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Title:
METHOD FOR PRODUCING 3-AMIDINOPHENYLALANINE DERIVATIVES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/072559
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to methods for producing enantiomer-pure 3-amidinophenylalanine derivatives, based on 3-cyanophenylalanine derivatives, which are used as pharmaceutically active urokinase inhibitors. The inventive production methods give novel intermediates, namely 3-hydroxyamidino- and 3-amidrazono-phenylalanine derivatives. These intermediates or the acetyl derivatives thereof can be reduced to the desired 3-amidinophenylalanine derivatives under mild conditions (H2 or ammonium formiate, Pd/C (approx. 10 %), ethanol/water, ambient temperature, normal pressure, or H2, Pd/C, AcOH or HCl/ethanol, 1-3 bar) in excellent yields and in an enantiomer purity of up to 99.9 %.

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Inventors:
ZIEGLER HUGO (CH)
WIKSTROEM PETER (CH)
Application Number:
PCT/CH2003/000147
Publication Date:
September 04, 2003
Filing Date:
February 28, 2003
Export Citation:
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Assignee:
PENTAPHARM AG (CH)
ZIEGLER HUGO (CH)
WIKSTROEM PETER (CH)
International Classes:
C07D295/20; A61K31/495; A61P43/00; C07B53/00; C07D211/60; C07D295/205; (IPC1-7): C07D295/20; C07D211/60
Domestic Patent References:
WO2000017158A12000-03-30
Foreign References:
CH689611A51999-07-15
Other References:
STURZEBECHER J ET AL: "3-Amidinophenylalanine-based Inhibitors of Urokinase", BIOORGANIC & MEDICINAL CHEMISTRY LETTERS, OXFORD, GB, vol. 9, no. 21, 1 November 1999 (1999-11-01), pages 3147 - 3152, XP004181024, ISSN: 0960-894X
JUDKINS B D ET AL: "A VERSATILE SYNTHESIS OF AMIDINES FROM NITRILES VIA AMIDOXIMES", SYNTHETIC COMMUNICATIONS, MARCEL DEKKER, INC., BASEL, CH, vol. 26, no. 23, 1996, pages 4351 - 4367, XP002059866, ISSN: 0039-7911
JENDARLLA H ET AL: "EFFICIENT KG-SCALE SYNTHESIS OF THROMBIN INHIBITOR CRC 220", TETRAHEDRON, ELSEVIER SCIENCE PUBLISHERS, AMSTERDAM, NL, vol. 51, no. 44, 30 October 1995 (1995-10-30), pages 12047 - 12068, XP000644579, ISSN: 0040-4020
MONGE A ET AL: "NEW QUINOXALINE ND PYRIMIDO4,5-BQUINOXALINE DERIVATIVES. POTENTIAL ANTIHYPERTENSIVE AND BLOOD PLATELET ANTIAGGREGATING AGENTS", JOURNAL OF HETEROCYCLIC CHEMISTRY, HETEROCORPORATION. PROVO, US, November 1989 (1989-11-01), pages 1623 - 1626, XP001079354, ISSN: 0022-152X
Attorney, Agent or Firm:
Braun, André (Reussstrasse 22, Basel, CH)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. 1) Verfahren zur Herstellung von 3Hydroxyamidinophenylalanin Derivaten der allgemeinen Formel (IIa) <BR> <BR> (Ila) die als Lbzw. DEnantiomere, und als (E)oder (Z) Isomere<BR> oder (E/Z) Gemische, und als freie Basen oder in Form ihrer mit Säuren gebildeten Salze vorliegen und in denen (a) eine Gruppe der Formel darstellt, in welcher entweder p = 1 und r = 2 und R' Benzyloxycarbonyl, Benzylaminocarbonyl oder 2 Thienylhydrazinocarbonyl sind oder p = 2 und r = 1 und R2 Ethoxycarbonyl, 2Propyloxycarbonyl, 2 Propylaminocarbonyl, Methylaminocarbonyl oder Methyl sind ; oder (b) eine Gruppe der Formel darstellt, in welcher R3 Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Benzyloxycarbonyl, Dimethylaminocarbonyl, Acetyl oder Propionyl ist, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Nitril der allgemeinen Formel (III) <BR> <BR> (111) worin R1 die obige Bedeutung hat, mit HydroxylaminHydrochlorid in Gegenwart von Natriumcarbonat in alkoholischwässeriger Lösung bei Rückflusstemperatur umsetzt.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, worin aber die Umsetzung des Nitrils der allgemeinen Formel III mit dem Hydroxylamin Hydrochlorid in Gegenwart von Triethylamin in alkoholischer Lösung, gegebenenfalls unter Zusatz eines weiteren organischen Lösungsmittels, bei Raumtemperatur erfolgt.
3. Verfahren gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als weiteres organisches Lösungsmittel Methylenchlorid verwendet wird.
4. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein bis zu 5facher Überschuss an HydroxylaminHydrochlorid eingesetzt wird und die Menge an Natriumcarbonat 0.5 bis 0.6 Moläquivalente bezogen auf das HydroxylaminHydrochlorid beträgt.
5. Verfahren gemäss Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in ethanolischwässeriger Lösung unter Rückfluss vorgenommen wird.
