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Title:
METHOD FOR POSITIONING A TRACTOR VEHICLE RELATIVE TO A TRAILER OR AN EXCHANGEABLE BODY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/045455
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for positioning a vehicle (1) relative to a first vehicle component (2), in particular, to a semi-trailer or an exchangeable body, whereby the first vehicle piece (2) is parked, with the vehicle (1) stationary, a support device (8) is brought into a supporting position and a coupling between vehicle (1) and the first vehicle piece (2) is detached. After parking the first vehicle piece (2) the vehicle (1) automatically drives a given distance (x) forwards.

Inventors:
HAMESTER JENS (DE)
KOKES MICHAEL (DE)
OEFFINGER BERND (DE)
PAASCHE SASCHA (JP)
SCHWARZHAUPT ANDREAS (DE)
SPIEGELBERG GERNOT (DE)
STAHL WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/011070
Publication Date:
May 04, 2006
Filing Date:
October 14, 2005
Export Citation:
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Assignee:
DAIMLER CHRYSLER AG (DE)
HAMESTER JENS (DE)
KOKES MICHAEL (DE)
OEFFINGER BERND (DE)
PAASCHE SASCHA (JP)
SCHWARZHAUPT ANDREAS (DE)
SPIEGELBERG GERNOT (DE)
STAHL WOLFGANG (DE)
International Classes:
B60D1/26; B60P1/64; B60S9/02; B62D53/12; (IPC1-7): B60D1/26; B60P1/64; B60S9/02; B62D53/12
Domestic Patent References:
WO2005108194A12005-11-17
Foreign References:
EP0529544A11993-03-03
US6250650B12001-06-26
DE2542328A11977-03-31
Attorney, Agent or Firm:
Singer, Klaus (Intellectual Property Management IPM-C106, Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren, zum Positionieren eines Fahrzeugs (1, 11) rela¬ tiv zu eLnem ersten Fahrzeugteil (2, 12), insbesondere zu einem Sattelauflieger oder einer Wechselbrücke, bei dem das erste Fahrzeugteil (2, 12) abgestellt wird, indem bei stehendem Fahrzeug (1, 11) eine Stützeinriebtung (8, 18, 48) in eine abstützende Position gebracht wird und eine Kopplung (47) zwischen dem Fahrzeug (1, 11) und dem ers¬ ten Fahrzieugteil (2, 12) gelöst wird, dadurch gekennzeichnet, dass nacbi dem Abstellen des ersten Fahrzeugteils (2, 12) das Fahrzeug (1, 11) automatisch um eine vorgebbare Stre¬ cke (x) nach vorne gefahren wird.
2. Verfahren, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Verbringen der Stützeinrichtung" (8, 18, 48) in die abstützende Position zumindest der Hinterachsbe reich des Fahrzeugs (1, 11) angehoben wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Lösen der Kopplung (47) überprüft wird, ob die Parkt>remse (44) des Fahrzeugs (1, 11) eingelegt ist und wenn dies nicht der Fall ist, die Parkbremse (44) selbsttätig eingelegt wird oder ein Hinweis an den Fahrer gegeben w_Lrd.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das F*ahrzeug (1, 11) auf sein Normalnivea.u abgesenkt wird, nacridem es die vorgebbare Strecke (x) nach vorne gefahren ±.st.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Parkbremse (44) des Fahrzeugs (1, 11> , nachdem es die vorrgebbare Strecke (x) nach vorne gefahren ist, eingelegt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor eiern Lösen der Kopplung (47) überprüft wird, ob die Parkbiremse des ersten Fahrzeugteils (2, 12) eingelegt ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die vorwärtsgerichtete Umgebung des Fahr¬ zeugs erfasst wird und das Fahrzeug (1, 11) gebremst wird, wenn aufgrund der Umgebungserfassung erlcannt wird, dass eine Kollision mit einem Objekt zu erwarten ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen dem abgestellten ersten Fahr¬ zeugteil (2, 12) und einem an das Fahrzeug (Ij. 11) ange¬ hängten zweiten Fahrzeugteil (13) überwacht wzird und bei einem Abstand unterhalb einer vorgebbaren Schwelle das Fahrzeug (1, 11) automatisch gebremst wird uncü/oder eine Warnung an den Fahrer ausgegeben wird.
9. 'Verfahren, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass überprüft wird, ob die vorgebbare Strecke (x) größer ist als der Abstand zwischen dem ersten und zweiten Fahr¬ zeugteil (2, 12, 13) und in diesem Fall auch clas zweite Fahrzeugteil (13) abgestellt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass überprüft wird, ob die vorgebbare Strecke (x) größer ist als der Abstand zwischen dem ersten und zweiten Fahr¬ zeugteil (2, 12, 13) und in diesem Fall eine ICoppelein richtung (53) zwischen dem Fahrzeug (1, 11) und dem zwei¬ ten Fahrzeugteil (13) gelöst wird, insbesondere eine au¬ tomatisch, öffnende und schließende Anhängerkupplung ge¬ öffnet wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ^rückwärtige Umgebung des Fahrzeugs (L , 11) und/oder «des letzten Fahrzeugteils (2, 13) überwacht wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die "Verfahrensschritte nach der Betätigung eines Be¬ tätigungselements (42) automatisiert durchgeführt werden.
13. Vorrichtung zum Positionieren eines Fahrzeugs (1, 11) re¬ lativ zu einem ersten Fahrzeugteil (2, 12), insbesondere zu einem Sattelauflieger oder einer Wechselbrücke, mit einer Steuereinrichtung (41) , die eine Stützeinrichtung (8 j 18, 48) und eine Kopplung (47) ansteuert, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (41) einen Antriebs st rang (49) nach der Ansteuerung der Stützeinrichtung (8, 18, 48) zum Absenken der Stützeinrichtung (8, 18, 48) und nach der Ansteuerung der Kopplung (47) zum Lösen deztr Kopplung (47) dezrart ansteuert, dass das Fahrzeug (1, 11) eine vorgeb baie Strecke (x) nach vorne fährt .
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (41) mit einem Betätigungsele memt (42) in Verbindung steht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (41) mit einer Äbstandserf as suxigseinrichtung (52) zur Überwachung des Abstands zwi sclien einem ersten und zweiten Fahrzeugtei IL (2, 12, 13) sowie einer Fahrerwarneinrichtung (51) und/oder einer Biremsanlage (43) in Verbindung steht.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, da. durch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (41) mit Umgebungserfassenden Sensoren (50, 54) in Verbindung steht.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, da.ss ein Rückwärtsfahrassistenzsystem vorgesehen ist.
Description:
Verfahren zum Positionieren eines Zugfahrzeugs reüativ zu ei¬ nem Anhänger oder einer Wechselbrücke

