EP2945128A1 | 2015-11-18 | |||
US20160042650A1 | 2016-02-11 | |||
DE102016200759A1 | 2017-05-18 | |||
US20170369073A1 | 2017-12-28 |
PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Fahrerbewertung, aufweisend folgende Schritte: - Erfassen (S1 ) mindestens einer Bewegungsgröße (x, v, a) eines Fahrzeugs (1 ), - Ermitteln (S2) eines Fahrprofils aus der mindestens einen Bewegungsgröße (x, v, a), wobei das Fahrprofil eine Fahrerzuordnung aufweist. 2. Verfahren nach Anspruch 1 , aufweisend mindestens einen weiteren Schritt: - Ermitteln (S3) einer Fahrzeugbelastung, - Erfassen (S4) mindestens einer Betriebsgröße (n, M) des Fahrzeugs (1 ), - Erfassen (S5) mindestens einer weiteren Information, die geeignet ist, ein Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten, - Ergänzen (S6) des Fahrprofils durch die mindestens eine Betriebsgröße (n, M) oder durch die mindestens eine weitere Information, und/oder - Empfehlen oder Auslösen von Wartungsaktionen. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Fahrprofil eine Fahrzeugzuordnung und/oder weitere Kenngrößen aufweist. 4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die mindestens eine Bewegungsgröße (x, v, a) insbesondere eine Positionsangabe (x), eine Geschwindigkeit (v) und/oder eine Beschleunigung (a) aufweist. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die mindestens eine Betriebsgröße (n, M) insbesondere eine Drehzahl (n) und/oder ein Drehmoment (M) aufweist. 6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei für das Fahrprofil ein charakteristischer Wert aus der mindestens einen Bewegungsgröße (x, v, a), insbesondere eine Gesamtstrecke, eine Durchschnittsgeschwindigkeit, eine Durchschnittsbeschleunigung, eine Maximal- oder Minimalgeschwindigkeit, eine Maximal- oder Minimalbeschleunigung und/oder eine weitere Kenngröße, bestimmt wird. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, wobei für das Fahrprofil ein charakteristischer Wert aus der mindestens einen Betriebsgröße (n, M) und/oder aus der mindestens einen weiteren Information, insbesondere eine Durchschnittsdrehzahl, ein Durchschnittsmoment, eine Maximaldrehzahl, ein Maximalmoment, eine durchschnittliche Fahrpedalstellung, eine durchschnittliche Lenkwinkelgeschwindigkeit und/oder eine weitere Kenngröße, bestimmt wird. 8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei aus dem Fahrprofil mittels der Fahrerzuordnung eine Fahrerklassierung eines Fahrers hinsichtlich seiner Fahrweise vorgenommen wird und vorzugsweise die Klassierung durch eine Kennzahl erfolgt. 9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die Fahrerklassierung nach energie- bzw. verbrauchsoptimaler Fahrweise, nach zeitoptimaler Fahrweise, nach verschleißoptimaler Fahrweise und/oder nach riskantem Verhalten vorgenommen wird. 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, wobei aus dem Fahrprofil mittels der Fahrzeugzuordnung und einer bisherigen Fahrzeugbelastung eine Fahrzeugklassierung eines Fahrzeugs (1 ) hinsichtlich seiner bisherigen Belastung und/oder seines Verschleißes vorgenommen wird und vorzugsweise die Klassierung durch eine Kennzahl erfolgt. 11. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Fahrzeug (1 ) einer Flotte von insgesamt mindestens zwei Fahrzeugen zugeordnet wird. 12. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Verfahren dazu ausgebildet ist, zumindest zum Teil auf einer Vorrichtung (2) in dem Fahrzeug (1 ) ausgeführt zu werden, und die Vorrichtung (2) vorzugsweise als mobiles Endgerät ausgebildet ist und/oder vorzugsweise dazu ausgebildet ist, mindestens eine Bewegungsgröße (x, v, a) des Fahrzeugs (1 ) zu erfassen. 13. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, aufweisend mindestens einen weiteren Schritt: - Übermitteln von Informationen oder Teilergebnissen an eine weitere Vorrichtung (2) oder an ein EDV-System (3) - Übermitteln oder Bereitstellen der Fahrerklassierung an einen Nutzer (8). 14. Computerprogrammprodukt mit Codemitteln das dazu ausgebildet ist, wenn es auf einer Datenverarbeitungsvorrichtung, vorzugsweise auf einem mobilen Endgerät oder auf einem EDV-System, installiert wird, diese zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 13 zu veranlassen. 15. Vorrichtung (2) die dazu ausgebildet ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13 auszuführen. 16. Vorrichtung (2) nach Anspruch 15, wobei die Vorrichtung (2) dazu ausgebildet ist, mindestens eine Bewegungsgröße (x, v, a) eines Fahrzeugs (1 ) zu erfassen und vorzugsweise dazu ausgebildet ist, mindestens eine Betriebsgröße (n, M) des Fahrzeugs (1 ) oder mindestens eine Information, die geeignet ist, ein Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten, zu erfassen. 17. Vorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 15 oder 16, wobei die Vorrichtung (2) zur Übermittlung der mindestens einen Bewegungsgröße (x, v, a) und/oder der mindestens einen Betriebsgröße (n, M) und/oder der mindestens einen weiteren Information, die geeignet ist, ein Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten und/oder des Fahrprofils, an eine weitere Vorrichtung oder an ein EDV-System (3) ausgebildet ist. 18. Vorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 15 bis 17, wobei die Vorrichtung (2) als mobiles Endgerät, vorzugsweise als Smartphone, ausgebildet ist. 19. EDV-System (3), das zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet ist und das vorzugsweise eine Cloud aufweist, die weiter vorzugsweise zur Speicherung und Weitergabe von Informationen oder Teilergebnissen ausgebildet ist und besonders bevorzugt zum Übermitteln oder Bereitstellen der Fahrerklassierung an einen Nutzer (8) ausgebildet ist. 20. System bestehend aus: - mindestens einer Vorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 15 bis 18, und - einem EDV-System (3) nach Anspruch 19. |
Möglichkeit zur Fahrerbewertung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, ein Com puterprogramm produkt, eine Vorrichtung, ein EDV-System sowie ein System zur Schaffung einer Möglichkeit zur Fahrerbewertung.
