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Title:
METHOD FOR PRODUCING A FOLDABLE TEXTILE FABRIC WITH ELECTROSTATICALLY CHARGED FIBERS, AND A FOLDABLE TEXTILE FABRIC
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/065014
Kind Code:
A9
Abstract:
The invention relates to a method for producing a foldable textile fabric which has electrostatically charged fibers and to a foldable textile fabric. At least two separate nozzle bars are used, one bar being used to produce fine fibers and one bar being used to produce coarse fibers using a melt spinning method. At least the first nozzle bar, which is used to produce the coarse fibers, has concentric nozzles. The fine and coarse fibers are mixed at least in some regions during the process and are additionally electrostatically charged by means of a polar liquid. Filters with quality factors greater than 0.2 can be produced using the textile fabric.

Inventors:
BERKEMANN RALPH (DE)
STAUSS FABIAN (DE)
ENDRISS FRANK (US)
TULKE ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/DE2017/100849
Publication Date:
June 14, 2018
Filing Date:
October 06, 2017
Export Citation:
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Assignee:
GROZ BECKERT KG (DE)
International Classes:
D04H1/42; B01D39/16; D01F1/10
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines plissierbaren textilen Gebildes mit elektrostatisch geladenen Fasern, vorzugsweise zur Verwendung als Filtermaterial für einen

Elektretfilter,

wobei in dem Verfahren eine Düsenanordnung verwendet wird, die aus zumindest zwei separaten Düsenbalken aufgebaut ist, wobei zumindest der erste Düsenbalken konzentrische Düsen aufweist,

und mit Hilfe des ersten Düsenbalkens ein erstes Polymer zu Fasern eines ersten Fasertyps ausgesponnen wird und mittels des zweiten Düsenbalkens ein zweites Polymers zu Fasern eines zweiten Fasertyps ausgesponnen wird,

wobei die Fasern des ersten und des zweiten Fasertyps derart ausgesponnen werden, dass die Fasern des ersten Fasertyps einen größeren mittleren Faserdurchmesser haben als die Fasern des zweiten Fasertyps,

wobei vor und/oder während der Ausformung des textilen Gebildes mit Hilfe der

Sammeleinrichtung die Fasern des ersten Fasertyps mit den Fasern des zweiten

Fasertyps zumindest bereichsweise durchmischt werden,

und die Fasern des ersten Fasertyps und/oder die Fasern des zweiten Fasertyps, zumindest während der Fadenbildung und/oder während des Versteckens, mit einer polaren Flüssigkeit behandelt werden, wodurch die Fasern elektrostatisch aufgeladen werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Fasern des ersten Fasertyps als auch die Fasern des zweiten Fasertyps mittels der polaren Flüssigkeit elektrostatisch aufgeladen werden.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass für die elektrostatische Aufladung als polare Flüssigkeit Wasser eingesetzt wird.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor und/oder während der Ausformung des textilen Gebildes die Fasern des ersten Fasertyps mit den Fasern des zweiten Fasertyps derart durchmischt werden, dass, zumindest in einem Teilvolumen des textilen Gebildes, die Anteile der Fasern des ersten Fasertyps und der Fasern des zweiten Fasertyps über den Querschnitt des textilen Gebildes einen Gradientenverlauf aufweisen.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass vor und/oder während der Ausformung des textilen Gebildes die Fasern des ersten Fasertyps mit den Fasern des zweiten Fasertyps derart durchmischt werden, dass in zumindest 50% des Volumens des textilen Gebildes die Anteile der Fasern des ersten Fasertyps und der Fasern des zweiten Fasertyps einen Gradientenverlauf aufweisen.

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als erstes Polymer für die Herstellung der Fasern des ersten Fasertyps ein Polymer mit einem Schmelzflussindex von kleiner 800 eingesetzt wird.

7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Herstellung der Fasern des zweiten Fasertyps ein Düsenbalken mit konzentrischen Düsen verwendet wird, und als zweites Polymer ein Polymer mit einem

Schmelzflussindex von kleiner 2000 eingesetzt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass für die Herstellung der Fasern des zweiten Fasertyps ein Düsenbalken, der Exxon-Düsen aufweist, verwendet wird, und als zweites Polymer ein Polymer mit einem

Schmelzflussindex von größer 300 eingesetzt wird.

9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als erstes Polymer und/oder als zweites Polymer Polypropylen, Polyethylen,

Polycarbonat, Polylactid, Polyamid, Polybutylenterephthalat, Polyethylenterephthalat , Polyvinylidenfluorid oder ein Gemisch aus diesen Polymeren eingesetzt wird.

10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Polymer und/oder ein zweites Polymer verwendet wird, das mindestens ein Additiv enthält, das Radikale binden kann.

11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Polymer und/oder ein zweites Polymer verwendet wird, das mindestens ein Additiv enthält, das als inneres Gleitmittel wirken kann.

12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den Fasern des ersten Fasertyps und den Fasern des zweiten Fasertyps vor und/oder während der Ausformung des textilen Gebildes mittels der Sammeleinrichtung Feinstfasern mit einem mittleren Faserdurchmesser von kleiner 1 μηι beigemischt werden.

