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Title:
MOLDED PART AND METHOD FOR PRODUCING A MOLDED PART
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/281065
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a molded part (10) comprising a decorative layer (11) with a front face (12) designed as a visible face, a rear face (13) lying opposite the front face (12), and a microperforation (16) made of a plurality of continuous holes (15), wherein each of the holes (15) extends in a linear manner between the rear face (13) and the front face (12) of the decorative layer (11) along the respective longitudinal axis (A) of the hole, and comprising a display unit (20) with a display (21) arranged on the rear face (13) of the decorative layer (11) and an optical unit, by means of which a displayed image presented by the display (21) can be viewed on the visible face of the molded part (10) through the microperforation (16) of the decorative layer (11). The display (21) is a microLED display, the pixels of which are formed by microLEDs (22), and the optical unit is a micro-optical unit (24) which has microstructures (25), each microstructure (25) extending from the rear face (13) of the decorative layer into a paired hole (15) of the microperforation (16) in the decorative layer (11). Each microstructure (25) is paired with a microLED (22) and is arranged and designed such that the microstructure guides light coming from the paired microLED (22) through the paired hole (15) and onto the front face (12) of the decorative layer. The invention additionally relates to a method for producing a molded part (10).

Inventors:
WEIH PHILIPP (DE)
KARL ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/069089
Publication Date:
January 12, 2023
Filing Date:
July 08, 2022
Export Citation:
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Assignee:
NOVEM CAR INTERIOR DESIGN GMBH (DE)
International Classes:
B29C65/76; B29C45/14
Foreign References:
EP2060443A22009-05-20
DE202017104082U12018-07-11
Attorney, Agent or Firm:
SCHLÖGL, Markus (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Formteil (10) umfassend eine Dekorschicht (11) mit einer als Sichtseite ausgebildeten Vorder- Seite (12), einer der Vorderseite (12) gegenüberliegenden Rückseite

(13) und einer von einer Vielzahl an durchgehenden Löchern (15) gebildeten Mikroperforation (16), wobei sich die Löcher (15) jeweils entlang ihrer jeweiligen Längsachse (A) geradlinig zwischen Rück seite (13) und Vorderseite (12) der Dekorschicht (11) erstrecken, und eine Anzeigeeinheit (20) umfassend ein an der Rückseite (13) der Dekorschicht (11) angeordnetes Display (21) und eine Optik, mittels der eine vom Display (21) dargestellte Anzeige durch die Mikroperfo ration (16) der Dekorschicht (11) hindurch an der Sichtseite des Formteils (10) sichtbar ist, wobei das Display (21) ein MikroLED-Display ist, dessen Bildpunkte von MikroLEDs (22) gebildet werden, wobei die Optik eine Mikrooptik (24) ist, die Mikrostrukturen (25) aufweist, wobei sich jede Mikrostruktur (25) ausgehend von der Rückseite

(13) der Dekorschicht in ein ihr zugeordnetes Loch (15) der Mikro perforation (16) in der Dekorschicht (11) hinein erstreckt, und wobei jede Mikrostruktur (25) einer MikroLED (22) zugeordnet und derart angeordnet und ausgebildet ist, dass sie das von der ihr zu- geordneten MikroLED (22) ausgehende Licht durch das ihr zugeord nete Loch (15) an die Vorderseite (12) der Dekorschicht leitet.

2. Formteil (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich jede Mikrostruktur (25) entlang der Längsachse (A) des ihr zu geordneten Loches (15) ausgehend von der Rückseite (13) der De korschicht (11) über die gesamte Länge des Loches (15) in dieses hinein erstreckt. 3. Formteil (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Mikrostruktur (25) das ihr zugeordnete Loch (15) in einer senk- recht zur Längsachse (A) des ihr zugeordneten Loches (15) verlau fenden Querrichtung vollständig ausfüllt.

4. Formteil (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Mikrostrukturen (25) eine Mikrolinse (26) umfasst, die an einem der Mikro-LED (22) zugewandten Endabschnitt der Mikrostruk turen (25) ausgebildet oder angeordnet ist, und über die die jewei lige Mikrostruktur (25) an der ihr zugeordneten MikroLED (22) ange ordnet oder auf diese aufgesetzt oder aufgebracht ist.

5. Formteil (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrooptik (24) aus einem Kunststoff gebildet ist oder einen Kunststoff umfasst.

6. Formteil (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinheit (20) eine Leiterplatte (23) umfasst, auf der die MikroLEDs (22) angeordnet und/oder befestigt und/oder elektrisch kontaktiert sind.

7. Formteil (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Formteil (10) einen an der Rückseite (13) der Dekorschicht (11) angeordneten Träger (17) umfasst, wobei der Träger (17) in einem

Bereich der Löcher (15) eine Ausnehmung (27) aufweist, in der das Display (21) angeordnet ist.

8. Verfahren zur Herstellung eines Formteils (10), insbesondere eines

Formteils (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: a) Bereitstellen eines Dekormaterials zur Bildung der Dekorschicht

(11), b) Einbringen einer Vielzahl an durchgehenden Löchern (15) in das Dekormaterial zur Ausbildung einer Mikroperforation (16), c) Bereitstellen und/oder Herstellen einer Anzeigeeinheit (20) um fassend ein Display (21), wobei das Display (21) ein MikroLED- Display ist, dessen Bildpunkte von Mikro-LEDs (22) gebildet wer den, und umfassend eine Optik, wobei die Optik eine Mikrooptik (24) ist, die Mikrostrukturen (25) aufweist, d) Zusammenbau von Anzeigeeinheit (20) und Dekormaterial, in dem die Mikrostrukturen (25) von einer als Rückseite (13) der Dekorschicht (11) vorgesehenen Rückseite des Dekormaterials aus in die Löcher (15) der Mikroperforation (16) eingesteckt o- der eingeführt werden und das Display (21) an der Rückseite des Dekormaterials angeordnet wird. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostrukturen (25) derart entlang der jeweiligen Längsachse (A) der Löcher (15) in diese eingesteckt oder eingeführt werden, dass sich jede Mikrostruktur (25) entlang der Längsachse (A) des ihr zugeordneten Loches (15) ausgehend von der Rückseite des Dekor materials über die gesamte Länge des Loches (15) in dieses hinein erstreckt und/oder dass jede Mikrostruktur (25) das ihr zugeordnete Loch (15) in einer senkrecht zur Längsachse (A) des ihr zugeordne ten Loches (15) verlaufenden Querrichtung vollständig ausfüllt.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Herstellen der Anzeigeeinheit (20) folgende Schritte umfasst: bl) Bereitstellen eines MikroLED-Displays (21), b2) Bereitstellen oder Herstellen der Mikrostrukturen (25), wobei die Anzahl der Mikrostrukturen (25) der Anzahl der Löcher (15) in dem Dekormaterial entspricht und/oder wobei die Mikrostruktu ren (25) derart dimensioniert und/oder voneinander beabstandet sind, dass diese in das ihr jeweils zugeordnete Loch (15) der Mikroperforation (16) im Dekormaterial eingesteckt oder einge führt werden können, b3) Aufsetzen oder Anbringen oder Anordnen der Mikrostrukturen (25) auf je einer der MikroLEDs (22) des Displays (21).