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Positionieren eines Fahrzeugs relativ zu einem ersten Fahrzeugteil, insbesondere zu einem Sattelauflieger oder einer Wechselbrücke, bei dem das erste Fahrzeugteil abgestellt wird, indem bei stehendem Fahrzeug eine Stützeinrichtung in eine abstützende Position gebracht wird und eine Kopplung zwischen dem Fahrzeug und dem ersten Fahrzeugteil gelöst wird.

Es ist bekannt, Zugmaschinen von einem Auflieger oder einer Wechselbrücke abzukoppeln, um die Zugmaschine im abgestellten Zustand zu entlasten. Dies erfolgt beispielsweise zum Über¬ nachten des Fahrers. Dabei wird die Zugmaschine vom Auflieger oder von der Wechselbrücke abgekoppelt und vom Fatxrer ein Stück weit nach vorne gefahren. Die Strecke, die nach vorne gefahren wird, liegt dabei im Ermessen des Fahrers. Die Stre¬ cke sollte dabei nicht zu kurz sein, um eine Entkoppelung der Zugmaschine vom Sattelauflieger oder Wechselcontainer sicher¬ zustellen. Andererseits sollte die Strecke nicht zu lang sein, um das Wiederaufnehmen des Sattelaufliegers oder der Wechselbrücke nicht unnötig zu erschweren.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb r ein Ver¬ fahren bereitzustellen, mit dem das Zugfahrzeug relativ zum

Söttelauflieger bzw . Wechselcontainer positioniert werden kann .

Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren der eingangs genannten Art , bei dem nach dem Abstellen des ersten Fahrr- zeugteils das Fahrzeug automatisch um eine vorgebbare Strrecke nach vorne gefahren wird . Die vorgebbare Strecke ist dabe i so bemessen, dass die vorgenannten Anforderungen erfüllt sirxd . Sie kann werkseitig eingestellt sein oder beispielsweise vom Fahrer in Abhängigkeit vom Fahrzeugteil eingestellt werdetn .

