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Title:
METHOD FOR PRODUCING A DECORATIVE ELEMENT, WHICH HAS A FUNCTIONAL OPENING, FOR A MOTOR VEHICLE, AND DECORATIVE ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/156256
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a decorative element (1), which has a functional opening (19), for a motor vehicle and to a decorative element (1). According to the method, a decorative blank (2), which has a visible face (5) and an adhesive face (6), and an application material layer (4), which has an adhesive face (7) and a laminating face (8), are provided. The decorative blank (2) is then cut along a functional opening contour (20) by means of a cutting element (17, 18) of a cutting machine (13, 14), and a waste piece (26) produced therefrom is removed, whereby the functional opening (19) is formed. The application material layer (4) is applied onto the decorative blank (2) in that the adhesive face (7) of the application material layer (4) and the adhesive face (6) of the decorative blank (2) are adhered together by means of an adhesive layer (3). The functional opening (19) is then filled with a filling material (30) that reacts in order to produce a reacted state in which the filling material is at least partly translucent or at least partly transparent or completely transparent or opaque.

Inventors:
SCHLEMMER CHRISTIAN (DE)
PAINTNER LINDA (DE)
STRASSER WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/053010
Publication Date:
August 24, 2023
Filing Date:
February 07, 2023
Export Citation:
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Assignee:
DRAEXLMAIER LISA GMBH (DE)
International Classes:
B44C3/10; B29C33/00
Domestic Patent References:
WO2019234023A12019-12-12
Foreign References:
DE102015101012A12016-07-28
US20200164795A12020-05-28
DE102019135217A12021-06-24
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE Verfahren zum Herstellen eines eine Funktionsöffnung (19) aufweisenden Dekorelements (1) für ein Kraftfahrzeug, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:

- Bereitstellen eines Dekorzuschnitts (2), der eine Sichtseite (5) und eine Klebeseite (6) aufweist, und einer Applizierungsmaterialschicht (4), die eine Klebeseite (7) und eine Kaschierseite (8) aufweist;

- Durchschneiden des Dekorzuschnitts (2) entlang einer Funktionsöffnungskontur (20) mittels eines Schneidelements (17, 18) einer Schneidemaschine (13, 14), und Entfernen eines dadurch entstandenen Abfallstücks (26), wodurch die Funktionsöffnung (19) gebildet wird;

- Vor oder nach dem Durchschneiden des Dekorzuschnitts (2): Anbringen der Applizierungsmaterialschicht (4) an den Dekorzuschnitt (2), indem die Klebeseite (7) der Applizierungsmaterialschicht (4) und die Klebeseite (6) des Dekorzuschnitts (2) mittels einer Klebstoffschicht (3) miteinander verklebt werden;

- Befüllen der Funktionsöffnung (19) mit einem Befüllmaterial (30), das in einen ausreagierten Zustand reagiert, in welchem es

- zumindest teilweise transluzent ist oder

- zumindest teilweise transparent ist oder

- vollständig transparent ist oder

- lichtundurchlässig ist. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Durchschneiden des Dekorzuschnitts (2) auf dessen Sichtseite (5) eine Schneidhilfsschicht (9) aufgebracht wird, die zerstörungsfrei von der Sichtseite (5) ablösbar ist. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchschneiden des Dekorzuschnitts (2) mittels Laserscheidens erfolgt. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (17, 18) zum Durchschneiden des Dekorzuschnitts (2) auf die Klebeseite (6) desselben auftrifft, und in Richtung hin zur Sichtseite (5) des Dekorzuschnitts (2) einschneidet, wobei der Dekorzuschnitt (2) vollständig durchschnitten wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (17, 18) in einem ersten Funktionsöffnungskonturabschnitt (22) parallel zu einer Flächennormale (23) der Klebeseite (6) auf die Klebeseite (6) des Dekorzuschnitts (2) auftrifft. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (17, 18) in einem zweiten Funktionsöffnungskonturabschnitt (24) schräg zu einer Flächennormale (23) der Klebeseite (6) auf die Klebeseite (6) des Dekorzuschnitts (2) auftrifft. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Funktionsöffnung (19) erzeugt wird, die eine durchströmbare und/oder durchschallbare Öffnung (34) bildet, indem mittels des Schneidelements (17, 18) entlang einer zweiten Funktionsöffnungskontur (24) der Dekorzuschnitts (2) durchschnitten wird, und das dadurch entstandene Abfallstück (26) entfernt wird, wobei beim Befüllen der Funktionsöffnung (19) mit dem Befüllmaterial (30) die durchströmbare und/oder durchschallbare Öffnung (34) höchstens teilweise mit dem Befüllmaterial (30) befüllt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass für das Schneiden eine Schneidtiefe (21) so vorgegeben wird, dass das Schneidelement (17, 18) zwar den Dekorzuschnitt (2) vollständig durchschneidet, die Schneidhilfsschicht (9) aber nicht vollständig durchschnitten wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dekorzuschnitt (2) aus zwei voneinander separaten Dekorzuschnittteilen (44, 45) gebildet wird, die gemeinsam und unter Ausbildung einer Kantenöffnung (46) zwischeneinander, mit der Applizierungsmaterialschicht (4) verklebt werden, wobei durch die Kantenöffnung (46) eine weitere Funktionsöffnung (19) gebildet wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidhilfsschicht (9) von der Sichtseite (5) des Dekorzuschnitts (2) zerstörungsfrei abgelöst wird, wodurch das durch das Schneiden entstandene und mit der Schneidhilfsschicht (9) verklebte Abfallstück (26) entfernt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Klebeseite (6) des Dekorzuschnitts (2) ein schmales Kanalelement (28) gebildet wird, indem von der Klebeseite (6) des Dekorzuschnitts (2) Material des Dekorzuschnitts (2) abgetragen wird, ohne dabei die Sichtseite (5) zu verletzten, wobei unter dem Ausbilden des Kanalelements (28) zwei oder mehr der folgenden Elemente des Dekorzuschnitts (2) fluidisch miteinander verbunden werden:

- die Funktionsöffnung (19),

- einer oder mehr von weiteren Funktionsöffnungen (19); wobei beim Befüllen der Funktionsöffnung (19) mit dem Befüllmaterial (30) das Kanalelement (28) mit dem Befüllmaterial (30) befüllt wird, wodurch die wenigstens zwei mittels des Kanalelements (28) fluidisch verbundenen Elemente des Dekorzuschnitts (2) mittels des Befüllmaterials (30) stoffschlüssig miteinander verbunden werden. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Befüllmaterial (30) zum Befüllen der Funktionsöffnung (19) in einem flüssigen Zustand bereitgestellt wird, sodass beim Befüllen der Funktionsöffnung (19) zwischen dem Dekorzuschnitt (2) und dem Befüllmaterial (30) eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt wird. 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Applizierungsmaterialschicht (4) und die Klebstoffschicht (3) jeweils fluiddurchlässig bereitgestellt werden, und das Befüllmaterial (30) von der Kaschierseite (8) der Applizierungsmaterialschicht (4) her in die Funktionsöffnung (19) eingebracht wird, indem die Klebstoffschicht (3) und die Applizierungsmaterialschicht (4) mit dem Befüllmaterial (30) übersättigt werden, sodass die Klebstoffschicht (3) und die Applizierungsmaterialschicht (4) von dem Befüllmaterial (30) in Richtung hin zur Sichtseite (5) des Dekorzuschnitts (2) durchströmt werden, wobei das Befüllmaterial (30) aufseiten der Klebeseite (7) der Applizierungsmaterialschicht (4) aus dieser austritt und infolgedessen in die Funktionsöffnung (19) eintritt.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffschicht (3) und die Applizierungsmaterialschicht (4) mit einer Öffnung (38) bereitgestellt werden, die mit der Funktionsöffnung (19) korrespondiert, und das Befüllmaterial (30) durch diese Öffnung (38) hindurch in die Funktionsöffnung (19) eingebracht wird.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zum Befüllen der Funktionsöffnung (19) mit dem Befüllmaterial (30) die Sichtseite (5) des die Funktionsöffnung (19) aufweisenden Dekorzuschnitts (2) und ein Abdichtelement (37) aneinander fixiert werden, derart, dass die Funktionsöffnung (19) mittels des Abdichtelements (37) an der Sichtseite (5) gegen ein Austreten von Befüllmaterial (30) auf die Sichtseite (5) fluidisch abgedichtet wird.

16. Verfahren nach Anspruch 2 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass als das Abdichtelement (34) die Schneidhilfsschicht (9) eingesetzt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Laserschneiden aus mehreren Schneidarbeitsgängen zusammengesetzt wird, die nacheinander oder einander zumindest teilweise zeitlich überdeckend ausgeführt wer- den. Dekorelement (1) für ein Kraftfahrzeug, wobei das Dekorelement (1) mittels eines Verfahrens hergestellt ist, das nach einem der vorstehenden Ansprüche ausgebildet ist und dadurch eine Funktionsöffnung (19) aufweist.

Description:
Lisa Dräxlmaier GmbH Landshuter Str. 100 D-84137 Vilsbiburg

VERFAHREN ZUM HERSTELLEN EINES EINE FUNKTIONSÖFFNUNG AUFWEISENDEN DEKORELEMENTS FÜR EIN KRAFTFAHRZEUG SOWIE DEKORELEMENT

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Dekorelements, das eine Funktionsöffnung oder mehr Funktionsöffnungen aufweist. Zudem betrifft die Erfindung ein solches Dekorelement, das mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt ist. Das Dekorelement ist insbesondere für einen Einsatz im Automotive-Bereich vorgesehen, zum Beispiel als Dekorelement in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Personenkraftwagens und/oder Lastkraftwagens. Mögliche Anwendungen eines solchen Dekorelements sind beispielsweise - insbesondere beleuchtete/beleuchtbare oder hinterleuch- tete/hinterleuchtbare - Symbole (Warnsymbole, Zustandsanzeiger etc.), Embleme (Wappen, Herstellersymbole, Logos, Fahrzeugmodell- und/oder -baureihenbezeichnungen etc.), funktionale Dekore (Innenraum- und/oder Ambientebeleuchtungen, Taster- und/oder Schalteroberflächen etc.), Nähte, Nahtimitationen (zum Beispiel Ziernähte, Funktionsnähte, Kreuznähte etc.).

Stand der Technik

Aus der DE 10 2019 135 217 A1 ist für den Innenraum eines Fahrzeugs ein Sicht-/Interieur- bauteil bekannt, das Oberflächenelement aufweist, das eine Oberseite und eine Unterseite aufweist und in einem sichtbaren Spektralbereich zumindest teilweise transparent ist. Das Sicht-/Interieurbauteil weist weiter eine Beleuchtungseinheit auf, mittels derer von der Unterseite her das Oberflächenelement mit Licht durchleuchtbar ist.

Heutzutage können weiche bzw. biegsame oder biegeschlaffe Dekorelemente, die eine Öffnung oder mehr Öffnungen und infolgedessen einen filigranen Steg oder mehr filigrane Stege aufweisen, nur unter Einsatz von besonders viel Aufwand so aneinander ausgerichtet und auf eine Trägerstruktur aufkaschiert werden, dass sich eine hohe Kaschierungsqualität ergibt. Denn herkömmliche Dekorelemente bzw. Dekorelemente, die mittels herkömmlicher Verfahren hergestellt wurde/werden, neigen beim Aufkaschieren auf eine Trägerstruktur zu Faltenbildung und/oder zu einem Verziehen des Dekorelements, insbesondere im Bereich der entsprechenden Funktionsöffnung bzw. im Bereich der Stege zwischen den Funktionsöffnungen, vor allem, wenn diese Stege besonders filigran sind. Weiter gestaltet sich das Ausrichten von zwei über einen Spalt oder unmittelbar aneinanderstoßenden Dekorelementen besonders aufwändig, da eine gleichbleibend hohe Wiederhohlqualität nur schwierig zu erreichen ist. Daher wird oftmals auf besonders komplizierte, detailreiche Muster, die mittels der Öffnungen an dem Dekorelement dargestellt werden sollen, verzichtet. Ferner erfordert das Anbringen des Dekorelements an der Trägerstruktur bisher ein zeitintensives Positionieren und Fixieren des biegeschlaffen bzw. flexiblen und durch die Öffnung oder Öffnungen teilweise geöffneten Dekorelements oder mehrerer solcher Dekorelemente. Dies ist aber wenig effizient und führt in der Serienfertigung zu unerwünscht langen Taktzeiten für das Aufka- schieren des Dekorelements auf die Trägerstruktur. Durch das herkömmliche ein Sicht-/I nte- rieurbauteil werden diese Probleme nicht gelöst.

Beschreibung der Erfindung

Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Dekorelement mit mindestens einer besonders filigranen Funktionsöffnung bereitzustellen, das besonders einfach und effizient mit hoher Kaschierqualität auf ein Trägerbauteil aufkaschierbar und besonders stabil bzw. langlebig ist.

Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Werden hierin im Rahmen der Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens Merkmale, Vorteile und mögliche Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Dekorelements beschrieben, so sind diese als ebensolche anzusehen. Gleiches gilt analog umgekehrt. Weitere mögliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren offenbart.

Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Herstellen eines wenigstens Dekorelements vorgeschlagen, wobei das Dekorelement eine Funktionsöffnung oder mehr Funktionsöffnungen aufweist. Die jeweilige Funktionsöffnung kann dabei zum Beispiel als eine Licht- bzw. Beleuchtungsöffnung und/oder als eine durchströmbare oder durchschallbare Öffnung (zum Beispiel Tonöffnung) fungieren. Eine solche Lichtöffnung sowie eine solche eine durchströmbare oder durchschallbare Öffnung werden weiter unten näher beschrieben. Das Dekorele- ment ist für ein Kraftfahrzeug, etwa für einen Personenkraftwagen vorgesehen, insbesondere für einen Innenraum des Kraftfahrzeugs. Zum Herstellen kommt das erfindungsgemäße Verfahren zum Einsatz. Mit anderen Worten handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Dekorelement um ein Produkt, das mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt wurde/wird. Das Verfahren zum Herstellen des Dekorelements weist die im Folgenden näher erläuterten Schritte auf, die abweichend von der Beschreibungsreihenfolge in einer anderen Reihenfolge ablaufen können. Ferner können die Schritte sich einander zumindest teilweise zeitlich überschneiden bzw. zumindest teilweise gleichzeitig ablaufen. Anders ausgedrückt: Zunächst werden die einzelnen Schritte, die das Verfahren aufweist, dargelegt; deren Reihenfolge ergibt sich im Zusammenhang mit der Beschreibung der möglichen Ausgestaltungen. Gegebenenfalls unterscheidet sich die Reihenfolge der Schritte von möglicher Ausgestaltung zu möglicher Ausgestaltung. Insoweit geben in der Beschreibung verwendete Ordi- nalia der Schritte nicht zwingend eine Ablaufreihenfolge der Schritte an, sondern dienen vorrangig einer strukturierten Beschreibung.

