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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PROVIDING LOCATION-DEPENDENT TRAFFIC INFORMATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/041784
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for providing location-dependent traffic information, comprising: defining a monitoring region (10) for a first mobile device (1); detecting an associated current location of the first mobile device (1); transmitting position data or movement information, by means of the first mobile device (1), to a server (3) in response to the fact that the current location is within the monitoring region (10); carrying out a checking process by means of the server (3), wherein it is checked, for the first mobile device (1), whether a condition is met, wherein the predefined condition defines a dependency between the current position data or movement information of the first mobile device (1) and current position data or movement information of a second mobile device (2) which is also located within the monitoring region (10), wherein the predefined condition indicates the occurrence of a traffic situation caused by the second mobile device (2); and transmitting information, by means of the server (3), to the first mobile device (1) in response to the fact that it is determined, during the checking process, that the predefined condition is met, wherein the information indicates the occurrence of the identified traffic situation with regard to the second device (2).

Inventors:
SCHOEN BENJAMIN (DE)
WIENSS ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/067772
Publication Date:
February 29, 2024
Filing Date:
June 29, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
G08G1/16; G08G1/005; G08G1/065
Domestic Patent References:
WO2021118675A12021-06-17
Foreign References:
DE102018201248A12019-08-01
US20190213881A12019-07-11
US20200242922A12020-07-30
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren (100) zum Bereitstellen einer standortabhängigen Verkehrsinformation, umfassend:

Definieren (101) eines Überwachungsbereichs (10) für ein erstes mobiles Gerät (1);

Erfassen (102) eines zugehörigen aktuellen Standortes des ersten mobilen Gerätes (1);

Übertragen (103) von Positionsdaten oder Bewegungsinformationen durch das erste mobile Gerät (1) an einen Server (3) in Reaktion darauf, dass der aktuelle Standort innerhalb des Überwachungsbereichs (10) liegt;

Ausführen (104) eines Prüfvorganges durch den Server (3), wobei für das erste mobile Gerät (1) geprüft wird, ob eine Bedingung erfüllt ist, wobei die vordefinierte Bedingung eine Abhängigkeit zwischen den aktuellen Positionsdaten oder Bewegungsinformationen des ersten mobilen Gerätes (1) und aktuellen Positionsdaten oder Bewegungsinformationen eines zweiten mobilen Gerätes (2), welches sich ebenfalls innerhalb des Überwachungsbereichs (10) befindet, definiert, wobei die vordefinierte Bedingung auf ein Vorliegen einer durch das zweite mobile Gerät (2) verursachten Verkehrssituation schließen lässt; und

Übertragen (105) einer Information durch den Server (3) an das erste mobile Gerät (1) in Reaktion darauf, dass bei dem Prüfvorgang ermittelt wird, dass die vordefinierte Bedingung erfüllt ist, wobei die Information das Vorliegen der bestimmten Verkehrssituation bezüglich des zweiten Gerätes (2) beinhaltet.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1 , wobei das Definieren (101) des Überwachungsbereichs durch ein Übermitteln einer Definition des Überwachungsbereichs von dem Server (3) an das erste mobile Gerät (1) erfolgt, wobei der Überwachungsbereich insbesondere ein von dem zweiten mobilen Gerät definierter Bereich ist. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, wobei der Überwachungsbereich abhängig von dem aktuellen Standort des ersten mobilen Geräts (1) oder abhängig von dem aktuellen Standort des zweiten mobilen Geräts (2) ist. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, ferner umfassend:

Definieren des Überwachungsbereichs für das zweite mobile Gerät, Erfassen eines zugehörigen aktuellen Standortes des zweiten mobilen Gerätes durch das zweite mobile Gerät, und

Übertragen von Positionsdaten oder Bewegungsinformationen durch das zweite mobile Gerät an den Server in Reaktion darauf, dass der aktuelle Standort des zweite mobile Gerät innerhalb des Überwachungsbereichs liegt. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, wobei ein Erfassen von einem Sensorsignal eines Sensors des ersten mobilen Gerätes (1) oder eines angeschlossenen Gerätes erfolgt, und: das Übertragen der aktuellen Positionsdaten oder der Bewegungsinformationen des ersten mobilen Geräts (1) an den Server (3) abhängig von dem Sensorsignal erfolgt, und/oder die vordefinierte Bedingung auch eine Abhängigkeit zu dem Sensorsignal definiert, und/oder ein Ausgeben eines Hinweis für einen Anwender des ersten mobilen Gerätes (1) in Reaktion auf das Empfangen der Information abhängig von dem Sensorsignal erfolgt. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, wobei das Übertragen der aktuellen Positionsdaten oder der Bewegungsinformationen des ersten mobilen Geräts (1) an den Server (3) abhängig von einer Umgebungsbedingung des ersten mobilen Gerätes (1) erfolgt, und/oder die vordefinierte Bedingung auch eine Abhängigkeit zu einer Umgebungsbedingung des ersten mobilen Gerätes (1) definiert, und/oder ein Ausgeben eines Hinweis für einen Anwender des ersten mobilen Gerätes (1) in Reaktion auf das Empfangen der Information abhängig von der Umgebungsbedingung erfolgt. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, wobei bei dem Ausführen des Prüfvorganges durch den Server (3) mit der vordefinierten Bedingung geprüft wird, ob sich ein Abstand zwischen dem ersten mobilen Gerät (1) und dem zweiten mobilen Gerät (2) verringert und/oder eine Sichtbehinderung zwischen dem ersten mobilen Gerät (1) und dem zweiten mobilen Gerät (2) befindlich ist und/oder weitere Bedingungen erfüllt sind. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, wobei zusammen mit den Positionsdaten oder den Bewegungsinformationen auch Nutzungsinformationen der mobilen Geräte (1 , 2) an den Server übertragen werden, die auf ein vorliegendes Anwenderverhalten eines Anwenders des zugehörigen mobilen Gerätes schließen lassen, und wobei bei dem Ausführen des Prüfvorganges durch den Server (3) mit der vordefinierten Bedingung geprüft wird, ob das das Anwenderverhalten des Anwenders des zweiten mobilen Gerätes (2) auf eine Ablenkung des Anwenders schließen lässt, und/oder wobei basierend auf Nutzungsinformationen des ersten mobilen Gerätes (1) eine Entscheidung durch das erste mobile Gerät getroffen wird, ob durch das erste mobile Gerät in Reaktion auf das Empfangen der Information ein Hinweis für einen Anwender des ersten mobilen Gerätes ausgegeben wird. Verfahren gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, wobei das erste mobile Gerät (1) in Reaktion auf das Empfangen der Information einen Hinweis für einen Anwender des ersten mobilen Gerätes (1) ausgibt, wobei der Hinweis insbesondere nur dann ausgegeben wird, wenn eine weitere Bedingung erfüllt ist, durch welche eine lokale Relevanz der Verkehrssituation ermittelt wird. Mobiles Gerät (1) zum Bereitstellen einer standortabhängigen Verkehrsinformation, wobei das mobile Gerät (1) dazu eingerichtet ist: eine Definition eines Überwachungsbereichs (10) zu erfassen; einen aktuellen Standort des mobilen Gerätes (1) zu erfassen; aktuellen Positionsdaten oder Bewegungsinformationen des mobilen Gerätes (1) an einen Server (3) in Reaktion darauf zu übertragen, dass der aktuelle Standort des mobilen Gerätes (1) innerhalb des Überwachungsbereichs (10) liegt; und eine Information von dem Server (3) zu empfangen, wobei die Information das Vorliegen einer bestimmten Verkehrssituation bezüglich eines zweiten Gerätes (2) anzeigt. Server (3) zum Bereitstellen einer standortabhängigen Verkehrsinformation, wobei der Server (3) dazu eingerichtet ist: aktuellen Positionsdaten oder Bewegungsinformationen von mobilen Geräten (1 , 2) zu empfangen, welche sich gemäß ihrem aktuellen Standort innerhalb eines Überwachungsbereichs befinden; einen Prüfvorgang durchzuführen, wobei für zumindest ein erstes Gerät (1) der mobilen Geräte (1 , 2), welches sich innerhalb des Überwachungsbereichs (10) befindet, geprüft wird, ob eine vordefinierte Bedingung erfüllt ist, wobei die vordefinierte Bedingung eine Abhängigkeit zwischen den aktuellen Positionsdaten oder Bewegungsinformationen des ersten mobilen Gerätes (1) und den aktuellen Positionsdaten oder Bewegungsinformationen zumindest eines zweiten Gerätes (2) der mobilen Geräte (1 , 2), welches sich ebenfalls innerhalb des Überwachungsbereichs (10) befindet, definiert, wobei die vordefinierte Bedingung auf ein Vorliegen einer durch das zweite Gerät (2) verursachten Verkehrssituation schließen lässt; und eine Information an das erste mobile Gerät (1) in Reaktion darauf zu übertragen, dass bei dem Prüfvorgang ermittelt wird, dass die Bedingung erfüllt ist, wobei die Information das Vorliegen der bestimmten Verkehrssituation bezüglich des zweiten Gerätes (2) anzeigt.