In vielen Ländern ist der Einsatz von Bussen oder Sammeltaxis insbesondere im
öffentlichen Nahverkehr üblich. Da die Betreiber solcher Fahrzeuge oftmals selbst am Steuer sitzen, sind sie keinem Vorgesetzen Rechenschaft schuldig, was sich u.U. negativ auf ihren Fahrstil auswirkt. In diesen Ländern besteht oftmals das Problem, dass gerade diese Verkehrsmittel durch eine riskante Fahrweise auffallen, wodurch insgesamt das Risiko für Verkehrsunfälle steigt. Daher ist es für Fahrgäste wünschenswert, eine
Möglichkeit zu erhalten, eine Bewertung der Fahrweise eines Fahrers vor Fahrtantritt einsehen zu können und entscheiden zu können, ob man bei diesem Fahrer zusteigt.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, Lösungen bereitzustellen, um eine Möglichkeit zur Fahrerbewertung möglichst effizient und aufwandsarm umsetzen zu können.
Diese Aufgabe wird mit den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Fahrerbewertung vorgesehen, das folgende Schritte aufweist:
- Erfassen mindestens einer Bewegungsgröße eines Fahrzeugs,
- Ermitteln eines Fahrprofils aus der mindestens einen Bewegungsgröße.
Das Erfassen der mindestens einen Bewegungsgröße erfolgt vorzugsweise durch ein Gerät, das keine Datenverbindung zu dem Fahrzeug selbst aufweist.
Das Fahrprofil weist vorzugsweise eine Fahrerzuordnung auf. Die Fahrerzuordnung wird vorzugsweise so durchgeführt, dass eindeutig erkennbar ist, welcher Fahrer die entsprechenden Bewegungsgrößen und/oder das daraus resultierende Fahrprofil erzeugt hat.
Das Fahrprofil enthält vorzugsweise einen Zeitverlauf der mindestens einen
Bewegungsgröße, so dass eine Aussage über die Bewegung des Fahrzeugs möglich ist.
Vorzugsweise weist das Verfahren einen weiteren Schritt auf, in dem ein Ermitteln einer Fahrzeugbelastung, besonders bevorzugt aus dem Fahrprofil, erfolgt. Die
Fahrzeugbelastung kann vorzugsweise eine Belastung eines Fahrwerks, insbesondere von Reifen, Stoßdämpfern oder Federn, und/oder eine Belastung eines Antriebsstrangs, insbesondere eines Motors, Getriebes, und/oder Verschleiß von Bremsbelägen oder sonstiger Elemente enthalten.
Vorzugsweise weist das Verfahren einen weiteren Schritt auf, in dem ein Erfassen mindestens einer Betriebsgröße des Fahrzeugs erfolgt. Eine Betriebsgröße ist dabei eine Größe, die sich aus dem Betrieb des Fahrzeugs ergibt und die einen Rückschluss auf den Betrieb einer oder mehrerer Komponenten des Fahrzeugs erlaubt.
Vorzugsweise weist das Verfahren einen weiteren Schritt auf, in dem ein Erfassen mindestens einer weiteren Information, die geeignet ist, ein Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten, durchgeführt wird. Darunter sind bevorzugt Größen zu verstehen, die direkt durch den Fahrer eingestellt werden können. Dies kann beispielsweise ein Lenkwinkel oder eine Pedalstellung sein. So kann insbesondere eine Lenkgeschwindigkeit des Fahrers ermittelt werden und dadurch auf eine ruhige oder hektische Fahrweise geschlossen werden. Durch ein Erfassen einer Bremspedalstellung kann vorzugsweise eine Häufigkeit der Bremsbetätigung ermittelt werden. Durch ein Erfassen einer
Kupplungspedalstellung kann vorzugsweise eine Häufigkeit der Kupplungsbetätigung ermittelt werden oder auch ermittelt werden, wie lange die Kupplung lediglich in schleifendem Eingriff stand.
Das Erfassen der mindestens einen Bewegungsgröße, der mindestens einen
Betriebsgröße und/oder der mindestens einen weiteren Information, die geeignet ist, ein Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten, erfolgt vorzugsweise durch eine Vorrichtung, die bevorzugt vom Fahrzeug getrennt ausgebildet ist. Dabei kann das Erfassen einiger dieser Größen durch die Vorrichtung selbst, also beispielsweise durch Sensoren der Vorrichtung oder durch Schnittstellen zum Fahrzeug erfolgen. Eine solche Schnittstelle kann beispielsweise eine OBD- oder CAN-Schnittstelle sein und kabelbasiert oder drahtlos ausgebildet sein. Besonders bevorzugt wird die mindestens eine Bewegungsgröße durch die Vorrichtung selbst, beispielsweise mittels Beschleunigungs- und/oder mittels GPS- Sensoren erfasst.
Vorzugsweise erfolgt ein weiterer Schritt in dem ein Empfehlen oder Auslösen von
Wartungsaktionen durchgeführt wird. Aufgrund des ermittelten Fahrprofils oder der ermittelten Fahrzeugbelastung kann so eine Planung von Wartungsaktionen, wie beispielsweise der Austausch von Stoßdämpfern durchgeführt werden.
Das Verfahren weist vorzugsweise einen weiteren Schritt auf, in dem ein Ergänzen des Fahrprofils durch die mindestens eine Betriebsgröße oder durch die mindestens eine weitere Information, die geeignet ist, ein Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten, durchgeführt wird. Auf diese Weise wird das Fahrprofil zur Analyse mit weiteren
Informationen angereichert.
Das Fahrprofil weist vorzugsweise eine Fahrzeugzuordnung auf. Darunter ist zu
verstehen, dass jedes Fahrprofil einem bestimmten Fahrzeug zugeordnet werden kann. Dazu ist vorzugsweise jedes Fahrzeug einer Flotte mit einer entsprechenden
Identifikationsmöglichkeit, besonders bevorzugt mit einer Fahrzeugkennung, versehen.