In einem weiteren Schritt des Verfahrens werden zunächst ein Dekorzuschnitt und eine Ap- plizierungsmaterialschicht bereitgestellt. Der Dekorzuschnitt kann biegeschlaff, starr oder reversibel elastisch biegbar ausgebildet sein. Zudem kann der Dekorzuschnitt bereits vor dessen Bearbeitung mittels des hierin beschriebenen Verfahrens bereits Öffnungen, eine Perforation etc. aufweisen. Der Dekorzuschnitt weist eine Sichtseite und eine Klebeseite auf, wobei diese beiden Seiten über eine Materialstärke des Dekorzuschnitts voneinander beab- standet sind und deren Flächennormale einander entgegengesetzt sind. Bei dem Dekorzuschnitt handelt es sich insbesondere um Planware aus einer Textilie oder einem textilartigen Stoff, oder aus Leder und/oder Kunstleder. Ferner sind Foliengebilde oder starre Gebilde (beispielsweise Platten) aus diesen oder anderen Materialien denkbar, etwa aus TPO (Thermoplastisch Polyolefine) etc. Als Material für den Dekorzuschnitt kommen zudem natürliche, nachwachsende und/oder synthetische Lederersatzmaterialien (Apfelleder, Pilzleder, Euka- lyptusleder, Ananasleder etc.), heißverprägte oder nicht heißverprägte Textilien, Glas oder Glasimitate, metallische Materialien, Keramiken, Holz, Kunststoffe etc. infrage. Zudem ist ein Materialgebilde aus einem Mischmaterial denkbar, das zum Beispiel eines oder mehr der vorgenannten Materialien aufweist. Kommen zwei oder mehr Dekorzuschnitte zum Einsatz, können diese von gleichem oder von unterschiedlichem Material sein. Das jeweilige Material kann transparent oder nichttransparent und/oder durchlässig oder nichtdurchlässig für akustische Wellen sein. Die Applizierungsmaterialschicht kann biegeschlaff, starr oder reversibel elastisch biegbar ausgebildet sein und weist eine Klebeseite und eine Kaschierseite auf, die über eine Materialstärke der Applizierungsmaterialschicht voneinander beabstandet sind und deren Flächennormale einander entgegengesetzt sind. Insbesondere handelt es sich bei der Applizierungsmaterialschicht um ein textiles Gebilde, ein Gewebe, ein Gewirke - insbesondere Abstandsgewirke -, ein Gestricke, ein Geflecht, ein Nähgewirk, ein Vlies eine Folie. Die Applizierungsmaterialschicht kann durchlässig für Licht sein, zumindest für solches Licht, das eine Wellenlänge von circa 380 nm (Nanometer) bis circa 780 nm aufweist und daher für einen Menschen mit physiologischem Sehapparat ohne weitere Hilfsmittel sichtbar ist. Anders ausgedrückt ist die Applizierungsmaterialschicht durchlässig für sichtbares Licht. Beispielsweise kann das Licht durch Maschen oder sonstige materialfreie Räume der Applizierungsmaterialschicht hindurchfiltern. Ferner kann vorgesehen sein, dass das Licht direkt durch ein Material - also beispielsweise direkt durch Fäden - der Applizierungsmaterialschicht hindurchfiltert, wobei dann die Applizierungsmaterialschicht aus einem zumindest teilweise transluzenten oder transparenten, insbesondere bildtreu transparenten Material hergestellt ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Applizierungsmaterialschicht zumindest bereichsweise so beschichtet werden, etwa mit einem Farbauftrag etc., dass sie an den beschichteten Stellen lichtundurchlässig bzw. lichtdicht ist. Darüber hinaus kann eine Farberscheinung der Applizierungsmaterialschicht mittels des Farbauftrags bedarfsgerecht angepasst werden.

Das Verfahren weist insbesondere einen weiteren Schritt auf, in dem der Dekorzuschnitt derart in eine Schneidemaschine fixiert wird, dass ein Bearbeiten des Dekorzuschnitts mittels der Schneidemaschine erfolgen kann. Der Dekorzuschnitt wird also in einem Bearbeitungsbereich der Schneidemaschinepositioniert und beispielsweise in die Schneidemaschine eingespannt, eingehängt, eingeklebt (zum Beispiel mittels eines Klebebands etc.), mittels eines Unterdruckerzeugers an ein Schneidbett bzw. an einen Schneidtisch der Schneidemaschine gesaugt etc. Der Dekorzuschnitt kann mit Vorspannung oder ohne Vorspannung in den Bearbeitungsbereich der Schneidemaschine fixiert werden. In diesem Zustand ist es ermöglicht, dass ein Schneidelement der Schneidemaschine in einen Materialkörper des Dekorzuschnitts eindringt bzw. einschneidet, wodurch der Dekorzuschnitt durch die Schneidemaschine bzw. dessen Schneidelement bearbeitet wird. Bei der Schneidemaschine handelt es sich insbesondere um eine computergesteuerte Schneidemaschine, etwa eine CNC-Schnei- demaschine. Als Schneidemaschine kann beispielsweise eine Laserschneidemaschine, insbesondere mit einem CO2- Lasererzeuger, vorgesehen sein. Demnach kann es sich bei dem Schneidelement der Schneidemaschine zum Beispiel um einen Laserstrahl handeln. Die La- serschneidemaschine weist als CNC-Laserschneidemaschine eine Vorrichtung zum elektronisch bzw. computergesteuert bahngeführten Laserschneiden auf. Hierfür kann der Laserstrahl mittels einer Roboteranlage geführt werden. Denkbar ist des Weiteren ein festes Laserfeld im Zusammenspiel mit einem Laserscanner bzw. einer Laserspiegeleinrichtung zum Lenken des Laserstrahls. Der Laserscanner kann alternativ oder zusätzlich mittels der Roboteranlage oder einer anderen Roboteranlage bewegt werden.

Jedenfalls wird der Dekorzuschnitt in einem weiteren Schritt des Verfahrens mittels der Schneidemaschine bearbeitet. Dazu wird mittels der Schneidemaschine in den Dekorzuschnitt eingeschnitten. Der Dekorzuschnitt wird entlang einer vorgegebenen oder vorgebbaren Funktionsöffnungskontur mittels der Schneidemaschine, das heißt mittels deren Schneidelement, eingeschnitten und insbesondere vollständig durchgeschnitten. Dabei kann der Dekorzuschnitt zunächst entlang der Funktionsöffnungskontur eingeschnitten und dann entlang der Funktionsöffnungskontur durchgeschnitten werden; mit anderen Worten kann ein mehrstufiger Schneideprozess bzw. Laserprozess eingesetzt werden, um den Dekorzuschnitt vollständig durchzuschneiden. Durch das Durchschneiden des Dekorzuschnitts entsteht ein Abfallstück, das zumindest einen Dekormaterialanteil aufweist. Nach dem Durchschneiden des Dekorzuschnitts wird das Abfallstück aus/von dem Dekorzuschnitt entfernt, wodurch eine erste Funktionsöffnung gebildet bzw. freigelegt wird. Das Abfallstück kann über die Sichtseite oder über die Klebeseite des Dekorzuschnitts abgezogen werden.

In einem weiteren Schritt des Verfahrens - vor dem Durchschneiden des Dekorzuschnitts mittels der Schneidemaschine - wird die Applizierungsmaterialschicht an den Dekorzuschnitt angebracht bzw. daran befestigt, indem die Klebeseite der Applizierungsmaterialschicht und die Klebeseite des Dekorzuschnitts mittels einer Klebstoffschicht - zumindest zeitweise und/oder nur im Schneidbereich - miteinander verklebt werden. Das bedeutet, dass über den Dekorzuschnitt, die Applizierungsmaterialschicht und eine eventuelle Schneidhilfsschicht hinaus die Klebstoffschicht oder ein Klebstoff bereitgestellt wird (zum Beispiel beim Bereitstellen des Dekorzuschnitts bzw. der Schneidhilfsschicht oder in einem weiteren Schritt des Verfahrens), der beim Verbinden des Dekorzuschnitts mit der Applizierungsmaterialschicht die Klebstoffschicht zwischen dem Dekorzuschnitt und der Applizierungsmaterialschicht bildet. Der Dekorzuschnitt und die Applizierungsmaterialschicht werden also stoffschlüssig miteinander verbunden. Das Verbinden der Applizierungsmaterialschicht mit dem Dekorzuschnitt erfolgt insbesondere, nachdem mittels der Schneidemaschine die Funktionsöff- nung(en) hergestellt wurde(n). Das Einschneiden in den Dekorzuschnitt mittels der Schneidemaschine kann also zum einen erfolgen, wenn die Applizierungsmaterialschicht und der Dekorzuschnitt noch nicht miteinander verbunden sind. Mit anderen Worten ist es eine Möglichkeit, zuerst den Dekorzuschnitt mittels der Schneidemaschine zu bearbeiten, insbesondere das Abfallstück aus dem Dekorzuschnitt herauszuschneiden, wenn (noch) kein Verbund aus der Applizierungsmaterialschicht und dem Dekorzuschnitt gebildet ist. In diesem Fall wird die Applizierungsmaterialschicht erst danach mit dem Dekorzuschnitt verbunden.

Alternativ kann in den Dekorzuschnitt mittels der Schneidemaschine eingeschnitten werden, wenn der Dekorzuschnitt und die Applizierungsmaterialschicht bereits miteinander verbunden sind. Mit anderen Worten ist es eine weitere/andere Möglichkeit, den Dekorzuschnitt mittels der Schneidemaschine erst dann zu bearbeiten, wenn der Verbund aus der Applizierungsmaterialschicht und dem Dekorzuschnitt gebildet ist. Es wird also das Abfallstück (das in diesem Fall Applizierungsmaterial und Dekormaterial aufweist) aus dem Verbund herausgeschnitten. Zum Beispiel wird in den Dekorzuschnitt eingeschnitten, indem die Applizierungsmaterialschicht mittels der Schneidemaschine durchschnitten wird. Dies kann in einem mehrstufigen Schneideprozess erfolgen.

Das Material des Dekorzuschnitts kann an der Klebeseite eine unebene Topografie ausweisen, etwa mit Bergen und Tälern. Dabei kann bestimmungsgemäß das Aufbringen oder Aufträgen des Klebstoffs so gesteuert werden, dass nur Berge mit dem Klebstoff beschichtet werden. Alternativ kann das Aufträgen des Klebstoffs so gesteuert werden, dass sowohl die Berge als auch die Täler mit dem Klebstoff beschichtet werden. Bei einem porösen Material des Dekorzuschnitts kann der Kleber zumindest teilweise in das Material eindiffundieren oder eingesaugt werden. Als Klebstoff kann insbesondere ein Kaschierklebstoff eingesetzt werden, mittels dessen das fertig hergestellte Dekorelement auf die Trägerstruktur aufkaschiert wird.

Zum Durchschneiden des Dekorzuschnitts mittels der Schneidemaschine wird die Applizierungsmaterialschicht durchschnitten wird, sofern diese vor dem Schneidevorgang (siehe Beschreibung zum dritten Verfahrensschritt) mit dem Dekorzuschnitt verbunden wurde. In diesem Fall kann das Abfallstück einen entsprechenden Anteil der Applizierungsmaterialschicht aufweisen. Die Funktionsöffnung wird teilweise oder vollständig mit einem Befüllmaterial (etwa einem Polymer, einem Hotmelt, einer Dispersion etc.) befüllt. Wird die erste Funktionsöffnung als eine Lichtöffnung (die auch Beleuchtungsöffnung oder Hinterleuchtungsöffnung genannt werden kann)ausgebildet, wird - vor, während oder nach dem Anbringen der Applizierungsmate- rialschicht an dem Dekorzuschnitt - die erste Funktionsöffnung mit dem Befüllmaterial befüllt. Das Befüllmaterial ist im ausreagierten Zustand zum Beispiel transluzent, das heißt durchlässig für sichtbares Licht. Somit wird aus der ersten Funktionsöffnung eine Lichtöffnung gebildet, indem sie mit dem Befüllmaterial befüllt wird, das in einen ausreagierten bzw. ausgehärteten Zustand reagiert, in welchem es zumindest teilweise transluzent oder zumindest teilweise transparent, insbesondere bildtreu transparent, ist. Dabei kann das Befüllmaterial beispielsweise eine milchige Erscheinung haben, ähnlich wie Milchglas. Es ist des Weiteren denkbar, dass das Befüllmaterial unter dem Ausreagieren zumindest an der Sichtseite eine lichtstreuende Oberflächenstruktur bildet. Hierdurch ergibt sich bei einem Durchleuchten des Befüllmaterials in erwünschter Weise ein diffus verteiltes Licht, das aus dem Befüllmaterial austritt. Alternativ ist es denkbar, dass das Befüllmaterial im ausreagierten Zustand vollständig transparent, insbesondere bildtreu transparent ist.

Wird die erste Funktionsöffnung als eine durchströmbare oder durchschallbare Öffnung, etwa als eine Tonöffnung, ausgebildet, wird sie mit dem Befüllmaterial höchstens teilweise mit dem Befüllmaterial befüllt. In diesem Fall kann das Befüllmaterial derart gewählt werden, dass es in den ausreagierten Zustand reagiert, in dem das Befüllmaterial lichtundurchlässig oder lichtdicht ist. Somit wird aus der ersten Funktionsöffnung eine durchströmbare oder durchschallbare Öffnung gebildet, indem sie höchstens teilweise mit dem Befüllmaterial befüllt wird, das in einen ausreagierten bzw. ausgehärteten Zustand reagiert, in welchem es lichtundurchlässig oder lichtdicht ist.

Jedenfalls kann vorgesehen sein, dass das Befüllmaterial biegeschlaff, starr oder reversibel elastisch biegbar ist und vor dem Einbringen in die Funktionsöffnung unter Nutzung von spanlosen und/oder spanenden Fertigungsverfahren in eine Form gebracht wurde, die mit der Form der Funktionsöffnung korrespondiert. Ferner ist es denkbar, dass das Befüllmaterial in einen flüssigen oder zumindest pastösen Zustand gebracht wird und dann in die Funktionsöffnung eingebracht wird, um innerhalb der Funktionsöffnung auszuhärten. Das Befüllmaterial kann ferner als ein Beschichtungsmaterial zum Beschichten der Kaschierseite der Applizierungsmaterialschicht dienen. Zum Befüllen kann das Befüllmaterial zum Beispiel mittels einer Transferwalzenvorrichtung auf die Kaschierseite der Applizierungsmaterialschicht aufgewalzt werden. Dabei wird zum einen die Funktionsöffnung mit dem Befüllmaterial be- füllt, da es in die Funktionsöffnung hineinläuft, insbesondere, wenn das Befüllmaterial in flüs- sigem/pastösen auf die Kaschierseite aufgebracht wird. Zum anderen wird die Kaschierseite der Applizierungsmaterialschicht durch das Aufwalzen des Befüllmaterials auch abseits der Funktionsöffnung mit dem Befüllmaterial beschichtet.

