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Title:
MILLING BIT FOR A GROUND MILLING MACHINE, BIT HOLDING SYSTEM, MILLING DRUM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/259866
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a milling bit for a ground milling machine, a bit holding system, a milling drum and a ground milling machine.

Inventors:
WACHSMANN STEFAN (DE)
WOLF MONICA (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/000120
Publication Date:
December 30, 2020
Filing Date:
June 26, 2020
Export Citation:
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Assignee:
BOMAG GMBH (DE)
International Classes:
B28D1/18; E01C23/088; E21C35/183
Domestic Patent References:
WO2009006612A12009-01-08
WO2014072345A12014-05-15
WO2014033227A22014-03-06
WO2014072345A12014-05-15
Foreign References:
US8038223B22011-10-18
DE102012022879A12014-02-27
Attorney, Agent or Firm:
HEIDLER, Philipp et al. (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1 . Fräsmeißel (9) für eine Bodenfräsmaschine, umfassend

- eine Meißelspitze (24), insbesondere aufweisend ein PCD-Material,

- eine sich in Richtung einer Längsachse (E) des Fräsmeißels anschließende, im Wesentlichen kegelstumpfförmige Meißelkappe (25), insbesondere aufweisend ein Flartmetall, mit einem Spitzenbereich, in dem die Meißelspitze (24) mit der Meißelkappe (25) verbunden ist, und

- einen mit der Meißelkappe (25) auf der dem Spitzenbereich entlang der Längsachse (E) gegenüberliegenden Seite verbundenen Meißelgrundkörper (46),

wobei die Meißelkappe (25) eine die Längsachse (E) des Fräsmeißels umlaufende Anlagefläche (67) aufweist,

- wobei der Meißelgrundkörper (26) eine zu der die Längsachse (E) umlaufenden Anlagefläche (67) komplementäre Aufnahmefläche (70) aufweist, die an der Anlagefläche (67) anliegt, und wobei die Meißelkappe (25) und der Meißelgrundkörper (26) einen Hohlraum (66) umschließen, wobei der Hohlraum (66) derart ausgebildet ist, dass er sich über wenigstens 10% der Erstreckung (EK) der Meißelkappe (25) in Richtung einer Längsachse (E) des Fräsmeißels (9) erstreckt.

2. Fräsmeißel (9) gemäß Anspruch 1 ,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t ,

dass die Anlagefläche (67) und die dazu komplementäre Aufnahmefläche (70) wenigstens teilweise konusförmig ausgebildet sind.

3. Fräsmeißel (9) gemäß Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Anlagefläche (67) wenigstens eines der folgenden Merkmale aufweist:

- die Anlagefläche (67) ist vollständig konusförmig ausgebildet;

- die wenigstens teilweise konusförmig ausgebildete Anlagefläche (67) der Meißelkappe (25) ist sich in Richtung von der Meißelspitze (24) weg und in Richtung zu einem Meißelschaft (21) des Fräsmeißels (9) hin verjüngend ausgebildet;

- die wenigstens teilweise konusförmig ausgebildete Anlagefläche (67) der Meißelkappe (25) ist sich in Richtung von einem Meißelschaft (21) des Fräsmeißels (9) weg und in Richtung zur Meißelspitze (24) hin verjüngend ausgebildet;

- der Konuswinkel (W2) der Anlagefläche zur Längsachse (E) in Richtung der Meißelspitze (24) liegt in einer virtuellen Ebene entlang der Längsachse (E) im Bereich vom 25° bis 75°, insbesondere 35° bis 65° und ganz besonders im Bereich vom 45° bis 55°.

4. Fräsmeißel (9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Meißelgrundkörper (46) in Radialrichtung zur Längsachse (E) des Fräsmeißels (9) vollständig überstandsfrei gegenüber der Meißelkappe (25) ist.

5. Fräsmeißel (9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Meißelkappe (25) einen die Längsachse (E), insbesondere vollständig, umlaufenden Kragenabschnitt aufweist, in dem sie den Meißelgrundkörper in Radialrichtung zur Längsachse (E) außenliegend umgreift.

6. Fräsmeißel (9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Meißelkappe auf der der Meißelspitze abgewandten Seite eine Ringut zur Aufnahme eines Abdichtelementes aufweist, insbesondere in Radialrichtung zur Längsachse des Fräsmeißels an den Meißelgrundkörper anschließend.

7. Fräsmeißel (9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t ,

dass der Hohlraum (66) wenigstens eines der folgenden Merkmale aufweist:

- der Hohlraum (66) überragt in Richtung der Längsachse (E) des Fräsmeißels (9) vom Meißelgrundkörper (46) weg in Richtung zur Meißelspitze (24) die Anlagefläche (67) und die Aufnahmefläche (70);

- der Hohlraum (66) überragt in Richtung der Längsachse (E) des Fräsmeißels (9) vom Meißelgrundkörper (46) weg in Richtung zur Meißelspitze (24) den Meißelgrund körper (26);

- die maximale Erstreckung (ER) des Hohlraums (66) in Radialrichtung ist größer 20%, insbesondere größer 30% und ganz besonders größer 50% das maximalen radialen Abstandes der Außenmantelfläche der Meißelkappe (25) zur Längsachse (E);

- der Hohlraum (66) erstreckt sich in Radialrichtung über einen Anlagekonus (26) eines Meißelschaftes zur Anlage an einem Meißelhalter und/oder über die Erstreckung des gesamten Meißelschaftes hinaus;

- die Erstreckung des Hohlraums in Richtung der Längsachse (E) des Fräsmeißels ist größer als die Erstreckung der Meißelspitze (24) in Radialrichtung zur Längsachse (E);

- die Erstreckung des Hohlraums in Richtung der Längsachse (E) des Fräsmeißels ist gleich oder größer als die Wandstärke der Meißelkappe (25) in gleicher axialer Höhe der Längsachse (E) des Fräsmeißels (9).

8. Fräsmeißel (9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t ,

dass die axiale Längserstreckung (EL) des Hohlraums (66) in Richtung der Längsachse (E) des Fräsmeißels (9) wenigstens eines der folgenden Merkmale aufweist:

- das Verhältnis der maximalen axialen Erstreckung (EL) des Hohlraums in Richtung der Längsachse (E) des Fräsmeißels (9) zur maximalen radialen Erstreckung (ER) des Hohlraums (66) radial zur Längsachse (E) liegt im Bereich von 1 ,5:1 bis 1 :1 ,5, insbesondere 1 ,4:1 bis 1 :1 ,4;

- sie ist geringer als der axiale Abstand von einer Unterkante der Meißelkappe in Längsrichtung des Fräsmeißels (9) bis hin zu einer die Längsachse (E) schneidenden Innenwand der Meißelkappe (25);

- das Verhältnis der maximalen axialen Längserstreckung (EL) des Hohlraums (66) in Richtung der Längsachse (E) des Fräsmeißels (9) zur maximalen axialen Längserstreckung der Gesamtheit (19) aus Meißelspitze (24) und Meißelkappe (25) in Richtung der Längsachse (E) des Fräsmeißels (9) liegt im Bereich 1 :1 ,5 bis 1 :7, bevorzugt im Bereich 1 : 1 ,7 bis 1 :2;

- die maximale Erstreckung (EL) des Hohlraums in Richtung der Längsachse (E) des Fräsmeißels (9) ist größer als 1/9 und insbesondere als 1/5 der maximalen Erstreckung des Fräsmeißels (9) in Längsrichtung der Längsachse (E) des Fräsmeißels (9). 9. Fräsmeißel (9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass der eingeschlossene Hohlraum (66) wenigstens eines der folgenden Merkmale aufweist:

- er hat einen Volumenanteil von wenigstens 15%, insbesondere von wenigstens 25% und ganz besonders von wenigstens 30% des von dem Hohlraum (66) und von der Meißelkappe (25) zusammen eingenommenen Raumvolumens und/oder der Hohlraum (66) hat einen Volumenanteil von wenigstens 5% und insbesondere von wenigstens 10% am Gesamtvolumen des Fräsmeißels (9);

- das Volumen des eingeschlossenen Hohlraums (66) ist größer als das Volumen eines die Meißelspitze (24) bildenden Meißelspitzenkörpers;

- der Hohlraum (66) ist kegelstumpfartig ausgebildet;

- der Hohlraum (66) ist glattwandig ausgebildet, insbesondere umfassend eine gleichförmige Konusfläche und/oder wenigstens eine kreisförmige Bodenfläche (72), insbesondere zwei einander gegenüberliegende kreisförmige Flächen (71, 72).

- er umfasst eine im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Fräsmeißels (9) verlaufende Innenwand, insbesondere in Form eines kreisförmigen Scheibe (71);

- eine die Längsachse (E) schneidende Innenwand (71) steht zu einer die Längsachse (E) nicht schneidenden, diese insbesondere umlaufenden Seitenwand in einem Winkel (W4) von 100° bis 140°, insbesondere 105° bis 120°;

- er ist kegelstumpfförmig und/oder bezüglich seiner Erstreckung radial zur Längsachse (E) des Fräsmeißels (9) gestuft ausgebildet.

10. Fräsmeißel (9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeich net,

dass im Meißelgrundkörper (46) eine umlaufende Ringnut (73) vorhanden ist, in die eine ringförmige Kante der Meißelkappe (25) in Längsrichtung des Fräsmeißels (9) eingreift.

11. Fräsmeißel (9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Meißelkappe im Spitzenbereich eine hohlkonusförmige Aufnahmevertiefung zur Aufnahme der Meißelspitze aufweist.

12. Meißelhaltersystem (2), umfassend einen Fräsmeißel (9) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, einen Meißelhalter (8) sowie eine Spanneinrichtung (10).

13. Meißelhaltersystem (2) gemäß Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet,

dass es ein direkt zwischen der Meißelkappe und dem Meißelhalter eingespanntes Abdichtelement (12) umfasst.

14. Fräswalze (1), insbesondere Feinfräswalze, mit wenigstens einem Meißelhaltersystem gemäß Anspruch 13

15. Bodenfräsmaschine, insbesondere Kaltfräse, mit einer Fräswalze (1) gemäß Anspruch 14.

Description:
FRÄSMEIßEL FÜR EINE BODENFRÄSMASCHINE, MEIßELHALTERSYSTEM, FRÄSWALZE

[0001 ] Die Erfindung betrifft Fräsmeißel für eine Bodenfräsmaschine, ein Meißelhaltersystem, eine Fräswalze sowie eine Bodenfräsmaschine.

[0002] Fräsmeißel für Bodenfräsmaschinen werden insbesondere auch beim Auffräsen von Straßenmarkierungen und Straßenbelägen, insbesondere Asphaltdecken, im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen von Straßen eingesetzt. Dabei kommen sogenannte Bodenfräsmaschinen, insbesondere Straßenkaltfräsen, zum Einsatz. Diese umfassen üblicherweise eine mit Fräsmeißeln bestückte Fräswalze, die im Arbeitsbetrieb um ihre horizontale und quer zur Arbeitsrichtung der Bodenfräsmaschine verlaufende Rotationsachse auf den aufzufräsenden Bodenuntergrund abgesenkt wird. Eine solche Bodenfräsmaschine mit einer solchen Fräswalze ist beispielsweise in der DE102012022879A1 beschrieben, die hiermit in Bezug genommen wird.

[0003] Die Bestückung der Fräswalze mit Fräsmeißeln erfolgt üblicherweise mithilfe sogenannter Meißelhalter, die zur Aufnahme und Lagerung der Fräsmeißel an der Fräswalze ausgebildet sind. Diese Meißelhalter können direkt mit einem Tragrohr der Fräswalze verbunden sein oder als sogenannte Wechselhalter ausgebildet sein, die wiederum an einem mit dem Tragrohr der Fräswalze verbundenen Basisteil gelagert sind. Im Stand der Technik ist eine Vielzahl von Fräsmeißeln und Meißelhaltern beschrieben, wobei sich hier eine Gruppe von im Meißelhalter rotierbar gelagerten Fräsmeißeln und eine Gruppe von im Meißelhalter drehfest gelagerten Fräsmeißeln finden. Die vorliegende Erfindung befasst sich mit der Ausbildung eines Fräsmeißels und eines Meißelhalters, die insbesondere zur drehfesten Lagerung des Fräsmeißels vorgesehen sind. Eine drehfeste Lagerung des Fräsmeißels in dem Meißelhalter bringt einerseits den Vorteil mit sich, dass Verschleißerscheinungen, die aufgrund einer Relativbewegung des Fräsmeißels am Meißelhalter auftreten, vermindert bzw. eliminiert werden. Andererseits finden neben Fräsmeißeln mit Hartmetallspitzen immer häufiger Fräsmeißel mit sogenannten PCD-Spitzen ( polycrystalline diamond ) Verwendung. Derartige Meißelspitzen zeichnen sich durch ihre beträchtliche Widerstandsfähigkeit gegenüber Verschleiß und damit gegenüber konventionellen Fräsmeißeln deutlich verlängerten Standzeiten aus. Insbesondere für solche Fräsmeißel ist es bevorzugt, diese drehfest im Meißelhalter zu lagern, um den Verschleiß zwischen dem Fräsmeißel und dem Meißelhalter zu reduzieren und beispielsweise sogar auch nichtrotationssymmetrische Spitzenformen an Fräsmeißeln realisieren zu können.

[0004] Aus der WO 2014033227A2 ist ein Haltersystem bekannt, bei dem ein Meißelspitzenhalte- körper über eine gegenüber der Meißelspitze rückseitig von hinten entlang der Längsachse aufdreh- bare Befestigungsschraube über einen Reibschluss drehfest festgesetzt werden kann. Die WO 2014072345A1 offenbart einen Fräsmeißel mit einem Wechselhalter, der mittels einer schräg zur Längsachse des Wechselhalters in einen weiteren Wechselhalter eindrehbaren Madenschraube festgelegt wird.

[0005] Die bei Fräsmeißeln zur Herstellung der Meißelkappe häufig verwendeten Hartmetalle, wie beispielsweise verschiedene Carbide, insbesondere Wolframcarbid oder Bornitrid, sind vergleichsweise hochpreisig und sorgen für hohe Stückkosten, besonders, wenn der Fräsmeißel zudem mit einer PCD-Spitze ausgestattet ist. Gleichzeitig sollen allerdings möglichst maximale Standzeiten der Fräsmeißel erreicht werden, um Ausfallzeiten aufgrund von Austauscharbeiten von Fräsmeißeln an der Fräswalze zu reduzieren. Auch die Verwendung von Bornitrid bei Fräsmeißeln ist bekannt.

[0006] Hiervon ausgehend liegt die Aufgabe der Erfindung somit darin, eine Möglichkeit anzugeben, wie ein Fräsmeißel hinsichtlich seiner Herstellungskosten optimiert werden kann, wobei der Fräsmeißel gleichzeitig eine möglichst lange Standzeit aufweisen soll.

[0007] Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einem Fräsmeißel für eine Bodenfräsmaschine, mit einem Meißelhalter und mit einer Bodenfräsmaschine. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0008] Die Aufgabe der Erfindung wird mit einem Fräsmeißel für eine Bodenfräsmaschine gelöst, wie er in dem unabhängigen Anspruch beschrieben ist. Ein solcher erfindungsgemäßer Fräsmeißel für eine Bodenfräsmaschine, insbesondere Straßenkaltfräse, umfasst eine Meißelspitze, insbesondere aufweisend ein PCD-Material. Weiter sich in Richtung einer Längsachse des Fräsmeißels anschließend weist der Fräsmeißel eine im Wesentlichen kegelstumpfförmige Meißelkappe auf, insbesondere aufweisend und ganz besonders ausschließlich bestehend aus einem Hartmetall. Die Meißelkappe ist im Spitzenbereich mit der Meißelspitze fest verbunden, beispielsweise mittels einer geeigneten Lötverbindung. Der Fräsmeißel umfasst als weiteres wesentliches Element einen Meißelgrundkörper, der auf der dem Spitzen- bzw. Kopfbereich gegenüberliegenden Seite der Meißelkappe bzw. abgewandt von der Meißelspitze mit dieser verbunden ist. Der Meißelgrundkörper kann beispielsweise aus einem Stahlwerkstoff, insbesondere Vergütungsstahl, bestehen. Zur Anbindung der Meißelkappe an den Meißelgrundkörper weist die Meißelkappe eine die Längsachse des Fräsmeißels umlaufende Anlagefläche auf und der Meißelgrundkörper weist eine zu der die Längsachse des Fräsmeißels umlaufende Anlagefläche auf, die an der Anlagefläche anliegt und komplementär zu dieser ausgebildet ist. Hierunter fällt auch eine Kontaktierung über ein entsprechendes Verbindungslot. Damit liegt die Meißelkappe im Bereich der Anlagefläche am Meißelgrundkörper an. Schließlich umschließen die Meißelkappe und der Meißelgrundkörper erfindungsgemäß einen Hohlraum, wobei der Hohlraum derart ausgebildet ist, dass er sich über wenigstens 10%, insbesondere über wenigstens 20% und ganz besonders über wenigstens 25%, bevorzugt sogar über 40%, der Erstreckung der Meißelkappe in Richtung einer Längsachse des Fräsmeißels erstreckt. Optimal ist es, wenn sich die Erstreckung des Hohlraums sogar über wenigstens 50% der Erstreckung der Meißelkappe erstreckt, jeweils in Richtung der Längsachse des Fräsmeißels. Es ist somit vorgesehen, dass im Inneren des Fräsmeißels ein nennenswerter Hohlraum vorhanden ist. Mithilfe dieses Hohlraums gelingt unter anderem eine deutliche Materialeinsparung, da insbesondere die Meißelkappe nicht mehr durchgängig bzw. massiv von einer Seite zur gegenüberliegenden Seite ausgebildet werden muss, sondern vielmehr zumindest bereichsweise ein den Hohlraum, insbesondere radial zur Längsachse des Fräsmeißels umlaufender, Wandbereich vorgesehen ist, der den innenliegenden Hohlraum zu Außenumgebung hin angrenzt. Ideal ist es dabei, wenn der Hohlraum ausschließlich von der Meißelkappe und dem Meißelgrundkörper vollständig zur Außenumgebung abgeschlossen wird und auf dieser Weise somit keine Verbindung des Hohlraums zur Außenumgebung gegeben ist und keine weiteren Elemente zur Abdich tung dieses Hohlraums nach außen erforderlich sind. Der erfindungsgemäße Hohlraum ist somit vergleichsweise groß und geht daher auch deutlich über Lotreservoirs, lötbedingte Poren oder ähnliche Kleinsthohlräume hinaus. Dies führt insgesamt zu der Möglichkeit, den Fräsmeißel vergleichsweise ressourcenschonend herzustellen.