Vorzugsweise weist die mindestens eine Bewegungsgröße eine Positionsangabe, eine Geschwindigkeit und/oder eine Beschleunigung auf. Die Positionsangabe ist vorzugsweise als dreidimensionale Positionsangabe ausgebildet, die Koordinaten in der Ebene sowie eine entsprechende Flöhenangabe enthält, wobei auch eine zweidimensionale
Positionsangabe, beispielsweise in der Ebene, oder eindimensionale Positionsangabe, beispielsweise auf einer festen Route anhand der zurückgelegten Strecke, denkbar ist. Die Geschwindigkeit ist vorzugsweise als dreidimensionale Geschwindigkeit ausgebildet, wobei auch eine zweidimensionale oder eindimensionale Geschwindigkeitserfassung denkbar ist. Eine zweidimensionale Geschwindigkeitserfassung betrifft vorzugsweise eine Längs- und eine Quergeschwindigkeit des Fahrzeugs. Eine eindimensionale Geschwindigkeitserfassung betrifft vorzugsweise eine Längsgeschwindigkeit des
Fahrzeugs. Die Beschleunigung ist vorzugsweise als dreidimensionale Beschleunigung ausgebildet, wobei auch eine zweidimensionale oder eindimensionale
Beschleunigungserfassung denkbar ist. Eine zweidimensionale
Beschleunigungserfassung betrifft vorzugsweise eine Längs- und eine
Querbeschleunigung des Fahrzeugs. Eine eindimensionale Beschleunigungserfassung betrifft vorzugsweise eine Längsbeschleunigung des Fahrzeugs.
Vorzugsweise weist die mindestens eine Betriebsgröße eine Drehzahl und/oder ein Drehmoment auf. Dabei kann es sich vorzugsweise um eine Betriebsgröße einer
Antriebseinheit des Fahrzeugs handeln. Unter der Antriebseinheit ist insbesondere ein Motor, ein Antriebsstrang, ein Getriebe, ein Differenzial oder dergleichen zu verstehen.
Aus den Betriebsgrößen kann so bevorzugt eine Aussage zur Belastung insbesondere von Elementen des Antriebs getroffen werden.
Vorzugsweise weist das Fahrprofil einen charakteristischen Wert einer Bewegungsgröße, insbesondere eine Gesamtstrecke, eine Durchschnittsgeschwindigkeit, eine
Durchschnittsbeschleunigung, eine Maximal- oder Minimalgeschwindigkeit, eine Maximal oder Minimalbeschleunigung und/oder weitere Kenngrößen, auf. Dieser charakteristische Wert wird vorzugsweise in einem Verfahrensschritt aus der mindestens einen
Bewegungsgröße bestimmt. Das Fahrprofil kann bevorzugt als Zeitreihe der mindestens einen Bewegungsgröße ausgebildet sein. Diese kann insbesondere durch die hier genannten Größen ergänzt werden. Alternativ kann das Fahrprofil auch lediglich aus zumindest einer dieser Größen bestehen, ohne Zeitreihen der zumindest einen
Bewegungsgröße aufzuweisen.
Vorzugsweise weist das Fahrprofil einen charakteristischen Wert der mindestens einen Betriebsgröße und/oder der mindestens einen Information, die geeignet ist, ein
Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten, insbesondere eine Durchschnittsdrehzahl, ein Durchschnittsmoment, eine Maximaldrehzahl, ein Maximalmoment eine durchschnittliche Fahrpedalstellung, eine durchschnittliche Lenkwinkelgeschwindigkeit und/oder weitere Kenngrößen, auf. Dieser charakteristische Wert wird vorzugsweise in einem Verfahrensschritt aus der mindestens einen Betriebsgröße und/oder der mindestens einen Information, die geeignet ist, ein Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten, bestimmt. Das Fahrprofil kann bevorzugt durch die hier genannten Größen ergänzt werden.
Besonders bevorzugt weist das Fahrprofil zusätzlich eine Zeitreihe der mindestens einen Betriebsgröße und/oder der mindesten einen Information, die geeignet ist, ein
Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten, auf.
Ferner ist es vorteilhaft, dass das Fahrprofil eine Fahrerzuordnung aufweist. D.h. es ist beispielsweise erkennbar, welcher Fahrer welchen Verlauf an Bewegungsgrößen erzeugt hat. Vorteilhafterweise ist darüber hinaus oder alternativ aus dem Fahrprofil entnehmbar, welcher Fahrer insbesondere welche Gesamtstrecke, Durchschnittsgeschwindigkeit, Durchschnittsbeschleunigung, Maximalgeschwindigkeit, Maximalbeschleunigung,
Durchschnittsdrehzahl, Durchschnittsmoment, Maximaldrehzahl, Maximalmoment oder weitere Größen zu verantworten hat.
Sämtliche Durchschnitts- oder Maximal- und Minimalwerte können vorzugsweise über einen gesamten Zeitraum erfasst werden oder ferner vorzugsweise über einen bestimmten Zeitbereich also über mehrere Wochen, Monate oder auch über mehrere Jahre ermittelt werden, wobei ältere zugrunde liegende Werte nicht mehr berücksichtigt werden, oder nur abgeschwächt, beispielsweise durch einen Gewichtungsfaktor, berücksichtigt werden.
Aus dem Fahrprofil wird vorzugsweise mittels der Fahrerzuordnung eine
Fahrerklassierung eines Fahrers hinsichtlich seiner Fahrweise vorgenommen, wobei die Klassierung besonders bevorzugt durch eine Kennzahl erfolgt. Dafür sind vorzugsweise Klassen vorgesehen, in die der jeweilige Fahrer beispielsweise hinsichtlich verbrauchs- oder verschleißoptimaler Fahrweise eingeordnet werden kann. Dabei entspricht jede ermittelte Kennzahl einer bestimmten Klasse. Die Fahrweise wird dabei bevorzugt aus dem Fahrprofil und/oder den Bewegungsgrößen abgeleitet.