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren zum Bereitstellen einer standortabhängigen Verkehrsinformation

Stand der Technik

Es wird mit unterschiedlichen Systemen angestrebt, einen virtuellen Schutzschild für vulnerable Verkehrsteilnehmer, sog. „vulnerable road users“ (VRUs), basierend auf Mobilfunk bereitzustellen. Dabei werden typischerweise großflächig Positionsdaten an Server übertragen. Dies ist jedoch sowohl hinsichtlich des dabei auftretenden Datenvolumen als auch hinsichtlich der dafür benötigten Serverkapazität ungünstig. So müssen die dabei auftretenden Daten verarbeitet werden, auch dann, wenn die vorliegende Verkehrssituation zumeist völlig unkritisch ist.

Offenbarung der Erfindung

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Bereitstellen einer standortabhängigen Verkehrsinformation umfasst ein Definieren eines Überwachungsbereichs für ein erstes mobiles Gerät, ein Erfassen eines zugehörigen aktuellen Standortes des ersten mobilen Gerätes, ein Übertragen von Positionsdaten oder Bewegungsinformationen durch das erste mobile Gerät an einen Server in Reaktion darauf, dass der aktuelle Standort innerhalb des Überwachungsbereichs liegt, ein Ausführen eines Prüfvorgangs durch den Server, wobei für das erste mobile Gerät geprüft wird, ob eine vordefinierte Bedingung erfüllt ist, wobei die vordefinierte Bedingung eine Abhängigkeit zwischen den aktuellen Positionsdaten oder Bewegungsinformationen des ersten mobilen Geräts und aktuellen Positionsdaten oder Bewegungsinformationen eines zweiten Gerätes, welches sich ebenfalls innerhalb des Überwachungsbereichs befindet, definiert, wobei die vordefinierte Bedingung auf ein Vorliegen einer durch das zweite Gerät verursachten Verkehrssituation schließen lässt, und ein Übertragen einer Information durch den Server an das erste mobile Gerät in Reaktion darauf, dass bei dem Prüfvorgang ermittelt wird, dass die vordefinierte Bedingung erfüllt ist, wobei die Information das Vorliegen der bestimmten Verkehrssituation bezüglich des zweiten Gerätes beinhaltet.

Ein erfindungsgemäßes mobiles Gerät zum Bereitstellen einer standortabhängigen Verkehrsinformation ist dazu eingerichtet, eine Definition eines Überwachungsbereiches zu erfassen, einen aktuellen Standort des mobilen Gerätes zu erfassen, aktuelle Positionsdaten des mobilen Gerätes an einen Server in Reaktion darauf zu übertragen, dass der aktuelle Standort des mobilen Gerätes innerhalb des Überwachungsbereichs liegt, und eine Information von dem Server zu empfangen, wobei die Information das Vorliegen einer bestimmten Verkehrssituation bezüglich eines zweiten Gerätes und potenziell weiterer Informationen anzeigt.

Ein erfindungsgemäßer Server zum Bereitstellen einer standortabhängigen Verkehrsinformation ist dazu eingerichtet, aktuelle Positionsdaten oder Bewegungsinformationen von mobilen Geräten zu empfangen, welche sich gemäß ihrem aktuellen Standort innerhalb eines Überwachungsbereichs befinden, einen Prüfvorgang durchzuführen, wobei für zumindest ein erstes Gerät der mobilen Geräte, welches sich innerhalb des Überwachungsbereichs befindet, geprüft wird, ob eine vordefinierte Bedingung erfüllt ist, wobei die vordefinierte Bedingung eine Abhängigkeit zwischen den aktuellen Positionsdaten oder Bewegungsinformationen des ersten mobilen Gerätes und den aktuellen Positionsdaten oder Bewegungsinformationen zumindest eines zweiten mobilen Gerätes der mobilen Geräte, welches sich ebenfalls innerhalb des Überwachungsbereichs befindet, definiert, wobei die vordefinierte Bedingung auf ein Vorliegen einer durch das zweite mobile Gerät verursachten

Verkehrssituation schließen lässt und eine Information an das erste und/oder das zweite mobile Gerät in Reaktion darauf zu übertragen, dass bei dem Prüfvorgang ermittelt wird, dass die Bedingung erfüllt ist, wobei die Information das Vorliegen der bestimmten Verkehrssituation bezüglich des jeweils anderen Gerätes, möglicherweise in Kombination mit weiteren Bedingungen, anzeigt.

Der erfindungsgemäße Server und zumindest ein erfindungsgemäßes mobiles Gerät bilden in Kombination ein erfindungsgemäßes System zum Bereitstellen einer standortabhängigen Verkehrsinformation. Dieses System ist dazu eingerichtet, ein erfindungsgemäßes Verfahren auszuführen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass auch das Verfahren, das ausschließlich durch den Server oder ausschließlich durch eines der mobilen Geräte ausgeführt wird, an sich vorteilhaft sind.

Bevorzugt definiert die vordefinierte Bedingung eine Abhängigkeit zwischen den aktuellen Positionsdaten oder Bewegungsinformationen des ersten mobilen Geräts und aktuellen Positionsdaten oder Bewegungsinformationen eines zweiten Gerätes, welches sich ebenfalls innerhalb des Überwachungsbereichs befindet, und weiterer Informationen aus externen Quellen (z.B. Vorhandensein von Sichthindernissen an dieser Stelle, schlechte Sichtbedingungen (Nacht, Nebel), Verkehrsdichte, Sonnenstand (Blendung) etc.).

Bevorzugt erfolgt auch ein Übertragen einer Information durch den Server an das zweite mobile Gerät in Reaktion darauf, dass bei dem Prüfvorgang ermittelt wird, dass die vordefinierte Bedingung erfüllt ist, wobei die Information das Vorliegen der bestimmten Verkehrssituation bezüglich des ersten mobilen Gerätes beinhaltet.

Die aktuellen Positionsdaten oder Bewegungsinformationen des ersten mobilen Gerätes umfassen insbesondere den aktuellen Standort des ersten mobilen Gerätes und optional auch weitere Informationen, welche eine Bewegung des ersten mobilen Gerätes betreffen, beispielsweise eine Bewegungsrichtung, eine Geschwindigkeit eine Beschleunigung oder eine Pfadprädiktion des ersten mobilen Gerätes bzw. eines mit diesem mobilen Gerät verbundenen Fahrzeugs. Das erste mobile Gerät ist beispielsweise ein mobiles Telekommunikationsendgerät, insbesondere ein Smartphone, ein Steuergerät eines Elektrofahrrades oder eine Komponente eines Fahrassistenzsystems. Bevorzugt werden aktuellen Positionsdaten und Bewegungsinformationen des ersten mobilen Gerätes an den Server übertragen.

Die aktuellen Positionsdaten oder Bewegungsinformationen werden von dem ersten mobilen Gerät nur dann an den Server übertragen, wenn das mobile Gerät sich in dem Überwachungsbereich befindet, der für das erste mobile Gerät definiert wurde. Der Überwachungsbereich ist dabei ein Bereich in der Realität, welcher beispielsweise durch einen sog. Geofence begrenzt ist. Durch das erste mobile Gerät werden somit bevorzugt nicht immer die Positionsdaten oder Bewegungsinformationen an den Server übertragen, sondern nur, wenn dieses erste mobile Gerät sich in dem Überwachungsbereich befindet. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass der Überwachungsbereich derart definiert sein kann, dass dieser sich zusammen mit dem ersten mobilen Gerät bewegt. In diesem Fall befindet sich das erste mobile Gerät kontinuierlich in dem Überwachungsbereich und die Positionsdaten oder Bewegungsinformationen werden bevorzugt kontinuierlich übertragen, bis der Überwachungsbereich neu definiert wird. Das Erfassen des aktuellen Standorts des ersten mobilen Geräts erfolgt typischerweise über ein Positionierungssystem, bevorzugt ein satellitengestütztes Positionierungssystem.

