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Title:
MIXED COMPOSITION AND USE THEREOF AS A SWEETENER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/041300
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention provides a mixed composition, for the use thereof as a sweetener, and foods comprising this mixed composition.

Inventors:
HABERLAND JUERGEN (DE)
ZEHNACKER OLIVIER (DE)
HAAS THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/065526
Publication Date:
March 28, 2013
Filing Date:
August 08, 2012
Export Citation:
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Assignee:
EVONIK DEGUSSA GMBH (DE)
HABERLAND JUERGEN (DE)
ZEHNACKER OLIVIER (DE)
HAAS THOMAS (DE)
International Classes:
A23L27/30
Domestic Patent References:
WO2011045130A12011-04-21
Foreign References:
GB2105338A1983-03-23
DE102006017611A12007-10-25
US5206355A1993-04-27
DE1049800B1959-01-29
DE2217628B11973-10-31
EP0028900A11981-05-20
EP0049472A21982-04-14
EP0091063A21983-10-12
EP0625578A11994-11-23
EP0392556A11990-10-17
EP1257638A12002-11-20
DE3133123A11982-04-29
EP0915986A11999-05-19
EP0001099A11979-03-21
EP0483755A21992-05-06
Other References:
KRASTANOV A ET AL: "Conversion of sucrose into palatinose in a batch and continuous processes by immobilized Serratia plymuthica cells", ENZYME AND MICROBIAL TECHNOLOGY, STONEHAM, MA, US, vol. 39, no. 6, 3 October 2006 (2006-10-03), pages 1306 - 1312, XP027948909, ISSN: 0141-0229, [retrieved on 20061003]
SANZ ET AL: "Gas chromatographic-mass spectrometric method for the qualitative and quantitative determination of disaccharides and trisaccharides in honey", JOURNAL OF CHROMATOGRAPHY, ELSEVIER SCIENCE PUBLISHERS B.V, NL, vol. 1059, no. 1-2, 3 December 2004 (2004-12-03), pages 143 - 148, XP005003919, ISSN: 0021-9673, DOI: 10.1016/J.CHROMA.2004.09.095
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Claims:
Ansprüche

Mischungszusammensetzung enthaltend

85 Gew.-% bis 99,95 Gew.-% Isomaltulose und mindestens eine Komponente ausgewählt aus 0,05 Gew.-% bis 7,5 Gew.-% 1 -Kestotriose und

0,05 Gew.-% bis 7,5 Gew.-% 1 -Kestotetraose,

jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Isomaltulose, 1 -Kestotriose und

1 -Kestotetraose.

Mischungszusammensetzung gemäß Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Mischungszusammensetzung 1 -Kestotriose und 1 -Kestotetraose enthält.

Mischungszusammensetzung gemäß Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Gewichtsverhältnis von 1 -Kestotriose zu 1 -Kestotetraose in einem Bereich von 1 :1 bis 10:1 liegt.

Mischungszusammensetzung gemäß Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Mischungszusammensetzung 1 -Kestotriose oder 1 -Kestotetraose enthält.

Mischungszusammensetzung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4 zusätzlich enthaltend mindestens eine Komponente ausgewählt aus

0,02 Gew.-% bis 5 Gew.-% Trehalulose,

0,02 Gew.-% bis 5 Gew.-% Glucose und

0,02 Gew.-% bis 5 Gew.-% Fructose,

jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Isomaltulose, 1 -Kestotriose, 1 -Kestotetraose, Trehalulose, Glucose und Fructose. Mischungszusammensetzung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5 zusätzlich enthaltend Trehalulose. Mischungszusammensetzung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6 zusätzlich enthaltend Glucose.

Mischungszusammensetzung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7 zusätzlich enthaltend Fructose.

Verwendung einer Mischungszusammensetzung gemäß mindestens einem der

Ansprüche 1 bis 8 als Süßungsmittel.

Nahrungsmittel enthaltend eine Mischungszusammensetzung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8.

Description:
Mischungszusammensetzung und deren Verwendung als Süßungsmittel

Gebiet der Erfindung

Gegenstand der Erfindung ist ein Mischungszusammensetzung deren Verwendung als Süßungsmittel, sowie Nahrungsmittel enthaltend diese Mischungszusammensetzung.