[0009] Es ist möglich, wenn der durch die Anlagefläche und die Aufnahmefläche gebildete Kontaktbereich zwischen dem Meißelgrundkörper und der Meißelkappe in Radialrichtung zur Längsachse des Fräsmeißels plan und damit im Wesentlichen als Ringscheibe ausgebildet ist. Es kann jedoch vorteilhaft sein, diesen Bereich, das heißt die Anlagefläche und die dazu komplementäre Aufnahmefläche, wenigstens teilweise konusförmig auszubilden. Dies kann die Positionierung der Meißelkappe auf dem Meißelgrundkörper im Herstellungsprozess erleichtern und zudem eine optimierte Ablei tung von auf die Meißelkappe wirkenden Querkräften ermöglichen.

[0010] Hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung der Anlagefläche der Meißelkappe (und damit auch der Aufnahmefläche der hierzu komplementären Aufnahmefläche des Meißelgrundkörpers) bestehen zahlreiche vorteilhafte Variationsmöglichkeiten. So ist der Fräsmeißel bevorzugt derart ausgebildet, dass die Anlagefläche der Meißelkappe vollständig konusförmig ist, insbesondere mit kontinuierlicher und glattmanteliger Außenmantelfläche. Auf dieses Weise kann der Meißelkappe bezüglich ihrer relativen axialen Drehlage zum Grundkörper ohne eine spezielle Positionierung am Grundkörper befestigt werden, was die Montage erleichtert. Ergänzend oder alternativ kann es bevorzugt vorgesehen sein, dass die Anlagefläche die Längsachse des Fräsmeißels umlaufend, insbesondere vollständig umlaufend, ausgebildet ist. Auch dies kann die Montage der Meißelkappe am Grundkörper erleichtern. Weiter ergänzend oder alternativ ist es bevorzugt, wenn die wenigstens teilweise konusförmig ausgebildete Anlagefläche der Meißelkappe sich in Richtung von der Meißelspitze weg und in Richtung zu einem Meißelschaft hin oder umgekehrt verjüngend ausgebildet ist. Damit läuft der von der Meißelkappe gebildete Anlagekonus entweder in Richtung von der Meißelspitze weg oder in Richtung auf die Meißelspitze zu zur Längsachse des Fräsmeißels hin bzw. der Radialabstand zur Längsachse des Fräsmeißels verkleinert sich. Dies kann den Herstellungsprozess vereinfachen. Um die Relativpositionierung und Kraftableitung zwischen der Meißelkappe und dem Meißelgrundkörper optimal auszubilden, ist es bevorzugt, wenn der Konuswinkel der Anlagefläche zur Längsachse in Richtung der Meißelspitze in einer virtuellen Ebene entlang der Längsachse des Fräsmeißels im Bereich vom 25° bis 75°, insbesondere 35° bis 65° und ganz besonders im Bereich vom 45° bis 55° liegt. Der gebildete Konus verjüngt sich somit zur Längsachse bevorzugt in Richtung von der Meißelspitze weg. In dem bevorzugten Winkelbereich gelingt eine optimale Kraftüberleitung von der Meißelkappe auf den Meißelgrundkörper sowie gleichzeitig eine belastbare Positionierung der Meißelkappe am Meißelgrundkörper. Verjüngt sich die Anlagefläche zur Meißelspitze hin, bringt dies ferner den Vorteil mit sich, dass die gegenüber dem Meißelgrundkörper abrasionsresistentere Meißelkappe den in Radialrichtung von der Meißelkappe überspannten Bereich des Meißelgrundkörpers vor Auswaschung schützt. [001 1 ] Im Einsatz des Fräsmeißels hebt üblicherweise die Meißelspitze einen Span vom festen Bodenuntergrund ab. Der Span kann dann am Fräsmeißel entlang abgleiten. Durch diese Bewegung verschleißt nicht nur die Spitze des Fräsmeißels, sondern der gesamte Kopfbereich des Fräsmeißels. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Meißelgrundkörper in Radialrichtung zur Längsachse des Fräsmeißels vollständig überstandsfrei gegenüber der Meißelkappe ist. Der Meißelgrundkörper überragt in diesem Fall somit nicht bezüglich seiner maximalen Erstreckung in Radialrichtung zur Längsachse des Fräsmeißels die Meißelkappe. Dies bedeutet, dass die maximale Erstreckung des Grundkörpers in Radialrichtung zur Längsachse des Fräsmeißels maximal genauso groß ist wie die maximale Erstreckung der Meißelkappe in Radialrichtung zur Längsachse des Fräsmeißels. Damit schirmt die Meißelkappe von der Meißelspitze aus, d.h. entlang der Längsachse des Fräsmeißels, gesehen den Meißelgrundkörper vollständig ab. Da die Meißelkappe bevorzugt aus einem gegenüber dem Meißelgrundkörper verschleißfesterem Material besteht, gelingt auf dieses Weise auch ein zumindest teilweiser verbesserter Verschleißschutz des Meißelgrundkörpers und insbesondere auch des Verbindungs- bzw. Anlagebereiches des Meißelgrundkörpers zur Meißelkappe durch die Meißelkappe.

[0012] Weiter bevorzugt ist es sogar, wenn die Meißelkappe und der Meißelgrundkörper nicht nur in Radialrichtung im Wesentlichen bündig miteinander abschließen, sondern die maximale radiale Erstreckung in Radialrichtung zur Längsachse des Fräsmeißels der Meißelkappe sogar insgesamt größer ist als die maximale radiale Erstreckung des Meißelgrundkörpers, idealerweise wenigstens um den Faktor 1 ,05, ganz besonders wenigstens um den Faktor 1 ,1 , d.h. diesen zur Seite hin sogar überragt. Der Vorteil dieser bevorzugten Ausführungsform zeigt sich insbesondere im Fräsbetrieb des Fräsmeißels, wenn dann die Meißelkappe den in Fräsrichtung hinter ihr liegenden Meißelgrundkör- per und/oder den hinter ihr liegenden Meißelhalter zusätzlich vor einem abrasiven Angriff durch das auftretende Fräsgut schützt. Dieser Effekt kann sogar bevorzugt noch dadurch verstärkt werden, wenn der Fräsmeißel derart weitergebildet ist, dass die Meißelkappe einen die Längsachse des Fräsmeißels, insbesondere vollständig, umlaufenden Kragenabschnitt aufweist, in dem sie den Meißelgrundkörper in Radialrichtung zur Längsachse außenliegend überlappt, insbesondere umgreift bzw. zumindest übergreift. Zumindest im Bereich des Kragenabschnittes liegt der Meißelgrund körper so mit in Richtung der Längsachse gesehen auf gleicher Höhe wie die Meißelkappe und wird von dieser in Radialrichtung nach außen hin abgeschirmt. In diesem Bereich liegt der Meißelgrundkörper somit innerhalb der Meißelkappe, so dass der Schutzeffekt der Meißelkappe für den Meißelgrundkörper noch weiter verstärkt wird. Dabei kann es vorgesehen sein, dass die Meißelkappe in Radialrichtung zur Längsachse des Fräsmeißels gesehen in diesem Bereich zum Meißelgrundkörper beabstandet ist. Dieser Bereich kann aber auch Bestandteil der Befestigung der Meißelkappe am Meißelgrundkörper sein, beispielsweise durch einen Presssitz oder eine Lötverbindung an dieser Stelle.

[001 3] Insbesondere für den Fall, dass die Meißelkappe den Meißelgrundkörper in Radialrichtung überragt, ist es vorteilhaft, wenn auf der der Meißelspitze abgewandten Seite ein Aufnahmeraum, insbesondere in Form einer die Längsachse des Fräsmeißels umlaufenden Ringnut, zur Aufnahme eines Abdichtelementes aufweist. Der Aufnahmeraum schützt dann, wenn er in Radialrichtung zur Längsachse von einem umlaufenden Wandbereich der Meißelkappe wenigstens teilweise überdeckt wird, das Abdichtelement. Mit Hilfe der Meißelkappe wird somit ein Schutzraum zur Aufnahme und zum Schutz des Abdichtelementes erreicht. Die Funktion des Abdichtelementes liegt dabei darin, den Innenraum innerhalb eines Meißelhalters bei montiertem Fräsmeißel im Bereich der Fräsmei- ßelaufnahmeöffnung abzudichten und somit den Eintritt von Wasser und Schmutz zu verhindern. Die Begrenzungswände des Aufnahmeraums werden dabei bevorzugt zumindest teilweise von der Meißelkappe und wenigstens teilweise von dem Meißelhalter (im montierten Zustand des Fräsmei ßels in einem Meißelhalter) und/oder dem Meißelgrundkörper gebildet.

[0014] Wesentliche Bedeutung kommt dem Vorhandensein des Hohlraums und dessen Erstreckung zu. Ebenfalls ergänzend oder alternativ ist es in diesem Zusammenhang nun bevorzugt, wenn der Hohlraum in Längsrichtung des Fräsmeißels bzw. entlang der Längsachse des Fräsmeißels vom Meißelgrundkörper weg in Richtung zur Meißelspitze die Anlagefläche und die Aufnahmefläche, insbesondere bei konusförmiger Ausbildung derselben, überragt. Der Hohlraum erstreckt sich somit vom Grundkörper kommend in Richtung zur Meißelspitze hin über die Anlagefläche und die Aufnahmefläche, wodurch eine besonders umfassende Materialeinsparung möglich ist, ohne jedoch die Stabilität des Anlagebereiches zwischen der Meißelkappe und dem Grundkörper negativ zu beeinflussen. Ergänzend oder alternativ ist es auch bevorzugt, wenn der Hohlraum den Meißelgrund körper in Richtung der Längsachse des Fräsmeißels vom Meißelgrundkörper weg in Richtung zur Meißelspitze überragt. In Bezug auf die Erstreckung des Hohlraums in Radialrichtung zur Längsachse des Fräsmeißels ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die maximale Erstreckung des Hohlraums in Radialrichtung größer 20%, insbesondere größer 30% und ganz besonders größer 50% das maximalen radialen Abstandes der Außenmantelfläche der Meißelkappe zur Längsachse ist. Ergänzend oder alternativ ist die maximale Erstreckung des Hohlraums in Radialrichtung kleiner 90%, insbesondere kleiner 80% des maximalen radialen Abstandes der Außenmantelfläche der Meißelkappe zur Längsachse. Diese Größenverhältnisse haben sich für die üblicherweise verwendeten Meißelgrößen als optimal herausgestellt. Ergänzend oder alternativ ist es vorteilhaft, wenn sich der Hohlraum in Radialrichtung über einen Anlagekonus eines Meißelschaftes zur Anlage an einem Meißelhalter und/oder über die Erstre ckung des gesamten Meißelschaftes hinaus erstreckt. Auf diese Weise gelingt eine besonders hohe Materialeinsparung bei gleichzeitig hoher Lagerstabilität des Fräsmeißels. Auch kann es vorteilhaft sein, wenn die Erstreckung des Hohlraums in Radialrichtung zur Längsachse des Fräsmeißels größer ist als die Erstreckung der Meißelspitze in Radialrichtung zur Längsachse und/oder gleich oder größer als die Wandstärke der Meißelkappe in gleicher axialer Höhe der Längsachse des Fräsmeißels.

[0015] Weitere bevorzugte Variationsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Fräsmeißels bestehen in Bezug auf die axiale Längserstreckung des Hohlraums in Richtung der Längsachse des Fräsmeißels. In Bezug auf diese Dimensionierung ist es vorteilhaft, wenn das Verhältnis der maximalen axialen Erstreckung des Hohlraums in Richtung der Längsachse des Fräsmeißels zur maximalen radialen Erstreckung des Hohlraums radial zur Längsachse im Bereich von 1 ,5:1 bis 1 :1 ,5, insbesondere 1 ,4:1 bis 1 :1 ,4, liegt. Ergänzend oder alternativ ist die axiale Längserstreckung des Hohlraums in Richtung der Längsachse des Fräsmeißels geringer als der axiale Abstand von einer Unterkante der Meißelkappe in Längsrichtung des Fräsmeißels bis hin zu einer die Längsachse schneidenden Innenwand der Meißelkappe. Auch kann es vorteilhaft sein, wenn das Verhältnis der maximalen axialen Längserstreckung des Hohlraums in Richtung der Längsachse des Fräsmeißels zur maximalen axialen Längserstreckung der Gesamtheit aus Meißelspitze und Meißelkappe in Richtung der Längsachse des Fräsmeißels im Bereich 1 :1 ,5 bis 1 :7, bevorzugt im Bereich 1 :1 ,7 bis 1 :2, liegt und/oder die maximale Erstreckung des Hohlraums in Richtung der Längsachse des Fräsmeißels größer als 1/9 und insbesondere als 1/5 der maximalen Erstreckung des Fräsmeißels in Längsrichtung der Längsachse des Fräsmeißels ist. Mit- hilfe dieser bevorzugten Weiterbildungen kann die Hohlraumausbildung in Längsrichtung hinsichtlich Materialeinsparung und Bauteilstabilität optimiert werden.

[0016] Bevorzugt ist die Wandstärke der Meißelkappe in axialer Höhe des Hohlraums, den Anlagebereich ausgenommen, im Wesentlichen konstant bzw. in Bezug auf eine Durchschnittswandstärke maximal variierend im Bereich +/- 10 % der Durchschnittswandstärke, wobei die Durchschnittswandstärke die Wandstärke im Bereich der Hohlraums in Radialrichtung zur Längsachse des Fräsmeißels ist (ausgenommen den Anlagebereich). Die Wandstärke bestimmt sich in Radialrichtung zur Längsachse des Fräsmeißels.

[001 7] Auch hinsichtlich des Hohlraumvolumens bestehen besonders bevorzugte Bereiche. Bevorzugt ist der Fräsmeißel derart ausgebildet, dass der eingeschlossene Hohlraum einen Volumenanteil von wenigstens 1 5%, insbesondere von wenigstens 25% und ganz besonders von wenigstens 30% des von dem Hohlraum und von der Meißelkappe zusammen eingenommenen Raumvolumens hat und/oder dass der Hohlraum einen Volumenanteil von wenigstens 5% und insbesondere von wenigstens 10% am Gesamtvolumen des Fräsmeißels hat und/oder von maximal 30%, insbesondere maximal 25% am Gesamtvolumen des Fräsmeißels hat. Ergänzend oder alternativ ist das Volumen des eingeschlossenen Hohlraums vorzugsweise größer als das Volumen eines die Meißelspitze bildenden Meißelspitzenkörpers. Auch diese Volumenverhältnisse stellen einen hinsichtlich Stabilität und Mate rialeinsparung optimalen Bereich dar.

[0018] In Bezug auf die konkrete bauliche Ausbildung des Hohlraums ist es ferner vorteilhaft, wenn der Hohlraum kegelstumpfartig ausgebildet und/oder glattwandig ausgebildet ist, insbesondere umfassend eine gleichförmige Konusfläche und/oder wenigstens eine kreisförmige Bodenfläche, insbesondere zwei einander gegenüberliegende kreisförmige Flächen. Ein solcher Hohlraum lässt sich fertigungstechnisch vergleichsweise einfach herstellen. Es kann allerdings auch vorteilhaft sein, wenn der Hohlraum zwar rotationssymmetrisch, aber bezüglich seiner Erstreckung radial zur Längsachse des Fräsmeißels gestuft und/oder intervallartig, umfassend beispielsweise hohlzylindrische und/oder verschiedene kegelsegmentartige und aneinander angrenzende Bereiche. Ergänzend oder alternativ ist der Hohlraum derart ausgebildet, dass er eine im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Fräsmeißels verlaufende Innenwand, insbesondere in Form einer kreisförmigen Scheibe, aufweist und/oder eine die Längsachse schneidende Innenwand umfasst, die zu einer die Längsachse nicht schneidenden, diese insbesondere umlaufenden Seitenwand in einem Winkel von 100° bis 140°, insbesondere 105° bis 120°, steht.

[0019] Es kann bevorzugt vorgesehen sein, dass im Meißelgrundkörper, insbesondere in Radialrich tung und/oder in Axialrichtung vor dem Anlagebereich, eine, insbesondere die Längsachse, umlaufende Ringnut vorhanden ist. Die Ringnut ist somit bevorzugt stirnseitig auf der der Meißelspitze zugewandten Seite des Meißelgrund körpers angeordnet. Weiter bevorzugt ist es, wenn in die Ringnut eine ringförmige Kante der Meißelkappe in Längsrichtung des Fräsmeißels eingreift. Dies kann einerseits ebenfalls die Montage erhöhen.

