Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
POLYSTYRENE BINDERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/007173
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns polystyrene binders modified by fats, in particular esters of fatty acids or fatty alcohols, in particular triglycerides of higher fatty acids, preferably natural fats and oils. The fats can be added to the binder in high concentrations without impairing the binding properties. The addition of these fats is advantageous as concerns the wetting properties, waterproofness and above all hardness. In particular, dispersion adhesives, hot-melt adhesives and sealing compounds can be improved on the basis of the binders according to the invention.

Inventors:
BOEGE KAI (DE)
DZIALLAS MICHAEL (DE)
HELPENSTEIN KLAUS (DE)
KLAUCK WOLFGANG (DE)
KLEIN JOHANN (DE)
LOTH HELMUTH (DE)
URBATH HARTMUT (DE)
WINDHOEVEL UDO (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/003416
Publication Date:
February 27, 1997
Filing Date:
August 02, 1996
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
BOEGE KAI (DE)
DZIALLAS MICHAEL (DE)
HELPENSTEIN KLAUS (DE)
KLAUCK WOLFGANG (DE)
KLEIN JOHANN (DE)
LOTH HELMUTH (DE)
URBATH HARTMUT (DE)
WINDHOEVEL UDO (DE)
International Classes:
C08K5/10; C08L93/04; C09D125/02; C09J125/04; C09D125/04; C09D125/06; C09J125/02; C09J125/06; C09K3/10; (IPC1-7): C09J125/02; C09D125/02; C09K3/10
Domestic Patent References:
WO1995011284A21995-04-27
Foreign References:
EP0038295A11981-10-21
EP0256467A21988-02-24
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 016, no. 320 (C - 0962) 14 July 1992 (1992-07-14)
DATABASE WPI Section Ch Week 9328, Derwent World Patents Index; Class A81, AN 93-220186, XP002020156
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Bindemittel auf der Basis von Homo oder Copolymeren des Sty rols, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Fettstoffen.
2. Bindemittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 0,5 bis 60, vorzugsweise 10 bis 50 und insbesondere 15 bis 40 Gew.% an Fettstoffen, bezogen auf das Bindemittel insge¬ samt.
3. Bindemittel nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Deri¬ vate von Fettsäuren oder Fettalkoholen, insbesondere Triglyceride von höheren Fettsäuren und vorzugsweise natürliche Fette und Öle als Fettstoffe.
4. Bindemittel nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprü¬ che, dadurch gekennzeichnet, daß es auf einem physikalisch und/oder chemisch abbindenden Polymeren mit einem Molekularge¬ wicht von 8000 bis 2000000, vorzugsweise 10000 bis 800000 und insbesondere von 30000 bis 300000 basiert.
5. Bindemittel nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprü¬ che, dadurch gekennzeichnet, daß mehr als 30, insbesondere mehr als 50 Gew.% Styrol in dem StyrolPolymerisat sind.
6. Bindemittel nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprü¬ che, dadurch gekennzeichnet, daß e bei 20 °C flüssig oder streichfähig ist und insbesondere eine wäßrige Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 20 bis 85, vorzugsweise 35 bis 80 und insbesondere 45 bis 75 Gew.% ist.
7. Herstellung des Bindemittels nach mindestens einem der Ansprü¬ che 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man den Fettstoff dem StyrolPolymerisat vor, bei oder nach seiner Herstellung zu¬ setzt, insbesondere einer wäßrigen Dispersion des Styrol Polymerisates.
8. Verwendung der Bindemittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6 zum Kleben, Beschichten und Dichten.
9. Verwendung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch das Kleben, Beschichten und Dichten von Holz, Pappe, Papier, Wandbelägen insbesondere Tapeten , Kork, Leder, Filz, Textilien, Kunst¬ stoffen insbesondere Bodenbelägen aus PVC, Linoleum und Polyolefinen, sei es in Form von Folien oder textilen Flächen¬ gebilden , mineralischen Substraten insbesondere Glas, Quarz, Schlacken, Gestein und Keramik und Metallen, insbe¬ sondere mit unterschiedlichem elastischem Verhalten oder un¬ terschiedlichem Wärmeausdehnungskoeffizienten der Substrate.
10. Verwendung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsmasse eine Fugendichtungsmasse ist.
Description:
"Poivstyrol-Bindemittel"

Die Erfindung betrifft Bindemittel auf der Basis von Homo- oder Copoly eren des Styrols, deren Herstellung und Verwendung zum Kle¬ ben, Beschichten und Dichten.

Unter Bindemittel sollen solche Stoffe verstanden werden, die gleiche oder verschiedenartige Substrate verbinden oder selbst darauf fest haften können. Sie basieren in der Regel auf Stoffen, insbesondere Polymeren, die chemisch oder physikalisch abbinden. Die physikalische Abbindung besteht in einer Erstarrung aus der Schmelze oder in der Trocknung einer wäßrigen oder organischen Lö¬ sung bzw. Dispersion. Die Stoffe bzw. Polymeren werden in der Regel durch Zusätze so modifiziert, daß sie zum Kleben, klebenden Dichten und Beschichten besser geeignet sind. Derartige Zusätze sind z.B. Harze, Weichmacher, Lösungsmittel, Füllstoffe, Pigmente, Beschleu¬ niger, Stabilisatoren und Dispergiermittel. Auf derartig modifi¬ zierten Bindemitteln basieren also die Klebstoffe, die Dichtungs¬ massen und die Beschichtungsmittel.