Dabei ist es denkbar, dass das Abstellen des ersten Fahrz eug- teils und das Positionieren des Fahrzeugs vollständig aut oma¬ tisch abläuft . Es ist vorstellbar, dass der Fahrer ledigl ich e±n Betätigungselement betätigt und damit das Abstellen cLes ersten Fahrzeugteils und Positionieren des Fahrzeugs rela_tiv zum ersten Fahrzeugteil initiiert . Der Fahrer muss dann a_ußer bei Auftreten eines Fehlers keine weitere Aktion durchfülxren . Das Fahrzeug wird automatisch relativ zum ersten Fahrzeug- teil positioniert .

D±e zu lösende Kopplung zwischen dem Fahrzeug und dem ers ten Fahrzeugteil besteht bei einem Sattelzug beispielsweise i n einer Sattelkupplung, die automatisch per elektronischer .An- steuerung geöf fnet und geschlossen werden kann. Weiterhin. enthält eine solche Sattelkupplung vorzugsweise eine Mögl ich- keit zur automatischen Verbindung und Trennung der Luft - τ_ind Elektroleitungen . Dabei werden diese Verbindungen beispie ILs - weise durch einen im Königszapfen integrierten Steckverbinder gekoppelt und entkoppelt . Im Falle einer Wechselbrücke haxi- delt es sich bei der Kopplung beispielsweise um sogenannt« „ fcwist locks" , die automatisch entriegelt werden können . Dies bedeutet , dass der Fahrer zum Abstellen des ersten Fahrzexjg- teils das Fahrzeug nicht verlassen muss .

Wenn es sich bei dem Fahrzeug um ein autonom fahrendes Fahr¬ zeug, d.h. ein fahrerloses Fahrzeug handelt, kann der Start- befehl zum Durchführen des Verfahrens anstatt durch ein Betä¬ tigungselement auf eine andere Art und Weise gegeben werden, beispielsweise bei Eintritt eines vorbestimmten Ereignisses.

Vorzugsweise sind als Stützeinrichtung automatisch aus- und einfahrbare bzw. aus- und einkilappbare Stützbeine vorgesehen.

Bei einer vorteilhaften Verfahrensvariante kann vorgesehen sein, dass vor dem Verbringen der Stützeinrichtung in die ab¬ stützende Position zumindest euer Hinterachsbereich des Fahr¬ zeugs angehoben wird. Dies bedeutet, dass das erste Fahrzeug¬ teil ebenfalls angehoben wird und somit die Stützeinrichtung vollständig in die stützende Position gebracht werden kann. Das Verbringen der Stützeinrichtung in die abstützende Posi¬ tion kann überwacht werden und. das Verfahren zum Positionie¬ ren eines Fahrzeugs relativ zu. einem ersten Fahrzeugteil kann abgebrochen werden, wenn erkannt wird, dass die Stützeinrich¬ tung nicht ordnungsgemäß in ifcire abstützende Position ver¬ bracht wurde oder verbracht werden kann. Soll als erstes Fahrzeugteil eine Wechselbrüclce mit einem Container abge¬ stellt werden, kann das Niveau des gesamten Fahrzeugs angeho¬ ben werden.

Bevorzugt wird vor dem Lösen der Kopplung überprüft, ob die Parkbremse des Fahrzeugs eingelegt ist und wenn dies nicht der Fall ist, die Parkbremse selbsttätig eingelegt wird oder ein Hinweis an den Fahrer gegeben wird. Das selbsttätige Ein¬ legen der Parkbremse ist besonders einfach, wenn es sich um eine elektronische Parkbremse handelt. Bei einer nichtelekt¬ ronischen Parkbremse kann ein Hinweis an den Fahrer gegeben

werden. Aus Sicherheitsgründen sollte die Parkbremse immer eingelegt werden.

Die Belastung des Fahrzeugs, welches abgestellt werden solL , kann verringert werden, wenn es auf sein Normalniveau abge¬ senkt wird, nachdem es die vorgebbare Strecke nach vorne ge¬ fahren ist. Es ist auch denkbar, das Fahrzeug nach dem Lösen der Kopplung abzusenken, ehe es die vorgebbare Strecke zu¬ rücklegt .