Das Übertragen der Positionsdaten oder Bewegungsinformationen durch das erste mobile Gerät an den Server erfolgt bevorzugt über eine Funkverbindung, beispielsweise über eine WLAN-Verbindung oder eine Mobilfunkverbindung. Befindet sich das erste mobile Gerät in dem Überwachungsbereich, so stehen dem Server somit Positionsdaten oder Bewegungsinformationen bezüglich des ersten mobilen Gerätes zur Verfügung und es ist dem Server bekannt, wo das erste mobile Gerät sich befindet, und/oder wie dieses sich in dem Überwachungsbereich bewegt. Dies ist der Fall, da die Positionsdaten oder die Bewegungsinformationen übertragen werden, solange das erste mobile Gerät sich in dem Überwachungsbereich befindet, wobei das kontinuierliche Übertragen der Positionsdaten auch ausgesetzt werden kann, solange das erste mobile Gerät sich auf seinem prädizierten und ebenfalls kommunizierten Pfad befindet, welcher beispielsweise durch die Bewegungsinformationen definiert ist. Durch den Server wird geprüft, ob eine für einen Anwender relevante Interaktion des ersten mobilen Gerätes mit einem weiteren mobilen Gerät, hier einem zweiten mobilen Gerät, stattfindet. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Bewegungen des ersten mobilen Gerätes und des zweiten mobilen Gerätes darauf schließen lassen, dass eine Kollision zwischen den mobilen Geräten bzw. den diese mobilen Geräte transportierenden Fahrzeugen oder Personen erfolgen könnte. Dazu werden an den Server auch Positionsdaten des zweiten mobilen Gerätes übertragen. Bevorzugt werden die aktuellen Positionsdaten des zweiten mobilen Gerätes nur dann an den Server übertragen, wenn auch das zweite mobile Gerät sich in dem gleichen Überwachungsbereich befindet, wie auch das erste mobile Gerät. Optional werden die aktuellen Positionsdaten des zweiten mobilen Gerätes nur dann an den Server übertragen, wenn sich das zweite mobile Gerät ein einem eigenen Überwachungsbereich, der für das zweite mobile Gerät definiert ist, befindet. In diesem Falle werden die Positionsdaten der beiden mobilen Geräte über die vordefinierte Bedingung miteinander in Bezug gesetzt, wenn sich die den mobilen Geräten zugehörigen Überwachungsbereiche überschneiden.

Durch den Server wird geprüft, ob eine vordefinierte Bedingung vorliegt, wobei die vordefinierte Bedingung eine Abhängigkeit zwischen den aktuellen Positionsdaten des ersten mobilen Gerätes und aktuellen Positionsdaten des zweiten Gerätes definiert. Die Bedingung kann außerdem weitere Informationen beinhalten wie zum Beispiel Informationen zu Sichtbehinderungen. Es wird somit eine Position und/oder Bewegung der beiden mobilen Geräte in der realen Welt betrachtet und diese zueinander in Relation gesetzt. Erfüllen diese Positionsdaten, also die Positionen und Bewegungen der mobilen Geräte in der realen Welt eine bestimmte vordefinierte Bedingung, so lässt dies auf bestimmte zugehörige Verkehrssituationen schließen. So kann beispielsweise basierend auf den aktuellen Positionen der mobilen Geräte erkannt werden, ob diese sich aneinander annähern und eine Kollision droht. In diesem Beispiel ist die anstehende Kollision die durch das zweite Gerät verursachte Verkehrssituation. Basierend auf der vordefinierten Bedingung und optionalen weiteren vordefinierten Bedingungen können unterschiedliche Verkehrssituationen definiert werden, die durch den Server erkannt werden.

Es erfolgt eine Übertragung einer Information durch den Server an das erste und/oder das zweite mobile Gerät in Reaktion darauf, dass bei dem Prüfvorgang ermittelt wurde, dass die vordefinierte Bedingung erfüllt ist, dass also eine Verkehrssituation vorliegt, die für einen Anwender des ersten bzw. zweiten mobilen Gerätes von Interesse ist. Gegebenenfalls kann durch das erste bzw. zweite mobile Gerät ein Hinweis an einen Anwender ausgegeben werden, wobei dieses Ausgeben von Hinweisen an den Anwender an weitere Bedingungen geknüpft sein kann.

Es kann somit eine auch gegenseitige intelligente Präsenzwarnung von Verkehrsteilnehmern mittels Mobilfunk oder anderer drahtloser Kommunikation, geschaffen werden, die in bestimmten geografisch begrenzten Gebieten bereitgestellt wird. Ein geografisch begrenztes Gebiet ist dabei der Überwachungsbereich. Da insbesondere vulnerable Verkehrsteilnehmer typischerweise keine dedizierten Geräte mit sich tragen, die im Funkverkehr zwischen Fahrzeugen (V2X) sichtbar machen würden, sehr wohl jedoch Mobilfunkgeräte, wie z.B. Smartphones, mit sich tragen, ist über diesen Ansatz insbesondere ein Schutz von vulnerablen Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern und Fahrradfahrern möglich. So können beispielsweise Fahrradfahrer und/oder Autofahrer gewarnt werden, wenn sich beide gerade in dem Bereich eines Unfallhotspots, wie z.B. einer Kreuzung, einem Kreisverkehr, eine Ausfahrt, usw., mit statistisch signifikanter Häufig von Kollisionen bewegen.

Es wird darauf hingewiesen, dass bevorzugt sowohl das erste mobile Gerät als auch das zweite mobile Gerät ein Mobilfunkgerät ist. Alternativ dazu ist das erste mobile Gerät bevorzugt ein Mobilfunkgerät und das zweite mobile Gerät ist ein V2X-fähiges Gerät, welches auch Informationen an den Server bereitstellt, beispielsweise via V2X-fähiger Infrastruktur

Es wird somit ein Verfahren geschaffen, mit dessen Hilfe Verkehrsteilnehmer intelligent auf die Präsenz oder auf das Herannahen von anderen Verkehrsteilnehmern hingewiesen werden können. Dabei geht das Verfahren sehr schonend mit zu übertragenden Datenvolumen, den Rechenkapazitäten auf den beteiligten Servern und der Privatsphäre der Teilnehmer um, beispielsweise dadurch, dass die Positionsdaten oder Bewegungsinformationen nur an bestimmten Unfallschwerpunkten erfasst und an den Server übertragen werden.

Optional werden die erfassten Positionsdaten oder die Bewegungsinformationen in anonymisierter Form auch für Verkehrszählungen genutzt, die für den Überwachungsbereich durchgeführt werden sollen. Auch kann damit ein Unfallrekorder geschaffen werden, in dem die Positionsdaten oder Bewegungsinformationen durch den Server zwischengespeichert werden und bereitgestellt werden, falls es im Folgenden zu einer Kollision kommt.

Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.

Bevorzugt erfolgt das Definieren des Überwachungsbereiches durch ein Übermitteln einer Definition des Überwachungsbereiches von dem Server an das erste mobile Gerät. Es werden damit sog. dynamische Überwachungsbereiche geschaffen, die dem ersten mobilen Gerät von dem Server mitgeteilt werden.

