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Title:
METHOD FOR PRODUCING A DEVICE FOR THE PROTECTION OF A BODY PART, AND DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/066429
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a device (1) for the protection of a body part, in particular a shin guard, and also to such a device (1). In order to allow low-cost and dependable protection of the body part, a curable, but not yet cured moulded part (2) is placed against the body part to be protected and the moulded part (2) is cured in place on the body part to be protected.

Inventors:
GRAUVOGEL DANIEL (DE)
Application Number:
PCT/DE2022/100771
Publication Date:
April 27, 2023
Filing Date:
October 19, 2022
Export Citation:
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Assignee:
INIT SPORTS UG HAFTUNGSBESCHRAENKT (DE)
International Classes:
A63B71/12; A41D13/05; A63B71/08
Foreign References:
US5456658A1995-10-10
EP3470122A12019-04-17
US5454780A1995-10-03
US20130274641A12013-10-17
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE BERNHARDT|WOLFF PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung ( 1 ) zum Schutz eines Körperteils, insbesondere eines Schienbeinschutzes, gekennzeichnet durch die Schritte:

- Anlegen eines aushärtbaren, jedoch noch nicht ausgehärteten Formteils (2) an das zu schützende Körperteil

- Aushärten des Formteils (2) an dem zu schützenden Körperteil.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Anlegen des Formteils (2) ein Zwischenelement (4), insbesondere ein Dämpfungselement vorzugsweise aus Automobilstoff, an das zu schützende Körperteil angelegt wird und das Formteil (2) auf dem Zwischenelement (4) positioniert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Anlegen des Formteils (2) an einer dem zu schützenden Körperteil zugewandten Seite des Formteils ein Zwischenelement (4), insbesondere ein Dämpfungselement vorzugsweise aus Automobilstoff, befestigt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement (4) auf einer dem Formteil zugewandten Seite und/oder das Formteil (2) auf einer dem Zwischenelement (4) zugewandten Seite ein Verbindungsmittel (3) zur lösbaren gegenseitigen Verbindung, insbesondere miteinander lösbar verbindbare Klettverschlusselemente, aufweist.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (2) an dem Verbindungsmittel bzw. einem dem Formteil zugewandten Verbindungselement (4) des Verbindungsmittels unlösbar befestigt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement (4) auf seiner dem zu schützenden Körperteil zugewandten Seite ein haftungserhöhendes Element, beispielsweise ein Gelpolster oder Gelpad/Hydrogeldpad aufweist, welches beim Anlegen in direkten Kontakt mit der Oberfläche des zu schützenden Körperteils gebracht wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einer von dem zu schützenden Körperteil abgewandten Seite des Formteils (2) ein weiteres Verbindungselement für eine Haltevorrichtung befestigt wird.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (2) nach dem Anlegen vorübergehend an das zu schützende Körperteil angedrückt wird, insbesondere durch Umwickeln des Körperteils und des Formteils mit einer Folie.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Formteils (2) einen selbstaushärtenden Kunststoff, insbesondere ein durch Wasser aushärtbares Kunststoffharz wie Polyurethanharz, umfasst.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (2) nach dem Anlegen angefeuchtet wird.

1 1. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (2) aus einem ebenen Körper mit insbesondere abgerundeten Ecken durch Umbiegen gebildet ist, wobei der Winkel der Biegung vorzugsweise kleiner als 180 Grad ist, so dass das Formteil (2) das zu schützende Körperteil nicht umschließt bzw. hintergreift.

12. Vorrichtung ( 1 ) zum Schutz eines Körperteils, gekennzeichnet durch ein Formteil (2) aus einem selbsthärtenden Material und einem damit verbundenen Zwischenelement (4) aus einem weicheren Material.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement (4) ein Gelpolster bzw. Gelpad/Hydrogelpad umfasst.

14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Formteils (2) ein durch Wasser aushärtbares Kunststoffharz wie Polyurethanharz umfasst.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (2) lösbar mit dem Zwischenelement (4) verbunden ist, insbesondere über ein Verbindungsmittel (3) zur lösbaren gegenseitigen Verbindung wie miteinander lösbar verbindbare Klettverschlusselemente.

16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (2) aus einem ebenen Körper mit insbesondere abgerundeten Ecken durch Umbiegen gebildet ist, wobei der Winkel der Biegung vorzugsweise kleiner als 180 Grad ist.

