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Title:
OPERATING SYSTEM WITH PORTABLE INTERFACE UNIT, AND MOTOR VEHICLE CONTAINING THE OPERATING SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/148060
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an operating system (18) for a motor vehicle (10), having an interface unit (19) with an operating surface (22) and a projection unit (20) that is configured to project display content (21) from the outside onto the operating surface (22) of the interface unit (19), wherein the interface unit (19) is designed as a portable object able to move freely in the motor vehicle (10). The invention provides for a recording device (31) to be configured to determine an incline vector (37) of a relative incline (36) of the operating surface (22) with respect to the projection unit (20) and for an image processing device (32) to be configured to generate the display content (21) by graphically distorting original display content (38) by way of a predetermined preliminary distortion function (40) depending on the determined incline vector (37), wherein the preliminary distortion function (40) is set as the inverse to an optical distortion that results due to the incline (36) of the operating surface (22) when the display content (21) is projected on said operating surface.

Inventors:
LOTTES DANIEL (DE)
WEISS PHILIPP (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/085809
Publication Date:
July 23, 2020
Filing Date:
December 17, 2019
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
G06F3/01; B60K37/02; G06F3/042
Foreign References:
US8723787B22014-05-13
EP1798588A12007-06-20
US20170253191A12017-09-07
FR3047933A12017-08-25
US8723787B22014-05-13
US8509986B12013-08-13
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

Bediensystem (18) für ein Kraftfahrzeug (10), aufweisend

- eine Schnittstelleneinheit (19) mit einer Bedienoberfläche (22) und - eine Projektionseinheit (20), die dazu eingerichtet ist, einen Anzei geinhalt (21 ) von außen auf die Bedienoberfläche (22) der Schnittstel leneinheit (19) zu projizieren, wobei

- die Schnittstelleneinheit (19) als ein frei im Kraftfahrzeug (10) bewegli cher, portabler Gegenstand ausgestaltet ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Erfassungseinrichtung (31 ) dazu eingerichtet ist, einen Neigungs vektor (37) einer relativen Neigung (36) der Bedienoberfläche (22) be züglich der Projektionseinheit (20) zu ermitteln und

eine Bildverarbeitungseinrichtung (32) dazu eingerichtet ist, den Anzei geinhalt (21 ) zu erzeugen, indem sie einen Originalanzeigeinhalt (38) mittels einer vorbestimmten Vorverzerrungsfunktion (40) in Abhängig keit von dem ermittelten Neigungsvektor (37) graphisch verzerrt, wobei die Vorverzerrungsfunktion (40) invers zu einer optischen Verzerrung, die sich beim Projizieren des Anzeigeinhalts (21 ) auf der Bedienober fläche (22) aufgrund der Neigung (36) ergibt, eingestellt ist.

Bediensystem (18) nach Anspruch 1 , wobei die Schnittstelleneinheit (19) mehrere mögliche Bedienoberflächen (22, 22‘) aufweist und die Er fassungseinrichtung (31 ) dazu eingerichtet ist, als aktuelle Bedienober fläche (22) diejenige der möglichen Bedienoberflächen (22, 22‘) auszu wählen, deren Normalenvektor (33) den kleinsten Neigungswinkel (34) zu einer Verbindungslinie (35) zwischen der Schnittstelleneinheit (19) und der Projektionseinheit (20) aufweist.

Bediensystem (18) nach Anspruch 2, wobei jeder der möglichen Be dienoberflächen (22, 22‘) ein anderer, vorbestimmter Originalanzeigein halt (38) zugeordnet ist und die Bildverarbeitungseinrichtung (32) dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit davon, welche der möglichen Bedien oberflächen (22, 22‘) als aktuelle Bedienoberfläche (22) ausgewählt ist, den zugeordneten Originalanzeigeinhalt (38) auszuwählen.

Bediensystem (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Erfassungseinrichtung (31 ) zumindest ein an der Schnittstellenein heit (19) bereitgestelltes Wiedererkennungsmerkmal (43) und eine von der Schnittstelleneinheit beabstandete und für das zumindest eine Wie dererkennungsmerkmal (43) sensitive Sensoreinrichtung (45) umfasst und die Sensoreinrichtung (45) dazu eingerichtet ist, den Neigungsvek tor (37) durch berührungsloses Detektieren einer Raumlage des zumin dest einen Wiedererkennungsmerkmals (43) zu ermitteln, wobei das zumindest eine Wiedererkennungsmerkmal (43) zumindest ein an der Schnittstelleneinheit (19) angeordnetes Markierelement (44) und/oder eine vorbekannte Form der Schnittstelleneinheit (19) umfasst.

Bediensystem (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Eingabeeinrichtung (28) dazu eingerichtet ist, eine Bedieneingabe (25), die ein Benutzer an der Schnittstelleneinheit (19) tätigt, zu erfas sen und in Abhängigkeit von einer aktuell betriebenen Bedienfunktion (29) und der erfassten Bedieneingabe (25) ein Steuersignal (30) zum Steuern zumindest einer Fahrzeugkomponente (17) des Kraftfahrzeugs (10) zu erzeugen.