[0020] Die konusförmige Ausbildung der Anlagebereiches zwischen der Meißelkappe und dem Meißelgrundkörper bietet eine Reihe von Vorteilen, insbesondere wenn, was bevorzugt ist, die Meißelkappe am Meißelgrundkörper über eine in diesem Bereich angebrachte Lötverbindung am Meißelgrundkörper befestigt wird. Eine Herausforderung in Bezug auf die Art der Befestigung besteht insbesondere dann, wenn der Meißelgrundkörper aus einem konventionellen Stahlwerkstoff, insbesondere Vergütungsstahl, besteht, wohingegen die Meißelkappe bevorzugt aus einen Hartmetall besteht. Übliche Hartmetallwerkstoffe weisen häufig einen Wärmeausdehnungskoeffizienten auf, der ungefähr nur halb so groß ist wie der Wärmeausdehnungskoeffizient der bei Fräsmeißel üblicherweise verwendeten Stahlwerkstoffe. Dies kann zu hohen Spannungen, insbesondere Schubspannungen, zwischen der Meißelkappe und dem Meißelgrundkörper führen, insbesondere bei der Verwendung von Lötverbindungen. Wird der Anlagebereich nun aber nicht senkrecht zur Längsachse des Fräsmeißels ausgebildet, sondern durch die Konusform im Anlagebereich gegenüber der Längsachse geneigt, so dass ein Winkel deutlich kleiner 90° erhalten wird, können diese Schubspannungen deutlich gesenkt werden. Ferner wird die Lötstelle dann aufgrund der beim Fräsen oszillierenden Kraftrichtung auf Druck beansprucht, was im Endeffekt de Übertragung deutlich höherer Kräfte von der Meißelkappe auf den Meißelgrundkörper ermöglicht.

[0021 ] Auch die Ausgestaltung der Meißelkappe im Spitzenbereich kann variieren, um die Aufnahme und Befestigung sowie die Belastbarkeit der Meißelspitze zu optimieren. Grundsätzlich ist es möglich, dass die Meißelkappe im Spitzenbereich eine radial zur Längsachse des Fräsmeißels flache oder zumindest abgeflachte scheibenförmige Ebene aufweist. Es kann allerdings vorteilhaft sein, wenn die Meißelkappe im Spitzenbereich eine, insbesondere hohlkonusförmige, Aufnahmevertiefung zur Aufnahme der Meißelspitze umfasst. Die Meißelspitze ist in diesem Bereich zumindest teilweise komplementär ausgebildet, um eine möglichst große und idealerweise die Längsachse des Fräsmeißels umlaufende Kontaktfläche zwischen der Meißelspitze und der Meißelkappe zur Verfügung zu stellen. Auch dies kann zu optimierten Kraftableitungseigenschaften, insbesondere von zur Längsachse des Fräsmeißels schräg auf die Meißelspitze wirkenden Druckkräften.

[0022] Die haubenartige Meißelkappe und die Meißelspitze bilden zusammen den zur Meißelspitze hin spitz zusammenlaufenden Kopfbereich des Fräsmeißels. Dieser trifft im Fräsprozess auf den aufzufräsenden Bodenuntergrund auf. Der Meißelkopf bzw. Kopfbereich mit der Meißelspitze ist üblicherweise entlang einer Längsachse des Fräsmeißels sich von der Meißelspitze weg bzw. entgegen einer Schneidrichtung in radialer Richtung zu dieser Längsachse verbreiternd ausgebildet. Über den vorstehend genannten Aufbau eines erfindungsgemäßen Fräsmeißels hinaus kann der Fräsmeißel neben der Meißelkopf und der Meißelspitze als Teil des Meißelgrund körpers einen Anlagebereich umfassen, der zur Anlage an einem Meißelhalter ausgebildet ist. Der Anlagebereich des Fräsmeißels ist somit dazu vorgesehen, im montierten Zustand, d.h. wenn der Fräsmeißel in einem Meißelhalter sitzt, insbesondere unmittelbar, an einem Meißelhalter anzuliegen und in diesem Bereich in die Meißelspitze des Fräsmeißels eingeleitete Kräfte, beispielsweise aufgrund des laufenden Fräsprozes ses, in den Meißelhalter und über diesen letztendlich in die Frästrommel abzuleiten. Der Anlagebereich wird vorzugsweise von dem Grundkörper gebildet. In Richtung der Längsachse des Fräsmeißels von der Meißelspitze weg schließt sich, insbesondere unmittelbar, an den Anlagebereich nun vorzugsweise ein Schaftbereich an. Der Fräsmeißel kann im Schaftbereich längserstreckt, beispielsweise zylinderförmig, ausgebildet sein. Die Aufgabe des Schaftbereiches liegt darin, den Anlagebereich mit einem nachstehend noch näher beschriebenen Verspannbereich zu verbinden. Auch der Schaftbereich wird vorzugsweise von dem Grundkörper des Fräsmeißels gebildet. Der Schaftbereich kann ferner bezüglich seiner Erstreckung in Richtung der Längsachse des Fräsmeißels größer oder kleiner sein. Er kann sogar zumindest teilweise überlappend mit dem Anlagebereich ausgebildet sein. Auf den Schaftbereich folgt entlang der Längsachse des Fräsmeißels in Richtung von der Meißelspitze weg, insbesondere unmittelbar, schließlich der Verspannbereich, wobei der Fräsmeißel im Verspannbereich, der zur Fixierung des Fräsmeißels in dem Meißelhalter mithilfe eines Spannelementes dient, ein Mittel aufweist, mit dessen Hilfe es möglich ist, eine Zugkraft in Einschubrichtung des Fräsmeißels in den Meißelhalter hinein aufzubringen, insbesondere im Zusammenwirken mit einem Spannmittel, um diesen im Meißelhalter festzulegen. Dies kann beispielsweise ein Spannkeil, ein spreizbares Spannschenkelpaar oder eine Gleitschräge oder Führungsausnehmung im oder am Mei- ßelschaft sein. Dem Verspannbereich kommt somit eine wesentliche Funktion zur bevorzugt drehfesten Festsetzung des Fräsmeißels in einem Meißelhalter und gleichzeitig zu dessen Axialsicherung bei.

[0023] Die Meißelkappe besteht bevorzugt aus einem Hartmetall, ganz besonders mit einer Vickers- Härte im Bereich von 1 100 - 1600 HV. Wesentlich ist, dass die einzelnen den Fräsmeißel in seiner Gesamtheit bildenden Einzelkomponenten idealerweise fest und zumindest unter normalen Betriebsbedingungen unlösbar miteinander verbunden sind, beispielsweise durch Löten, Schweißen und/oder Kleben, und auf diese Weise eine fest zusammenhängende Bauteilgesamtheit bilden, die in ihrer Gesamtheit den Fräsmeißel bildet.

[0024] Die Meißelkappe kann auf ihrer Außenmantelfläche in Umlaufrichtung zur Längsachse des Fräsmeißels glattwandig und im Querschnitt zur Längsachse des Fräsmeißels somit kreisförmig ausgebildet sein. Alternativ können aber auch Erhebungen und/oder Vertiefungen in der Außenmantelfläche vorgesehen sein. Der Vorteil derartiger Erhebungen und/oder Vertiefungen ist, dass diese zur Drehung des Fräsmeißels um seine Längsachse bei der Demontage und Montage desselben in einem Meißelhalter genutzt werden können. Dazu kann ein Fräsmeißeldrehwerkzeug vorgesehen sein, das den Fräsmeißel, insbesondere wenn dieser in einen Meißelhalter eingesetzt ist, um dessen Längsachse und/oder Einschubachse im Meißelhalter dreht. Über die Vertiefungen und/oder Erhebungen in der Außenmantelfläche der Meißelkappe und damit im Kopfbereich des Fräsmeißels ist ein Werkzeugeingriff durch das Fräsmeißeldrehwerkzeug möglich. Bei dem Werkzeugeingriff handelt es sich somit um einen Bereich, der in Umlaufrichtung um die Längsachse des Fräsmeißels gesehen in radialer Richtung näher oder weiter von der Längsachse des Fräsmeißels beanstandet ist als ein daran angrenzender Bereich. Das Fräsmeißeldrehwerkzeug ist zum zumindest teilweise komplementären Eingriff in den Werkzeugeingriff ausgebildet, derart, dass bei in den Werkzeugeingriff eingreifenden Fräsmeißeldrehwerkzeug ein Formschluss in Umlaufrichtung um die Längsachse des Fräsmeißels realisiert wird. Für den Werkzeugeingriff können dazu beispielsweise Eingriffvor- und/oder -rücksprünge am Fräsmeißeldrehwerkzeug vorhanden sein, wobei diese im Fall von mehreren Vor- und/oder Rücksprüngen idealerweise exzentrisch, insbesondere punktsymmetrisch zueinander, angeordnet sind. Ideal ist es dabei, wenn das Fräsmeißeldrehwerkzeug eine Eingriffmanschette oder einen Umgriffring aufweist, die/der beim Eingriff des Fräsmeißeldrehwerkzeuges in den Werkzeugeingriff des Kopfbereiches des Fräsmeißels in radialer Richtung um laufend ausgebildet ist.

[0025] Insbesondere die konkrete Ausgestaltung des Fräsmeißeldrehwerkzeugs kann mannigfaltig variiert werden. Beispielsweise ist es vorteilhaft, wenn das Fräsmeißeldrehwerkzeug einen in radialer Richtung nach außen vorstehenden Drehhebel, insbesondere in Form eines Handgriffes, aufweist, um eine Hebelübersetzung zur erleichterten Durchführung der Drehbewegung des Fräsmeißels zu erreichen. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn der Werkzeugeingriff mehrere, in zueinander gleichem Winkelabstand beanstandete Werkzeugeingriffe aufweist. Auf diese Weise sind verschiedene Ansetzpositionen des Fräsmeißeldrehwerkzeuges am Fräsmeißel möglich, was den Montageprozess erleichtert. Es kann vorteilhaft sein, wenn die Anzahl der im Kopf des Fräsmeißels vorhandenen Werkzeugeingriffe der Anzahl der insgesamt am Fräsmeißeldrehwerkzeug vorhandenen Eingriffvor- und/oder -rücksprünge entspricht.

[0026] Weitere vorteilhafte Variationsmöglichkeiten bestehen insbesondere hinsichtlich der Ausgestaltung des Werkzeugeingriffes im Kopfbereich des Fräsmeißels. Grundsätzlich ist es vorteilhaft, die Werkzeugeingriffe bzw. die Erhebungen und Vertiefungen integral in die Meißelkappe zu integrieren.

[0027] Im praktischen Einsatz wird der erfindungsgemäße Fräsmeißel von einem Meißelhalter auf einem Tragrohr einer Fräswalze gehalten. Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft auch einen Meißelhalter mit einem, insbesondere, erfindungsgemäßen Fräsmeißel, die zusammen ein Meißelhaltersystem bilden. Der Meißelhalter kann einen Hinterschnitt aufweisen, d.h. in dessen Innenraum kann ein zur direkten Anlage eines radial vorspringenden Spannkeils eines Fräsmeißels, insbesondere eines erfindungsgemäßen Fräsmeißels, vorgesehen sein. Erfindungsgemäß ist der Meißelhalter bevorzugt idealerweise im Wesentlichen als eine Halterhülse ausgebildet, mit einer stirnseitigen Fräsmeißelaufnahmeöffnung, einen sich an die Fräsmeißelaufnahmeöffnung in Richtung einer Einschubachse eines Fräsmeißels anschließenden und ins Innere der Halterhülse verlaufenden Schaftaufnahmeraum, op tional einen sich in Richtung der Einschubachse an den Schaftaufnahmeraum anschließenden Verspannbereich, beispielsweise einen Spannkeilaufnahmeraum, der zur Aufnahme wenigstens eines Spannkeils ausgebildet ist, wobei der Spannkeilaufnahmeraum wenigstens einen Teilbereich aufweist, der gegenüber dem sich entgegen der Einschubrichtung anschließenden Schaftaufnahmeraum in Radialrichtung aufgeweitet und damit teilweise hinterschnitten ausgebildet ist. Der Meißelhalter umfasst ferner bevorzugt eine quer zu der Einschubachse der Schaftaufnahme verlaufende Spannmittelöffnung, die eine zur Fräsmeißelaufnahmeöffnung separate und örtlich getrennte Zugangsverbindung von der die Einschubachse umlaufenden Außenseite der Halterhülse bis ins Innere des Meißelhalters zum Schaftaufnahme und/oder zum Verspannbereich bereitstellt. Vom Innenhohlraum des Meißelhalters mit umfasst sein kann ferner ein Konusanlagerraum, insbesondere von der Fräsmeißelaufnahmeöffnung in dem Schaftaufnahmeraum, der zumindest teilweise trichterförmig bzw. hohlkonusförmig mit sich in Einschubrichtung verjüngendem Querschnitt ausgebildet ist. Über die Fräsmeißelaufnahmeöffnung wird der Fräsmeißel in den Meißelhalter in Einschubrichtung eingeschoben. Dies erfolgt üblicherweise entlang einer linearen Achse, die vorliegend als Einschubachse bezeichnet wird. Diese verläuft in der Regel koaxial zur Längsachse des Fräsmeißels. Alternativ hierzu kann die Einschubachse somit auch durch eine Längsachse des Meißelhalters und/oder durch die Längsachse eines in den Meißelhalter eingesetzten Fräsmeißels definiert werden. In Einschubrichtung hinter der Fräsmeißelaufnahmeöffnung ist der Schaftaufnahmeraum vorgesehen. Dieser Schaftaufnahmeraum ist entlang der Einschubachse längserstreckt und dient bei eingesetztem Fräsmeißel zur Aufnahme des Meißelschaftes im Inneren des Meißelhalters. Wesentlich ist nun der sich in Richtung der Einschubsachse an den Schaftaufnahmeraum anschließende Verspannbereich. Dieser wird zum Festsetzen des Fräsmeißels im Meißelhalter mithilfe der Spanneinrichtung genutzt, beispielsweise mit einer Spannschraube.

[0028] Optimal ist es, wenn der Meißelhalter einen Hülsenboden mit einer Bodenwand aufweist, die den im Inneren des Meißelhalters vorhandenen Innenraum in Einschubrichtung auf einer der Fräsmeißelöffnung gegenüberliegenden Stirnseite, insbesondere vollständig, verschließt. Damit ist die der Fräsmeißelaufnahmeöffnung gegenüberliegende Stirnseite des Meißelhalters geschlossen ausgebildet, sodass von dieser Rückseite beispielsweise im Betrieb kein Schmutz und/oder Wasser in das Innere des Meißelhalters eindringen kann. Dieses Konzept kann so weit vorangetrieben werden, dass der Meißelhalter als Verbindungsöffnungen zur Außenumgebung des Meißelhalters bevorzugt ausschließlich die stirnseitige Fräsmeißelaufnahmeöffnung und die, bevorzugt quer zur Einschubachse der Schaftaufnahme verlaufende, Spannmittelöffnung aufweist. Im montierten Zustand wird damit ein zur Außenumgebung komplett abgeschlossener Innenraum des Meißelhalters erhalten, wobei zur verbesserten Abdichtung die Spannschraube mit einer Schutzkappe und/oder der Fräsmeißel im Anlagebereich eine Abdichteinrichtung, wie beispielsweise einen Dichtring, aufweisen kann. Dies wirkt effektiv Korrosionserscheinungen und/oder sonstigen nachteiligen Effekten, die aufgrund von Wasser und/oder Schmutz in diesem Bereich auftreten, entgegen.

[0029] Vorteilhaft ist es, wenn der Meißelhalter zwischen der Fräsmeißelaufnahmeöffnung und dem Schaftaufnahmeraum einen hohlkonusförmigen Anlagebereich bzw. Anlageraum aufweist, dessen Radialabstand zur Einschubachse sich in Einschubrichtung von der Fräsmeißelaufnahmeöffnung weg zumindest teilweise verkleinert. Dies ermöglicht die Nutzung eines Fräsmeißels mit einem konusför migen Anlagebereich mit verbesserter Kraftableitung zwischen Fräsmeißel und Meißelhalter und zudem einer erleichterten Vorpositionierung des Fräsmeißels innerhalb des Meißelhalters während der Montage des Fräsmeißels im Meißelhalter.

[0030] Der Meißelhalter kann zur direkten Befestigung auf einem Fräsrohr vorgesehen sein oder zur Aufnahme durch ein den Meißelhalter mit dem Fräsrohr verbindendes Basisteil. In letzterem Fall ist der Meißelhalter dann als Wechselhalter ausgebildet.

[0031 ] Der erfindungsgemäße Fräsmeißel bildet somit zusammen mit einem Meißelhalter, insbeson dere wie vorstehend beschrieben, und einer Spanneinrichtung ein Meißelhaltersystem. Das Meißelhaltersystem ist dabei bevorzugt derart ausgebildet, dass der Fräsmeißel mithilfe der Spanneinrichtung drehfest festsetzbar ist, so dass er im Fräsbetrieb nicht um seine Längsachse rotiert.

[0032] Das Meißelhaltersystem kann auch als Wechselhaltersystem ausgebildet sein. Es ist dann ein zusätzliches Basisteil vorgesehen, welches zur Lagerung des Meißelhalters ausgebildet ist. Das Basisteil ist ferner zur Befestigung auf einem Fräsrohr vorgesehen.

