die Steuerleitung 14 oder das Steuergerät 15 eingebaut oder integriert sein kann. Mittels der Magnetkraftsteuerungseinrichtung 16 wird, wie nachfolgend genauer erläutert wird, die Schließbewegung des Ventiltellers 7 des Ventils 8 vor dem Auftreffen auf dem Ventilsitz 9 verlangsamt.

In dem Diagramm gemäß Figur 2a ist der Gesamtbestromungsverlauf I der Spule 4 des Elektromagneten 3 über der Zeit t dargestellt. In einer Phase I. erfolgt eine konventionelle Bestromung der Spule 4 mit der die Öffnung des Ventils 8, bei der der Ventilteller 7 aus dem Ventilsitz 9 wegbewegt wird, eingestellt wird. Dabei weist die Phase I. typischerweise eine Haltephase la. auf, die aber auch weggelassen werden kann. In einer zweiten Phase II. wird eine

Magnetkraftlöschungsspannung 12 an die Spule 4 angelegt. Die

Magnetkraftlöschungsspannung 12 bewirkt, dass eine noch vorhandene

Magnetisierung in dem Elektromagneten 3 abgebaut wird und eine unmittelbare

Einleitung der Schließbewegung des Ventiltellers 7 nach Abschaltung der Bestromung eingeleitet wird. Vor dem Auftreffen des Ventiltellers 7 auf den Ventilsitz 9 wird während einer Phase III. die Schließbewegung des Ventiltellers 7 verlangsamt, indem mittels der Magnetkraftsteuerungseinrichtung 16 ein Spannungsprofil und/oder Stromprofil 17 (Slowdown Pulse) an die Spule 4 angelegt wird. Dadurch wird die Schließbewegung des Ventiltellers 7 unmittelbar vor dem Auftreffen auf den Ventilsitz 9 - wie in den Figur 2c und 2d dargestellt ist - verlangsamt. Anschließend an die Phase III. kann eine Phase IV. anschließen, die nochmals eine Magnetkraftlöschungsspannung 12 an die Spule 4 abgibt. Dadurch wird eine eventuell noch vorhandene Restmagnetisierung in der Spule 4 abgebaut und eine De-Energetisierung des Elektromagneten 3 durchgeführt.

In dem Strom-Zeit- Diagramm (I, t) gemäß Figur 2b sind mögliche

Spannungsprofile und/oder Stromprofile 17 dargestellt, die mit der

Magnetkraftsteuerungseinrichtung 16 zur Verlangsamung der Schließbewegung des Ventiltellers 7 einstellbar sind. Sowohl die Spannungsprofile und/oder Stromprofile 17 als auch die Magnetkraftlöschungsspannung 12 können beliebig variiert und eingestellt werden.

In Figur 2c ist in Diagrammform der Hubverlauf H des Ventiltellers 7 über der Zeit t dargestellt. Hierbei ist insbesondere wiedergegeben, dass nach einer

Öffnungsphase des Ventiltellers 7 kurz vor dem Auftreffen auf dem Ventilsitz 9 die Schließbewegung verlangsamt wird. Während bei einer herkömmlichen Schließbewegung der Hub des Ventiltellers 7 bis zum Auftreffen auf dem

Ventilsitz 9 konstant abnimmt und nach dem Auftreffen auf den Ventilsitz 9 durch einen Rückstoßimpuls deutlich wieder abhebt (Prellvorgang) (Endphase des Hubverlaufs und Prellvorgang sind strichliniert dargestellt und mit 19 "

bezeichnet), wird die Endgeschwindigkeit beziehungsweise

Aufschlaggeschwindigkeit 18 (Figur 2d) des Ventiltellers 7 von der

Magnetkraftsteuerungseinrichtung 16 verringert, so dass der Endhub 19 des Ventiltellers 7 die in dem Diagramm 2c (ausgezogene Linie) dargestellte geringere Steigung aufweist. Ebenfalls ist dadurch kein oder nur ein deutlich verringerter Prellvorgang gegeben.

Figur 2d zeigt den zu dem Hubverlauf gemäß Figur 2c synchronen

Geschwindigkeitsverlauf v des Ventiltellers 7 über der Zeit t. Hierbei ist - wie schon ausgeführt - strichliniert die Endgeschwindigkeit beziehungsweise die Aufschlaggeschwindigkeit 18 " angegeben, die bei herkömmlichen

Steuerventilenl auftreten, während die ausgezogene verringerte

Aufschlaggeschwindigkeit 18 durch die erfindungsmäße Magnetkraftsteuerungseinrichtung 16 einstellbar ist. Erkennbar ist, dass die Aufschlaggeschwindigkeit 18 um mehr als die Hälfte geringer ist, als die herkömmliche Aufschlaggeschwindigkeit 18\ Die näherungsweise Halbierung der Aufschlaggeschwindigkeit 18 entspricht einer näherungsweisen Halbierung des Aufschlagimpulses und damit in etwa einer Viertelung der an den Dichtkanten zu dissipierenden kinetischen Energie der beweglichen Bauteile des Steuerventilsl. Dieser gewünschte Effekt ist bei einem dp=0 bar, das heißt es besteht kein Differenzdruck dp vor dem Ventilsitz 9 und dem Saugrohrdruck nach dem Ventilsitz 9, gegeben. Der gleiche gewünschte Effekt ist zumindest näherungsweise bei einem dp=l bar, das heißt es besteht ein Differenzdruck dp vor dem Ventilsitz 9 und dem Saugrohrdruck nach dem Ventilsitz 9, feststellbar. Dieser Zustand ist bei Teillast oder

Vollastbetrieb der Brennkraftmaschine gegeben