Bediensystem (18) nach Anspruch 5, wobei die Eingabeeinrichtung (28) eine TOF-Kamera (TOF) umfasst und dazu eingerichtet ist, die Bedien eingabe (25) anhand von durch die TOF-Kamera (TOF) erzeugten Bild daten (D), welche eine Relativposition eines Eingabeelements (24) des Benutzers bezüglich der Schnittstelleneinheit (19) beschreiben, zu er fassen und/oder

wobei die Eingabeeinrichtung (28) ein an der Schnittstelleneinheit (19) angeordnetes Touchpad umfasst.

Bediensystem (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schnittstelleneinheit (19) aus einem elastischen Material gebildet ist und/oder einen Schaumstoff und/oder ein Kunstleder aufweist.

8. Bediensystem (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schnittstelleneinheit (19) in einem Außenprofil ausschließlich ge rundete Ecken und Kanten aufweist, deren jeweiliger Rundungsradius größer als 5 Millimeter ist.

9. Bediensystem (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die jeweilige Bedienoberfläche (22, 22‘) weiß ist und/oder wobei die Schnittstelleneinheit (19) als eine Platte mit jeweiliger ebener Bedien- Oberfläche (22, 22‘) ausgestaltet ist.

10. Kraftfahrzeug (10), in welchem ein Bediensystem (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche bereitgestellt ist.

Description:
Bediensystem mit portabler Schnittstelleneinheit sowie Kraftfahrzeug mit dem Bediensystem

BESCHREIBUNG:

Die Erfindung betrifft ein Bediensystem für ein Kraftfahrzeug, mittels wel chem einem Benutzer ein Anzeigeinhalt an einer Benutzerschnittstelle ange zeigt werden kann, die hier als Schnittstelleneinheit bezeichnet ist. Die Schnittstelleneinheit ist als eine portable Fernbedienung, also als ein frei im Kraftfahrzeug beweglicher, portabler Gegenstand ausgestaltet. Zu der Erfin dung gehört auch ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Bediensystem.

In einem Kraftfahrzeug kann es ermöglicht sein, dass ein Insasse oder Be nutzer den Fahrzeugsitz in eine Liegeposition oder Relaxposition bringt, in welcher die Rückenlehne im Vergleich zu einer normalen, aufrechten Sitzpo sition nach hinten geneigt ist. Dies kann beispielsweise für eine pilotierte Fahrt auch dem Fahrer ermöglicht sein. Lehnt sich nun ein Benutzer in den Fahrzeugsitz zurück, so wird das manuelle Bedienen von Bedienelementen beispielsweise an der Schalttafel aufgrund des vergrößerten Abstands un- möglich oder erfordert es, dass sich der Benutzer wieder im Fahrzeugsitz aufrichtet.

Um dies zu vermeiden, kann vorgesehen sein, in dem Kraftfahrzeug eine Fernbedienung bereitzustellen, die der Benutzer auch in der zurückgelehnten Liegeposition benutzen kann, um zumindest eine Fahrzeugkomponente, also beispielsweise eine Medienwiedergabe zum Abspielen von Musikinhalten oder Videoinhalten, zu bedienen. Allerdings stellt eine solche Fernbedienung einen losen Gegenstand dar, der beispielsweise bei einer Kurvenfahrt und/oder bei einer Bremsung und/oder beim Beschleunigen im Kraftfahrzeug verrutschen kann und beispielsweise unter einen Fahrsitz fallen kann. Zu- dem möchte man vermeiden, dass ein solcher loser Gegenstand beim Fallen gegen eine Person fällt, was bei einem festen Schalengehäuse einer Fern bedienung schmerzhaft sein könnte.

Daher ist man an einem Bediensystem interessiert, welches die Bedienung zumindest einer Fahrzeugkomponente im Kraftfahrzeug auch in einer zu rückgelehnten Position des Benutzers ermöglicht, ohne dass hierbei eine Fernbedienung mit festem Schalengehäuse notwendig ist.

Aus der US 8,723,787 B2 ist ein Bediensystem bekannt, das zum einen eine Projektionsplatte aufweist, die ein Benutzer in der Fland halten kann, und zum anderen mehrere Projektoren vorsieht, die abwechselnd auf der Projek tionsplatte ein Anzeigebild projizieren können. Je nachdem, welcher Projek tor einen günstigen Projektionswinkel auf die Projektionsplatte hat, über nimmt das Projizieren. Flierdurch wird eine optische Verzerrung minimiert, die sich ansonsten bei schräg stehender Projektionsplatte ergeben würde. Nachteilig bei diesem System ist, dass mehrere Projektoren notwendig sind, wenn in einem Kraftfahrzeug eine solche Projektionsplatte vom Benutzer in unterschiedlichen Haltewinkeln gehalten können werden soll. Dies erfordert zu viel Bauraum.