[0033] Bevorzugt umfasst das Meißelhaltersystem ein direkt zwischen der Meißelkappe und dem Meißelhalter eingespanntes Abdichtelement. Das Abdichtelement kontaktiert somit, idealerweise die Längsachse des Fräsmeißels vollständig umlaufend, direkt die Meißelkappe, bevorzugt im Bereich des vorstehend beschriebenen Aufnahmeraums, der beispielsweise bevorzugt zumindest teilweise als Ringnut in der Meißelkappe ausgebildet ist, und zumindest den Meißelhalter und wird zwischen diesen beiden Elementen eingespannt. Idealerweise ist die Meißelkappe nun derart ausgebildet, dass sie das Abdichtelement teilweise in Axialrichtung überlappt und in Radialrichtung nach außen überdeckt. Der Aufnahmeraum wird in Radialrichtung somit bevorzugt durch eine von der Meißelkappe gebildete Ringwand gebildet, durch die ein wenigstens teilweiser Schutz des im Aufnahmeraum angeordneten Abdichtelementes zur Außenumgebung, insbesondere in Radialrichtung zur Längsachse des Fräsmeißels, hin erfolgt. Weiter bevorzugt liegt die Meißelkappe allerdings im eingespannten Zustand nicht auf dem Meißelhalter auf, um das Abdichtelement zwischen dem Meißelhalter und der Meißelkappe in Richtung der Längsachse des Fräsmeißels einspannen zu können. Auf diese Weise wird in diesem Bereich eine zuverlässige Abdichtung des Innenraums des Meißelhalters gegenüber der Außenumgebung erreicht. Die Auflage des Fräsmeißels im Meißelhalter erfolgt vielmehr bevorzugt über die im Inneren des Meißelhalters angeordnete Konusfläche.

[0034] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Fräswalze, insbesondere eine Feinfräswalze, mit wenigstens einem erfindungsgemäßen Meißelhaltersystem. Wesentliche Elemente typischer Fräswalzen sind ein hohlzylinderförmiges Tragrohr, in dessen Innerem ein Anschlussflansch für einen Fräswalzenantrieb in an sich bekannter Weise angeordnet ist. Auf der Außenmantelfläche ist dagegen eine Vielzahl von Meißel haltersystemen und optional weiteren Elementen, wie beispielsweise Kantenschutzeinrichtungen, Auswerferplatten etc. angeordnet. Das vorliegende erfindungsgemäße Meißelhaltersystem eignet sich dabei ganz besonders für die Verwendung auf sogenannten Feinfräswalzen. Diese Walzen weisen eine vergleichsweise dichte Bestückung der Außenmantelfläche mit Meißelhaltersystemen auf, so dass insbesondere die Rückseite der Meißelhalter nur sehr schwer zugänglich ist. Solche Feinfräswalzen weisen vorzugsweise Linienabstände von kleiner oder gleich 8 mm auf. Ein häufiger Verwendungszweck solcher Feinfräswalzen ist das Entfernen von Straßenmarkierungen und/oder das Auffräsen von Straßenoberflächen in vergleichsweise geringer Tiefe, beispielsweise in Tiefen von maximal 2 cm.

[0035] Die Erfindung betrifft schließlich auch eine Bodenfräsmaschine, insbesondere eine Straßenkaltfräse, mit einer erfindungsgemäßen Fräswalze. Gattungsgemäße Bodenfräsmaschinen sind im Stand der Technik bekannt und beispielsweise in der DE102012022879A1 beschrieben, auf die hiermit Bezug genommen wird. Die Erfindung erstreckt sich gleichermaßen auf Frontfräsen, Mittelro torfräsen und Heckrotorfräsen.

[0036] Nachstehend wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbei spiele näher erläutert. Es zeigen:

Fig· 1 A: eine Draufsicht auf eine Feinfräswalze;

Fig- 1 B: eine Seitenansicht auf die Feinfräswalze aus Figur 1A

Fig. 2A: eine Draufsicht auf eine weitere Fräswalze;

Fig. 2B: eine Seitenansicht auf die Fräswalze aus Figur 2 A;

Fig. 3A: eine Explosionsansicht auf ein Meißelhaltersystem;

Fig. 3B: eine Seitenansicht auf den Fräsmeißel aus Figur 3 A;

Fig. 3C: eine zur Seitenansicht aus Figur 3B um 90° um die Längsachse des Fräsmeißels gedrehte Seitenansicht auf den Fräsmeißel aus Figur 3A;

Fg. 3D: Draufsicht auf die Spitze des Fräsmeißels aus Fig. 3A;

Fig. 4A: eine Schnittansicht durch das Meißelhaltersystem aus Figur 3 A;

Fig. 4B: eine zur Schnittansicht aus Figur 4A um 90° um die Längsachse des Fräsmeißels gedrehte Seitenansicht auf den Fräsmeißel aus Figur 3A;

Fig. 5A: die Schnittansicht aus Figur 4A mit im Meißelhalter festgesetztem Fräsmeißel;

Fig. 5B: die Schnittansicht aus Figur 4B im Meißelhalter festgesetzten Fräsmeißel; Fig. 6: ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens;

Fig. 7: eine Seitenansicht auf eine Bodenfräsmaschine; Fig. 8: eine Ausschnittsvergrößerung des Bereiches 48 aus Fig. 5A;

Fig. 9A: eine perspektivische Schrägansicht auf eine Explosionsansicht einer alternativen Ausführungsform eines Meißelhaltersystems;

Fig. 9B: eine perspektivische Schrägansicht auf das Meißelhaltersystem aus Fig. 9A mit im Meißelhalter festgesetztem Fräsmeißel und einem Montagewerkzeug;

Fig. 9C: eine Längsschnittansicht durch das Meißelhaltersystem der Figuren 9A und

9B mit halb in den Meißelhalter eingesetztem Fräsmeißel;

Fig. 9D: eine um 90° gegenüber der Längsschnittansicht aus Fig. 9C um die Längsachse bzw. Einschubachse gedreht Längsschnittansicht;

Fig. 9E: eine Längsschnittansicht durch das Meißelhaltersystem der Figuren 9A bis

9D mit in Eindrehendposition befindlichem Fräsmeißel;

Fig. 9F: eine Draufsicht in den Innenraum des Meißelhalters der Figuren 9A bis 9E; Fig. 9G: eine Schnittansicht quer zur Längsachse bzw. Einschubachse entlang der

Linie lll-lll aus Fig. 9E mit in Einschubendposition befindlichem Fräsmeißel;

Fig. 9H: eine Schnittansicht quer zur Längsachse bzw. Einschubachse entlang der

Linie lll-lll aus Fig. 9E mit in Eindrehendposition befindlichem Fräsmeißel, Fig. 10A: eine perspektivische Schrägansicht auf eine Explosionsansicht einer weiteren alternativen Ausführungsform eines Meißelhaltersystems;

Fig. 10B: eine Längsschnittansicht durch das Meißelhaltersystem der Fig. 10A mit in

Einschubendposition befindlichem Fräsmeißel;

Fig. 10C: die Längsschnittansicht aus Fig. 10B mit im Meißelhalter festgezogenem

Spannmittel und verspanntem Fräsmeißel;

Fig. 1 1 : eine Längsschnittansicht entlang der Längsachse einer alternativen Ausführungsform eines Fräsmeißels

Fig. 12: eine Längsschnittansicht entlang der Längsachse einer weiteren alternativen Ausführungsform eines Fräsmeißels;

Fig. 1 3: eine Längsschnittansicht entlang der Längsachse einer weiteren alternativen Ausführungsform eines Fräsmeißels; und

Fig. 14: eine Längsschnittansicht entlang der Längsachse einer weiteren alternativen Ausführungsform eines Fräsmeißels.

[0037] Gleiche Bauteile sind in Figuren mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet wobei nicht jedes sich in den Figuren wiederholende Bauteil zwingend in jeder Figur separat bezeichnet ist.

[0038] Figur 1 A zeigt eine Fräswalze 1 , insbesondere für eine Straßenkaltfräse, in einer Draufsicht und Figur 1 B in Seitenansicht. Im Fräsbetrieb rotiert die Fräswalze 1 um die Rotationsachse R, beispielsweise angetrieben durch einen geeigneten Fräswalzenantrieb (nicht dargestellt), für dessen Anschluss ein geeigneter Antriebsflansch 5 an der Fräswalze 1 vorgesehen. sein kann. Ein wesentliches Element der Fräswalze 1 ist ein hohlzylinderförmiges Tragrohr 3 (auch als Fräsrohr bezeichnet), dessen Außenmantelfläche mit einer Vielzahl von Meißelhaltersystemen 2 besetzt ist. Die Meißelhaltersysteme 2 umfassen jeweils einen Meißelhalter 8 und einen Fräsmeißel 9. Der Meißelhalter 8 kann auf der Außenmantelfläche des Tragrohrs 3 direkt befestigt sein, wie in den Figuren gezeigt, oder als Wechselhalter in einem nicht gezeigten Basisteil, welches wiederum mit dem Tragrohr direkt verbunden ist, positioniert und gehalten sein. Figur 1A verdeutlicht dabei eine bevorzugte Anordnung der Meißelhaltersysteme 2 in der Weise, dass diese in zur Mitte der Fräswalze hin gerichteten Wendeln verlaufen. Die Seitenansicht der Figur 1 B veranschaulicht, dass die einzelnen Meißelhaltersysteme 2 in Umlaufrichtung um die Rotationsachse R versetzt und im Idealfall zueinander auf Lücke angeordnet sind.

[0039] Auch die Figuren 2A und 2B zeigen eine Fräswalze 1 , wobei bei dieser Fräswalze 1 einerseits die Fräsbreite FB, d.h. die Erstreckung der Fräswalze 1 entlang der Rotationsachse O, geringer ist im Vergleich zum Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 1A und 1 B. Darüber hinaus unterscheidet sich die Anordnung der Meißelhaltersysteme 2 insoweit vom vorhergehenden Ausführungsbeispiel, als dass keine zur Mitte der Fräswalze 1 gerichtete wendelartige Anordnung vorliegt, sondern vielmehr eine Anordnung in Reihen durchgehend über die gesamte Fräswalzenbreite FB. Die Seitenansicht gemäß Figur 2B zeigt allerdings auch hier, dass eine Anordnung der einzelnen Meißelspitzen der Meißelhaltersysteme 2 auf Lücke und in Umlaufrichtung zueinander versetzt erfolgt.

[0040] Die Figuren 1 A bis 2B veranschaulichen ferner, dass Fräswalzen 1 über die Meißelhaltersysteme 2 hinaus weitere Elemente auf ihrer Außenmantelfläche aufweisen können, wie beispielsweise sogenannte Auswerfer 4 und/oder Kantenschoner 6.

[0041 ] Bei den Fräswalzen 1 der Figuren 1 A bis 2B handelt es sich ferner um sogenannte Feinfräswalzen. Diese zeichnen sich durch eine vergleichsweise hohe Dichte an Meißelhaltersystemen 2 auf der Außenmantelfläche der Frästrommel 3 aus. Dies führt zu geringen Linienabständen, wobei mit einem Linienabstand der Abstand in axialer Richtung der Rotationsachse R zweier benachbarter Schneidkreise bezeichnet ist, wie in Figur 2A näher veranschaulicht. In Figur 2A sind dazu zwei in axialer Richtung der Rotationsachse zueinander benachbarte Fräsmeißel 9A und 9B bezeichnet. Die in Figur 2A nicht näher bezeichneten Meißelspitzen dieser Fräsmeißel 9A und 9B erzeugen im Rotationsbetrieb um die Rotationsachse O jeweils einen Schneidkreis. Die Lage der beiden Schneidkreise in Richtung der Rotationsachse ist in Figur 2A mit S1 und S2 bezeichnet. Der Abstand dieser beiden Schneidkreise S1 und S2 in Richtung der Rotationsachse O zueinander bezeichnet den Linienabstand L. Bei Feinfräswalzen ist dieser Linienabstand L beispielsweise kleiner/gleich 8 Millimeter.

[0042] Figur 3A zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Meißelhaltersystems 2 in Explosionsansicht. Die wesentlichen Komponenten sind dabei der Meißelhalter 8 und der Fräsmeißel 9. Darüber hinaus ist ein Spannmittel 10 bzw. eine Spanneinrichtung vorhanden, vorliegend in Form einer Spannschraube 1 1 . Ferner kann das Meißelhaltersystem 2 einen Dichtring 12 und/oder eine Abdichtkappe 13 aufweisen.

[0043] Der Fräsmeißel 9 ist insbesondere entlang einer Einschubachse E, die, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel, einer Längsachse R des Fräsmeißels 9 entsprechen kann, in den Meißelhalter 8 einschiebbar. Die Längsachse A des Fräsmeißels 9 entspricht dabei seiner Längserstreckung. Der Fräsmeißel 9 kann rotationssymmetrisch und/oder punktsymmetrisch zu dieser Längsachse A ausgebildet sein. Die Einschubachse R bezeichnet eine Bewegungsachse, entlang der der Fräsmeißel aus der in Figur 3A gezeigten Position im Wesentlichen geradlinig bis zu einer Einschubendposition in den Meißelhalter 8 eingeschoben werden kann, beispielsweise im Rahmen eines Montagevorgangs beim Fräsmeißelwechsel. Dazu weist der Meißelhalter 8 eine stirnseitig in Richtung zur Einschubach- se R vorhandene Fräsmeißelaufnahmeöffnung 1 5 auf, an die sich ein in Figur 3 nicht dargestellter Innenhohlraum innerhalb des im vorliegenden Ausführungsbeispiel als FHalterhülse ausgebildeten Meißelhalters 8, insbesondere umfassend einen Schaftaufnahmeraum und ein Verspannbereich, beispielsweise ein Spannkeilaufnahmeraum, anschließt. In Richtung der Einschubachse R gegenüber der Fräsmeißelöffnung 15 ist der Meißelhalter 8 dagegen bevorzugt vollständig geschlossen ausgebildet und kann hierzu beispielsweise einen Hülsenboden 59 aufweisen. Die Einschubendposition wird in der Regel durch eine Anlage des Fräsmeißels am Meißelhalter definiert, beispielsweise durch eine nachstehend noch näher beschriebene Konusanlage.

[0044] Das Spannmittel 10 bezeichnet vorliegend eine Einrichtung, mit deren Hilfe der Fräsmeißel 9 direkt gegenüber dem Meißelhalter 8 festsetzbar bzw. verspannbar ist. Das Spannmittel 10 kann von außerhalb in den Meißelhalter 8 einführbar sein und zwar konkret insbesondere in der Weise, dass es den im Meißelhalter 8 befindlichen Fräsmeißel 9 direkt und unmittelbar kontaktiert bzw. mit diesem in formschlüssigen Eingriff gelangt. Hierzu ist eine Spannmittelöffnung 14 im Meißelhalter 8 vorgesehen, die eine Verbindung zwischen dem innerhalb des Meißelhalters 8 liegenden Hohlraum zur Aufnahme von Teilen des Fräsmeißels 9 und der Außenumgebung des Meißelhalters 8 separat zur Fräsmeißelaufnahmeöffnung 1 5 hersteilen kann. Ein bevorzugtes Spannmittel 10 kann die in Figur 3A gezeigte Spannschraube 1 1 sein. Es können aber auch andere Spannmittel verwendet werden. Das Spannmittel 10, insbesondere die Spannschraube 1 1 , kann einen Spannkonus 16, insbesondere zu einer Stirnseite einer Einschraub- bzw. Längsachse B, aufweisen, der zu einer Spitze hin verjüngt ausgebildet ist. Insbesondere kann der Spannkonus 16 dabei kegelförmig, ganz besonders mit einer geradlinigen bzw. ungekurvt oder mit einer elliptisch paraboloid ausgebildeten Kegelmantelfläche ausgebildet sein. Das Spannmittel 10 und insbesondere die Spannschraube 11 kann ferner auf der der Spitze des Spannkonus 16 gegenüberliegenden Seite einen, insbesondere zylinderförmig ausge bildeten, Teil mit einer Ausnehmung 1 7 für einen Werkzeugeingriff umfassen. Die Ausnehmung ermöglicht einen formschlüssigen Eingriff eines Schraubwerkzeuges, beispielsweise in Form eines Sechskant, eines Kreuzschlitzes etc. Zwischen der Ausnehmung 1 7 und dem Spannkonus 16 kann entlang der Einschraub- bzw. Längsachse B der Spannschraube in den Meißelhalter 8 und/oder den Fräsmeißel 9 ein Schaftteil 18 vorgesehen sein. Dieses kann zylinderförmig oder ebenfalls Konusförmig ausgebildet sein. Ferner können auf der Außenmantelfläche des Spannkonus 16, des die Ausnehmung zum Werkzeugeingriff 1 7 tragenden Teils und/oder des Schaftteils 18 Gewinde, insbesondere Schraubgewinde, vorgesehen sein, welches zum Eingriff in ein geeignetes Gegengewinde in der nachstehend beschriebenen Weise (insbesondere gemäß Fig. 8) als beispielsweise Teil der Spannmittelöffnung 14 und/oder des Fräsmeißels 9 vorgesehen ist. Die Gewindeachse verläuft dabei koaxial zur Einschraub- bzw. Längsachse B. Grundsätzlich kann auf verschiedene konkrete Ausgestaltungen des Spannmittels 10 und insbesondere der Spannschraube 1 1 zurückgegriffen werden. Es hat sich allerdings als vorteilhaft herausgestellt, dass die Spannschraube 1 1 beispielsweise als Madenschraube ausgebildet ist.