Weichmacher werden zugesetzt, um bei Klebstoffen, Dichtungsmassen und Beschichtungsmitteln das Formveränderungsvermögen zu verbessern bzw. die Härte zu verringern. Es handelt sich dabei um flüssige oder feste, in der Regel indifferente organische Substanzen mit geringem Dampfdruck. Nach dem allgemeinen Fachwissen (siehe Habenicht, Gerd: "Kleben: Grundlagen, Technologie-Anwendungen", 2. Auflage, 1990, Seite 100) liegt der Nachteil weich acherhaltiger

Klebschichten in den verschlechterten Alterungs- und Haftungsei¬ genschaften, weiterhin in den reduzierten Klebschicht-Festigkeiten, deren Kriechneigung und deren Auswanderungstendenz. Es bedarf daher einer wohl abgewogenen Prüfung der Prioritäten zwischen Verfor¬ mungsfähigkeit auf der einen Seite und Festigkeit auf der anderen Seite. In "Ull anns Encyclopädie der technischen Chemie" wird unter dem Stichwort "Weichmacher" auch die Anwendung von Weichmachern beschrieben (siehe Seiten 371 bis 377, Band 24, 4. Auflage, 1983).

Derartige Zusammensetzungen aus Polystyrol und Weichmachern sind bekannt. So wird in der US 4,869,934 eine Zusammensetzung zum Glätten, Reinigen und Beschichten von Fußböden beschrieben, die zum Beispiel aus folgenden Bestandteilen besteht: 31,2 Gew.-Teile eines Copolymerisates aus Butylmethacrylat, Methacrylsäure, Methylmethacrylat und Styrol im Verhältnis 10 : 18 : 52 : 20, 1,6 Gew.-Teile des permanenten Weichmachers (Bu0CH2CH20)3P0 und 7,0 Gew.-Teile des flüchtigen Weichmachers Me(0C3Hö)20H sowie ca. 48 Gew.-Teile Wasser. Diese bekannte Zusammensetzung hat den Nachteil, daß zumindest die flüchtigen Weichmacher die Umwelt belasten oder gar giftig sind.

In der technischen Information TI/ED 1115 d-1 der BASF vom Januar 1984 wird das Produkt "Piastilit 3060" beschrieben. Dabei handelt es sich um Polypropylenglykol-alkylphenylether, welcher als Weich¬ macher für Poly erdispersionen eingesetzt wird, insbesondere für Polyacrylate. Als Polymerisate werden konkret genannt: ein Copolymersat von Styrol und Butylacrylat sowie ein Copolymerisat von Ethylacrylat, Ethylhexylacrylat und Acrylnitril. Derartige Zu¬ sammensetzungen können z.B. als Dichtungsmassen mit schneller Hautbildung nach dem Applizieren, mit geringerem Nachhärten und mit besserem Dehnverhalten bei tiefen Temperaturen verwendet werden. Außerdem ergeben sie mit Füllstoffen pastöse Fliesenklebstoffe, die

gute Haftzugfestigkeiten bei hoher Elastizität aufweisen. Der Weichmacher wirkt elastifizierend auf das Copolymerisat, ohne die Wasseraufnahme des Filmes merklich zu verschlechtern. So steigt die Dehnung eines Filmes nahezu linear von ca. 300 % auf 4000 % bei Zusatz von 9 % Weichmacher. Zur biologischen Wirkung des Weichma¬ chers wird gesagt, daß er nach den vorliegenden Informationen keine gesundheitsschädlichen Wirkungen habe, wohl seien aber bei längerer Einwirkung Haut- und Schleimhautreizungen möglich.

Die gleichen Nachteile gelten auch für die beiden folgenden Druck¬ schriften. In der polnischen Patentschrift PL 119091 wird ein nicht toxischer und nicht entflammbarer Klebstoff für Keramik und Kunst¬ stoffe beschrieben, der neben einer Acrylat/Styrol-Dispersion Polypropylenglykol-alkylphenylether, Füllstoffe und organische Lö¬ sungsmittel sowie Wasser enthält.

In der deutschen Patentschrift DE 3638224 wird ein elastisches Dichtungsmaterial beschrieben, welches einen Styrol/Butadien-Gummi, ein α-Methylstyrolpolymerisat, Lösungsmittel wie Kohlenwasserstoffe und aromatische Kohlenwasserstoffe sowie Polypropylenglykol- alkylphenylether enthält.

In der tschechischen Patentschrift CS 259825 wird ein Haftklebstoff für Etiketten und Bänder beschrieben, welche hauptsächlich ein Copolymerisat aus Acrylaten, ungesättigten Carbonsäuren sowie ge¬ gebenenfalls Styrol, Alkylstyrol oder Vinylacetat enthält. Weitere Komponenten sind organische Lösungsmittel, Weichmacher wie z.B. Polyethylenglykol und Polypropylenglykol.

Ausgehend von diesem Stand der Technik bestand die erfindungsgemäße Aufgabe darin, eine toxisch unbedenkliche Zusammensetzung aus einem Styrol-Polymerisat und einem aro atenfreien Weichmacher bereit-

zustellen, welche als Bindemittel geeignet ist und eine akzeptable Haftung ergibt.

Die erfindungsgemäße Lösung ist den Patentansprüchen zu entnehmen. Sie besteht kennzeichnungsgemäß darin, daß das Styrol-Polymerisat in größerer Menge Styrol enthält und der Weichmacher ein Fettstoff ist.