Aus der US 8,509,986 B1 ist für eine Autowerkstatt ein Projektionssystem bekannt, das einen Anzeigeinhalt sowie Bedienfelder zum Eingeben einer Benutzereingabe auf eine Projektionsfläche projiziert. Somit kann in der Werkstatt zum Auslesen und Bedienen eines Diagnosecomputers eines Kraftfahrzeugs beispielsweise ein Boden in der Werkstatt oder eine Platte einer Werkbank als Projektionsfläche verwendet werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einem Kraftfahrzeug ein Be diensystem für eine Nutzung zumindest einer Fahrzeugkomponente bereit zustellen.

Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprü che gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren beschrieben.

Durch die Erfindung ist ein Bediensystem für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt. In der eingangs beschriebenen Weise weist das Bediensystem eine Schnitt stelleneinheit mit einer Bedienoberfläche sowie eine Projektionseinheit auf. Die Projektionseinheit ist dazu eingerichtet, einen Anzeigeinhalt, beispiels weise ein Bedienmenü oder einen Medieninhalt, von außen auf die Bedien oberfläche der Schnittstelleneinheit zu projizieren. Mit„von außen“ ist ge meint, dass die Projektionseinheit nicht in die Schnittstelleneinheit integriert ist und von innen heraus die Bedienoberfläche hinterleuchtet, sondern dass die Projektionseinheit getrennt von der Schnittstelleneinheit im Kraftfahrzeug angeordnet oder bereitgestellt werden kann und die Projektionseinheit die Bedienoberfläche von außen mit Licht bescheint oder beleuchtet, um den Anzeigeinhalt darzustellen. Die Schnittstelleneinheit ist als ein frei im Kraft fahrzeug beweglicher, portabler Gegenstand ausgestaltet. Es kann sich hierbei beispielsweise um ein Brett oder, beispielsweise für Kinder, um eine Figur handeln.

Um nun bei einer Bewegung oder Veränderung der Raumstellung der Schnittstelleneinheit den Anzeigeinhalt weiterhin auf die Bedienoberfläche zu projizieren, sind bei dem erfindungsgemäßen Bediensystem nicht mehrere unterschiedliche Projektionseinheiten notwendig. Stattdessen ist eine Erfas sungseinrichtung dazu eingerichtet, einen Neigungsvektor einer relativen Neigung der Bedienoberfläche bezüglich der Projektionseinheit zu ermitteln. Mit anderen Worten wird durch die Erfassungseinrichtung die Schräglage oder relative Lage der Bedienoberfläche bezüglich der Projektionseinheit ermittelt. Dadurch ist also beispielsweise bekannt, in welchem Winkel die Projektionsoberfläche bezüglich einer Projektionsrichtung der Projektions einheit angeordnet oder ausgerichtet ist. Zusätzlich kann auch eine Entfer nung der Bedienoberfläche zur Projektionseinheit durch die Erfassungsein richtung ermittelt werden. Bei dem Bediensystem ist eine Bildverarbeitungseinrichtung dazu eingerich tet, den besagten Anzeigeinhalt, der auf die Bedienoberfläche projiziert wird, zu erzeugen, indem die Bildverarbeitungseinrichtung einen Originalanzei geinhalt mittels einer vorbestimmten Vorverzerrungsfunktion in Abhängigkeit von dem ermittelten Neigungsvektor grafisch verzerrt. Mit anderen Worten basiert der Anzeigeinhalt auf einem Originalanzeigeinhalt, also beispielswei se auf Grafikdaten oder Bilddaten, welche den Anzeigeinhalt in unverzerrtem Zustand oder Originalzustand darstellen oder beschreiben. Mittels einer Vorverzerrungsfunktion wird daraus der zu projizierende Anzeigeinhalt ge macht, der grafisch verzerrt ist, also beispielsweise in eine Richtung gedehnt oder gestaucht ist. Die Vorverzerrungsfunktion ist hierbei invers zu einer optischen Verzerrung eingestellt, die sich beim Projizieren des Anzeigein halts auf die Bedienoberfläche aufgrund der Neigung ergibt. Denn wird der Anzeigeinhalt auf die bezüglich der Projektionsrichtung schräg oder geneigt ausgerichtete Bedienoberfläche projiziert, so ergibt sich hierdurch eine Ver zerrung, beispielsweise eine Längenveränderung. Die Vorverzerrungsfunkti on fügt dem Anzeigeinhalt eine hierzu inverse Verzerrung zu oder bei. Durch die inverse Verzerrung (also die Vorverzerrung) gemäß der Vorverzerrungs funktion und die anschließende optische Verzerrung beim Projizieren des Anzeigeinhalts auf die Bedienoberfläche ergibt sich somit insgesamt auf der Bedienoberfläche wieder der Originalanzeigeinhalt, also eine verzerrungs freie Widergabe. Mit anderen Worten kompensiert die Vorverzerrungsfunkti on durch die grafische Vorverzerrung diejenige optische Verzerrung, die sich beim Projizieren des Anzeigeinhalts auf die geneigte Bedienoberfläche erge ben wird. Die Vorverzerrung oder inverse Verzerrung ist also ein digitaler oder datentechnischer Vorgang, während die optische Verzerrung sich phy sikalisch auf der Bedienoberfläche ergibt. Somit wird also die Schräglage der Schnittstelleneinheit bezüglich der Projektionseinheit dahingehend kompen siert, dass dem Benutzer bei Verändern der Neigung dynamisch ein stets angepasster Anzeigeinhalt präsentiert oder projiziert wird, sodass der proji zierte Anzeigeinhalt auch bei einer Veränderung der Neigung der Schnittstel leneinheit unverändert dargestellt oder für den Benutzer verzerrungsfrei lesbar oder wahrnehmbar gemacht wird. Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass trotz Verwendung einer einzelnen Projektionseinheit, welche den Anzeigeinhalt stets aus derselben Richtung im Kraftfahrzeug auf die Schnittstelleneinheit projiziert, dennoch eine optische Verzerrung kompensiert ist, die sich bei einem Neigen der Schnittstelleneinheit bezüglich der Projektionseinheit ansonsten den Origi nalanzeigeinhalt verfälscht wiedergeben würde. Diese Kompensation wird hier auch als ein„dynamic projection mapping“ (dynamische Projektionsab bildung) bezeichnet.

