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Title:
POLYMERIC ANTI-STATIC AGENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/131728
Kind Code:
A1
Abstract:
The application relates to polymeric anti-static agents for use in polymer molding compounds and to molding compounds containing said anti-static agents, wherein the anti-static agents have good compounding properties and are inexpensive to produce, wherein the anti-static agent is an anti-static agent of general formula (I), comprising a polymeric cationic polyelectrolyte component produced from diallyl dialkyl ammonium compounds and an anionic counterion A-, where R1 identically or independently is C1-C18-alkyl, A- is an acid anion, and n is an integer from 10 to 1000.

Inventors:
HEUER HELMUT-WERNER (DE)
WEHRMANN ROLF (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/056347
Publication Date:
October 27, 2011
Filing Date:
April 20, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BAYER MATERIALSCIENCE AG (DE)
HEUER HELMUT-WERNER (DE)
WEHRMANN ROLF (DE)
International Classes:
C09K3/00; C08L69/00
Foreign References:
US6610767B12003-08-26
JP2008255224A2008-10-23
JPH06228420A1994-08-16
EP0855420A21998-07-29
JPH06228420A1994-08-16
EP1290106B12009-08-12
EP1210388B12004-06-23
Other References:
SAECHTLING: "Kunststoff-Taschenbuch", 1995, HANSER VERLAG, pages: 140 F
GÄCHTER, MÜLLER: "Plastic Additives", 1996, HANSER VERLAG, pages: 749 FF
SCHNELL: "Polymer Reviews", vol. 9, 1964, INTERSCIENCE PUBLISHERS, article "Chemistry and Physics of Polycarbonates"
D. FREITAG, U. GRIGO, P. R. MÜLLER, H. NOUVERTNE, BAYER AG: "Encyclopedia of Polymer Science and Engineering", vol. 11, 1988, article "Polycarbonates", pages: 648 - 718
U. GRIGO, K. KIRCHNER, P. R. MÜLLER: "Kunststoff-Handbuch, Band 3/1, Polycarbonate, Polyacetale, Polyester, Celluloseester", vol. 3/1, 1992, CARL HANSER VERLAG, article "Polycarbonate", pages: 117 - 299
Attorney, Agent or Firm:
BAYER MATERIALSCIENCE AG (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Antistatikum der allgemeinen Formel (I)

mit einem polymeren kationischen Polyelektrolytbestandteil hergestellt aus Diallyldialkylammonium-

Verbindungen und einem anionischen Gegenion A~ wobei

- Rl gleich oder unabhängig von einander Ci-Cig-Alkyl,

- A~ ein Säureanion, und

- n eine ganze Zahl von 10 bis 1000 ist. 2. Antistatikum nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß Rl gleich oder unabhängig voneinander ausgewählt ist aus der Gruppe, die Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, sek. -Butyl, tert. -Butyl, Pentyl, Neopentyl, Hexyl, Cyclohexyl und Thexyl umfaßt.

3. Antistatikum nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass A~ ein Sulfonsäureani- on ist. 4. Antistatikum nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass A~ ein Sulfonsäureani- on nach Formel (II) ist, wobei R2 ausgewählt ist aus der Gruppe, die Ci-Cig-Alkyl, einfach, mehrfach fluoriertes CpCig- Alkyl, perfluoriertes Ci-Cig-Alkyl, C2-C8-Alkylether, wobei die Alkylkette mindestens eine Ether- funktion enthält, vollständig oder partiell halogenierte C2-C8-Alkylether, wobei die Alkylkette mindestens eine Etherfunktion enthält, Arylsulfonate, perfluorierte Arylsulfonate, arylsubstituierte Al- kylsulfonate und arylsubstituierte Perfluoralkylsulfonate umfaßt.