Das Styrol-Polymerisat enthält Styrol oder Methylstyrol, und zwar in einer Menge von vorzugsweise mehr als 30, insbesondere mehr als 50 und vor allem mehr als 80 Gew.-% der Monomeren. Comonomere des Styrols bzw. Methylstyrols können sein: Acrylate und Methacrylate mit 1 bis 12 C-Atomen in der Alkoholkomponente, insbesondere mit 2 bis 8 C-Atomen. Die Acrylsäureester können auch reaktive Gruppen für eine spätere Nachvernetzung enthalten. Solche reaktiven Gruppen können auch Vinyl-Comonomere enthalten, z.B. eine Silan-Gruppe. Die Si(Alk)3-Gruppe kann direkt oder über einen (CH2) n -Rest mit der Vinylgruppe verbunden sein, dabei kann n eine Zahl von 2 bis 6 sein, vorzugsweise ist n 3 oder 0. Die Alkyl-Gruppen können 1 bis 4 C-Atome enthalten, vorzugsweise 1 oder 2. Weitere Comonomere können sein: Vinylester, Maleinsäureester, (jeweils ebenfalls mit 1 bis 12, vorzugsweise 2 bis 8 C-Atomen in der Alkoholkomponente, Ethylen, Acryla id, Acrylsäure, Butadien, Acrylnitril, und zwar sowohl einzeln als auch im Gemisch. Das Molekulargewicht liegt über 100000 g/mol. Handelsübliche Styrol-Copoly erisate sind: Acronal 290 D, Scopacryl D 343, Ubatol VAF 1539, Acronal S 360 D, Scopacryl PAA D 8875, Acronal S 400, Acronal S 401, Styrofan A 900, Rhodopas DS 913, Joncryl 678, Vinnapas LL 6010 und SAF 54, Neocryl A 621 (Copolymere aus Styrol, Acrylsäureester). Pliotec LS 1 (Terpolymer aus Styrol, Butylacrylat, Methacrylsäure), Mowilith DM 611, Mowilith DM 680, Styropor P 555 (Reinstyrol), Buna EM 2116, Styrolux 684 D, Rhodopas SB 012, (Copolymere aus Styrol, Butadien),

Novodur P2M, Synthomer VL 10286 (Terpolymere aus Styrol, Butadien und Acrylnitril).

Die Styrol-Copolymerisäte können nach bekannten Verfahren herge¬ stellt werden, insbesondere durch Emulsions- oder Perlpolymerisa- tion. Dabei entstehen wäßrige Dispersionen mit einer Konzentration von ca. 40 bis 70 Gew.-% an Styrol-Copolymerisat. Ihre Herstellung in Masse oder Lösung ist aber ebenfalls möglich.

Es ist als überraschend anzusehen, daß diese aromatischen Polymere mit den aliphatischen Fettstoffen verträglich sind. Es ist ferner als überraschend anzusehen, angesichts der ständigen Forderung (siehe Klebstoff-Tuben), die Substratoberflächen zu trocknen und fettfrei zu machen, um eine gute Haftung zu erzielen, daß dabei die Festigkeit kaum verändert wird. Die Überraschung ist deswegen be¬ sonders groß, weil der Gehalt an Fettstoffen nicht nur wenige Pro¬ zent, sondern im allgemeinen 0,5 bis 60 und zweckmäßigerweise 10 bis 50 Gew.-%, insbesondere 15 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Bin¬ demittel betragen kann. Die Zugscherfestigkeit von Klebstoffen be¬ trägt dann immer noch > 1, vorzugsweise > 2, insbesondere > 4 N/mm 2 für Buchenholz.

Unter "Fettstoffen" sind Fettsäuren, Fettalkohole und deren Deri¬ vate zu verstehen. Im allgemeinen ist ihr Molekulargewicht größer als 100, insbesondere größer als 200. Die obere Grenze ist 20000, vorzugsweise 300 bis 1 500.

Unter "Fettsäuren" werden Säuren verstanden, die eine oder mehrere Carboxyl-Gruppen (-C00H) enthalten. Die Carboxyl-Gruppen können mit gesättigten, ungesättigten, unverzweigten oder verzweigten Alkyl-

Resten mit mehr als 8, insbesondere mehr als 12 C-Atomen verbunden sein. Sie können neben den oben beschriebenen -OH, -SH, -C = C-, -C00H, A ino-, Säureanhydrid-Gruppen oder Epoxidgruppen weitere Gruppen wie Ether-, Ester-, Halogen-, Amid-, Amino-, Urethan- und Harnstoffgruppen enthalten. Bevorzugt werden jedoch Carbonsäuren wie native Fettsäuren oder Fettsäuregemische, Dimerfettsäuren und Trimerfettsäuren. Konkrete Beispiele für die Fettsäuren sind neben den gesättigten insbesondere die ein- oder mehrfach ungesättigten Säuren Pal itolein-, Öl-, Elaidin-, Petroselin-, Eruca-, Ricinol-, Hydroxymethoxystearin-, 12-Hydroxystearin-, Linol-, Linolen- und Gadoleinsäure.

Als Fettsäuren können auch verwendet werden Produkte, die aus der Guerbetisierung von linearen gesättigten oder ungesättigten Fett¬ alkoholen mit anschließender Oxidation resultieren. Als Beispiele seien genannt: 2-Ethylhexansäure, 2-Butyloctansäure, 2- Hexyldecansäure, 2-Decyltetradecansäure, 2-

Tetradecyloctadecansäure, 2-Hexadecyl-C20 -s äure oder Gemische da¬ von.

Außerdem kommt auch Isostearinsäure als Nebenprodukt der Dimerisierung von Fettsäuren in Frage.