[0045] Die Figuren 3B und 3C verdeutlichen weitere optionale Einzelheiten zum konkreten Aufbau des Fräsmeißels 9. Die Ansicht der Figur 3C ist dabei eine gegenüber der Ansicht aus Figur 3B um 90° um die Längsachse E gedrehte Ansicht senkrecht zur Längsachse E des Fräsmeißels 9. Das Verhältnis der Blickrichtungen ist in der Fig. 3D näher veranschaulicht. Fig. 3B entspricht dabei der Sei- tenansicht aus der Blickrichtung II in Fig. 3D und Fig. 3C entspricht der Blickrichtung I aus der Fig. 3D.

[0046] Elemente des Fräsmeißels 9 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel in beispielsweise unmittelbarer Folge entlang der Längsachse E ein Kopfbereich 19, ein sich in Richtung von der Meißelspitze weg daran anschließender Anlagebereich 20, ein sich in Richtung von der Meißelspitze weg daran anschließenden Schaftbereich 21 und ein sich in Richtung von der Meißelspitze weg daran anschließende Verspannbereich 22. Die einzelnen Bereiche sind bezüglich ihrer jeweiligen axialen Erstreckung in Richtung der Längsachse E in Fig. 3B und Fig. 3C näher bezeichnet. Hervorzuheben ist dabei, dass die Verhältnisse der axialen Längen der einzelnen Bereiche zueinander zwar variieren können. Es ist aber vorteilhaft, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel auch gezeigt, wenn der Anlagebereich 20 in seiner axialen Erstreckung größer ist als der Verspannbereich 22 bezüglicher seiner axialen Erstreckung, insbesondere wenigstens um den Faktor zwei und ganz besonders wenigstens um den Faktor 2,5. Dies gilt unabhängig vom vorliegenden Ausführungsbeispiel.

[0047] Der Kopfbereich 19 des Fräsmeißels 9 umfasst einen in Richtung zu einer Meißelspitze 24 hin zugespitzt ausgebildet verlaufenden Meißelkopf 23 mit einer Meißelspitze 24. Der Meißelkopf 23 kann ferner eine Meißelkappe bzw. Verschleißschutzkappe 25 aufweisen. Die Figuren 3B und 3C verdeutlichen, dass der Meißelkopf 23 im Wesentlichen in der Weise ausgebildet ist, dass er sich von der Meißelspitze 24 weg entlang der Längsachse E des Fräsmeißels in radialer Richtung zur Längsachse E verbreitert. Der Meißelkopf ist mit anderen Worten somit zumindest zu wesentlichen Teilen bevorzugt im Wesentlichen als Konus ausgebildet, wobei hiervon auch Varianten mit umfasst sind, die Oberflächenverformungen im Kopfbereich aufweisen, wie beispielsweise schlitzartige Ausnehmungen etc. Der Kopfbereich 19 bezeichnet in seiner Gesamtheit im Wesentlichen denjenigen Teil des Fräsmeißels 9 in axialer Richtung der Längsachse E, der im Fräsbetrieb in direktem Kontakt mit dem Bodenmaterial, sei es zum Auffräsen oder Weiterleiten, steht.

[0048] Der sich an den Kopfbereich 19 beispielsweise direkt anschließende Anlagebereich 20 bezeichnet dagegen denjenigen Bereich des Fräsmeißels 9, der im Wesentlichen zur, insbesondere direkten, Anlage an dem Meißelhalter 8, insbesondere im Inneren des Fräsmeißel halters 8 in Richtung der Einschubachse R hinter der Fräsmeißelaufnahmeöffnung 1 5, wie nachstehend noch näher erläutert) vorgesehen und funktional insbesondere für die Kraftableitung vom Fräsmeißel 9 hin zum Meißelhalter 8 zuständig. Dieser Bereich ist bezüglich seiner Radialerstreckung daher bevorzugt auch kleiner bzw. schmaler als die radiale Maximalerstreckung des Kopfbereiches 19 ausgebildet und tritt in radialer Richtung hinter diesem zurück. Der Anlagebereich 20 kann insbesondere zumindest teilweise einen Anlagekonus 26 aufweisen. Dieser kann als gerader Kegelstumpf mit geradliniger Mantellinie und einer koaxial zur Längsachse E verlaufenden Kegelachse ausgebildet sein, wie in den Figuren 3B und 3C beispielhaft näher veranschaulicht. Dabei kann der Anlagebereich 20 derart ausgebildet sein, dass sich der Anlagekonus 26 im Wesentlichen über den gesamten Anlagebereich 20 in Richtung der Längsachse E erstreckt. Die Außenmantelfläche des Anlagekonus 26 kann dabei insbesondere in einem Winkel K in einem Bereich von 5° bis 50° und ganz besonders im Bereich von 10° bis 30° zur Längsachse E des Fräsmeißels 9 verlaufen. Auch gekurvt oder sonst wie verformte Mantellinien sind denkbar, solange ein Abschnitt erhalten wird, in dem sich der Fräsmeißel von der Meißelspitze 24 weg übergangslos und idealerweise gleichmäßig bzw. kontinuierlich, wie es bei einem Konus der Fall ist, und eben nicht abrupt verjüngt. Insbesondere handelt es sich bei der im Ausfüh- rungsbeispiel vorhandenen abrupten Stufe zwischen dem Kopfbereich und dem Anlagebereich, über die sich die radiale Erstreckung des Fräsmeißels 9 stark verkleinert, nicht um einen Teil des Anlagebereiches. Wesentlich für den erfindungsgemäßen Anlagebereich ist, dass dieser nicht nur eine Anlage in axialer Richtung sondern auch gleichzeitig in radialer Richtung ermöglicht, wie es beispielsweise bei dem im Ausführungsbeispiel enthaltenen Konus der Fall ist. Dies gilt grundsätzlich für eine erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Fräsmeißels und ist gerade nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel beschränkt zu verstehen.

[0049] Im sich an den Anlagebereich 20 entlang der Längsachse des Fräsmeißels 9 nach hinten anschließenden Schaftbereich 21 kann der Fräsmeißel dagegen im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet sein, wobei in diesem Bereich zwei Schaftschenkel 28 A und 28 B vorhanden sein können, die über einen Spannschlitz 29 in radialer Richtung zueinander beanstandet sind. Die beiden Schaftschenkel 28 A und 28 B münden beide in den Anlagekonus 26.

[0050] Am in Richtung der Meißelspitze 24 gelegenen Ende des Spannschlitzes 29 kann dieser in eine senkrecht zur Längsachse E verlaufende Entlastungsbohrung 30 übergehen. Die Entlastungsbohrung 30 kann gegenüber der Breite des Spannschlitzes 29, das heißt der direkten radialen Beanstandung der beiden Schaftschenkel 28 A und 28 B, teilweise verbreitert ausgebildet sein, sodass, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel beispielhaft gezeigt, im Bereich der Entlastungsbohrung 30 ein Bereich geringerer Materialstärke im Vergleich zur Dicke der beiden Schaftschenkel 28A und 28B in Radialrichtung erhalten wird. Die Entlastungsbohrung 30 kann holzylinderförmig ausgebildet sein. Die Längsachse FH der Entlastungsbohrung 30 verläuft beispielsweise radial zur Längsachse E des Fräsmeißels 9 und schneidet diese. Auf die Schaftschenkel 28 A und 28 B wirkende Biegekräfte, insbesondere in Richtung der Schaftschenkel 28 A und 28 B in oder entgegen radialer Richtung zur Längsachse E führen daher zu einer definierten Relativbewegung einerseits der beiden Schaftschenkel 28 A und 28 B zueinander sowie relativ zum übrigen Fräsmeißel 9, insbesondere relativ zum Anlagebereich 20. Die damit erreichte Biegebewegung ist in Figur 3C mit den Pfeilen P angegeben.

[0051 ] Der Schaftbereich 21 kann im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet sein, lediglich unterbrochen durch den Spannschlitz 29. Insbesondere kann der der Durchmesser des Schaftbereiches 29, d.h. der Abstand der Außenmantelfläche der Schaftschenkel 28 A und 28 B zur Längsachse E des Fräsmeißels 9, konstant sein.

[0052] In Richtung von der Meißelspitze 24 weg kann sich an den Schaftbereich 21 entlang der Längsachse E unmittelbar der Verspannbereich 22 anschließen oder von diesem gebildet werden. Im Verspannbereich 22 kann der Fräsmeißel 9 zwei Spannkeile 31 A und 31 B aufweisen, jeweils auf einem der beiden Schaftschenkel 28A und 28B. Die Spannkeile 31 A, 31 B können teilweise in radialer Richtung zur Längsachse E über die Außenmantelfläche des Schaftbereiches 21 vorstehen und in diesem Bereich jeweils eine keilförmige Anlagefläche 32 A, 32 B aufweisen. Die Anlageflächen weiten sich in radialer Richtung entlang der Längsachse E von der Meißelspitze weg auf bzw. vergrößern sich bezüglich ihres radialen Abstandes. Die Spannkeile 31 A und 31 B stellen gegenüber dem Schaftbereich 21 somit jeweils einen sich in radialer Richtung zur Längsachse E des Fräsmeißels 9 erstreckenden, keilförmigen Vorsprung dar. Die Spannkeile 31 A und 31 B sind nicht die Längsachse E des Fräsmeißels 9 umlaufend ausgebildet, sondern in Umlaufrichtung um die Längsachse E alternierend segmentartig. Dies bedeutet, dass in Umlaufrichtung gesehen die radiale Erstreckung des Verspann- bereichs 22 zwischen einer maximalen radialen Erstreckung Wmax und einer minimalen radialen Erstreckung Wmin, alterniert. Der Fräsmeißel 9 ist im Schaftbereich 21 und dem sich daran anschließenden Verspannbereich 22 somit insgesamt im Wesentlichen T-förmig ausgebildet. Die minimale radiale Erstreckung Wmin kann dabei dem maximalen Durchmesser des Schaftbereichs 21 entsprechen. Wesentlich ist, dass im Verspannbereich 22 zumindest ein Spannkeil 31 vorhanden ist, der in radialer Richtung zur Längsachse E bzw. Einschubachse R gegenüber den Schaftbereich 21 vorsteht. Der mithilfe des wenigstens einen Spannkeils 31 erhaltene Vorsprung kann in nachstehend noch näher beschriebener Weise genutzt werden, um den Fräsmeißel 9 in erfindungsgemäßer Weise mit dem Meißelhalter 8 zu verspannen.

[0053] Die Spannkeile 31 A und 31 B oder zumindest der wenigstens eine Spannkeil 31 umfassen die schräg zur Längsachse E verlaufende Anlagefläche 32 mit einer Mantellinie 35, die insbesondere in einem Winkel C (Fig. 5B) in einem Bereich von größer 20°, insbesondere größer 35°, und/oder kleiner 70°, insbesondere kleiner 55°, im vorliegenden Ausführungsbeispiel beispielsweise ca. 45°, zur Längsachse E des Fräsmeißels 9 verläuft. Dabei vergrößert sich der radiale Abstand der Außenmantelfläche des jeweiligen Spannkeils zur Längsachse E in Richtung von der Meißelspitze 24 des Fräsmeißels 9 weg. Insgesamt umfasst der Fräsmeißel 9 damit im Anlagebereich 20 und im Verspannbereich 22 zwei in Richtung von der Meißelspitze 24 des Fräsmeißels 9 weg keilförmig bzw. zueinander gegenläufig schräg zur Längsachse E verlaufende Anlageflächen (insbesondere angegeben durch den Verlauf der Mantellinien 27 und 35), sodass der Fräsmeißel 9 hierdurch insgesamt eine die Längsachse E des Fräsmeißels zumindest teilweise umlaufende Einschnürung aufweist, die durch den Anlagekonus 26 und den wenigstens einen Spannkeil 31 bzw. die Spannkeile 31 A und 31 B gebildet werden kann. Diese beiden in Richtung der Längsachse E des Fräsmeißels 9 von der Meißelspitze 24 weg hintereinander angeordneten keilförmigen Anlageflächen werden in der nachstehend noch nä her beschriebenen Weise genutzt, um den Fräsmeißel 9 direkt mit dem Meißelhalter 8 zu verspannen.

[0054] Der Fräsmeißel 9 kann ferner eine Gleitschräge und/oder Führungsausnehmung 38, insbesondere im Bereich des Fräsmeißelschaftes und ganz besonders im Bereich der Schaftschenkel 28 A und 28 B aufweisen, die für den zumindest teilweisen Eingriff mit dem Spannmittel 10 vorgesehen ist. Die Aufgabe dieser Gleitschräge und/oder Führungsausnehmung 38 besteht insbesondere darin, eine Spannkraft auf den Verspannbereich 22 aufzubringen. Beispielhaft ist hierzu die in dem in den Figuren 3A bis 3D dargestellten Ausführungsbeispiel die hohlkonusförmige und sich über den Spannschlitz 29 zwischen den beiden Spannkeilen 31 A und 31 B erstreckende Führungsausnehmung 38 (Figur 3A) vorhanden. Im konkreten Ausführungsbeispiel sind hierzu zwei einander gegenüberliegende und zueinander spiegelsymmetrische konusschalenförmige Ausnehmungen auf Höhe der Spannkeil 31 A und 31 B angeordnet, die in ihrer Gesamtheit die Führungsausnehmung 38 bilden und die für den Eingriff des Spannmittels 10 vorgesehen sind. Wird das Spannmittel 10 in diese Führungsausnehmung 38 getrieben, führt dies zu einem Auseinanderspreizen der beiden Schaftschenkel 28 in Pfeilrichtung W (Figur 3C).

[0055] Das Funktionsprinzip des vorstehend beschriebenen Meißel haltersystems 2 wird insbesondere durch die Schnittansichten der Figuren 4A, 4B, 5A und 5B näher erläutert. Sämtliche dieser Figuren stellen Längsschnittansichten durch das Fräsmeißelhaltersystem 2 entlang der Einschubachse R bzw. der Längsachse E, wie in Figur 3A in Explosionsansicht gezeigt, dar. Die Figur 4 A und 4B zeigen dabei einen Zustand, in dem der Fräsmeißel 9 teilweise in den Meißelhalter 8 eingeschoben ist. In den Figuren 5 A und 5B befindet sich der Fräsmeißel 9 dagegen in seiner Endlage in mit dem Meißelhalter 8 verspannter Position. In Figur 4 A ist das Fräsmeißelhaltersystem 2 in der Schnittansicht gemäß der Schnittlinie II' und in der Figur 4B in der Schnittansicht gemäß der Schnittlinie I' aus Figur 3D gezeigt. In den Figuren 5A und 5B ist der Fräsmeißel 9 gegenüber dem Meißelhalter 8 um die Einschubachse R bzw. die Längsachse E um 90° gedreht. Bezogen auf den Meißelhalter 8 entspricht die Figur 5A somit der Schnittlinie II' und die Figur 5B der Schnittlinie G aus Figur 3D.

[0056] Der Meißelhalter 8 kann als eine im Wesentlichen zylinderförmige Hülse mit der Fräsmeißelaufnahmeöffnung 1 5 und einer Spannmittelöffnung 14 ausgebildet sein. Der Innenraum des Meißelhalters 8 ist mit 36 bezeichnet. Dieser ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel in bevorzugter Weise ausschließlich von außerhalb des Meißelhalters 8 über die Fräsmeißelaufnahmeöffnung 1 5 und die Spannmittelöffnung 14 zugänglich. In Richtung der Einschubachse R können sich im Innenraum 36 an die Fräsmeißelaufnahmeöffnung 15 innerhalb des Meißelhalters 8 nacheinander ein Konusanlageraum 37, ein Schaftaufnahmeraum 33 und ein Spannkeilaufnahmeraum 34 anschließen. Der Konusanlageraum 37 ist zumindest teilweise komplementär zum Anlagekonus 26 des Fräsmeißels 9 ausgebildet und weist zumindest teilweise eine hohlkonusförmig bzw. trichterartig verlaufende Innenmantelfläche auf, die sich von der Meißelaufnahmeöffnung 15 weg radial zur Einschubachse R entlang dieser geradlinig verjüngt. Der Spannkeilaufnahmeraum 34 weist einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt radial zur Einschubachse R mit einem Durchmesser D auf. Der Schaftauf nahmeraum 33 ist demgegenüber im Querschnitt in Form eines abgerundeten Rechtecks mit einem maximalen Durchmesser Cmax und einem senkrecht hierzu bestehenden minimalen Durchmesser Cmin. Der maximale Durchmesser Cmax entspricht dabei beispielsweise im Wesentlichen dem Durchmesser D im Spannkeilaufnahmeraum 34. Der minimale Durchmesser Cmin ist dagegen kleiner als sowohl der maximale Durchmesser Cmax als auch der Durchmesser D im Spannkeil Aufnahmeraum 34. Damit wird insgesamt im Spannkeilaufnahmeraum 34 eine bezüglich des Schaftaufnahmeraums 34 bestehende Hinterschneidung 58 erhalten, in die der wenigstens eine Spannkeil 31 bzw. die für das vorliegende Ausführungsbeispiel vorstehend beschriebenen Spannkeile 31 A und 31 B zum Verspannen des Fräsmeißels 9 gegenüber dem Meißelhalter 8 eingedreht werden können. Der maximale Durchmesser Cmax des Schaftaufnahmeraums 33 ist daher auch wenigstens so gewählt, dass er, idealerweise möglichst minimal, größer als die maximale Erstreckung Wmax des Fräsmeißels 9 in Verspannbereich 22 ist. Der minimale Durchmesser Cmin des Schaftaufnahmeraum 33 ist dagegen so dimensioniert, dass er kleiner als die maximale radiale Erstreckung Wmax des Verspannbereich 22 aber gleichzeitig, idealerweise möglichst minimal, größer als die minimale radiale Erstreckung Wmin des Verspannbereich 22 des Fräsmeißels 9 ist.

