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Title:
PRINTING FINISHING SYSTEM AND METHOD FOR OPERATING A PRINT FINISHING SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/144451
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (2) and method for producing complex multipart collections (K1) of printed products, comprising at least two partial collections (T1, T2, T3) of precursors. The print finishing systems (2) according to the invention for collating and finishing flat precursors (V) comprise a collating device (6) having a conveyor track (41) on which a plurality of receptacle units (50) disposed in series in the circulating direction circulate in a closed circuit for receiving collated precursors (V), and on which a plurality of feeder apparatuses (101-112) are disposed in series in the circulating direction in at least one collating region (11, 12), from which precursors (V) are dispensed into the receptacle units (50) moving past on the conveyor track. A transfer apparatus (30) is disposed in at least one location of the conveyor track (42), transferring collated first partial collections (T1) from the receptacle units (50) for further processing, and a collator (31, 32) is disposed in at least one further location of the conveyor track (41, 43), collating further collated partial collections (T3, T4) from the receptacle units (50) into collections (K1) with the first partial collections (T1) or printed products comprising the first partial collection.

Inventors:
FELIX MARKUS (CH)
RUGE MARTIN (CH)
Application Number:
PCT/EP2011/057141
Publication Date:
November 24, 2011
Filing Date:
May 04, 2011
Export Citation:
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Assignee:
FERAG AG (CH)
FELIX MARKUS (CH)
RUGE MARTIN (CH)
International Classes:
B65H29/58; B65H39/02
Domestic Patent References:
WO2009049438A12009-04-23
WO2002057164A12002-07-25
WO2010051651A22010-05-14
Foreign References:
EP0681979A11995-11-15
EP0344102A21989-11-29
CH649063A51985-04-30
EP0672603A11995-09-20
DE547279C1932-03-21
CH466886A1968-12-31
CH649063A51985-04-30
EP0681979A11995-11-15
Attorney, Agent or Firm:
RENTSCH PARTNER AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Druckweiterverarbeitungsanlage (1 , 2, 3) zum Zusammentragen und Weiterbearbeiten von flächigen Vorprodukten (V) umfassend eine Zusammentragvorrichtung (5, 6, 7, 8) mit einer Förderbahn (41 ), auf welcher in einem geschlossenen Umlauf eine Vielzahl von in Umlaufrichtung hintereinander angeordneten Aufnahmeeinheiten (50) zur Aufnahme von zusammenzutragenden Vorprodukten (V) zirkuliert, und an welcher in wenigstens einem Zusammentragbereich (1 0, 1 1 , 1 2, 1 3) in Umlaufrichtung hintereinander mehrere Zufördereinrichtungen (1 01 -1 1 2) angeordnet sind, aus welchen Vorprodukte (V) in die sich auf der Förderbahn daran vorbei bewegenden Aufnahmeeinheiten (50) abgegeben werden dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer Stelle (42) der Förderbahn eine Transfereinrichtung (30, 34, 35, 80, 81 ) angeordnet ist, welche zusammengetragene erste Teilkollektionen (Tl , T5) aus den Aufnahmeeinheiten (50) zur weiteren Verarbeitung transferieren, und dass mindestens an einer weiteren Stelle (42", 43) der Förderbahn oder beabstandet davon eine Zusammenführung (31 , 35, 82, 83) angeordnet ist, welche zusammengetragene weitere Teilkollektionen (T2, T4, T6, T7) aus den Aufnahmeeinheiten (50) mit den ersten Teilkollektionen (Tl , T5) oder die erste Teilkollektion umfassende Druckprodukte zu Kollektionen (K, Kl ) zusammenführt.

2. Druckweiterverarbeitungsanlage (2, 3) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mindestens an einer weiteren Stelle der Förderbahn der Zusammentragvorrichtung (5, 6, 7, 8) mindestens eine weitere Transfereinrichtung und/oder mindestens eine weitere Zusammenführung (32, 82) angeordnet ist.

3. Druckweiterverarbeitungsanlage (1 , 2, 3) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung (90) vorgesehen ist, welche auf vorbestimmte Weise die Zufördereinrichtungen (1 01 -1 1 2), die Transfereinrichtungen (30, 34, 35, 80, 81 ) und die mindestens eine Zusammenführung (31 , 32, 33, 82, 83) derart steuert, dass an der mindestens einen Zusammenführung (31 , 32, 33, 82, 83) jeweils die gewünschten Teilkollektionen oder die gewünschten Teilkollektionen umfassenden Druckprodukte zur Verfügung stehen.