17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Formteil (2), dem Verbindungsmittel (3) und/oder dem Zwischenelement (4) mindestens ein Durchgangsloch vorgesehen ist. 18. Verwendung eines durch Wasser aushärtbaren Materials für eine Vorrichtung ( 1 ) nach einem der Ansprüche 12 bis 17.

Description:
Beschreibung:

Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zum Schutz eines Körperteils und Vorrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zum Schutz eines Körperteils sowie eine derartige Vorrichtung.

Durch Benutzung sind Vorrichtungen zum Schutz eines Körperteils, wie beispielsweise ein Schienbeinschutz, bekannt. Hierbei wird ein beispielsweise durch Spritzguss erzeugtes Formteil an dem zu schützenden Körperteil positioniert und dort mit einer Haltevorrichtung gehalten. Bei einem Schlag auf die Vorrichtung wird der Stoß großflächig in das Körperteil eingeleitet, wodurch die Wirkung abgemildert wird. Oftmals liegt jedoch das Formteil nicht vollflächig an dem zu schützenden Körperteil an, sodass die Schutzwirkung reduziert ist.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Schutz eines Körperteils und ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Vorrichtung zu schaffen, welche einen kostengünstigen und sicheren Schutz des Körperteils ermöglichen.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass bei der Herstellung der Vorrichtung zum Schutz eines Körperteils ein aushärtbares, jedoch noch nicht ausgehärtetes Formteil an das zu schützende Körperteil angelegt wird und anschließend das Formteil an dem zu schützenden Körperteil aushärtet. Hierdurch wird eine zeitsparende Herstellung einer individuell angepassten Vorrichtung ermöglicht. Das Aushärten kann dabei vollständig oder auch nur teilweise erfolgen, wobei das Formteil vor dem Abnehmen von dem zu schützenden Körperteil derart weit ausgehärtet sein sollte, dass dieses formstabil ist und beim Abnehmen seine Form nicht mehr verändert. Vorteilhaft kann vor dem Anlegen des Formteils ein Zwischenelement, insbesondere ein Dämpfungselement beispielsweise aus Automobilstoff, an das zu schützende Körperteil angelegt werden, wobei das Formteil in einem nachfolgenden Schritt auf dem Zwischenelement positioniert wird. Das Zwischenelement umfasst vorzugsweise ein Material, welches gegenüber dem Material des Formteils weicher ist, wodurch der Tragekomfort erhöht und die Kräfte bei einem Schlag auf die Vorrichtung gedämpft werden.

Alternativ kann das Zwischenelement auch schon an dem noch nicht ausgehärteten Formteil befestigt sein, wenn das Formteil an das zu schützende Körperteil angelegt wird. Da eine entsprechende Kombination aus Formteil und Zwischenelement vorgefertigt werden kann, kann hierdurch das beschriebene Verfahren vereinfacht werden.

Besonders vorteilhaft weist das Zwischenelement auf einer dem Formteil zugewandten Seite und/oder das Formteil auf einer dem Zwischenelement zugewandten Seite ein Verbindungsmittel zur lösbaren gegenseitigen Verbindung auf. Bei dem Verbindungsmittel kann es sich beispielsweise um zwei miteinander lösbar verbindbar Klettverschlusselemente handeln. So kann vorgesehen sein, dass, wenn das Verbindungsmittel zwei miteinander lösbar verbindbar Elemente umfasst, beide Elemente an dem Zwischenelement oder dem Formteil angeordnet sind oder alternativ je eines der Elemente an dem Zwischenelement und dem Formteil angeordnet ist.

Sofern das Formteil nicht ohnehin schon als vorgefertigtes Teil fest mit dem Verbindungsmittel bzw. einem Verbindungselement des Verbindungsmittel unlösbar gebunden ist, kann vorgesehen sein, dass beim Anlegen des Formteils dieses beispielsweise über eine Klebstoffschicht fest mit dem Verbindungsmittel bzw. einem dem Formteil zugewandten Verbindungselement des Verbindungsmittel unlösbar verbunden wird. Als unlösbar werden hierbei alle Verbindungsarten bezeichnet, welche ohne Zerstörung der strukturellen Verbindung nicht voneinander gelöst werden können, insbesondere Klebeverbindungen.