Vorzugsweise wird die Parkbremse des Fahrzeugs, nachdem es die vorgebbare Strecke nach vorne gefahren ist, eingelegt. Somit wird den SicherheitsanforcLerungen für das Abstellen des Fahrzeugs in einer bestimmten Position relativ zum Fahrzeug"- teil entsprochen.

Bevorzugt ist es außerdem, wenn -vor dem Lösen der Kopplung überprüft wird, ob die Parkbrems e des ersten Fahrzeugteils eingelegt ist. Ehe das Fahrzeug die vorgebbare Strecke nach. vorne fährt, sollte aus Sicherhe;itsgründen die Parkbremse des ersten Fahrzeugteils eingelegt sein.

Bei einer Verfahrensvariante kann vorgesehen sein, dass zu¬ mindest die vorwärts gerichtete Umgebung des Fahrzeugs er- fasst wird und das Fahrzeug gebremst wird, wenn auf Grund der Umgebungserfassung erkannt wird, dass eine Kollision mit ei - nem Objekt zu erwarten ist. Mit «dieser Maßnahme können Unfall- Ie vermieden werden. Vor allem, -wenn die vorgebbare Strecke automatisiert und nicht durch eine Aktion des Fahrers durch¬ geführt wird, ist es vorteilhaft , die Umgebung zu erfassen, um auf eventuelle Objekte reagiezren zu können.

Wenn das abzustellende erste Fah:rzeugteil eine Wechselbrücke ist und an das Fahrzeug ein weiteres zweites Fahrzeugteil an-

gehängt ist, so kann es zu einer KolILision des ersten und zweiten Fahrzeugteils kommen, wenn das Fahrzeug zusammen mit dem zweiten Fahrzeugteil die vorgebbsre Strecke nach vorne fährt. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn der Abstand zwischen dem abgestellten Fahrzeugteil und dem an das Fahrzeug ange¬ hängten zweiten Fahrzeugteil überwacht wird und bei einem Ab¬ stand unterhalb einer vorgebbaren Scliwelle das Fahrzeug auto¬ matisch gebremst wird und/oder eine Warnung an den Fahrer ausgegeben wird. Auf Grund der Warnung kann der Fahrer rea¬ gieren und eine Bremsung des Fahrzeugs einleiten. Dadurch kann eine Kollision des zweiten Fahrzeugteils mit dem ersten Fahrzeugteil verhindert werden.

Alternativ oder zusätzlich kann übeirprüft werden, ob die vor¬ gebbare Strecke größer ist als der Abstand zwischen dem ers¬ ten und zweiten Fahrzeugteil. Wird dies erkannt, kann auch das zweite Fahrzeugteil abgestellt werden, um eine Kollision des zweiten Fahrzeugteils mit dem ersten Fahrzeugteil zu ver¬ hindern.

Weiterhin kann, wenn erkannt wird, dsss die vorgebbare Stre¬ cke größer ist als der Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Fahrzeugteil, eine Koppeleinirichtung zwischen dem Fahrzeug und dem zweiten Fahrzeugteil gelöst werden. Insbe¬ sondere kann eine automatisch öffnende und schließende Anhän¬ gerkupplung geöffnet werden. Durch drlese Maßnahme kann eine Kollision des zweiten Fahrzeugteils mit dem ersten Fahrzeug¬ teil verhindert werden.

Besonders bevorzugt ist es, wie oben bereits erwähnt, wenn die Verfahrensschritte zum Positionieren eines Fahrzeugs re¬ lativ zu einem ersten Fahrzeugteil nach der Betätigung eines Betätigungselements automatisiert du-trchgeführt werden.

Vorzugsweise wird nach eJLner weiteren Betätigung des Betäti¬ gungselements das erste Fahrzeugteil ebenfalls vollständig automatisiert wieder von dem Fahrzeug aufgenommen und mit diesem gekoppelt, d.h. πri_t diesem verriegelt. Die Verfahrens- schritte zum Abstellen des ersten Fahrzeugteils und Positio¬ nieren des Fahrzeugs relativ zum ersten Fahrzeugteil werden dabei bevorzugt in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt. Dies bedeutet, dass das Fahrzeug zumindest im Hinterachsbereich angehoben wird, das Fahrzeug die vorgebbare Strecke zurück¬ fährt, die Stützeinrichtumg eingefahren wird und das erste Fahrzeugteil mit dem Fahαrzeug automatisch verriegelt wird. Anschließend kann das Fabirzeug wieder auf sein normales Fahr¬ niveau abgesenkt werden. Soll eine Wechselbrücke abgestellt bzw. aufgenommen werden, ist es vorteilhaft, das Niveau des gesamten Fahrzeugs anzuheben bzw. abzusenken.