Die Erfindung umfasst auch Ausführungsformen, durch die sich zusätzliche Vorteile ergeben.

In einer Ausführungsform weist die Schnittstelleneinheit mehrere mögliche Bedienoberflächen auf, beispielsweise je eine an einer Vorderseite und einer Rückseite. Die Erfassungseinrichtung ist dazu eingerichtet, als aktuelle Be dienoberfläche diejenige der möglichen Bedienoberflächen auszuwählen, deren Normalenvektor den kleinsten Winkel zu einer Verbindungslinie zwi schen der Schnittstelleneinheit und der Projektionseinheit aufweist. Mit ande ren Worten wird diejenige Bedienoberfläche ausgewählt, welche der Projek tionseinheit zugewandt ist, also mit ihrem Normalenvektor am nächsten zu der Projektionseinheit weist oder zeigt. Der jeweilige Normalenvektor der möglichen Bedienoberfläche ist ein senkrecht auf der jeweiligen Bedienober fläche ausgerichteter (gedachter) Vektor. Durch Auswählen zwischen unter schiedlichen, möglichen Bedienoberflächen ergibt sich der Vorteil, dass bei einer zu extremen Neigung einer Bedienoberfläche, bei welcher dann die Vorverzerrungsfunktion die durch das Projizieren bewirkte optische Verzer rung nicht mehr ausgleichen kann, auf eine andere Bedienoberfläche aus gewichen werden kann.

In einer Ausführungsform ist jeder der möglichen Bedienoberflächen ein vorbestimmter Originalanzeigeinhalt zugeordnet. Hierbei ist für jede mögliche Bedienoberfläche ein anderer Originalanzeigeinhalt vorgesehen. Die Bildver arbeitungseinrichtung, welche aus dem jeweiligen Originalanzeigeinhalt mittels der Vorverzerrungsfunktion den eigentlichen, zu projizierenden An- zeigeinhalt erzeugt, ist dazu eingerichtet, in Abhängigkeit davon, welche der möglichen Bedienoberflächen als aktuelle verwendete Bedienoberfläche ausgewählt ist, den zugeordneten Originalanzeigeinhalt auszuwählen. Mit anderen Worten kann die Schnittstelleneinheit multifunktional ausgestaltet sein, indem für jede mögliche Bedienoberfläche ein anderer Originalanzei geinhalt vorgesehen ist. Durch Umdrehen oder Kippen der Schnittstellenein heit kann ein Benutzer dann zwischen den unterschiedlichen Originalanzei geinhalten auswählen. So kann beispielsweise als ein Originalanzeigeinhalt ein Bedienmenü oder eine Ausgabe einer ersten Fahrzeugkomponente des Kraftfahrzeugs und einer zweiten Bedienoberfläche ein Bedienmenü oder eine Ausgabe einer anderen, zweiten Fahrzeugkomponente des Kraftfahr zeugs zugeordnet sein. So kann der Benutzer beispielsweise zwischen ei nem Bedienmenü einer Klimatisierungseinrichtung des Kraftfahrzeugs und einer Videowiedergabeeinrichtung umschalten.

