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Title:
MOVEMENT SYSTEM FOR A PLATFORM WHICH CAN BE MOVED IN THREE SPATIAL DIRECTIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/041158
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a drive unit for moving a platform, preferably a platform of a driving or flight simulator, wherein the movement takes place in an approximately vertical direction, wherein - the drive of the drive unit is coupled to the platform via at least one coupler, - the drive shaft of the drive is connected via drive levers to at least one, preferably two stationary bearings which are arranged to the side of the drive, and - the drive has at least one abutment which is connected by means of at least one, preferably two supporting levers to further stationary bearings which are arranged to the side of the drive, with the result that the drive is mounted in the stationary bearings and can thus be rotated and moved upon rotation of the drive shaft.

Inventors:
WILKENS ROLF (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/069121
Publication Date:
March 20, 2014
Filing Date:
September 16, 2013
Export Citation:
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Assignee:
RHEINMETALL DEFENCE ELECT GMBH (DE)
International Classes:
G09B9/12; G05D3/00; G09B9/06
Foreign References:
DE19807197C11999-07-15
EP0335585A11989-10-04
US5919045A1999-07-06
US4066256A1978-01-03
Attorney, Agent or Firm:
GREIF, THOMAS (DE)
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Claims:
P A T E N T A N S P R Ü C H E

1 .

Antnebseinheit zur Bewegung einer Plattform, vorzugsweise einer Plattform eines Fahr- oder Flugsimulators, wobei die Bewegung in nahezu vertikaler Richtung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass

- der Antrieb der Antriebseinheit über zumindest eine Koppel mit der Plattform gekoppelt ist,

- die Antriebswelle des Antriebs über Antriebshebel mit wenigstens einem, vorzugsweise zwei seitlich vom Antrieb angeordneten ortsfesten Lagern verbunden ist und

- der Antrieb zumindest ein Widerlager aufweist, welches mittels zumindest einem, vorzugsweise zwei Stützhebeln mit weiteren seitlich vom Antrieb angeordneten ortsfesten Lagern verbunden ist, so dass der Antrieb in den ortsfesten Lagern gelagert und somit bei Drehung der Antriebswelle drehbar und beweglich ist.

2.

Antriebseinheit nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die

Antriebseinheit im Wesentlichen aus einer Schweißkonstruktion besteht, in die handelsübliche Komponenten wie Motor, Getriebe und Lager eingebaut sind.

3.

Antriebseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppel mittels Gelenklager an dem Gehäuse des Antriebs befestigt ist.

4.

Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppel über ein Kardangelenk mit der Plattform verbunden ist.

5.

Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Widerlager über Stützhebel verbundenen ortsfesten Lager als Bocklager ausgeführt sind.

6.

Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheiten entlastet werden, indem die Plattform durch eine oder mehrere Luftfedern unterstützt wird.

7.

Bewegungssystem, das eine in drei Raumrichtungen bewegbaren Plattform enthält, die mit drei Antriebseinheiten nach einem der Ansprüche 1 bis 6 verbunden ist, wobei die Antriebseinheiten auf einem horizontalen Kreis, vorzugsweise um 120° versetzt angeordnet sind.

8.

Bewegungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das System um zusätzliche Bewegungsachsen erweitert wird, indem das Bewegungssystem auf einem Drehteller oder einem in zwei Raumrichtungen in einer Ebene bewegbaren Tisch montiert wird.

Description:
B E S C H R E I B U N G

BEWEGUNGSSYSTEM FÜR EINE IN DREI RAUMRICHTUNGEN BEWEGBAREN PLATTFORM

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebseinheit zur Bewegung einer Plattform, vorzugsweise einer Plattform eines Fahr- oder Flugsimulators und ein Bewegungssystem für eine Plattform, das drei erfindungsgemäße Antriebseinheiten enthält.