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein der Mikro-LED (22) zugewandter Endabschnitt der Mikrostruktu ren (25) als eine Mikrolinse (26) ausgebildet wird oder an einem der Mikro-LED (22) zugewandten Endabschnitt der Mikrostrukturen (25) eine Mikrolinse (26) angeordnet wird, wobei das Aufsetzen oder Anbringen oder Anordnen der Mikrostruk turen (25) auf je einer der MikroLEDs (22) über die Mikrolinse (26) erfolgt.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Herstellen der Anzeigeeinheit (20) folgende Schritte umfasst: bl') Bereitstellen eines MikroLED-Displays (21), b2') Ausbilden der Mikrostrukturen (25) auf je einer der Mikro LEDs (22) des Displays (21), wobei die Anzahl der Mikrostruktu ren (25) der Anzahl der Löcher (15) in dem Dekormaterial ent spricht und/oder wobei die Mikrostrukturen (25) derart dimensi oniert und/oder voneinander beabstandet sind, dass diese in das ihr jeweils zugeordnete Loches (15) der Mikroperforation (16) im Dekormaterial eingesteckt oder eingeführt werden können.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein der Mikro-LED (22) zugewandter Endabschnitt der Mikrostruktu ren (25) als eine Mikrolinse (26) ausgebildet wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrooptik (24) aus einem Kunststoff oder einem Kunststoff um fassenden Material erzeugt werden

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass an der Rückseite (13) der Dekorschicht (11) ein Träger (16) angebracht oder ausgebildet wird, wobei das Anbringen oder Ausbil- den des Trägers (16) derart erfolgt, dass dieser in einem Bereich der Löcher (15) eine Ausnehmung (27) aufweist, und dass das MikroLED-Display (21) innerhalb der Ausnehmung (27) des Trägers (16) angeordnet wird.

Description:
Bezeichnung: Formteil und Verfahren zur Herstellung eines Formteils

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Formteil, insbesondere ein als Formteil ausge bildetes Dekorteil und/oder Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnen- raum, sowie ein Verfahren zur Fierstellung eines Formteils, insbesondere dieses Formteils.

Derartige Formteile umfassen eine Dekorschicht mit einer als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite und einer der Vorderseite gegenüberliegenden Rückseite. Im Fahrzeuginnenraum werden zahlreiche Dekor- und Verklei dungsteile eingebaut, beispielsweise Türverkleidungen, Konsolen- und In strumentenverblendungen. Zu den Dekor- und Verkleidungsteilen zählen auch Bedientasten bzw. die Abdeckungen von Bedientasten. Dabei ist es wünschenswert, möglichst nahtlose, gleichmäßige Design oberflächen zu erzielen, d.h. Betätigungs- und/oder Informations- und/o der Beleuchtungsfunktionen bzw. zum Erreichen dieser Funktionen erfor derliche Funktionskomponenten, wie beispielsweise Schalter, Knöpfe oder Displays, sollen nur im Nutzungsfall, also im aktiven Zustand, sichtbar sein. Um dies zu erreichen, ist es bekannt, solche Funktionen bzw. Funk tionskomponenten derart in die Formteile zu integrieren, dass sie bei Nichtnutzung, also im inaktiven Zustand, nicht sichtbar sind. Dadurch er scheint die Sichtseite des Dekorteils bei Nichtbenutzung für den Betrach ter als nahtlose, ununterbrochene und gleichmäßige Designoberfläche.

Beispielsweise sind Formteile bekannt, deren Dekorschicht eine von einer Vielzahl an durchgehenden Löchern gebildete Mikroperforation aufweist. An der Rückseite der Dekorschicht ist ein Display im Bereich der Mikro perforation derart angeordnet, dass von dem Display ausgehendes sicht bares Licht von der Rückseite der Dekorschicht durch die Löcher an die Vorderseite der Dekorschicht geleitet und eine von dem Display darge stellte Anzeige somit an der Sichtseite der Dekorschicht des Formteils sichtbar ist.

Dabei besteht der Bedarf, die Anzeigen auf der Vorderseite der Dekor schicht in ausreichender Leuchtdichte, Kantenschärfe und in dem ge wünschten Farbton darzustellen. Dies kann beispielsweise durch Streuung des von dem Display ausgehenden Lichts innerhalb der Löcher an der Grenzfläche zu dem Dekormaterial der Dekorschicht beeinträchtigt wer den. Um diesen Effekt zu verhindern oder zumindest zu minimieren, ist es beispielsweise bekannt, die Löcher mit einem flüssigen, transparenten o- der transluzenten Material zu füllen, um das von dem Display ausgehende Licht gezielt durch die Löcher an die Vorderseite der Dekorschicht zu lei ten (sogenannte ,,Filler"-Verfahren).

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Form teil anzugeben, welches den vorstehend genannten Anforderungen ent spricht und insbesondere eine effiziente Lichtleitung durch die Löcher der Dekorschicht ermöglicht. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein neues Verfahren zur Herstellung eines Formteiles anzugeben.

Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Formteils gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 8. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.