Stand der Technik

Isomaltulose (a-D-Glucopyranosyl-1 ,6-Fruktose, auch Palatinose®) ist ein

Zuckeraustauschstoff, der aus Saccharose gewonnen wird. Seine Herstellung erfolgt durch Isomerisierung von Saccharose, welche in der Regel enzymatisch mit Isomaltulose Synthasen (Saccharose Glucosylmutasen, EC 5.4.99.1 1 ) durchgeführt wird.

DE1049800, DE2217628, EP 28900, EP49472 und EP 91063 beschreiben Verfahren mit immobilisierten Bakterienzellen zur enzymatischen Umwandlung der Saccharose zu

Isomaltulose. EP 0625578 setzt hierzu Bakterienstämme aus der Gruppe von Protaminobacter rubrum (CBS 574.77), Serratia plymuthica (ATCC 15928), Serratia marescens (NCIB 8285), Leuconostoc mesenteroides (NRRL-B 512 F (ATCC 1083 a)) und Erwinia rhapontici (NCPPB 1578) ein. EP 0392556 und EP1257638 beschreiben den Einsatz von Bakterienstämmen aus der Gruppe von Klebsiella terrigena JCM 1687, Klebsiella sp. No. 88 (FERM BP-2838) und Klebsiella singaporiensis LX3 and LX21.

Diese Isomerisationsverfahren werden sowohl mit lebenden oder toten Zellen, mit

immobilisierten oder freien Zellen durchgeführt: So beschreiben DE3133123 und EP0915986 zum Beispiel Immobilisierungsverfahren der Enzymkatalysatoren mit Calciumalginat oder lonentauschern, so wie die EP0001099 ein Verfahren mit freien, lebenden Zellen, die

Isomaltulose im Rahmen einer Fermentation herstellen können.

Bei der enzymatischen Umsetzung der Saccharose werden als Nebenprodukte oft Trehalulose (a-D-Glucopyranosyl-1 ,1 -Fruktose) sowie Fruktose und Glukose gebildet.

Die EP483755 beschreibt daher auch ein Verfahren zur Herstellung von Trehalulose, bei dem im Wesentlichen das oben beschriebene Verfahren auf die Produktausbeute der Trehalulose hin optimiert wurde, indem Saccharose Glucosylmutasen bestimmter Pseudomonas- bzw. Agrobacterium-Stämme eingesetzt wurden.

Isomaltulose ist ein nicht kariogenes Süßungsmittel, welches genau wie Saccharose voll verstoffwechselt wird und somit denselben kalorischen Wert aufweist. Da die

Verstoffwechselung von Isomaltulose im menschlichen Körper langsamer verläuft als von Saccharose, ist die glykämische Wirkung der Isomaltulose niedrig und die in ihr enthaltene Energie steht dem Körper über einen längeren Zeitraum zur Verfügung.

Isomaltulose wird aufgrund dieser Eigenschaften in verschiedenen Anwendungen als

Saccharose-Ersatz eingesetzt, die diese Vorteile gezielt herausstellen, so etwa in

zahnfreundlichen Süßigkeiten wie zahnfreundliche Schokolade und zahnfreundliche

Hartkaramellen, aber auch in den sogenannten Energy-Drinks oder etwa in aromatisierten Mineralwässern sowie Tee.

Die Süßkraft von reiner Isomaltulose ist etwa halb so stark wie von Saccharose, jedoch wird der Geschmack beziehungsweise die Süße der Isomaltulose teilweise als unnatürlich

wahrgenommen, da das Süßeprofil von Isomaltulose nicht völlig identisch zu dem der

Saccharose ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, eine Mischungszusammensetzung bereitzustellen, welche dem Süßeprofil von Saccharose möglichst nahe kommt.

Beschreibung der Erfindung

Überraschenderweise wurde gefunden, dass die im Folgenden beschriebenen

Mischungszusammensetzungen enthaltend Isomaltulose und mindestens einen der Zucker ausgewählt aus 1 -Kestotriose und 1 -Kestotetraose die der Erfindung gestellte Aufgabe zu lösen vermag.

Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist es, dass die Mischungszusammensetzung sich hervorragend für den Einsatz in Hartkaramellen, Back- und Süßwaren, verschiedenen

Getränken wie Tee und Instantgetränken eignet.

Noch ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist es, dass auf Grund der niedrigen oder langsamen Glukosefreisetzung aus dem erfindungsgemäßen Süßungsmittel ein entsprechend niedriger glykämischer sowie insulinämischer Index resultiert.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit eine Mischungszusammensetzung enthaltend 85 Gew.-% bis 99,95 Gew.-% Isomaltulose und mindestens eine der Komponenten ausgewählt aus 0,05 Gew.-% bis 7,5 Gew.-%, bevorzugt von 0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-% und besonders bevorzugt von 1 Gew.-% bis 4 Gew.-% ,1 -Kestotriose und

0,05 Gew.-% bis 7,5 Gew.-%, bevorzugt von 0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-% und besonders bevorzugt von 1 Gew.-% bis 4 Gew.-%, 1 -Kestotetraose

jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Isomaltulose, 1 -Kestotriose und 1 -Kestotetraose.

Erfindungsgemäß bevorzugte Mischungszusammensetzungen enthalten sowohl 1 -Kestotriose als auch 1 -Kestotetraose. Erfindungsgemäß bevorzugte Mischungszusammensetzungen sind dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis von 1 -Kestotriose zu 1 -Kestotetraose in einem Bereich von 1 :1 bis 10:1 , bevorzugt von 2:1 bis 7:1 und besonders bevorzugt von 3:1 bis 5:1 , liegt.

Da herkömmlich hergestellt Isomaltulose oft kleinere Mengen Nebenprodukte enthält, die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung nicht störend sind, aber die Verfügbarkeit der in der erfindungsgemäßen Mischungszusammensetzung enthaltenen Isomaltulose drastisch erhöhen, ist es insbesondere bevorzugt, dass die Mischungszusammensetzung zusätzliche Komponenten enthalten kann.

Es ist bevorzugt, dass die Mischungszusammensetzung zusätzlich Trehalulose enthält.

Es ist bevorzugt, dass die Mischungszusammensetzung zusätzlich Glucose enthält.

Es ist bevorzugt, dass die Mischungszusammensetzung zusätzlich Fructose enthält.

Es ist insbesondere bevorzugt, dass die Mischungszusammensetzung zusätzlich mindestens eine Komponente ausgewählt aus

0,02 Gew.-% bis 10 Gew.-% Trehalulose, bevorzugt von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-%

0,02 Gew.-% bis 5 Gew.-% Glucose, bevorzugt von 0,5 Gew.-% bis 2,5 Gew.-%, und

0,02 Gew.-% bis 5 Gew.-% Fructose, bevorzugt von 0,5 Gew.-% bis 2,5 Gew.-%

jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Isomaltulose, 1 -Kestotriose, 1 -Kestotetraose, Trehalulose, Glucose und Fructose, enthält. Die erfindungsgemäße Mischungszusammensetzung kann auch Wasser enthalten, so dass die die anderen Komponenten mindestens teilweise, bevorzugt vollständig, im Wasser gelöst vorliegen. Zur Identifizierung der verschiedenen Zucker in der erfindungsgemäßen

Mischungszusammensetzung hat es sich bewährt, diese mit Hilfe einer Gelfiltration

entsprechend ihrer Größe zu trennen und dann die erhaltenen Fraktionen mittels 1 H- und 13 C- NMR in Verbindung mit NOESY (nuclear overhauser enhancement spectroscopy), HMBC (heteronuclear multiple bond coherence) und HSQC (heteronuclear Single quantum coherence) und/oder MALDI-TOF(Matrix-unterstützte Laser-Desorption/Ionisation in Verbindung mit Flugzeitanalyse) zu analysieren.