13. Plissierbares textiles Gebilde bestehend aus Fasern, die mittels eines

Schmelzspinnprozesses hergestellt sind, wobei sich die Fasern aus einem ersten Fasertyp, der aus einem ersten Polymer besteht, und einem zweiten Fasertyp, der aus einem zweiten Polymer besteht, zusammensetzen, wobei der mittlere Durchmesser der Fasern des ersten Fasertyps größer ist als der mittlere Durchmesser des zweiten Fasertyps, und zumindest in einem Teilvolumen des textilen Gebildes, die Anteile der Fasern des ersten Fasertyps und der Fasern des zweiten Fasertyps über den

Querschnitt des textilen Gebildes einen Gradientenverlauf aufweisen, wobei zumindest ein Teil der Fasern des ersten und/oder des zweiten Fasertyps

elektrostatisch geladen ist, wobei mit dem textilen Gebilde Filter mit einem

Qualitätsfaktor von größer 0,2 herstellbar sind.

14. Plissierbares textiles Gebilde nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern des ersten Fasertyps derart ausgesponnen werden, dass der Mittelwert ihrer Faserdurchmesser größer als 10 μιη ist.

15. Plissierbares textiles Gebilde nach Anspruch 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern des zweiten Fasertyps derart ausgesponnen werden, dass der Mittelwert ihre Faserdurchmesser kleiner als 10 μιη ist.

16. Plissierbares textiles Gebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das textile Gebilde ein Vliesstoff ist.

Description:
[0001] Verfahren zur Herstellung eines plissierbaren textilen Gebildes mit elektrostatisch geladenen Fasern und plissierbares textiles Gebilde.

[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines plissierbaren textilen Gebildes, das elektrostatisch geladene Fasern aufweist, und ein plissierbaren textiles Gebilde das vorzugsweise mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wird. Das textile Gebilde wird hauptsächlich als Tiefenfiltermaterial eingesetzt. Filter, in denen dieses

Tiefenfiltermaterial eingesetzt ist, zeichnen sich üblicherweise durch sehr gute

Filtrationseigenschaften aus.

[0003] Aus dem Stand der Technik, insbesondere aus dem Gebiet der Filtrationstechnik, sind bereits sogenannte bimodale Vliesstoffe bekannt, die aus zwei, zumindest bereichsweise miteinander durchmischten Fasertypen bestehen. Die beiden Fasertypen unterscheiden sich in ihren mittleren Durchmessern voneinander, d.h., der bimodale Vliessstoff ist aus groben und feinen Fasern aufgebaut, die zumindest bereichsweise intensiv miteinander vermischt sind.

[0004] Bei einer Verwendung eines solchen bimodalen Vliesstoffs als Filtermaterial dienen die feineren Fasern dazu, vor allem die feineren Partikel auszufiltern, d.h., die

Filtrationseffizienz bezüglich feinerer Partikel zu steigern. Die groben Fasern dienen einerseits dazu, die gröberen Partikel auszufiltern, andererseits gewährleisten die gröberen Fasern eine ausreichende mechanische Stabilität des bimodalen Vliesstoffs. Dies schließt auch ein, dass die feineren Fasern durch Mischen mit groben Fasern in einem solchen Vliesstoff einen gewissen Abstand voneinander haben. Bei einem Vliesstoff, der

ausschließlich aus den feineren Fasern bestehen würde, würden die feinen Fasern zu dicht beieinander liegen, d.h., ein solcher Vliesstoff würde, in einem Filter eingesetzt, einen zu hohen Druckverlust verursachen und generell bei einer Bestaubung oder wenn er von einem Medium, das Partikel enthält, durchströmt wird, sehr schnell blockieren.

[0005] In US 2008/0026659 AI wird die Herstellung eines bimodalen Vliesstoffs

beschrieben, bei der ein einzelner Düsenbalken eingesetzt wird, der Düsen mit

unterschiedlichen Kapillardurchmessern aufweist. Prinzipbedingt können mit einem solchen Düsenbalken jedoch nur bimodale Vliesstoffe erzeugt werden, bei denen der Unterschied zwischen den Mittelwerten der Durchmesser der gröberen und der feineren Fasern nicht allzu groß ist. Hinzukommt, dass alle Düsen einreihig über die Breite des verwendeten

Düsenbalkens angeordent sind. Infolgedessen treten die beiden Fasertypen immer weitgehend an derselben Stelle und parallel zueinander aus dem verwendeten Düsenbalken aus. Die Durchmischung der beiden Fasertypen kann deshalb praktisch nicht beeinflusst werden.

[0006] US 8,372,175 B2 zeigt ein Verfahren zur Herstellung eines Filtermaterials, in dem gröbere Fasern mittels eines Spinnvlies-Prozesses und feinere Fasern mittels eines Meltblow- Verfahrens hergestellt und im Herstellungsverfahren vermischt werden sollen. Nach der Herstellung des Vliesstoffes, können dessen Fasern, z.B. mit Hilfe von Koronaentladung oder mittels eines sogenannten Hydrochargings, elektrostatisch aufgeladen werden. Die bei Spinvlies-Prozessen üblichen geringen Filamentgeschwindigkeiten unterscheiden sich deutlich von den sehr hohen Filamentgeschwindigkeiten bei Meltblow-Prozessen, d.h., die Filamentgeschwindigkeiten weichen sehr stark voneinander ab. Des Weiteren können die erheblichen Luftgeschwindigkeiten des Meltblownprozesses die Filamentschar erheblich negativ beeinflussen. Deshalb ist zu erwarten, dass bei der Durchmischung der Fasern sehr starke Turbulenzen auftreten und infolgedessen mit dem Verfahren keine hochwertigen, gleichmäßigen Vliesstoffe hergestellt werden können.