Das erfindungsgemäße Formteil umfasst eine Dekorschicht mit einer als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite, einer der Vorderseite gegenüberlie genden Rückseite und einer von einer Vielzahl an durchgehenden Löchern gebildeten Mikroperforation, wobei sich die Löcher jeweils entlang ihrer jeweiligen Längsachse geradlinig zwischen Rückseite und Vorderseite der Dekorschicht erstrecken.

Das erfindungsgemäße Formteil umfasst ferner eine Anzeigeeinheit um fassend ein an der Rückseite der Dekorschicht angeordnetes Display und eine Optik, mittels der eine vom Display dargestellte Anzeige durch die Mikroperforation der Dekorschicht hindurch an der Sichtseite des Form teils sichtbar ist. Bei der Anzeige kann es sich beispielsweise um verän derliche Bilder oder auch um ein gleichbleibendes Symbol handeln.

Gemäß der Erfindung ist das Display ein MikroLED-Display, dessen Bild punkte (oder: Pixel) von MikroLEDs gebildet werden und die Optik ist eine Mikrooptik, die Mikrostrukturen aufweist oder umfasst oder durch eine o- der mehrere optische Mikrostrukturen gebildet ist. Dabei erstreckt sich jede Mikrostruktur ausgehend von der Rückseite der Dekorschicht zumin dest teilweise in ein ihr zugeordnetes Loch der Mikroperforation in der Dekorschicht hinein. Ferner ist jede Mikrostruktur einer MikroLED zuge ordnet und derart angeordnet und ausgebildet, dass sie das von der ihr zugeordneten MikroLED ausgehende Licht durch das ihr zugeordnete Loch an die Vorderseite der Dekorschicht leitet. Mit anderen Worten: Die Mik rooptik, genauer die Mikrostrukturen sind als Lichtleiter ausgebildet, die das von der jeweiligen MikroLED emittierte Licht an die Sichtseite der De korschicht leiten.

Unter Mikroperforation wird das Vorhandensein einer Vielzahl von durch gehenden Löchern (oder: Durchbrüchen) in der Dekorschicht verstanden. Im Bereich der Löcher ist das Material der Dekorschicht somit entfernt.

Die Längsachse jedes Loches, durch welches sichtbares Licht zur Vorder seite der Dekorschicht geleitet wird, kann parallel und/oder deckungs gleich oder schräg zu einer Flächennormalen der Vorderseite der Dekor schicht am Austrittspunkt des jeweiligen Loches orientiert sein. Ferner können die Löcher insbesondere parallel zueinander verlaufen. Der Quer- schnitt der Löcher senkrecht zu ihrer jeweiligen Längsachse kann rund o- der elliptisch oder eckig sein. Die Querschnittsabmessungen dieser Löcher liegen beispielsweise im Bereich von 50 bis 150 pm, beispielsweise bei 90 pm. Alle Löcher können gleichmäßig über den Bereich der Mikroperfora tion verteilt sein. In diesem Fall ist die Löcherdichte konstant. Auch kön nen alle Löcher die gleiche Querschnittsform und die gleichen Abmessun gen aufweisen. Als Querschnittsform kommt beispielsweise ein Kreis in Betracht. Somit könnten beispielsweise kreisförmige Löcher gleichmäßig im Bereich der Mikroperforation der Dekorschicht verteilt sein. Die Loch durchmesser sind vorzugsweise so gewählt, dass die Löcher an der Sicht seite für einen Betrachter bei normaler Betrachtung ohne Hilfsmittel ohne Hinterleuchtung nicht sichtbar sind, das heißt der Betrachter sieht ledig lich das einheitliche, durchgängige, nahtlose Design. Erst bei Hinterleuch tung der Löcher wird eine Unterbrechung im Design durch eine Anzeige des Displays sichtbar. Bei einem typischen Lochdurchmesser im Bereich von 50 bis 150 pm liegt der Lochabstand typischerweise im Bereich von 60 bis 160 pm. Somit weist eine derartige Mikroperforation eine Auflö sung im Bereich von 423 bis 159 dpi auf. Bei einem Lochabstand von 100 pm liegt die Auflösung bei 254 dpi. Möglich sind auch kleinere Lochdurch messer im Bereich von unter 50 pm, beispielsweise im Bereich von 10 bis 50 pm. In diesem Fall kann der Lochabstand beispielsweise zwischen 12 und 60 pm und die Auflösung im Bereich von 2117 bis 423 dpi liegen.

Durch die Mikroperforation werden die Wiedergabe von Helligkeit und/o der Farbort bzw. Farbdarstellung durch das Display im Vergleich zu De korschichten ohne Mikroperforationen stark erhöht oder zumindest ver bessert. Durch die Mikroperforation wird außerdem die Kantenschärfe der dargestellten Anzeige erhöht. Ferner wird aufgrund der Mikroperforation die Dekoroberfläche visuell nicht beeinträchtigt, bei ausgeschaltetem Dis play ist lediglich das durchgehende Dekor für den Betrachter sichtbar. Unter der Formulierung „ein der Mikrostruktur zugeordnetes Loch" ist zu verstehen, dass in jedes Loch der Mikroperforation genau eine Mikro struktur eingesteckt oder eingeführt bzw. innerhalb jeden Loches genau eine Mikrostruktur angeordnet ist. Die Formulierung „eine der MikroLED zugeordnete Mikrostruktur" ist dahingehend zu verstehen, dass das von jeder MikroLED ausgehende Licht jeweils über eine solche, einen Lichtlei ter ausbildende Mikrostruktur durch das der Mikrostruktur zugeordnete Loch an die Vorderseite der Dekorschicht geleitet wird. Mit anderen Wor ten: Die Anzahl der Löcher entspricht der Anzahl der Mikrostrukturen und der Anzahl der MikroLEDs.

Das erfindungsgemäße Formteil bietet daher insbesondere den Vorteil, dass mittels der Mikrooptik bzw. den optischen Mikrostrukturen von dem Display ausgehendes bzw. von den MikroLEDs emittiertes Licht durch die Löcher zur Sichtseite des Formteils geleitet wird, ohne dass Streueffekte innerhalb der Löcher auftreten. Dadurch lässt sich an der Sichtseite des Formteils in einer Winkelweite eine Anzeige mit hervorragender Kanten schärfe und Leuchtdichte sichtbar machen oder darstellen. Ferner bleiben der Farbort bzw. die Farbdarstellung unverändert.