Um zu verhindern, dass bei der Wiederaufnahme des ersten Fahrzeugteils Personen oόler Gegenstände zu Schaden kommen, kann vorgesehen sein, das die rückwärtige Umgebung des Fahr¬ zeugs und/oder des letzten Fahrzeugteils überwacht wird. So können Kollisionen mit Gegenständen oder Personen hinter dem letzten Fahrzeugteil beim Zurückfahren verhindert werden.

Die Aufgabe wird außerdem gelöst durch eine Vorrichtung zum Positionieren eines Fahrzeugs relativ zu einem ersten Fahr¬ zeugteil, insbesondere zu. einem Sattelauflieger oder einer Wechselbrücke, mit einer Steuereinrichtung, die eine Stütz¬ einrichtung und eine Kopplung ansteuert. Die Steuereinrich¬ tung steuert nach erfolgtem Abstellen des ersten Fahrzeug¬ teils einen Antriebsstrang derart an, dass das Fahrzeug eine vorgebbare Strecke nach vorne fährt . Mit einer derartigen Vorrichtung kann ein Fahirzeug in einer vorgebbaren Position vor dem ersten Fahrzeugteil abgestellt werden. Somit kann das Fahrzeug für eine längere Zeit abgestellt werden, ohne Scha-

den zu nehmen. Insbesondere kann es, solange es abgestellt ist, entlastet werden.

Besonders bevorzugt ist es, wenn die Steuereinrichtung mit einem Betätigungselement in Verbindung steht. Dadurch ist es möglich, das Positionieren des Fahrzeugs durch die Steuerein¬ richtung gesteuert automatisch ablaufen zu lassen. Der Fahrer muss durch die Aktivierung des Betätigungselements lediglich einen Startbefehl geben.

Vorzugsweise steht die Steuereinrichtung mit einer Abstands- erfassungseinrichtung zur Überwachung des Abstands zwischen dem ersten und einem zweiten. Fahrzeugteil sowie einer Fahrer¬ warneinrichtung und/oder einer Bremsanlage in Verbindung. Die Abstandserfassungseinrichtung kann insbesondere als Messein¬ richtung ausgebildet sein, dάe an der Unterkante des Fahr¬ zeugs, insbesondere ganz hinten am Rahmen des Fahrzeugs ange¬ bracht sein kann. Ehe eine Warnung durch die Fahrerwarnein¬ richtung ausgegeben wird, kann der Fahrer über den Abstand zwischen dem ersten und zweiten Fahrzeugteil informiert wer¬ den.

Vorzugsweise steht die Steuereinrichtung mit umgebungserfas¬ senden Sensoren in Verbindung. Die Umgebungserfassung kann dabei mittels Videokamera uncü/oder Ultraschall und/oder Radar erfolgen. Wird beim Fahren des Fahrzeugs nach vorne um die vorgebbare Strecke ein Hindernis erkannt, so kann das Fahr¬ zeug automatisch gebremst werrden, so dass keine Kollision mit dem erkannten Objekt stattfindet. Insbesondere kann die Steu¬ ereinrichtung daher mit einem Notbremssystem gekoppelt sein. Ein solches ist häufig bei autonom fahrenden Fahrzeugen ohne¬ hin vorhanden.

Vorteilhafterweise ist ein Rückwärtsfahrassistenzsystem vor¬ gesehen, um ein gerades Zurückfahren des Fahrzeugs sicher¬ stellen zu können- Dadurch wird erreicht, dass bei der Wie¬ deraufnahme insbesondere eines Wechselcontainers mit einer Wechselbrücke, das Zugfahrzeug richtig unterhalb dem Wechsel - Container positioniert werden kann.

Weitere Merkmale tαnd Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungs- wesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehre¬ ren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfin¬ dung verwirklicht sein.