5. Antistatikum nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass A Perfluorbutansulfo- nat ist.

6. Verwendung des Antistatikums nach Anspruch 1 zur antistatischen Ausrüstung thermoplastischer Zusammensetzungen. 7. Thermoplastische Zusammensetzungen enthaltend

- mindestens einen thermoplastischen Kunststoff;

- mindestens ein Antistatikum nach Anspruch 1 ; und

- optional weitere übliche Additive.

8. Thermoplastische Zusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Antistatikum in Mengen von 0,05 - 5,00 Gew.% bezogen auf die Gesamtzusammensetzung enthalten ist.

9. Thermoplastische Zusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der thermoplastische Kunststoff ein Thermoplast ist, ausgewählt aus der Gruppe, die die Polymerisate von ethylenisch ungesättigten Monomeren und Polykondensate von bifunktionellen reaktiven Verbin- düngen sowie deren Mischungen umfaßt.

10. Thermoplastische Zusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der thermoplastische Kunststoff Polycarbonat ist.

11. Verwendung von Antistatika nach einem der Ansprüche 1-5 enthaltenden Kunststoffzusammensetzungen zur Herstellung von Formkörpern. 12. Verfahren zur Herstellung von antistatisch wirkenden Formkörpern, umfassend die Schritte: a) Herstellung eines Antistatikums nach einem der Ansprüche 1 -5

- Austausch des Anions des kationischen Polyelektrolybestandteils gegen Hydroxyl-Ionen.

- Neutralisation des modifizierten Polyelektrolytbestandteils mit der Säure der Komponente A,

- Waschen und Trocknen des ausgefallenen Antistatikums . b) Compoundieren des Antistatikums mit einem thermoplastischen Polymer, c) Herstellung des Formkörpers durch Spritzguß oder Extrusion.

13. Kunststoffformkörper enthaltend mindestens ein Antistatikum nach einem der Ansprüche 1-5.

14. Masterbatch enthaltend ein thermoplastisches Polymer und das Antistatikum nach einem der Ansprüche 1-5 in einem Anteil von 1-10 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse des Masterbatches.

Description:
Polymeres Antistatikum

Die Anmeldung betrifft polymere Antistatika zur Verwendung in Polymer-Formmassen, sowie diese Antistatika enthaltende Formmassen, wobei die Antistatika gute Compoundierungseigenschaften aufweisen und sich preisgünstig herstellen lassen. Bei Kunststofformkörpem ist die Anlagerung von Staub unter Ausbildung von Staubfiguren ein weit verbreitetes Problem. Siehe hierzu z.B. Saechtling, Kunststoff-Taschenbuch, 26. Ausgabe, Hanser Verlag, 1995, München, S. 140 f. Besonders störend und die Funktion einschränkend sind Staubablagerungen bei transparenten Formkörpern. Solche Formkörper werden zum Beispiel für den Bereich optische Datenspeicher, Elektrotechnik, Automobilbau, im Bausektor, für Flüssigkeitsbehälter oder für andere optische Anwendungen eingesetzt. Für all diese Anwendungen ist eine Staubanlagerung unerwünscht - inbesondere falls noch eine Lackierung der Formkörper erfolgt - und kann die Funktion beeinträchtigen.

Eine bekannte Methode die Staubanlagerung auf Kunststoffkörpern zu vermindern ist der Einsatz von Antistatika. In der Literatur sind für Thermoplasten Antistatika beschrieben (siehe z.B. Gächter, Müller, Plastic Additives, Hanser Verlag, München, 1996, S. 749 ff), welche die Staub anlagerung einschränken. Diese Antistatika verbessern die elektrische Leitfähigkeit der Kunststofformmassen und leiten so Oberflächenladungen, welche sich bei der Herstellung und beim Gebrauch bilden, ab. Somit werden Staubpartikel weniger angezogen und folglich gibt es eine geringere Staubanlagerung.