Als Winkelweite der Sichtbarkeit der Anzeige wird insbesondere der Be reich oder Winkelbereich verstanden, in welchem die Anzeige von einem Betrachter, der auf die Vorderseite der Dekorschicht blickt, sichtbar ist. Beispielsweise kann die Winkelweite etwa 90° betragen. Durch die Lei tung des Lichts durch die Löcher mittels der Mikrooptik kann diese Blick winkelabhängigkeit bei dem erfindungsgemäßen Formteil deutlich redu ziert, die Winkelweite also vergrößert werden. Die Mikrostrukturen ge währleisten somit eine extrem effiziente Lichtleitung.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, dass die Mikrostrukturen als festes Material oder feste Komponente in die Löcher eingeführt oder eingesteckt sind. Ein unerwünschtes Aufquellen und/oder eine unerwünschte Farbänderung und/oder eine sonstige uner wünschte Veränderung der Dekorschicht - wie dies beim Einfüllen von flüssigem oder niedrigviskosem Material auftreten kann - wird somit ver hindert.

Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass die Dekorschicht ein Holzfurnier ist oder umfasst. Die Dekorschicht kann aber auch Metall, beispielsweise Aluminium, und/oder Carbon und/oder Stein und/oder tex tile Materialien und/oder Gewebe und/oder Kunststoff, beispielsweise eine Kunststoff-Folie, umfassen oder daraus bestehen.

Auch kann die Dekorschicht nicht nur aus einer Dekorlage, sondern auch aus zwei oder mehreren Lagen bestehen. Beispielsweise kann die Dekor schicht neben der Dekorlage, bei der es sich um eines der vorgenannten Materialien handeln kann, eine Zusatzlage, beispielsweise ein Vlies zur Stabilisierung der Dekorschicht und/oder eine blickdichte Lage, und/oder eine oder mehrere Klebelagen aufweisen. Diese Zusatzlagen und Klebela gen werden dann ebenso wie die Dekorlage von den Löchern durchdrun gen.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich jede Mikro struktur entlang der Längsachse des ihr zugeordneten Loches ausgehend von der Rückseite der Dekorschicht über die gesamte Länge des Loches in dieses hinein. Dadurch wird gewährleistet, dass das von dem Display aus gehende sichtbare Licht bis zur Sichtseite des Formteils geleitet wird und auch in einem Bereich nahe der Vorderseite der Dekorschicht keine Streu ungseffekte innerhalb der Löcher auftreten.

Ferner ist bevorzugt, dass jede Mikrostruktur das ihr zugeordnete Loch in einer senkrecht zur Längsachse des ihr zugeordneten Loches verlaufen den Querrichtung vollständig ausfüllt, das heißt der Querschnitt der Lö cher ist vollständig ausgefüllt. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass jede Mikrostruktur das ihr zu geordnete Loch sowohl entlang der Längsachse als auch in der senkrecht zur Längsachse verlaufenden Querrichtung vollständig ausfüllt, das heißt der Querschnitt des Loches ist vollständig ausgefüllt.

Die Mikrostrukturen können somit derart ausgebildet sein, dass deren Form und/oder Abmessungen in einer Richtung entlang der Längsachse und/oder senkrecht hierzu zumindest abschnittsweise in dem Bereich der Löcher dem ihr zugeordneten Loch entsprechen. In der Regel sind die Mikrostrukturen derart dimensioniert, dass deren Länge entlang der Längsachse um ein Vielfaches größer ist als deren Querschnitt senkrecht zur Längsachse. Beispielsweise kann die Mikrostruktur einen stabförmigen Abschnitt mit einem kreisförmigen Querschnitt umfassen, wobei der stab förmige Abschnitt innerhalb des Loches angeordnet ist und dieses in Längsrichtung und/oder in Querrichtung vollständig ausfüllt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante umfasst jede der Mikro strukturen eine Mikrolinse, die an einem der Mikro-LED zugewandten End abschnitt der Mikrostrukturen ausgebildet oder angeordnet ist, und über die die jeweilige Mikrostruktur an der ihr zugeordneten MikroLED ange ordnet oder auf diese aufgesetzt oder aufgebracht ist. Dadurch wird das von der MikroLED emittierte Licht gebündelt und mittels der Mikrostruktu ren gezielt durch die Löcher geleitet. Vorzugsweise ist die Mikrolinse je weils einstückig mit der jeweiligen Mikrostruktur, also als ein Teil dieser Mikrostruktur ausgebildet. Die Mikrolinse kann beispielsweise durch einen konvex ausgebildeten Endabschnitt einer im übrigen stabförmigen Mikro struktur realisiert sein.

Die Mikrooptik, insbesondere die Mikrostrukturen, ist vorzugsweise aus einem Kunststoff, insbesondere aus einem transluzenten oder transparen ten Kunststoff, beispielsweise PMMA oder Polycarbonat, gebildet oder um fasst einen solchen Kunststoff. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Anzeigeeinheit eine Leiterplatte, auf der die MikroLEDs angeordnet und/oder befestigt und/oder elektrisch kontaktiert sind.

Ferner kann vorgesehen sein, dass das Formteil einen an der Rückseite der Dekorschicht angeordneten Träger umfasst, wobei der Träger in ei nem Bereich der Löcher eine Ausnehmung aufweist, in der das Display angeordnet ist. Der Träger kann aus einem Kunststoff, beispielsweise Po lyurethan PUR und/oder Polycarbonat PC, bestehen oder diesen umfas sen. Ferner kann vorgesehen sein, dass der Träger mittels Spritzgießen, an der Rückseite der Dekorschicht angespritzt ist. Alternativ kann der Träger an der Rückseite der Dekorschicht, insbesondere mittels der Kle- belage(n), angeklebt oder angepresst sein.