[0007] Prinzipiell sind Düsenbalken bekannt, die mit Düsen mit einem linearen Aufbau, die auch als Exxon-Düsen bezeichnet werden, ausgestattet sind (nachfolgend: Exxon- Düsenbalken). Des Weiteren sind auch Düsenbalken bekannt, die Düsen mit einem

konzentrischen Aufbau aufweisen (nachfolgend: Düsenbalken mit konzentrischen Düsen). Eine spezielle Bauform der Düsen mit konzentrischem Aufbau, wird als Biax-Düsen (benannt nach der Firma„Biax", die diese Düsen herstellt) bezeichnet. [0008] In DE 10 2006 013 170 AI wird ein Verfahren zur Herstellung eines bimodalen Vliesstoffs mittels zweier sogenannter Exxon-Düsenbalken vorgestellt, bei dem mit dem einen Düsenbalken die feineren und mit dem anderen Düsenbalken die gröberen Fasern hergestellt werden. Es wird aber weder angeregt, die Fasern im Verfahren elektrisch aufzuladen, noch wird vorgeschlagen, verschiedene Polymerarten für die feineren und die gröberen Fasern einzusetzen.

[0009]Des Weiteren ist in WO 2015/195648 A2 ein Verfahren für die Herstellung eines bimodalen Vliesstoffs gezeigt, bei dem die groben Fasern mit einem Düsenbalken mit konzentrischen Düsen und die feinen Fasern mit einem weiteren Düsenbalken, der entweder mit Exxon-Düsen oder konzentrischen Düsen ausgestattet sein kann, hergestellt werden. Eine elektrische Aufladung der Fasern des bimodalen Vliesstoffs wird auch bei diesem Verfahren nicht in Erwägung gezogen.

[0010] Darüber hinaus sind Methoden bekannt, mit denen die Fasern von Filtermaterialien elektrostatisch aufgeladen werden können. Durch die elektrostatische Aufladung der Fasern kann die Filtrationseffizienz von Filtrationsmaterialien, insbesondere bezüglich feiner Partikel, deutlich verbessert werden. Denn Partikel, die lediglich in die Nähe der

elektrostatisch geladenen Fasern kommen, können von deren elektrischem Feld angezogen und infolgedessen vom Filter zurückgehalten werden, während der betreffende Partikel im Falle einer ungeladenen Faser nicht zurückgehalten worden wäre. Damit ändert sich das mechanische Filtrationsprinzip, das aussagt, dass feine Partikel nur mittels feiner Fasern ausgefiltert werden können. Denn es können feine Partikel auch mittels elektrisch geladener, grober Fasern ausgefiltert werden.

[0011] Eine bekannte Methode ist die Aufladung der Fasern mittels Koronaentladung. Mit den zur Zeit bekannten Verfahren, die eine Koronaentladung nutzen, ist jedoch keine so potente/effektive elektrostatische Aufladung der Fasern möglich. [0012] Bei einer weiteren Methode werden Fasern mit Hilfe des Lenard Effekts (Hydrocharging; s. EP 2 609 238 B l) mit Hilfe von elektrisch geladenen Wassertröpfchen geladen.

[0013] Die Aufgabe der Erfindung besteht demnach darin, ein Verfahren zu finden, mit dem in einem Arbeitsschritt plissierbare textile Gebilde, vorzugsweise zur Verwendung als Filtermaterial für einen Elektretfilter, mit einem Lagenaufbau und/oder mit einem graduellen Verlauf der Größe der Faserdurchmesser hergestellt werden können. Dabei sollen die Fasern semipermanent elektrostatisch geladen werden können.

[0014] Für die Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von triboelektrisch geladenen, textilen Gebilden wird eine Düsenanordnung eingesetzt, die zumindest zwei separate

Düsenbalken aufweist. Das Verfahren wird bevorzugt mit genau zwei Düsenbalken durchgeführt, bei speziellen Anwendungen können in dem Verfahren aber auch drei oder mehr Düsenbalken zum Einsatz kommen.

[0015] Mit den Düsenbalken wird üblicherweise ein aus dem Stand der Technik bekannter Meltblow-Spinprozess (Schmelzspinnprozess), z.B. auch ein sogenannter Spun-Blown®- Spinprozess, durchgeführt. Der erste Düsenbalken weist immer konzentrische Düsen auf, z.B. Biax-Düsen. Als zweiter Düsenbalken (und ggf. dritter/weiterer Düsenbalken) kann wahlweise ein Düsenbalken, der mit Düsen mit einem linearen Aufbau (Exxon-Düsen) oder konzentrischen Düsen, z.B. Biax-Düsen, ausgestattet ist, eingesetzt werden.

[0016] Bei Meltblow-Spinprozessessen (Meltblowing) wird die Schmelze eines Polymers durch die Kapillaröffungen eines Düsenbalkens gedrückt. Beim Austreten des Polymers aus den Kapillaröffungen gelangt das Polymer in einen Gasstrom, üblicherweise in einen

Luftstrom, mit sehr hoher Geschwindigkeit. Das austretende Polymer wird von dem Gasstrom mitgerissen und dabei verstreckt, sodass Polymerfasern entstehen, die wesentlich kleinere Durchmesser haben, als die Durchmesser der zugehörigen Kapillaröffnung/Kapillare. Bei Meltblow-Spinnprozessen entstehen längere Fadenstücke (d.h. längere Fasern), wobei aber im Vergleich zu Spinnvlies-Spinnprozessen wesentlich mehr Filamentabrisse auftreten können. [0017] Zur Durchführung des Verfahrens wird mit Hilfe des ersten Düsenbalkens die Schmelze eines ersten Polymers zu Fasern eines ersten Fasertyps ausgesponnen. Mit Hilfe eines zweiten Düsenbalkens wird die Schmelze eines zweiten Polymers mittels eines Meltblow-Spinprozessesses zu Fasern eines zweiten Fasertyps ausgesponnen. Ggf. wird mittels eines dritten Düsenbalkens ein drittes Polymer zu Fasern eines dritten Fasertyps ausgesponnen. Es können auch mittels weiterer Düsenbalken Fasern von weiteren Fasertypen ausgesponnen werden.