Bei den Antistatika unterscheidet man im allgemeinen zwischen internen und externen Antistatika. Ein externes Antistatikum wird nach der Verarbeitung auf den Kunststoffformkörper aufgetragen, ein internes Antistatikum wird als Additiv den Kunststoffformmassen zugesetzt. Aus wirtschaftlichen Gründen ist die Verwendung von internen Antistatika meist wünschenswert, da keine weiteren Arbeitsschritte zur Auftragung des Antistatikums nach der Verarbeitung nötig sind.

Die in der Literatur bislang für Thermoplasten, speziell für Polycarbonate beschrieben internen An- tistatika haben meist einen oder mehrere der folgenden Nachteile:

Molekulargewichtsabbau des Thermoplasten

Wirksamkeit erst bei hohen Konzentrationen (>0.5 %)

Trübung in transparenten Thermoplasten

Nicht genügend wirksam um elektrostatische Entladung z.B. nach dem Verspritzen zu er- möglichen und damit Staubanlagerung zu vermeiden Verfärbungen, und insbesondere ein hoher Kostenfaktor

Eine häufig beschriebene Stoffklasse von Antistatika in Thermoplasten sind die Sulfonsäuresalze. Z.B. beschreibt JP-A 06228420 aliphatische Sulfonsäureammoniumsalze in Polycarbonat als An- tistatikum. Diese Verbindungen, wie auch Phosphoniumsalze, führen jedoch zu Molekulargewichtsabbau.

Quarternäre Ammoniumsalze von Perfluoralkylsulfonsäuren und ebenso deren Verwendung in Thermoplasten als Antistatika sind bekannt, wie z.B. in EP 1 290 106 Bl und EP 1 210 388 Bl .

Der Nachteil dieser Verbindungen besteht jedoch in ihrem zum einen hohen Preis und zum anderen in der oft mangelnden thermischen Stabilität der Verbindungen bei der Verarbeitung, die zu Abbauprodukten führt, die insbesondere Poylcarbonate stark schädigen.

Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung von neuen Antistatika, die preisgünstig herzustellen sind und die Materialeigenschaften von Kunststoffen nicht negativ beeinflussen, sowie die Verwendung dieser Antistatika zur Herstellung thermoplastischer Zusammensetzungen und die Bereit- Stellung dieser Zusammensetzungen.

Es wurde überraschend gefunden, dass sich oligomere oder polymere Salze auf Diallyldialkylammo- niumchlorid-Basis, insbesondere Diallydimethylammoniumchlorid (DADMAC)-Basis, einfach und kostengünstig herstellen lassen und ausgezeichnete antistatische Eigenschaften bei guter Thermosta- bilität aufweisen. Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft daher Antistatika auf Basis oligomerer oder polymerer Salze mit Polydiallyldialkylammonium- Verbindungen als Poly-Kationen und Säureanio- nen, das Verfahren zu ihrer Herstellung sowie mit diesen Verbindungen hergestellt thermoplastische Zusammensetzungen und die Verwendung dieser Verbindungen zur Herstellung von thermoplastischen Zusammensetzungen.

Die erfindungsgemäßen Antistatika haben eine Struktur nach Formel (I)

mit einem polymeren kationischen Elektrolytbestandteil hergestellt aus Diallyldialkylammonium- Verbindungen und anionischen Gegenionen (A ~ ), wobei

- Rl gleich oder unabhängig voneinander Ci-Cig-Alkyl, vorzugsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Iso- propyl, Butyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl, Pentyl, Neopentyl, Hexyl, Cyclohexyl oder Thexyl und beson- ders bevorzugt Methyl, und

- A ~ ein Säureanion, und

- n eine ganze Zahl von 10 bis 1000 ist.

Aufgrund einer eventuell nicht vollständigen polymeranalogen Reaktion kann das Anion A " auch einen Anteil nicht ausgetauschter Anionen wie Hydroxyl- oder Chloridionen enthalten. Dieser Anteil ist vorzugsweise kleiner als 10 %, weiter bevorzugt kleiner als 5 % und besonders bevorzugt kleiner als 1 %, wobei als Untergrenze jeweils 0 % zu verstehen ist.