Generell kann das Befüllmaterial wenigstens Klebeeigenschaften eines Klebstoffs aufweisen oder ein Klebstoff sein. Demnach kann das Befüllmaterial ferner dazu eingesetzt werden, eine Endverklebung zwischen der Applizierungsmaterialschicht und dem Dekorzuschnitt zu erzeugen.

Es ist ferner denkbar, dass zwischen dem Dekorzuschnitt und der Applizierungsmaterialschicht zunächst eine Vorverklebung appliziert wird, die im Vergleich mit einer Endverklebung weniger stark klebend ausgebildet ist. Zum Beispiel können der Dekorzuschnitt und die Applizierungsmaterialschicht zunächst mittels einer ersten Komponente eines Zweikomponentenklebstoffs aneinander fixiert werden. Auf diese Weise lässt sich das Abfallstück besonders einfach abziehen, insbesondere mitsamt eines am Abfallstück anhaftenden Anteils der ersten Klebstoffkom ponente. Dabei kann eine entsprechende Temperierung des abzuziehenden Abfallstücks und/oder des daran anhaftenden Klebstoffkomponentenanteils das leichte Abziehen unterstützen. Für die Endverklebung wird ein weiterer Klebstoff oder eine zweite Komponente des Zweikomponentenklebstoffs zwischen den Dekorzuschnitt und die Applizierungsmaterialschicht gebracht, etwa in dem die zweite Klebstoffkomponente bzw. der weitere Klebstoff von der Kaschierseite der Applizierungsmaterialschicht diese durchdringt. Ein solcher Vorgang wird weiter unten im Zusammenhang mit dem Befüllmaterial beschrieben. Zudem kann vorgesehen sein, der weitere Klebstoff bzw. die zweite Klebstoffkomponente in eine oder mehr Funktionsöffnungen einfließt. Demnach kann es sich bei der zweiten Klebstoffkomponente bzw. bei dem weiteren Klebstoff um das Befüllmaterial oder um eine Komponente des Befüllmaterials handeln.

Alternativ oder zusätzlich besteht kann das Abfallstück besonders leicht oder noch leichter abgezogen werden, indem es (mit oder ohne daran anhaftendem Anteil des Klebstoffs) vor einer Endverfestigung des Klebstoffs, das heißt zum Beispiel bevor der Klebstoff vollständig ausreagiert ist, abgezogen wird. Darüber hinaus kann die Klebeseite des Dekorzuschnitts vor dem Aufbringen des Klebstoffs auf den Dekorzuschnitt bzw. vor einem In-Verbindung-Bringen mit dem auf der Applizie- rungsmaterialschicht aufgebrachten Klebstoff mit einem Polymer beschichtet werden. Dies bringt den Vorteil, dass beispielsweise ein Faserausriss im Funktionsöffnungsbereich beim Entfernen des Abfallstücks verhindert, wenigstens aber reduziert wird. Ferner wird durch die Polymerbeschichtung ein störungsfreies Befüllen der Funktionsöffnung mit dem Befüllmate- rial unterstützt, sodass bei dem fertigen Dekorelement ein störungsfreier Lichtaustritt gewährleistet ist.

Nachdem das Dekorelement gemäß dem vorstehenden Verfahren bzw. einer oder mehr der im Folgenden beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens hergestellt worden ist, kann/können eine weitere Öffnung oder mehr weitere Öffnungen in das Dekorelement ausgebildet werden, die zum Beispiel als Akustiköffnung und/oder als Belüftungsöffnung fungieren kann/können.

Mittels dieses Verfahrens lässt sich das Dekorelement zum einen besonders effizient herstellen. Zum anderen ist das mittels des Verfahrens hergestellte Dekorelement besonders kaschierfreundlich und lässt sich infolgedessen besonders genau, insbesondere ohne Verzug und ohne Faltenbildung auf die Trägerstruktur aufkaschieren. Bei der Trägerstruktur handelt es sich insbesondere um einen Spritzgussträger, welcher mit einer Schicht aus einer Weichkomponente (zum Beispiel einem Textil, einem Abstandsgewirke, einem Schaum etc., wobei es sich nicht um die Applizierungsmaterialschicht handelt) beschichtet ist oder zumindest teilweise aus dieser besteht. Auf diese Schicht kann das Dekorelement mittels Weichkaschierens besonders einfach aufkaschiert werden. Alternativ kann die Trägerstruktur formstabil ausgebildet sein oder zumindest eine formstabile Oberfläche aufweisen. Auf die formstabile Trägerstruktur kann das Dekorelement mittels Hartkaschierens - das heißt ohne die Schicht aus der Weichkomponente - besonders einfach aufkaschiert werden.

Denn der Dekorzuschnitt wird durch die Applizierungsmaterialschicht beim Kaschieren stabilisiert, sodass die Funktionsöffnungen und eventuell zwischen den Funktionsöffnungen vorhandene Stege - auch wenn diese besonders filigran sind, etwa nur wenige Millimeter oder weniger als einen Millimeter breit sind - sich nicht in unerwünschter Weise verformen. Es ergibt sich eine besonders hohe Kaschierqualität, die innerhalb einer Herstellungsserie in vorteilhafter Weise auf konstant hohem Niveau gehalten werden kann. Auf ein zeitintensives Positionieren des Dekorelement auf der Trägerstruktur und Beheben von unerwünschten Verformungen/Falten beim Aufkaschieren des Dekorelements kann in vorteilhafter weise verzichtet werden. So sind komplizierte bzw. aufwändige Designs möglich, die sich in günstiger Weise herstellen lassen. Durch das maschinelle (insbesondere computergesteuerte) Schneiden mittels der Schneidemaschine ergibt sich ferner eine besonders hohe Reproduziergenauigkeit und dadurch weniger Ausschuss, was zu einer besonders ressourcenschonenden Fertigung des Dekorelements führt.

In weiterer Ausführungsform des Verfahrens wird aus dem Dekorzuschnitt und einer Schneidhilfsschicht ein Verbund hergestellt, indem die Schneidhilfsschicht - beispielsweise mittels einer Hilfsklebeschicht - auf die Sichtseite des Dekorzuschnitts geklebt wird. Bei der Schneidhilfsschicht kann es sich ferner um eine Schutzlackschicht handeln, sodass zum Aufbringen der Schneidhilfsschicht die Sichtseite des Dekorzuschnitts mit dem Schutzlack beschichtet, zum Beispiel besprüht wird. Des Weiteren ist als Schneidhilfsschicht eine Folie denkbar, die auf die Sichtseite des Dekorzuschnitts aufgelegt wird. Die Hilfsklebeschicht kann als Bestandteil der Schneidhilfsschicht ausgebildet sein.

Das bedeutet, dass über den Dekorzuschnitt und die Applizierungsmaterialschicht hinaus die Schneidhilfsschicht bereitgestellt wird (zum Beispiel im ersten Schritt oder in einem anderen Schritt des Verfahrens). Beim Herstellen des Verbundes werden also der Dekorzuschnitt und die Schneidhilfsschicht stoffschlüssig miteinander verbunden. Dabei sind der Dekorzuschnitt und/oder die Schneidhilfsschicht und/oder die Hilfsklebeschicht derart ausgebildet, dass die stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Dekorzuschnitt und der Schneidhilfsschicht lösbar ist, ohne dass beim Ablösen der Schneidhilfsschicht die Sichtseite des Dekorzuschnitts beschädigt wird. Anders ausgedrückt: Die Schneidhilfsschicht, die auf die Sichtseite aufgeklebt wurde, ist zerstörungsfrei von der Sichtseite ablösbar. Bei der Schneidhilfsschicht handelt es sich insbesondere um eine Folie.

Die Schneidhilfsschicht wird vor dem Durchschneiden des Dekorzuschnitts, insbesondere vor dem Fixieren des Dekorzuschnitts in die Schneidemaschine, mit dem Dekorzuschnitt verklebt. Das bedeutet, dass die Schritte, die bis hierher sich allein auf den Dekorzuschnitt beziehen, analog für den den Dekorzuschnitt und die Schneidhilfsschicht aufweisenden Verbund gelten. So wird beispielsweise der Verbund, der aus dem Dekorzuschnitt und der Schneidhilfsschicht gebildet wurde, in dem Bearbeitungsbereich der Schneidemaschine fixiert. Beim Durchschneiden des Dekorzuschnitts trifft das Schneidelement zum Beispiel auf die Klebeseite des im Verbund mit der Schneidhilfsschicht verbundenen Dekorzuschnitts auf und durchschneidet diesen vollständig. Dabei kann mittels des Schneidelements die auf die Sichtseite des Dekorzuschnitts aufgeklebte Schneidhilfsschicht angeritzt und/oder vollständig durchschnitten werden.

Durch die auf die Sichtseite aufgeklebte Schneidhilfsschicht wird die Sichtseite beim Positionieren und Fixieren in den Bearbeitungsbereich der Schneidemaschine vor mechanischen Beschädigungen geschützt.

In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt das Durchschneiden des Dekorzuschnitts bzw. das Bearbeiten des Verbunds mittels Laserschneidens, das heißt mittels einer Laserschneidemaschine. Demnach handelt es sich bei dem Schneidelement um einen Laserstrahl. Beim Bearbeiten des den Dekorzuschnitt und die Schneidhilfsschicht aufweisenden Verbunds oder des Dekorzuschnitts allein mittels der Laserschneidemaschine kann lediglich der Dekorzuschnitt eingeschnitten oder durchgeschnitten werden. Weiter ist es denkbar, dass unter dem Schneiden des Verbunds mittels der Laserschneidemaschine weitere Schichten des Verbunds ein- oder durchgeschnitten werden, zum Beispiel Schneidhilfsschicht. Erfolgt das Schneiden oder ein weiteres Schneiden, wenn die Applizierungsmaterial- schicht und der Dekorzuschnitt bereits miteinander verklebt sind, kann vorgesehen sein, dass mittels der Schneidemaschine, insbesondere Laserschneidemaschine, die Klebstoffschicht und/oder die Applizierungsmaterialschicht durchschnitten werden/wird. Jedenfalls kann das Laserschneiden einstufig oder mehrstufig erfolgen.

Durch das maschinelle Laserschneiden mittels der Laserschneidemaschine ist dem Gedanken an eine besonders hohe Reproduziergenauigkeit und folglich an eine besonders ressourcenschonende Fertigung des Dekorelements in besonderem Maße Rechnung getragen. Ferner können besonders filigrane Designs bzw. Muster geschaffen werden, insbesondere solche, bei denen ein inneres Musterteilstück des Dekorzuschnitts von einem Materialausbruch umringt sind und sich an den Materialausbruch ein äußeres Musterteilstück aus dem Material des Dekorzuschnitts anschließt. Indem dieses Muster direkt mittels der Laserschneidemaschine geschnitten wird, wobei der Verbund sandwichartig aufgebaut ist, ist von Dekorelement zu Dekorelement eine immer gleiche positionelle Lage des inneren Musterstücks gewährleistet. Im Vergleich zu einem anderen Schneid- oder Stanzverfahren zum Bilden einer Öffnung in einem Dekorzuschnitt hat das Laserschneiden noch weitere Vorteile: So ist der Dekorzuschnitt mechanischen Belastungen, die beim mechanischen Schneiden oder Stanzen, aufgrund eines Klingenkörpers bzw. Stanzkörpers, der durch den Dekorzuschnitt getrieben wird, nicht unterworfen. Dadurch wird der Dekorzuschnitt nicht in unerwünschtem Maße verformt. Insbesondere beim Stanzen kommt es also zu einer Materialverdrängung, und mit steigendem Verschleiß des Stanzkörpers nimmt diese Materialverdrängung - und infolgedessen die unerwünschte Verformung - zu; die mittels Stanzens ausgebildeten Öffnungen werden größer als erwartet, deren Öffnungsränder rissiger, geometrisch ungenauer.

Bei dem Verfahren ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen, dass das Schneidelement zum Bearbeiten des Dekorzuschnitts auf dessen Klebeseite auftrifft und in Richtung hin zur Sichtseite des Dekorzuschnitts einschneidet, wobei der Dekorzuschnitt vollständig durchschnitten wird. Indem zum Herstellen des Dekorelements in die Klebeseite des Dekorzuschnitts eingeschnitten wird, ergibt sich - insbesondere bei Einsatz des Laserschneidens - eine besonders hohe Kantenqualität entlang der Funktionsöffnungskontur. Ferner kann die Sichtseite des Dekorzuschnitts durch die darauf angebrachte Schneidhilfsschicht beim Schneiden, insbesondere Laserschneiden, geschützt werden. Da - wie bereits weiter oben dargelegt - der Dekorzuschnitt und die Applizierungsmaterialschicht bereits vor dem Durchschneiden des Dekorzuschnitts miteinander verbunden sein können, durchdringt das Schneidelement, insbesondere der Laserschneidstrahl, in diesem Fall zum Durchschneiden des Dekorzuschnitts die Applizierungsmaterialschicht.

Es ergibt sich gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens eine besonders akkurat geschnittene Kante der Funktionsöffnung entlang deren Funktionsöffnungskontur, wenn das Schneidelement zumindest in einem ersten Funktionsöffnungskonturabschnitt oder entlang der gesamten Funktionsöffnungskontur parallel zu einer Flächennormale der Sichtseite auf die Klebeseite des Dekorzuschnitts auftrifft. Bei der Flächennormale handelt es sich um einen (imaginären, mathematisch-geometrischen) Vektor, der senkrecht zur Klebeseite verläuft. Mit anderen Worten trifft das Schneidelement, beispielsweise der Laserstrahl, zumindest entlang des ersten Funktionsöffnungsabschnitts senkrecht auf die Klebeseite des Dekorzuschnitts auf und schneidet so senkrecht in den Dekorzuschnitt und gegebenenfalls in weitere Schichten des Verbunds ein.