[0018] Aus den Fasern aller Fasertypen, zumindest aber aus den Fasern des ersten Fasertyps und den Fasern des zweiten Fasertyps wird mittels einer Sammeleinrichtung das

erfindungsgemäße textile Gebilde ausgeformt. Die Prozessparameter werden dabei so gewählt, dass die Fasern des ersten Fasertyps einen größeren mittleren Faserdurchmesser haben als die Fasern des zweiten Fasertyps.

[0019] Nach Maßgabe der Erfindung werden die Fasern des ersten Fasertyps mit den Fasern des zweiten Fasertyps vor und/oder während der Ausformung des textilen Gebildes mit Hilfe der Sammeleinrichtung zumindest bereichs weise durchmischt. Zudem werden die Fasern des ersten Fasertyps und/oder die Fasern des zweiten Fasertyps, zumindest während der

Fadenbildung und/oder während des Versteckens, mit einer polaren Flüssigkeit

(vorzugsweise mit Wasser in Form von feinen Tröpfchen) behandelt.

[0020] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können in einem einstufigen Prozess textile Gebilde erzeugt werden, die einen lagenartigen und/oder graduellen Verlauf (d.h.

Gradientenverlauf) des Anteils der gröberen und der feineren Fasern aufweisen. Zudem können die Fasern potent/effektiv elektrostatisch geladen werden. Da konzentrische Düsen, wie z.B. Biax-Düsen, für die Herstellung der gröberen Fasern verwendet werden, können die gröberen Fasern noch größere Durchmesser aufweisen, als dies bei der Verwendung von Exxon-Düsen üblicherweise der Fall wäre.

[0021] Das erfindungsgemäße plissierbare textile Gebilde besteht dementsprechend aus Fasern, die mit einem Schmelz spinnverfahren hergestellt sind. Die Fasern setzen sich aus einem ersten Fasertyp, der aus Fasern eines ersten Polymers besteht, und einem zweiten Fasertyp zusammen, der aus Fasern eines zweiten Polymers besteht. Der mittlere

Durchmesser der Fasern des ersten Fasertyps ist dabei größer ist als der mittlere Durchmesser des zweiten Fasertyps. Zumindest in einem Teilvolumen des textilen Gebildes weisen die Anteile der Fasern des ersten Fasertyps und der Fasern des zweiten Fasertyps über den Querschnitt des textilen Gebildes einen Gradientenverlauf auf. Zumindest ein Teil der Fasern des ersten und/oder des zweiten Fasertyps ist dabei elektrostatisch geladen.

[0022] Unter Verwendung des textilen Gebildes als Filtermaterial können verbesserte Filter hergestellt werden, die über eine hohe Filtrationseffizienz und ein hohes

Partikelspeichervermögen (ein hohes Staub speichervermögen im Falle von Luftfiltern) verfügen. Zudem kann der Durchmesser der gröberen Fasern so groß gewählt werden, dass das Filtermaterial (Vliesmaterial) ohne Substrate, wie z.B. Spinnvliese, eingesetzt werden kann. Insbesondere sind Qualitätsfaktoren von größer 0,2 erreichbar. Der Qualitätsfaktor QF ist hierbei definiert als

QF = (-ln( NaCl% Penetration/ 100) )/Druckverlu st in mmH 2 0)

Die genaue Bestimmung des„NaCl% Penetration" (Durchdringungsfaktor eines unbeladenen Filters) und auch des Druckverlusts kann mit einem Filtertester TSI Model 8130 bei einer Durchströmgeschwindigkeit von 0,1m/s und mit einer 2%igen NaCl Lösung gemessen werden.

[0023] Die Sammeleinrichtung ist bevorzugt ein mit einer Ansaugeinrichtung ausgestattetes Transportband oder eine Transporttrommel. Die die Fasern des ersten und des zweiten Fasertyps werden von der Ansaugeinrichtung des Transportbands bzw. der Transporttrommel angesaugt und gemeinsam auf dem Transportband/auf der Transporttrommel abgelegt.

[0024] Üblicherweise wird das textile Gebilde aus den Fasern des ersten Fasertyps und den Fasern des zweiten Fasertyps mittels der Sammeleinrichtung so ausgeformt, dass vor und/oder während des Sammeins der Fasern, z.B. durch Ablegen der Fasern auf einem Auffangband oder einer Auffangtrommel, eine Durchmischung der beiden Fasertypen stattfindet. Durch das Sammeln der Fasern wird das textile Gebilde ausgebildet. Im fertigen textilen Gebilde sind dann die Fasern des ersten Fasertyps mit den Fasern des zweiten Fasertyps zumindest bereichsweise durchmischt. Der Bereich kann aber so klein sein, dass quasi zwei (bzw. drei oder mehr, falls drei oder mehr Düsenbalken eingesetzt werden) diskrete Lagen vorliegen, die lediglich durch einen sehr dünnen Durchmischungsbereich zusammengehalten werden

[0025] Bevorzugt werden die Prozessparameter, z.B. der Winkel zwischen den

Austrittsrichtungen des ersten und des zweiten Düsenbalkens oder die sonstige räumliche Anordnung der Düsenbalken und der Sammeleinrichtung, so gewählt, dass bei dem erzeugten textilen Gebilde, zumindest in einem Teilbereich, der Anteil der Fasern des ersten Fasertyps und des zweiten Fasertyps einen graduierten Verlauf aufweist. Vorzugsweise erstreckt sich dieser Teilbereich über mindestens 50%, 90% oder 98% des Volumens des textilen Gebildes.