Das Säureanion A ~ ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, die anorganische Säurenanionen und organische Säureanionen. insbesondere Sulfonsäureanionen und halogenierte Sulfonsäureanio- nen umfaßt.

Das Säureanion A ~ kann in einer Ausführungsform nur von einer oder einem Gemisch mehrerer Säuren stammen, so daß im Polyelektrolyt verschiedene Anionen vorliegen.

A ~ ist bevorzugt ein Sulfonsäureanion und weiter bevorzugte ist A ~ ein Sulfonsäureanion nach Formel (II)

3 (II) wobei R2 ausgewählt ist aus der Gruppe, die Ci-Cig-Alkyl, einfach oder mehrfach fluoriertes oder perfluoriertes Ci-Cig-Alkyl, C2-C8-Alkylether, wobei die Alkylkette mindestens eine Etherfunktion enthält und die Kohlenstoffatome optional vollständig oder partiell halogeniert sein können, Arylsul- fonate, perfluorierte Arylsulfonate, arylsubstituierte Alkylsulfonate und arylsubstituierte Perfluoral- kylsulfonate umfaßt.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist R2 ein C2-C8-Alkyl oder Perfluoralkyl.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist R2 ausgewählt aus der Gruppe, die

umfaßt.

Gegenstand der Anmeldung ist weiterhin ein Verfahren zur Darstellung der erfindungsgemäßen An- tistatika umfassend die Schritte:

- Austausch des Anions des kationischen Polyelektrolybestandteils gegen Hydroxyl-lonen.

- Neutralisation des modifizierten Polyelektrolytbestandteils mit der Säure der Komponente A,

- Waschen und Trocknen des ausgefallenen Antistatikums.

Diese Schritte sind beispielhaft im folgenden Reaktionsschema dargestellt

Produkt fällt als weißer Niederschlag aus Abtrennen, Waschen, Trocknen

Femer betrifft die vorliegende Erfindung thermoplastische Formmassen enthaltend: mindestens einem Thermoplasten und mindestens ein Antistatikum nach Formel (I) mit Rl, A und n wie oben angegeben, und optional weitere üblicherweise verwendeter Polymeradditive.

Die Antistatika werden vorzugsweise in Mengen von 0,05 bis 5,00 Gew.%, bevorzugt von 0,1 bis 2,5 Gew.% und besonders bevorzugt von 0,2 Gew.% bis 1,5 Gew.% den Thermoplasten bezogen auf die Gesamtzusammensetzung zugesetzt.

Im Sinne der Erfindung geeignete Thermoplaste sind insbesondere aber nicht zwingend transparente Thermoplaste, bevorzugt die Polymerisate von ethylenisch ungesättigten Monomeren und/oder Poly- kondensate von bifunktionellen reaktiven Verbindungen, sowie Blends aus diesen thermoplastischen Komponenten zu verstehen.

Besonders geeignete Kunststoffe sind Polycarbonate oder Copolycarbonate auf Basis von Dipheno- len, Poly- oder Copolyacrylate und Poly- oder Copolymethacrylate wie beispielhaft und vorzugsweise Polymethylmethacrylat, Poly- oder Copolymere mit Styrol wie beispielhaft und vorzugsweise transparentes Polystyrol oder Polystyrolacrylnitril (SAN), transparente thermoplastische Polyuretha- ne, sowie Polyolefine, wie beispielhaft und vorzugsweise transparente Polypropylentypen oder Po- lyolefine auf der Basis von cyclischen Olefinen (z.B. TOPAS ® , TOPAS Advanced Polymers), Poly- oder Copolykondensate der Terephthalsäure, wie beispielhaft und vorzugsweise Poly- oder Copolye- thylenterephthalat (PET oder CoPET) oder glycol-modifiziertes PET (PETG) oder Cyclobutandiol- modifizierte PET (z.B. Tritan ®" Typen von Eastman Chemicals) sowie mögliche Blends daraus.