Vorzugsweise wird die Fahrerklassierung insbesondere nach energie- bzw.
verbrauchsoptimaler Fahrweise, nach zeitoptimaler Fahrweise, nach verschleißoptimaler Fahrweise und/oder nach riskantem Verhalten vorgenommen. So kann vorteilhafterweise ein Fahrstil eines bestimmten Fahrers nach zumindest einem dieser Gesichtspunkte analysiert werden und der Fahrer entsprechend geschult werden. Diese Fahrweise wird vorzugsweise durch die Kennzahl bewertet.
Eine energie- bzw. verbrauchsoptimale Fahrweise wird dabei bevorzugt durch zum
Beispiel geringe und/oder wenige Beschleunigungsspitzen ermittelt.
Eine zeitoptimale Fahrweise wird vorzugsweise durch die Fahrzeit vom Start- zum
Zielpunkt einer Route bzw. durch die Durchschnittsgeschwindigkeit bewertet.
Eine verschleißoptimale Fahrweise wird vorzugsweise durch geringe durchschnittliche Verzögerungen und/oder durch möglichst geringe Verzögerungsspitzen ermittelt.
Ein riskantes Verhalten wird vorzugsweise durch hohe durchschnittliche Quer- und/oder Längsbeschleunigungen und/oder durch viele Quer- und/oder
Längsbeschleunigungsspitzen ermittelt.
Wie eingangs beschrieben, ist in manchen Ländern der Einsatz von Bussen Sammeltaxis, oder vergleichbaren Verkehrsmitteln insbesondere im öffentlichen Nahverkehr
vorgesehen. Ein Fahrgast kann diese beispielsweise mittels einer App auf seinem
Smartphone buchen.
Die Fahrerklassierung wird vorzugsweise einem Nutzer übermittelt oder bereitgestellt, der diese abrufen kann. Ein Nutzer kann beispielsweise ein Fahrgast sein, der ein Sammeltaxi über sein Smartphone bucht. Dabei kann er die Fahrerklassierung einsehen und somit beispielsweise auf Basis der Fahrweise des Fahrers entscheiden, ob er dieses
Sammeltaxi buchen möchte. Darüber hinaus kann der Nutzer auch ein Flottenbetreiber sein, der mehrere Busse oder Sammeltaxis oder dergleichen verwaltet bzw. deren Betrieb und deren Wartung plant und organisiert. Dieser kann beispielsweise aufgrund der
Fahrerklassierung Fahrer, die eine für ihn relevante gute Fahrweise aufweisen, belohnen und andere, die eine schlechtere Fahrweise aufweisen, schulen. Vorzugsweise wird aus dem Fahrprofil mittels der Fahrzeugzuordnung und einer bisherigen Fahrzeugbelastung eine Fahrzeugklassierung eines Fahrzeugs hinsichtlich seiner bisherigen Belastung und/oder seines Verschleißes vorgenommen, wobei die Klassierung vorzugsweise durch eine Kennzahl erfolgt. Dabei erfolgt hier bevorzugt eine Einteilung in bestimmte Verschleißklassen aufgrund der ermittelten Kennzahl.
Aufgrund dieser Klassierung können ein Verschleißzustand des Fahrzeugs bewertet und Maßnahmen zur Instandhaltung geplant werden. Überschreitet beispielsweise die
Kennzahl eine vorbestimmte Schwelle die einen vorbestimmten Verschleißzustand repräsentiert, so kann beispielsweise eine Warnung ausgegeben werden, oder
automatisch ein Wartungstermin geplant bzw. gebucht werden. Die Warnung kann bevorzugt in ein EDV-System geschickt werden, oder durch dieses generiert werden.
Vorzugsweise gehört das Fahrzeug einer Flotte von insgesamt mindestens zwei
Fahrzeugen an bzw. es wird vorzugsweise einer solchen Flotte zugeordnet.
Das Verfahren ist vorzugsweise dazu ausgebildet, zumindest zum Teil auf einer
Vorrichtung in dem Fahrzeug ausgeführt zu werden, wobei die Vorrichtung vorzugsweise als mobiles Endgerät ausgebildet ist und/oder vorzugsweise dazu ausgebildet ist, mindestens eine Bewegungsgröße des Fahrzeugs zu erfassen.
Unter einem mobilen Endgerät ist insbesondere ein tragbares Gerät wie ein Smartphone oder ein Tablet zu verstehen. Dies hat den Vorteil, dass das mobile Endgerät einfach mittels Software zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet werden kann, wobei das mobile Endgerät selbst einfach zugekauft werden kann. Darüber hinaus besteht bei der Verwendung eines mobilen Endgeräts der Vorteil, dass bereits Sensoren zur Erfassung zumindest einer der Bewegungsgrößen vorhanden sind handelsübliche Smartphones verfügen beispielsweise bereits über einen GPS-Sensor zur Bestimmung der Position und darüber hinaus über Beschleunigungssensoren um beispielsweise Beschleunigungen in den drei Raumrichtungen zu erfassen. Alternativ kann jedoch auch eine Vorrichtung, die speziell zur Durchführung des Verfahrens ausgebildet ist, vorgesehen sein. Diese Vorrichtung weist vorzugsweise Erfassungsmittel zur
Erfassung zumindest der einen Betriebsgröße auf. Das Verfahren kann bevorzugt vollständig durch die Vorrichtung ausgeführt werden. Alternativ können jedoch auch einzelne Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens auf anderen Vorrichtungen oder Elementen ausgeführt werden. Dabei kann es sich beispielsweise um ein EDV-System handeln, das vorzugsweise zur Durchführung des Verfahrens ausgebildet ist, wobei lediglich die Erfassung der Bewegungsgrößen bzw. weiterer Größen, wie der Betriebsgrößen beispielsweise durch die erfindungsgemäße Vorrichtung im Fahrzeug erfasst werden. Das EDV-System steht bevorzugt mit der Vorrichtung in Verbindung, um die entsprechenden Informationen der Vorrichtung zu empfangen. Darüber hinaus sind weitere Verteilungen der Verfahrensschritte auf
Vorrichtung und EDV-System denkbar.
Vorzugsweise ist ein weiterer Verfahrensschritt vorgesehen, in dem ein Übermitteln von Informationen oder Teilergebnissen, vorzugsweise des Fahrprofils oder der erfassten Daten und Informationen, an eine weitere Vorrichtung oder an ein EDV-System erfolgt.