Neben den in der Natur vorkommenden Fettsäuren können auch Po- lyhydroxyfettsäuren eingesetzt werden. Diese können z.B. durch Epoxidation ungesättigter Fette und Öle oder Ester von Fettsäuren mit Alkoholen, Ringöffnung mit H-aktiven Verbindungen wie z.B. Al¬ koholen, Aminen und Carbonsäuren und anschließende Verseifung her¬ gestellt werden. Die als Ausgangsmaterial benötigten Fette oder Öle können sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs sein oder gegebenenfalls gezielt auf petrochemischem Weg synthetisiert wer¬ den.

Die Fettsäuren können auch von Öl- und Fett-basierten Rohstoffen abgeleitet sein, wie sie z.B. durch En-Reaktionen, Diels-Alder- Reaktionen, Umesterungen, Kondensationsreaktionen, Pfropfung (z.B. mit Maleinsäureanhydrid oder Acrylsäure usw.) und Epoxidierungen zugänglich sind. Als Beispiele hierfür seien genannt: a) Epoxide ungesättigter Fettsäuren wie Pal itolein-, Öl-, Elaidin-, Petrose- lin-, Eruca-, Linol-, Linolen, Gadoleinsäure, b) Umsetzungsprodukte ungesättigter Fettsäuren mit Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Methacrylsäure oder Acrylsäure, c) Kondensationsprodukte von Hy- droxycarbonsäuren wie Ricinolsäure oder 12-Hydroxystearinsäure und Polyhydroxycarbonsäuren.

Nicht alle der oben beschriebenen Fettsäuren sind bei Raumtempera¬ tur stabil. Falls notwendig, können daher für die erfindungsgemäße Verwendung Derivate der obengenannten Fettsäuren wie Ester oder Amide eingesetzt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden Ester oder Partialester der obengenannten Fettsäuren mit ein- oder mehr¬ wertigen Alkoholen verwendet. Unter "Alkoholen" sind Hydroxyl-De- rivate von aliphatischen und alicyclischen gesättigten, ungesät¬ tigten, unverzweigten oder verzweigten Kohlenwasserstoffen zu ver¬ stehen. Hierzu gehören neben einwertigen Alkoholen auch die aus der Polyurethan-Chemie an sich bekannten niedermolekularen Kettenver¬ längerungsmittel bzw. Vernetzer mit Hydroxylgruppen. Konkrete Bei¬ spiele aus dem niedermolekularen Bereich sind Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol, Pentanol, Decanol, Octadecanol, 2-Ethylhexanol, 2-0ctanol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Trimethylenglykol, Tetramethylenglykol , Butylenglykol-2,3, Hexamethylendiol, Octamethylendiol, Neopentylglykol, 1,4-Bishydroxymethylcyclohexan, Guerbetalkohol, 2-Methyl-l,3-Propandiol, Hexantriol-(l,2,6), Glycerin, Tri ethylolpropan, Tri ethylolethan, Pentaerythrit,

Sorbit, Formit, Methylglycosid, Butylenglykol, die zu Alkoholen reduzierten Dimer- und Trimer-Fettsäuren. Von Kollophoniumharzen abgeleitete Alkohole wie Abietylalkohol können ebenfalls für die Veresterung verwendet werden.

Anstelle der Alkohole können auch OH-haltige tertiäre Amine, Poly- glycerin oder teilweise hydrolysierte Polyvinylester verwendet werden.

Außerdem können zur Oligomerisierung Polycarbonsäuren oder Hydroxycarbonsäuren zugestzt werden. Beispiele hierfür sind Oxal¬ säure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure, Fu arsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Korksäure, Sebacinsäure, 1,11- Undecandisäure, 1,12-Dodecandisäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Tetrahydrophthalsäure oder Dimerfettsäure, Trimerfettsäure, Zitronensäure, Milchsäure, Wein¬ säure, Ricinolsäure, 12-Hydroxystearinsäure. Bevorzugt wird Adipinsäure verwendet.

Beispiele für geeignete Ester sind neben den teilweise verseiften Fetten, wie Glycerinmonostearat, vorzugsweise die natürlichen Fette und Öle von Raps (neu) und (alt), Sonnenblumen, Soja, Lein, Ricinus, Kokosnüssen, Ölpal en, Ölpalmkernen und Ölbäumen und deren Methylester. Bevorzugte Fette und Öle sind z.B. Rindertalg mit ei¬ ner Kettenverteilung von 67 % Ölsäure, 2 % Stearinsäure, 1 % Heptadecansäure, 10 % gesättigte Säuren der Kettenlänge C12 bis C16, 12 % Linolsäure und 2 % gesättigte Säuren mit > C18 Kohlen¬ stoffatomen oder z.B. das Öl der neuen Sonnenblume (NSb) mit einer Zusammensetzung von ca. 80 % Ölsäure, 5 % Stearinsäure, 8 % Linol¬ säure und ca. 7 % Pal itinsäure. Selbstverständlich können z.B. auch die entsprechenden Epoxide und Umsetzungsprodukte mit Maleinsäureanhydrid verwendet werden. Weitere Beispiele sind

partiell und vollständig dehydratisiertes Ricinöl, partiell acetyliertes Ricinusöl, Ringöffnungsprodukte von epoxydiertem So¬ jaöl mit Dimerfettsäure.

Außerdem können Fettsäureester und ihre über Epoxidation zugäng¬ lichen Derivate verwendet werden. Als Beispiel für derartige Ester seien genannt: Sojafettsäuremethylester, Leinölfettsäuremethyl- ester, Ricinolsäuremethylester, Epoxystearinsäuremethylester, Epoxystearinsäure-2-ethylhexylester. Von den Glyceriden werden die Triglyceride bevorzugt, z.B. Rüböl, Leinöl, Sojaöl, Ricinusöl, partiell und vollständig dehydratisierte Ricinusöle, partiell acetyliertes Ricinusöl, Sojaölepoxid, Leinölepoxid, Rübölepoxid, epoxidiertes Sonnenblumenöl.