4. Druckweiterverarbeitungsanlage (1 , 2, 3) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (90) auf vorbestimmte Weise die Zufördereinrichtungen (1 01 -1 1 2), die Transfereinrichtungen (30, 34, 35, 80, 81 ) und die mindestens eine Zusammenführung (31 , 32, 33, 82, 83) derart steuert, dass Teilkollektionen (T2, T4, T6, T7) aus den Aufnahmeeinheiten (50) mit den ersten Teilkollektionen (Tl , T5) oder mit die erste Teilkollektion umfassenden Druckprodukten in der mindestens einen Zusammenführung zu Kollektionen (K) gemäss einem übergeordneten Produktionsplan zusammenführbar sind.

5. Druckweiterverarbeitungsanlage (1 , 2) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Steuerung (90) die Vorprodukte einer bestimmten Zuförder- einrichtung (1 01 -1 1 2) oder einer Gruppe von Zufördereinrichtung (1 01 -1 1 2) einer bestimmten Transfereinrichtung oder einer bestimmten Zusammenführung zuweisbar sind.

6. Verfahren zum Zusammentragen und Weiterverarbeiten von flächigen Vorprodukten (V), vorzugsweise mit einer Anlage (1 , 2, 3) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, umfassend folgende Schritte:

Zusammentragen einer ersten Teilkollektion (Tl , T5) von Vorprodukten aus einer bestimmten Zufördereinrichtung (1 01 -1 1 2) oder einer Gruppe von Zufördereinrichtungen (1 01 -1 1 2) in mindestens einer ersten Aufnahmeeinheit (50); Zusammentragen einer weiteren Teilkollektion (T2, T3, T4, T6, T7) von Vorprodukten (V) aus einer bestimmten Zufördereinrichtung (1 01 -1 1 2) oder einer Gruppe von Zufördereinrichtung (1 01 -1 1 2) in mindestens einer nachfolgenden Aufnahmeeinheit (50);

Transferieren der ersten Teilkollektion (TT , T5) von Vorprodukten mittels einer bestimmten Transfereinrichtung (30, 80) zu einer bestimmten Weiterverarbeitung;

Transferieren mindestens einen weiteren Teilkollektion (T2, T3, T4, T6, T7) von Vorprodukten mittels einer weiteren Transfereinrichtung; und

Zusammenführen der ersten Teilkollektion (TT , T5) oder eines unter Verwendung der ersten Teilkollektion (Tl ) hergestellten Druckprodukts und mindestens einer weiteren Teilkollektion (T2, T4, T7) zu einer Kollektion (K, Kl ).

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem weiteren Zusammenführungsschritt mindestens eine weitere Teilkollektion (T3, T6, T7) oder ein weiteres unter Verwendung der weiteren Teilkollektion hergestelltes Druckprodukt zu einer Teilkollektion (Tl , T5) oder eine unter Verwendung der ersten Teilkollektion (Tl , T5) und mindestens einer weiteren Teilkollektion (T3, T6) hergestellte Teilkollektion höherer Ordnung hinzugefügt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem weiteren Zusammenführungsschritt mindestens eine weitere Teilkollektion aus der Zusammentragvorrichtung einer Weiterverarbeitung zugeführt wird.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufnahmeeinheit (50) in einem Umlaufzyklus um die Förderbahn der Zusammentragvorrichtung (6) in einem Zusammentragbereich (1 1 ) eine Teilkollektion aufnimmt, diese in einer in Förderichtung nachfolgenden Transfereinrichtung oder einer in Förderichtung nachfolgenden Zusammenführung abgibt und im selben Umlaufzyklus in einem weiteren Zusammentragbereich (1 1 ) eine weitere Teilkollektion aufnimmt und diese in einer nachfolgenden Transfereinrichtung oder einer nachfolgenden Zusammenführung abgibt.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusammenführen der Teilkollektionen oder der die Teilkollektionen umfassenden Druckprodukte mittels Einstecken nebeneinander oder Einstecken ineinander, Aufeinanderlegen, Übereinanderlegen und/oder Nebeneinanderlegen erfolgt.