Ferner ist vorzugsweise ein Schritt vorgesehen, in dem zumindest ein Teil der erfassten bzw. ermittelten Informationen, wie insbesondere das Fahrprofil oder Kennzahlen zur Fahrerbewertung auf einem zentralen Speicher, beispielsweise einer Cloud gespeichert werden, so dass diese Informationen in einem weiteren Schritt von diesem zentralen Speicher abgerufen werden können.
Vorzugsweise kann aus digitalem Kartenmaterial in einem weiteren Schritt weitere Information entnommen werden, um das Fahrprofil mit weiteren Informationen
anzureichern. Beispielsweise können Steigungen entnommen werden, so dass in
Verbindung mit der dort erfassten Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf eine Motorlast und eine entsprechende Belastung des Motors geschlossen werden kann.
Erfindungsgemäß ist ein Computerprogrammprodukt mit Codemitteln vorgesehen, das dazu ausgebildet ist, wenn es auf einer Datenverarbeitungsvorrichtung, vorzugsweise auf einem mobilen Endgerät oder auf einem EDV-System, installiert wird, diese zur
Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens auszubilden. Das
Computerprogramm produkt kann vorzugsweise auf einem digitalen Speichermedium vorgesehen sein, oder direkt mittels Download von einem zentralen Speicher abrufbar sein.
Wird ein EDV-System zur Durchführung des Verfahrens ausgebildet, so kann dieses nicht die Bewegungsgröße, Betriebsgrößen oder weitere Information, die geeignet ist, ein Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten, erfassen, da das EDV-System nicht in einem Fahrzeug vorgesehen ist. Stattdessen ist das EDV-System in einer zentralen Einrichtung zur Überwachung der Fahrzeugflotte vorgesehen. Das EDV-System wird jedoch vorzugsweise durch das Computerprogrammprodukt dazu ausgebildet, mit zumindest einer Vorrichtung, die bevorzugt in einem Fahrzeug vorgesehen ist, zu kommunizieren, um zumindest die Bewegungsgröße, oder weiter die Betriebsgrößen oder weitere Information, die geeignet ist, ein Verhalten eines Fahrers zu bewerten, durch Übermittlung von der Vorrichtung an das EDV-System zu erfassen. Den eigentlichen Erfassungsschritt übernimmt dabei die Vorrichtung.
Das EDV-System kann vorzugsweise auch eine Cloud aufweisen, die vorzugsweise zur Durchführung der Verfahrensschritte wie oben beschrieben ausgebildet ist und die weiter vorzugsweise zur Speicherung und Weitergabe von Informationen oder Teilergebnissen ausgebildet ist. Besonders bevorzugt ist die Cloud zum Übermitteln oder Bereitstellen der Fahrerklassierung an einen Nutzer ausgebildet.
Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung vorgesehen, die dazu ausgebildet ist, das oben beschriebene Verfahren auszuführen.
Die Vorrichtung ist vorzugsweise dazu ausgebildet, mindestens eine Bewegungsgröße eines Fahrzeugs zu erfassen und vorzugsweise dazu ausgebildet, mindestens eine Betriebsgröße des Fahrzeugs und/oder mindestens einer weiteren Information, die geeignet ist, ein Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten, zu erfassen.
Die Vorrichtung ist vorzugsweise zur Übermittlung der mindestens einen Bewegungsgröße und/oder der mindestens einen Betriebsgröße und/oder der mindestens einer weiteren Information, die geeignet ist, ein Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten und/oder des Fahrprofils, an eine weitere Vorrichtung oder an ein EDV-System ausgebildet. Die Vorrichtung ist bevorzugt als mobiles Endgerät, vorzugsweise als Smartphone, ausgebildet.
Die Vorrichtung ist ferner vorzugsweise dazu ausgebildet, mindestens eine
Bewegungsgröße und/oder mindestens eine Betriebsgröße des Fahrzeugs und/oder eine weitere Information, die geeignet ist, ein Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten, zu erfassen. Dazu weist die Vorrichtung bevorzugt geeignete Schnittstellen oder
Erfassungsmittel auf. Beispielsweise kann die Vorrichtung dazu ausgebildet sein, sich dazu mittels kabelloser Verbindung, beispielsweise über Bluetooth ® und/oder mittels kabelbasierter Verbindung, beispielsweise über einen CAN- oder OBD-Zugriff, mit dem Fahrzeug zu verbinden.
Unter einem mobilen Endgerät ist, wie oben erläutert, insbesondere ein tragbares Gerät wie ein Smartphone oder ein Tablet zu verstehen. Dies hat den Vorteil, dass das mobile Endgerät einfach mittels Software zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet werden kann, wobei das mobile Endgerät selbst einfach zugekauft werden kann.
Das mobile Endgerät bzw. die Vorrichtung kann zur Durchführung des gesamten
Verfahrens oder lediglich von Teilen des Verfahrens ausgebildet sein. Ist beispielsweise ein EDV-System vorgesehen, das zur zentralen Überwachung der Fahrzeuge ausgebildet ist, kann beispielsweise die Erfassung der mindestens einen Bewegungsgröße mittels des mobilen Endgeräts erfolgen.
Das mobile Endgerät bzw. die Vorrichtung ist vorzugsweise mittels des oben
beschriebenen Computerprogrammproduktes zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens ausgebildet.
Erfindungsgemäß ist ferner ein EDV-System vorgesehen, das zur Ausführung des oben beschriebenen Verfahrens ausgebildet ist. Dabei kann das EDV-System vorzugsweise eine Schnittstelle zu einem Anwender bzw. Nutzer aufweisen. Diese Schnittstelle kann vorzugsweise einen PC oder ein mobiles Endgerät aufweisen. Durch die Schnittstelle kann der Nutzer vorzugsweise eine Klassierung eines bestimmten Fahrers einsehen.
Das EDV-System ist vorzugsweise mittels des oben beschriebenen
Computerprogramm Produktes zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens ausgebildet.