Vorzugsweise werden mit Nucleophilen ringgeöffnete epoxidierte Triglyceride ungesättigter Fettsäuren eingesetzt werden. Unter Nucleophilen sind Alkohole wie z.B. Methanol, Ethanol, Ethylenglykol, Glycerin oder Trimethylolpropan, A ine wie z.B. Ethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Ethylendiamin oder Hexamethylendiamin oder Carbonsäuren wie z.B. Essigsäure, Dimerfettsäure, Maleinsäure, Phthalsäure oder ein Gemisch von Fettsäuren mit 6 bis 36 C-Atomen zu verstehen.

Die Fette und Öle (Triglyceride) können sowohl in nativer Form als auch nach thermischer und/oder oxidativer Behandlung bzw. die über Epoxidation oder über die Addition von Maleinsäureanhydrid bzw. Acrylsäure zugänglichen Derivate eingesetzt werden. Konkrete Bei¬ spiele sind: Palmöl, Erdnußöl, Rüböl, Baumwollsaatöl , Sojaöl, Ricinusöl, partiell und vollständig dehy-dratisierte Ricinusöle, partiell acetylierte Ricinusöle, Sonnenblumenöl, Leinöl, Standöle, geblasene Öle, epoxidiertes Sojaöl, epoxidiertes Leinöl, Rapsöl, Kokosöl, Palmkernöl und Talge.

Als Derivate können auch Amide der obengenannten Fettsäuren ver¬ wendet werden. Diese können durch Umsetzung mit primären und se¬ kundären Aminen oder Polyaminen erhalten werden, z.B. mit Mono- ethanolamin, Diethanolamin, Ethylendiamin, Hexamethylendiamin, Am¬ moniak.

Unter "Fettalkoholen" werden Verbindungen verstanden, die eine oder mehrere Hydroxylgruppen enthalten. Die Hydroxylgruppen können mit gesättigten, ungesättigten, unverzweigten oder verzweigten Alkylresten mit mehr als 8, insbesondere mehr als 12 C-Atomen ver¬ bunden sein. Sie können neben den für die spätere Umsetzung mit den Alkylenoxiden notwendigen -SH, -C = C-, -C00H, Amino, Säureanhy¬ drid-Gruppen oder Epoxidgruppen weitere Gruppen enthalten, z.B. Ether-, Ester-, Halogen-, Amid-, Amino-, Harnstoff- und Urethan- Gruppen. Konkrete Beispiele für die erfindungsgemäßen Fettalkohole sind: Ricinoleylalkohol, 12-Hydroxystearylalkohol, Oleylalkohol, Erucylalkohol, Linoleylalkohol , Linolenylalkohol, Arachidylalkohol, Gadoleylalkohol, Erucylalkohol, Brassidylalkohol, Di erdiol (= Hy¬ drierungsprodukt des Dimerfettsäuremethylesters).

Eingesetzt werden können auch verzweigte Alkohole, sogenannte Guerbetalkohole, die sich aus der Kondensation von linearen, ge¬ sättigten oder ungesättigten Alkohllen ergeben. Beispiele hierfür sind: 2-Ethylhexanol, 2-Butyloctanol, 2-Hexyldecanol, 2- Tetradecyloctandecanol, 2-Hexadecyl-C20-alkohol, außerdem auch Isostearykalkohol sowie Gemische, die sich aus der Guerbetisierung technischer Alkohole ergeben.

Als Derivate der Fettalkohole können symmetrische und unsymme¬ trische Ether und Ester mit Mono- und Polycarbonsäuren eingesetzt werden. Unter Monocarbonsäuren versteht man Ameisen-, Essig-, Pro- pion-, Butter-, Valerian-, Capron-, Önanth-, Capryl-, Pelargon-,

Caprin-, Undecan-, Laurin-, Tridecan-, Myristin-, Pentadecan-, Palmitin-, Margarin-, Stearin-, Nonadecan-, Arachin-, Behen-, Lignocerin-, Cerotin- und Melissinsäure. Polycarbonsäuren sind z.B. Oxalsäure, Adipinsäure, Maleinsäure, Weinsäure und Zitronensäure. Gleichzeitig können als Carbonsäure auch die oben beschriebenen Fettsäuren eingesetzt werden, wie z. B. Ölsäureoleylester.

Die Fettalkohole können auch verethert sein, insbesondere mit mehrwertigen Alkoholen, z.B. Alkylpolyglykoside, Di erdiolether.

Das Gewichtsverhältnis des Styrol-Polymerisats zu dem weichmachen¬ den Fettstoff beträgt 100 : 0,5 bis 50, vorzugsweise 100 : 2,5 bis 40 und vor allem 100 : 7,5 bis 15.

Die erfindungsgemäßen Massen können neben diesen beiden wesent¬ lichen Komponenten noch weitere Stoffe enthalten, z.B. Antioxidantien, Pigmente, Füllstoffe, Weichmacher, Konservierungs¬ mittel, Entschäumer, Filmbildehilfsmittel, Geruchsstoffe, Wasser, Haftvermittler, Lösungsmittel, Farbstoffe, Flammschutzmittel, Ver¬ laufshilfsmittel, Harze, Tackifier, Viskositätsregulatoren, Dispergierhilfs ittel (z.B. Na- oder Am oπiumsalz von Polyacrylsäure), Emulgatoren (z.B. Alkyletherphosphate und Sulfosuccinate) und Verdickungsmittel (z.B. MC, HEG).