1 1 . Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass einer erste (Tl , T5) und mindestens eine weitere Teilkollektion (T2, T3, T4, T6, T7) abwechselnd oder batchweise in nachfolgenden Aufnahmeeinheiten (50) zusammengetragen werden.

1 2. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 1 0, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilkollektionen vereinzelt oder im Schuppenstrom zu Produktkollektionen zusammengeführt werden.

Description:
Druckweiterverarbeitungsanlage und Verfahren zum Betrieb einer Druckweiterverarbeitungsanlage

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Druckweiterverarbeitung. Sie betrifft eine Druckweiterverarbeitungsanlage gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 . Die vorliegende Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Druckweiterverarbeitungsanlage.

In modernen Druckereibetrieben werden bei der Weiterverarbeitung von Druckprodukten, die aus Rotationspressen stammen, hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten und -kapazitäten verlangt. Ausserdem besteht der Wunsch nach möglichst effizienter Ausnutzung und voller Auslastung der Systeme, dies vor allem auch in Anbetracht der relativ hohen Investitionskosten der Druckerpresse und Förderanlagen. Gleichzeitig soll die Weiterverarbeitung auch eine hohe Flexibilität zulassen, damit möglichst viele Endformate von Vor-, Haupt- und/oder Teilprodukten mittels der gleichen Anlage weiterverarbeitet werden können. Die herkömmlichen Förder- und Verarbeitungsanlagen in Druckereibetrieben basieren dabei nach wie vor auf seriellen Verarbeitungskonzepten. Dabei werden Druckprodukte bzw. Teilprodukte, etc. meistens mittels Förderbändern, Transporteuren oder dergleichen in einer Förderlinie, oft als Schuppenstrom, transportiert und Verarbeitungsanlagen zugeführt. Da Rotationspressen gemäss ihrem Funktionsprinzip Papierbahnen im Allgemeinen seriell bedrucken, ist es naheliegend, die Druckprodukte seriell weiterzuverarbeiten. Ein serielles Verarbeitungskonzept drängt sich oft aber auch wegen der, einen seriellen Ablauf erfordernden, Arbeitsschritte bei der Weiterverarbeitung auf. Demgemäss blieben herkömmliche Förder- und Verarbeitungsanlagen diesem seriellen Prinzip bis heute verhaftet.

Zur Erhöhung der Verarbeitungskapazität wurde mehrfach vorgeschlagen in der Druckweiterverarbeitung mittels Weichen den Druckprodukte-Strom in mehrere Teilströme aufzuteilen. Eine solche Vorrichtung ist bspw. in der CH-Patentanmeldung 04 668/86 beschrieben. Ein oder mehrere kontinuierliche Ströme von Druckereierzeugnissen werden unter Verwendung von Puffereinrichtungen auf Zuführstrecken mindestens zweier Verarbeitungsstationen aufgeteilt. Ein anderes Verfahren gemäss der CH-Patentschrift 649 063 zeigt, wie eine Förderbahn in mehrere Bahnen aufgeteilt wird, um die " bekannte und bewährte Fördertechnik verwenden zu können " . Damit soll die Aufgabe gelöst werden, unter Beibehaltung der erwähnten Fördertechnik die Leistung der Zuförderer, in der Schrift Anleger genannt, aufrecht zu erhalten. Die geforderte Verarbeitungskapazität wird auf mehrere Transport- oder Bearbeitungswege aufgeteilt, die ihrerseits wiederum eine rein serielle Förderung verwenden. Eine Aufteilung der Förderbahnen besitzt den Nachteil, dass neben einem grossen Platzbedarf für die getrennten Linien jede dieser Linien eigene Verarbeitungsmittel, etc. erfordert. Faktisch wird somit der maschinelle und organisatorische Aufwand vervielfacht.

Bei der Herstellung komplexer Produkte, bei denen allenfalls auch noch Teile der Produkte Geheftet, Geklebt, Beschnitten, Foliert, Adressiert, mit Aufklebern versehen oder anderweitig bearbeitet werden, mussten bisher entsprechend viele Zusammentragvorrichtungen aufgestellt und betrieben werden. Dies bedeutete einen großen apparativen Aufwand und resultierte in einem entsprechend erhöhten Platzbedarf.