Das EDV-System selbst verfügt vorzugsweise über einen Speicher oder Zugriff auf einen Speicher oder eine Datenquelle worüber Daten zur Anreicherung des Fahrprofils mit weiterer Information, vorzugsweise aus digitalem Kartenmaterial, empfangen werden können.
Dieser Speicher ist vorzugsweise als Cloud, wie oben beschrieben, ausgebildet.
Erfindungsgemäß ist schließlich ein System bestehend aus mindestens einer Vorrichtung wie oben beschrieben und einem EDV-System wie oben beschrieben vorgesehen. EDV- System und die mindestens eine Vorrichtung stehen dabei miteinander über eine geeignete Verbindung in Kontakt und können darüber Daten und Informationen
austauschen. Das System ist ferner vorzugsweise zur Durchführung des oben
beschriebenen Verfahrens ausgebildet, wobei einzelne Schritte des Verfahrens, wie oben beschrieben, durch die mindestens eine Vorrichtung und/oder durch das EDV-System durchgeführt werden können.
Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen begrenzt. Es lassen sich darüber hinaus weitere Ausführungsformen durch Kombination, Ersetzung oder Weglassen einzelner Merkmale erreichen.
Nachfolgend erfolgt die Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.
Im Einzelnen zeigen
Fig. 1 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens, Fig. 2 ein um weitere Verfahrensschritte erweitertes Ablaufdiagramm des Verfahrens aus Fig. 1 ,
Fig. 3 ein um andere Verfahrensschritte erweitertes Ablaufdiagramm des Verfahrens aus Fig. 1 ,
Fig. 4 eine Konfiguration einer Vorrichtung zur Umsetzung der Erfindung, und
Fig. 5 eine Weiterbildung der Konfiguration aus Fig. 4.
Fig. 1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Es ist ein Schritt S1 gezeigt, in dem ein Erfassen mindestens einer Bewegungsgröße x, v, a eines
Fahrzeugs durchgeführt wird. Die Bewegungsgröße kann beispielsweise eine Position x, eine Geschwindigkeit v oder eine Beschleunigung a oder eine andere geeignete Größe sein, die beim Betrieb eines Fahrzeugs erfasst werden kann und die zur Beschreibung der Bewegung des Fahrzeugs geeignet ist. Beispielsweise können Beschleunigungen und/oder Geschwindigkeiten in den drei Raumrichtungen erfasst werden. Es können aber auch Drehbewegungen, wie beispielsweise eine Nick-, Gier- oder Rollbewegung erfasst werden.
Die Erfassung der mindestens einen Bewegungsgröße x, v, a kann beispielsweise durch Erfassungsmittel erfolgen, welche Teil des Fahrzeugs sind. Die Erfassung der mindestens einen Bewegungsgröße x, v, a kann andererseits auch durch eine Vorrichtung, die zur Durchführung von zumindest Teilen des Verfahrens ausgebildet ist, erfolgen. Diese Vorrichtung wird demnach zur Erfassung der mindestens einen Bewegungsgröße x, v, a im Fahrzeug mitgeführt. Als derartige Vorrichtung kann beispielsweise ein mobiles
Endgerät, insbesondere ein Smartphone, Tablet oder eine dafür ausgebildete Vorrichtung, verwendet werden.
Das Erfassen der Beschleunigung a kann beispielsweise mittels
Beschleunigungssensoren erfolgen. Diese sind in einem mobilen Endgerät üblicherweise vorhanden. Die Beschleunigung a kann ferner mittels eines Zeitgradienten einer erfassten Geschwindigkeit erfolgen.
Das Erfassen der Position x erfolgt beispielsweise mittels eines Ortungssystems, beispielsweise mittels GPS. Die Position x kann darüber hinaus auch aus einer
Geschwindigkeit v oder aus einer Beschleunigung a durch einmalige bzw. zweimalige Integration bestimmt werden, wenn eine Ausgangsposition bekannt ist.
Das Erfassen der Geschwindigkeit v kann beispielsweise als Zeitgradient aus der erfassten Positionen x oder durch Integration einer erfassten Beschleunigung a erfolgen.
Dem Schritt S1 schließt sich ein weiterer Schritt S2 an, in dem ein Ermitteln eines
Fahrprofils aus der mindestens einen Bewegungsgröße x, v, a durchgeführt wird. Ein Fahrprofil kann dabei beispielsweise ein zeitlicher Verlauf der entsprechenden
Bewegungsgröße x, v, a oder auch ein einzelner Kennwert, wie beispielsweise eine mittlere Beschleunigung oder eine mittlere Geschwindigkeit, sein.
Das Fahrprofil kann dabei einzelnen Fahrten zuordenbar, beispielsweise über eine
Zeitangabe, oder auch als fortlaufendes Fahrprofil ausgebildet sein.
Ferner verfügt das Fahrprofil über eine Fahrerzuordnung, die es ermöglicht, das Profil einem bestimmten Fahrer zuzuordnen.
Fig. 2 zeigt eine Weiterbildung des Verfahrens aus Fig. 1. Neben den Schritten S1 und S2, die im Wesentlichen denen aus Fig.1 entsprechen, wurde hier ein weiterer Schritt S7 ergänzt. Daher wird nachfolgend überwiegend auf diesen Schritt eingegangen.
Der Schritt S7 beinhaltet eine Fahrerklassierung. Hier erfolgt auf Basis des Fahrprofils, das in Schritt S2 ermittelt wurde, die Klassierung des Fahrers hinsichtlich seiner
Fahrweise. Die Klassierung erfolgt beispielsweise durch eine Kennzahl, die aus dem Fahrprofil ermittelt wird. Dafür sind beispielsweise Klassen vorgesehen, in die der jeweilige Fahrer beispielsweise hinsichtlich Verbrauchs- oder verschleißoptimaler oder hinsichtlich hektischer oder kritischer Fahrweise eingeordnet werden kann. Dabei entspricht jede ermittelte Kennzahl einer bestimmten Klasse. Die Fahrweise wird dabei bevorzugt aus dem Fahrprofil und/oder den Bewegungsgrößen abgeleitet.