An der Vorderseite der Dekorschicht kann eine transparente oder transluzente Schutz- und/oder Optikschicht, insbesondere ein transparen ter oder transluzenter Lack, angeordnet oder aufgebracht sein. Die Schutz- und/oder Optikschicht kann offenporig oder hochglänzend ausge bildet sein. Die Schutz- und/oder Optikschicht kann beispielsweise aufge gossen und/oder aufgesprüht und/oder aufgespritzt sein. Beispielsweise umfasst die Schutz- und/oder Optikschicht Polyurethan („PUR") oder ist aus PUR gebildet.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Formteils, insbe sondere zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Formteils, umfasst die folgenden Schritte: a) Bereitstellen eines Dekormaterials zur Bildung der Dekorschicht, b) Einbringen einer Vielzahl an durchgehenden Löchern in das Dekor material zur Ausbildung einer Mikroperforation, c) Bereitstellen und/oder Herstellen einer Anzeigeeinheit umfassend ein Display, wobei das Display ein MikroLED-Display ist, dessen Bild punkte von Mikro-LEDs gebildet werden, und umfassend eine Optik, wobei die Optik eine Mikrooptik ist, die Mikrostrukturen aufweist, d) Zusammenbau von Anzeigeeinheit und Dekormaterial, indem die Mik rostrukturen von einer als Rückseite der Dekorschicht vorgesehenen Rückseite des Dekormaterials aus in die Löcher der Mikroperforation eingesteckt oder eingeführt werden und das Display an der Rück seite des Dekormaterials angeordnet wird.

Das Dekormaterial kann ein Holzfurnier sein oder umfassen. Das Dekor material kann aber auch Metall, beispielsweise Aluminium, und/oder Car bon und/oder Stein und/oder textile Materialien und/oder Gewebe und/o der Kunststoff, beispielsweise eine Kunststoff-Folie, umfassen oder dar aus bestehen.

Das Dekormaterial kann nur aus einer Lage bestehen. Bei dem bereitge stellten Dekormaterial kann es sich aber auch um ein aus zwei oder meh reren Lagen bestehendes Dekormaterial handeln. Beispielsweise kann das Dekormaterial neben einer Dekorlage, bei der es sich um eines der vorge nannten Materialien handeln kann, eine Zusatzlage, beispielsweise ein Vlies zur Stabilisierung der Dekorschicht und/oder eine blickdichte Lage, und/oder eine oder mehrere Klebelagen aufweisen.

Das Einbringen der Löcher in das Dekormaterial zur Ausbildung der Mikro perforation kann durch Lasern oder Feinschneiden (auch Feinstanzen) er folgen. Weist das Dekormaterial zwei oder mehr Lagen auf, werden die Löcher durch das gesamte Dekormaterial hindurch, also alle Lagen des Dekormaterials hindurch, eingebracht.

Bevorzugt werden die Löcher derart in die Dekorschicht eingebracht, dass die Längsachse jedes Loches parallel und/oder deckungsgleich und/oder schräg zu einer Flächennormalen der Vorderseite der Dekorschicht am Austrittspunkt des jeweiligen Loches angeordnet ist. Ferner können die Löcher insbesondere parallel zueinander verlaufen.

Vorzugweise werden die Löcher derart ausgebildet, dass der Querschnitt der Löcher senkrecht zu ihrer Längsachse rund oder elliptisch oder eckig ist.

Das Dekormaterial kann zumindest bereichsweise mikroperforiert werden, das heißt es wird eine Mikroperforation gebildet von einer Vielzahl an Lö chern in einen Bereich des Dekormaterials eingebracht. Die Querschnitts abmessungen dieser Löcher liegen beispielsweise im Bereich von 50 bis 150 pm, beispielsweise bei 90 pm. Alle Löcher können gleichmäßig über den Bereich der Mikroperforation verteilt sein. In diesem Fall ist die Lö cherdichte konstant. Auch können alle Löcher die gleiche Querschnitts form und die gleichen Abmessungen aufweisen. Als Querschnittsform kommt beispielsweise ein Kreis in Betracht. Somit könnten beispielsweise kreisförmige Löcher gleichmäßig im Bereich der Mikroperforation der De korschicht verteilt sein. Die Lochdurchmesser sind vorzugsweise so ge wählt, dass die Löcher an der Sichtseite für einen Betrachter bei normaler Betrachtung ohne Hilfsmittel ohne Hinterleuchtung nicht sichtbar sind, das heißt der Betrachter sieht lediglich das einheitliche, durchgängige, nahtlose Design. Erst bei Hinterleuchtung der Löcher wird eine Unterbre chung im Design durch eine Anzeige des Displays sichtbar. Bei einem ty pischen Lochdurchmesser im Bereich von 50 bis 150 pm liegt der Lochab stand typischerweise im Bereich von 60 bis 160 pm. Somit weist eine der artige Mikroperforation eine Auflösung im Bereich von 423 bis 159 dpi auf. Bei einem Lochabstand von 100 pm liegt die Auflösung bei 254 dpi. Möglich sind auch kleinere Lochdurchmesser im Bereich von unter 50 pm, beispielsweise im Bereich von 10 bis 50 pm. In diesem Fall kann der Lochabstand beispielsweise zwischen 12 und 60 pm und die Auflösung im Bereich von 2117 bis 423 dpi liegen. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform werden die Mikrostrukturen derart entlang der jeweiligen Längsachse der Löcher in diese eingesteckt oder eingeführt, dass sich jede Mikrostruktur entlang der Längsachse des ihr zugeordneten Loches ausgehend von der Rückseite des Dekormaterials über die gesamte Länge des Loches in dieses hinein erstreckt und/oder derart, dass jede Mikrostruktur das ihr zugeordnete Loch in einer senk recht zur Längsachse des ihr zugeordneten Loches verlaufenden Querrich tung vollständig ausfüllt. Mit anderen Worten: Die Mikrostrukturen und die Löcher werden passgenau gefertigt, sowohl hinsichtlich deren Form und Abmessungen als auch hinsichtlich deren Anzahl und Abstand zuei nander.