Ein Ausführungsbei.spiel ist in der schematischen Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung erläu¬ tert. Dabei zeigen:

Fig. Ia eine schevmatische Darstellung einer Zugmaschine mit einem Sattelauflieger, die miteinander verbunden sind;

Fig. Ib die Zugmaschine und der Sattelauflieger der Fig. Ia, wobei der" Sattelauflieger abgestellt ist;

Fig. 2a ein Fahrzeug mit einer Wechselbrücke und einem An¬ hänger;

Fig. 2b das Fahrzeug der Fig. 2a, bei dem die Wechselbrücke abgestellt ist;

Fig. 3 ein Ablaufdiagramm zur Darstellung des Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens;

Fig. 4 ' eine scheτnatische Darstellung einer Vorrichtung zur; Positionierung eines Fahrzeugs relativ zu einem Fahrzeugteil.

In der Fig . Ia ist ein als Zugmaschine ausgebildetes Fahrzeug

1 dargestellt , welches mit einem als Sattelauf lieger ausge ¬ bildeten ersten Fahrzeugteil 2 gekoppelt ist . Die Kopplung erfolgt über eine mit dem Fahrzeug 1 verbundene Sattelkupp¬ lung 3 und einen darin eingreifenden Königszapfen 4 . Zwischen dem Fahrzeug 1 und dem ersten Fahrzeugteil 2 bzw . zwischen der Rückwand der Fahrerkabine 5 des Fahrzeugs 1 und der Vor¬ derwand 6 des Fahrzeugteil s 2 besteht der Abstand D . Würde das Fahrzeug 1 mit angehängtem ersten Fahrzeugteil 2 abge¬ stellt , so würde die Hinterachse 7 des Fahrzeugs 1 unnötig belastet .

Gemäß der Fig . Ib ist das Fahrzeug 1 relativ zum Fahrzeugteil

2 positioniert . Das Vorderteil des Fahrzeugteils 2 wird durch eine als Stützbeine ausgebildete Stützeinrichtung 8 abge¬ stützt . Das Fahrzeug 1 ist dadurch entlastet . Der Abstand zwischen der Fahrerkabine 5 und der Vorderwand 6 des ersten Fahrzeugteils 2 beträgt nun D + x . Die Entfernung x ist dabei eine vorgebbare Strecke, die das Fahrzeug 1 unter dem Fahr¬ zeugteil 2 nach vorne herausgefahren ist .

In der Fig . 2a ist ein Fahztrzeug 11 dargestellt , auf das ein als Wechselbrücke ausgebildetes erstes Fahrzeugteil 12 aufge¬ setzt ist . Das Fahrzeug 11 würde durch das Fahrzeugteil 12 belastet , wenn das Fahrzeug 11 abgestellt wird . Der Abstand zwischen der Fahrerkabine 3.5 und der Vorderwand 16 des Fahr¬ zeugteils 12 beträgt D . An das Fahrzeug 11 ist ein als Anhän¬ ger ausgebildetes zweites Fahrzeugteil 13 angehängt . Die Fahrzeugteile 12 , 13 weisen den Abstand A zueinander auf .

In der Fig . 2b ist das Fahrzeug 11 in einem entlasteten Zu¬ stand gezeigt . Das zweite Fahrzeugteil 12 wird durch die Stützeinrichtung 18 abgestützt . Das Fahrzeug 11 ist um die vorgebbare Strecke x unter dem Fahrzeugteil 12 nach vorne

weggefahren, so dass der Abstand zwischen der Fahrerkabirae 15 und dem zweiten Fahrzeugteil 12 nunmehr D + x beträgt. Dies bedeutet, dass der Abstand zwischen den Fahrzeugteilen 12, 13 nun den geringeren Abstand B, d.h. A - x aufweist.

Im Ablaufdiagramm der Fig. 3 ist beispiel-haft ein Verfahrrens- ablauf für ein Verfahren zum Positionieren eines Fahrzeucjs relativ zu einem Fahrzeugteil dargestellt. Nach einem Start- befehl, der durch den Fahrer gegeben werden kann, wird an der Stelle 20 überprüft, ob die Parkbremse des Fahrzeugs ge¬ schlossen ist. Ist dies der Fall, so wird in den Schritt 21 übergegangen. Ist die Pairkbremse nicht geschlossen, so err- folgt eine Verzweigung zum Schritt 22, in dem die Parkbremse geschlossen wird. Alternativ kann eine Warnung an den Fabαrer ausgegeben werden.