Eine besonders breit gefächerte Vielfalt an möglichen Gestalten der Funktionsöffnungen ergibt sich, wenn - wie eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens vorsieht - das Schneidelement zumindest in einem zweiten Funktionsöffnungskonturabschnitt oder entlang der gesamten Funktionsöffnungskontur schräg zur Flächennormale der Klebeseite auf die Klebeseite des Dekorzuschnitts auftrifft. Anders ausgedrückt trifft das Schneidelement, beispiels- weise der Laserstrahl, zumindest entlang des zweiten Funktionsöffnungsabschnitts schräg auf die Klebeseite des Dekorzuschnitts auf und schneidet so schräg in den Dekorzuschnitt und gegebenenfalls in weitere Schichten des Verbunds ein. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel Funktionsöffnungen erzeugen, die aufseiten der Sichtseite des Dekorzuschnitts eine Öffnungsfläche aufweisen, die größer ist als aufseiten der Klebeseite des Dekorzuschnitts bzw. Dekorelements. Fungiert eine solche Funktionsöffnung als Lichtöffnung, kann das Be- füllmaterial dann als ein Lichtsammelelement oder Prismaelement dienen. In diesem Fall lassen sich besonders vielseitig Lichteffekte/Lichtfarben mischen, um ein gewünschtes Leuchten aus der Funktions- bzw. Lichtöffnung heraus zu ermöglichen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens kann eine weitere (zweite) Funktionsöffnung erzeugt werden, die eine durchströmbare oder durchschallbare Öffnung bildet, indem mittels des Schneidelements entlang einer zweiten vorgegebenen oder vorgebbaren Funktionsöffnungskontur der Dekorzuschnitts durchschnitten wird, und das dadurch entstandene Abfallstück entfernt wird. Diese weist - falls das Durchschneiden des Dekorelements ohne daran angeklebter Applizierungsmaterialschicht erfolgt - den entsprechenden Anteil des Dekormaterials auf. Fall das Durchschneiden des Dekorelements mit daran angeklebter Applizierungsmaterialschicht erfolgt, weist das Abfallstück ferner den entsprechenden Anteil der Applizierungsmaterialschicht auf. Dabei wird beim Befüllen der anderen, als Lichtöffnung fungierenden Funktionsöffnung mit dem Befüllmaterial die zweite Funktionsöffnung, also die durchströmbare oder durchschallbare Öffnung, höchstens teilweise mit dem Befüllmaterial befüllt. Mit anderen Worten: Die Öffnung wird gar nicht oder allenfalls teilweise mit dem Befüllmaterial befüllt, oder die Öffnung bleibt zumindest teilweise von einem Befüllen mit dem Befüllmaterial ausgespart. Das heißt, die durchströmbare oder durchschallbare Öffnung wird beim Herstellen des Dekorelements teilweise oder vollständig von dem Befüllmaterial freigehalten. Es kann vorgesehen sein, dass die durchströmbare oder durchschallbare Öffnung zunächst mit dem Befüllmaterial befüllt wird und danach zumindest ein Teil des die Öffnung zunächst ausfüllenden Befüllmaterials oder das Befüllmaterial vollständig aus der Öffnung wieder entfernt wird, damit diese durchströmbar oder durchschallbar wird. Dies kann beispielsweise mittels der Schneidemaschine und/oder einem anderen Werkzeug erfolgen, indem in das die entsprechende Öffnung befüllende Befüllmaterial eingeschnitten, eingebohrt etc. wird. Weist das Dekorelement die beispielsweise als Tonöffnung ausgebildete durchströmbare oder durchschallbare Öffnung auf, kann es in vorteilhafter Weise als Bespannung für einen Lautsprecher des Kraftfahrzeugs dienen, da Schallwellen, die durch den Lautsprecher erzeugt werden, besonders effizient durch die Tonöffnung hindurch in den Innenraum des Kraftfahrzeugs treten können. Somit kann das Dekorelement als Trennelement zwischen dem Innenraum und einem Einbauraum des Lautsprechers dienen, sodass der Lautsprecher ohne Funktionseinschränkung nicht ohne Weiteres von einem Insassen des Kraftfahrzeugs gesehen oder erkannt wird. Es kann des Weiteren vorgesehen sein, dass die erste Funktionsöffnung als eine durchströmbare oder durchschallbare Öffnung ausgebildet wird und/oder dass das Dekorelement generell nur eine einzige Funktionsöffnung aufweist, die als Tonöffnung oder als Lichtöffnung ausgebildet ist. Ferner kann das Dekorelement sowohl wenigstens eine als Lichtöffnung fungierende als auch wenigstens eine als Tonöffnung fungierende Funktionsöffnung aufweisen. Darüber hinaus kann das Dekorelement lediglich Tonöffnungen oder lediglich Lichtöffnungen umfassen. Das Dekorelement ist durch das hierin beschriebene Verfahren besonders effizient und bedarfsgerecht mit der entsprechenden Funktionsöffnung oder mit den entsprechenden Funktionsöffnungen herstellbar.

Für das Schneiden wird in weiterer Ausgestaltung des Verfahrens eine Schneidtiefe so vorgegeben, dass das Schneidelement zwar den Dekorzuschnitt vollständig durchschneidet, die Schneidhilfsschicht aber nicht vollständig durchschnitten wird, das heißt höchstens eingeschnitten wird. Insbesondere kann entlang der gesamten Funktionsöffnungskontur mittels des Schneidelements bzw. mittels des Laserstrahls lediglich der Dekorzuschnitt durchschnitten werden, die Schneidhilfsschicht wird aber nicht vollständig durchschnitten. In diesem Fall weist dann das Abfallstück lediglich den Dekormaterialanteil auf, sodass beim Entfernen/Ab- ziehen des Abfallstücks von dem Verbund lediglich Dekormaterial entfernt wird und die Schneidhilfsschicht und gegebenenfalls die Hilfsklebeschicht bestehen bleibt/bleiben. Alternativ dazu ist es denkbar, dass die Hilfsklebeschicht derart ausgebildet wurde, dass diese im Bereich der Funktionsöffnung mitsamt dem Dekormaterialanteil des Abfallstücks aus dem Verbund entfernt wird. Ferner kann (muss aber nicht) in diesem Fall - wenn entlang der gesamten Funktionsöffnungskontur lediglich der Dekorzuschnitt durchschnitten wird - vorgesehen sein, dass auf ein weiteres Schneiden von weiteren Schichten des Verbunds verzichtet wird. Es ergibt sich ein besonders stabiles Dekorelement und eine besonders stabile Funktionsöffnung, insbesondere Lichtöffnung. Denn sobald der Dekorzuschnitt mit der Applizie- rungsmaterialschicht verklebt ist, wird er durch die Applizierungsmaterialschicht gestützt bzw. gehalten. Das Durchleuchten der Lichtöffnung erfolgt dann durch die lichtdurchlässige Applizierungsmaterialschicht und - falls auf der Applizierungsmaterialschicht Klebstoff der Klebstoffschicht ist - durch die Klebstoffschicht hindurch. Denn generell ist bei dem Verfahren insbesondere vorgesehen, dass der zum Einsatz kommende Klebstoff, der die Klebstoff- schicht bildet, zumindest im ausreagierten Zustand durchlässig für sichtbares Licht ist, das heißt transluzent oder transparent, insbesondere bildtreu transparent ist.

Der Dekorzuschnitt kann gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens bereitgestellt werden, indem er aus zumindest zwei voneinander separaten Dekorzuschnittteilen gebildet wird. Dabei werden die beiden Dekorzuschnittteile gemeinsam und unter Ausbildung wenigstens einer Kantenöffnung bzw. Kantenspalts zwischeneinander, zunächst - vor oder nach einer Schneidbearbeitung mittels der Schneidemaschine - mit der Applizierungsmateri- alschicht verklebt. So werden die Dekorzuschnittteile mittels der Klebeverbindung zwischen ihnen und der Applizierungsmaterialschicht zusammengehalten bzw. positionell relativ zueinander befestigt. Es kann weiter vorgesehen sein, dass die Dekorzuschnittteile vor dem Fixieren in den Bearbeitungsbereich der Schneidemaschine mit der Schneidhilfsschicht verbunden werden, insbesondere bevor die Applizierungsmaterialschicht und die Dekorzuschnittteile miteinander verbunden werden. Die Schneidhilfsschicht kann somit als eine Positionierungshilfe fungieren, um die Dekorzuschnittteile miteinander in den Bearbeitungsbereich einzubringen und dort zu fixieren. Zudem kann eine Relativposition der Dekorzuschnittteile mittels der Schneidhilfsschicht zum Schneiden des Dekorzuschnitts gesichert werden und/oder um die Applizierungsmaterialschicht auf die Dekorzuschnittteile aufzubringen.

Durch die Kantenöffnung wird eine weitere (zum Beispiel dritte) Funktionsöffnung gebildet. Die Dekorzuschnittteile können jeweils unterschiedliche Materialien, Farben Oberflächenstrukturen etc. aufweisen. Durch die Kantenöffnung bzw. die dritte Funktionsöffnung kann eine weitere (zweite) Lichtöffnung gebildet werden, die mit dem Befüllmaterial befüllt wird. Alternativ wird durch die Kantenöffnung bzw. die dritte Funktionsöffnung eine weitere (zum Beispiel zweite) Tonöffnung gebildet, die - wie weiter oben dargelegt - beim Befüllen der Lichtöffnung oder Lichtöffnungen höchstens teilweise mit dem Befüllmaterial befüllt wird. Das bedeutet, die jeweilige Kantenöffnung kann in ihrer Gesamtheit entweder als eine Lichtöffnung fungieren oder als eine Tonöffnung. Ferner ist es denkbar, dass durch die Kantenöffnung sowohl eine Lichtöffnung als auch eine Tonöffnung gebildet werden, indem die Kantenöffnung lediglich teilweise mit dem Befüllmaterial ausgefüllt bzw. befüllt wird oder lediglich teilweise das Befüllmaterial aus der Kantenöffnung entfernt wird. Zudem können eine erste Kantenöffnung und eine zweite Kantenöffnung oder mehr Kantenöffnungen ausgebildet werden, etwa wenn mehr als zwei Dekorzuschnittteile zu dem Dekorzuschnitt verbunden werden. Dann werden zum Beispiel zwei Kantenöffnungen gebildet, von denen eine als die Lichtöffnung und die entsprechend andere als Tonöffnung fungieren kann. Bei zwei oder mehr Kantenöffnungen kann/können einer oder beide der Kantenöffnungen teilweise oder vollständig als Lichtöffnung und teilweise oder vollständig als Tonöffnung fungieren. Durch das Bereitstellen des aus mehreren Einzelteilen bestehenden Dekorzuschnitts ist eine noch größere Vielfalt an Gestaltungs- und Einsatzmöglichkeiten für die Funktionsöffnungen bzw. für das Dekorelement gegeben.

In Weiterbildung des Verfahrens wird die Schneidhilfsschicht von der Sichtseite des Dekorzuschnitts zerstörungsfrei abgelöst, wodurch das durch das Schneiden entstandene und mit der Schneidhilfsschicht verklebte Abfallstück entfernt wird. Das bedeutet, dass die Schneidhilfsschicht zumindest im Bereich der geschnittenen Funktionsöffnung so stark bzw. stabil mit dem Dekorzuschnitt verklebt wurde, dass beim zerstörungsfreien Ablösen der Schneidhilfsschicht das Abfallstück mit aus dem Verbund entfernt wird. Dabei wird das Abziehen oder Ablösen der Schneidhilfsschicht insbesondere nach dem Verkleben des Dekorzuschnitts mit der Applizierungsmaterialschicht ausgeführt. Denn so ist der Verbund bereits durch die Applizierungsmaterialschicht stabilisiert, sodass beim Ablösen der Schneidhilfsschicht von der Sichtseite des Dekorzuschnitts sich keine Falten bilden oder der Dekorzuschnitt anderweitig in unerwünschter Weise verformt wird.

In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird an der Klebeseite des Dekorzuschnitts wenigstens ein schmales Kanalelement gebildet, indem - etwa mittels der Schneidemaschine bzw. Laserschneidemaschine oder eines anderen Abtragwerkzeugs (Fräse, Spaltwerkzeug etc.) - von der Klebeseite des Dekorzuschnitts Material des Dekorzuschnitts abgetragen wird, ohne dabei die Sichtseite zu verletzten. Unter dem Ausbilden des jeweiligen Kanalelements werden zwei oder mehr der folgenden Elemente des Dekorzuschnitts fluidisch miteinander verbunden:

- die gegebenenfalls als Kantenöffnung ausgebildete Funktionsöffnung,

- einer oder mehr von weiteren Funktionsöffnungen, zum Beispiel von weiteren Licht-, Ton- und/oder Kantenöffnungen etc.

Hierdurch wird beim Befüllen der Funktionsöffnung mit dem Befüll material das Kanalelement mit dem Befüllmaterial befüllt, wodurch die wenigstens zwei mittels des Kanalelements fluidisch verbundenen Elemente des Dekorzuschnitts mittels des Befüllmaterials stoffschlüssig miteinander verbunden werden. Denn generell kann bei dem Verfahren bzw. bei dem Dekorelement vorgesehen sein, dass das Befüllmaterial wenigstens Klebeeigenschaften eines Klebstoffs aufweist. Demnach kann als das Befüllmaterial zum Beispiel ein Klebstoff eingesetzt werden. Aufgrund des Kanalelements, das mit dem Befüllmaterial befüllt wird, entsteht so zwi- sehen den beiden Elementen des Dekorzuschnitts, die über das entsprechende Kanalelement fluidisch miteinander verbunden sind, eine Brücke aus dem Befüllmaterial. So ergibt sich ein besonders starker bzw. stabiler Verbund zwischen den mit dem Befüllmaterial ausgefüllten Elementen und infolgedessen ein besonders stabiles Dekorelement. Weiter ist gewährleistet, dass bei einem Aufkaschieren des fertig hergestellten Dekorelements das Befüllmaterial in erwünschter Weise sicher an Ort und Stelle verbleibt und sich nicht von dem Dekorzuschnitt löst.

Sollte es dazu kommen, das beim Ausbilden des Kanalelements die Sichtseite des Dekorzuschnitts verletzt, beispielsweise angeritzt oder teilweise eingeschnitten wird, fungiert das Befüllmaterial bestimmungsgemäß als ein Füllmaterial, mittels dessen der Einschnitt bzw. die Anritzung ausgefüllt und stabilisiert wird.

Zum Befüllen der geschnittenen Funktionsöffnung mit dem Befüllmaterial ist in Weiterbildung des Verfahrens vorgesehen, das Befüllmaterial zum Befüllen der Lichtöffnung in einem zumindest pastösen, insbesondere flüssigen Zustand bereitzustellen, sodass beim Befüllen bzw. unter dem Befüllen der Lichtöffnung zwischen dem Dekorzuschnitt und dem Befüllmaterial eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt wird. Durch die klebende, das heißt stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Befüllmaterial und dem Dekorzuschnitt - und insbesondere zwischen dem Befüllmaterial und der Klebstoffschicht und/oder der Applizierungs- materialschicht - ergibt sich eine besonders stabile Struktur des Dekorelements, insbesondere wenn das Befüllmaterial klebende Eigenschaften aufweist.