Blends sind vorzugsweise PC/ABS, PC/ASA, PC/PBT und PC/PET.

Insbesonders bevorzugt sind Polycarbonate oder Copolycarbonate, insbesondere nicht halogenierten Polycarbonate und/oder Copolycarbonate mit Molekulargewichten M w von 500 bis 100 000, bevorzugt von 10 000 bis 50 000, besonders bevorzugt von 15 000 bis 40 000. Thermoplastische, aromatische Polycarbonate im Sinne der vorliegenden Erfindung sind sowohl

Homopolycarbonate als auch Copolycarbonate; die Polycarbonate können in bekannter Weise linear oder verzweigt sein.

Die Herstellung dieser Polycarbonate erfolgt in bekannter Weise aus Diphenolen, Kohlensäurederivaten, gegebenenfalls Kettenabbrechern und gegebenenfalls Verzweigern. Einzelheiten der Herstellung von Polycarbonaten sind in vielen Patentschriften seit etwa 40 Jahren niedergelegt. Beispielhaft sei hier nur auf Schnell, "Chemistry and Physics of Polycarbonates", Polymer Reviews, Volume 9, Interscience Publishers, New York, London, Sydney 1964, auf D. Freitag, U. Grigo, P. R. Müller, H. Nouvertne', BAYER AG, "Polycarbonates" in Encyclopedia of Polymer Science and Engineering, Volume 11, Second Edition, 1988, Seiten 648-718 und schließlich auf Dres. U. Grigo, K. Kirch- ner und P. R. Müller "Polycarbonate" in Becker/Braun, Kunststoff-Handbuch, Band 3/1, Polycarbonate, Polyacetale, Polyester, Celluloseester, Carl Hanser Verlag München, Wien 1992, Seiten 117-299 verwiesen.

Die Polycarbonate können sowohl in Schmelze, als auch in Lösung hergestellt sein. Folgende Diphenole bei der Polycarbonatherstellung sind bevorzugte: 4,4'-Dihydroxydiphenyl, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (BPA), 2 , 4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2- methy lbutan, 1 , 1 -Bis-(4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol, 2,2-Bis-(3 -methyl-4-hydroxyphenyl)-pro- pan, 2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-propan, Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-methan, 2,2-Bis- (3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan, Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-sulfon, 2,4-Bis-(3,5-di- methyl-4-hydroxyphenyl)-2-methy lbutan, 1 , l-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol, 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan und 1 , 1-

Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan (TMC), 2 , 2-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-propan, 2-Methyl-3,3-bis(4-hydroxyphenyl)phthalimidin, 3,3-Bis(4-hydroxyphenyl)-l-phenyl-lH-indol-2-on, 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)- 1 -phenyl- 1 H-indol-3 -on.

Besonders bevorzugte Diphenole sind 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (BPA), 2,2-Bis-(3-methyl-4- hydroxyphenyl)-propan, l,l-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan und l,l-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5- trimethylcyclohexan (TMC), 4 , 4 '-Dihydroxydiphenyl (DOD), 2-Methyl-3,3-bis(4- hydroxyphenyl)phthalimidin, 3 ,3 -Bis(4-hydroxyphenyl)- 1 -phenyl- 1 H-indol-2-οη, 2,2-Bis(4- hydroxyphenyl)- 1 -phenyl- 1 H-indol-3 -on.

Bevorzugte Verzweiger sind Triphenole wie z. B. 1 , 1 , 1 -Tris-(4-hydroxyphenylethan) (THPE), Tri- mesinsäure(trichlorid), Cyanursäuretrichlorid und 3,3-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-2-oxo-2,3- dihydroindol (IBK).