Gemäß einer ersten, bevorzugten Alternative des Verfahrens wird die An zeigeeinheit separat gefertigt und anschließend mit dem Dekormaterial gefügt. Die Herstellung der Anzeigeeinheit umfasst hierbei die folgenden Schritte: bl) Bereitstellen eines MikroLED-Displays, b2) Bereitstellen oder Herstellen der Mikrostrukturen, wobei die Anzahl der Mikrostrukturen der Anzahl der Löcher in dem Dekormaterial entspricht und/oder wobei die Mikrostrukturen derart dimensioniert und/oder voneinander beabstandet sind, dass diese in das ihr je weils zugeordnete Loch der Mikroperforation im Dekormaterial ein gesteckt oder eingeführt werden können, b3) Aufsetzen oder Anbringen oder Anordnen der Mikrostrukturen auf je einer der MikroLEDs des Displays.

Die Bereitstellung oder Herstellung der Mikrostrukturen erfolgt beispiels weise mittels Spritzgießen oder Heißprägen.

Insbesondere wird ein der Mikro-LED zugewandter Endabschnitt der Mik rostrukturen als eine Mikrolinse ausgebildet oder an einem der Mikro-LED zugewandten Endabschnitt der Mikrostrukturen wird eine Mikrolinse ange ordnet, wobei das Aufsetzen oder Anbringen oder Anordnen der Mikro strukturen auf je einer der MikroLEDs über die Mikrolinse erfolgt.

Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform wird die Mikrooptik bzw. werden die Mikrostrukturen auf den MikroLEDs erzeugt oder ausge bildet. Die Herstellung der Anzeigeeinheit umfasst hierbei die folgenden Schritte: bl') Bereitstellen eines MikroLED-Displays, b2') Ausbilden der Mikrostrukturen auf je einer der MikroLEDs des Dis plays, wobei die Anzahl der Mikrostrukturen der Anzahl der Löcher in dem Dekormaterial entspricht und/oder wobei die Mikrostrukturen derart dimensioniert und/oder voneinander beabstandet sind, dass diese in das ihr jeweils zugeordnete Loches der Mikroperforation im Dekormaterial eingesteckt oder eingeführt werden können.

Insbesondere wird hierbei ein der Mikro-LED zugewandter Endabschnitt der Mikrostrukturen als eine Mikrolinse ausgebildet.

Die Herstellung der Anzeigeeinheit kann jeweils weitere Schritte umfas sen, beispielsweise das Anordnen, Befestigen und/oder Kontaktieren der MikroLEDs auf einer Leiterplatte.

Die Mikrooptik, insbesondere die Mikrostrukturen, werden vorzugsweise aus einem Kunststoff oder einem Kunststoff umfassenden Material er zeugt. Ein solcher Kunststoff ist insbesondere ein transluzenter oder transparenter Kunststoff, beispielsweise PMMA oder Polycarbonat,

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante wird an der Rückseite der Dekorschicht ein Träger angebracht oder ausgebildet, wobei das Anbrin gen oder Ausbilden des Trägers derart erfolgt, dass dieser in einem Be reich der Löcher eine Ausnehmung aufweist, und das MikroLED-Display beim Zusammenbau innerhalb der Ausnehmung des Trägers angeordnet wird. Der Träger kann aus einem Kunststoff, beispielsweise Polyurethan PUR und/oder Polycarbonat PC, ausgebildet werden oder diesen umfas sen. Ferner kann vorgesehen sein, dass der Träger mittels Spritzgießen, an der Rückseite der Dekorschicht angespritzt wird. Alternativ kann der Träger an der Rückseite der Dekorschicht, insbesondere mittels der Kle- belage(n), angeklebt oder angepresst werden. Die Ausbildung oder An bringung des Trägers kann vor oder nach dem Zusammenbau des Dekor materials und der Anzeigeeinheit erfolgen.

Auf die Vorderseite des Dekormaterials bzw. der hergestellten Dekor schicht kann noch eine Schutz- und/oder Optikschicht, beispielsweise eine offenporige oder hochglänzende Schutz- und/oder Optikschicht, aufge bracht werden, beispielsweise eine transparente oder transluzente Lack schicht. Die Schutz- und/oder Optikschicht kann beispielsweise aufgegos sen und/oder aufgesprüht und/oder aufgespritzt sein. Beispielsweise kann die Schutz- und/oder Optikschicht aus Polyurethan („PUR") oder einem PUR umfassenden Material gebildet werden.

Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf die beiliegenden schematischen Zeichnungen näher er läutert. Es zeigen

FIG 1 ein erfindungsgemäßes Formteil gemäß einer Ausführungs form,

FIG 2 einen Ausschnitt eines Ausführungsbeispiels eines mikroper- forierten Dekormaterials mit Träger in einer schematischen Querschnittsdarstellung,

FIG 3 ein Ausführungsbeispiel einer Anzeigeeinheit in einer sche matischen Querschnittsdarstellung. Das erfindungsgemäße Formteil 10 (FIG 1) umfassend eine Dekorschicht 11 mit einer als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite 12 und einer der Vorderseite 12 gegenüberliegenden Rückseite 13. Die Dekorschicht 11 weist vorliegend eine Dekorlage 14 auf, beispielsweise ein Flolzfurnier, welches zumindest weitestgehend blickdicht ausgebildet ist. Die Dekor schicht 11 weist ferner eine von einer Vielzahl an durchgehenden Löchern 15 gebildete Mikroperforation 16 auf, wobei sich die Löcher 15 jeweils entlang ihrer jeweiligen Längsachse A geradlinig zwischen Rückseite 13 und Vorderseite 12 der Dekorschicht 11 erstrecken. Die Längsachse A verläuft parallel zu einer Flächennormalen der Vorderseite 12. Die Löcher 15 weisen vorliegend - senkrecht zu ihrer Längsachse A - einen kreisför migen Querschnitt auf und verlaufen parallel zueinander. An der Rück seite 13 der Dekorschicht 11 ist ein Träger 17 mit einer der Dekorschicht 11 zugewandten Vorderseite 18 und einer der Vorderseite 18 gegenüber liegenden Rückseite 19 angeordnet.