In einer Ausführungsform umfasst die besagte Erfassungseinrichtung, wel che den Neigungsvektor ermitteln soll, zumindest ein an der Schnittstellen einheit vorgesehenes oder angeordnetes Wiedererkennungsmerkmal sowie eine von der Schnittstelleneinheit beabstandete, also von dieser verschiede ne, und für das zumindest eine Wiedererkennungsmerkmal sensitive Sen soreinrichtung. Die Sensoreinrichtung kann also von außen im Kraftfahrzeug das zumindest eine Wiedererkennungsmerkmal an der Schnittstelleneinheit sensieren oder erfassen. Diese Sensoreinrichtung ist dazu eingerichtet, den Neigungsvektor durch berührungsloses Detektieren einer Raum läge des zumindest einen Wiedererkennungsmerkmals zu ermitteln. Mit anderen Wor ten kann sich die Erfassungseinrichtung mittels ihrer Sensoreinrichtung an dem zumindest einen Wiedererkennungsmerkmal orientieren, um den Nei gungsvektor zu bestimmen. So wird das zumindest eine Wiedererken nungsmerkmal in Bezug auf seine Lage im Raum erfasst, also die relative Lage oder Position des zumindest einen Wiedererkennungsmerkmals bezüg lich der Sensoreinrichtung ermittelt. Das zumindest eine Wiedererken nungsmerkmal kann zumindest ein an der Schnittstelleneinheit zugeordnetes Markierelement, beispielsweise eine Leuchtdiode für Licht im sichtbaren Spektrum und/oder im Infrarotbereich, und/oder einen Aufkleber und/oder eine grafische Markierung oder Textur umfassen. Zusätzlich oder alternativ dazu kann als Wiedererkennungsmerkmal eine vorbekannte Form der Schnittstelleneinheit, beispielsweise deren dreidimensionale Form und/oder Kontur oder Umriss, zugrundegelegt werden. Als Sensoreinrichtung kann beispielsweise eine Kamera oder es können mehrere Kameras vorgesehen sein.

In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Benutzer an der Schnitt stelleneinheit auch eine Bedieneingabe tätigen oder eingeben kann. Flierzu ist eine Eingabeeinrichtung dazu eingerichtet, die Bedieneingabe, die der Benutzer an der Schnittstelleneinheit tätigt, zu erfassen und in Abhängigkeit von der erfassten Bedieneingabe sowie einer aktuell betriebenen und den aktuellen Originalanzeigeinhalt bestimmenden Bedienfunktion ein Steuersig nal zum Steuern zumindest einer Fahrzeugkomponente des Kraftfahrzeugs zu erzeugen. In Abhängigkeit davon, welche Bedienfunktion (beispielsweise Klimatisierungseinheit, Medienwiedergabe, Sitzpositionierung, Telefonie, Infotainment) aktuell betrieben oder aktiviert ist und in Abhängigkeit davon, welche Bedieneingabe der Benutzer an der Schnittstelleneinheit eingibt, wird also entsprechend ein Steuersignal erzeugt, durch welches die durch die Bedienfunktion gesteuerte zumindest eine Fahrzeugkomponente steuert oder in dieser eine Funktion startet oder konfiguriert. Somit kann der Benut zer auf der Schnittstelleneinheit den Anzeigeinhalt betrachten, der beispiels weise ein Bedienmenü und/oder zumindest eine Bedienfläche oder Schalt fläche darstellt oder anzeigt, und dann durch Berühren der Schnittstellenein heit an einer Stelle, an welcher ein Menüeintrag oder eine Bedienfläche projiziert ist, entsprechend eine Bedienfunktion auslösen.

In einer Ausführungsform umfasst die besagte Eingabeeinrichtung eine so genannte TOF-Kamera (Time-of-Flight-Kamera), welche dreidimensionale Bilddaten von der Schnittstelleneinheit und deren Umgebung erzeugen kann. Die Eingabeeinrichtung ist dazu eingerichtet, die Bedieneingabe anhand der durch die TOF-Kamera erzeugten Bilddaten, welche eine Relativposition eines Eingabeelements des Benutzers bezüglich der Schnittstelleneinheit beschreiben, zu erfassen. Mit anderen Worten wird also anhand der dreidi- mensionalen Bilddaten der TOF-Kamera erkannt, wo das Eingabeelement die Schnittstelleneinheit berührt oder auf welchen Teil der Schnittstellenein heit das Eingabeelement zeigt. Als Eingabeelement kann ein Benutzer bei spielsweise einen Finger oder mehrere Finger oder eine Fland oder einen Stift benutzen. Zusätzlich oder alternativ zur TOF-Kamera kann die Eingabe einrichtung ein an der Schnittstelleneinheit angeordnetes Touchpad umfas sen. Ein solches Touchpad ermöglicht eine ortsaufgelöste Berührungserfas sung und/oder Annäherungserfassung (Berührstellenneerfassung mit XY- Koordinaten). Ein Touchpad kann beispielsweise auf der Grundlage einer kapazitiven Sensorik mit mehreren kapazitiven Näherungssensoren und/oder Berührungssensoren vorsehen. Insgesamt ist also an der Schnittstellenein heit eine Touchsensierung oder Berührungssensierung mittels der Eingabe einrichtung bevorzugt.