Im Sinne der Erfindung ist zur Erreichung von verbesserten Kunststoffzusammensetzungen möglich, dass zusätzlich noch mindestens ein weiterer in thermoplastischen Kunststoffen, bevorzugt Poly- und Copolycarbonaten, üblicherweise vorhandener Zusatzstoff vorhanden ist.

Die den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen gegebenenfalls zugesetzten Entformungsmittel sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die Pentaerythrittetrastearat und Glycerinmonostearat sowie

Carbonate von Teilestern dieser Verbindungen (z.B. Glycerinmonostearat-Carbonat), Stearylstearat und Propandiolstearat sowie deren Mischungen umfaßt.

In einer bevorzugten Ausführungsform können die veresterten ungesättigten Fettsäuren auch ganz oder teilweise epoxidiert sein. Die Entformungsmittel werden eingesetzt in Mengen von 0,05 Gew.-% bis 2,00 Gew.-% bezogen auf die Formmasse, bevorzugt in Mengen von 0,1 Gew.-% bis 1 ,0 Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 0,15 Gew.-% bis 0,60 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,2 Gew.- % bis 0,5 Gew.-% bezogen auf die Gesamtzusammensetzung.

Als primäre Antioxidantien kommen bevorzugt sterisch gehinderte Phenole (z. B. Irganox-Typen der Fa. Ciba, beispielsweise Irganox 1076 (Octadecyl-3-(3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat), Irganox 1010 (Pentaerythritol-tetrakis(3-(3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphen yl)-propionat) oder lrganox 1035 (Thiodiethylen bis (3-(3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat) ) zum Einsatz.

Optional zugesetzte Thermostabilisatoren sind ausgewählt aus der Gruppe die

- Triphenylphosphin (TPP),

- PEPQ: Irgafos P PEPQ; dimeres Phosphonit der Fa. BASF/Ciba (CAS-Nr. 119345-01-6), - Irgafos® 168: BASF (CAS-Nr. 31570-04-4),

- Irganox® B900: Gemisch aus Irgafos 168 und Irganox 1076 (sterisch gehindertes Phenol / CAS- Nr. 2082-79-3) im Verhältnis 4:1 der Fa. BASF, und

- Doverphos S 9228-PC: Fa. Dover, USA (CAS-Nr. 154862-43-8 ) umfaßt.

Ferner können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen übliche Additive wie andere Thermostabilisatoren, Antistatika, Farbmittel, Fließhilfsmittel und Flammschutzmittel enthalten.

Als optionale Flammschutzmittel, sind insbesondere organische, phosphorhaltige Flammschutzmittel wie Bisphenol-A-Diphosphat, halogenierte Flammschutzmittel wie Tetrabrom-bisphenol-A- Oligocarbonat, Alkali- und Erdalkalisalzen von aliphatischen und aromatischen Sulfonsäure-, Sulfonamid- und Sulfonimidderivaten bevorzugt.

UV-Absorber sind beispielhaft und vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe der Hydroxy- Benzotriazole und Hydroxytriazine.

Ferner können den Zusammensetzungen optional Füllmittel, Schaummittel, Farbstoffen, Pigmente, optische Aufheller, Umesterungskatalysatoren und Nukleierungsmittel zugesetzt werden.

Die Gesamtmenge der Zusatzstoffe in den Zusammensetzunge beträgt vorzugsweise 0,01 bis 15,00 Gew. %, weiter bevorzugt 0,05 bis 10,00 Gew.%, und besonders bevorzugt 0,10 bis 5,00 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.

Die Einarbeitung der erfindungsgemäßen Antistatika sowie gegebenenfalls der Zusatzstoffe oder Mischungen der Zusatzstoffe erfolgt in allgemein üblicher Weise zum Beispiel vor oder während der Polymerisation oder durch nachträgliches Vermischen mit dem thermoplastischen Kunststoff.