Die Klebstoffschicht und die Applizierungsmaterialschicht werden in weiterer Ausgestaltung des Verfahrens fluiddurchlässig bereitgestellt, und das Befüllmaterial wird von der Kaschierseite der Applizierungsmaterialschicht her in die entsprechende Funktionsöffnung eingebracht, indem die Applizierungsmaterialschicht und die Klebstoffschicht mit dem Befüllmaterial übersättigt werden, sodass zuerst die Applizierungsmaterialschicht und dann die Klebstoffschicht von dem Befüllmaterial in Richtung hin zur Sichtseite des Dekorzuschnitts durchströmt werden, wodurch das Befüllmaterial unter einem Austreten aus der Klebstoffschicht in die Funktionsöffnung einströmt. Wurde dahingegen die Klebstoffschicht zuvor im Bereich der Funktionsöffnung mit entfernt oder ausgespart, ist es denkbar, lediglich die Applizierungsmaterialschicht fluiddurchlässig auszubilden bzw. bereitzustellen. Es gilt in diesem Fall dann, dass die Applizierungsmaterialschicht fluiddurchlässig bereitgestellt wird, und das Befüllmaterial von der Kaschierseite der Applizierungsmaterialschicht her in die entsprechende Funk- tionsöffnung eingebracht wird, indem die Applizierungsmaterialschicht mit dem Befüllmaterial übersättigt wird, sodass die Applizierungsmaterialschicht von dem Befüllmaterial in Richtung hin zur Sichtseite des Dekorzuschnitts durchströmt wird, wodurch das Befüllmaterial unter einem Austreten aus der Applizierungsmaterialschicht in die Funktionsöffnung einströmt. Sollten mehrere Funktionsöffnungen vorgesehen sein, kann das Befüllen dieser Funktionsöffnungen auch erfolgen, indem nur im Bereich einiger oder nur im Bereich einer einzigen dieser Funktionsöffnungen das Befüllmaterial in Kontakt mit der Kaschierseite der Applizierungsmaterialschicht gebracht wird. Unter einem Sättigen und einem darauffolgenden Übersättigen der Applizierungsmaterialschicht mit dem Befüllmaterial verteilt sich das Befüllmaterial in der Applizierungsmaterialschicht und strömt dadurch - aufgrund der porösen bzw. fluiddurchlässigen Struktur der Applizierungsmaterialschicht - zu den anderen der Funktionsöffnungen und in die anderen Funktionsöffnungen hinein. So kann auf einen großflächigen Auftrag von Befüllmaterial verzichtet werden.

Jedenfalls wird so viel flüssiges/pastöses Befüllmaterial in direkten Kontakt mit der Kaschierseite der Applizierungsmaterialschicht gebracht, dass die Applizierungsmaterialschicht und gegebenenfalls die Klebstoffschicht sich mit dem Befüllmaterial vollsaugt oder vollsaugen und in weiterer Folge zumindest im Bereich der Funktionsöffnung vollständig durchnässt wird oder werden, was dazu führt, dass das Befüllmaterial durch die Applizierungsmaterialschicht und gegebenenfalls durch die Klebstoffschicht hindurch in die Funktionsöffnung einströmt. Spätestens nach dem Einströmen in die Funktionsöffnung reagiert das Befüllmaterial aus, beispielsweise passiv oder durch Hinzugabe eines Aktivators oder Härters, von Wärme oder sonstiger Strahlung, etwa ultraviolettem Licht, etc. Im ausreagierten Zustand ist das Befüllmaterial beispielsweise ausgehärtet und jedenfalls transluzent. Unter „ausgehärtet“ ist in diesem Fall nicht zwingend zu verstehen, dass das Befüllmaterial im ausreagierten Zustand starr oder spröde ist; vielmehr ist unter „ausgehärtet“ hierin zu verstehen, dass unter Normalbedingungen keine Festigkeitszunahme mehr zu erwarten ist. Demnach kann das Befüllmaterial in dessen vollständig ausgehärtetem Zustand biegsam sein. Insbesondere wird das Befüllmaterial so ausgewählt, dass es hinsichtlich Biegbarkeit, Stabilität etc. einer Biegbarkeit bzw. Stabilität des Dekormaterials entspricht.

Hierdurch ergibt sich zum einen ein besonders stabiles Dekorelement, und zum anderen ist es bei dem Verfahren mit besonders wenig Aufwand verbunden, die Funktionsöffnung mit dem Befüllmaterial auszufüllen. Denn auf ein Schneiden der Applizierungsmaterialschicht kann verzichtet werden, wodurch sich ein gesamter Schneideprozess zum Ausbilden der Funktionsöffnung als besonders kurz darstellt. Dadurch können besonders kurze Taktzeiten bei der Nutzung der Schneidemaschine eingehalten werden, was besonders günstig ist. Wie bereits weiter oben dargelegt, kann die Applizierungsmaterialschicht nämlich auch nach dem Durchschneiden des Dekorzuschnitts mit diesem verbunden werden.

Werden mittels eines weiteren Schneidens die mit der Klebeseite des Dekorzuschnitts verklebte Applizierungsmaterialschicht und die Klebstoffschicht durchschnitten, oder werden die Applizierungsmaterialschicht sowie die Klebstoffschicht im Bereich der zu befüllenden Funktionsöffnung mit entsprechenden Öffnungen bereitgestellt, kommt eine alternative Vorgehensweise zum Befüllen der Funktionsöffnung mit dem Befüllmaterial in Betracht: das Befüll- material wird in diesem Fall durch die Öffnungen Klebstoffschicht bzw. der Applizierungsmaterialschicht hindurch in die Funktionsöffnung bzw. Lichtöffnung eingebracht. Auf diese Weise ist ein besonders effizientes Befüllen der Funktionsöffnung gewährleistet.

Gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsform des Verfahrens können zum Befüllen der Lichtöffnung mit dem Befüllmaterial die Sichtseite des die Lichtöffnung aufweisenden Dekorzuschnitts und ein Abdichtelement aneinander fixiert werden, derart, dass die Lichtöffnung mittels des Abdichtelements an der Sichtseite gegen ein Austreten von Befüllmaterial auf die Sichtseite fluidisch abgedichtet wird. So ist gewährleistet, dass kein Befüllmaterial auf die Sichtseite des Dekorzuschnitts gelangt, von welcher es nach dem Befüllen wieder entfernt werden müsste. Das Verfahren liefert somit ein besonders sauberes Dekorelement, das bestimmungsgemäß auf die Trägerstruktur aufkaschiert werden kann, ohne dass zuvor ein Reinigungsschritt erforderlich ist. Dies trägt nochmals zu einem besonders effizienten Herstellungsverfahren bei.

Optional kann generell bei dem Verfahren zumindest der Bereich des Verbunds bzw. des Dekorelements nachgepresst oder nachgesintert werden, um eine besonders gute Homogenisierung des in die Funktionsöffnung gefüllten Befüllmaterials - zum Beispiel für eine besonders homogene Lichtausleitung - zu erzielen.

Bei dem Abdichtelement handelt es sich in Weiterbildung des Verfahrens um die Schneidhilfsschicht. Anders ausgedrückt wird durch das Anbringen der Schneidhilfsschicht an den Dekorzuschnitt das Abdichtelement an der Sichtseite des Dekorzuschnitts fixiert, da die Schneidhilfsschicht und das Abdichtelement identisch sind. So weist die Schneidhilfsschicht in besonders ressourcenschonender Weise eine Doppelfunktionalität auf, und auf ein Bereit- stellen eines separat von der Schneidhilfsschicht gebildeten Abdichtelements kann in vorteilhafter Weise verzichtet werden.

Natürlich ist es genauso gut denkbar, das Abdichtelement als eine zu der Schneidhilfsschicht zusätzliche Schicht bereitzustellen. Diese zusätzliche Schneidhilfsschicht kann dann direkt auf die Sichtseite des Dekorzuschnitts geklebt werden, wofür die Schneidhilfsschicht zuvor entfernt wird.

Bei dem Verfahren kann einer Weiterbildung zufolge vorgesehen sein, dass das Schneiden, insbesondere Laserschneiden, aus mehreren Schneidarbeitsgängen zusammengesetzt wird, die nacheinander oder einander zumindest teilweise zeitlich überdeckend ausgeführt werden. Es ist zum Beispiel denkbar, dass die Schneidemaschine mehr als ein Schneidelement aufweist, die gleichzeitig oder nacheinander entlang der Funktionsöffnungskontur zum Einsatz kommen. Im Falle der Laserschneidemaschine kann vorgesehen sein, dass sie zwei, drei oder mehr Laserstrahlen gleichzeitig aussendet, die den Verbund nacheinander oder zumindest teilweise gleichzeitig bearbeiten bzw. schneiden. Beispielsweise ist hierzu jedes der Schneidelemente oder jeder der Laserstrahlen einem der Schneidarbeitsgänge zugeordnet.

Mit anderen Worten: Zum Durchschneiden des Dekorzuschnitts kann ein mehrstufiger Schneidprozess, insbesondere Laserschneidprozess, eingesetzt werden. Mittels der Laserschneidemaschine kann - insbesondere, ohne den Verbund bzw. den Dekorzuschnitt zwischen Teilprozessen des Schneidens aus dem Bearbeitungsbereich zu entfernen oder ihn im Bearbeitungsbereich umzupositionieren - mehrmals bzw. nacheinander ein zu schneidender Bereich abgefahren werden, unter der Nutzung gleicher oder anderer Einstellungen der Laserschneidemaschine. So können die einzelnen Schneidarbeitsgänge und/oder die einzelnen Schneidebereiche mittels gemeinsamer, überlappender und/oder unterschiedlicher Bahnkurven oder durch Bahnkurvenwiederholungen abgefahren werden. Dabei können die gleichen oder andere Lasereinstellung eingesetzt werden wie, Laserleistung, Laserfokus, Vorschubgeschwindigkeit, Laserpulsmaß, Laserschneidbetriebsart (Dauerlaser, intermittierender Laser, Trepanieren, Perkussieren etc.) und/oder weitere das Schneiden beeinflussende Lasereinstellungsparameter.

Insbesondere kann in einem ersten Schneidarbeitsgang eine erste der Schichten des Verbunds erst eingeschnitten und in einem auf den ersten Schneidarbeitsgang folgenden, zweiten Schneidarbeitsgang durchgeschnitten werden. Es ist ebenso denkbar, dass in dem ers- ten Schneidarbeitsgang eine erste der Schichten des Verbunds ein- oder durchgeschnitten wird und in dem zweiten Schneidarbeitsgang wenigstens eine andere der Schichten des Verbunds ein- oder durchgeschnitten wird. Ferner kann vorgesehen sein, dass alle Schichten des Verbunds mittels des Laserschneidens in einem gemeinsamen Schneidarbeitsgang durchschnitten werden.

Das erfindungsgemäße Dekorelement ist für das Kraftfahrzeug, insbesondere dessen Innenraum, vorgesehen. Das Dekorelement ist/wird mittels eines gemäß der vorstehenden Beschreibung ausgebildeten Verfahrens hergestellt und weist wenigstens eine Funktionsöffnung auf. In bestimmungsgemäßer Einbaulage, das heißt, wenn das Dekorelement bestimmungsgemäß in dem Innenraum des Kraftfahrzeugs eingesetzt wurde, weist die Sichtseite des Dekorzuschnitts in den Innenraum des Kraftfahrzeugs, sodass ein Insasse des Kraftfahrzeugs bei Betrachtung des Dekorzuschnitts die Sichtseite sieht. Dabei weist die Klebeseite der Applizierungsmaterialschicht in Richtung des Innenraums des Kraftfahrzeugs, wohingegen die Klebeseite des Dekorzuschnitts vom Innenraum wegweist. Die Klebeseite des Dekorzuschnitts und die Klebeseite der Applizierungsmaterialschicht sind einander zugewandt und miteinander verklebt.

Insbesondere ist das Dekorelement Teil einer Innenraumbeleuchtungsanlage. Hierzu weist das Dekorelement dann mindestens eine Funktionsöffnung auf, die als Lichtöffnung ausgebildet ist. Das Kraftfahrzeug weist in diesem Fall eine Lichtquelle auf, aus welcher in einem aktivierten Zustand sichtbares Licht ausgekoppelt wird. Dabei sind die Lichtquelle und das Dekorelement derart aneinander ausgerichtet bzw. direkt oder indirekt (etwa mittels einer Lichtleitvorrichtung) lichtleitend miteinander verbunden, dass das aus der Lichtquelle ausgekoppelte Licht durch die Lichtöffnung(en), insbesondere durch das jeweilige Befüllmaterial, hindurchfiltert und auf diese Weise in den Innenraum des Kraftfahrzeugs hineinstrahlt. Aufgrund der (insbesondere milchigen) Transluzenz des Dekorelements, zumindest im Bereich der Lichtöffnung, ergibt sich ein in vorteilhafter weise diffuses Leuchtbild, was zum Beispiel zu Ambientebeleuchtungszwecken effizient eingesetzt werden kann.

Lichtquelle weist ein Leuchtmittel oder mehr Leuchtmittel auf und ist insbesondere dazu ausgebildet, eine sogenannte RGB-Beleuchtung auszustrahlen. Demnach handelt es sich bei der Lichtquelle insbesondere um eine RGB-Lichtquelle. Beispiele für das jeweilige Leuchtmittel, die einzeln oder zumindest gruppenweise die Lichtquelle bilden können, sind:

- Eine Glüh-, Glimm- und/oder Gasentladungslampe. - Eine lichtemittierende Diode (LED), insbesondere eine organische LED (OLED).

- Eine LED-Kette bzw. ein LED-Band.

- Ein (insbesondere lichtleitendes) Textil- und/oder Folien gebilde, in das ein oder mehr Leuchtmittel eingearbeitet ist/sind. Insbesondere kann es sich bei diesem Textilgebilde um die Applizierungsmaterialschicht handeln, die zumindest im Funktionsöffnungsbe- reich das oder die Leuchtmittel aufweist.

Die Lichtleitvorrichtung weist ein Lichtleitelement oder mehr Lichtleitelemente, beispielsweise ein LED-Band oder eine LED-Kette etc., auf. Beispiele für das jeweilige Lichtleitelement, die einzeln oder zumindest gruppenweise miteinander die Lichtleitvorrichtung zumindest teilweise bilden können, sind:

- Ein Flächenlichtleiter, etwa aus Polycarbonat, aus Polymethylmethacrylat oder aus einem sonstigen zur Lichtleitung geeignetem Kunststoff. Mehrere Leuchtmittel der Lichtquelle (in diesem Fall vorzugsweise mehrere LEDs) sind seitlich an Schmalseiten des Flächenlichtleiters angeordnet. Das Licht wird zum Beispiel in eine seitliche Platte eingeleitet oder in einen formstabilen Spritzguss-Kaschierträger.

- Eine Lichtleiterschnur, in welche über ein angekoppeltes Leuchtmittel (in diesem Fall vorzugsweise eine LED) das erzeugte Licht eingeleitet wird.

- Ein flächiges Textil, in welches Lichtleiterfäden eingearbeitet sind. Dieses liegt zwischen der Trägerstruktur und dem darauf aufkaschierten Dekorelement.

- Ein Textil- und/oder Foliengebilde, in welches ein Lichtleitelement oder mehr Lichtleitelemente eingearbeitet ist/sind. Insbesondere kann es sich bei diesem Textilgebilde um die Applizierungsmaterialschicht handeln, die zumindest im Funktionsöffnungsbe- reich das oder die Leuchtmittel und/oder eines oder mehr der Lichtleitelemente aufweist.