In einer Ausführungsform ist die Schnittstelleneinheit aus einem elastischen Material gebildet. Flierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Schnittstellen einheit bei einer Kollision mit einer Person nachgibt und/oder sich verformt, aber im unbelasteten Zustand oder kraftfreien Zustand eine vorbestimmte Originalform annimmt, in welcher die Bedienoberfläche eine vorbestimmte geometrische Eigenschaft aufweist. Zusätzlich oder alternativ zu einem elas tischen Material kann bei der Schnittstelleneinheit vorgesehen sein, dass diese aus einem Schaumstoff gebildet und/oder mit einem Kunstleder (zum Beispiel Alcantara) ausgestattet ist. Die Verwendung eines Schaumstoffs weist den Vorteil auf, dass die Schnittstelleneinheit ein geringeres Eigenge wicht aufweist, als ein Körper gleichen Volumens mit massivem Material. Die Verwendung eines Kunstleders weist den Vorteil auf, dass die Schnittstellen einheit rutschsicher in einer Hand gehalten werden kann.

In einer Ausführungsform weist die Schnittstelleneinheit in einem Außenpro fil, also an einer Außenoberfläche, ausschließlich gerundete Ecken und Kan ten auf, deren Rundungsradius größer als fünf Millimeter ist. Mit anderen Worten weist die Schnittstelleneinheit nur stumpfe Ecken und Kanten auf. Hierdurch sind mechanische Belastungsspitzen, wie sie an einer Ecke oder Kante mit geringerem Rundungsradius auftreten können, vermieden. In einer Ausführungsform ist die Bedienoberfläche weiß ausgestaltet. Mit anderen Worten ist eine neutrale Farbe, nämlich weiß, für die Bedienoberflä che vorgesehen. Hierdurch wird eine farbliche Verfälschung des Anzeigein halts beim Projizieren oder Darstellen auf der Bedienoberfläche vermieden.

In einer Ausführungsform ist die Schnittstelleneinheit als eine Platte mit ebe ner Bedienoberfläche ausgestaltet. Die ebene Ausgestaltung der Bedien oberfläche weist den Vorteil auf, dass eine zusätzliche optische Verzerrung aufgrund von Unebenheiten der Bedienoberfläche vermieden ist.

Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug, in welchem eine Ausfüh rungsform des erfindungsgemäßen Bediensystems bereitgestellt ist. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus, ausge staltet. In dem Kraftfahrzeug kann natürlich auch eine Anordnung mehrerer Bediensysteme der beschriebenen Art vorgesehen sein, sodass hierdurch mehrere Passagiere des Kraftfahrzeugs mit einer Schnittstelleneinheit ver sorgt werden können.

Zu der Erfindung gehören auch die Kombinationen der Merkmale der be schriebenen Ausführungsformen.

Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs; und

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Bediensystems, wie es im

Kraftfahrzeug von Fig. 1 bereitgestellt sein kann.

Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispie- len stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschrie benen Merkmale der Erfindung ergänzbar.

In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.

Fig. 1 zeigt in schematisierter Darstellung aus einer Vogelperspektive von einem Kraftfahrzeug 10 einen Fahrgastraum 11. Zur Orientierung sind ein Fahrzeugsitz 12 und ein Lenkrad 13 dargestellt. Der Fahrzeugsitz 12 kann in einer Liegestellung oder Liegeposition eingestellt sein, bei welcher eine Rü ckenlehne 14 des Fahrzeugsitzes 12 im Verhältnis zu einer aufrechten Sitz stellung nach hinten geneigt oder zum Boden hin verschwenkt ist. Hierdurch kann ein Abstand 15 zwischen Schulter eines in dem Fahrzeugsitz 12 lie genden Benutzers (nicht dargestellt) und beispielsweise einer Schalttafel 16 derart groß sein, dass der Benutzer in der liegenden Position mit einem Arm die Schalttafel 16 nicht mehr erreichen kann. Dennoch ist es in dem Kraft fahrzeug 10 dem Benutzer ermöglicht, zumindest eine Fahrzeugkomponente 17 vom Fahrzeugsitz 12 aus in der Liegeposition zu bedienen und/oder de ren Ausgabe anzuschauen.