Die so erhaltenen Kunststoffzusammensetzungen liegen im allgemeinen in Form von Lösungen Dispersionen, Emulsionen, Stäuben, Pulvern, Granulaten, Plättchen oder Schuppen vor (Formmassen) und werden zur Herstellung von geformten Gegenständen (Formkörper) verwendet. Geformte Gegenstände sind beispielhaft und vorzugsweise lichtdurchlässige Gegenstände wie beispielhaft und vorzugsweise Lichtstreuscheiben für Kraftfahrzeuge, Kunststoffabdeckscheiben für Beleuchtungselemente und Scheinwerfer, Linsen wie z.B. Brillengläser, Folien, Bändchen, Platten, Stegplatten, Stegmehrfachplatten, Gefäße, Rohre und sonstige Profile die nach den üblichen Metho- den, wie z.B. Heißpressen, Spinnen, Extrudieren oder Spritzgießen hergestellt werden. Die Polymerzusammensetzungen können auch zu Gießfolien verarbeitet werden.

Von Interesse ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Kunststoffzusammensetzung zur Herstellung von Mehrschichtsystemen und Laminaten. Hierbei wird die erfindungsgemäße Kunst- Stoffzusammensetzung in dünner Schicht in Form eines Masterbatches auf einen geformten Gegenstand aus einem Kunststoff welcher nicht antistatisch ausgerüstet ist, aufgebracht. Das Aufbringen kann zugleich mit oder unmittelbar nach der Formgebung des Formkörpers geschehen, zum Beispiel durch Coextrusion oder Mehrkomponentenspritzguß. Das Aufbringen kann aber auch auf den fertig geformten Grundkörper geschehen, z.B. durch Lamination mit einem Film oder durch Beschichtung mit einer Lösung.

Bevorzugt werden die die erfindungsgemäßen Antistatika enthaltenden Kunststoffzusammensetzungen zur Herstellung von Lichtstreuscheiben für Kraftfahrzeuge und Kunststoffabdeckscheiben für Beleuchtungselemente und Scheinwerfer, verwendet.

Von besonderem Interesse ist auch die Verwendung der die erfindungsgemäßen Antistatika enthal- tenden Kunststoffzusammensetzungen zur Herstellung von Platten, Stegdoppelplatten, Coexplatten und Folien. Ferner ist von Interesse die Verwendung der erfindungsgemäßen Antistatika in flammgeschützten thermoplastischen Formmassen.

Der Vorteil der mit den erfindungsgemäßen Antistatika ausgerüsteten Kunststoffformkörper ist, dass diese sich nicht mehr, z. B. bei der Herstellung, beim Abziehen der üblicherweise verwendeten Schutzfolien oder Transport und Lagerung, elektrostatisch aufladen.

Die erfindungsgemäßen Antistatika sind besonders geeignet für transparente Einstellungen der Thermoplasten, doch lassen sich auch gedeckte Einstellungen mit Hilfe dieser Zusätze antistatisch ausrüsten.

Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Die Erfindung ist nicht auf die Beispiele beschränkt. Prozentangaben bedeuten im folgenden Gewichtsprozente. Beispiele

Staubtest

Um die Staubanlagerung im Laborversuch zu untersuchen, werden die gespritzten Platten, einer Atmosphäre mit aufgewirbeltem Staub ausgesetzt. Dazu wird ein 2-1-Becherglas mit einem 80 mm langen Magnetrührstab mit dreieckigem Querschnitt mit Staub (Kohlenstaub / 20 g Aktivkohle, Rie- del-de Haen, Seelze, Deutschland, Artikel Nr. 18003) ca. 1 cm hoch gefüllt. Mit Hilfe eines Magnet- rührers wird der Staub aufgewirbelt. Nach dem Stoppen des Rührers wird der Probekörper 10 sec. lang dieser Staubatmosphäre ausgesetzt. Je nach verwendetem Probekörper setzt sich mehr oder weniger Staub auf den Probekörpern ab. Die Beurteilung der Staubanlagerungen (Staubfiguren) wird visuell durchgeführt. Platten, welche Staubfiguren aufwiesen wurden negativ (-) bewertet, praktisch staubfigurenfreie Platten mit (+) bewertet.