Alternativ oder zusätzlich kann das Dekorelement Teil einer Lautsprecheranlage im Innenraum des Kraftfahrzeugs sein, etwa als Bespannung über einem Lautsprecher angeordnet sein. Hierzu weist das Dekorelement dann mindestens eine Tonöffnung auf.

Die Lichtquelle kann Teil einer elektrischen bzw. elektronischen Anordnung sein, die die Lichtquelle aufweist, insbesondere wenigstens ein Leuchtmittel und/oder wenigstens ein Lichtleitelement. Ferner kann die elektrische/elektronische Anordnung einen Schaltkreis aufweisen, der aus elektrischen Leitungselementen (wie Kabeln, Drähten, leitfähig ummantelten Fäden, gedruckte Leiterbahnen etc.) sowie einer Spannungsquelle zur Energieversorgung der Lichtquelle gebildet sein kann. Zudem kann die Anordnung eine Steuereinheit aufweisen, insbesondere um die Lichtquelle derart anzusteuern, dass mittels der Lichtquelle ein spezieller Lichteffekt oder mehrere verschiedene Lichteffekte erzeugt werden kann/können. Ein solcher Lichteffekt ist zum Beispiel ein, regelmäßig oder unregelmäßig wiederkehrendes Leuchten und/oder Blinken der Lichtquelle, das heißt deren Leuchtmittel. So lässt sich beispielsweise ein sogenanntes Lauflicht realisieren. Wwenigstens ein Bauelement der elektri- schen/elektronischen Anordnung ist vorzugsweise besonders klein ausgebildet; zum Beispiel kann ein LED-Träger in Form einer vernähbaren Paillette ausgebildet sein.

Die elektrische bzw. elektronische Anordnung kann beispielsweise an die Applizierungsma- terialschicht angenäht werden. Dabei kann die Applizierungsmaterialschicht als ein Lichtreflektor oder als ein Lichtdiffusor dienen. Das Befüllmaterial an sich, mit dem der entsprechende Spalt bzw. die Applizierungsmaterialschicht befüllt ist, kann darüber hinaus ebenso als Lichtleiter/Lichtdiffusor fungieren. Das bedeutet, das Befüllmaterial kann alternativ oder zusätzlich zu der elektr(on)ischen Anordnung mittels einer weiteren Lichtquelle hinterleuchtet bzw. beleuchtet werden. Dadurch können besonders auffällige Lichteffekte erzeugt werden, indem sich ein mittels der elektr(on)ischen Anordnung erzeugter Lichteffekt und ein mittels der weiteren Lichtquelle erzeugter, weiterer Lichteffekt überdecken oder einander regelmäßig oder unregelmäßig abwechseln. Dabei kann einer der Lichteffekte ein statisches Leuchten sein.

Zumindest Leuchtmittel der elektrischen/elektronischen Anordnung - also insbesondere LEDs - könnten direkt (unter die zu befüllende Durchgangsöffnung bzw. Funktionsöffnung) oder indirekt (neben die zu befüllende Durchgangsöffnung bzw. Funktionsöffnung) mittels des Befüllmaterials positionell fixiert werden. Die jeweilige LED kann in der Funktionsöffnung vollständig oder teilweise eingebettet sein. Es kann vorgesehen sein, dass deren LED-Oberfläche bündig mit der Sichtseite des Dekorzuschnitts abschließt. Eine bereits weiter oben beschriebene Opferschicht - nämlich die in diesem Fall als das Abdichtelement fungierende Schneidhilfsschicht - kann beim Befüllen der jeweiligen Durchgangsöffnung, in der die elektrische und/oder elektronische Anordnung mindestens teilweise angeordnet ist, eingesetzt werden, um die LED-Oberfläche bündig mit der Sichtseite abzudichten, sodass kein Befüllmaterial auf die LED-Oberfläche gelangt.

Die Applizierungsmaterialschicht kann ferner als Abstandshalter oder Positionierhilfe zur Ausrichtung der LED in Bezug zur Funktionsöffnung und/oder in Bezug zur Sichtseite des Dekorzuschnitts dienen. Die Durchgangsöffnung wird zum Beispiel mit der Applizierungsma- terialschicht überspannt oder die Applizierungsmaterialschicht wird zumindest in einem Verformungsbereich so verformt, dass sie Schlaufen, Falten, Noppen etc. aufweist. Am Verformungsbereich, das heißt an den Schlaufen, Falten und/oder Noppen, wird die elektr(on)ische Anordnung zumindest teileweise angebracht. Der dann die elektrische/elektronische Anordnung wenigstens teilweise aufweisende Verformungsbereich wird dann in die Funktionsöffnungen gelegt. Die Durchgangsöffnung der Applizierungsmaterialschicht und/oder die Durchgangsöffnung des Dekorzuschnitts dienen/dient dabei als (jeweilige) Positionier- und Fixierhilfe der Applizierungsmaterialschicht (an welcher Verformungen und/oder separate Abstandshalter angeordnet sind, zum Beispiel Gitter, Profile etc.). Alternativ können Abstands- bzw. Positionierhilfen aus einem separaten Material an die Applizierungsmaterialschicht angebracht werden.

Eine weitere Möglichkeit, um die Applizierungsmaterialschicht mit der elektrischen und/oder elektronischen Anordnung zu bestücken, besteht darin, wenigstens einen Anteil jener Anordnung - insbesondere die Lichtquelle bzw. das/die Leuchtmittel, zum Beispiel die LED/LEDs - oder die gesamte Anordnung an der Rückseite der Applizierungsmaterialschicht anzubringen. Jedenfalls ist das an der Rückseite der Applizierungsmaterialschicht angeordnete Leuchtmittel für den Betrachter nicht erkennbar, wenn es nicht in einen Leuchtbetrieb geschaltet ist. Die das Leuchtmittel überdeckende bzw. bedeckende Applizierungsmaterialschicht fungiert in diesem Fall als Lichtstreuelement bzw. Lichtdiffusor.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung können sich aus der nachfolgenden Beschreibung möglicher Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung ergeben. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung und/oder in den Figuren allein gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Kurze Figurenbeschreibung

Die Zeichnung zeigt in:

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Dekorzuschnitts, einer Klebstoffschicht und einer Applizierungsmaterialschicht, die in einem Verfahren zum Herstellen eines Dekorelements bereitgestellt werden;

Fig. 2 eine schematische Ansicht einer Schneidemaschine, vorliegend Laserschneidemaschine, in die ein Verbund (dargestellt in Schnittansicht) aus dem Dekorzuschnitt, einer Hilfsklebeschicht und einer Schneidhilfsschicht fixiert ist;

Fig. 3 eine schematische Ansicht des Verbunds, wobei der Dekorzuschnitt und die Applizierungsmaterialschicht mittels der Klebstoffschicht miteinander verklebt sind;

Fig. 4 eine schematische Ansicht des Verbunds, wobei die Schneidhilfsschicht zerstörungsfrei von der Sichtseite des Dekorzuschnitts abgelöst wird;

Fig. 5 eine schematische Ansicht des Verbunds, der mittels der Laserschneidemaschine bearbeitet worden ist, wobei eine Funktionsöffnung mit einem Befüllmate- rial ausgefüllt wird, das durch die Applizierungsmaterialschicht hindurchströmt;

Fig. 6 eine schematische Ansicht des Verbunds, der mittels der Laserschneidemaschine bearbeitet worden ist, wobei eine Funktionsöffnung mit einem Befüllmate- rial ausgefüllt wird, das durch eine mittels der Laserschneidemaschine in die Applizierungsmaterialschicht geschnittene Öffnung in die Funktionsöffnung einströmt;

Fig. 7 eine schematische und geschnittene Ansicht des Dekorelements, das mittels des Verfahrens hergestellt wurde und Funktionsöffnungen aufweist;

Fig. 8 eine schematische Ansicht des Dekorelements, wobei der Dekorzuschnitt aus zwei Dekorzuschnittteilen zusammengesetzt ist; Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind in den Figuren mit gleichem Bezugszeichen versehen. Im Folgenden werden ein Verfahren zum Herstellen eines Dekorelements 1 und das Dekorelement 1 an sich in gemeinsamer Beschreibung dargelegt. Generell gilt, dass, wenn hierin ein Merkmal oder mehr Merkmale einer weiter unten eingeführten Funktionsöffnungen 19, 40, 41, 42, 43, 47, 49, 50 beschrieben wird, das entsprechende Merkmal bzw. die entsprechenden Merkmale auf die anderen der Funktionsöffnungen 19, 40, 41 , 42, 43, 47, 49, 50 entsprechend angewendet werden kann/können.

Hierzu zeigt Fig. 1 in schematischer Ansicht einen Dekorzuschnitt 2, eine Klebstoffschicht 3 und eine Applizierungsmaterialschicht 4, die in einem ersten Schritt des Verfahrens zum Herstellen eines Dekorelements 1 bereitgestellt werden. Lediglich beispielhaft ist der Dekorzuschnitt 2 aus einem Leder oder lederartigen Material gebildet und somit biegsam bzw. biegeschlaff. Der Dekorzuschnitt 2 weist eine Sichtseite 5 und eine Klebeseite 6 auf, die einander entgegengesetzt und über eine Materialstärke des Dekorzuschnitts 2 voneinander beab- standet sind. Die Applizierungsmaterialschicht 4 ist im vorliegenden Beispiel aus einem Textil gebildet und biegsam bzw. biegeschlaff, insbesondere in ähnlichem oder gleichem Maße wie der Dekorzuschnitt 2. Ferner ist die Applizierungsmaterialschicht 4 durchlässig für Licht, das von einem Menschen mit physiologischem Sehapparat ohne weitere Hilfsmittel sichtbar ist. Das bedeutet, dass die Applizierungsmaterialschicht 4 durchlässig für Licht ist, das eine Wellenlänge von circa 380 nm (Nanometer) bis circa 780 nm aufweist. Die Applizierungsmaterialschicht 4 weist eine Klebeseite 7 und eine Kaschierseite 8 auf, die einander entgegengesetzt und über eine Materialstärke der Applizierungsmaterialschicht 4 voneinander beab- standet sind.

In einem weiteren Schritt des Verfahrens werden der Dekorzuschnitt 2 und eine Schneidhilfsschicht 9 zu einem Verbund 10 (siehe Fig. 2) miteinander verklebt, wobei im vorliegenden Beispiel zwischen der Schneidhilfsschicht 9 und dem Dekorzuschnitt 2 eine Hilfsklebeschicht 11 eingesetzt wird. Die Hilfsklebeschicht 11 kann ein Bestandteil der Schneidhilfsschicht 9 sein. Bei dem Verbund 10 sind die Sichtseite 5 des Dekorelements 1 und eine Klebeseite 12 der Schneidhilfsschicht 9 einander zugewandt und gegebenenfalls über eine Dicke der Hilfsklebeschicht 11 voneinander beabstandet. Für das Verfahren sind also der Dekorzuschnitt 2 und die Schneidhilfsschicht 9 zeitweilig miteinander stoffschlüssig miteinander verbunden. Dabei sind/ist der Dekorzuschnitt 2 und/oder die Hilfsklebeschicht 11 und/oder die Schneidhilfsschicht 9 so ausgebildet, dass der zwischen dem Dekorzuschnitt 2 und der Schneidhilfsschicht 9 gebildete Stoffschluss bestimmungsgemäß zerstörungsfrei lösbar ist. So ist die Schneidhilfsschicht 9, die zum Bilden des Verbunds 10 auf die Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 2 geklebt wurde, wieder von der Sichtseite 5 ablösbar oder abziehbar, ohne dass bei dem Ablösen die Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 2 beschädigt wird. Anders ausgedrückt: Die Schneidhilfsschicht 9 ist zerstörungsfrei von der Sichtseite 5 ablösbar.

Der Verbund 10 wird in einem weiteren Verfahrensschritt in einen Bearbeitungsbereich einer Schneidemaschine 13 positioniert und dort fixiert, wobei die Schneidemaschine 13 im vorliegenden Beispiel als eine Laserschneidemaschine 14 ausgebildet ist. Dabei wird der Verbund 10 so in die Laserschneidemaschine 14 eingespannt, dass die Klebeseite 6 des Dekorzuschnitts 2 und eine Laseremittereinheit 15 der Laserschneidemaschine 14 einander zugewandt sind, wohingegen die Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 2 von der Laseremittereinheit 15 wegweist. Fig. 2 zeigt dementsprechend eine schematische Ansicht der Laserschneidemaschine 14, die eine Einspannvorrichtung 16 aufweist, in die der Verbund 10 (dargestellt in Schnittansicht) eingespannt ist. Die Einspannvorrichtung 16 und die Laseremittereinheit 15 können relativ zueinander bewegbar sein, sodass in einem Schneidbetrieb der Laserschneidemaschine 14 die Laseremittereinheit in Bezug zu dem Verbund 10 bewegt werden kann. Die Laserschneidemaschine 14 weist - wie jede andere Schneidemaschine 13 auch - ein Schneidelement 17 auf, das ein Laserstrahl 18 oder mehr Laserstrahlen 18 aufweist, die in einem Schneidbetrieb der Laserschneidemaschine 14 von der Laseremittereinheit 15 in Richtung hin zu dem eingespannten Verbund 10, und insbesondere in den eingespannten Verbund 10 hinein, geschickt werden. Dabei ist die Laserschneidemaschine 14, bei welcher es sich vorliegend um eine computersteuerbare Laserschneidemaschine, also zum Beispiel um eine CNC-Laserschneidemaschine handelt, dazu ausgebildet, eine Funktionsöffnung 19 oder mehr Funktionsöffnungen 19 (erstmals dargestellt in Fig. 7) in den Verbund 10 einzuschneiden.

In einem weiteren Schritt des Verfahrens erfolgt dann ein Bearbeiten des Verbunds 10 mittels der Laserschneidemaschine 14, um die jeweilige Funktionsöffnung 19 auszubilden. Dabei wird zumindest der Dekorzuschnitt 2 entlang einer vorgegebenen oder vorgebbaren Funktionsöffnungskontur 20 mittels der Laserschneidemaschine 14 durchschnitten. Das Durchschneiden von zumindest dem Dekorzuschnitt 2 erfolgt also per Laserschneiden. Wie aus Fig. 2 weiter zu erkennen ist, trifft das Schneidelement 17 der Schneidemaschine 13, das heißt hier der Laserstrahl 18 der Laserschneidemaschine 14, zum Durchschneiden des Dekorzuschnitts 2 auf dessen Klebeseite 6 auf und schneidet den Verbund 10 in Richtung hin zur Klebeseite 12 der Schneidhilfsschicht 9 bis zu einer vorgegebenen oder vorgebbaren Schneidtiefe 21 ein oder durch. Dabei trifft der Laserstrahl 18 oder treffen zumindest einige der Laserstrahlen 18 - beispielsweise in einem ersten Funktionsöffnungskonturabschnitt 22 - senkrecht auf die Klebeseite 6 auf, also parallel zu einer Flächennormale 23 der Klebeseite 6. Zusätzlich oder alternativ trifft der Laserstrahl 18 oder treffen zumindest einige der Laserstrahlen 18 - beispielsweise in einem zweiten Funktionsöffnungskonturabschnitt 24 - schräg auf die Klebeseite 6 auf. In diesem Fall schließen der entsprechende Laserstrahl 18 und die Flächennormale 23 miteinander einen Winkel 25 ein, der größer als 0° und kleiner als 90° ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass ein und dieselbe Funktionsöffnung 19 sowohl wenigstens einen ersten Funktionsöffnungskonturabschnitt 22 als auch wenigstens einen zweiten Funkti- onsöffnungskonturabschnitt 24 aufweist.