Mechanisch bewegbare Plattformen sind insbesondere aus Fahr- oder Flugsimulatoren bekannt. Dazu sind auf der Plattform Fahrerkabinen bzw. Fahrzeugbedienplätze mit möglichst originalgetreuer Nachbildung der Bedienerumgebung des Fahrzeugführers oder des Piloten montiert. Dem Bediener wird auf Monitoren, die häufig sein komplettes Blickfeld abdecken, eine künstliche, visuelle Umgebung dargestellt. Zusätzlich wird die Simulation meist mit einer realitätsnahen Geräuschkulisse akustisch unterstützt. Damit der Bediener auch die der Simulation entsprechenden Bewegungskräfte wahrnimmt, ist die Plattform beweglich gelagert und kann entlang der verschiedenen Bewegungsachsen lateral oder rotatorisch mittels Antriebseinheiten bewegt werden. Solche Simulatoren kommen zum Einsatz, um fahr- oder flugzeugspezifische Schulungen und/oder Tests durchzuführen, ohne das Fahr- bzw. Flugzeug tatsächlich zu benutzen. Aber auch bei Fahrgeräten von Schaustellern zum Vergnügungszweck kommen bewegbare Plattformen zum Einsatz. Ebenso ist es möglich, in Simulatoren, Projektionssysteme auf einer in drei Raumrichtungen bewegbaren Plattform zu befestigen.

Bewegbare Plattformen der gattungsgemäßen Art zeigen die EP 0 335 585 A1 , die US 5,919,045 oder die US 4,066,256.

In der US 4,066,256 wird ein Fahrgeschäft für einen Vergnügungspark offenbart, in dem für die Fahrgäste die Illusion geschaffen wird, sie säßen in einem rasch manövrierenden Fahrzeug. Dazu wird in einer Fahrzeugkabine, in der sich die Fahrgäste während einer Vergnügungsfahrt befinden, auf einer Anzeige ein rasanter Film abgespielt, beispielsweise die Fahrersicht bei einer Autoverfolgungsjagd. Die Fahrzeugkabine ist auf einer Plattform montiert. Die Plattform wiederum liegt an drei Punkten auf drei einzelnen Antriebseinheiten, hier Hydraulikzylindern auf. Durch gesteuertes Verfahren der Kolbenstangen der Hydraulikzylinder kann die Plattform mitsamt der darauf befindlichen Fahrzeugkabine über gewisse Weg- und Winkelstrecken gekippt, geneigt und vertikal auf und ab bewegt werden. In Synchronisation mit dem in der Fahrzeugkabine gezeigten Film erfährt der Fahrgast auf diese Weise zum Film passende Beschleunigungskräfte, beispielsweise bei Beschleunigungs-, Brems- oder Kurvenfahrten sowie bei Fahrten über Hindernisse.

Insbesondere bei Simulatoren ist man bemüht, einen möglichst großen vertikalen Hub der bewegbaren Plattform zu realisieren. Dadurch werden größere Winkel- und Wegstrecken und damit ein größerer Bewegungsspielraum der Plattform ermöglicht. In der Folge kann ein breiteres Spektrum an Simulationsszenarien abgedeckt werden. Der Vertikalhub wird jedoch häufig durch die Raumhöhe beschränkt. Weiterhin müssen aufgrund der großen Bauhöhe Leitern bzw. Hilfsmittel zum Betreten der Plattform vorgesehen werden. Dies ist auch in den vorstehend genannten Schriften der Fall. Selbst in der vertikal niedrigsten Position befindet sich die bewegliche Plattform bedingt durch die Konstruktion der Antriebseinheiten noch weit über der Flurebene.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Antriebseinheit zur Bewegung einer Plattform zu entwickeln, mit der der Vertikalhub der bewegbaren Plattform vergrößert wird und die gleichzeitig einen Zugang zur Plattform ohne Hilfsmittel wie Leiter oder ähnliches ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Die Anwendung der erfindungsgemäßen Antriebseinheiten ist nicht auf Simulatoren begrenzt. Die Antriebseinheiten können auch einzeln genutzt werden, um beispielsweise einen Wagen entlang einer Linearachse anzutreiben.