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann das Zwischenelement auf seiner dem zu schützenden Körperteil zugewandten Seite ein haftungserhöhendes Element, beispielweise ein Gelpolster/Hydrogelpolster, aufweisen, welches beim Anlegen in direkten Kontakt mit der Oberfläche des zu schützenden Körperteils, beispielsweise der Haut, gebracht wird. Hierdurch wird die Positionierung des Zwischenelements auf dem zu schützenden Körperteil erleichtert und ein Verrutschen zuverlässig verhindert.

Um die spätere Befestigung einer Haltevorrichtung, welche die Vorrichtung lösbar an dem Körperteil befestigt, zu erleichtern, kann insbesondere vor oder nach dem Aushärten des Formteils an einer von dem zu schützenden Körperteil abgewandten Seite des Formteils ein weiteres Verbindungselement für die Haltevorrichtung befestigt werden. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein weiteres Klettverschlusselement handeln, an dem später eine beispielsweise als elastisches Spannband ausbildete Haltevorrichtung lösbar befestigt werden kann.

Eine besonders gute Anpassung des Formteils an das zu schützende Körperteil wird dadurch erreicht, dass nach dem Anlegen des Formteil dieses vorübergehend an das zu schützende Körperteil angedrückt wird, insbesondere durch Umwickeln des Körperteils und des Formteils beispielsweise mit einer Folie. Hierfür kann vorzugsweise eine Folie aus Polyethylen verwendet werden, wie sie als Frischhaltefolie bekannt ist.

Vorteilhaft kann das Material des Formteils einen selbstaushärtenden Kunststoff, insbesondere ein durch Wasser aktivierbares Kunststoffharz wie Polyurethanharz, umfassen. Ein derartiges Material ist beispielsweise als Castverband bzw. Kunststoffgips bekannt und wird im Rahmen der Knochenbruchbehandlung verwendet. Alternativ könnte auch ein Luft- und/oder UV-Licht aushärtendes Material verwendet werden. Vorteilhaft ist in jedem Fall, wenn das Material insbesondere vor und während dem Aushärten gesundheitlich unbedenklich ist und auch bei Raumtemperatur und/oder UV-Licht aushärtet.

Um das Aushärten des Formteils zu unterstützen oder zu beschleunigen, ist es vorteilhaft, das Formteil nach dem Anlegen anzufeuchten. Hierzu kann beispielsweise Wasser und/oder ein anderer Aktivator z.B. über eine Sprühflasche großflächig auf das Formteil aufgebracht werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Formteil aus einem ebenen Körper, beispielsweise einem ein- oder mehrlagigen Fasergewebe aus Glasfaser, Kohlefaser, Polyesterfaser, Polyethylen, Polypropylen, Nylon und dergleichen, gebildet, welches vorzugsweise mit nicht ausgehärtetem Polyurethanharz imprägniert ist, durch Umbiegen gebildet, wobei der Winkel der Biegung vorzugsweise kleiner als 180 Grad ist, so dass das Formteil das zu schützende Körperteil nicht umschließt bzw. hintergreift. Das Formteil kann dabei vor dem Umbiegen als vorgefertigter flacher Körper mit allen Ecken abgerundet und damit ohne scharfe Vorsprünge beispielsweise durch Ausschneiden oder Ausstanzen vorbereitet sein. Der Radius an den Ecken ist vorzugsweise größer als 5 mm, insbesondere größer als 10 mm. Das Formteil kann im unverformten Zustand in der Draufsicht insbesondere die in dem Ausführungsbeispiel gezeigte annähernd rechteckige bzw. konisch zulaufende Form mit verrundeten Ecken aufweisen, wobei vorzugsweise die Länge maximal 40 cm und die Breite maximal 20 cm beträgt. Besonders vorteilhaft weist das unverformte Formteil eine Länge von maximal 35 cm und eine Breite von maximal 17,5 cm auf, wobei Versuche gezeigt haben, dass auch bei einer Länge von maximal 25 cm und einer Breite von maximal 12,5 cm ein ausreichender Schutz erreicht wird. Die Dicke des Formteils kann bei maximal 9 mm, insbesondere bei maximal 6 mm, liegen.

Um das Formteil mit dem selbstaushärtenden Kunststoff lagern zu können, kann das entsprechend vorbereitete Formteil, bei dem das mit dem noch nicht ausgehärteten Polyurethanharz imprägnierte Fasergewebe in der beschriebenen Form vorbereitet ist, in einer luftdichten Verpackung eingeschlossen werden. Das Zwischenelement und ggf. das Verbindungsmittel kann ebenfalls mit einer Außenkontur identisch zu dem Formteil vorbereitet sein, so dass sich die Teile deckungsgleich übereinander positionieren und verbinden lassen.