[0026] Handelt es sich bei dem textilen Gebilde um einen Vliesstoff, der als

Tiefenfiltermaterial für ein elektrostatisch geladenes Filtermedium eingesetzt werden soll, dann wird der Gradient vorzugsweise so ausgebildet, dass auf derjenigen Seite des

Vliesstoffes, die im Filter auf der Anströmseite angeordnet werden soll, der Anteil der gröberen Fasern höher ist als der Anteil der feineren Fasern, und auf der Seite, die auf der Abströmseite angeordnet werden soll, der Anteil der feineren Fasern höher ist als der Anteil der gröberen Fasern. Dadurch wird erreicht, dass ein großer Anteil der groben Partikel, bereits im Bereich der gröberen Fasern zurückgehalten wird und die feineren Partikel verstärkt in den Bereichen zurückgehalten werden, in denen der Anteil der feineren Fasern relativ hoch ist. So wird vermieden, dass die Bereiche, in denen der Anteil der feineren Fasern relativ hoch ist, rasch mit groben Partikeln zugesetzt werden. Durch den graduellen Verlauf werden zudem Grenzflächen mit großen Faserdurchmesserunterschieden vermieden, die dazu neigen, dass sich Partikel an diesen anreichern und letztendlich Blockaden verursachen. Infolgedessen wird nahezu der gesamte Querschnitt der Struktur zur Filtration genutzt.

[0027] Wird ein erfindungsgemäßer Vliesstoff für die Herstellung eines plissierten Filters verwendet, kann als Tiefenfiltermaterial ein dünnerer Vliesstoff gewählt werden, der jedoch dieselbe Partikel oder Staubaufnahmekapazität hat, wie ein konventionell hergestellter, dickerer Vliesstoff. Bei plissierten Filtern tragen üblicherweise die Falze bzw. Kuppen der Falten nicht oder lediglich minimal zur Filtration bei. Infolgedessen ist Filtrationswirkung von aus den erfindungsgemäßen, dünnen Vliesstoffen hergestellten Filtern besser als bei aus dickeren Vliesstoffen hergestellten Filtern. Denn im Falle der dünneren Vliesstoffe ist die für die Filtration unwirksame Fläche der Falze/der Kuppen der Falten kleiner als im Fall der dickeren Vliesstoffe.

[0028] Die Fasern des ersten Fasertyps, d.h., die gröberen Fasern, werden bevorzugt derart ausgesponnen, dass der Mittelwert der Faserdurchmesser größer 10 μιη, größer 15 μιη, größer 25 μηι oder größer 50 μιη ist. Der Mittelwert der Faserdurchmesser kann in einem Bereich von z.B. 2 μηι bis 200 μιη, 5 μιη bis 60 μιη oder 10 μιη bis 30 μιη liegen. Bevorzugt liegt der Mittelwert der Faserdurchmesser im Bereich 5 μιη bis 60 μιη.

[0029] Die Fasern des zweiten Fasertyps, d.h. die feineren Fasern, werden bevorzugt derart ausgesponnen, dass der Mittelwert der Faserdurchmesser kleiner 11 μιη, kleiner 5 μιη oder kleiner 3 μιη ist. Die Faserdurchmesser der kleinsten Fasern des zweiten Fasertyps können dabei minimale Durchmesser von bis zu 20 nm erreichen.

[0030] Die Mittelwerte der Durchmesser der beiden Fasertypen sollen so weit

auseinanderliegen, dass in der Gesamtverteilung der Faserdurchmesser zwei Maxima deutlich erkennbar sind. Eine solche Faserverteilung wird als„bimodale Faserverteilung" bezeichnet.

[0031] Um eine solche bimodale Verteilung der Faserdurchmesser zu erreichen, kann ein erster Düsenbalken verwendet werden, der Düsen aufweist, die einen Durchmesser aus einem Bereich von 500 bis 850 Mikrometer haben, und ein zweiter Düsenbalken verwendet werden, der Düsen aufweist, die einen Durchmesser aus einem Bereich von 100 bis 500 Mikrometer haben.

[0032] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren hat es sich bewährt, (als erstes und als zweites Polymer für die Fasern des ersten und zweiten Fasertyps) generell Polymere einzusetzen, die Schmelzflussindizes (nachfolgend: MFI; melt flow index) von kleiner 1000, kleiner 500 oder kleiner 300 haben. Die Ermittlung des MFI soll, falls möglich, gemäß ISO 1133 erfolgen. Ansonsten soll nach der ASTM D1238 vorgegangen werden. In der untenstehenden Tabelle sind weitere Standardbedingungen für verschiedene Polymere aufgeführt. Sind in beiden Normen und in der angegebenen Tabelle keine Standardparameter für die Ermittlung des MFI des betreffenden Polymers vorhanden, soll auf vorhandene Tabellenwerke zurückgegriffen werden, wie z.B. das DIN Taschenbuch„Thermoplastische Formmassen", die CAMPUS-Datenbank oder die Werkstoffdatenblätter der Hersteller des betreffenden Polymers. Da oftmals für dasselbe Polymer für die Ermittlung des MFI mehrere Parametersätze, insbesondere mehrere Prüftemperaturen und/oder Prüflasten, angegeben sind, soll in einem solchen Fall immer der Parametersatz mit der höchsten Temperatur und ggf. der Parametersatz gewählt werden, der neben der höchsten Temperatur zusätzlich die höchste Prüflast vorgibt.