Durch das Schneiden des Dekorzuschnitts 2 entsteht ein ein- oder mehrteiliges Abfallstück 26, das von dem Verbund 10 entfernt wird, etwa indem es von dem Verbund abgezogen wird. Durch das Entfernen des entsprechend zugehörigen Abfallstücks 26 wird die Funktionsöffnung 19 gebildet. Die Funktionsöffnung 19 kann also zum Beispiel gebildet werden, indem mittels der Laserschneidemaschine 14 der Dekorzuschnitt 2 entlang der entsprechenden Funktionsöffnungskontur 20 durchgeschnitten wird und dann das Abfallstück 26, das zumindest einen Dekormaterialanteil 27 aufweist, von dem Verbund 10 entfernt wird.

Vorliegend wird im Zuge des Bearbeitens des Verbunds, also beim Schneiden der Funktionsöffnungen 19 in den Dekorzuschnitt 2, an der Klebeseite 6 des Dekorzuschnitts 2 wenigstens ein Kanalelement 28 ausgebildet. Dabei wird das Kanalelement 28 so an/in der Klebeseite 6 des Dekorzuschnitts 2 positioniert bzw. angeordnet, dass mittels des Kanalelements 28 wenigstens zwei Funktionsöffnungen 19 oder wenigstens eine Funktionsöffnung 19 und wenigstens eine Kante 29 (siehe Fig. 8) fluidisch miteinander verbunden werden. Beim Ausbilden des jeweiligen Kanalelements 28 wird die Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 2 nicht verletzt. Das heißt, das Schneidelement 17 dringt zum Ausbilden des Kanalelements 28 nur so weit in den Dekorzuschnitt 2 ein, dass zwar das Kanalelement 28 gebildet wird, die Sichtseite 5 aber dabei nicht verletzt wird.

Es ist zu verstehen, dass das Dekorelement 1 mehr als eine Funktionsöffnung 19 und/oder mehr als ein Kanalelement 28 aufweisen kann. Mit anderen Worten kann vorgesehen sein, dass beim Herstellen des Dekorelements 1 mehr als eine Funktionsöffnung 19 bzw. mehr als ein Kanalelement 28 in den Verbund 10 eingeschnitten werden/wird. Dabei können die Funktionsöffnungen 19 und/oder die Kanalelemente 28 gleich oder unterschiedlich voneinander ausgebildet werden. In einem weiteren Schritt des Verfahrens werden der Dekorzuschnitt 2 und die Applizie- rungsmaterialschicht 4 mittels der Klebstoffschicht 3 miteinander verklebt. Fig. 3 zeigt hierzu eine schematische Ansicht des Verbunds 10, wobei der Dekorzuschnitt 2 und die Applizie- rungsmaterialschicht 4 mittels der Klebstoffschicht 3 miteinander verklebt sind. Es wird die Klebstoffschicht 3 oder ein die Klebstoffschicht 3 bildender Klebstoff zwischen den Dekorzuschnitt 2 und die Applizierungsmaterialschicht 4 gebracht, wobei die Klebeseiten 6, 7 jeweils der Klebstoffschicht 3 bzw. dem Klebstoff zugewandt sind. Es kann vorgesehen sein, dass auf die Klebeseite 6 und/oder auf die Klebeseite 7 der Klebstoff aufgetragen wird und dann die Klebeseiten 6, 7 aufeinander zu bewegt werden, bis die Klebstoffaufträge miteinander die Klebstoffschicht 3 zwischen dem Dekorzuschnitt 2 und der Applizierungsmaterialschicht 4 bilden. Folglich werden der Dekorzuschnitt 2 und die Applizierungsmaterialschicht 4 stoffschlüssig miteinander verbunden.

Aus Fig. 3 und aus Fig. 2 ist des Weiteren zu erkennen, dass im vorliegenden Beispiel die Schneidtiefe 21 so vorgegeben wird, dass das Schneidelement 17 bzw. der Laserstrahl 18 höchstens so tief in den Verbund 10 einschneidet, dass zwar der Dekorzuschnitt 2 vollständig durchschnitten wird, die Schneidhilfsschicht 9 aber nicht vollständig durchschnitten wird. Vor oder nach dem Bekleben des Dekorzuschnitts 2 mit der Applizierungsmaterialschicht 4 wird dann das Abfallstück 26 entfernt, indem dieses aus/von dem Verbund 10, also aus/von dem Dekorzuschnitt 2, entfernt wird. Da das Abfallstück 26 und die Schneidhilfsschicht 9 miteinander verklebt sind, ist im vorliegenden Beispiel vorgesehen, dass das Entfernen des Abfallstücks 26 erfolgt, indem die Schneidhilfsschicht 9 von dem Verbund 10, also von der Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 2 abgezogen bzw. abgelöst wird. Hierzu zeigt Fig. 4 eine schematische Ansicht des Verbunds 10, wobei die Schneidhilfsschicht 9 zerstörungsfrei von der Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 2 abgelöst wird, wodurch die mit der Schneidhilfsschicht 9 verklebten Abfallstücke 26 aus dem Verbund 10 mit entfernt werden. Durch das Entfernen des jeweiligen Abfallstücks aus dem Verbund 10 wird die jeweilige Funktionsöffnung 19 freigelegt.

Zumindest eine der Funktionsöffnungen 19 wird in einem weiteren Schritt des Verfahrens mit einem Befüllmaterial 30 (siehe Fig. 5 und Fig. 6) ganz oder teilweise befüllt bzw. ausgefüllt. Das Befüllmaterial 30 ist in dessen ausreagiertem Zustand transluzent, das heißt durchlässig für sichtbares Licht, oder transparent, insbesondere bildtreu transparent. Wird also das fertig hergestellte Dekorelement 1 aufseiten der Kaschier-seite 8 mittels eines Leuchtmittels 31 (siehe Fig. 7) mit sichtbarem Licht 32 angestrahlt, tritt das Licht 32 dann in das Befüllmaterial 30 ein und aufseiten der Sichtseite 5 aus dem Dekorelement 1 aus. Zudem wird die Kaschierseite 8 beim Befüllen der Funktionsöffnung 12 mit dem Befüllmaterial 30 zumindest teilweise beschichtet, benetzt und/oder durchtränkt. Dies begünstigt einen Lichteintritt in die entsprechende Funktionsöffnung 19. Um eine diffuse Lichtverteilung oder Lichterscheinung an der Sichtseite 5 zu erreichen, ist im vorliegenden Beispiel vorgesehen, dass das Befüllmaterial 30 in ausreagiertem Zustand milchig ist. Indem die entsprechende der Funktionsöffnungen 19 mit dem Befüllmaterial 30 ausgefüllt wird, wird aus der Funktionsöffnung 19 zumindest teilweise eine Lichtöffnung 33 (siehe Fig. 7) gebildet.

Bei der Funktionsöffnung 19 oder einer anderen der Funktionsöffnungen 19 kann es sich des Weiteren zumindest teilweise um eine durchströmbare und/oder durchschallbare Öffnung, vorliegend eine Tonöffnung 34 (siehe Fig. 7), handeln. In diesem Fall kann das Dekorelement 1 als ein Bespannungselement für einen Lautsprecher 35 fungieren, wobei mittels des Lautsprechers 35 erzeugte Schallwellen 36 sich dann durch die Tonöffnung 34 hindurchbewegen. Denn die Tonöffnung 34 oder ein Tonöffnungsbereich der entsprechenden Funktionsöffnung 19 wird beim Befüllen der Lichtöffnung 33 oder eines Lichtöffnungsbereichs der entsprechenden Funktionsöffnung 19 nicht mit dem Befüllmaterial 30 befüllt bzw. von dem Befüllmaterial 30 freigehalten. Alternativ kann die Tonöffnung 34 oder der Tonöffnungsbereich hergestellt werden, indem das Befüllmaterial 30 zumindest teilweise nach dem Befüllen wieder aus der entsprechenden Funktionsöffnung 19 entfernt wird.

Fig. 5 und Fig. 6 zeigen jeweils eine schematische Ansicht des Verbunds 10, wobei die Funktionsöffnung 19 mit dem Befüllmaterial 30 befüllt wird. Zum Befüllen der Funktionsöffnung 19 mit dem Befüllmaterial 30 wird dieses in einen zumindest pastösen, vorliegend zumindest annähernd flüssigen Zustand gebracht oder bereits in diesem Zustand bereitgestellt. Dies führt dazu, dass beim Befüllen der Funktionsöffnung 19, die dadurch zumindest teilweise als zur Lichtöffnung 33 ausgebildet wird, zumindest zwischen dem Dekorzuschnitt 2 und dem Befüllmaterial 30 eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt wird. Hierdurch wird der Verbund 10 durch das Befüllen mit dem Befüllmaterial 30 stabilisiert bzw. verstärkt. Das Befüllmaterial 30 weist dazu klebende Eigenschaften eines Klebstoffs auf oder ist ein Klebstoff. Nach dem Ausreagieren des Befüllmaterials 30 liegen an der Sichtseite 5, das heißt an der Sichtseite des Dekorelements 1 sowie an dessen Rückseite (also an der Kaschierseite 8 der Applizierungsmaterialschicht 4) keine Bereiche vor, an denen ein Nutzer des Dekorelements 1, etwa ein Monteur, der das Dekorelement 1 montiert, in unbeabsichtigter Weise kle- ben bleibt. Stattdessen ergibt sich eine besonders gefällige, insbesondere haptisch angenehme Oberfläche, selbst in Bereichen, in denen durch das Befüllmaterial 30 ein Teil der Außenoberfläche des Dekorelements 1 gebildet ist.

Um zu vermeiden, dass die Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 2 bzw. des Dekorelements 1 durch aus der Funktionsöffnung 19 austretendes Befüllmaterial 30 in unerwünschter weise verschmutzt wird, werden vorliegend zum Befüllen der Funktionsöffnung 19 bzw. Lichtöffnung 33 die Sichtseite 5 des die Lichtöffnung 33 aufweisenden Dekorzuschnitts 2 und ein Abdichtelement 37 aneinander fixiert, wodurch die Lichtöffnung 33 bzw. die Funktionsöffnung 19, die zu der Lichtöffnung 33 ausgebildet wird, mittels des Abdichtelements 37 an der Sichtseite 5 fluidisch abgedichtet wird. Dadurch ist vermieden, dass Befüllmaterial 30 auf die Sichtseite 5 aus der Lichtöffnung 33 bzw. Funktionsöffnung 19 austritt. Die Schneidhilfsschicht 9 wird besonders effizient und vielseitig genutzt, wenn diese als das Abdichtelement 37 eingesetzt wird. Mit anderen Worten wird das Abdichtelement 37 bereitgestellt, indem die identische Schneidhilfsschicht 9 bereitgestellt wird. Unter dem Anbringen der Schneidhilfsschicht 9 an die Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 2 wird somit das Abdichtelement an dem Dekorzuschnitt 2 fixiert.

Fig. 5 zeigt eine schematische Ansicht des Verbunds 10, der mittels der Laserschneidemaschine 14 bearbeitet worden ist, wobei die Funktionsöffnung 19 mit dem Befüllmaterial 30 ausgefüllt wird, das durch die Applizierungsmaterialschicht 4 hindurchströmt. Hierzu wird - wenn im Bereich der zu befüllenden Funktionsöffnung 19 die Klebstoffschicht 3 ausgespart wurde - die Applizierungsmaterialschicht 4 fluiddurchlässig bereitgestellt. Das Befüllmaterial 30 wird dann direkt mit der Kaschierseite 8 der Applizierungsmaterialschicht 4 kontaktiert, sodass das zumindest annähernd flüssige Befüllmaterial 30 in die Applizierungsmaterialschicht 4 eindringen kann. Unter einem stetigen Zustrom von Befüllmaterial 30 in Richtung hin zur Kaschierseite 8 saugt sich die Applizierungsmaterialschicht 4 mit Befüllmaterial 30 voll, bis die Applizierungsmaterialschicht 4 im Bereich der zu füllenden Funktionsöffnung 19 übersättigt wird. Durch die Übersättigung strömt das Befüllmaterial 30 an der Klebeseite 7 aus der Applizierungsmaterialschicht 4 aus und infolgedessen in die Funktionsöffnung 19 hinein. Das Befüllmaterial 30 wird also von der Kaschierseite 8 der Applizierungsmaterialschicht 4 her in die entsprechende Funktionsöffnung 19 eingebracht, wobei die Applizierungsmaterialschicht 4 von dem Befüllmaterial 30 in Richtung hin zur Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 2 durchströmt wird, wodurch das Befüllmaterial 30 in die Funktionsöffnung 19 einströmt. Wenn im Bereich der zu befüllenden Funktionsöffnung 19 die Klebstoffschicht 3 nicht ausgespart wurde, übersättigt und durchströmt das Befüllmaterial 30 unter dem stetigen Zustrom auf der Kaschierseite 8 zuerst die Applizierungsmaterialschicht 4 und dann die Klebstoffschicht 3. Durch die Übersättigung strömt das Befüllmaterial 30 an der Klebeseite 7 aus der Applizierungsmaterialschicht 4 aus und infolgedessen in die die Klebstoffschicht 3 hinein. Unter einem Austreten aus der Klebstoffschicht 3 strömt dann das Befüllmaterial 30 in die Funktionsöffnung 19 hinein.

Jedenfalls wird das Befüllmaterial 30 von der Kaschierseite 8 der Applizierungsmaterialschicht 4 her in die entsprechende Funktionsöffnung 19 eingebracht, wobei die Applizierungsmaterialschicht 4 von dem Befüllmaterial 30 in Richtung hin zur Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 2 durchströmt wird, wodurch das Befüllmaterial 30 in die Funktionsöffnung 19 einströmt. Hierzu wird die Applizierungsmaterialschicht 4 und gegebenenfalls die Klebstoffschicht 3 fluiddurchlässig - das heißt zumindest durchlässig für das Befüllmaterial 30, wenn dieses im flüssigen, annähernd flüssigen oder pastösen Zustand ist - bereitgestellt. Für die Klebstoffschicht 3 bedeutet das, dass die Klebstoffschicht 3 oder der die Klebstoffschicht 3 bildende Klebstoff in ausreagiertem Zustand durchlässig ist für das Befüllmaterial 30 in flüssigem, annähernd flüssigem oder pastösem Zustand.