Zudem wird auch eine Vorrichtung zum Schutz eines Körperteils beansprucht, welche ein Formteil aus einem selbsthärtenden Material und ein damit verbundenes Zwischenelement aus einem weicheren Material umfasst. Als selbsthärtendes Material ist ein insbesondere duroplastisches Material zu verstehen, welches durch chemische Vorgänge irreversibel und nicht beispielsweise nur durch Abkühlung erhärtet. Alternativ könnte das Formteil auch aus einem Thermoplast gebildet sein, welches bei Erwärmen erweicht und bei Abkühlen erhärtet.

Wie bezüglich des Verfahrens beschrieben wurde, kann das Zwischenelement für eine besonders gute Dämpfung ein Gelpolster, insbesondere ein Gelpad/ Hydrogelpad, umfassen. Ein Gelpad/Hydrogelpad weist eine dünne Schicht aus einem Gel auf, welches an Haut haften bleibt, jedoch von der Haut wieder rückstandsfrei abgelöst werden kann. Bei dem Gel kann es sich beispielsweise um ein Hydrogel handeln, also ein wasserunlösliches Polymer, in welchem Wasser einlagerbar ist. Derartige Gelpads werden beispielsweise bei der elektrischen Muskelstimulation (EMS) verwendet und sind auch als EMS Geldpads/Hydrogelpads bekannt. Das Gelpad/Hydrogelpad kann lediglich aus der dünnen Schicht des Gels bestehen, es kann jedoch auch beispielsweise einen elastischen Grundkörper umfassen, wobei das Gel an mindestens einer Oberfläche, vorzugsweise an zwei einander gegenüberliegenden Oberflächen, des Grundkörpers angeordnet ist. Zusätzlich oder alternativ kann das Gelpolster auch eine klebrige Komponente umfassen, welche die Haftreibung erhöht.

An der dem Körperteil zugewandten Außenseite kann das Gelpad/Hydrogelpad mit einer ablösbaren Schutzfolie versehen sein, um ein Austrocknen des Gelpads/Hydrogelpads zu verhindern. Nach dem Gebrauch der Vorrichtung kann die Schutzfolie wieder auf das Gelpad/Hydrogelpad aufgebracht werden, um dieses bis zur nächsten Benutzung lagern zu können.

Das Material des Formteils kann ein durch Wasser aktivierbares/aushärtbares Kunststoffharz wie Polyurethanharz aufweisen. Es wird insofern auf die Beschreibung zu dem Verfahren verwiesen.

Um das Zwischenelement austauschen zu können, wie dies bei oftmaliger Verwendung der Vorrichtung notwendig sein könnte, kann das Formteil lösbar mit dem Zwischenelement verbunden sein, insbesondere über ein Verbindungsmittel zur lösbaren gegenseitigen Verbindung. Das Verbindungsmittel kann beispielsweise lösbar miteinander verbindbare Verbindungselemente wie Klettverschlusselemente umfassen, wobei eines dieser Verbindungselemente am Formteil und das andere Verbindungselement am Zwischenelement vorzugsweise unlösbar befestigt ist. Alternativ kann das Zwischenelement auch unmittelbar an dem Formteil befestigt sein, beispielsweise unlösbar mittels Verkleben oder lösbar. Besonders vorteilhaft kann das Zwischenelement selbst beispielsweise in Form eines Gelpads/Hydrogelpads eine Haftwirkung aufweisen, welche gegenüber dem Formteil größer ist als gegenüber dem zu schützenden Körperteil bzw. der Haut, so dass bei einem Abziehen zuerst die Verbindung mit der Haut gelöst wird. Bei Bedarf kann anschließend das Zwischenelement von dem Formteil durch Abziehen mit im Vergleich höherem Kraftaufwand gelöst werden.