Prüflast/kg

Prüftemperatur 0,325 1,2 2,16 3,8 5 10 21,6

/°C

125 EVA

150 EVA

190 PE PE PE

EVA PP WPC

POM

nn PQ

220 ABS

SAN ASA

230 PP PMMA PP

PVDF

235 PA-12 PA-12 PA- 11

PA- 11 PA- 11

250 PBT

260 PBT PMP PMMI

275 PA

280 PPE/PS PET PPE/PS PPE/PS

PPE/PS 300 PC PPE/PS PA-GF PPE/PS

PPE/PS

315 PPS

330 PC PA6T

340 PC PEI

343 PSU

360 PES

PPSU

PSU

400 PES

PPSU

PEEK

Tabelle 1 : Standardparameter für die Messung der MFIs verschiedener Polymere

Als erstes Polymer kann vorteilhafterweise Polypropylen (PP), Polycarbonat (PC), Polyactd (PLA), Polyamid (PA) oder Gemische aus diesen Polymeren eingesetzt werden. Als zweites Polymer wird bevorzugt Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polycarbonat (PC), Polylactd (PLA), Polyamid (PA), Polybutylenterephthalat (PBT), Polyethylenterephthalat (PET), Polynenylidenfuorid (PVDF) oder Gemische aus diesen Polymeren eingesetzt.

[0033] Eine besonders intensive und langanhaltende statische Aufladung kann dadurch erreicht werden, dass als erstes Polymer und/oder als zweites Polymer ein Polymer verwendet wird, das mindestens ein Additiv enthält, das Radiale binden kann, d.h. einen sogenannten Radikalfänger. Als Radikalfänger kann z.B. einen Stoff aus der Gruppe der sterisch gehinderten Amine (sogenannte HALS: Hindered- Amine Light Stabilizers), wie z.B. das unter dem Handelsnamen bekannte Chimasorb® 944, eingesetzt werden. Als Alternative zu den HALs können aber auch Stoffe aus der Gruppe der Piserazine oder aus der Gruppe der Oxazolidone eingesetzt werden.

[0034] Es hat sich auch bewährt, ein erstes Polymer und/oder ein zweites Polymer zu verwenden, das mindestens ein Additiv enthält, das als inneres Gleitmittel (Migrationshilfsstoff) wirken kann, wie z.B. einen Stoff aus der Gruppe der Steramide. Als besonders geeignet hat sich Distearylethylendiamid erwiesen (sogenanntes EBS: Ethylene bis(stearamide), auch bekannt unter dem Handelsnamen Crodamide® EBS).

[0035] Vorzugsweise werden Polymere eingesetzt, die mindestens eines der oben genannten Additive, das als Radikalfänger wirken kann und gleichzeitig mindestens eines der oben beschriebenen Additive, das als inneres Gleitmittel wirken kann, enthalten. Eine besonders gute Wirkung dieser Zusätze/ Additive wurde in Verbindung mit Polypropylen beobachtet.

Γ00361 Die als Radikalfäneer wirkenden Stoffe sind in der Laee. elektrostatische Laduneen vergleichsweise langfristig zu binden. Durch die inneren Gleitmittel wird bewirkt, dass sich Stoffe, die in der Lage sind, Ladungen langfristig zu binden, in einem geschmolzenen

Polymer leichter an die Oberfläche des Polymers bewegen können. Da eine elektrostatische Aufladung immer über die Oberfläche erfolgt, steht damit ein größerer Anteil dieser Stoffe für die Bindung der elektrostatischen Ladungen zur Verfügung. Die betreffenden Stoffe haben praktisch keine Wirkung, wenn sie sich im Innern des Polymers (der Polymerfaser) befinden.

[0037] Des Weiteren kann ein erstes Polymer und/oder ein zweites Polymer eingesetzt werden, das mindestens ein weiteres Additiv enthält, das in der Lage ist, z.B. physikalisch, zusätzliche Ladungen zu binden, wie z.B. ferroelektrische Keramiken (z.B. Bariumtitanat) oder alternativ ein weiteres Additiv enthält, das dazu geeignet ist, zu verhindern, dass

Ladungen, die sich bereits auf den betreffenden Fasern befinden, zu schnell abgegeben werden (d.h. das quasi einen Schutz der vorhandenen Ladungen bewirkt). Hierfür können auch vorteilhafterweise Flourchemikalien, wie z.B. fluorhaltiges Oxazolidinon, fluorhaltiges Piperazin oder ein Stearatester von Pefluoralkholen, eingesetzt werden.

[0038] Zur weiteren Verbesserung des Filters können den Fasern des ersten Fasertyps und/oder den Fasern des zweiten Fasertyps Feinstfasern (d.h. Fasern mit einem mittleren Faserdurchmesser von kleiner 1 Mikrometer) beigemengt werden. Alternativ oder zusätzlich können den Fasern des ersten Fasertyps und/oder den Fasern des zweiten Fasertyps auch Stapelfasern, z.B. mittels eines sogenannten Rando Webers, oder Partikel, wie z.B.