Als Matrix für die Gelfiltration hat sich insbesondere Biogel-P2 (biorad, Polyacrylamide beads, <45 μm wet bead size, 100-1800 MW fractionation ränge) als geeignet erwiesen, die beispielsweise als ein 120 cm x 2 cm Säulenbett gepackt (entspricht 140 g Biogel-P2) mit 1 ml wässriger Mischungszusammensetzung enthaltend 500 mg Feststoff beschickt und mit Wasser bei 0,2 ml/min eluiert wird, wobei der Eluent als 2 ml Fraktionen gesammelt wird.

Es ist offenbar, dass die erfindungsgemäßen Mischungszusammensetzungen besonders gut geeignet sind für die Verwendung als Süßungsmittel.

Neben der Mischungszusammensetzung selbst wird auch deren Verwendung als

Süßungsmittel beansprucht.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Nahrungsmittel enthaltend eine erfindungsgemäße Mischungszusammensetzung.

Bevorzugte Nahrungsmittel, welche die erfindungsgemäße Mischungszusammensetzung enthalten, sind ausgewählt aus: Hartkaramellen, Komprimate, Weichkaramellen, Pudding, Milchprodukte, insbesondere Joghurts und Quarkspeisen, Backwaren, Süßwaren wie beispielsweise Schokolade, Getränke, insbesondere Tee und Instant-Getränke.

In den nachfolgend aufgeführten Beispielen wird die vorliegende Erfindung beispielhaft beschrieben, ohne dass die Erfindung, deren Anwendungsbreite sich aus der gesamten Beschreibung und den Ansprüchen ergibt, auf die in den Beispielen genannten

Ausführungsformen beschränkt sein soll. Beispiele:

Paneltest zum Süßungsprofil

Es wurden Mischungen bestehend aus den folgenden Verbindungen zusammengemischt, wobei die Angaben Gewichtsteilen entsprechen.

Zusammensetzung der verschiedenen Süßungsmittel

(V = nicht erfindungsgemäßes Vergleichsbeispiel,

E = erfindungsgemäße Mischungen)

Isomaltulose wurde bezogen von Carl Roth.

1 -Kestotriose und 1 -Kestotetraose wurden bezogen von Megazyme International Ireland. Die Mischungen wurden in einem Mörser bis zur Homogenität zerrieben.

Neun Probanden sollen im direkten Vergleich die Mischungszusammensetzungen bezüglich ihres Geschmacks bewerten. Im Vordergrund steht dabei insbesondere, inwiefern die Süße als natürlich empfunden wurde oder als künstlich.

Hierzu wird ein Beutel Kamillentee (1 ,5 g Füllgewicht,„Feinste Kamille", Fa. Teekanne GmbH & Co. KG) mit 100 ml_ kochendem Wasser (100°C, 1 1 ° dH ± 1 ° dH) Übergossen und für 6 min. ziehen gelassen. Nach Entfernung des Teebeutels werden jeweils 10 g der in Tabelle 1 genannten Mischungen zugesetzt, für 1 min. gerührt und anschließend verkostet. Um die Natürlichkeit des Geschmacks (N) des erfindungsgemäßen Süßungsmittels zu bestimmen, wurde eine sensorische Analyse in Form einer paarweisen Unterschiedsprüfung durchgeführt. Bei dieser Prüfung werden die in Tabelle 1 dargestellten Süßungsmittel als 10%- ige Lösung im unmittelbaren Vergleich verkostet. Von den Probanden wird die Natürlichkeit des Geschmacks der Süße bewertet. Vergeben werden Punkte (P) von 5 = Natürlich bis 1 = Künstlich. Vergeben werden nur ganze Punkte. Um signifikante Ergebnisse zu erhalten, wird der Test zweimal durchgeführt. Rückkosten ist erlaubt.

Für die Bewertung wird die Natürlichkeit des Geschmacks der jeweiligen Probe berechnet und auf eine Dezimalstelle gerundet:

N =—— mit N = Natürlichkeit des Geschmacks, P = vergebene Punkte pro Proband,

n

n = Anzahl der Probanden

Bewertung:

Es zeigt sich, dass der Zusatz von 1 -Kestotriose und 1 -Kestotetraose der

Mischungszusammensetzung zu einem Süßeprofil verhilft, welches dem von Saccharose deutlich näher kommt, als das Süßungsprofil von reiner Isomaltulose.