Verwendete Rohstoffe:

PC 1 ist ein Polycarbonat auf Basis von Bisphenol A und Phosgen mit einer Lösungsviskosität von 1,26.

Die Lösungsviskosität wurde an einer Polycarbonatlösung, bestehend aus 0,5 g Polymer/1 in Methylenchlorid, bei 25°C mit einem Ubbelohde-Viskosimeter bestimmt.

Das Antistatikum wurde nach folgender Vorschrift hergestellt.

Poly-DADMAC (Abkürzung für Polydiallyldimethylammoniumchlorid, siehe Struktur (IV), CAS- Nr. 26062-79-3) ist ein Polyelektrolyt in wässriger Lösung, welcher kommerziell verfügbar ist.

Poly-DADMAC

in H O

2 (IV)

150 g einer wässrigen Poly-DADMAC -Lösung (Aldrich, 35%-ig in Wasser, Mw < 100.000 g/mol, mit einer Viskosität von 100 - 200 cP wurde mehrmals über den Ionenaustauscher Lewatit® M 500 behandelt. Der Ionenaustauscher wurde vorher mit Natronlauge regeneriert und mit destilliertem Wasser neutral gewaschen.

Die verdünnte Lösung des Polyelektrolyten wurde am Rotationsverdampfer eingeengt. Dabei blieb ein leicht gelbliches, kristallines Produkt übrig. 75 g Nonafluorbutan- 1 -sulfonsäure (97%-ig, Aldrich) wurde in 350 ml destilliertem Wasser gelöst.

Der nach Ionenaustausch eingedampfte Polyelektrolyt wurde in 200 ml destilliertem Wasser wieder aufgelöst. Der anfängliche pH-Wert betrug 12,7.

Mit der Säurelösung aus Nonafluorbutan- 1 -sulfonsäure wurde anschließend gegen den Neutralpunkt von pH-Wert 7 titriert (Säure-Base-Reaktion). Dabei wurden 230 ml der Säurelösung verbraucht. Beim Neutralstellen fiel dabei ein weißliches, sehr feines Produkt aus. Diese feine Suspension wurde abgesaugt und mehrmals mit destilliertem Wasser gewaschen. Das so erhaltene Produkt wurde abschließend im Trockenschrank bei 100°C im Vakuum getrocknet.

Ausbeute 51,7 g eines weißen Feststoffes.

Herstellung von Probekörper Zur Herstellung der Probekörper wurde Polycarbonat PCI bei 280°C auf einem Zweiwellenextuder mit der in Tabelle 1 angegebenen Menge von Sulfonsäuresalzen (gemäß Beispiel 1 und 2 sowie dem Vergleichsbeispiel) (Tabelle 1) vermischt/compoundiert.

Aus diesem Granulat wurden anschließend Rechteckplatten bei 300 °C Massetemperaturen abgespritzt (155 mm x 75 mm x 2 mm). Anschließend wurden die Rechteckplatten dem Staubtest unterzogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben und in Fig.I zu sehen.

Tabelle 1: Kunststoffzusammensetzungen und Staubstest

Man erkennt deutlich, dass das Vergleichsbeispiel ohne Additiv im Vergleich zu den erfindungsgemäßen Beispielen noch signifikanten Mengen an Ruß anzieht. Die Probe mit 0,25 Gew.-% des Antistatikadditivs aus Beispiel 1 zeigt bereits nahezu keine Belegung mit Ruß. Die erfindungsgemäßen Antistatika weisen somit gute antistatische Eigenschaften auf. Sie sind einfach und preisgünstig herzustellen, sind thermostabil und bewirken keine zusätzliche Vergilbung der Zusammensetzungen.