Die Kennzahl kann ferner weiteren Nutzern zur Verfügung gestellt werden, so dass diese beispielsweise entscheiden können, ob sie eine Fahrt bei diesem Fahrer buchen möchten.
Fig. 3 zeigt eine Weiterbildung des Verfahrens aus Fig. 1. Neben den Schritten S1 und S2, die im Wesentlichen denen aus Fig.1 entsprechen, wurden hier weitere Schritte ergänzt. Daher wird nachfolgend überwiegend auf diese Schritte eingegangen.
Es ist ein Schritt S4 gezeigt, in dem ein Erfassen mindestens einer Betriebsgröße n, M erfolgt. Ist ein entsprechender Zugriff möglich, so kann es sich dabei beispielsweise um eine Drehzahl n, ein Drehmoment M oder eine Motorlast handeln. Derartige Größen können beispielsweise über eine entsprechende Schnittstelle in dem Fahrzeug,
beispielsweise über eine CAN- oder OBD-Schnittstelle zugänglich gemacht werden.
Insbesondere kann es sich dabei um Größen handeln, die den Betrieb von Elementen des Antriebsstrangs des Fahrzeugs beschreiben. Dabei kann es sich um Drehzahl n und Drehmoment M eines Motors, eines Getriebes, eines Differentials oder anderer Elemente des Fahrzeugs handeln.
Ferner ist ein weiterer Schritt S5 vorgesehen, in dem mindestens eine weitere Information erfasst wird, die geeignet ist, ein Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten. Ist
beispielsweise ein Zugriff auf einen Lenkwinkel des Fahrzeugs möglich, so kann anhand dieses Lenkwinkels eine Bewertung der Fahrweise vorgenommen werden.
In einem Schritt S6 wird schließlich das Fahrprofil, welches in Schritt S2 erstellt wurde, um die mindestens eine erfasste Betriebsgröße n, M, die in Schritt S4 erfasst wurde, oder um die mindestens eine weitere Information, die in Schritt S5 erfasst wurde, ergänzt. So kann das Fahrprofil, das beispielsweise einen Zeitverlauf der Geschwindigkeit v oder der Beschleunigung a aufweist, um weitere Informationen erweitert werden.
Dem Schritt S6 schließt sich ein weiterer Schritt S3 an, in dem ein Ermitteln einer
Fahrzeugbelastung aus dem Fahrprofil erfolgt. Dabei wird das Fahrprofil ausgewertet, um zu ermitteln, wie hoch die Fahrzeugbelastung bisher ausgefallen ist. Aus der ermittelten Fahrzeugbelastung kann beispielsweise ein Wartungsbedarf für das Fahrzeug abgeleitet werden. Das Verfahren ist insbesondere dazu ausgebildet, bei einer Fahrweise, die relativ hohe Beschleunigungen oder Geschwindigkeiten aufweist, eine Wartung zu einem früheren Zeitpunkt zu empfehlen, als bei einer Fahrweise die vergleichsweise niedrige Beschleunigungen und Geschwindigkeiten aufweist.
Ferner kann aus dem Fahrprofil eine Bewertung eines Fahrers abgeleitet werden. Dies kann beispielsweise durch den Schritt S7 aus Fig. 2 erfolgen. Der Fahrer kann so beispielsweise als verbrauchsgünstiger Fahrertyp oder als verbrauchungünstiger
Fahrertyp klassiert werden. Dies kann beispielsweise auf Basis des
Beschleunigungsverhaltens des Fahrers erfolgen. Sind beispielsweise hohe Ausschläge im Zeitverlauf einer Längsbeschleunigung zu verzeichnen, so kann auf eine hektische, bzw. verbrauchsungünstige Fahrweise geschlossen werden. Alternativ oder zusätzlich kann beispielsweise eine mittlere Beschleunigung in Fahrtrichtung ermittelt werden.
Übersteigt diese einen gewissen Grenzwert, kann ebenfalls auf eine
verbrauchsungünstige Fahrweise geschlossen werden.
Darüber hinaus kann beispielsweise eine Aussage über einen Verschleiß der
Fahrzeugbremsen getroffen werden. Sind beispielsweise hohe Längsverzögerungen im Zeitverlauf einer Längsbeschleunigung zu verzeichnen, die beispielsweise über einem vorbestimmten Wert liegen, der beispielsweise einer günstigeren Verzögerung entspricht, so kann auf eine verschleißungünstige Fahrweise geschlossen werden. Alternativ oder zusätzlich kann beispielsweise eine mittlere Verzögerung in Fahrtrichtung ermittelt werden. Übersteigt diese einen gewissen Grenzwert, kann ebenfalls auf einen höheren Bremsenverschleiß geschlossen werden.
Die Entscheidung, ob eine Wartung durchgeführt werden soll, erfolgt insbesondere auf Basis von Information, die beispielsweise den Fahrzeugtyp mit einschließt.
Die gezeigten Verfahren in den Figuren 1 bis 3 können beliebig miteinander kombiniert werden. Beispielsweise können einzelne Verfahrensschritte gegeneinander ausgetauscht werden. So kann beispielsweise Schritt S7 in Fig. 2 gegen Schritt S3 in Fig. 3 getauscht werden. Auch können einzelne Verfahrensschritte weggelassen werden. Beispielsweise können die Schritte S3, S4, S5, S6 oder S7 weggelassen werden. Es versteht sich außerdem, dass die Reihenfolge der Verfahrensschritte beliebig variiert werden kann, wobei auch einzelne Schritte mehrmals durchgeführt werden können.
Fig. 4 zeigt schließlich eine Konfiguration zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Es ist ein Fahrzeug 1 in der Draufsicht gezeigt. In diesem Fahrzeug 1 ist eine Vorrichtung 2 vorgesehen, die zur Durchführung zumindest eines Teils des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet ist. Die Vorrichtung 2 ist beispielsweise als mobiles Endgerät, also beispielsweise als Smartphone oder Tablet ausgebildet.
Die Vorrichtung 2 ist in der gezeigten Ausführungsform dazu ausgebildet,
Bewegungsgrößen, speziell eine Längsbeschleunigung a x , eine Querbeschleunigung a y , eine Geschwindigkeit v sowie eine Position x zu erfassen.