6. Verfahren zur Herstellung von 3Amidrazonophenylalanin Derivaten der allgemeinen Formel (IIb) (ilb) die als Lbzw. DEnantiomere, und als (E)oder (Z)Isomere oder (E/Z)Gemische, und als freie Basen oder in Form ihrer mit Säuren gebildeten Salze vorliegen und in denen Rldie in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Nitril der in Anspruch 1 definierten allgemeinen Formel (III) mit überschüssigem Hydrazin in alkoholischer Lösung unter Rückfluss erhitzt.
7. Verfahren gemäss Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass in ethanolischer Lösung während 2 bis 20 Stunden, vorzugsweise während 4 bis 10 Stunden, unter Rückfluss erhitzt wird.
8. Verfahren zur Herstellung von 3Amidinophenylalanin Derivaten der allgemeinen Formel (I) (1) oder ihrer mit Säuren gebildeten Salze, die entweder als L oder Dkonfigurierte Isomere vorliegen und in denen R1 die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der in Anspruch 1 definierten allgemeinen Formel (IIa) oder eine Verbindung der in Anspruch 6 definierten allgemeinen Formel (IIb), die als Lbzw. D Enantiomere, und als (E) oder (Z) Isomere oder (E/Z)Gemische vorliegen und in denen R'die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung hat, in Gegenwart von Pd/C in einer alkoholisch wässerigen Lösung mit Wasserstoff oder Ammoniumformiat reduziert.
9. Verfahren gemäss Anspruch 8, worin aber die Verbindung der in Anspruch 1 definierten allgemeinen Formel (IIa) oder der in Anspruch 6 definierten Formel (IIb) in Gegenwart von Pd/C in einer alkoholischen, mit Essigsäure oder Chlorwasserstoff versetzten Lösung unter einem Druck von 13 bar hydriert wird.
10. Variante des Verfahrens gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man die Verbindungen der allgemeinen Formel (IIa) oder (IIb) mit Acetanhydrid in Gegenwart von Salzsäure in die entsprechenden Acetoxyamidinoresp. AcetaminoamidinoDerivate überführt und diese in Gegenwart von Pd/C in einer alkoholischwässerigen Lösung mit Wasserstoff oder Ammoniumformiat reduziert.
11. Verfahren gemäss Anspruch 10, worin aber die Acetoxyamidinoresp. AcetaminoamidinoDerivate in Gegenwart von Pd/C in einer alkoholischen, mit Essigsäure oder Chlorwasserstoff versetzten Lösung unter einem Druck von 13 bar hydriert werden.
12. Verfahren gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführung der Verbindungen der Formel (IIa) oder (IIb) in die entsprechenden Acetoxyamidinoresp. Acetaminoamidino Derivate bei einer Temperatur von 20 bis 60°C erfolgt.
13. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 8,10 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass in einer ethanolischwässerigen Lösung im Verhältnis von 1 : 1 bis 20 : 1, vorzugsweise im Verhältnis von 3 : 1 bis 10 : 1, insbesondere im Verhältnis von 5 : 1, reduziert wird.
14. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 8,10, 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass in Gegenwart von 1 bis 50%, vorzugsweise in Gegenwart von 5 bis 30%, Pd/C (ca. 10%) reduziert wird.
15. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 8,10 und 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Temperatur von 10 bis 50°C, vorzugsweise von 20 bis 30°C, reduziert wird.
16. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 8,10 und 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass mit einem mindestens vierfachen Überschuss an Ammoniumformiat reduziert wird.
17. Verbindungen der allgemeinen Formel (IIa) <BR> <BR> (IIa) als (L) oder (D) Enantiomere, und als (E) oder (Z)Isomere<BR> oder (E/Z) Gemische, und als freie Basen oder in Form ihrer mit Säuren gebildeten Salze, worin R1 die in Anspruch 1 erwähnte Bedeutung hat.
18. Verbindungen der allgemeinen Formel (IIb) <BR> <BR> (ilb) als (L) oder (D) Enantiomere, und als (E) oder (Z)Isomere<BR> oder (E/Z) Gemische, und als freie Basen oder in Form ihrer mit Säuren gebildeten Salze, worin R1 die in Anspruch 1 erwähnte Bedeutung hat.
19. Verbindungen gemäss Anspruch 17 bzw. Anspruch 18 der Formeln (IV) und (V) (IV) (V) als (L) oder (D) Enantiomere, und als (E)oder (Z)Isomere<BR> oder (E/Z) Gemische, und als freie Basen oder in Form ihrer mit Säuren gebildeten Salze.
Description:
Verfahren zur Herstellung von 3-Amidinophenylalanin-Derivaten Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von 3-Amidinophenylalanin-Derivaten unter Verbesserung der chemischen Gesamtausbeute sowie Erhöhung der Enantiomerenreinheit. Diese 3-Amidinophenylalanin-Derivate stellen eine Klasse von hochwirksamen Inhibitoren der Urokinase dar (WO 00/1758).