Vorteilhaft kann das Formteil aus einem ebenen Körper, beispielsweise einem oben beschriebenen ein- oder mehrlagigen Fasergewebe, durch Umbiegen gebildet sein, wobei der Winkel der Biegung vorzugsweise maximal 180 Grad, besonders vorteilhaft maximal 100 Grad ist. Dies bedeutet, dass in Richtung der Biegeachse gesehen, das Formteil maximal eine U-Form aufweist, die freien Enden jedoch nicht zueinander geneigt sind und folglich keine Hinterschneidung bilden. Bei der Anformung des Formteils an ein Schienbein ist zwar aufgrund der zumeist mehrachsigen Verformung keine einzelne definierte Biegeachse vorhanden, der Winkel soll jedoch bei jeder vorhandenen Biegeachse maximal 180 Grad, insbesondere maximal 100 Grad, sein. Das zu schützende Körperteil wird damit nicht umgriffen, was den Tragekomfort erhöht.

Um die Atmungsaktivität zu erhöhen, kann in dem Formteil, dem Verbindungsmittel und/oder dem Zwischenelement mindestens ein Durchgangsloch vorgesehen sein. Vorzugsweise sind jeweils in dem Zwischenelement und dem Verbindungsmittel (ggf. auch in dem Formteil) mehrere Durchgangslöcher vorgesehen, welche zueinander korrespondieren, also insbesondere zueinander derart ausgerichtet sind, dass die Außenkonturen in der Draufsicht überlappen. Hierdurch wird eine zuverlässige Wärmeabfuhr ermöglicht und die Haut schwitzt weniger. Die Durchgangslöcher können als Durchbrechungen in dem jeweiligen Material ausgebildet sein, beispielsweise als Ausstanzungen. Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass das Zwischenelement auf der dem zu schützenden Körperteil zugewandten Außenseite mindestens eine Rille/Nut aufweist, welche sich zu dem Rand des Zwischenelements erstreckt und am Rand seitlich nach außen offen ist, um Wärme und Feuchtigkeit nach außen abzuführen. Eine derartige Rille kann weiter vorteilhaft in mindestens ein Durchgangsloch in dem Zwischenelement münden. Ist zudem in dem Verbindungsmittel und ggf. auch in dem Formteil ein Durchgangsloch korrespondierend zu dem Durchgangsloch in dem Zwischenelement vorgesehen, kann eine Luftströmung durch das Formteil, das Verbindungselement und das Zwischenelement Wärme und Feuchtigkeit abführen. Anstelle eine definierten Durchgangslochs in dem Formteil kann dabei auch vorgesehen sein, dass das Formteil beispielsweise aufgrund eines grobmaschigen Gewebes eine Vielzahl kleiner Durchgangslöcher aufweist, welche eine Durchlüftung ermöglichen.

Das Zwischenelement kann mehrschichtig ausgebildet sein. Eine Schicht kann durch einen flächiges Fasergebilde, insbesondere ein Gewebe aus einem Kunststoff wie beispielsweise Polyester, gebildet sein. An einer Seite des flächigen Fasergebildes kann ein Dämpfungselement in Form eines Schaumstoffs, beispielsweise aus Polyurethan, befestigt sein. Die Dicke des Dämpfungselements kann vorzugsweise zwischen 2 mm und 10 mm liegen. Eine derartige Kombination aus Fasergebilde und Schaumstoff ist als Automobilhimmelstoff bekannt und kann vorteilhaft zur Herstellung der Vorrichtung verwendet werden. Auf der dem Dämpfungselement gegenüber- liegenden flächigen Seite des Fasergebildes kann vorteilhaft eine Schicht aus einem Gel, insbesondere eine Hydrogelschicht, wie zuvor beschrieben als Gelpad/Hydrogelpad vorzugsweise vollflächig angeordnet sein. Die Gelschicht/ Hydrogelschicht kann zusätzliche eine Stützstruktur beispielsweise in Form eines eingebetteten Polyestergeleges umfassen. Auf der dem Fasergebilde gegen- überliegenden flächigen Seite des Dämpfungselements kann vorteilhaft ein Klettverschlusselement befestigt sein. Hierdurch wird eine einfach lösbare Verbindung mit dem als korrespondierendes Klettverschlusselement ausgebildeten Verbindungselement des Formteils ermöglicht.