In Fig. 6 ist eine Alternative gezeigt, um das Befüllmaterial 30 in die Funktionsöffnung 19 zu leiten. Fig. 6 zeigt eine schematische Ansicht des Verbunds 10, der mittels der Laserschneidemaschine 14 bearbeitet worden ist, wobei die Funktionsöffnung 19 mit dem Befüllmaterial 30 ausgefüllt wird, das durch eine in die Applizierungsmaterialschicht 4 ausgebildete Öffnung 38 in die Funktionsöffnung 19 einströmt. Folglich wurde in diesem Fall beim Bereitstellen der Applizierungsmaterialschicht 4 die Öffnung 38 vorgesehen, die mit der entsprechenden Funktionsöffnung 19 korrespondiert. Es kann des Weiteren vorgesehen sein, dass die Öffnung 38 mittels der Laserschneidemaschine 14 in die Applizierungsmaterialschicht 4 eingeschnitten wird. Dies kann vor dem Verkleben der Applizierungsmaterialschicht 4 mit dem Dekorzuschnitt 2 geschehen oder wenn die Applizierungsmaterialschicht 4 mit dem Dekorzuschnitt 2 schon verklebt wurde.

Da im vorliegenden Beispiel das wenigstens eine Kanalelement 28 ausgebildet wird/ist, wird beim Befüllen der Funktionsöffnung 19 mit dem Befüllmaterial 30 das Kanalelement 28 mit dem Befüllmaterial 30 befüllt, wodurch die wenigstens zwei mittels des Kanalelements 28 flu- idisch verbundenen Elemente des Dekorzuschnitts 2 mittels des Befüllmaterials 30 stoffschlüssig miteinander verbunden werden. Verbindet also das Kanalelement 28 zum Beispiel zwei Funktionsöffnungen 19 miteinander, strömt das Befüllmaterial 30 sowohl in die beiden Funktionsöffnungen 19 als auch in das Kanalelement 28 bzw. durch das Kanalelement 28 hindurch. Somit werden die beiden mittels des Kanalelements 28 miteinander verbundenen Funktionsöffnungen 19 mittels einer Befüllmaterialbrücke miteinander stoffschlüssig verbunden. Dabei erstreckt sich die Befüllmaterialbrücke stoffschlüssig von der einen der Funktionsöffnungen 19 durch das Kanalelement 28 hindurch bis zur anderen der beiden Funktionsöffnungen 19.

Fig. 7 zeigt eine schematische und geschnittene Ansicht des Dekorelements 1 , das mittels des Verfahrens hergestellt wurde und Funktionsöffnungen 19 aufweist. Das Dekorelement 1 ist für einen Innenraum 39 eines Kraftfahrzeugs (nicht dargestellt) vorgesehen. In bestimmungsgemäßer Einbaulage des Dekorelements 1 bildet es einen Bestandteil des Kraftfahrzeugs. Bei dem Dekorelement 1 handelt es sich insbesondere um ein Interieurelement, also zum Beispiel um ein Bespannungselement für den Lautsprecher 35, um eine Türtafel, um eine Mittelkonsole, um eine Instrumententafel etc. oder um ein sonstiges Verkleidungs- und/oder Bezugelement. Dabei weist die Sichtseite 5 des Dekorelements 1 , das heißt die Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 2 in den Innenraum 39 hinein, wohingegen die Kaschierseite 8 des Dekorelements 1 , das heißt die Kaschierseite 8 der Applizierungsmaterialschicht 4, aus dem Innenraum 48 herausweist.

In Fig. 7 ist zudem zu erkennen, dass das Dekorelement 1 mehr als eine Funktionsöffnung 19 - vorliegend vier Funktionsöffnungen 19 - aufweist. Dabei sind eine erste Funktionsöffnung 40, eine zweite Funktionsöffnung 41 sowie eine dritte Funktionsöffnung 42 jeweils als eine Lichtöffnung 33 ausgebildet, wobei eine vierte Funktionsöffnung 43 als eine Tonöffnung 34 ausgebildet ist. Am Beispiel der dritten Funktionsöffnung 42 ist zu erkennen, dass die jeweilige Funktionsöffnung 19 entlang der Materialstärke des Verbunds 10 bzw. des Dekorelements 1 unterschiedliche Geometrien, Durchmesser etc. aufweisen kann.

Fig. 8 zeigt eine schematische Ansicht des Dekorelements 1 , wobei beim Herstellen des Dekorelements 1 der Dekorzuschnitt 2 aus zumindest zwei Dekorzuschnittteilen 44, 45 zusammengesetzt wird. Die Dekorzuschnittteile 44, 45 werden zunächst separat voneinander bereitgestellt und dann, unter Ausbildung wenigstens einer Kantenöffnung 46 bzw. Kantenspalts zwischeneinander, mit der Applizierungsmaterialschicht 4 verklebt. Durch die Kan- tenöffnung 46 wird so eine weitere Funktionsöffnung 47 gebildet. Es kann vorgesehen sein, dass, vor dem Verbinden des Dekorzuschnitts 2 mit der Applizierungsmaterialschicht 4, der Kantenspalt bzw. die Kantenöffnung 46 durch wenigstens ein Schneiden mittels der Laserschneidemaschine 14 beschnitten wird, etwa um die einander gegenüberliegenden Kanten 29, 48 jeweils zu begradigen. Hierzu können die Dekorzuschnittteile 44, 45 zur Positionssicherung mit der Schneidhilfsschicht 9 verbunden werden. Ferner kann vorgesehen sein, dass innerhalb eines materialfreien Raums, über den die aufeinander zuweisenden Kanten 29, 48 voneinander beabstandet sind, eine (weitere) Funktionsöffnung 19 in den Verbund 10 eingeschnitten wird, indem die Applizierungsmaterialschicht 4 an der entsprechenden Stelle mittels der Schneidemaschine 13 durchgeschnitten wird. In diesem Fall ist das Abfallstück 25 frei von Dekormaterial. Die Kantenöffnung 46 kann mit dem Befüllmaterial 30 befüllt oder ausgefüllt werden, wenn durch die Kantenöffnung 46 eine Lichtöffnung 33 gebildet werden soll.

Da die Dekorzuschnittteile 44, 45 - und gegebenenfalls wenigstens ein weiterer Dekorzuschnittteil (nicht dargestellt) - miteinander den Dekorzuschnitt 2 bilden, ist es klar, dass einer oder mehr der Dekorzuschnittteile, beispielsweise einer oder beide der Dekorzuschnittteile 44, 45, eine der Funktionsöffnungen 19 aufweisen kann/können. Dies ist in Fig. 8 durch die mit 49, 50 bezeichneten Funktionsöffnungen dargestellt. Dabei ist die Funktionsöffnung 49 gebildet, indem das Dekormaterial des Dekorzuschnittteils 44 vollständig durchschnitten wurde, bevor der Dekorzuschnitt 2 und die Applizierungsmaterialschicht 4 zu dem Verbund 10 gefügt wurden. Die Funktionsöffnung 50 wurde erzeugt, indem sowohl das Material des Dekorzuschnittteils 45 als auch die Applizierungsmaterialschicht 4 im betreffenden Bereich vollständig durchschnitten wurden, wodurch das zugehörige Abfallstück 26 dann Dekormaterial des Dekorzuschnittteils 45 und Material der Applizierungsmaterialschicht 4 aufweist. Zudem ist es für die Funktionsöffnung 50 denkbar, dass - bevor der Dekorzuschnitt 2 und die Applizierungsmaterialschicht 4 zu dem Verbund 10 gefügt wurden - aus dem Dekorzuschnitt 2 ein erstes Abfallstück 26, das frei von Material der Applizierungsmaterialschicht 4 ist, herausgeschnitten wird, dann der Dekorzuschnittteil 45 und die Applizierungsmaterialschicht 4 miteinander verbunden werden, und dann aus der Applizierungsmaterialschicht 4 ein korrespondierendes Abfallstück 26 herausgeschnitten wird, das frei von Material des Dekorzuschnittteils 45 ist. Selbstverständlich ist es genauso möglich, die Applizierungsmaterialschicht 4 und das Dekorzuschnittteil 45 separat voneinander mittels der Schneidemaschine zu bearbeiten, um zwei separate Abfallstücke 26 herauszuschneiden, wobei eines frei von Material der Applizierungsmaterialschicht 4 und das andere frei von Material des Dekorzu- schnittteils 45 ist. Hiernach werden das des Dekorzuschnittteil 45 und die Applizierungsmate- rialschicht 4 miteinander verbunden.

Generell sind die Gestaltungsmöglichkeiten bei dem Dekorelement 1 bzw. bei dem Herstellen des Dekorelements 1 mittels des hierin beschriebenen Verfahrens unbegrenzt - es ist zum Beispiel ermöglicht, nach dem Abziehen des Abfallstücks 26, das zumindest teilweise aus dem Material des Dekorzuschnitts 2 besteht, ein Einsatzstück (nicht dargestellt) aus dem Dekormaterial oder einem anderen Material, insbesondere einem anderen Dekormaterial, an die Stelle des Abfallstücks 26, das heißt in die Öffnung , die in den Dekorzuschnitt 2 geschnitten worden ist, einzusetzen. Das bedeutet, dass ein Einsatzstück in eine oder mehr der Funktionsöffnungen 19, 40, 41 , 42, 43, 47, 49, 50 eingesetzt werden kann. Ferner können zwei oder mehr Einsatzstücke Anwendung finden und jeweils in eine oder mehr der Funktionsöffnungen 19, 40, 41 , 42, 43, 47, 49, 50 eingesetzt werden. Dabei kann das jeweilige Einsatzstück andersfarbig, anders strukturiert bzw. oberflächenbeschaffen und/oder von anderer Gestalt/Geometrie als das herausgeschnittene Abfallstück 26 bzw. als das umliegende Dekormaterial sein. Beispielsweise kann ein kreisscheibenförmiger (oder gemäß jeder anderen geometrisch geschlossenen Kurve geformter) Anteil aus dem Dekorzuschnitt 2 ausgeschnitten und abgezogen werden. Das Einsatzstück kann ebenso gemäß einer geometrisch geschlossenen Kurve geformt sein, zum Beispiel oval, kreisrund, sternförmig, gezahnt etc. ausgebildet sein. Darüber hinaus kann das Einsatzstück andere Lichttransmissionseigenschaften aufweisen als das ausgeschnittene Abfallstück 26 bzw. das umliegende Dekormaterial. Es kann etwa geringer- oder höhertransparent sein.

Um ein besonders genaues, insbesondere wiederholgenaues Positionieren des Einsatzstücks zu gewährleisten kann zudem vorgesehen sein, dass - lediglich beispielhaft anhand von Kreisformen erklärt - zunächst zwei (insbesondere konzentrische) Kreise in das Dekormaterial eingeschnitten werden, sodass als Abfallstück 26 ein Kreisring und ein Innenkreis übrigbleibt. Dann wird der Innenkreis vom Verbund 10 oder vom Dekorzuschnitt 2 abgezogen, wobei der Kreisring zunächst am Verbund 10 bzw. am Dekorzuschnitt 2 verbleibt. In den nun freien Innenbereich des Kreisrings wird dann das Einsatzstück passend eingelegt, wobei eine Außenkontur des Einsatzstücks und eine Innenkontur des Kreisrings miteinander korrespondieren. Der freigeschnittene Kreisring fungiert somit als Positionierhilfe zum positionsgenauen Einsetzen des Einsatzstücks. Um hiernach die Funktionsöffnung 19 mit dem Befüllmaterial 30 zu befüllen, wird der Kreisring vom Verbund 10 bzw. vom Dekorzuschnitt 2 abgezogen. Ferner kann als Einsatzstück ein elektrisches und/oder elektronisches Bauelement aufweisen oder aus dem elektr(on)ischen Bauelement gebildet sein. Bei dem elektrischen bzw. elektronischen Bauelement handelt es sich zum Beispiel um einen Sensor, ein Bedienungs- element, ein Leuchtmittel, ein Lichtleitelement etc. Ein solches elektrisches und/oder elektronisches Bauelement kann alternativ oder zusätzlich - insbesondere vor dem Befüllen der Funktionsöffnung 19 - in die Funktionsöffnung 19 eingelegt werden, sodass die Funktionsöffnung 19 als Aufnahme für das elektr(on)ische Bauelement dient. Dieses sitzt besonders sicher in der Funktionsöffnung 19, indem es in das Befüllmaterial 30 eingegossen wird.

Das Einsatzstück kann ferner als ein gitter- und/oder rahmenförmiges Gebilde ausgeführt sein, etwa als Lüftungsgitter etc.

Durch das Verfahren zum Herstellen des Dekorelements 1 sowie durch das Dekorelement 1 an sich sind Möglichkeiten aufgezeigt, wie das Dekorelement 1 mit mindestens einer Funktionsöffnung 19 bereitstellbar ist. Dabei ist das Dekorelement 1 - trotz der Funktionsöff- nung(en) 19 - besonders einfach und effizient mit hoher Kaschierqualität auf eine Trägerstruktur (nicht dargestellt) aufkaschierbar und besonders stabil bzw. langlebig.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Dekorelement

2 Dekorzuschnitt

3 Klebstoffschicht

4 Applizierungsmaterialschicht

5 Sichtseite

6 Klebeseite des Dekorzuschnitts

7 Klebeseite der Applizierungsmaterialschicht

8 Kaschierseite

9 Schneidhilfsschicht

10 Verbund

11 Hilfsklebeschicht

12 Klebeseite der Schneidhilfsschicht

13 Schneidemaschine

14 Laserschneidemaschine

15 Laseremittereinheit

16 Einspannvorrichtung

17 Schneidelement

18 Laserstrahl

19 Funktionsöffnung

20 Funktionsöffnungskontur

21 Schneidtiefe

22 erster Funktionsöffnungskonturabschnitt

23 Flächennormale

24 zweiter Funktionsöffnungskonturabschnitt

25 Winkel

26 Abfallstück

27 Dekormaterialanteil

28 Kanalelement

29 Kante

30 Befüllmaterial

31 Leuchtmittel

32 Licht

33 Lichtöffnung 34 Tonöffnung

35 Lautsprecher

36 Schallwelle

37 Abdichtelement 38 Öffnung

39 Innenraum

40 Funktionsöffnung

41 Funktionsöffnung

42 Funktionsöffnung 43 Funktionsöffnung

44 Dekorzuschnittteil

45 Dekorzuschnittteil

46 Kantenöffnung

47 Funktionsöffnung 48 Kante

49 Funktionsöffnung

50 Funktionsöffnung