Im Schritt 21 wird das Niveau des Fahrzeugs angehoben, insbe¬ sondere wird zum Abstellen eines Sattelaufliegers die Hinter¬ achse über die Luftfederung angehoben. Zum Abstellen einer Wechselbrücke wird das gesamte Fahrzeug über die Luftfederung angehoben.

Im Schritt 23 wird überprüft, ob die Stützbeine einer Stüάtz- einrichtung ordnungsgemäß ausgefahren sind. Ist dies der Fall, wird in den Schritt 24 übergegangen. Ist dies nicht der Fall, so werden im Schritt 25 die Stützbeine der Stützein.- richtung abgesenkt.

Im Schritt 24 wird eine Kopplung zwischen dem Fahrzeug und dem ersten Fahrzeugteil gelöst. Beim Abstellen einer Satfce- laufliegers wird die Sattelkupplung automatisch geöffnet _ Beim Abstellen einer Wectiselbrücke werden die „twist locJ-cs" geöffnet. Anschließend w±rd im Schritt 26 die Parkbremse des Fahrzeugs gelöst. Im Schritt 27 wird ein Vorwärtsgang eirnge-

legt und im Schritt 28 wird das Fahrzeug automatisch um e ine vorgebbare Streckie x nach vorne gefahren. Anschließend wird im Schritt 29 die Parkbremse des Fahrzeugs eingelegt und im Schritt 30 das Fahrzeug auf sein Normalniveau abgesenkt. Die Schritte 26 - 30 können vom Fahrer manuell gesteuert oder- au¬ tomatisiert erfolgen.

Vorzugsweise werden sämtliche in der Fig. 3 dargestellten. Verfahrensschritte vollständig automatisiert durchgeführt , nachdem der Fahrer einen Startbefehl gegeben hat. Beim Lösen der Sattelkupplurαg im Schritt 24 werden alle Verbindungen. , d.h. Elektro- und. Hydraulikverbindungen, ebenfalls gelöst .

In der Fig. 4 ist eine Vorrichtung 40 zum Positionieren eines Fahrzeugs relativ zu einem Fahrzeugteil schematisch darge - stellt. Im Fahrzeug ist eine Steuereinrichtung 41 angeordnet. Die Steuereinrichtung 41 ist mit einer Betätigungseinrich-tung 42 verbunden, die im Ausführungsbeispiel als Schalter ausge¬ bildet ist. Durch, eine erste Betätigung der Betätigungsein¬ richtung 43 können mehrere Verfahrensschritte zum Abstell en eines ersten Fahrzeugteils und zum Positionieren des Fahr-- zeugs relativ zum ersten Fahrzeugteil eingeleitet werden. Durch eine zweite Betätigung der Betätigungseinrichtung 42 können Verfahrensschritte zum Verfahren des Fahrzeugs unter das erste Fahrzeugteil in eine Aufnahmestellung und zur A_-uf- nahme des ersten Fahrzeugteils auf dem Fahrzeug ausgelöst werden. Die Steuereinrichtung 41 steht weiterhin mit eineαr Bremsanlage 43 in Verbindung, wobei die Bremsanlage 43 eine Feststellbremse bzw. Parkbremse 44 und die Betriebsbremse 45 umfassen kann. Dabei kann die Steuereinrichtung 41 zumindest mit der Parkbremse 44 kommunizieren, um diese zum einen anzu¬ ziehen und zum anderen zu überprüfen, ob diese angezogen ist. Außerdem kann die Betriebsbremse 45 angesteuert werden, nrxn bei Eintritt eines vorgegebenen Ereignisses automatisiert ei-

ne Bremsung des Fahrzeugs, insbesondere eine Notbremsung, vorzunehmen.

Weiterhin ist die Steuereinrichtung 41 mit einer NiveaueiLn- stelleinrichtumg 46 verbunden, die im Ausführungsbeispiel Be¬ standteil der Luftfederungsanlage ist. Mit der Niveauein— Stelleinrichtung 46 kann der Hinterachsbereich des Fahrzeugs durch die Stetaereinrichtung 41 initiiert angehoben und aioge- senkt werden. Ein Sensor, der nicht dargestellt ist, und der ebenfalls mit der Steuereinrichtung 41 kommuniziert, übenr- wacht die Niveaueinstelleinrichtung 46. Insbesondere kann der Sensor ein Signal an die Steuereinrichtung 41 geben, wenn durch die Niveaueinstelleinrichtung 46 ein gewisses Niveau eingestellt wurde, das ein Abstellen des Fahrzeugteils e:r- laubt. Die Steuereinrichtung 41 kommuniziert weiterhin mit einer Kopplung 47, die im Ausführungsbeispiel als Sattelkupp- lung ausgebildet ist. Durch einen an der Kopplung 47 angeord¬ neten Sensor k:ann der Steuereinrichtung 41 mitgeteilt we^rden, ob die Kopplung geöffnet oder geschlossen ist.