[0057] In Richtung der Einschubachse E ist der Meißelhalter 8 auf der der Fräsmeißelaufnahmeöffnung 1 5 gegenüberliegenden Seite stirnseitig verschlossen bzw. geschlossen ausgebildet. Außer der zusätzlich vorhandenen Spannmittelöffnung 14 ist der Aufnahmeraum innerhalb des Meißelhalters 8 somit im Wesentlichen als Sackloch ausgebildet. Bevorzugt umfasst der Meißelhalter 8 insgesamt ausschließlich zwei Öffnungen zur Außenumgebung hin, über die der Innenraum, insbesondere umfassend die Begrenzung durch die Anlagefläche 55 für den Anlagekonus 26 des Fräsmeißels 9 bzw. den durch diese Anlagefläche definierten Innenraum bzw. den Konusanlageraum 37, den Schaftaufnahmeraum 33 und den Spannkeilaufnahmeraum 34, mit der Außenumgebung verbunden ist. [0058] Die Anlagefläche 55 mit der Mantellinie 56 ist dabei zumindest teilweise und insbesondere vollständig komplementär zum Anlagekonus 26 bzw. zu dessen Mantellinie 27 (Fig. 5B) ausgebildet. Die Anlageflächen 39 im Spannkeilaufnahmeraum 34, insbesondere mit der Mantellinie 57 (Fig. 4B), sind dagegen zumindest teilweise komplementär zu den entsprechenden Anlageflächen des wenigstens einen Spannkeils 31 bzw. der beiden Spannkeile 31 A und 31 B des Fräsmeißels 9 ausgebildet (Fig. 5B).

[0059] Insgesamt kann der Meißelhalter 8 im vorliegenden Ausführungsbeispiel, wie insbesondere ein Vergleich der Figuren 4A und 4B verdeutlicht, einerseits im Schaftaufnahmeraum 33 und im Spannkeilaufnahmeraum 34 eine durchgehende konstante radiale Erstreckung in Bezug auf die Einschubachse R des Meißelhalters 8 aufweisen, wie in Figur 4A gezeigt. Um diese Einschubachse R um 90° gedreht kann dagegen eine radiale Einschnürung bzw. Verjüngung des Innenhohlraums des Meißelhalters 8 vorgesehen sein, das heißt die radiale Weite des Innenraums des Meißelhalters 8, beginnend von der Fräsmeißel Aufnahmeöffnung 1 5, verjüngt sich zunächst bis hin zum minimalen Durchmesser Cmin und weitet sich anschließend wieder bis zum Durchmesser D auf. Dadurch wird ein Hinterschnitt 58 im Spannkeilaufnahmeraum 34 erhalten, der zum Verspannen des Fräsmeißels 9 im Meißelhalter 8 genutzt werden kann.

[0060] Die Spannmittelöffnung 14 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel im wesentlichen hohlzylinderförmig ausgebildet und verbindet den Innenraum 36 relativ zur Einschubachse R ca. auf Höhe des Spannkeilaufnahmeraums 34 einseitig mit der Außenumgebung des Meißelhalters 8 in radialer Richtung zur Einschubachse R und damit senkrecht zu dieser Achse. Mit Hilfe der Spannmittelöffnung 14 kann somit das Spannmittel 10 quer und insbesondere senkrecht zur Fräsmeißelaufnahmeöffnung 1 5 und damit von der Seite des Meißelhalters 8 derart eingeführt werden, dass es zumindest mit einem Spitzenbereich in den Innenraum 36 und insbesondere zumindest teilweise in den Spannkeilaufnahmeraum 34 des Meißelhalters 8 hineinragt.

[0061 ] Durch die vorstehend beschriebene relative Dimensionierung einerseits des Schaftbereiches 21 und des Verspannbereiches 22 des Fräsmeißels 9 sowie andererseits des Schaftaufnahmeraums 33 und des Spannkeilaufnahmeraums 34 des Meißelhalters 8 kann der Fräsmeißel 9 somit nur in zwei um 180° zueinander verdreht angeordneten Positionen in den Meißelhalter 8 eingeschoben werden. Wird der Fräsmeißel 9 aus der in den Figuren 4A und 4B gezeigten Position weiter entlang der Einschubachse R in den Meißelhalter 8 eingeschoben, bis der Anlagekonus 26 an der Innenmantelfläche des Konusanlageraums 37 des Meißelhalters 8 anliegt, , erreicht er seine Einschubendposition. Der Fräsmeißel 9 kann dann nicht weiter in den Meißelhalter 8 entlang der Einschubachse R eingeschoben werden.

[0062] Hieran anschließend kann der Fräsmeißel um die Einschubachse R um ca. 90° gedreht werden, um den wenigstens einen Spannkeil 31 , im vorliegenden Ausführungsbeispiel konkret die beiden Spannkeile 31 A und 31 B, in den hinterschnittenen Bereich 58 des Spannkeilaufnahmeraums 34 des Meißelhalters 8 einzudrehen. Aufgrund dieser Eindrehbewegung überlappen die Spannkeile 31 A und 31 B in Richtung der Einschubachse R gesehen die vorstehend beschriebene Verjüngung zwischen dem Schaft Aufnahmeraum 33 und der Fräsmeißel Aufnahmeöffnung 15 bzw. hintergreifen in Richtung der Einschubachse R zur Meißelspitze 24 hin gesehen die Hinterschneidung 58, wodurch eine formschlüssige Sperrung bzw. Blockade des Fräsmeißels 9 im Meißelhalter 8 erhalten wird. Aus dieser Drehlage heraus kann der Fräsmeißel 9 entsprechend auch nicht aus dem Meißelhalter 8 herausgezogen werden.

[0063] Es kann ferner vorgesehen sein, dass das Meißelhaltersystem 2 einen zwischen dem Fräsmeißel 9 und dem Meißelhalter 8 wirkenden Drehanschlag aufweist. Dieser stellt sicher, dass der Fräsmeißel 9 von der Einschubendposition in definierter Weise in seine Eindrehendposition gelangt. Dies kann ergänzend oder alternativ allerdings auch bereits dadurch sichergestellt werden, dass das Spannmittel 10 nur in einer definierten Relativlage des Fräsmeißels 9 zum Meißelhalter diesen festsetzen kann. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn am Fräsmeißel 9 ein Gewinde vorhanden ist, in das das Spannmittel zum Verspannen des Fräsmeißels 9, insbesondere zum Auseinanderspreizen von Schaftschenkeln, eingreifen soll.

[0064] Durch die vorstehend beschriebene Eindrehbewegung gelangt die Führungsausnehmung 38 des Fräsmeißels 9 in eine der Spannmittelöffnung 14 des Meißelhalters 8, insbesondere in Radialrichtung zur Einschubachse R, gegenüberliegende Relativlage. Damit kann das Spannmittel 10 von außerhalb des Meißelhalters 8 eingebracht werden und in die Führungsausnehmung 38 eingreifen. Durch die nachstehend noch näher beschriebene konusartige Ausgestaltung des Spitzenbereiches des Spannmittels 10 bzw. der Spannschraube 1 1 führt ein fortgesetztes Eindringen des Spannmittels in die Führungsausnehmung und damit insbesondere auch in den Bereich zwischen den beiden Schaftschenkeln zu einem Auseinanderdrücken der beiden Schaftschenkel 28A und 28B relativ zueinander. Die Spannkeile 32A und 32B werden somit in Pfeilrichtung W, d.h. in Radialrichtung zur Einschubachse beide gleichzeitig voneinander weg gedrückt. Die in Einführrichtung des Spannmittels 10 wirkende Kraft wird somit in eine hierzu im Wesentlichen senkrecht verlaufende Spreizkraft umgesetzt. Die Aufspreizbewegung führt dazu, dass die Anlagefläche 32A und 32B der Spannkeil 31 A und 31 B innerhalb des Spannkeilaufnahmeraum 34 gegen die schräg zur Einschubachse R verlaufenden und zumindest teilweise im Wesentlichen komplementär hierzu ausgebildeten Anlageflächen 39 des Spannkeilaufnahmeraum 34 gedrückt werden. Der schräg zur Rotationsachse bzw. Einschubachse R gerichtete Verlauf dieser Anlagefläche 39 ermöglicht schließlich eine Umsetzung dieser Spreizkraft in eine auf den Fräsmeißel 9 wirkende Zugkraft in Richtung der Einschubachse R in den Innenraum des Meißelhalters 8. Im Endeffekt wir der Fräsmeißel 9 dadurch weiter in den Meißelhalter 8 entlang der Einschubachse R eingezogen bzw. der Anlagekonus 26 mit einer Spannkraft gegen die Innenmantelfläche 55 des Konuslagerraums 37 des Meißelhalters 8 gezogen. Der Fräsmeißel 9 zieht sich somit direkt und selbst gegen den Meißelhalter 8 in eine festgesetzte, drehfeste Spannendposition. In dieser Position ist der Fräsmeißel für den Fräsbetrieb betriebsbereit im Meißelhalter 8 drehfest festgesetzt.

[0065] Variationsmöglichkeiten des vorstehend beschriebenen Meißelhaltersystems 2 bestehen auch im Hinblick auf die Ausgestaltung des Eingriffs des Spannmittels 10 im Meißelhalter 8 und/oder im Fräsmeißel 9. Verschiedene beispielhafte Alternativen hierzu werden anhand des in Figur 8 vergrößert dargestellten Bereichs 48 aus Figur 5A näher erläutert. Das als Spannschraube 1 1 ausgebildete Spannmittel 10 kann im Bereich eines Schraubenkopfes 49, der insbesondere auch die Ausnehmung 1 7 zum Werkzeugeingriff aufweisen kann, eine im Wesentlichen zylinderförmige Außenmantelfläche 50 aufweisen, die glattwandig ausgebildet sein kann oder insbesondere auch zumindest teilweise ein Außengewinde aufweisen kann (in Fig. 8 beispielhaft mit T1 bezeichnet). Dieses Außengewinde weist die koaxial zur Einschraubachse B verlaufende Gewindeachse auf. Für diesen Fall kann im Be- reich der Spannmittelöffnung 14 des Meißelhalters 8 ein geeignetes Innengewinde (ebenfalls Teil von T1 in Fig. 8) vorgesehen sein. Dieser Bereich ist in Figur 8 mit 51 bezeichnet. Die Achse dieses Innengewindes verläuft im Wesentlichen senkrecht zur Einschubachse des Fräsmeißels n den Meißelhalter. In diesem Fall greift das Spannmittel 10 somit über einen Gewindeeingriff im Meißelhalter 8 ein. Ergänzend oder alternativ kann das Spannmittel einen in Längsrichtung des Spannmittels 10 von dem Schraubenkopf 49 hin zur Schraubenspitze 53 versetzten zylinderförmigen Bereich, beispielsweise auch mit einem gegenüber dem Schraubenkopfes 49 verkleinerten Durchmesser gegenüber der ein Schraubachse B, aufweisen. Dieser Bereich 52 kann glattwandig ausgebildet sein oder, zumindest teilweise, ein Außengewinde aufweisen (in Fig. 8 beispielhaft mit T2 bezeichnet). Das Spannmittel kann ferner ergänzend oder alternativ, insbesondere im Bereich der Spannmittelspitze 53 bzw. in einem die Spannmittelspitze 53 bildenden Bereich 54, einen konusförmigen, sich insbesondere von der Ausnehmung 1 7 bzw. dem Schraubenkopfes 49 weg verjüngenden Spreizkonusabschnitt aufweisen. Die Spitze ist mit anderen Worten bevorzugt konusförmig ausgebildet. Dieser kann ebenfalls glattwandig oder zumindest teilweise mit einem Außengewinde ausgebildet sein (in Fig. 8 beispielhaft mit T3 bezeichnet). Für die Bereiche 51 und/oder 54 des Spannmittels 10, insbesondere der Spannschraube 1 1 , können, zumindest teilweise komplementär ausgebildete, Bereiche 55, 56 im Fräsmeißel 9, insbesondere auf Flöhe des Verspannbereiches 22 vorgesehen sein, die für den Eingriff durch die Bereiche 51 und/oder 54 ausgebildet sind (und hierzu beispielsweise komplementäre Gewinde oder zumindest Gewindeabschnitte aufweisen können). Der Bereich 55 ist dabei eine hohlzylinderschalenförmige Ausnehmung im einander zugewandten Bereich der Schaftschenkel 28A und 28B. Der Bereich 56 ist eine hohlkonusschalenförmige Ausnehmung im einander zugewandten Bereich der Schaftschenkel 28A und 28B. Sowohl der Bereich 55 als auch ergänzend oder alternativ der Bereich 56 können zumindest somit zumindest teilweise um die Einschraubachse B verlaufende Innengewinde oder Innengewindeabschnitte aufweisen, die zumindest teilweise komplementär gegenüber den entsprechenden Gegengewinde(n) T2 und T3 in den Bereichen 51 und/oder 54 an dem Spannmittel 10 vorgesehen sind. Die Wechselwirkung der Bereiche 51 und/oder 54 des Spannmittels 10 mit den Bereichen 55 und/oder 56 des Fräsmeißels 9 führt dazu, dass in diesem Fall der Gewindeeingriff zwischen dem Spannmittel 10 und dem Fräsmeißel 9 erfolgt.

[0066] Insbesondere Figur 5A verdeutlicht die Funktion des Abdichtelementes bzw. der Abdichtkappe 1 3. Dieses wird von außerhalb des Meißelhalters 8 auf die Spanneinrichtung bzw. das Spannmittel aufgesetzt und überspannt haubenartig das Spannmittel 10 bzw. dessen von außerhalb der Meißelhalters zugänglichen Kopfbereich, wodurch dieses gegenüber der Außenumgebung abgeschirmt wird. Damit wird verhindert, dass Verschleißerscheinungen an dem Spannmittel 10 auftreten bzw. eine vorhandene Öffnung zum Eingriff eines Schraubwerkzeugs, wie beispielsweise eine polygonale Ausnehmung, durch Dreck und Schmutz zugesetzt wird.

[0067] Figur 5A verdeutlicht ferner die Funktionsweise des Dichtrings 12. Dieser kann ringförmig um die Längsachse E und/oder die Einschubachse R verlaufen. Er ist in axialer Richtung der Einschubachse E zwischen einer in radialer Richtung zur Einschubachse R verlaufenden Anlagefläche 44 des Fräsmeißels 9, konkret gebildet vom Meißelgrundkörper, und einer auf Höhe der Fräsmeißelaufnahmeöffnung 1 5 bzw. diese umlaufende und sich in radialer Richtung zur Einschubachse R erstreckende Gegenanlagefläche 45 des Meißelhalters 8 eingespannt. Es ist auch möglich, diesen Dichtring zwischen der Meißelkappe und dem Meißelhalter einzuspannen. Damit erreicht der Dichtring 1 5 eine Abdichtwirkung, insbesondere der Fräsmeißelaufnahmeöffnung 1 5, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel insbesondere durch den Fräsmeißel 9 verschlossen wird. Der Dichtring 12 verbessert nun diese Abdichtung dahingehend, dass das Eindringen von Schmutzpartikeln und/oder Feuchtigkeit, insbesondere in den Zwischenraum zwischen dem Fräsmeißel 9 und dem Meißelhalter 8, drastisch vermindert wird.

[0068] Die Schnittansichten gemäß der Figuren 4A bis 5B, 9C bis 9E, 10B, 10C und 1 1 bis 14 verdeutlichen ferner einen bevorzugten Aufbau des Fräsmeißels 9. Dieser kann insbesondere einen bevorzugt als Zuganker wirkenden Grundkörper 46, ganz besonders ein Stahlgrundkörper, speziell Federstahlgrundkörper, umfassen, der bevorzugt einstückig und massiv den vollständigen Anlagebereich 20 inklusive den Anlagekonus 26, den Schaftbereich 21 und den Verspannbereich 22 sowie einen innenliegenden Teil des Kopfbereiches 19, bildet. Der Kopfbereich 19 umfasst ferner vorzugsweise eine auf den Grundkörper 46 aufgesetzte Verschleißschutzhaube bzw. Meißelkappe 25. Diese ist beispielsweise über Hartlöten mit dem Grundkörper 46 verbunden und bildet nach außen eine im Wesentlichen kegelförmige Verschleißschutzstruktur, die zumindest wesentliche Teile der Außenoberfläche des Kopfbereiches 19 bildet. Die Meißelkappe 25 kann insbesondere aus einem Hartmetall bestehen, um auftretenden Verschleißerscheinungen effektiv entgegenzuwirken. Die Meißelspit ze kann durch die Meißelkappe 25 gebildet werden. Es ist aber auch möglich, auf die Meißelkappe 25 eine vom Material her separate Meißelspitze 24 aufzusetzen. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um eine ein PCD-Material ( polycrystalline diamond) aufweisende Meißelspitze 24. Diese kann insbesondere über ein Lötverfahren, speziell Hartlöten, mit der Meißelkappe 25 verbunden sein. Die vorstehend beschriebenen Elemente 46,25 und 24 sind somit fest und unlösbar miteinander verbunden, so dass der Fräsmeißel 9 als Ganzes eine einstückige Gesamtstruktur darstellt.