Dadurch kann variabel bzw. dynamisch definiert werden, wo der Überwachungsbereich liegt. So werden durch den Server beispielsweise solche Überwachungsbereiche festgelegt, an denen aktuell ein Unfall passiert ist. Solche Bereiche führen zu einem erhöhten Risiko für weitere Kollisionen und so ist es vorteilhaft, wenn für einen solchen Bereich von dem ersten mobilen Gerät Positionsdaten oder Bewegungsinformationen bereitgestellt werden, um Informationen über andere Verkehrsteilnehmer, hier des zweiten Gerätes, zu beziehen, und auch um Positionsdaten oder Bewegungsinformationen bereitzustellen, durch die andere Verkehrsteilnehmer über die Bewegung des ersten mobilen Gerätes informiert werden können. Optional können Überwachungsbereiche durch einen Anwender des ersten mobilen Gerätes konfiguriert werden, beispielsweise über eine mit dem Server verbundene Online-Plattform. So kann beispielsweise durch den Anwender des ersten mobilen Gerätes ein Überwachungsbereich konfiguriert werden, der eine bestimmte Strecke, beispielsweise eine in einem Navigationsgerät programmierte Strecke, abdeckt. Weiter optional kann von dem Anwender des ersten mobilen Gerätes ein beweglicher Überwachungsbereich gebucht werden, der sich mit dem ersten mobilen Gerät bewegt. In diesem Falle werden bevorzugt kontinuierlich aktuelle Positionsdaten von dem ersten mobilen Gerät übertragen. Es werden jedoch nur solch weitere Geräte von dem Server in Kombination mit dem ersten mobilen Gerät hinsichtlich der vordefinierten Bedingung geprüft, die sich ebenfalls in diesem beweglichen Überwachungsbereich befinden. Es wird somit ein Rechenaufwand des Servers weiterhin minimal gehalten.

Bevorzugt ist der Überwachungsbereich abhängig von dem aktuellen Standort des ersten mobilen Gerätes oder abhängig von dem aktuellen Standort des zweiten mobilen Gerätes. Dies ist dann der Fall, wenn der Überwachungsbereich zusammen mit dem ersten mobilen Gerät bewegt wird. Der Überwachungsbereich kann dabei optional auf eine bestimmte Dimension konfiguriert werden, beispielsweise als ein quadratisches Segment um das erste mobile Gerät herum, welches beispielsweise eine Dimension von ± 10 Bogensekunden, also eine Dimension von ca. 200 m in Deutschland, aufweist.

Bevorzugt erfolgt das Definieren des Überwachungsbereichs auch für das zweite mobile Gerät, wobei insbesondere auch ein Erfassen eines zugehörigen aktuellen Standortes des zweiten mobilen Gerätes und ein Übertragen von Positionsdaten durch das zweite mobile Gerät an den Server in Reaktion darauf, dass der aktuelle Standort das zweite mobile Gerät innerhalb des Überwachungsbereichs liegt. Bevorzugt erfolgt ein Erfassen von einem Sensorsignal eines Sensors des ersten mobilen Gerätes oder eines angeschlossenen Gerätes, wobei das Übertragen der aktuellen Positionsdaten des ersten mobilen Geräts an den Server abhängig von dem Sensorsignal erfolgt, und/oder die vordefinierte Bedingung auch eine Abhängigkeit zu dem Sensorsignal bzw. zu anderweitig erlangten Informationen definiert, und/oder ein Ausgeben eines Hinweis für einen Anwender des ersten mobilen Gerätes in Reaktion auf das Empfangen der Information abhängig von dem Sensorsignal erfolgt. So wird beispielsweise durch den Sensor eine vorliegende Helligkeit im Bereich des ersten mobilen Gerätes erfasst oder eine Temperatur im Bereich des ersten mobilen Gerätes erfasst. Deuten diese als Sensordaten erfassten Informationen beispielsweise auf schlechte Sichtverhältnisse oder schlechte Straßenverhältnisse hin, so werden die aktuellen Positionsdaten übertragen. Andernfalls werden die aktuellen Positionsdaten nicht übertragen, auch wenn das erste mobile Gerät sich in dem Überwachungsbereich befindet. Auch könnte eine Analyse von Straßenverhältnissen mittels einer Kamera des ersten mobilen Gerätes erfolgen und bei schlechten Straßenverhältnissen die aktuellen Positionsdaten bereitgestellt werden. Das angeschlossene Gerät ist beispielsweise eine Fahrzeugsensorik. Alternativ oder zusätzlich kann auf diese Weise entschieden werden ob gemäß der vordefinierten Bedingung eine Information an das erste mobile Gerät gesendet wird. So könnte beispielsweise ein Abstand für eine Annäherungswarnung durch den Server abhängig von einer von dem Sensor angezeigten Temperatur und somit z.B. abhängig von einer Wetterlage anders bewertet werden. Auch kann beispielsweise die Entscheidung für das finale Auslösen einer Annäherungswarnung lokal durch das erste mobile Gerät basierend auf den Sensordaten getroffen werden.

Auch ist es vorteilhaft, wenn das Übertragen der aktuellen Positionsdaten des ersten mobilen Geräts an den Server abhängig von einer Umgebungsbedingung des ersten mobilen Gerätes erfolgt und/oder die vordefinierte Bedingung auch eine Abhängigkeit zu einer Umgebungsbedingung des ersten mobilen Gerätes definiert, und/oder ein Ausgeben eines Hinweises für einen Anwender des ersten mobilen Gerätes in Reaktion auf das Empfangen der Information abhängig von der Umgebungsbedingung erfolgt. Die Umgebungsbedingung des ersten mobilen Gerätes kann von einer beliebigen Informationsquelle bezogen werden. Die Umgebungsbedingung kann dabei u.a. auch durch den Sensor des ersten mobilen Gerätes detektiert werden. Alternativ werden die Umgebungsbedingungen bevorzugt positionsabhängig bezogen, beispielsweise durch Abrufen einer Wetterinformation oder es werden Lichtverhältnisse basierend auf einer Uhrzeit ermittelt. Auch in diesem Beispiel kann auf ungünstige Lichtverhältnisse wie Regen, schlechte Sicht und schlechte Straßenverhältnisse, wie z.B. Eis, Schnee und Nässe, geschlossen werden. Liegen solche ungünstigen Bedingungen vor, so werden die aktuellen Positionsdaten innerhalb des Überwachungsbereichs übertragen. Liegen diese ungünstigen Bedingungen nicht vor, so werden die Positionsdaten nicht übertragen, auch wenn das erste mobile Gerät sich innerhalb des Überwachungsbereichs befindet.

Ferner ist es vorteilhaft, wenn bei dem Ausführen des Prüfvorgangs durch den Server mit der vordefinierten Bedingung geprüft wird, ob sich ein Abstand zwischen dem ersten mobilen Gerät und dem zweiten mobilen Gerät verringert und/oder eine Sichtbehinderung zwischen dem ersten mobilen Gerät und dem zweiten mobilen Gerät befindlich ist. So kann durch das Prüfen des Abstandes erkannt werden, ob die mobilen Geräte sich aneinander annähern, was ein Anzeichen für eine mögliche bevorstehende Kollision ist und somit bevorzugt zu einer Warnung der Anwender führt. Auch eine Sichtbehinderung zwischen dem ersten mobilen Gerät und dem zweiten mobilen Gerät kann basierend auf den Positionsdaten erkannt werden, beispielsweise dadurch, dass sichtbehindernde Objekte mit ihrer zugehörigen Position auf dem Server hinterlegt sind. Basierend auf einfachen geometrischen Berechnungen kann erkannt werden, ob eine solche Sichtbehinderung zwischen dem ersten und dem zweiten mobilen Gerät angeordnet ist. Ist dies der Fall, kann darauf geschlossen werden, dass die Anwender der beiden mobilen Geräte einander nicht sehen können, was eine Warnung über das erfindungsgemäße System vorteilhaft macht. Die Sichtbehinderung kann dabei auch durch ein weiteres mobiles Gerät gegeben sein, das ebenfalls seine Positionsdaten bereitstellt.

Auch ist es vorteilhaft, wenn zusammen mit den Positionsdaten auch Nutzungsinformationen der mobilen Geräte an den Server übertragen werden, die auf ein vorliegendes Anwenderverhalten eines Anwenders des zugehörigen mobilen Gerätes schließen lässt, und bei dem Ausführen des Prüfvorganges durch den Server mit der vordefinierten Bedingung geprüft wird, ob das Anwenderverhalten des Anwenders des zweiten mobilen Gerätes auf eine Ablenkung des Anwenders schließen lässt. So wird beispielsweise durch das zweite mobile Gerät als Nutzungsinformation an den Server übertragen, ob eine Interaktion zwischen dem Anwender und dem zweiten mobilen Gerät erfolgt. So kann beispielsweise ermittelt werden, ob ein Touchscreen des zweiten mobilen Gerätes genutzt wird oder eine Internetseite für einen Anwender dargestellt wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Nutzungsinformation auch beschreiben, ob das zweite mobile Gerät aktuell für einen Anruf oder für das Lesen oder Schreiben einer Textnachricht genutzt wird. Ist dies der Fall, so wird diese Information als Nutzungsinformation an den Server übertragen. Es wird dem Server somit ermöglicht, diese Information im Rahmen der vordefinierten Bedingung zu berücksichtigen. Optional werden die Nutzungsinformationen auch von dem ersten mobilen Gerät an den Server übertragen, wodurch eine Warnung des Anwenders des zweiten mobilen Gerätes erfolgen kann. Optional werden die Nutzungsinformationen auch von dem zweiten mobilen Gerät an den Server übertragen, wodurch eine Warnung des Anwenders des ersten mobilen Gerätes erfolgen kann.