Als Harze kommen in Frage: Polyisobutylen bzw. Polybutylen (z.B. Hyvis 10 der BP), Kollophoniu harze und seine Derivate (Ester, hy¬ drierte Produkte, Abietylalkohol), Acrylatharze, Phenolharze, Terpen-Phenolharze, Polyterpene, Epoxidharze, Kohlenwasserstoff¬ harze, Inden-Kumaronharze und Melaminharze.

Als Antioxidantien kommen in Frage: z.B. phosphorige Säure und de¬ ren Salze, unterphosphorige Säure und deren Salze, Ascorbinsäure

und deren Derivate (spez. AscorbylpaImitat), Tocopherol und dessen Derivate, Mischungen von Ascorbinsäure-Derivaten und Tocopherol- Derivaten, sterisch gehinderte Phenolderivate, speziell BHA (tert.-Butyl-4-methoxyphenol) und BHT (2,6-Di- tert.-butyl-4-methylphenol), Gallussäure und Derivate, spez. Alkylgallate, aromatische Amine, wie z.B. Diphenylamin, Naphthylamin und 1,4-Phenylendiamin, Dihydrochinolin, organische Sulfide und Polysulfide, Dithiocarbamate und Mercaptobenzimidazol.

Als Viskositätsregulatoren kommen in Frage: z.B. Celluloseether, gehärtetes Ricinusöl und hochdisperse Kieselsäuren sowie ionische und nichtionische Verdickungsmittel, wie z.B. Polyacrylsäure und assoziative Verdicker.

Als Füllstoffe bzw. Pigmente kommen in Frage: Kreide, Schwerspat, Kaolin, Ruß, Gips, Aerosil, Kieselgel, Kaoline, Talkum, Graphit, Metalloxide von Aluminium, Eisen, Zink, Titan, Chrom, Kobalt, Nik¬ kei, Mangan etc., gegebenenfalls als Mischoxide, Chromate, Molybdate, Carbonate, Silikate, Aluminate, Sulfate, native Fasern, Cellulose, Holzspäne, Phthalocyanine und Quarzmehl.

Vorzugsweise werden nur Fettstoffe als Weichmacher verwendet, ins¬ besondere keine Polyalkylenoxide und/oder deren fettchemische De¬ rivate.

Die erfindungsgemäße Masse wird im allgemeinen folgendermaßen aus den Ausgangsstoffen hergestellt: Die Zugabe des erfindungsgmeäßen Weichmachers zum Polymer bzw. zur Polymerdispersion kann nach, während oder vor der Polymerisation erfolgen. Die Formulierungen werden in der Regel so hergestellt, daß das Polymer bzw. die Poly¬ merdispersion vorgelegt wird. Dann werden die anderen Bestandteile unter Rühren (ggf. unter erhöhter Temperatur) zugegeben.

Das Bindemittel kann bei Raumtemperatur (20 °C) flüssig, pastös oder fest sein. Insbesondere ist es flüssig, und zwar zweckmäßi¬ gerweise eine wäßrige Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 20 bis 85, vorzugsweise 35 bis 80, insbesondere 45 bis 75 Gew.-%.

Der Feststoffgehalt für Emulsionen oder Suspensionen des erfindungsgemäßen Bindemittels liegt zwischen 20 und 75 Gew.%, vorzugsweise zwischen 40 und 60 Gew.%.

Die erfindungsgemäßen Weichmacher können in der Regel folgende Veränderungen an dem Styrol-Polymerisat bewirken: Die Glasumwandlungstempe atur wird herabgesetzt. Das Copolymerisat wird haftklebrig.

Die Viskosität wird teilweise erhöht, teilweise verringert. Die Bruchdehnung wird drastisch erhöht.

Die Dehnung bei der maximalen Kraft wird ebenfalls stark er¬ höht, was auf ein gummielastisches Verhalten hindeutet. Von besonderer Bedeutung ist aber, daß diese Effekte permanent sind, d.h. ein Auswandern des Weichmachers wurde innerhalb von 3 Wochen bei 60 °C nicht beobachtet. Dafür spricht folgende Ver¬ suchsdurchführung: Die Filme wurden 3 Wochen bei 60 °C zwischen Silikonpapier gelagert und im Abstand von 3 Tagen bezüglich Verfleckung des Papiers beurteilt.

Aufgrund dieser Eigenschaften eignen sich die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als Bindemittel zur Konfektionierung von Kleb¬ stoffen, Dichtungsmassen und Beschichtungsmassen.

Als Klebstoffe seien konkret genannt: Schmelz-, Lösungsmittel-, Dispersions-, Montage-, Haft- und Kontakt-Klebstoffe sowie Redispersionspulver, Alleskleber und Klebestifte. Zu verkleben sind damit: Papier, Pappe, Holz, Textilien, Wandbeläge, Fliesen,

Etiketten, Leder, Gummi, Kunststoffe, Glas, Keramik und Metall. Als Beschichtungen seien genannt: Plastisol, Dispersionsfarbe und Iso¬ lierung von Dächern. Die Dichtungsmassen können sowohl im Bau- als auch im Fahrzeugbereich eingesetzt werden. Die erfindungsgemäße Masse kann auch hydraulischen Bindemitteln - zur Elastifizierung oder Haftverbesserung - zugesetzt werden, z.B. Zement oder Gips.