Die in WO 00/1758 beschriebenen Synthesemethoden zur Herstellung von Urokinase-Inhibitoren beinhalten eine Methode zur Umwandlung der Cyanfunktion von substituierten 3- Cyanophenylalanin-Derivaten in eine Amidinfunktion. Nachteilig ist dabei die durch eine mehrstufige Umwandlung der Nitrilfunktion in die Amidinofunktion verursachte ungenügende Ausbeute und die Verwendung von karzinogenen Reagenzien, wie Schwefelwasserstoff und Methyliodid, und die Freisetzung von Methylmercaptan als hochtoxisches Gas als Nebenprodukt. Dieses Verfahren ist mit einem höheren apparativen Aufwand und zusätzlichen Trennverfahren verbunden. Zusätzlich muss mit Racemisierung und damit geringerem enantiomeren Überschuss gerechnet werden.

In Tetrahedron 51,12047-68 (1995) (Schema 3) ist die Umwandlung einer para-ständigen Nitrilgruppe in eine Amidinofunktion mit Hydroxlamin-Hydrochlorid/Triethylamin und anschliessender Pd- katalytischer Hydrierung (10 bar/AcOH/50°C) beschrieben.

Allerdings sind die Reaktionsbedingungen so harsch, dass die chemische Ausbeute sowie die chemische Reinheit nicht befriedigen. Über die Enantiomerenreinheit werden keine Angaben gemacht.

In Tetrahedron Letters 40,7067-71 (1999) wird eine neue milde Methode zur Herstellung von aromatischen Amidinen aus Nitrilen beschrieben, welche gegenüber allen bis dannzumal bekannten Methoden Vorteile zeigen soll. Dabei wird die Reaktion mit Acetylcystein und Ammoniak bei Temperaturen von ca. 60°C vorgenommen. Der Nachteil dieser Methode liegt darin, dass vernünftige Ausbeuten nur mit a-Elektronen armen (= z- Elektronen ziehenden) Aromaten erzielt werden können.

Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass die Umwandlung der aromatischen 3-Cyanfunktion von substituierten Phenylalanin Derivaten der allgemeinen Formel (III) in die 3- Amidinofunktion entsprechender Verbindungen der allgemeinen Formel (I) mit Hydroxylamin und anschliessende Reduktion des Oxyamidins der allgemeinen Formel (IIa) mit Wasserstoff über Pd-C (10%) oder Reduktion des mit Acetanhydrid in situ hergestellten entsprechenden Acetyloxyamidins mit Ammoniumformiat über Pd-C (10%) unter milden Reaktionsbedingungen bewerkstelligt werden kann (siehe das nachstehende Schema 1). Dabei werden die Reaktionsprodukte unter einem minimen apparativen Aufwand in hoher chemischen Ausbeute und Reinheit sowie ohne Racemisierung erhalten.

Weiter ist in EP 0 739 886 A2 ein Verfahren zur Herstellung von 4-Amidrazono-phenylalanin Derivaten aus den entsprechenden Nitrilen beschrieben. Dabei wird das Nitril zunächst in das entsprechende Thioamid umgewandelt, welches über ein Thioimidoester-Derivat so aktiviert wird, dass es mit Hydrazin zum Hydrazonoamid (Amidrazon) reagiert.

Eine direkte Überführung der Nitrilgruppe in ein Amidrazon ist in J. Heterocyclic Chem. 26,1623 (1989) beschrieben. Dabei werden mit Cyano substituierte x-Elektronenmangel- Heteroaromaten (d. h. für einen nukleophilen Angriff begünstigte Cyanogruppen) mit Hydrazin während einiger Stunden gekocht, wobei das Amidrazon in mässigen Ausbeuten anfällt.

Überraschenderweise wurde nun weiterhin gefunden, dass sich auch ein nicht aktiviertes Nitril, das nicht an eine Elektronen ziehende Gruppe gebunden ist, unter ähnlichen Bedingungen mit Hydrazin umsetzen lässt. So können die Verbindungen der Formel (III) in guten Ausbeuten zu den Amidrazonen der Formel (IIb) umgesetzt werden (siehe Schema 1).

Überraschenderweise wurde auch gefunden, dass sich diese Amidrazone-analog zu den Amidoximen der Formel (IIa)-zu den Amidinen der Formel (I) reduzieren lassen (siehe Schema 1). Die direkte Überführung eines unsubstituierten Amidrazons zu einem unsubstituierten Amidin wurde bisher erst einmal beschrieben, nämlich bei Aza-Transfer Reaktionen zwischen Arylamidrazonen und Aryldiazoniumsalzen in Vestn. Slov. Kem.

Drus. (1980), 27 (3), 251-64.

Schema 1 (I) X = OH (lla) (111)<BR> X= NH2 (ilb) Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Umwandlung von 3-Cyan-phenylalanin-Derivaten der allgemeinen Formel (III) in 3-Amidinoderivate der allgemeinen Formel I, oder ihre mit Säuren gebildeten Salze, die entweder als L- oder als D-konfigurierte Verbindungen vorliegen und in denen (a) eine Gruppe der Formel darstellt, in welcher entweder p = 1 und r = 2 und R2 Benzyloxycarbonyl, Benzylaminocarbonyl oder 2- Thienylhydrazinocarbonyl sind oder p = 2 und r = 1 und R2 Ethoxycarbonyl, 2-Propyloxycarbonyl, 2- Propylaminocarbonyl, Methylaminocarbonyl oder Methyl sind ; oder (b) eine Gruppe der Formel darstellt, in welcher R3 Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Benzyloxycarbonyl, Dimethylaminocarbonyl, Acetyl oder Propionyl ist ; unter einem minimen apparativen Aufwand in hoher chemischen Ausbeute und Reinheit sowie ohne Racemisierung.

In einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens erfolgt die Umwandlung der Nitrilgruppe in die Amidinofunktion über die Amidoxim-Zwischenstufe der allgemeinen Formel (IIa) mittels Hydroxylamin-Hydrochlorid in Gegenwart von Natriumcarbonat in alkoholisch-wässeriger Lösung bei Rückflusstemperatur, zweckmässigerweise durch 2-bis 20- stündiges, vorzugsweise 4-bis 10-stündiges Kochen einer Verbindung der Formel (III) mit einem bis zu 5-fachen Überschuss an Hydroxylamin-Hydrochlorid/0.5-0. 6 Äquiv.