Die Vorrichtung 2 ist in dem Fahrzeug 1 fixiert, so dass sie keine Relativbewegung, beispielsweise aufgrund einer dynamischen Fahrweise gegenüber dem Fahrzeug 1 ausführen kann. Somit können die erfassten Bewegungsgrößen x, v, a x und a y in guter Näherung als die Bewegungsgrößen des Fahrzeugs 1 verstanden werden. Damit ist aus den erfassten Bewegungsgrößen x, v, a x und a y ein Fahrprofil erstellbar. Die
Längsbeschleunigung a x und die Querbeschleunigung a y werden beispielsweise als zweidimensionaler Vektor der Beschleunigung a zusammengefasst.
Die Vorrichtung 2 steht über eine Datenverbindung 4, beispielsweise über ein
Mobilfunknetz, mit einem EDV-System 3 in Verbindung. Über diese Datenverbindung 4 kann die Vorrichtung 2 mit dem EDV-System 3 kommunizieren. Das EDV-System 3 ist im Wesentlichen dazu ausgebildet, Informationen, die aus der Vorrichtung 2 über die
Datenverbindung 4 gesendet werden, zu speichern und zu verwalten. Darüber hinaus können in dem EDV-System 3 auch Informationen weiterer Vorrichtungen 2 gespeichert und verwaltet werden. Die Vorrichtung 2 und das EDV-System 3 sind dazu ausgebildet, das erfindungsgemäße Verfahren zumindest teilweise durchzuführen.
Beispielsweise erfolgt die Erfassung der Bewegungsgrößen x, v, a x und a y in der
Vorrichtung 2, da diese zur Erfassung in dem Fahrzeug 1 vorgesehen sein muss. Darüber hinaus können jedoch die weiteren Verfahrensschritte, die im Wesentlichen nur eine Bearbeitung und Auswertung der erfassten Größen zum Gegenstand haben, in der Vorrichtung 2 oder in dem EDV-System 3 ausgeführt werden. Es können auch einige dieser Schritte, wie beispielsweise das Ermitteln des Fahrprofils nach Schritt S2 aus den Figuren 1 bis 3, in der Vorrichtung 2 durchgeführt werden, wobei das ermittelte Fahrprofil anschließend über die Datenverbindung 4 an das EDV-System 3 übermittelt wird, das aus dem Fahrprofil wiederum nach Schritt S3 aus Fig. 3 eine Fahrzeugbelastung ermittelt oder nach Schritt S7 aus Fig. 2 eine Fahrerklassierung vornimmt.
Schließlich ist ein Nutzer 8 gezeigt, der über eine Datenverbindung 7, beispielsweise über ein Mobilfunknetz, mit dem EDV-System 3 in Verbindung steht. Flierüber kann der Nutzer Daten bzw. Informationen aus dem EDV-System empfangen. Hierzu besitzt der Nutzer 8 beispielsweise eine geeignet ausgebildete Schnittstelle, beispielsweise eine App auf einen Smartphone, so dass er die Informationen möglichst komfortabel abrufen kann. Handelt es sich bei dem Nutzer 8 um einen Fahrgast, so kann er hierüber eine Fahrerklassierung abrufen und so entscheiden, ob er eine Fahrt bei dem entsprechenden Fahrer buchen möchte. Handelt es sich bei dem Nutzer 8 um einen Vorgesetzten des Fahrers, so kann dieser anhand der Klassierung entscheiden, den Fahrer zu schulen, um ihn attraktiver für weitere Fahrgäste zu machen.
Fig. 5 zeigt eine Weiterbildung der Konfiguration aus Fig. 4.
Das Fahrzeug 1 verfügt ferner über eine Antriebseinheit 5, beispielsweise über einen Motor deren Betriebsgrößen n, M zugänglich gemacht sind. Die Vorrichtung 2 erhält über eine weitere Datenverbindung 6, welche beispielsweise als CAN- oder OBD-Schnittstelle ausgebildet ist, Betriebsgrößen n, M der Antriebseinheit 5, so dass die Vorrichtung 2 nun zur Durchführung des Schrittes S4 aus Fig. 2 ausgebildet ist. Die Datenverbindung 6 kann beispielsweise kabelbasiert ausgebildet sein. Darüber hinaus kann die Datenverbindung 6 auch drahtlos ausgebildet sein, indem beispielsweise ein Sender mit einer CAN- oder OBD-Schnittstelle des Fahrzeugs 1 verbunden ist und Daten an die Vorrichtung 2 drahtlos, beispielsweise über Bluetooth ® , übermittelt. Die Vorrichtung 2 kann jedoch auch dazu ausgebildet sein, direkt auf eine entsprechende Schnittstelle aufgesteckt bzw. an dieser befestigt zu werden, wodurch eine Datenübertragung zwischen Schnittstelle und
Vorrichtung 2 entfällt.
In vergleichbarer Weise kann auch eine Erfassung mindestens einer weiteren Information, die geeignet ist, ein Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten, erfolgen.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 Fahrzeug
2 Vorrichtung
3 EDV-System
4 Datenverbindung
5 Antriebseinheit
6 Datenverbindung
7 Datenverbindung
8 Nutzer
a Beschleunigung
a x Längsbeschleunigung
a y Querbeschleunigung
M Drehmoment
n Drehzahl
v Geschwindigkeit
x Position
51 Erfassen mindestens einer Bewegungsgröße x, v, a
52 Ermitteln eines Fahrprofils aus der mindestens einen Bewegungsgröße x, v, a
53 Ermitteln einer Fahrzeugbelastung aus dem Fahrprofil
54 Erfassen mindestens einer Betriebsgröße n, M
55 Erfassen mindestens einer weiteren Information, die geeignet ist, ein
Fahrverhalten eines Fahrers zu bewerten
56 Ergänzen des Fahrprofils durch die mindestens eine Betriebsgröße n, M oder durch die mindestens eine weitere Information
57 Fahrerklassierung
Next Patent: METHOD AND CONTROL UNIT FOR DETECTING A VEHICLE MOVING IN OR OUT