Das erfindungsgemäße Bewegungssystem nach Patentanspruch 7 ermöglicht es, bei einer in drei Raumrichtungen bewegbaren Plattform einen großen vertikalen Hub bei sehr niedriger Bauform zu erreichen. Das System ist so auch in Räumen mit niedriger Deckenhöhe nutzbar. Eine Leiter zum Betreten der Plattform ist nicht erforderlich.

Die Unteransprüche 2-6 und 8 beschreiben bevorzugte, weil besonders vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.

Bevorzugt wird die Antriebseinheit aus einer Schweißkonstruktion aufgebaut, die mit handelsüblichen Komponenten (Motor, Getriebe, Lager) bestückt wird. Unterschiedliche Auslenkungen oder auftretende Kräfte können durch Anpassungen an der Geometrie sowie durch angepasste Antriebe berücksichtigt werden. Bevorzugt werden die Antriebe durch Luftfedern entlastet, von denen die Plattform unterstützt wird.

Das Bewegungssystem kann vorteilhaft um zusätzliche Bewegungsachsen erweitert werden, in dem es auf einem Drehteller oder einem in zwei Raumrichtungen einer Ebene bewegbaren Tisch montiert wird.

Nachfolgend werden die Antriebseinheit und das Bewegungssystem anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels dargestellt.

Dabei zeigen die

Figur 1 drei Ansichten der Antriebseinheit,

Figur 2 die Auslenkung der Antriebseinheit und

Figur 3 eine Draufsicht auf das Bewegungssystem, wobei nur eine der drei Antriebseinheiten abgebildet ist.

Das in den Figuren dargestellte Bewegungssystem mit drei Freiheitsgraden dient zur Erzeugung von Hub-, Nick- und Wankbewegungen, wie sie beispielsweise bei der Simulation von Kräften auf den Fahrer eines simulierten Fahrzeugs auftreten.

Das Bewegungssystem besteht aus drei identischen Antriebseinheiten (14, 15, 16) die auf einem Kreis (17), vorzugsweise um 120° versetzt, angeordnet sind (siehe Figuren 1 und 3). Die Stößel (10) der Antriebseinheiten sind über Kardangelenke (1 1 ) mit der Plattform (13) verbunden. Der Antrieb (1 , 2) hängt drehbar gelagert zwischen den Seitenwänden (12). Der Antriebshebel (9) ist fest mit der Antriebsachse (3) verbunden und stützt sich am Flanschlager (6) drehbar ab. Das Widerlager (7), montiert am Getriebe (1 ) stützt sich über die Stütze (8) am Bocklager ab. Am Gelenklager (4) ist der Stößel (10) drehbar gelagert. Durch die Längen von Antriebshebel (9), Stütze (8) und die Abstände zwischen Antriebsachse (3) und Widerlager (7) sowie Flanschlager (6) und Bocklager (5) sowie deren Positionen wird die Position und des Gelenklagers bestimmt. Dreht sich der Antrieb, so bewegt sich das Gelenklager (4) im Arbeitsbereich nahezu senkrecht nach oben oder unten, wobei der Antrieb (1 , 2) ebenfalls bewegt bzw. gedreht wird. Außerhalb des Arbeitsbereiches knickt die Bewegungslinie ab, wobei ein Durchdrehen der Antriebsachse mechanisch begrenzt ist. In der Figur ist die untere Lage der Plattform dargestellt. Durch die Anordnung des Antriebs (1 , 2) zwischen den Seitenwänden (12) ist der Stößel nicht quer beweglich, wodurch bei drei identischen um 120° versetzt angeordneten Antriebseinheiten die Plattform horizontal stabil gehalten wird.

In Figur 2 wird die Auslenkung der Antriebseinheit dargestellt.