Alternativ oder zusätzlich wird basierend auf den Nutzungsinformationen durch das erste mobile Gerät eine Entscheidung getroffen, ob durch das erste mobile Gerät in Reaktion auf das Empfangen der Information ein Hinweis für einen Anwender des ersten mobilen Gerätes ausgibt. So kann bei der Entscheidung im Endgerät, hier dem ersten mobilen Gerät, ob eine vom Server erhaltene Information angezeigt wird oder nicht, je nach Ablenkungsgrad oder -art des Nutzers getroffen werden.

Auch ist es vorteilhaft, wenn das erste mobile Gerät in Reaktion auf das Empfangen der Information einen Hinweis für einen Anwender des ersten mobilen Gerätes ausgibt, wobei der Hinweis insbesondere nur dann ausgegeben wird, wenn eine weitere Bedingung erfüllt ist, durch welche eine lokale Relevanz der Verkehrssituation ermittelt wird. So kann das Vorliegen einer verursachten Verkehrssituation auch sehr spezifisch definiert sein. So wird mit dem Vorliegen der Verkehrssituation beispielsweise eine Information bereitgestellt, dass sich das zweite mobile Gerät in einem Bereich links vor dem ersten mobilen Gerät befindet. In diesem Fall wäre es beispielsweise vorteilhaft, wenn der Hinweis für den Anwender nur dann bereitgestellt wird, wenn ersichtlich ist, dass der Anwender des ersten mobilen Gerätes eine Linkskurve plant. Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines Systems zum

Bereitstellen einer standortabhängigen Verkehrsinformation;

Figur 2 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum

Bereitstellen einer standortabhängigen Verkehrsinformation;

Figur 3 eine beispielhafte Darstellung eines statischen

Überwachungsbereiches mit darin befindlichem ersten mobilen Gerät;

Figur 4 eine beispielhafte Darstellung eines beweglichen

Überwachungsbereiches, welcher mit dem ersten mobilen Gerät mitgeführt wird; und

Figur 5 eine beispielhafte Darstellung eines beweglichen

Überwachungsbereiches, welcher schrittweise mit dem ersten mobilen Gerät mitgeführt wird.

Ausführungsformen der Erfindung

Figur 1 zeigt ein System zum Bereitstellen einer standortabhängigen Verkehrsinformation. Das System umfasst dabei ein erstes mobiles Gerät 1, ein zweites mobiles Gerät 2 und einen Server 3. Das System umfasst optional eine beliebige Anzahl von mobilen Geräten und der Server 3 ist nicht zwingend eine einzelne Recheneinheit, sondern kann aus einer Kombination von mehreren Rechensystemen bestehen.

Die mobilen Geräte 1, 2 sind beispielsweise Mobilfunktelefone, insbesondere Smartphones. Alternativ sind die ersten mobilen Geräte Komponenten von Fahrassistenzsystemen oder von Steuereinheiten von Elektrofahrrädern oder Komponenten von Fahrradcomputern. Die mobilen Geräte 1, 2 können dabei unterschiedliche Typen von Geräten sein. Die mobilen Geräte 1 , 2 sind über ein Mobilfunknetzwerk 4 mit dem Server 3 verbunden, um mit diesem zu kommunizieren.

Es wird angestrebt, dass einem Anwender des ersten mobilen Gerätes 1 eine Information über einen Aufenthaltsort oder eine Bewegung des zweiten mobilen Gerätes bereitgestellt wird, wenn dies für den Anwender beispielsweise auch sicherheitstechnischen Gründen relevant ist. So wird durch das erfindungsgemäße System beispielsweise eine Annäherungswarnung bereitgestellt.

Figur 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bereitstellen einer standortabhängigen Verkehrsinformation, welches durch das System zum Bereitstellen der standortabhängigen Verkehrsinformation ausgeführt wird.

In einem ersten Verfahrensschritt 101 erfolgt ein Definieren eines Überwachungsbereichs 10 für das erste Gerät 1. Der Überwachungsbereich 10 ist dabei ein Bereich in der realen Welt, welcher beispielsweise ein Geofence beschreibt. Der Überwachungsbereich ist ein örtlich abgegrenzter Bereich, der dem ersten Gerät 1 bekannt ist. Das Definieren des Überwachungsbereiches 10 für das erste Mobilgerät 1 kann in unterschiedlicher Weise erfolgen. So können entweder statische Überwachungsbereiche oder dynamische Überwachungsbereiche definiert werden.

Ein statischer Überwachungsbereich ist ein Überwachungsbereich, welcher in dem ersten Mobilgerät 1 hinterlegt ist und nicht durch einen Anwender modifiziert werden kann. So können solche statischen Überwachungsbereiche beispielsweise Unfallschwerpunkte markieren, welche sich typischerweise nicht verändern. Beispielhafte Unfallschwerpunkte sind entsprechende Kreuzungsbereiche oder gefährliche Abschnitte einer Landstraße. Ein Verändern der statischen Überwachungsbereiche erfolgt beispielsweise im Rahmen eines Software-Updates.

Die dynamischen Überwachungsbereiche sind solche Überwachungsbereiche, welche von dem Server 3 festgelegt werden und an das erste mobile Gerät 1 und das zweite mobile Gerät 2 übertragen werden. Es wird somit in diesem Fall der Überwachungsbereich 10 durch ein Übermitteln einer Definition des Überwachungsbereichs 10 von dem Server 3 an das erste mobile Gerät 1 ausgeführt. Der Überwachungsbereich 10 kann dabei serverseitig von dem Server 3 unterschiedlich festgelegt werden. So kann beispielsweise ein Überwachungsbereich 10 von einem Anwender des mobilen Gerätes über eine Server-Schnittstelle gewählt werden und dieser wird von dem Server 3 an das erste mobile Gerät 1 übertragen. Dadurch kann durch einen Anwender des ersten mobilen Geräts 1 beispielsweise ein Überwachungsbereich 10 gebucht werden, gegebenenfalls auch gegen Bezahlung, der beispielsweise eine zu befahrende Route abdeckt. Alternativ dazu kann beispielsweise durch den Anwender des ersten mobilen Gerätes 1 ein Überwachungsbereich 10 gebucht werden, welcher sich mit dem ersten mobilen Gerät 1 bewegt und ein Umfeld des ersten mobilen Gerätes 1 umfasst. Es kann somit auch ein dynamisch mitgeführter Überwachungsbereich 10 für das erste mobile Gerät 1 definiert werden. Auch ist es vorteilhaft, wenn basierend auf weiteren Verkehrsinformationen, welche dem Server 3 bereitgestellt werden, Unfallpositionen erkannt werden und für diese Unfallpositionen Überwachungsbereiche 10 definiert werden und an das erste mobile Gerät 1 übertragen werden.

In einem zweiten Verfahrensschritt 102 des Verfahrens 100 wird durch das erste mobile Gerät 1 kontinuierlich ein zugehöriger aktueller Standort des ersten mobilen Gerätes 1 ermittelt. Dies erfolgt in einem zweiten Verfahrensschritt 102 des Verfahrens 100, welcher jedoch beständig in einer Schleife, auch parallel zu den weiteren Verfahrensschritten ausgeführt wird.