Die Erfindung wird durch folgende Beispiele erläutert:

Beispiele

Serie A

I. Ausgangsstoffe

1. Acronal 290 D = 50 %ige wäßrige Dispersion eines Styrol/Butylacrylat-Copolymeren (anionisch)

2. SÖ-Epox = epoxidiertes Sojaöl,

3. SÖ-Epox/DFS = Umsetzungsprodukt von epoxidiertem Sojaöl mit Dimerfettsäure in Kokos-2-ethylhexylester,

4. MeRi = RicinolSäuremethylester,

5. MeTiOδ = Ölsäuremethylester,

6. ÖLM-Epox = Ölsäuremethylester epoxidiert,

7. MPG-Ester = Ester von Vorlauffettsäure mit Monophenylglykol,

8. KEH = Kokos-2-ethylhexylester,

9. RME = Rapsfettsäuremethylester.

II. Herstellung der Massen

100 Gew.-Teile von Acronal 290 D wurden mit den in der Tabelle an¬ gegebenen Mengen an Fettstoffen in einem Becherglas bei 60 °C in¬ nerhalb von 30 Min. gemischt, bis die Dispersion homogen aussah.

III.Untersuchung der Massen

Die untersuchten Proben wurden folgendermaßen hergestellt: Die mo¬ difizierten Dispersionen wurden in Formen bei 40 °C in einem Brut¬ schrank verfilmt, 7 Tage im Normklima (23 °C, 50 % LF) gelagert und dann vermessen.

Die Feststoff-Konzentration (FK) wurde folgendermaßen bestimmt: 5 bis 10 g der Probe werden in einer Aluschale 2 Stunden bei 120 bis 130 °C erhitzt. Dann wird zurückgewogen.

Die Viskosität (Visk) wurde folgendermaßen bestimmt: Brookfield RVT (20 °C).

Die Dehnung wurde unter folgenden Bedingungen bestimmt: Instron 4302, automatisches MaterialprüfSystem Serie IX, Probenbreite 5 mm, Probendicke 1 mm, Probenlänge 15 mm, Zuggeschwindigkeit 200 mm/Min.. Bestimmt wurde die Dehnung bei max. Kraft und beim Bruch. Die Kraft gibt die Reißkraft an.

Die Verträglichkeit der Komponenten (Schwitzen) wurde folgenderma¬ ßen bestimmt: Die Filme wurden bei 60 °C zwischen Silikonpapier gelagert und nach 3 Wochen bezüglich Verfleckung des Papiers beur¬ teilt.

Die Glasumwandlungs-Temperatur (TG) wurde folgendermaßen bestimmt: Meßzelle DSC 910 mit DuPont 2100, AI-Tiegel mit Deckel, 3 1/h N2, 20 K/Min..

Die Haftklebrigkeit (RK) wurde folgendermaßen bestimmt: Eine Stahlkugel (Durchmesser 20 mm, Gewicht 32,25 g) rollte eine Rampe (Höhe 26 mm, Laufstrecke 115 mm) auf einen Film der

erfindungsgemäßen Zusammensetzung) hinunter. Die auf dem Polymer¬ film zurückgelegte Strecke wurde gemessen (Angabe in mm).

Die einzelnen Ergebnisse wurden in der Tabelle zusammengefaßt. Sie zeigen:

Die aliphatischen Weichmacher sind mit den aromatischen

Copolymeren verträglich (kein Schwitzen).

Die Glasumwandlungstemperatur wird stark verringert. Es werden

Werte unter -10 °C und sogar unter -20 °C erhalten.

Die Massen wurden bei ca. 10%igen Zusatz haftklebrig.

In der Regel steigt die Viskosität stark an.

Sie kann aber auch gleich bleiben oder gar abnehmen.

Die Reißdehnung steigt an, teilweise sehr stark.

Tabelle 1

Lfd. Additiv FK Visk Dehnung Dehnung Kraft Schwitzen TG RK Nr. Art Menge ( Pas) bei bei N/mm 2

2- max.Kraft Bruch

%

Fortsetzung Tabelle siehe nächste Seite

Fortsetzung Tabelle 1

Lfd. Additiv FK Visk Nr. Art Menge (mPas)

26 30

Serie B

92,5 Gew.-TEile von Acronal 290 D wurden mit 7,5 Gew.-Teilen Fett¬ stoffen wie in Serie A gemischt und zu einem Film verarbeitet. Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:

Fettstoff Visk. Film- Naß- TG (mPas) eiqenschaften tack (°C)

Laurinsäure- 36000 transparent, stark stark ■11 methylester haftklebrig fädenziehend

Myristinsäure- 37000 transparent, stark stark -13 methylester haftklebrig fädenziehend

Palmitinsäure- 40000 transparent, nein •15 methylester leicht haftklebrig

Stearinsäure- 20000 leicht trübe, nein ■10 methylester nicht klebrig

Serie C

90 Gew.-Teile von Acronal 290 D wurden mit 10 Gew.-Teilen Fett¬ stoffen in einem Becherglas bei 60 °C innerhalb von 30 Min. ge¬ mischt, bis die Dispersion homogen aussah. Dann wurden daraus Filme hergestellt, indem die Dispersionen in Formen bei 40 °C in einem Trockenschrank 7 Tage bei 23 °C und 50 % rel. Luftfeuchtigkeit ge¬ lagert wurden.

In folgenden Fällen waren die Filme stark haftklebrig, gummielastisch und durchsichtig: Glycerintricaprylat, Ringöff¬ nungsprodukt von Epoxystearinsäuremethylester mit Methanol oder Essigsäure- und Dimerfettsäuredi ethylester.