Hierzu ist in dem Kraftfahrzeug 10 ein Bediensystem 18 bereitgestellt, wel ches zum einen für den Benutzer eine portable Schnittstelleneinheit 19 vor sieht, die der Benutzer beispielsweise in einer Hand halten kann, und zum anderen eine Projektionseinheit 20, welche einen Anzeigeinhalt 21 auf eine Bedienoberfläche 22 der Schnittstelleneinheit 19 mittels Licht 23 projizieren kann. Die Projektionseinheit 20 kann in einem Abstand zur Schnittstellenein heit 19 in dem Kraftfahrzeug 10 bereitgestellt sein, beispielsweise kann sie an einer Decke des Fahrgastraums 11 angeordnet sein. Der Benutzer kann mittels eines Eingabeelements 24 eine Bedieneingabe 25 an der Bedien- Oberfläche 22 tätigen. Beispielsweise kann der Anzeigeinhalt 21 ein Bedien menü 26 darstellen und mittels des Eingabeelements 24 kann der Benutzer ein Menüelement oder eine Bedienfläche 27 des Bedienmenüs 26 auswäh len oder aktivieren. Eine Eingabeeinrichtung 28 kann diese Bedieneingabe 25 registrieren und in Abhängigkeit von der Bedieneingabe 25 und einer aktuell aktivierten Bedienfunktion 29 kann die Eingabeeinrichtung 28 ein Steuersignal 30 für die zumindest eine Fahrzeugkomponente 17 erzeugen, um gemäß der Auswahl oder Bedieneingabe 25 des Benutzers die zumin dest eine Fahrzeugkomponente 17 anzusteuern.

Als ein Bestandteil der Eingabeeinrichtung 28 kann ein Touchpad an der Schnittstelleneinheit 19 selbst bereitgestellt sein. Alternativ dazu kann die Schnittstelleneinheit 19 vollständig sensorlos und/oder vollständig frei von elektronischen Komponenten sein. Beispielsweise kann die Schnittstellen einheit 19 eine Platte aus einem Kunststoff sein. Die Eingabeeinrichtung 28 kann dann die Bedieneingabe 25 mittels einer Erfassungseinrichtung 31 , insbesondere einer Kamera TOF, eine Relativlage des Eingabeelements 24 bezüglich der Schnittstelleneinheit 19 erfassen. Die Kamera TOF kann vom Fahrgastraum 11 Bilddaten D erzeugen, in welchen die Schnittstelleneinheit 19 und deren Umgebung abgebildet oder beschrieben ist. Die Kamera TOF kann insbesondere eine Time-of-Flight-Kamera sein.

Da der Anzeigeinhalt 21 auf die Bedienoberfläche 22 projiziert ist, ergibt sich eine optische Verzerrung des Anzeigeinhalts 21 in Abhängigkeit davon, in welchem Winkel oder mit welcher Neigung die Bedienoberfläche 22 in Bezug auf die Projektionseinheit 20 gehalten wird. Grund dafür ist, dass das Licht 23 je nach Neigung der Bedienoberfläche 22 schräg auf diese fällt.

Dennoch nimmt bei dem Kraftfahrzeug 10 mit dessen Bediensystem 18 der Benutzer einen Anzeigeinhalt 21 war, dessen Verzerrung sich nicht ändert oder unverändert bleibt, wenn der Benutzer die Schnittstelleneinheit 19 be wegt oder verschwenkt oder kippt, sodass sich deren Neigung relativ zur Projektionseinheit 20 verändert. Grund dafür ist, dass ein„dynamic projection mapping“ bereitgestellt ist, wofür in dem Bediensystem 18 eine Bildverarbei tungseinrichtung 32 bereitgestellt sein kann.

Eine mögliche Funktionsweise der Bildverarbeitungseinrichtung 32 ist im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben.

Fig. 2 zeigt noch einmal in einer Seitenansicht schematisch die Projektions einheit 20, die Schnittstelleneinheit 19, die Erfassungseinrichtung 31 bei spielsweise in Form der Kamera, insbesondere der TOF-Kamera und die Bildverarbeitungseinrichtung 32. Die Bildverarbeitungseinrichtung 32 kann beispielsweise auf der Grundlage eine Prozessoreinrichtung mit zumindest einem Mikroprozessor und/oder zumindest einem Mikrocontroller bereitge stellt sein. Die beschriebenen Verfahrensschritte können auf der Grundlage einer Software für die Prozessoreinrichtung implementiert sein. Die Software kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein.

Dargestellt ist, wie die Bedienoberfläche 22 der Schnittstelleneinheit 19 schräg bezüglich der Projektionseinheit 20 im Fahrgastraum 11 ausgerichtet sein kann, wodurch ein Normalenvektor 33 der Bedienoberfläche 22 in einem Neigungswinkel 34, der ungleich 0 ist, bezüglich einer Verbindungslinie 35 zwischen Schnittstelleneinheit 19 und Projektionseinheit 20 ausgerichtet ist.