In einem dritten Verfahrensschritt 103 erfolgt ein Übertragen von Positionsdaten und/oder Bewegungsinformationen durch das erste mobile Gerät 1 an dem Server 3 in Reaktion darauf, dass der aktuelle Standort innerhalb des Überwachungsbereiches 10 liegt. Durch das erste mobile Gerät 1 wird somit erkannt, ob das erste mobile Gerät 1 sich innerhalb des durch den Überwachungsbereich 10 definierten Geofence befindet. Die Positionsdaten und/oder Bewegungsinformationen werden durch das erste mobile Gerät nur dann an den Server 3 übertragen, wenn dieses sich innerhalb des Überwachungsbereichs 10 befindet. Optional können auch mehrere Überwachungsbereiche 10 für das erste mobile Gerät 1 definiert sein und durch dieses die Positionsdaten und/oder Bewegungsinformationen dann übertragen werden, wenn diese sich innerhalb eines der Überwachungsbereiche befindet. Befindet sich das erste mobile Gerät 1 nicht innerhalb des Überwachungsbereichs 10, so werden keine Positionsdaten und/oder Bewegungsinformationen übertragen. Es wird somit erreicht, dass an solchen Positionen, an denen die Positionsdaten vermeintlich weniger relevant sind, diese nicht übertragen werden. Die Positionsdaten und/oder Bewegungsinformationen umfassen insbesondere den kontinuierlich aktualisierten Standort des ersten mobilen Geräts 1 und optional auch zusätzliche Informationen bezüglich eine Geschwindigkeit oder Bewegungsrichtung des ersten mobilen Gerätes 1. Die Bewegungsinformationen umfassen insbesondere eine Trajektorie, entlang der sich das mobile Gerät 1 voraussichtlich bewegen wird. Durch das übertragen einer solchen Trajektorie wird insbesondere erreicht, dass nicht kontinuierlich Informationen übertragen werden müssen. Dem Server 3 ist somit eine aktuelle Position des ersten mobilen Gerätes 1 und über einen zeitlichen Verlauf hinweg auch eine Bewegung des ersten mobilen Gerätes 1 immer dann bekannt, wenn dieses sich innerhalb des Überwachungsbereiches 10 befindet.

Im Weiteren wird lediglich auf die Positionsdaten verwiesen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass anstelle der Positionsdaten auch die Bewegungsinformationen in entsprechender Weise genutzt werden können oder diese zusätzlich zu den Positionsdaten genutzt werden können.

Optional werden die Positionsdaten von dem ersten mobilen Gerät 1 nur dann an den Server 3 übertragen, wenn eine weitere Bedingung erfüllt ist. So erfolgt das Übertragen der aktuellen Positionsdaten durch das erste mobile Gerät 1 an den Server 3 beispielsweise abhängig von einem Sensorsignal eines Sensors des ersten mobilen Gerätes 1 und/oder abhängig von einer Umgebungsbedingung des ersten mobilen Gerätes 1. So wird beispielsweise durch einen Sensor des mobilen Geräts 1 oder durch anderweitige Informationen, wie beispielsweise eine Uhrzeit oder online verfügbare Wetterinformation ermittelt, wie die Umgebungsbedingungen des ersten mobilen Gerätes 1 sind. Dabei werden z.B. aktuelle Lichtverhältnisse, wie z.B. Hell/Dunkel, eine vorliegende Witterungsbedingung, wie beispielsweise Regen, eine vorherrschende Sicht oder vorherrschende Straßenverhältnisse ermittelt. Die aktuellen Positionsdaten des ersten mobilen Gerätes 1 werden beispielsweise nur dann an den Server 3 übermittelt, wenn ungünstige Umgebungsbedingungen vorliegen, was beispielsweise bei schlechten Lichtverhältnissen, ungünstigen Witterungsverhältnissen, schlechter Sicht oder schlechten Straßenverhältnissen der Fall ist. Durch solche Verhältnisse wird grundsätzlich ein Risiko für Kollisionen erhöht und somit kann eine Übermittlung von aktuellen Positionsdaten innerhalb des Überwachungsbereichs 10 relevanter sein. Es können somit beispielsweise Überwachungsbereiche 10 definiert werden, die nur bei ungünstigen Witterungs- oder Sichtverhältnissen einen Unfallschwerpunkt bilden.

In einem vierten Verfahrensschritt 104 erfolgt ein Ausführen eines Prüfvorgangs durch den Server 3. Dabei wird für das erste mobile Gerät 1 geprüft, ob eine vordefinierte Bedingung erfüllt ist. Die vordefinierte Bedingung definiert dabei eine Abhängigkeit zwischen den aktuellen Positionsdaten des ersten mobilen Gerätes 1 und aktuellen Positionsdaten des zweiten mobilen Gerätes 2. Das zweite mobile Gerät 2 entspricht in seiner Funktionsweise dem ersten mobilen Gerät 1 und stellt seine Positionsdaten in entsprechender Weise bereit, wenn dieses sich innerhalb des Überwachungsbereichs 10 befindet. So werden beispielsweise durch beide mobile Geräte 1, 2 aktuelle Positionsdaten bereitgestellt, wenn diese sich beide innerhalb eines Überwachungsbereichs 10 befinden, der durch einen Unfallschwerpunkt definiert ist. Durch die vordefinierte Bedingung wird ein Verhältnis der Positionen und Bewegungen der beiden mobilen Geräte 1 , 2 zueinander geprüft. Ein solches Verhältnis lässt auf bestimmte Verkehrssituationen schließen, die aus Sicht des ersten mobilen Gerätes 1 durch das zweite mobile Gerät 2 verursacht werden. Soll beispielsweise eine Annäherungswarnung bereitgestellt werden, so wird mittels der vordefinierten Bedingung geprüft, ob sich ein Abstand zwischen dem ersten mobilen Gerät 1 und dem zweiten mobilen Gerät 2 verringert. Eine solche Verringerung des Abstandes, insbesondere eine Verringerung unter einen Schwellenwert, lässt darauf schließen, dass es in der Zukunft zu einer Kollision zwischen den Fahrzeugen kommen könnte, mit denen sich das erste mobile Gerät 1 und das zweite mobile Gerät 2 bewegen.

Alternativ oder zusätzlich wird durch die vordefinierte Bedingung geprüft, ob zwischen dem ersten mobilen Gerät 1 und dem zweiten mobilen Gerät 2 eine Sichtbehinderung vorliegt, beispielsweise durch ein dort angeordnetes Objekt, durch welches eine Sichtlinie zwischen den beiden Geräten 1, 2 unterbrochen wird. Die vordefinierte Bedingung kann beliebig gewählt werden, um bestimmte vorliegende Verkehrssituationen, welche das erste und das zweite mobile Gerät 1 , 2 beinhalten, zu definieren und zu erkennen. Die vordefinierte Bedingung ist dabei nicht zwingend eine einzelne Bedingung, sondern kann auch durch eine Kette von Bedingungen gebildet werden. So kann beispielsweise geprüft werden, ob die beiden mobilen Geräte 1 , 2 sich aneinander annähern und es kann zugleich geprüft werden, ob ein Mindestabstand bereits unterschritten ist. Die Kombination dieser beiden Prüfschritte kann auch als eine vordefinierte Bedingung betrachtet werden.

Alternativ oder zusätzlich wird im Rahmen der vordefinierten Bedingung auch ein vorliegendes Anwenderverhalten eines Anwenders des zweiten mobilen Gerätes 2 überprüft. So werden bevorzugt mit den Positionsdaten auch Nutzungsinformationen der mobilen Geräte 1, 2 an den Server 3 übertragen. Die Nutzungsinformationen lassen dabei auf ein vorliegendes Anwenderverhalten eines Anwenders des zugehörigen mobilen Gerätes 1 , 2 schließen. So wird durch die Nutzungsinformation beispielsweise angezeigt, ob eine Interaktion zwischen dem jeweiligen mobilen Gerät 1 , 2 und dem zugehörigen Anwender erfolgt. Dies wird beispielsweise dadurch erkannt, dass eine Interaktion mit einem Touchscreen erfolgt, Nachrichten geschrieben werden, ein Anruf getätigt wird oder eine bestimmte Software geöffnet ist. Diese Information wird dem Server 3 bereitgestellt. Im Rahmen des Prüfvorganges wird geprüft, ob der Anwender des zweiten mobilen Gerätes 2 gemäß der Nutzungsinformationen möglicherweise in seiner Aufmerksamkeit beschränkt ist. Ist dies der Fall, so können die im Rahmen des Prüfvorgangs detektierten Verkehrssituationen kritischer betrachtet werden, beispielsweise indem die vordefinierten Bedingungen verschärft werden oder dadurch, dass das Vorliegen einer verursachten Verkehrssituation alleinig basierend auf den Nutzungsinformationen erfolgt.