[0069] Insbesondere die Schnittansichten der Figuren 4A und 4B verdeutlichen ferner, dass der Fräsmeißel 9 unterhalb der Meißelkappe 25 einen Hohlraum 66 aufweist. Dieser ist nach außen hin vollständig von der Meißelkappe 25 und dem Meißelgrundkörper 46 eingeschlossen und weist somit keine direkt oder indirekte Verbindung zur Außenumgebung außerhalb des Fräsmeißels 9 auf. Der Hohlraum 66 weist eine maximale Erstreckung H1 in Richtung der Längsachse E auf. Diese ist derart bemessen, dass sie wenigstens 10% der maximalen Erstreckung (EK) der Meißelkappe (25) in Richtung einer Längsachse (E) des Fräsmeißels (9) entspricht oder mehr, insbesondere größer 20% und ganz besonders größer 40%, idealerweise sogar über 50%. Auf diese Weise kann unter anderem eine erhebliche Einsparung des Materials der Meißelkappe 25 erreicht werden, wodurch geringere Materialkosten zur Bereitstellung eines Fräsmeißels entstehen. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass dies keine negativen Auswirkungen auf die Belastbarkeit des Fräsmeißels im sachgerechten Betriebseinsatz hat.

[0070] Die Figur 6 verdeutlicht nun beispielhaft mögliche Schritte eines Verfahrens zur Montage eines Fräsmeißels in einem Meißelhalter. Zur konkreten Ausgestaltung des Fräsmeißels und des Meißelhalters wird dabei beispielhaft auch insbesondere auf die vorstehend beschriebene beispielhaft Ausführung des Fräsmeißels 9 und des Meißelhalters 8 und die diesbezügliche Offenbarung Bezug genommen.

[0071 ] In einem Schritt 40 ist zunächst das Einschieben des Fräsmeißels in einen Innenraum des Meißelhalters entlang einer Einschubachse vorgesehen. Dies kann beispielsweise auch den Figuren 3A, 4A und 4B entnommen werden. Das Einschieben des Fräsmeißels erfolgt bis hin zu einer Ein- schubend position. Die Einschubendposition bezeichnet somit diejenige Position, in der der Fräsmeißel nicht weiter entlang einer Einschubachse in den Meißelhalter eingeschoben werden kann. Diese Endlage kann beispielsweise durch Anschlägen eines Anlagekonus des Fräsmeißels an einer zumindest teilweise komplementären hohlkonusförmigen Anlagefläche innerhalb des Innenraums des Meißelhalters erreicht werden.

[0072] An die Einschubbewegung, insbesondere entlang der Einschubachse R, schließt sich nun ein Einbringen des wenigstens einen Spannkeils des Fräsmeißels in einen im Inneren des Meißelhalters befindlichen Spannkeilaufnahmeraum gemäß Schritt 41 an. Dies kann insbesondere durch ein Drehen des Fräsmeißels um die Einschubachse R erfolgen, insbesondere um zumindest ca. 90°, um den Spannkeil in den Spannkeil Aufnahmeraum einzudrehen. Hierdurch gelangt der Fräsmeißel relativ zum Meißelhalter in eine Spannvorposition, von der ausgehend durch das anschließende Einbringen eines Spannmittels das Festsetzen des Fräsmeißels im Meißelhalter gemäß Schritt 42 erfolgt.

[0073] Beim Einbringen des Spannmittels gemäß Schritt 42, insbesondere durch Einschrauben einer Spannschraube als Spannmittel, wird eine Spannkraft durch das Spannmittel auf den Fräsmeißel ausgeübt. Durch die Spannkraft gelangt der Fräsmeißel in eine Spannendposition, in der er mit seinem wenigstens einen Spannkeil gegen eine Innenwand des Spannkeilaufnahmeraums gedrückt wird und er gleichzeitig mit einem sich an einen Kopfbereich anschließenden Anlagebereich zur Anlage an den Meißelhalter in den Meißelhalter eingezogen wird. Die mithilfe des Spannmittels auf den Fräsmeißel wirkende Spannkraft dient dabei insbesondere dazu, ein innerhalb des Spannkeilaufnahmeraums in radialer Richtung zu einer Längsachse des Fräsmeißels erfolgendes Auseinanderspreizen wenigstens zweier über einen Spannschlitz zueinander in radialer Richtung beanstandeter Schaftschenkel zu erzeugen. Die Spreizbewegung verläuft dabei insbesondere senkrecht zur ein Drehrichtung des Spannmittels relativ zum Fräsmeißel. Eine Eindrehachse, entlang der das Spannmittel in den Meißelhalter und/oder den Fräsmeißel eingedreht wird, verläuft vorzugsweise windschief oder quer, insbesondere senkrecht, zur Einschubachse des Fräsmeißels in den Fräsmeißelhalter.

[0074] Figur 7 schließlich zeigt eine Bodenfräsmaschine 43, im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Kaltfräse, die zum Abtragen von Straßen belegen und/oder Straßenmarkierungen im Rahmen von Fahrbahnsanierungen eingesetzt werden. Derartige Maschinen sind an sich im Stand der Technik bekannt. Sie umfassen eine innerhalb eines Fräswalzenkastens angeordnete Fräswalze 1 , die im Arbeitsbetrieb um eine horizontal und quer zur Arbeitsrichtung A verlaufende Rotationsachse R drehbar ist. Einzelheiten zum Aufbau einer solchen Fräswalze wurden zu den Figuren 1A bis 2B bereits angegeben.

[0100] Die Figuren 9A bis 9H veranschaulichen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Meißelhaltersystems 2. Nachstehend werden dabei insbesondere die bestehenden Unterschiede zum vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiel hervorgehoben. Im Übrigen wird auf die Ausführungen zum vorhergehenden Ausführungsbeispiel, insbesondere gemäß den Figuren 3A bis 5B und 8, Bezug genommen.

[0101 ] Ein wesentlicher Unterschied besteht bei diesem Ausführungsbeispiel in einer alternativen Ausgestaltung der Führungsausnehmung 38, die bei diesem Ausführungsbeispiel nicht zwischen zwei Schaftschenkeln 28A und 28B verläuft, sondern durch den Schaftschenkel 28A hindurch auf den zweiten Schaftschenkel 28 B gerichtet verläuft. Es kann dazu vorgesehen sein, dass die Spannmittel- Öffnung 14 im Meißelhalter 8 ein Innengewinde zum Eingriff des Spannmittels 10, insbesondere der Spannmittelschraube 1 1 , aufweist. Bevorzugt ist es jedoch, wenn die im ersten Schaftschenkel 28A vollständig befindliche Führungsausnehmung 38 für den formschlüssigen Eingriff ein zu einem auf der Spannmittelschraube 1 1 befindlichen Außengewinde komplementäres Innengewinde aufweist. Weiter bevorzugt ist im Bereich der Spannmittelöffnung 14 des Meißelhalters 8 kein Innengewinde vorgesehen. Bei einem Festziehen der Spannmittelschraube 1 1 werden dadurch die beiden Schaftschenkel 28A und 28B in einander entgegengesetzte Richtungen mit einer Spannkraft beaufschlagt und somit in radialer Richtung zur Längsachse E und/oder Einschubachse R in einander entgegengesetzte Richtungen auseinandergedrückt. Sofern der Meißelhalter 8 in der Spannmittelöffnung 14 kein Innengewinde aufweist, kann dieses auch über mehrere Fräsmeißelgenerationen hinweg nicht verschleißen. Ein solcher Meißelhalter 8 ist daher über vergleichsweise lange Zeiträume einsetzbar.

[0102] Diese Ausführungsform bringt ferner den Vorteil mit sich, dass die Spannschraube 1 1 im Montageverbund im bereits in den ersten Schaftschenkel 28A eingeschraubten und damit vormontierten Zustand in den Meißelhalter 8 eingeschoben werden kann, wie beispielsweise in der Figur 9A gezeigt. Die Spannschraube 1 1 muss somit nicht erst nachträglich durch die Spannmittelöffnung 14 des Meißelhalters 8 hindurchgeführt werden. Die Spannmittelöffnung 14 dient bei dieser Ausfüh rungsform zum Durchgriff für ein geeignetes Schraubwerkzeug. Dies erleichtert den Wechselvorgang des Fräsmeißels 9 erheblich.

[0103] Die Figuren 9C, 9D und 9E fassen in zeitlicher Abfolge den Montagevorgang des Fräsmeißels im Meißelhalter 8 zusammen. Diese formen zusammen mit der Spannschraube 1 1 eine Montageeinheit 47, die in dieser Form auch als Gesamtheit handelbar ist. Von der Blickperspektive her ist die Längsschnittansicht der Figur 9C gegenüber der Längsschnittansicht der Figur 9D um 90° gedreht. Von der Blickperspektive entspricht die Figur 9C der Schnittlinie II' aus Figur 3D und die Figur 9D der Schnittlinie I' aus Figur 3D. Insbesondere Figur 9D verdeutlicht dabei, dass das Spannmittel 10 bezüglich seiner axialen Erstreckung in Richtung seiner Einschraubachse B derart bemessen ist, dass es überstandsfrei gegenüber der maximalen radialen Erstreckung des Spannkeils 31 A ist. Der radiale Innenraumdurchmesser Cmin ist entsprechend größer als die axiale Erstreckung des Spannmittels 10. Während des Einschiebens des Fräsmeißels 9 in den Meißelhalter 8 verlaufen die Einschraubachse B und die Spannmittelöffnung 14 somit in verschiedene radiale Richtungen bezüglich der Längsachse E und/oder Einschubachse R. In Figur 9E ist der Fräsmeißel 9, nachdem er in seine Einschubendposition eingeschoben worden ist, gegenüber dem Meißelhalter 8 um 90° gedreht, wodurch das Spann mittel 10 bzw. die Einschraubachse B in Deckung mit der Spannmittelöffnung 14 gelangt. Wird das Spannmittel 10, insbesondere die Spannschraube 1 1 , nun in Richtung auf den Schaftschenkel 28B weiter angezogen, drückt das Spannmittels 10 den zweiten Schaftschenkel 28B und den ersten Schaftschenkel 28 A (sofern dort ein Innengewinde vorgesehen ist, in das das Spannmittel 10 eingreift) in radialer Richtung zur Längsachse E und/oder Einschubachse R auseinander und drückt damit die beiden Spannkeile 31 A und 31 B radial in den Spannkeilaufnahmeraum 34. Die gegenüber der Längsachse E und/oder Einschubachse R schräg angestellten Anlagefläche 32A und 32B (wie vorstehend bereits beschrieben) der Spannkeile 31 A und 31 B gelangen damit in Anlage an die wenigstens teilweise komplementär ausgebildeten Anlageflächen 39 der Hinterschneidung 58. Auf diese Weise wird eine Zugwirkung auf den Fräsmeißel 9 in Einschubrichtung desselben in den Meißelhalter 8 ausgeübt und damit der Fräsmeißel 9 mit seinem Anlagekonus 26 im Verspannbereich 22 im Meißelhalter 8 festgesetzt.

[0104] Die Figuren 9F, 9G und 9H verdeutlichen diese Wirkung und den Aufbau des Meißelhalters 8 weiter. Die Draufsicht in den Innenraum des Meißelhalters 8 gemäß Figur 9F veranschaulicht zunächst die Ausgestaltung der Einschuböffnung für den Fräsmeißel 9 in Form eines gerundeten Rechtecks mit dem maximalen Durchmesser Cmax und hierzu senkrecht dem minimalen Durchmesser Cmin des Schaftaufnahmeraums 33. Gestrichelt ist in Figur 9F ferner der radiale Umlauf der H i nte r- schneidung 58 angegeben. Dieser ist kreisförmig die Längsachse E und/oder Einschubachse R umlaufend ausgebildet und bildet im Bereich des minimalen Durchmessers Cmin des Schaftaufnahmeraum 33 einen gegenüber dem Schaftaufnahmeraum 33 in radialer Richtung zu Längsachse E und/oder Einschubachse R nach außen hinterschneidenden Freiraum aus. In diesen Freiraum werden die Spannkeile 31 in der vorstehend beschriebenen Weise eingedreht, wie dies ein Vergleich der Figuren 9G und 9H weiter verdeutlicht. Beide Figuren stellen eine Querschnittsansicht quer zur Längsachse E und/oder Einschubachse R entlang der Schnittlinie III aus Figur 9E dar. In der Figur 9G ist der Fräsmeißel 9 in der Einschubendposition. In der Figur 9H ist der Fräsmeißel ausgehend von der Figur 9G dagegen um die Längsachse E und/oder Einschubachse R um 90° verdreht und befindet sich dementsprechend in seiner Spannendposition (insbesondere bei festgezogene Spannschraube 1 1 ). Zur weiteren Verdeutlichung ist in den Figuren 9G und 9H die in den dortigen Ansichten vom Meißelhalter 8 verdeckte Spannmittelöffnung 14 und der Verlauf der Einschraubachse B angegeben.

[0105] Grundsätzlich ist es ferner möglich, dass der Schaftaufnahmeraum 33 eine oder mehrere, insbesondere parallel zur Längsachse E und/oder Einschubachse R verlaufende, Einschiebeführungen, beispielsweise Einfädelnuten 65, aufweist. Hierbei kann es sich um in den Schaftaufnahmeraum 33 eingebrachte, längserstreckte Aufweitungen handeln, in die ein komplementärer Bereich des Fräsmeißels 9 formschlüssig eingreifen kann. Die Einschiebeführungen, insbesondere Einfädelnuten 65, erstrecken sich dabei beispielsweise vom Konuslagerraum 37 durch den gesamten Schaftaufnahmeraum 33 oder nur durch den gesamten Schaftaufnahmeraum in axialer Richtung zur Längsachse E und/oder Einschubachse R. Damit kann beispielsweise sichergestellt werden, dass der Fräsmeißel 9 ausschließlich aus einer relativen Drehlage gegenüber dem Meißelhalter 8 in den Meißelhalter 8 einschiebbar ist. Dies kann die korrekte Ausrichtung insbesondere der Spannmittelöffnung 14 relativ zum Spannmittel 10 und/oder der Führungsausnehmung 38 erleichtern. Erreicht wird dies durch die mithilfe der Einschiebeführung erreichte formschlüssige Drehsicherung um die Längsachse E und/oder Einschubachse R.

[0106] Figur 9B zeigt ferner ein Fräsmeißeldrehwerkzeug 60, mit dessen Hilfe insbesondere die Drehbewegung des Fräsmeißels 9 um die Einschubachse R und/oder die Längsachse E zum Eindringen des oder der Spannkeil 31 ,31 A, 31 B in den Bereich der Hinterschneidung 58 erleichtert möglich ist. Dies betrifft sämtliche Ausführungsformen der vorliegenden Beschreibung und ist unabhängig von der konkreten Ausbildung der Meißelfixierung im Inneren des Meißelhalters zu verstehen. Das Fräsmeißeldrehwerkzeug 60 ist dazu für einen formschlüssigen Eingriff mit dem Kopfbereich 19 des Fräsmeißels 9 ausgebildet, wobei der Formschluss in Umlaufrichtung um die Einschubachse R und/oder die Längsachse E gegeben sein soll. Dazu können in der Außenmantelfläche des Meißelkopfes 23, insbesondere der Meißelkappe 25, eine oder mehrere Vorsprünge 61 A und/oder Rücksprünge 61 B vorgesehen sein. Im Bereich eines Vorsprung 61 A verläuft die Außenmantelfläche in radialer Richtung zur Einschubachse R und/oder der Längsachse E gegenüber einem Rücksprung 61 B nach außen versetzt, insbesondere auf gleicher axialer Höhe bezüglich E und/oder R. Vorsprung 41 A und Rücksprung 61 B bilden somit in Umlaufrichtung zur Einschubachse R und/oder der Längsachse E eine oder mehrere Stufen. Die Vorsprünge 61 A und/oder Rücksprünge 61 B können sich bezüglich ihrer maximalen radialen Erstreckung entlang der Einschubachse R und/oder der Längsachse E in axialer Richtung auf die Meißelspitze verjüngen.

[0107] Das Fräsmeißeldrehwerkzeug 60 kann wenigstens einen Eingriffvor- und/oder -rücksprung 62A, 62B aufweisen. Bei dem wenigstens einen Eingriffvor-und/oder -rücksprung 62A, 62B handelt es sich um eine Einrichtung, die zum zumindest teilweise komplementären Eingriff in den Werkzeugeingriff, insbesondere umfassend wenigstens einen Vorsprung 61 A und/oder Rücksprung 61 B ausgebildet ist. Der Eingriff erfolgt derart, dass bei in den Werkzeugeingriff eingreifenden Meißeldrehwerkzeug ein Formschluss in Umlaufrichtung um die Längsachse E und/oder Einschubachse R des Fräsmeißels 9 realisiert wird. Das Fräsmeißeldrehwerkzeug 60 kann dazu einen ringförmigen Werkzeugbereich 63 aufweisen, auf dessen Innenringmantelfläche alternierend umlaufend abwechselnd die Eingriffvorsprünge 62A und Eingriffrücksprünge 62 B, insbesondere in zueinander gleichem Winkelabstand, angeordnet sind. Die Winkelabstände sind dabei bevorzugt komplementär zu den Winkelabständen der die Meißelspitze 23 alternierend umlaufend angeordneten Vorsprünge 61 A und Rücksprünge 61 B. Von der Meißelspitze 24 kommend kann das Fräsmeißeldrehwerkzeug 60 somit auf den Meißelkopf 23, insbesondere die Meißelkappe 25, aufgeschoben werden, so dass dieses den Meißelkopf 23 von außen umlaufend umgreift, wobei hierzu die Eingriffvorsprünge 62A in die Rücksprünge 61 B eingreifen und die Eingriffrücksprünge 62B die Vorsprünge 61 A umgreifen. Hierdurch wird in Umlaufrichtung zur Einschubachse R und/oder der Längsachse E eine Vielzahl von Formschlüssen erhalten.