Diese relative Neigung 36 der Schnittstelleneinheit 19 bezüglich der Projekti onseinheit 20 kann durch die Erfassungseinrichtung 31 erfasst und der Bild verarbeitungseinrichtung 32 als Neigungsvektor 37 beschrieben oder signali siert werden. Der Neigungsvektor 37 kann eine Ausrichtung des Normalen vektors 33 im Raum beschreiben. Der Anzeigeinhalt 21 kann durch die Bild verarbeitungseinrichtung 32 auf der Grundlage eines Originalanzeigeinhalts 38 gebildet werden, zu dem beispielsweise Grafikdaten gespeichert sein können. Eine Darstellung 39 des Originalanzeigeinhalts 38 ist in Fig. 2 eben falls beispielhaft dargestellt. Dargestellt ist, wie in der Darstellung 39 des Originalanzeigeinhalts 38 das Bedienmenü 26 unverzerrt mit den Bedienflä chen 27 beispielsweise für zwei unterschiedliche Bedienfunktionen F1 , F2 repräsentiert und dargestellt sein kann. Um beim Projizieren des Lichts 23 auf die Bedienoberfläche 22 die optische Verzerrung zu kompensieren, kann durch die Bildverarbeitungseinrichtung 32 mittels einer Vorverzerrungsfunktion 40 aus dem Originalanzeigeinhalt 38 der Anzeigeinhalt 21 erzeugt werden, also entsprechende digitale Bilddaten berechnet werden. In Fig. 2 ist eine Darstellung 41 des vorverzerrten, noch nicht projizierten Anzeigeinhalts 21 dargestellt. Zu sehen ist, dass das Bedi enmenü 26 entlang einer Raumrichtung 42 gestaucht dargestellt ist. Die Vorverzerrungsfunktion 40 ergibt sich aus den geometrischen Verhältnis- sens, wie sie sich für das einfallende Licht 23 auf der Bedienoberfläche 22 aufgrund des Neigungsvektors 37 ergeben. Als Gesetzmäßigkeit kann hier die sogenannte schiefe Parallelprojektion zugrungegelegt werden.

Beim Projizieren dieser gestauchten Darstellung 41 des Originalanzeigein halts 38 auf die Bedienoberfläche 22 mittels des Lichts 23 kann sich durch die optische Verzerrung in Form einer Dehnung auf der Bedienoberfläche 22 eine Projektion oder Darstellung ergeben, die der Darstellung 39 des Origi nalanzeigeinhalts 38 entspricht.

Die Schnittstelleneinheit 19 kann zumindest eine weitere Bedienoberfläche 22' aufweisen, sodass zwei mögliche Bedienoberflächen 22, 22' bereitge stellt sind. Auch die Bedienoberfläche 22' kann einen entsprechenden Nor malenvektor 33' aufweisen. Je nachdem, welcher Normalenvektor 33, 33' den kleineren Neigungswinkel 34 hin zur Verbindungslinie 35 aufweist, wird die entsprechende zugehörige Bedienoberfläche 22, 22' zum Projizieren des Anzeigeinhalts 21 ausgewählt. Der Winkel 34 kann beispielsweise mittels der Erfassungseinrichtung 31 ermittelt werden. Zum Erkennen, welche Bedien oberfläche 22, 22' sich wo befindet, kann zumindest ein Wiedererken nungsmerkmal 43 (beispielsweise ein Markierelement 44) an der Schnittstel leneinheit 19 bereitgestellt sein. Im dargestellten Beispiel kann die Erfas sungseinrichtung 31 als Sensoreinrichtung 45 zum Erfassen des Wiederer kennungsmerkmals 43 beispielsweise die Kamera TOF nutzen. Das Bediensystem 18 sieht somit eine Hardware vor, die vorzugsweise eine weiße Bedienoberfläche zum darauf Projizieren einer bedienbaren Benutzer schnittstelle aufweist. Dabei ist diese Bedienoberfläche beweglich, weil sie auf einer portablen Schnittstelleneinheit 19 angeordnet ist. Trotz der Beweg lichkeit bleibt die Anzeige der Bedienschnittstelle unverzerrt, was mittels des „dynamic projection mappings“ in der beschriebenen Weise erreicht wird.

Durch die Verwendung eines Algorithmus für“dynamic projection mapping“ kann eine Bedienoberfläche auf eine (vorzugsweise) einfarbige Fläche proji ziert werden. Diese Fläche ist z. B. in der Größe eines Tablets ausgeführt. Diese vorzugsweise nicht ortsfeste Fläche kann frei im Fahrzeug bewegt werden. Durch die beschriebene mögliche Materialwahl kann die Schnittstel leneinheit crashsicher ausgestaltet werden, das heißt sie zerbricht nicht bei einem Unfall oder Crash. Es muss auch keinerlei Elektronik oder Glas ver baut sein.

Die Bedienoberfläche kann durch ihre Form oder durch einen Marker z. B. Kamerabasiert erkannt werden.

Die Bedienhandlungen auf der Bedienoberfläche (z.B. Touchgesten) können durch eine TOF-Kamera oder eine andere Tracking-Technik erfasst werden.

Die Projektion erfolgt durch einen vorzugsweise Beamer/Projektor der Pro jektionseinheit. Die Projektion wird je nach Ortsänderung der Fläche ange passt. Die Ortsänderung wird dabei ebenfalls z.B. von einer TOF-Kamera oder anderer Tracking-Technik erfasst.

Die verarbeiteten Signale können wiederum die fahrzeugseitigen Fahrzeug komponenten (z.B. das Infotainment) steuern.

Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch die Erfindung eine portable Schnittstelleneinheit als ein virtuelles Tablet betrieben werden kann.