Leicht haftklebrig, durchsichtig und gummielastisch waren die Filme in folgenden Fällen: Umsetzungsprodukt von Epoxystearinsäuremethylester mit Bernsteinsäure, mit Glykol (2 : 1) und mit Ricinolsäurebutylester sowie Erucasäuremethylester.

Kontaktklebrige, transparente und gummielastische Filme wurden mit Ocenol 90/95 (acetyliert) erhalten. Dabei handelt es sich um einen ungesättigten Fettalkohol mit 18 C-Atomen und einer Jodzahl von 90 bis 95.

Leicht trübe, stark haftklebrig und gummielastische Filme werden mit Umsetzungsprodukten von Epoxystearinsäuremethylester mit Trimethylolpropan (TMP, 3 : 1) oder mit Bernsteinsäuremonomethylester (1 : 1) erhalten.

Alle Filme "schwitzten" den Weichmacher nicht aus. Dazu wurden die Filme bei 60 °C zwischen Silikonpapier gelagert und nach 3 Wochen auf Fettflecken im Papier untersucht.

Serie D

Zu 7 Gew.-Teilen Mowilith DM 680 (wäßrige Dispersion von Homo-Po¬ lystyrol) wurden unter Rühren 3 Gew.-Teile von Epoxystearinsäuremethylester gegeben und 30 Min. bei 60 °C gerührt. Das Homo-Polystyrol wurde dadurch extrem klebrig und gummielastisch. Die Viskosität der Dispersion bei 20 °C betrug nur 1850 mPas.

Ein Vergleichsversuch, bei dem als Weichmacher Dibutylphthalat eingesetzt wurde, führte dagegen zu einer Viskosität von 5500 mPas bei 20 °C. Es ließ sich kein homogener Film herstellen. Das Produkt war spröde und bröselig.

Serie E

I. Lösungsverhalten von Kolophoniumharzen in Fettsäureestern:

8 Teile nichtkristallisierendes Balsamharz (Resitherm CA) wurde bei

80 °C in 2 Teilen verschiedenen fettchemischen Substanzen und

Monophenylglykol (als Referenz) gelöst. Dann wurde die Viskosität bei dieser Temperatur gemessen und die Lösung nach Abkühlen auf RT bezüglich ihrer Konsistenz beurteilt.

Die Versuche zeigen, daß die Fettderivate insbesondere mit nied¬ rigen Molmassen von 200 bis 400 und mit einer oder mehreren Ester¬ funktionen neben ihrer weichmachenden Wirkung auf Styrol-Polymere

ausgezeichnete Löseeigenschaften für die in Fußboden-Klebstoffen üblicherweise eingesetzten Kolophoniumharze besitzen.

II. Anwendung der Harzlösungen bei Fußbodenklebstoffen

1. Grundmischung Gewichtsante le

Styrolacrylat (50 % FK) 24,0

Dispergierhilfsmittel 2,5 und Emulgatoren

Entschäumer 0,02

Konservierungsmittel 0,02

Butyltriglykol 1,0

Wasser 5,0

Acrylatverdicker (25 % FK) 0,2

Füllstoff (Kreide) 48,0

Harzlösung 16,0

Einstellwasser s. Beispiele

Summe: s. Beispiele

3. Eigenschaften:

Viskosität; Haake VT 181 [mPas] 13600 pH-Wert 7,0

Festkörpergehalt (105 °C, 24 h) 76,1

Offene Zeit [min] 20 Schälwiderstand DIN 53278 [N/cm]:

- Textilbelag mit Schaumrücken MB

- Textilbelag mit synth. Zweit- 13 rücken

MB = Materialbruch im Belag

Serie F

10 g des Fettstoffes werden zu 90 g einer Dispersion von Sty- rol/Butylacrylat-Copolymer (Acronal-290-D, der Fa. BASF) gegebenn und 1,5 min mit einem Ultra-Turrax T 25 bei einer Umdrehung von 240 001/min gemischt. Aus dem Gemisch wurde ein Film gegossen durch Ablüftung bei Raumtemperatur mit Umgebungsluft. Nach 6 Wochen La¬ gerung wurden folgende Ergebnisse erhalten.

Tabelle 4: Modifizierte Acrylat-Dispersionen

Lfd. Additiv Trübung Härte Dehnbarkeit Rückstellkraft Reißfestigkeit Haftklebrigkeit r.

a ) Dericolenöl 70 = teildehydratisiertes Ricinusöl (Fa. Henkel) b) Sover ol-POL-1068-1 = Umsetzungsprodukt von Sojaölepoxid und Methanol (Fa. Henkel)

Serie G

Folgende Zusammensetzung (in Gew.-%) eignet sich gut als Fugen- dichtmasse:

28,45 Acronal 290 D

3,00 Epoxystearinsäuremethylester 65,00 Kreide

0,25 Ammoniak

2,00 Wasser

1,00 Tiθ2

0,30 Netzmittel

Nach 4 Wochen Lagerung bei Normalklima wurden Prüfkörper nach DIN 18540 hergestellt und untersucht.

Das Rückstellvermögen beträgt 22 %, wenn man den Prüfkörper um 100 % dehnt und nach 24 Stunden bei Raumtemperatur 1 Stunde entspannen läßt.

Die Reißdehnung und der E 100-Modul wurden nach der DIN EN 28339, Verfahren A, bei 23 °C bestimmt. Es wurden folgende Werte erhalten: (Der E 100-Modul ist der Dehn/Spannungs-Wert bei 100 % Dehnung)

Beton Holz PVC Aluminium