Aktivkohlepartikel, z.B. mittels einer Streurinne, beigemengt werden. [0039] Die Beimengung erfolgt im erfindungsgemäßen Verfahren vor und/oder während der Ausformung des textilen Gebildes in der Sammeleinrichtung. Die Feinstfasern werden üblicherweise nicht als fertige Fasern/Partikel sondern mittels einer separaten

Spinneinrichtung, z.B. mittels einer Solution-Blow-Spinneinrichtung, welche die Feinstfasern direkt vor ihrer Beimengung erzeugt, zugegeben.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausfiihrungsbeispielen näher erläutert. Hierzu zeigen:

Fig. 1 Einen schematischen Aufbau einer Meltblow-Anlage mit einem Biax-

Düsenbalken mit einreihigem Aufbau,

Fig. 2 Einen schematischen Aufbau einer Meltblow-Anlage mit einem Biax-

Düsenbalken mit mehrreihigem Aufbau,

Fig. 3 Einen schematischen Aufbau einer Meltblow-Anlage mit einer Düsenanordnung, die aus einem Exxon- und einem Biax-Düsenbalken besteht,

Fig. 4 Einen schematischen Aufbau einer Meltblow-Anlage mit einer Düsenanordnung, die aus zwei Biax-Düsenbalken besteht,

Fig. 5 Einen schematischen Aufbau einer Anlage mit einem Biax-Düsenbalken und einer Solution-Blow-Spinneinrichtung,

Fig. 6 Einen Biax-Düsenbalken mit einer Art von konzentrischen Düsen, die gleiche

Kapillardurchmesser aufweisen,

Fig. 7 Einen Biax-Düsenbalken mit zwei verschiedenen Arten von konzentrischen-

Düsen, die unterschiedliche Kapillar-und/oder Düsenrohr- und/oder

Luftaustrittsöffhungsdurchmesser haben,

Fig. 8 Eine Schematische Darstellung der Geometrie einer Meltblow-Anlage mit zwei

Düsenbalken,

Fig. 9 Eine REM-Aufnahme sowie die zugehörigen Faserverteilungen der Oberseite eines Faservlieses mit Lagenaufbau

Fig. 10 Eine REM- Aufnahme sowie die zugehörigen Faserverteilungen der Unterseite eines Faservlieses mit Lagenaufbau

Fig. 11 Eine REM- Aufnahme sowie die zugehörigen Faserverteilungen der Oberseite eines Faservlieses mit teilweiser Durchmischung Fig. 12 Eine REM- Aufnahme sowie die zugehörigen Faserverteilungen der Unterseite eines Faservlieses mit teilweiser Durchmischung

Fig. 13 Eine REM- Aufnahme sowie die zugehörigen Faserverteilungen der Oberseite eines Faservlieses mit vollständiger Durchmischung

Fig. 14 Eine REM-Aufhahme sowie die zugehörigen Faserverteilungen der Unterseite eines Faservlieses mit vollständiger Durchmischung

[0040] In Fig.l ist der schematischen Aufbau einer Meltblow- Anlage gezeigt, die einen einreihigen Biax-Düsenbalken 1 aufweist, d.h., bei dem Düsenbalken sind die Biax-Düsen in einer Reihe über die Düsenbreite angeordnet. Fig. 2 zeigt einen analogen Aufbau mit einem mehrreihigen Biax-Düsenbalken 2.

[0041] Wie aus den Fig 1 und 2 entnommen werden kann, wird ein flüssiges Polymer 3 in die mittels einer Polymerzuleitung 4 eingeleitet und tritt am Ende des Düsenrohrs 5 wieder aus. In die Biax-Düsen wird ebenfalls komprimierte Heißluft 6 eingeleitet, die an der

Austrittsöffhung 7 als Verstreckluft 8 wieder austritt. Das austretende Polymer 3 wird von der Verstreckluft 8 erfasst, wodurch eine Verstreckung der vom austretenden Polymer 3 gebildeten Polymerfaden bewirkt wird. Direkt nach dem Austritt aus den Düsenrohren werden die Polymerfaden mittels Sprüheinrichtungen 9 mit einer ausreichenden Menge Wasser besprüht, wodurch es elektrostatisch aufgeladen wird (Hydrocharging). Die betreffenden Polymerfasern werden auf dem Auffangband 10 (Sammelband) abgelegt.

[0042] In Fig. 3 ist eine Meltblow- Anlage mit einer Düsenanordnung gezeigt, die jeweils aus einem mehrreihigen Biax-Düsenbalken 2 und einem Exxon-Düsenbalken 11 besteht. Die erzeugten zwei Fasertypen werden hier auf einer Auffangtrommel 12 abgelegt. Fig. 4 zeigt eine ähnliche Meltblow- Anlage jedoch mit zwei mehrreihigen Biax-Düsenbalken 2. Die Anlage umfasst zudem einen Rando Weber 13, mit welchem den erzeugten Fasern vor dem Ablegen auf dem Transportband Kurzschnittfasern 14 zugegeben werden können. Anstelle des Rando Webers 13 ist es auch möglich über eine Streurinne Partikel einzumischen. [0043] In Fig. 5 ist eine Anlage dargestellt, bei der die feineren Fasern mitteis eines Soiution- Blowing-Prozesses hergestellt werden. Statt einer Polymerschmelze 3 wird hierbei eine Polymerlösung 15 für die Faserherstellung verwendet.

[0044] Fig. 6 zeigt einen mehrreihigen Biax-Düsenbalken 2 von der Seite aus der das Polymer austritt, der gleich große Biax-Düsenrohre 16 mit Kapillaren aufweist, wohingegen Fig. 7 einen mehrreihigen Biax-Düsenbalken 2 zeigt, der kleinere Biax-Düsenrohre 16 mit

Kapillaren und größere Biax-Düsenrohre 17 (mit Kapillaren) umfasst.