Natriumcarbonat in alkoholisch-wässeriger, vorzugsweise ethanolisch-wässeriger Lösung. Die Umsetzung des Nitrils (III) mit dem Hydroxylamin-Hydrochlorid kann aber auch in Gegenwart von Triethylamin in alkoholischer Lösung, mit oder ohne Zusatz eines weiteren organischen Lösungsmittels, wie Methylenchlorid, bei Raumtemperatur erfolgen.

Die anschliessende Reduktion der Amidoximfunktion erfolgt entweder mit Wasserstoffgas oder mit Ammoniumformiat (welches zweckmässigerweise in einem mindestens 4-fachen Überschuss eingesetzt wird), entweder direkt ausgehend vom unsubstituierten Amidoxim, oder über das mit Acetanhydrid in Gegenwart von Salzsäure, zweckmässigerweise bei 20 bis 60°C, in situ hergestellte acetylierte Amidoxim, in alkoholisch/wässeriger Lösung, vorzugsweise ethanolisch/wässeriger Lösung, zweckmässigerweise im Verhältnis von 1 : 1 bis 20 : 1, vorzugsweise 3 : 1 bis 10 : 1, idealerweise 5 : 1, in Gegenwart von Pd/C, zweckmässigerweise 1 bis 50%, vorzugsweise 5 bis 30 % Pd/C (ca. 10%), zweckmässigerweise bei Normaldruck und einer Temperatur zwischen 10 und 50°C, vorzugsweise zwischen 20 und 30°C, idealerweise bei Raumtemperatur. Die Reduktion kann aber auch durch Hydrierung in Gegenwart von Pd/C in einer alkoholischen, mit Essigsäure oder Chlorwasserstoff versetzten Lösung unter einem Druck von etwa 1-3 bar erfolgen.

In einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens erfolgt die Umwandlung von 3-Cyan-phenylalanin Derivaten der allgemeinen Formel (III) in 3-Amidinoderivate der allgemeinen Formel I über die Amidrazon-Zwischenstufe der allgemeinen Formel (IIb) durch Kochen, zweckmässigerweise 2- bis 20-stündiges, vorzugsweise 4-bis 10-stündiges Kochen, einer Verbindung der Formel (III) mit überschüssigem Hydrazin in alkoholischer, vorzugsweise ethanolischer Lösung. Die Reduktion der Amidrazon-Zwischenstufe (IIb) zum entsprechenden Amidin (I) erfolgt unter gleichen Bedingungen wie diejenige ausgehend vom Amidoxim (IIa).

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind die Verbindungen der in Schema 1 dargestellten allgemeinen Formel (II), insbesondere jene der nachstehenden Formeln (IV) und (V) (IV) (V) <BR> <BR> als (L) -oder (D) -Enantiomere, und als (E) -oder (Z)-Isomere<BR> oder (E/Z) -Gemische, und als freie Basen oder in Form ihrer mit Säuren gebildeten Salze.

In den nachfolgenden Ausführungsbeispielen werden die erfindungsgemäss verbesserten Syntheseverfahren und die Synthese neuer Zwischenprodukte näher erläutert, ohne aber die Erfindung einzuschränken.

Die Analyse der gemäss diesen Beispielen erhaltenen Eluate und Produkte wurde mit Proton-NMR, HPLC-Elektrospray-MS oder Elementaranalyse ausgeführt. Die Bestimmung der enantiomerischen Reinheit wurde mit an sich bekannten Verfahren mit der HPLC-Methode und chiralen analytischen Säulen bestimmt. Die Ausgangsverbindungen der allgemeinen Formel (III) und deren Herstellung sind bekannt (z. B. WO 00/17158) Beispiel 1 : (A) N-a-2,4, 6-Triisopropylphenylsulfonyl-3-oxamidino-(L)- phenylalanin-4-ethoxycarbonyl-piperazid 75.4 g (0.126 mol) N-a-2,4, 6-Triisopropylphenylsulfonyl-3- cyan- (L)-phenylalanin-4-ethoxycarbonyl-piperazid wurden in 1.5 L Ethanol gelöst, die Lösung mit 32.5 g (0.47 mol) Hydroxylamin-Hydrochlorid und mit einer Lösung von 25.4 g (0.24 mol) Na2CO3 in 0.5 L Wasser versetzt und 6 Std. unter Rückfluss erhitzt (80°C). Das nach Abdestillieren des Lösungsmittels erhaltene Rohprodukt wurde in 1.5 L Ethylacetat aufgenommen und mit Wasser (3X 0.5 L) extrahiert, mit ges.