Alternativ oder zusätzlich wird im Rahmen der vordefinierten Bedingung auch eine Umgebungsbedingung des ersten mobilen Gerätes berücksichtigt, wie beispielsweise ein aktuelles Wetter, eine Präsenz eines Sichthindernisses (aus Karte oder dynamisch) oder vorliegende Sichtverhältnisse (Hell/Dunkel etc). Diese Information wird dem Server entweder von einem der mobilen Geräte 1 , 2, die sich in dem Überwachungsbereich 10 befinden, oder einer externen Quelle bereitgestellt. Abhängig von diesen weiteren Bedingungen kann erkannt werden, ob eine bestimmte Verkehrssituation vorliegt.

Wurde im Rahmen des Prüfvorgangs durch den Server 3 ein Vorliegen einer bestimmten Verkehrssituation erkannt, da die vordefinierte Bedingung erfüllt ist, so wird durch den Server 3 in einem fünften Verfahrensschritt 105 eine Information an das erste mobile Gerät 1 übertragen. Die Information beschreibt das Vorliegen der bestimmten Verkehrssituation bezüglich des zweiten Gerätes 2. So wird dem ersten mobilen Gerät 1 beispielsweise die Information bereitgestellt, dass eine Annäherung an das zweite mobile Gerät 2 erfolgt, die zu einer Kollision führen könnte. Auch könnte dem ersten mobilen Gerät 1 die Information bereitgestellt werden, dass eine Annäherung an das zweite Gerät 2 erfolgt und dessen Anwender eine verringerte Aufmerksamkeit aufweist. Die an das erste mobile Gerät 1 übermittelte Information kann dem Anwender des ersten mobilen Gerätes 1 in beliebiger Weise bereitgestellt werden, beispielsweise durch einen grafischen Indikator oder durch eine akustische Warnmeldung. Je nachdem, wie spezifisch die vordefinierte Bedingung und die dazugehörige verursachte Verkehrssituation definiert ist, können dabei auch sehr spezifische Warnhinweise gegeben werden, beispielsweise, dass eine Annäherung des zweiten mobilen Gerätes 2 von vorne rechts erfolgt.

Es wird darauf hingewiesen, dass das erste mobile Gerät 1 und das zweite mobile Gerät 2 bevorzugt basierend auf denselben Funktionsprinzipien arbeiten und bevorzugt auch baugleich sind oder das gleiche erfindungsgemäße Verfahren ausführen. Dadurch wird erreicht, dass sowohl das erste mobile Gerät 1 bezüglich des zweiten mobilen Gerätes 2 informiert werden kann, als auch das zweite mobile Geräte Informationen bezüglich des ersten mobilen Gerätes 1 empfangen kann. In entsprechender Weise ist es vorteilhaft, wenn durch beide mobile Geräte 1, 2 Positionsdaten und Nutzungsinformationen bereitgestellt werden.

Auch ist es vorteilhaft, wenn weitere mobile Geräte mit dem Server 3 kommunizieren, die jedoch nicht an den zuvor beschriebenen Datenaustausch gebunden sind, sondern beispielsweise keine eigenen Positionsdaten bereitstellen, aber Informationen bezüglich der Bewegung des ersten mobilen Gerätes 1 oder des zweiten mobilen Gerätes 2 empfangen. Weiter ist es vorteilhaft, wenn eine Kommunikation zwischen dem ersten mobilen Gerät 1 und einem Fahrzeug erfolgt, in dem oder an dem das erste mobile Gerät 1 angeordnet ist. Dadurch können durch das erste mobile Gerät 1 beispielsweise zusätzlich Bewegungsinformationen des Fahrzeuges erfasst werden und Informationen einer Fahrzeugsensorik wie beispielsweise ein Lenkradeinschlag oder eine Aktivierung eines Blinkers erkannt werden. In diesem Falle ist es vorteilhaft, wenn diese Informationen genutzt werden, um zu ermitteln, ob eine von dem Server 3 bereitgestellte Information eine lokale Relevanz für das erste mobile Gerät 1 aufweist. So kann durch das erste mobile Gerät 1 beispielsweise erkannt werden, dass das Fahrzeug, in dem das erste mobile Gerät 1 sich befindet, links abbiegt, während durch den Server 3 die Information bereitgestellt wird, dass sich rechts vor dem ersten mobilen Gerät 1 ein weiteres Fahrzeug befindet. In diesem Fall kann das erste mobile Gerät 1 lokal entscheiden, dass trotz der vorliegenden Annäherung kein Kollisionsrisiko vorliegt, da dies durch den angekündigten Abbiegevorgang abgewendet wird. Es ist daher vorteilhaft, wenn ein Hinweis durch das erste mobile Gerät 1 nur dann ausgegeben wird, wenn eine weitere Bedingung erfüllt ist, durch welche eine lokale Relevanz der Verkehrssituation ermittelt wird.

Figur 3 zeigt ein erstes beispielhaftes Szenario, bei dem ein Überwachungsbereich 10 an einem Unfallschwerpunkt im Bereich einer T- Kreuzung festgelegt ist. Das erste mobile Gerät 1 wird von einem Fahrer eines Fahrrads mit sich geführt. Da das erste mobile Gerät 1 sich innerhalb des Überwachungsbereichs 10 befindet, werden von dem ersten mobilen Gerät 1 Positionsdaten bereitgestellt. Dieses wird somit für andere Anwender des Systems sichtbar. Das zweite mobile Gerä2 1 wird von einem Fahrer eines LKW mit sich geführt. Da das zweite mobile Gerät 2 sich ebenfalls innerhalb des Überwachungsbereichs 10 befindet, werden auch von diesem aktuelle Positionsdaten an den Server 3 bereitgestellt. Durch den Server 3 wird erkannt, dass eine Annäherung zwischen den beiden mobilen Geräten 1 , 2 erfolgt. Durch eine entsprechende Auswahl der vordefinierten Bedingungen auf dem Server 3 wird an beide mobile Geräte 1, 2 eine Information übertragen, durch die die zugehörigen Anwender bezüglich der Annäherung ihrer Fahrzeuge informiert werden. Dabei wird insbesondere durch das zweite mobile Gerät 2 angezeigt wird, dass sich ein Fahrrad, also das erste mobile Gerät 1, in einer geplanten Bewegungsbahn des LKWs befindet. Dies wird besonders genau erkannt, wenn dem zweiten mobilen Gerät 2 auch Informationen zu einem Lenkeinschlag des LKWs bereitgestellt werden.

Figur 4 zeigt ein beispielhaftes Szenario für einen Überwachungsbereich 10, welcher mit dem ersten mobilen Gerät 1 mitgeführt wird. So ist beispielsweise der Überwachungsbereich 10 so definiert, dass dieser einen Raum von einem Radius von 100 m um das erste mobile Gerät 1 abdeckt. Durch das erste mobile Gerät 1 werden somit kontinuierlich aktuelle Positionsdaten an den Server 3 übertragen. Das Verfahren ist jedoch dennoch vorteilhaft, da durch den Server 3 nur die aktuellen Positionsdaten von anderen mobilen Geräten 1 über die vordefinierten Bedingungen mit den aktuellen Positionsdaten des ersten mobilen Gerätes 1 in Relation gesetzt werden, welche sich ebenfalls innerhalb des Überwachungsbereiches 10 befinden. Bei der in Figur 4 gezeigten Situation befindet sich kein weiteres mobiles Gerät in dem Überwachungsbereich 10. Daher werden zwar Positionsdaten von dem ersten mobilen Gerät 1 an den Server 3 übertragen, von diesem wird jedoch mittels der Positionsdaten lediglich geprüft, wo der Überwachungsbereich 10 aktuell angeordnet ist, und ob sich ein weiteres mobiles Gerät in diesem Überwachungsbereich 10 befindet. Das weitere Prüfen der vordefinierten Bedingung erfolgt erst, wenn sich ein weiteres mobiles Gerät innerhalb des Überwachungsbereiches 10, dessen Position durch das erste mobile Gerät 1 festgelegt ist, befindet. Dazu wird den weiteren Geräten, beispielsweise dem zweiten Gerät 2, die aktuelle Lage des Überwachungsbereiches 10 mitgeteilt, der durch das erste mobile Gerät festgelegt wird. Dieser Überwachungsbereich des ersten mobilen Gerätes 1 wird dann auch von dem zweiten mobilen Gerät 2 als Überwachungsbereich angesehen. Damit werden von beiden mobilen Geräten 1 , 2 jeweils Positionsdaten an den Server 3 übertragen und es kann von diesem eine Entscheidung über das Vorliegen einer Verkehrssituation getroffen werden.