[0045] In Fig. 8 ist schematisch dargestellt, wie die Geometrie einer Meltblow-Anlage, die einen ersten Düsenbalken 18 und einen zweiten Düsenbalken 19 aufweist, eingestellt werden kann. Bei den nachfolgend gezeigten Versuchen wurden, um den Schichtaufbau der mit der Anlage erzeugten Faservliese gezielt einzustellen, erstens die Achse A, B oder C des zweiten Düsenbalkens 19 um einen Winkel Θ bezüglich der Achse D des ersten Düsenbalkens 18 verkippt und/oder der Abstand des ersten Düsenbalkens 18 zu der Auffangtrommel 12 variiert. Typischerweise erfolgt eine Verkippung um 15° bis 60°. Zweitens wurde die Länge der Achse D, d.h., der Abstand des ersten Düsenbalkens 18 zu der Auffangtrommel 12, variiert. Um hochwertige Faservliese zu erhalten, sind die Durchmesser der Kapillaren der Düsen sowie die Anzahl der Düsen, der jeweilige Polymerdurchsatz und die

Verstreckluftmengen so zu wählen, dass eine ausreichende Anzahl von feinen und groben Fasern ausgesponnen wird und gleichzeitig ein möglichst homogenes Vlies erzeugt wird.

[0046] Durch eine geeignete Wahl der Parameter können generell jeweils Faservliese mit einem Lagenaufbau, mit einer teilweisen Durchmischung (mit Gradientenstruktur) der beiden Fasertypen oder mit einer vollständigen (weitgehend homogenen nur geringe

Gradientenstrukur) Durchmischung der beiden Fasertypen hergestellt werden. In den Figuren 9 bis 14 sind jeweils eine REM- Aufnahme sowie die zugehörigen Faserverteilungen für einen Lagenaufbau oben (Fig. 9) und unten (Fig. 10), eine teilweise Durchmischung oben (Fig. 11) und unten (Fig. 12) sowie für eine vollständige Durchmischung oben (Fig. 13) und unten (Fig. 14) gezeigt. [0047] Experiment: Zur Untersuchung des Einflusses sowohl des Aufbaus des Faservlieses als auch des Einflusses elektrostatisch geladener Fasern im betreffenden Faservlies auf die Filtrationseigenschaften wurde eine Versuchsreihe durchgeführt. Zuerst wurden hierbei die Additive Crodamide EBS und Chimasorb 944 im Verhältnis 1 : 1 aufgeschmolzen und der Polymerschmelze vorzugweise durch Co-Extrusion in ausreichender Menge zugeführt. Die Schmelze wurde anschließend gut gemischt.

[0048] Bei den Vliesen mit elektrostatisch geladenen Fasern, die jeweils ein Flächengewicht von ca. 50 g/m 2 aufwiesen, wurden bei deren Herstellung die beiden von den jeweiligen Düsenbalken erzeugten Faserstrahlen von beiden Seiten mit einer ausreichenden Menge Wasser besprüht und zwar bevor die beiden Faserstahlen zusammentrafen, sodass die in den Faserstrahlen enthaltenen Fasern intensiv geladen wurden.

[0049] Die so erzeugten Faservliese wurden anschließend mit einem Filtertester TSI Model 8130 bei einer Durchströmgeschwindigkeit von 0,1m/s, mit einer 2%igen NaCl-Lösung gemessen. Die Ergebnisse sind in den beiden nachfolgenden Tabellen aufgeführt.

ProzessVerstreck- Düsen- Polymer Extruder- DC parameter lufttempe- temp. temp. D ratur

Muster °C °C °C mm

Lagenaufbau 1. Biax- 240 °C 230 °C LyondellBasell 220 °C 300

Düse (64) Metocene

MF650W

Lagenaufbau 2. Biax- 290 °C 250 °C LyondellBasell 250 °C 200

Düse (62) Metocene

MF650X

Teilweise 1. Biax- 240 °C 230 °C LyondellBasell 220 °C 280

DurchDüse (64) Metocene

mischung MF650W

Teilweise 2. Biax- 290 °C 250 °C LyondellBasell 250 °C 380

DurchDüse (62) Metocene

mischung MF650X

Vollständige 1. Biax- 235 °C 230 °C LyondellBasell 220 °C 300 DurchDüse (64) Metocene

mischung MF650W

Vollständige 2. Biax- 290 °C 250 °C LyondellBasell 250 °C 380 DurchDüse (62) Metocene

mischung MF650X

[0050] Überraschenderweise wurde festgestellt, dass die Faservliese mit teilweiser

Durchmischung und elektrostatisch geladenen Fasern sehr viel höhere Qualtitätsfaktoren QF zeigten, als alle anderen Faservliese.

Bezugszeichenliste

1 Biax Düsenbalken einreihig

Biax Düsenbalken mehrreihig

Polymer

Polymerzuleitung

5 Düsenrohr mit Kapillare

Komprimierte Heißluft

Austrittsöffhung für Verstreckluft

Verstreckluft (koaxial)

Sprüheinrichtung

10 Auffangband

1 1 Exxon-Düsenbalken

12 Auffangtrommel

13 Rando Weber

14 Kurzschnittfasern

15 Polymerlösung

16 Kleinere Biax-Düsenrohre mit Kapillare

17 Größere Biax-Düsenrohre mit Kapillare

18 Erster Düsenbalken

19 Zweiter Düsenbalken

B, C Achsen des zweiten Düsenbalkens

D Achse des ersten Düsenbalkens

Θ Kippwinkel zwischen der Achse des ersten Düsenbalkens und den Achsen des zweiten Düsenbaikens