NaCl gewaschen, über Na2SO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel abdestilliert. Ausbeute : 71.3 g (90%) (B) N-a-2,4, 6-Triisopropylphenylsulfonyl-3-amidino- (L)- phenylalanin-4-ethoxycarbonyl-piperazid-Hydrochlorid 71.3 g (0.113 mol) des unter (A) erhaltenen N-a-2,4, 6- Triisopropylphenylsulfonyl-3-oxamidino- (L)-phenylalanin-4- ethoxycarbonyl-piperazids wurden in 0.7 1 L Ethanol gelöst und die Lösung mit einer Suspension von 14.2 g 10% Palladiumkohle in 140 ml Wasser versetzt. Nach dem Einleiten von Wasserstoff bis zur Sättigung wurde bis zur vollständigen Umsetzung bei Normaldruck hydriert (ca. 5 Std). Die Suspension wurde über Celite filtriert, mit Ethanol/Wasser (9 : 1) gewaschen und das Lösungsmittel abdestilliert. Das erhaltene Rohprodukt wurde über Kieselgel 60 (Ethylacetat/2-Propanol, 8 : 2) gereinigt und anschliessend über Amberlite IRA-400 (Cl--Form) in 2- Propanol/Wasser (8 : 2) in das entsprechende Hydrochlorid überführt. Ausbeute : 65.4g (89%) ee-Wert : 99.9% der (L)-Form.

(C) N-a-2, 4, 6-Triisopropylphenylsulfonyl-3-amidino- (L)- phenylalanin-4-ethoxycarbonyl-piperazid-Hydrochlorid 71.3 g (0.113 mol) des unter (A) erhaltenen N-a-2, 4,6- Triisopropylphenylsulfonyl-3-oxamidino- (L)-phenylalanin-4- ethoxycarbonyl-piperazids wurden in 0.71 L Ethanol gelöst, die Lösung mit 45.6 g (0.46 mol) Essigsäureanhydrid versetzt und 10 Min. bei RT gerührt. Dann wurden 0.46 L 1 N HCl zugegeben und die dabei warm werdende Lösung während 10 Min. nachgerührt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurden 29 g (0.46 mol) Ammoniumformiat zugesetzt und 5 Min. gerührt. Nach Zugabe einer Suspension von 14.2 g 10% Pd/C in 140 ml Wasser wurde während 24 Std. bei RT gerührt. Nach HPLC-Kontrolle der Reaktionsvollständigkeit wurde die Suspension über Celite abfiltriert, mit einem 1 : 9 Wasser/Ethanol Gemisch gewaschen und das Lösungsmittel abdestilliert. Das Rohprodukt wurde in 1.5 L EtOAc aufgenommen und mit 3 Portionen von je 0.5 L 1N HC1, Wasser und ges. NaCl gewaschen und über Na2SO4 getrocknet.

Nach chromatographischer Reinigung über Kieselgel 60 mit (Ethylacetat/2-Propanol, 8 : 2) und anschliessender Ionenaustauschchromatographie über Amberlite IRA-400 (C1--Form) in 2-Propanol/Wasser (8 : 2) zur Ueberführung in das entsprechende Hydrochlorid wurde 62.5 g (85%) Produkt erhalten. ee-Wert : 99. 9% der (L)-Form.