Das Formteil 10 umfasst ferner eine Anzeigeeinheit 20 mit einem an der Rückseite 13 der Dekorschicht 11 angeordneten Display 21 und mit einer Optik, mittels der eine vom Display 21 dargestellte Anzeige durch die Mik roperforation 16 der Dekorschicht 11 hindurch an der Sichtseite des Formteils 10 sichtbar ist. Das Display 21 ist ein MikroLED-Display, dessen Bildpunkte von MikroLEDs 22 gebildet werden, wobei die MikroLEDs 22 auf einer gemeinsamen Leiterplatte 23 angeordnet, befestigt und elektrisch kontaktiert sind. Die Optik ist eine Mikrooptik 24, die Mikro strukturen 25 aufweist, die als Lichtleiter dienen. Die Mikrostrukturen 25 sind insbesondere aus einem Material umfassend einen transparenten o- der transluzenten Kunststoff gebildet. Jede der Mikrostrukturen 25 er streckt sich ausgehend von der Rückseite 13 der Dekorschicht entlang der Längsachse A in ein ihr zugeordnetes Loch 15 der Mikroperforation 16 in der Dekorschicht 11 hinein, vorliegend sowohl über die gesamte Länge des Loches 15 als auch derart, dass sie die Löcher 15 in einer senkrecht zur Längsachse A verlaufenden Querrichtung vollständig ausfüllen, das heißt der Querschnitt der Löcher 15 ist vollständig ausgefüllt. Jede Mikro struktur 25 ist einer MikroLED 22 und einem der Löcher 15 zugeordnet. Die Mikrostrukturen 25 sind also derart angeordnet und ausgebildet, dass sie das von der ihr zugeordneten MikroLED 22 emittierte Licht durch das ihr zugeordnete Loch 15 an die Vorderseite 12 der Dekorschicht leiten.

Ein der MikroLED 22 zugewandter Endabschnitt jeder Mikrostruktur 25 ist vorliegend als Mikrolinse 26 ausgebildet, um von der MikroLED 22 emit tiertes Licht zu bündeln und gezielt in und durch einen stabförmigen Ab schnitt der Mikrostrukturen 25, welcher innerhalb des Loches 15 angeord net ist, und somit an die Sichtseite des Formteils 10 zu leiten. Dadurch wird an der Sichtseite des Formteils 10 in einer Winkelweite W eine vom Display 21 ausgehende Anzeige sichtbar, die aufgrund der effizienten Lichtleitung der Mikrostrukturen 25 mit ausgezeichneter Kantenschärfe und Leuchtdichte sowie unveränderter Farbdarstellung dargestellt wird.

Die Anzeigeeinheit 20 ist vorliegend in einer Ausnehmung 27 des Trägers 17 angeordnet, welche in einem Bereich der Mikroperforation 16 in dem Träger 16 ausgebildet ist.

Die Dekorschicht 11 kann nur aus der vorstehend beschriebenen Dekor lage 14 bestehen. Vorliegend umfasst die Dekorschicht 11 neben der De korlage 14 jedoch zwei weitere Zwischenlagen 28, 29, die an einer Rück seite der Dekorlage 14 angebracht sind. Die Zwischenlagen 28, 29 sind vorliegend eine Klebeschicht 28 und eine mittels der Klebeschicht 28 an die Dekorlage 14 angeklebte Stabilisierungsschicht 29, vorliegend ein Vlies. Die Löcher 15 erstrecken sich durch die gesamte Dekorschicht 11 und somit sowohl durch die Dekorlage 14 als auch durch die Zwischen schichten 28, 29 hindurch.

An der Vorderseite 12 der Dekorschicht 11 ist ferner eine transparente o- der transluzente Schutz- und/oder Optikschicht 30 aus Lack vorgesehen. Zur Herstellung eines Formteils 10 wird zunächst (Schritt a) ein Dekorma terial zur Bildung einer Dekorschicht 11 mit einer als Sichtseite ausgebil deten Vorderseite 12 und einer der Vorderseite 12 gegenüberliegenden Rückseite 13 bereitgestellt (FIG 2). Das Dekormaterial umfasst beispiel haft ein Holzfurnier zur Ausbildung der Dekorlage 14 sowie zwei weitere Zwischenlagen 28, 29, vorliegend eine Klebeschicht 28 und eine mittels der Klebeschicht 28 an die Dekorlage 14 angeklebte Stabilisierungsschicht 29, vorliegend ein Vlies.

In einem weiteren Schritt b) werden in das Dekormaterial bzw. in einen Abschnitt der daraus hergestellten Dekorschicht 11 eine Vielzahl an durchgehenden Löchern 15 eingebracht, beispielhaft sind sechs solcher Löcher 15 gezeigt, die eine Mikroperforation 16 bilden. Die Ausbildung dieser Mikroperforation 16 in der Dekorschicht 11 erfolgt beispielsweise mittels Laser. Die Löcher 15 werden derart eingebracht, dass sie sich je weils entlang ihrer jeweiligen Längsachse A geradlinig zwischen Rückseite 13 und Vorderseite 12 der Dekorschicht 11 erstrecken und die Längsachse A parallel zu einer Flächennormalen der Vorderseite 12 verläuft. Die Lö cher 15 werden zudem vorliegend mit einem - senkrecht zu ihrer Längs achse A - kreisförmige Querschnitt und parallel zueinander verlaufend ausgebildet. Die Löcher 15 werden durch die gesamte Dekorschicht 11 und somit sowohl durch die Dekorlage 14 als auch durch die Zwischen schichten 28, 29 hindurch eingebracht.

Ferner wird an der Rückseite 13 der Dekorschicht 11 ein Träger 17 ausge bildet, der eine der Dekorschicht 11 zugewandte Vorderseite 18 und eine der Vorderseite 18 gegenüberliegende und der Dekorschicht 11 abge wandte Rückseite 19 aufweist. Die Ausbildung des Trägers 17 erfolgt bei spielsweise mittels Hinterspritzen des Dekormaterials, insbesondere mit einem Trägermaterial aus einem Kunststoff oder einem Kunststoff umfas senden Material. Dabei wird der Träger 17 derart ausgebildet, dass dieser in einem Bereich der Löcher 15 eine Ausnehmung 27 aufweist. Mit ande- ren Worten: In einem Bereich der Mikroperforation 16 ist lediglich die De korschicht 11 vorhanden. Die Ausbildung des Trägers 13 erfolgt gemäß dem Ausführungsbeispiel vor dem Zusammenbau des Dekormaterials mit der Anzeigeeinheit 20. Alternativ kann der Träger 13 auch nach dem Zu sammenbau des Dekormaterials mit der Anzeigeeinheit 20 erfolgen, bei spielsweise durch Ankleben oder Anpressen eines Trägers 17 an die Rück seite 13 der Dekorschicht 11.