Das Klettverschlusselement kann sich vorteilhaft bandartig mit einer Breite vorzugsweise zwischen 8 mm und 25 mm entlang des Außenumfangs des Dämpfungselements vorzugsweise in Form eines geschlossenen Rings erstrecken. Dies ermöglicht eine größere Bewegungsfreiheit bei der Anwendung der Vorrichtung. Alternativ können auch zusätzliche Streifen aus Klettband im inneren des ringförmigen Bands, insbesondere in einem Rechtecks- oder Fischgrätenmuster mit mittiger Verbindungslinie, bzw. eine vollständige Abdeckung des Dämpfungs- elements durch ein Klettverschlusselement vorgesehen sein, was durch ein entsprechend ausgebildetes korrespondierendes Klettverschlusselement an dem Verbindungselement einen stärkeren gegenseitigen Halt ermöglicht.

Die Verbindung des Klettverschlusselements und des Dämpfungselements des Zwischenelements erfolgt vorzugsweise mittels Kleben oder Nähen. Vorteilhaft könnte dabei das Klettverschlusselement, das Dämpfungselement und das Fasergebilde des Zwischenelements gleichzeitig miteinander verklebt oder vernäht werden.

In einer alternativen Ausführungsform könnte auch auf die Schicht aus dem Fasergebilde verzichtet werden und die Gelschicht/Hydrogelschicht direkt mit dem Dämpfungselement, beispielsweise dem Schaumstoff, verbunden werden.

Zusätzlich wird auch die Verwendung eines durch Wasser, Luft und/oder UV-Licht aktivierbaren/aushärtbaren Materials für die oben genannte Vorrichtung beansprucht. Mit einem derartigen Material kann die Vorrichtung von dem Benutzer ohne größere Vorkenntnisse selbst hergestellt werden, wodurch sich die Kosten weiter reduzieren. Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Vorderseite eines noch nicht ausgehärteten Formteils einer Vorrichtung zum Schutz eines Körperteils,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Rückseite des Formteils von Figur 2,

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer Vorderseite der Vorrichtung zum Schutz eines Körperteils mit einem ausgehärteten Formteil, und

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Rückseite der Vorrichtung von Figur 3.

In Figur 1 ist eine Draufsicht auf eine Vorderseite eines noch nicht ausgehärteten Formteils 2 einer Vorrichtung 1 zum Schutz eines Körperteils gezeigt. Das Formteil 2 wird durch ein flaches Gebilde, insbesondere aus mehreren Lagen eines Fasergewebes aus Glasfaser, Kohlefaser, Glasfasergewebe, Polyesterfaser, Polyethylen, Polypropylen, Nylon und dergleichen, gebildet, welches vorzugsweise mit nicht ausgehärtetem Polyurethanharz imprägniert und in der gezeigten Form zugeschnitten ist. Durch den Zuschnitt weist das Formteil 2 bereits die passende Außenkontur auf, so dass eine Nachbearbeitung beispielsweise durch Sägen oder Schleifen entfällt. Vorteilhaft weist das Formteil 2 eine abgerundete Außenkontur ohne Ecken auf.

Das Material des Formteils 2 umfasst einen durch Wasser aktivierbaren selbstaushärtenden Kunststoff wie beispielsweise Polyurethanharz, welcher bereits in das oben beschriebene Fasergewebe eingebettet ist. Das Formteil 2 kann dabei bereits aktiviert in einer luftdicht verschlossenen Verpackung vorgehalten werden, so dass beim Öffnen der Verpackung das Formteil 2 aushärtet. Alternativ kann auch ein trockener Kunststoff vorgesehen sein, welcher erst durch das Hinzufügen von Wasser aushärtet.

In Figur 2 ist eine Draufsicht auf die Rückseite des Formteils 2 von Figur 1 gezeigt. Wie dort exemplarisch durch die schräg verlaufenden Linien angedeutet ist, kann das Formteil 2 auf einer Seite ein Verbindungselement 3, wie beispielsweise ein Klettverschlusselement, aufweisen. Das Verbindungselement 3 ist beispielsweise mittels eines Klebstoffs unlösbar mit dem Formteil 2 verbunden und ermöglicht die lösbare Verbindung mit einem beispielsweise als Dämpfungselement ausgebildeten Zwischenelement insbesondere aus Automobilstoff. Hierdurch kann das Zwischenelement besonders einfach von dem Formteil 2 gelöst werden, beispielsweise zum Austausch des Zwischenelements.

In Figur 3 ist eine perspektivische Ansicht einer Vorderseite der Vorrichtung 1 zum Schutz eines Körperteils gezeigt, bei welcher das Formteil 2 in einer gekrümmten Form ausgehärtet ist. Eine derartige Ausgestaltung wird dadurch erreicht, dass das noch nicht ausgehärtete Formteil an das zu schützende Körperteil angeformt wird und dort erhärtet.