Beispiel 2 : (A) N-a-2, 4, 6-Triisopropylphenylsulfonyl-(L)-3-oxamidino- phenylalanyl-nipecotinsäure-benzylamid 2.3 g (3.6 mmol) Na-2, 4, 6-Triisopropylphenylsulfonyl- (L)-3- cyan-phenylalanyl-nipecotinsäure-benzylamid wurden in 45 ml Ethanol gelöst, die Lösung mit 0.94 g (13.6 mmol) Hydroxylamin-Hydrochlorid und dann mit einer Lösung von 0.74 g (7 mmol) Na2CO3 in 15 ml Wasser versetzt und 6 Std. unter Rückfluss erhitzt (80°C). Das nach Abdestillieren des Lösungsmittels erhaltene Rohprodukt wurde in 100 ml Ethylacetat aufgenommen und mit Wasser (3X 30 ml) extrahiert, mit ges. NaCl gewaschen, über Na2SO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel abdestilliert. Ausbeute : 2.1 g (87%) (B) N-a-2,4, 6-Triisopropylphenylsulfonyl- (L)-3-amidino- phenylalanyl-nipecotinsäure-benzylamid-hydrochlorid 2.1 g (3.1 mmol) des unter (A) erhaltenen N-a-2, 4,6- Triisopropylphenylsulfonyl- (L)-3-oxamidino-phenylalanyl- nipecotinsäure-benzylamids wurden in 20 ml Ethanol gelöst und die Lösung mit einer Suspension von 0.4 g 10% Palladiumkohle in 5 ml Wasser versetzt. Nach Einleiten von Wasserstoff bis zur Sättigung wurde bis zur vollständigen Umsetzung bei Normaldruck hydriert (ca. 4 Std). Die Suspension wurde über Celite filtriert, mit Ethanol/Wasser (9 : 1) gewaschen und das Lösungsmittel abdestilliert. Das erhaltene Rohprodukt wurde über Kieselgel 60 (Ethylacetat/2-Propanol, 8 : 2) gereinigt und anschliessend über Amberlite IRA-400 (Cl--Form) in 2- Propanol/Wasser (8 : 2) in das entsprechende Hydrochlorid überführt. Ausbeute : 1.74 g (85%), ee-Wert : 99.7% der (L)-Form Beispiel 3 : (A) N-a-2,4, 6-Triisopropylphenylsulfonyl-3-amidrazono- (L)- phenylalanin-4-ethoxycarbonyl-piperazid 75.4 g (0.126 mol) N-a-2, 4,6-Triisopropylphenylsulfonyl-3- cyan- (L)-phenylalanin-4-ethoxycarbonyl-piperazid wurden in 1. 5L Ethanol gelöst, die Lösung mit 18.1 g (0.47 mol) einer 100%-igen Hydrazinhydrat-Lösung versetzt und 6 Std. unter Rückfluss erhitzt (80°C). Das nach Abdestillieren des Lösungsmittels erhaltene Rohprodukt wurde in 1.5 L Ethylacetat aufgenommen und mit Wasser (3X 0.5 L) extrahiert, mit ges.

NaCl gewaschen über Na2SO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel abdestilliert. Ausbeute : 65.7 g (83%).

B) N-a-2, 4, 6-Triisopropylphenylsulfonyl-3-amidino-(L)- phenylalanin-4-ethoxycarbonyl-piperazid-Hydrochlorid 65.5g (0.104 mol) des unter (A) erhaltenen N-a-2, 4,6- Triisopropylphenylsulfonyl-3-amidrazono- (L)-phenylalanin-4- ethoxycarbonyl-piperazids wurden in 0.66 L Ethanol gelöst und die Lösung mit einer Suspension von 13. 1g 10% Palladiumkohle in 130 ml Wasser versetzt. Nach Einleiten von Wasserstoffgas bis zur Sättigung wurde bis zur vollständigen Umsetzung bei Normaldruck hydriert (ca. 5 Std). Die Suspension wurde über Celite filtriert, mit Ethanol/Wasser (9 : 1) gewaschen und das Lösungsmittel abdestilliert. Das erhaltene Rohprodukt wurde über Kieselgel 60 (Ethylacetat/2-Propanol, 8 : 2) gereinigt und anschliessend über Amberlite IRA-400 (C1--Form) in 2- Propanol/Wasser (8 : 2) in das entsprechende Hydrochlorid überführt. Ausbeute : 54.1 g (80%), ee-Wert : 99. 8% der (L)- Form.