Die Steuereinrichtung 41 kommuniziert weiterhin mit einezr Stützeinrichtiαng 48. Diese ist am Fahrzeugteil, das abge¬ stellt werden soll, vorgesehen. Wurde das Fahrzeug auf ein vorgegebenes Niveau angehoben, so kann die Steuereinrichtung 41 die Stützeinrichtung 48 ansteuern, um die Stützeinriclαtung abzusenken, so dass das Fahrzeugteil durch die Stützeinrich- tung 48 abgestützt wird. Wird durch die Stützeinrichtung 48 an die Steuereinrichtung 41 gemeldet, dass die Stützeinrich- tung ordnungsgemäß abgesenkt wurde, kann die Kopplung 47 ge¬ löst werden und nach erfolgreichem Lösen der Kopplung 47 kann der Antriebsstrang 49 durch die Steuereinrichtung 41 ange¬ steuert werden. Dies bedeutet, dass automatisch ein Vorwärts- gang eingelegt wird und das Fahrzeug automatisch eine vozrgeb- bare Strecke x nach vorne gefahren wird. Dabei ist es vortr-

teilhaft , wenn utncgebungserf assende Sensorik 50 vorgesehen ist , die den Bereich in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug über¬ wacht . Wird hierdurch erkannt , dass das Fahrzeug beim Zurück¬ legen der Strecke x mit einem Hindernis koll idieren würde , so kann entweder über" eine Warneinrichtung- 51 eine Warnung an den Fahrer ausgegeben werden, so dass dieser mit einem Brems¬ eingriff eingreifen kann oder es kann direkt die Bremsanlage 43 , insbesondere die Betriebsbremse 45 automatisch angesteu¬ ert werden, UTTI das Fahrzeug abzubremsen und eine Kol_lision zu vermeiden .

Weiterhin kann eine Abstandserfassungseinrichtung 52 vorgese¬ hen sein, die den Abstand zwischen dem ersten Fahrzeugteil und einem zweiten Fahrzeugteil überwacht . Wird hierh>ei er¬ kannt , dass eine Kollision des ersten und zweiten Fahrzeug- teils zu befürchten ist , kann entweder über die Warneinrich¬ tung 51 eine Fahrerwarnung ausgegeben werden oder kann die Bremsanlage 43 angesteuert werden . Alternativ kann clie Steu¬ ereinrichtung 41 mit einer Koppeleinrichtung 53 , dies das Fahrzeug mit dem zweiten Fahrzeugteil koppelt , in Verbindung stehen und kann zxxx Vermeidung einer Kollision die ICoppelein- richtung 53 gelöst werden . Hierbei können wiederum S ensoren vorgesehen sein, die der Steuereinrichtung 41 mittel len, ob die Koppeleinrichtung 53 vollständig gelöst ist .

Die Sensoren in der Kopplung 47 und Koppeleinrichtung 53 kön¬ nen weiterhin dazu, verwendet werden, um zu sensieren. , ob bei einer Ankopplung der Fahrzeugteile das Ankoppeln ordnungsge¬ mäß abgelaufen ist und eine Vorwärtsfahrt des Fahrzeαig zusam¬ men mit dem Fahrzeugteil oder den Fahrzeugteilen mög lich ist .

Um Unfälle beim AnJcoppeln zu vermeiden, ist es vorte ilhaft , wenn eine Umgebung ssensorik 54 zur Erfassung des rückwärtigen Teils des Fahrzeug s oder der Umgebung hinter dem let zten

Fahrzeugteil vo arge sehen ist. Von der Steuerein.rich.tung 41 er¬ kannte Fehler beim Abstellen oder Aufnehmen des Falhrzeugteils können dem Fahrer über die Warneinrichtung 51 mitcfeteilt wer¬ den.