In einem weiteren Schritt c) - aufeinanderfolgend oder parallel zur Be reitstellung der mikroperforierten Dekorschicht 11 - wird eine Anzeigeein heit 20 umfassend ein Display 21, genauer ein MikroLED-Display, dessen Bildpunkte von Mikro-LEDs 22 gebildet werden, die auf einer gemeinsa men Leiterplatte 23 angeordnet, befestigt und elektrisch kontaktiert sind, und umfassend eine Optik, genauer eine Mikrooptik 24, die Mikrostruktu ren 25 aufweist, bereitgestellt oder hergestellt (FIG 3).

Die Herstellung der Anzeigeeinheit 20 kann derart erfolgen, dass die Mik rostrukturen 25 in einem separaten Schritt hergestellt und anschließend auf die MikroLEDs 22 aufgebracht werden. Hierbei wird in einem ersten Schritt bl) ein Mikro-LED Display 21 bereitgestellt. In einem weiteren Schritt b2) werden die Mikrostrukturen 25 bereitgestellt oder hergestellt. Die Mikrostrukturen 25 werden dabei passgenau zu der Dekorschicht 11 gefertigt, d.h. die Anzahl der Mikrostrukturen 25 entspricht der Anzahl der Löcher 15 in dem Dekormaterial entspricht und die Mikrostrukturen 25 sind derart dimensioniert und voneinander beabstandet, dass diese in das ihr jeweils zugeordnete Loch 15 der Mikroperforation 16 im Dekorma terial eingesteckt oder eingeführt werden können. In einem weiteren Schritt b3) werden die hergestellten oder bereitgestellten Mikrostrukturen 25 auf je eine der MikroLEDs 22 des Displays aufgesetzt, angebracht oder auf diesen angeordnet.

Ein der Mikro-LED 22 zugewandter Endabschnitt der Mikrostrukturen 25 wird vorliegend als eine Mikrolinse 26 ausgebildet. Alternativ könnte eine Mikrolinse 26 an einem der Mikro-LED 22 zugewandten Endabschnitt der Mikrostrukturen 25 angeordnet werden. Die Mikrostruktur 25 wird an schließend über die Mikrolinse 26 auf je eine MikroLED 22 aufgesetzt, an gebracht oder auf dieser angeordnet.

Alternativ kann die Herstellung der Anzeigeeinheit derart erfolgen, dass die Mikrostrukturen 25 direkt auf den MikroLEDs erzeugt werden. Hierbei wird in einem ersten Schritt bl') wiederum ein MikroLED Display 21 be reitgestellt. In einem zweiten Schritt b2') werden die Mikrostrukturen 25 auf je einer der MikroLEDs 22 des Displays 21 ausgebildet, wobei die An zahl der Mikrostrukturen 25 wiederum der Anzahl der Löcher 15 in dem Dekormaterial entspricht und die Mikrostrukturen 25 wiederum derart di mensioniert und voneinander beabstandet sind, dass diese in das ihr je weils zugeordnete Loch 15 der Mikroperforation 16 im Dekormaterial ein gesteckt oder eingeführt werden können.

Ein der Mikro-LED 22 zugewandter Endabschnitt der Mikrostrukturen 25 wird wiederum als eine Mikrolinse 26 ausgebildet, um das von der Mikro- LED 22 emittierte Licht zu bündeln und gezielt durch die Löcher 15 zu lei ten.

Die Mikrooptik 24, also die Mikrostrukturen 25 und die Mikrolinse 26 wer den jeweils aus einem aus einem Kunststoff oder einem Kunststoff umfas senden Material erzeugt werden.

In einem letzten Schritt d) werden die Anzeigeeinheit 20 und das Dekor material bzw. die Dekorschicht 11, gegebenenfalls mit dem daran ange ordneten Träger 17 zusammengebaut, indem die Mikrostrukturen 25 von einer als Rückseite 13 der Dekorschicht 11 vorgesehenen Rückseite des Dekormaterials aus in die Löcher 15 der Mikroperforation 16 eingesteckt oder eingeführt werden. Dabei werden die Mikrostrukturen 25 derart ent lang der jeweiligen Längsachse A der Löcher 15 in diese eingesteckt oder eingeführt werden, dass sich jede Mikrostruktur 25 entlang der Längs achse A des ihr zugeordneten Loches 15 ausgehend von der Rückseite des Dekormaterials über die gesamte Länge des Loches 15 in dieses hin ein erstreckt und/oder dass jede Mikrostruktur 25 das ihr zugeordnete Loch 15 in einer senkrecht zur Längsachse A des ihr zugeordneten Loches 15 verlaufenden Querrichtung vollständig ausfüllt. Das Display 21 wird in der Ausnehmung 27 des Trägers 17 angeordnet oder ein Träger 17 mit Ausnehmung 27 wird anschließend an der Rückseite der Dekorschicht 11 angebracht.

Nachfolgend kann auf die Vorderseite 12 der Dekorschicht 11 eine trans parente oder transluzente Schutz- und/oder Optikschicht 30 aus Lack auf gebracht werden.

Bezugszeichen liste

10 Formteil

11 Dekorschicht 12 Vorderseite der Dekorschicht

13 Rückseite der Dekorschicht

14 Dekorlage

15 Loch

16 Mikroperforation 17 Träger

18 Vorderseite des Trägers

19 Rückseite des Trägers

20 Anzeigeeinheit

21 Display 22 Mikro-LED

23 Leiterplatte

24 Mikrooptik

25 Mikrostruktur

26 Mikrolinse 27 Ausnehmung

28 Stabilisierungsschicht/Vlies

29 Klebeschicht

30 Schutz- und/oder Optikschicht A Längsachse eines Loches

W Winkelweite