Figur 5 zeigt eine alternative Realisierung für einen beweglichen Überwachungsbereich 10. Dabei wird der Überwachungsbereich 10 nicht kontinuierlich mitgeführt, sondern eine zu befahrende Strecke wird in einzelne Abschnitte unterteilt, wobei jedem der Abschnitte ein Überwachungsbereich zugehörig ist. So ist der in Figur 5 dargestellte zu befahrende Weg in einen ersten Überwachungsbereich 10a und einen zweiten Überwachungsbereich 10b unterteilt. Der erste Überwachungsbereich 10a ist aktiv, solange sich das erste mobile Gerät 1 innerhalb des ersten Überwachungsbereichs 10a befindet. Bewegt sich das erste mobile Gerät 1 über die Grenze zwischen dem ersten Überwachungsbereich 10a und dem zweiten Überwachungsbereich 10b, so wird der erste Überwachungsbereich 10a inaktiv und der zweite Überwachungsbereich 10b wird als Überwachungsbereich für das erste mobile Gerät 1 aktiv.

Durch das erfindungsgemäße System wird somit eine (gegenseitige) intelligente PräsenzwarnungAlnformation von Verkehrsteilnehmern mittels Mobilfunks in bestimmten geografisch begrenzten Gebieten geschaffen.

Da vulnerable Verkehrsteilnehmer (Vulnerable Road User, VRU) typischerweise keine dedizierten Gerate mit sich tragen, die sie im Funkverkehr zwischen Fahrzeugen (V2X) sichtbar machen würden, sehr wohl jedoch Mobilfunkgeräte (Smartphones), ist mit diesem Ansatz insbesondere ein Schutz von VRUs möglich.

Beispielsweise können Fahrradfahrer und/oder Autofahrer gewarnt werden, wenn sie sich beide gerade in dem Bereich eines Unfallhotspots (z.B. Kreuzung, Kreisverkehr, Ausfahrt etc., mit einer statistisch signifikanten Häufung von Kollisionen) bewegen.

Es wird mit der Erfindung ein Verfahren vorgeschlagen, mit dessen Hilfe Verkehrsteilnehmer (insbes. VRUs) intelligent auf die Präsenz oder auf das Herannahen von anderen Verkehrsteilnehmern hingewiesen werden können. Dabei geht das Verfahren sehr schonend um mit zu übertragendem Datenvolumen, mit Rechenkapazitäten auf den beteiligten Servern und mit der Privatsphäre der Teilnehmer, beispielsweise, indem diese Daten nur in bestimmten Unfallschwerpunkten (Geofences) erfasst werden.

Als Nebenprodukt können die erfassten Daten in anonymisierter Form natürlich auch zur Verkehrszahlung (Anzahl und Uhrzeiten von Durchfahrten der Geofences, Geschwindigkeiten etc.) genutzt werden. Ein weiteres Nebenprodukt ist ein Unfallrecorder zur Erfassung der Bewegungsdaten unmittelbar vor einer Kollision, falls sie stattfindet.

Kern der Erfindung ist, dass ein effektiver und schlanker Schutz von Verkehrsteilnehmern vor Kollisionen dadurch erreicht wird, dass Verkehrsteilnehmer ihre Bewegungsdaten nur dann über Mobilfunk an den Server 3, insbesondere einen Applikationsserver, senden, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt werden, und dass der Applikationsserver eine gegenseitige Präsenz- oder Herannahenswarnung / Information generieren und an die betroffenen Teilnehmer versenden kann, wenn weitere Bedingungen erfüllt sind.

Zudem können aus technischer Sicht diese Daten auch für weitere Zwecke verwendet werden, wie z.B. eine Verkehrszahlungserfassung in den Geofences oder ein Unfallrecorder der Bewegungsdaten vor einem Unfall.

Bedingungen dafür, dass Verkehrsteilnehmer ihre Positions- und weitere Daten (wie z.B. VRU-Typ, siehe z.B. Inhalte der ETSI VAM) senden, sind erfindungsgemäß der Aufenthalt/das Durchfahren eines bestimmten, örtlich abgegrenzten Bereichs (Geofences), gegebenenfalls kombiniert mit weiteren Kriterien. Diese Bereiche werden als Überwachungsbereich bezeichnet.

Überwachungsbereiche können (Quasi)statische Geofences (nur gelegentlich, z.B. zusammen mit einem SW Update, geupdated) sein. Dazu zählen beispielsweise (potenzielle) Unfallschwerpunkte, z.B. ein entsprechender Kreuzungsbereich oder ein gefährlicher Abschnitt auf einer Landstraße.

Überwachungsbereiche können dynamische Geofences sein, die zyklisch (z.B. alle 1-30 Sekunden) aktualisiert werden. So kann z.B. ein Radfahrer (gegebenenfalls gegen Bezahlung) eine Sichtbarkeit auf einer Strecke (z.B. Navigationsstrecke), gegebenenfalls abschnittsweise (je nachdem wo er gerade ist) buchen. Auch kann z.B. ein Radfahrer einen Radius oder ein bestimmtes quadratisches Segment von +-10 Bogensekunden (~200m in Deutschland) um ihn herum (dynamisch mitgeführt) buchen oder der Überwachungsbereich wird z.B. um einen Ort (auf einer Straße), wo gerade ein Unfall passiert ist (via HelpConnect) festgelegt.

Es ist auch denkbar, Geofences, also Überwachungsbereiche, zunächst nur für VRUs zu aktivieren (basierend auf der Annahme, dass VRUs vielleicht eher bereit sind, ihre Positionsdaten freizugeben, um geschützt zu sein), und diese Geofences erst dann auch für Autos oder andere „gefährliche“ Verkehrsteilnehmer zu aktivieren, wenn sich in diesem Fence ein VRU befindet. Diese Bedingung ist mit allen anderen genannten kombinierbar. Ebenso können weitere Informationen als zusätzliche Bedingungen genutzt werden, insbesondere solche Informationen, die leicht auf Verkehrsteilnehmerseite durch entsprechende Sensorik offline zu ermitteln oder leicht beziehbar sind, wie z.B. Lichtverhältnisse (hell, dunkel), Regen, schlechte Sicht oder schlechte Straßenverhältnisse (z.B. Eis, Schnee, Nässe).

Bedingungen dafür, dass Präsenzwarnungen/Informationen von dem Server 3 an die Verkehrsteilnehmer gesendet werden können wie folgt gewählt sein:

Mehrere Verkehrsteilnehmer befinden sich im selben Überwachungsbereich und bewegen sich so, dass sich der Abstand verringert,

Sichtbehinderungen, die ebenfalls in den Überwachungsbereich gespeichert sein können, deuten darauf hin, dass die Verkehrsteilnehmer sich nicht sehen, und/oder zur Verfügung stehende Informationen deuten darauf hin, dass ein Verkehrsteilnehmer abgelenkt ist (z.B. auf sein Handy schaut oder Musik hört) (diese Information kann teilweise über die ETSI VAM-Formate mitgeteilt werden).

Bedingungen dafür, dass und wie die vom Server 3 ausgesprochenen Informationen dem Verkehrsteilnehmer angezeigt werden können wie folgt gewählt sein: ein potenziell abbiegender Fahrer erhalt erst dann eine Warnung, sobald das Lenkrad eingeschlagen / der Blinker gesetzt wird, und/oder ein Fahrer auf einer Landstraße erhält erst dann eine Information über den vor sich befindlichen Radfahrer, wenn klar ist, dass ein gewisser Abstand unterschritten ist.

Auch können einige der zuvor genannten Bedingungen miteinander kombiniert werden, was bedeuten würde, dass etwas öfter gesendet wird, aber beispielsweise eine Warnung trotzdem nur bei Dunkelheit oder bei einer erhöhten Geschwindigkeit ausgesprochen wird.

Neben der obigen schriftlichen Offenbarung wird explizit auf die Offenbarung der Figuren 1 bis 5 verwiesen.