In Figur 4 ist eine perspektivische Ansicht der Rückseite der Vorrichtung 1 von Figur 3 gezeigt. Wie dort zu nehmen ist, ist an dem Formteil 2 über das in Figur 2 gezeigte Verbindungselement 3 ein Zwischenelement 4 mit einer Oberfläche aus einer dünnen Schicht eines haftungserhöhenden Elements, wie beispielsweise einem Gelpolster, lösbar befestigt. Durch das Zwischenelement 4 mit dem haftungserhöhenden Element an der Oberfläche wird die Positionierung der Vorrichtung 1 an dem zu schützenden Körperteil bei der Herstellung und/oder der späteren Anwendung vereinfacht.

Das Zwischenelement 4 ist mehrschichtig ausgebildet. Eine Schicht wird durch einen flächiges Fasergebilde insbesondere ein Gewebe aus einem Kunststoff wie beispielsweise Polyester, gebildet. An einer flächigen Seite des Fasergebildes ist ein Dämpfungselement in Form eines Schaumstoffs, beispielsweise aus Polyurethan, befestigt. Eine derartige Kombination aus Fasergebilde und Schaumstoff ist als Automobilhimmelstoff bekannt und kann vorteilhaft verwendet werden. Auf der dem Dämpfungselement gegenüberliegenden flächigen Seite des Fasergebildes ist eine Schicht aus einem Gel, insbesondere eine Hydrogelschicht, angeordnet. Die Gelschicht/Hydrogelschicht umfasst eine Stützstruktur in Form eines eingebetteten Polyestergeleges. Auf der dem Fasergebilde gegenüberliegenden flächigen Seite des Dämpfungselements ist ein Klettverschlusselement befestigt. Hierdurch wird eine einfach lösbare Verbindung mit dem als korrespondierendes Klettverschlusselement ausgebildeten Verbindungselement 3 des Formteils 2 ermöglicht. Das Klettverschluss- element kann sich vorteilhaft bandartig mit einer Breite vorzugsweise zwischen 8 mm und 25 mm entlang des Außenumfangs des Dämpfungselements vorzugsweise in Form eines geschlossenen Rings erstrecken. Dies ermöglicht eine größere Bewegungsfreiheit bei der Anwendung der Vorrichtung 1 . Alternativ kann auch zusätzliche Streifen aus Klettband im inneren des ringförmigen Bands bzw. eine vollständige Abdeckung des Dämpfungselements durch ein Klettverschlusselement und ein entsprechend ausgebildetes korrespondierendes Klettverschlusselement an dem Verbindungselement 3 ein stärkerer gegenseitiger Halt erreicht werden. Die Verbindung des Klettverschlusselements und des Dämpfungselements des Zwischenelements 3 erfolgt mittels Kleben oder Nähen.

Bei der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform wird die nach außen und in Richtung des abzudeckenden Körperteils zeigende, konkav gekrümmte Oberfläche des Zwischenelements 4 vollständig von der Hydrogelschicht bedeckt. Hierdurch kann keine Feuchtigkeit in die tieferen Schichten des Zwischenelements 4, insbesondere in die Schicht aus Fasergebilde oder die Dämpfungsschicht eindringen. Alternativ kann jedoch die nach außen in Richtung des abzudeckenden Körperteils zeigende Oberfläche nur teilweise mit Hydrogel bedeckt sein, was eine stärkere Luftzirkulation ermöglicht.

Die Besonderheit der Vorrichtung 1 liegt in der Verbindung der drei Komponenten Formteil 2 aus einem selbsthärtenden Material wie beispielsweise Glasfaser, Polyester oder einen Castverband, dem Verbindungselement 3 wie z.B. einem Klettverschluss, und einem Zwischenelement 4, beispielweise umfassend ein Hydrogelpad, zur Bildung eines Protektors insbesondere für das Schienbein. Die Zusammensetzung der Komponenten Formteil 2, Verbindungselement 3 und Zwischenelement 4 ermöglicht eine Nutzung ohne zusätzliche Halterung, welche bei vergleichbaren Produkten benötigt wird, um ein Verrutschen zu verhindern.

Bezugszeichenliste:

1 Vorrichtung zum Schutz eines Körperteils

2 Formteil

3 Verbindungselement

4 Zwischenelement