[0108] Um die Drehbewegung des Fräsmeißeldrehwerkzeug 60 zu erleichtern, kann dieses einen sich an den Werkzeugbereich 63 anschließenden und von diesem zu einer Seite abstehenden Drehhebel 64 umfassen. Auch hier ist allerdings eine Vielzahl von alternativen Weiterbildungen denkbar. Insbesondere kann der Werkzeugbereich 63 beispielsweise auch von einer Werkzeughülse oder ähnlichem gebildet werden, um beispielsweise einen Drehantrieb über ein motorbetriebenes Stellmittel, beispielsweise pneumatische, hydraulisch oder elektrisch, zu ermöglichen.

[0109] Die Figuren 9C, 9D und 9E veranschaulichen ferner, dass zwischen der, vorzugsweise aus einem Hartmetall, unter anderem umfassend als Bestandteil Wolframcarbid und/oder Kobalt, bestehenden, Meißelkappe 25 und dem mit der Meißelkappe 25 verbundenen Grundkörper 46, insbesondere auch umfassend den Meißelschaft, wie beispielsweise vorstehend beschrieben, der Hohlraum 66 vorgesehen ist. Dieser kann ausschließlich von der Meißelkappe 25 und dem Grundkörper 46 umgeben sein. Damit liegt die Meißelkappe 25 im Wesentlichen über eine ringförmig ausgebildete Anlagefläche 67 (und nicht vollflächig) unmittelbar am Grundkörper 46 an der komplementär dazu ausgebildeten Aufnahmefläche 70 an. Über die, in diesem Fall beispielsweise planen und ringförmigen, Kontaktflächen 67 und 70 sind die Meißelkappe 25 und der Meißelgrundkörper 46 somit miteinander verbunden. Dieser unmittelbare Kontaktbereich zwischen der Meißelkappe 25 und dem Grundkörper 46 kann bevorzugt zum Verlöten dieser beiden Komponenten miteinander genutzt werden. [01 10] Um insbesondere im Fertigungsprozess eine korrekte Relativausrichtung der Meißelkappe 25 zum Grundkörper 46 zu gewährleisten, kann vorzugsweise eine Positionierhilfe 68 am Grundkörper 46 vorgesehen sein. Die Positionierhilfe 68 kann dabei derart ausgestaltet sein, dass sie eine in radialer und/oder axialer Richtung zur Einschubachse R und/oder die Längsachse E formschlüssig wirkende eindeutige Relativausrichtung dieser beiden Komponenten zueinander bewirkt. Beispielhaft ist dazu im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Fase 69 vorgesehen, die am Grundkörper 46 auf der der Meißelkappe 25 zugewandten Außenoberfläche, insbesondere ringförmig, die Einschubachse R und/oder die Längsachse E umläuft. Die Fase 69 weist dabei eine sich konusförmig zur Meißelspitze hin verjüngende Mantelfläche auf, mit deren Hilfe die Zentrierung im Sinne einer Vorjustierung der Meißelkappe 25 relativ zum Grundkörper 46 erleichtert wird.

[01 1 1 ] Die Figuren 10A, 10B und 10 C veranschaulichen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Meißelhaltersystems 2. Nachstehend werden dabei insbesondere die bestehen den Unterschiede zu den vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispielen hervorgehoben. Im Übrigen wird auf die Ausführungen zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen, insbesondere gemäß den Figuren 3A bis 5B und 8 sowie 9A bis 9H, Bezug genommen.

[01 12] Die Besonderheit des in den Fig. 10A, 10B und 10C gezeigten Ausführungsbeispiels liegt darin, dass abweichend von den vorhergehenden Ausführungsbeispielen kein Spannkeil am Fräsmeißel 9 und damit auch kein Spannkeilaufnahmeraum mit entsprechender Hinterschneidung im Meißelhalter vorgesehen ist. Im im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildeten Schaftteil 18 ist dagegen eine Bohrung, insbesondere in Form einer Durchgangsbohrung, vorhanden, die funktional der Führungsausnehmung 38 entspricht. Zum Festsetzen des Fräsmeißels 9 im Meißelhalter 8 wird der Fräsmeißel 9 entlang der Einschubachse R und/oder die Längsachse E in den Meißelhalter 8 eingeschoben, bis er in seine Einschubendposition gelangt. Der Fräsmeißel 9 wird nun in eine Position gedreht, in der die Führungsausnehmung 38 in Deckungslage zur im Meißelhalter 8 befindlichen Spannmittelöffnung 14 gelangt. Anschließend wird das konusförmige Spannmittel 10 von außerhalb des Meißelhalters 8 in die Spannmittelöffnung 14 eingeführt. Dies kann soweit geschehen, dass das Spannmittel 10 entlang der Einschraubachse B den Meißelschaft vollständig durchläuft und in eine im Inneren des Meißelhalters 8 der Spannmittelöffnung 14 gegenüberliegendes Innengewinde, welches beispielsweise Teil einer Sacklochbohrung oder auch einer zur Außenseite hin geöffneten Bohrung, sein kann. Ergänzend oder alternativ kann auch die Spannmittelöffnung 14 ein Innengewinde für einen Gewindeeingriff durch das Spannmittel 10 aufweisen. Wesentlich ist nun, dass die Führungsausnehmung 38 als konusförmige Durchgangsbohrung ausgebildet ist, deren Längsachse bzw. Konusachse schräg und insbesondere radial zur Einschubachse R und/oder Längsachse E verläuft. Beim Einschrauben des Spannmittels 10 bewirkt das auf der Innenseite der Führungsausnehmung 38 gleitende Spannmittel über diese Konusausnehmung eine Zugkraft auf den Fräsmeißel 9, über die der Anlagekonus 26 gegen die Konusanlagefläche des Konuslageraums 37 gezogen wird.

[01 1 3] Es ist möglich, dieses Ausführungsbeispiel mit Schaftschenkeln 28 in der vorstehend bereits beschriebenen Weise auszustatten. Es kann allerdings auch auf einen durchgehenden Schaft zurückgegriffen und damit auf insbesondere auch das vorsehen eines Spannschlitzes 29 verzichtet werden.

[01 14] Fig. 1 1 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Fräsmeißels 9. Deutlich ist auch bei dieser Ausführungsform der von der Meißelkappe 25 und dem Grundkörper 46 umschlossene Hohl- raum 66 erkennbar. Dieser nimmt einen verhältnismäßig großen Volumenanteil des Fräsmeißels 9 ein und ist dazu vorgesehen, im Fräseinsatz der Fräsmeißels 9 auch als Hohlvolumen vorhanden zu sein. Insbesondere geht der Hohlraum 66 von seinem Gesamtvolumen, wie auch bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen, deutlich über bei der Verbindung von zwei Metallteilen verwendeten Lotreservoirs hinaus. Der Hohlraum 66 ist tatsächlich hohl und durch kein Festmaterial gefüllt. Der Hohlraum 66 weist die Erstreckung H1 in Richtung der Längsachse E des Fräsmeißels 9 und eine Erstreckung ER in Radialrichtung zur Längsachse E des Fräsmeißels 9 auf. Die radiale Erstreckung ER wird von der am Grund des Hohlraums 66 vom axialen unteren Ende des Grundkörpers gebildeten maximalen radialen Erstreckung ER zur Meißelspitze hin kleiner, da die von der Meißelkappe gebildete, kegelstumpfförmige radiale Außenwand des Hohlraums im Winkel W1 , der unabhängig vom konkreten Ausführungsbeispiel bevorzugt kleiner 35°, insbesondere kleiner 30° ist, gegenüber der Längsachse E der Fräsmeißels geneigt ist. Es ist unabhängig von konkreten Ausführungsbeispiel grundsätzlich bevorzugt, wenn die maximale radiale Erstreckung ER des Hohlraums 66 größer als die Erstreckung EL des Hohlraums 66 in Richtung der Längsachse E ist. In Richtung zur Meißelspitze hin bzw. nach oben ist der Hohlraum 66 durch eine von der Meißelkappe 25 gebildete Kopfdecke 71 begrenzt. Von der Meißelspitze weg in Richtung der Längsachse E bzw. nach unten erfolgt die Begrenzung des Hohlraums durch einen vom Meißelgrundkörper 46 gebildeten Bodenbereich 72. die Kopfdecke 71 und der Bodenbereich 72 können beider kreisscheibenförmig ausgebildet sein und parallel zueinander verlaufen. Der Winkel W4 zwischen der konusförmigen Innenmantelfläche des Hohlraums 66 und der im Wesentlichen planen Kopfdecke ist bevorzugt größer 90°, besonders bevorzugt größer 100° und/oder kleiner 150°, bevorzugt kleiner 140°.

[01 1 5] Die Meißelkappe 25 weist eine Erstreckung EK in Richtung der Längsachse E des Fräsmeißels 9 auf. Der Hohlraum 66 ist nun derart raumgreifend ausgebildet, dass er sich mit seiner axialen Erstreckung EL über wenigstens 50% der axialen Erstreckung EK zur Meißelkappe erstreckt.

[01 16] Das vorliegende Ausführungsbeispiel zeigt ferner eine bevorzugte Ausbildung der Anlagebereiches zwischen der Meißelkappe 25 und dem Meißelgrundkörper 46. Im Gegensatz zu der in Radialrichtung planen Ausbildung des Anlagebereiches, wie beispielsweise in den vorhergehenden Figuren 9C bis 9E gezeigt, sind die Kontaktflächen 67 und 70 zwischen diesen beiden Elementen bevorzugt zueinander komplementär konusförmig ausgebildet. Dazu weist die Meißelkappe in ihrem der Meißelspitze abgewandten Endbereich eine im Winkel W2 in Richtung zur Meißelspitze hin an- gestellte radial außenliegende und die Längsachse vollständig gleichförmig umlaufende Anlagefläche 67 in Form eines Konus auf, der sich von der Meißelspitze weg in Richtung der Längsachse E verjüngt. Dazu komplementär weist der Grundkörper in seinem in Radialrichtung zur Längsachse E außen liegenden Bereich eine Aufnahmefläche 70 auf, die sich konus- bzw. trichterförmig zur Längsachse E hin von der Meißelspitze weg nach hinten verjüngt. Auf diese Weise wird zwischen der Meißelkappe und dem Meißelgrundkörper eine in Radialrichtung zur Längsachse E wirkende, im direkten Anlagebereich zueinander komplementäre Formschlusssicherung erhalten, die nicht nur die Montage erleichtert, sondern gleichzeitig eine besonders effiziente Kraftableitung von in die Meißelspitze im Fräsbetrieb eingeleiteten Kräften, wie vorliegend mit dem Pfeilen P1 , P2 und P3 gezeigt, ermöglicht.

[01 1 7] Der Kontakt- bzw. Anlagebereich zwischen der Meißelkappe 25 und dem Meißelgrundkörper 46 umfasst eine axiale Erstreckung EB in Richtung der Längsachse E des Fräsmeißels 9. Zur Mei- ßelspitze hin wird dieser Bereich EB von dem Hohlraum überragt bzw. dieser steht zur Meißelspitze hin über die Bereich EB vor. Die radiale Erstreckung EC des Kontakt- und Anlagebereiches kann, wie in Fig. 1 1 gezeigt, derart ausgebildet sein, dass der Anlagebereich in Radialrichtung gegenüber dem Anlagekonus 26 außerhalb liegt.

[01 18] Wesentlich bei der in Fig. 11 gezeigten Ausführungsform ist ferner die optionale Ausgestaltung der Meißelkappe 26 dahingehend, dass sie in Radialrichtung zur Längsachse E des Fräsmeißels den kompletten Meißelgrundkörper überragt oder zumindest bündig mit diesem abschließt. Damit schützt die Meißelkappe effektiv den sich in Richtung der Längsachse E von der Meißelspitze kommend an die Meißelkappe anschließenden Bereich des Fräsmeißels.

[01 19] Im Übergangsbereich zwischen der Bodenfläche 72 und der Aufnahmefläche 70 bzw. dem Kontaktbereich zwischen der Meißelkappe 25 und dem Meißelgrundkörper 46 umfasst der Meißelgrundkörper eine in Form einer Ringnut 73 ausgebildete Vertiefung gegenüber der Bodenfläche 72. Diese die Längsachse E umlaufende Ringnut 73 erleichtert die Montage der Schutzkappe 25 am Meißelgrundkörper, bevorzugt über ein Lötverfahren.

[0120] Im vorstehend beschriebenen Anlagebereich zwischen der Meißelkappe 25 und dem Meißelgrundkörper 46 erfolgt die Befestigung der Meißelkappe 25 am Meißelgrundkörper bevorzugt über eine Lötverbindung.

[0121 ] Die angegebenen Zahlenangaben zu diesem Ausführungsbeispiel gelten, sofern anwendbar, analog auch für die übrigen Ausführungsbeispiele.

[0122] Die Figuren 12 bis 14 veranschaulichen nun weitere bevorzugte Ausführungsformen, wobei nachstehend lediglich auf die bestehenden Unterschiede zu den vorhergehenden Ausführungsformen eingegangen wird und im Übrigen die Ausführungen zu den vorhergehenden Ausführungsformen in Bezug genommen werden. Gemein ist diesen drei Ausführungsbeispielen zunächst, dass der Hohlraum 66 nicht als gleichmäßiger Kegelstumpf ausgebildet ist, sondern darüber hinausgehende dreidimensionale Formvariationen aufweist. In Fig. 12 weist der Hohlraum 66 im Bereich seiner der Meißelspitze zugewandten Decke einen in Richtung zum Meißelschaft rückspringenden Deckenbereich 80 auf. D.h., die maximale axiale Erstreckung H1 liegt nicht koaxial zur Längsachse E des Fräsmeißels 9. Dieser Bereich resultiert auf der ebenfalls in der Meißelkappe zur Meißelspitze hin vorhandenen Aufnahmevertiefung 81 für die Meißelspitze, um insgesamt eine ausreichende Materialdicke des Kappenmaterials zu ermöglichen. Die Ausführungsbeispiele der Figuren 1 3 und 14 sind hierzu im Vergleich beispielsweise plan ausgebildet. Die Hohlräume 66 der Ausführungsbeispiele in den Figuren 1 3 und 14 sind gestuft ausgebildet und weisen in Richtung der Längsachse E gesehen aneinander anschließend verschiedene Bereich auf, in denen sich der Flankenwinkel des Kegelstumpfes unterscheidet, insbesondere in Richtung zur Meißelspitze stufenweise ansteigt.

[0123] Die drei Ausführungsbeispiele der Figuren 12 bis 14 verdeutlichen ferner eine dahingehende Weiterbildung der Meißelkappe 25, dass diese jeweils einen die Längsachse des Fräsmeißels 9 umlaufenden Kragenabschnitt 81 aufweisen. Dieser Aspekt ist unabhängig von der konkreten Ausbildung des Hohlraums. In Radialrichtung zur Längsachse E überlappt die Meißelkappe 25 über den Axialbereich H2 hinweg den Meißelgrundkörper und schützt somit in diesem Bereich den Meißelgrundkörper zur Außenumgebung hin. Damit wird insbesondere derjenige Teil des Meißelgrundkörpers, der im montierten Zustand über den Meißelhalter vorsteht, nahezu vollständig von der Meißel- kappe überdeckt, was Auswaschungen des Grund körpermaterials effektiv entgegenwirkt. In Radialrichtung zur Längsachse E kann der Kragenabschnitt zur Befestigung der Meißelkappe, insbesondere ergänzend genutzt werden. Es kann aber insbesondere auch in Radialrichtung zur Längsachse E zwischen dem Meißelgrundkörper und der Kragenabschnitt ein Spalt bzw. Freiraum vorgesehen sein, was beispielsweise Vorteile im Herstellungsprozess mit sich bringen kann.

[0124] Bevorzugt im Bereich des Kragenabschnitts 81 wird von der Meißelkappe ferner eine ringförmiger Schutzraum 82 gebildet, in den das Abdichtelement, beispielsweise der Dichtring 12, eingesetzt ist. Die Ausbildung dieses Schutzraums 82 über den Kragenabschnitt 81 ermöglicht es einerseits, dass das Abdichtelement direkt zwischen der Meißelkappe 25 und dem Meißelhalter 8 und gleichzeitig insbesondere unter Umgehung des Meißelgrund körpers eingespannt ist und somit eine nahezu vollständige Abschirmung des Meißelgrundkörpers zur Außenumgebung hin ermöglicht. Andererseits umfasst der Schutzraum 82 eine diesen in Radialrichtung zur Längsachse nach außen hin begrenzende umlaufende Wand, die von der Meißelkappe gebildet wird. Damit wird erreicht, dass die vergleichsweise abrasionsresistente Meißelkappe auch gleichzeitig das Abdichtelement im Schutzraum in Axialrichtung der Längsachse wenigstens teilweise überdeckt und damit schützt. Im konkreten Fall wird der Schutzraum somit von der Meißelkappe, dem Meißelgrundkörper und dem Meißelhalter gebildet.

[0125] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 14 stellt eine Fortbildung insbesondere des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1 1 dar, denn auch hier sind die Anlageflächen 67 und 70 konusförmig zur Längsachse E angestellt. Insbesondere diesbezüglich, speziell in Bezug auf die relevanten Winkel und Winkelbereiche, wird daher auch auf die Ausführungen zur Fig. 1 1 Bezug genommen. Ein wesentlicher Unterschied besteht nun darin, dass dieser Anlagebereich 67, 70 bzw. dessen in Richtung der Längsachse E erstreckter Bereich EB in Radialrichtung nach außen hin vollständig von der Meißelkappe 25, konkret dem Krage nabschnitt 81 , überdeckt ist.