Ein Beispiel einer Einrichtung zum Verarbeiten von Druckereiprodukten die zur Herstellung von komplexen mehrteiligen Druckprodukten geeignet ist, ist aus der EP 0681 979 bekannt. Mit mindestens einer Sammeltrommel werden Druckereiprodukte gesammelt. Zur Durchführung bestimmter Bearbeitungsschritte an den Druckereiprodukten oder zur Beigabe zusätzlicher Erzeugnisse zu den Druckereiprodukten werden diese aus der Sammeltrommel heraus in einen Rundlauf geführt. Die Druckereiprodukte behalten dabei bei der Übergabe von der Verarbeitungstrommel an den Rundlauf und vom Rundlauf an die Verarbeitungstrommel ihren Zustand unverändert bei. Sie " merken " somit nicht, ob sie sich nun in der Verarbeitungstrommel oder im Rundlauf befinden. Da der Rundlauf entlang einer praktisch beliebi- gen Bewegungsbahn geführt werden kann, ist die Möglichkeit für die unterschiedlichsten Bearbeitungsschritte gegeben. Der Rundlauf bietet insbesondere die Möglichkeit, d ie Druckereiprodukte für die Durchführung spezieller Bearbeitungsschritte oder das Zuführen zusätzlicher Erzeugnisse von der Verarbeitungstrommel wegzuführen und zur Weiterverarbeitung wieder zu dieser zurückzuführen. Als weiterer besonderer Vorteil wird in der EP 0681 979 angegeben, dass der Rundlauf das Überführen der Druckereiprodukte von einer Verarbeitungstrommel zur anderen ermöglicht, wobei während der Überführung die Bearbeitung der Druckereiprodukte oder das Zuführen zusätzlicher Erzeugnisse ermöglicht ist. Weiter ermöglicht die vorliegende Erfindung die Vornahme spezieller Verarbeitungsschritte oder das Beigeben zusätzlicher Erzeugnisse in der Zuführung zur Verarbeitungstrommel oder in der Wegführung von der Verarbeitungstrommel, wobei immer der serielle Bearbeitungsmodus beibehalten wird, das heisst dass alle Druckereiprodukte im Produktestrom innerhalb und ausserhalb der Trommel die selbe Förderbahn und damit die selben Bearbeitungsschritte durchlaufen und streng seriell bearbeitet werden. Auch bei Ausführungsformen bei denen d ie Druckereiprodukte von der Trommel an den Rundlauf und zurück an die Verarbeitungstrommel geführt werden ist dies der Fall.

Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Druckweiterverarbeitungsanlage zu schaffen, welche die Nachteile der bekannten Zusammentragvorrichtungen vermeidet und einen flexiblen Betrieb und die Herstellung komplexer Produkte bei reduziertem apparativen Aufwand und verringertem Platzbedarf ermöglichen.

Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum Zusammentragen und Weiterverarbeiten von flächigen Vorprodukten insbesondere zum Herstellen von komplexen Produktkollektionen zu schaffen, welches nur ein Minimum an Verarbeitungsvorrichtungen erfordert, diese aber optimal nutzt. Diese Aufgaben werden durch eine Druckweiterverarbeitungsanlage mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Zusammentragen und Weiterverarbeiten von flächigen Vorprodukten und den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst.

Wesentlich für die Erfindung ist, dass in einer Zusammentragvorrichtung einer Druckweiterverarbeitungsanlage Aufnahmeeinheiten auf einer Förderbahn mittels eines räumlich flexiblen, vorzugsweise kettenartigen, in sich geschlossenen Förderorgans befördert werden und dass an mindestens einer Stelle der Förderbahn eine Transfereinrichtung angeordnet ist, welche zusammengetragene Teilkollektionen aus den Aufnahmeeinheiten zur weiteren Verarbeitung übernimmt und abtransportiert, und dass an mindestens einer weiteren Stelle der Förderbahn eine Zusammenführung angeordnet ist, welche weitere Teilkollektionen aus den Aufnahmeeinheiten mit den ersten Teilkollektionen oder mit die erste Teilkollektion umfassenden Druckprodukten zu Kollektionen zusammenführt.

Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung wird zwischen Transfereinrichtungen und Zusammenführungen unterschieden. Unter Transfereinrichtungen sollen alle Einrichtungen verstanden werden, mittels derer die in der Zusammentragvorrichtung zusammengetragenen Teilkollektionen aus dieser abgegeben und zur weiteren Behandlung und/oder Verarbeitung transferiert werden. Die erfindungsgemässen Transfereinrichtungen können alle Arten von Einrichtungen und Elementen zum Abgeben, Führen, Aufnehmen und Fördern und Transportieren von Teilkollektionen aus flächigen Druckereierzeugnissen, insbesondere auch Bereiche der Zusammentragvorrichtung, umfassen. Mit einer Transfereinrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung lassen sich Teilkollektionen vereinzelt oder im Schuppenstrom transferieren, es lassen sich aber keine Teilkollektionen zu Kollektionen zusammenführen. Unter einem Zusammenführen wird in der vorliegenden Anmeldung verstanden, dass eine erste Kollektion aus der Zusammentragvorrichtung mit mindestens einer zweiten Kollektion aus der selben Zusammentragvorrichtung zu einer Kollektion vereinigt und gemeinsam weiterverarbeitet oder zumindest weiter behandelt, gefördert oder transportiert wird. Gemäss bevorzugter Ausführungsformen umfassen die erfindungsgemässen Zusammenführungen jeweils mindestens eine Transfereinrichtung mit der eine Teilkollektion aus der Zusammentragvorrichtung abgegeben wird. Das Zusammenführen kann direkt von der Transfereinrichtung bewerkstelligt werden, es können aber auch weitere Vorrichtungen, Anlagen oder Teile davon daran beteiligt sein. Entscheidend ist, dass in der Zusammenführung immer eine erste aus der Zusammentragvorrichtung stammende Teilkollektion mit einer zweiten ebenfalls aus der Zusammentragvorrichtung stammenden Teilkollektion zusammengeführt wird. Als Abgabeeinrichtung werden in der vorliegenden Anmeldung jene Einrichtungen bezeichnet, die zur Abgabe oder Übergabe von Teilkollektionen aus Fördereinrichtungen, die nicht der Zusammentragvorrichtung zuzurechnen sind, an die Zusammenführung dienen. Es können nicht nur Teilkollektionen, sondern auch Druckprodukten, die Teilkollektionen umfassen, in den Abgabeeinrichtungen transferiert werden. Allen Abgabeeinrichtungen ist gemeinsam, dass ihnen in Förderrichtung stromaufwärts mindestens eine Transfereinrichtung vorgeschaltet ist.

Durch die spezielle Ausgestaltung der Zusammentragvorrichtung, der Aufnahmeeinheiten, der Transfereinrichtungen und insbesondere der Zusammenführungen ist es möglich, mit derselben Zusammentragvorrichtung ohne zusätzlichen Aufwand unterschiedliche Teilkollektionen aus zusammengetragenen Produkten, wie zum Beispiel Zeitschriften, Zeitungen, Zeitungsteilen, Signaturen, Teil- und Vorprodukten, Beilagen, Karten, CDs oder dergleichen (im Folgenden Vorprodukte genannt), auf verschiedene Weisen und/oder in verschiedenen Linien weiter zu verarbeiten und anschliessend mit weiteren Teilkollektionen aus der Zusammentragvorrichtung wieder zusammenzuführen und auf diese Weise komplexe Produktkollektionen herzustellen.

Die erfindungsgemässen Druckweiterverarbeitungsanlagen zum Zusammentragen und Weiterbearbeiten von flächigen Vorprodukten umfassen eine Zusammentragvorrichtung mit einer Förderbahn, auf welcher in einem geschlossenen Umlauf eine Vielzahl von in Umlauf- richtung hintereinander angeordneten Aufnahmeeinheiten zur Aufnahme von zusammenzutragenden Vorprodukten zirkuliert. In wenigstens einem Zusammentragbereich denen die Aufnahmeeinheiten durchlaufen sind in Umlaufrichtung hintereinander mehrere Zuförder- einrichtungen angeordnet sind, aus welchen Vorprodukte in die sich auf der Förderbahn daran vorbei bewegenden Aufnahmeeinheiten abgegeben werden. Vorzugsweise werden die Aufnahmeeinheiten auf einer Förderbahn mittels eines räumlich flexiblen, vorzugsweise kettenartigen, in sich geschlossenen Förderorgans befördert und weisen die Aufnahmeeinheiten jeweils Klemmmittel auf, welche die in den Aufnahmeeinheiten zusammengetragenen Vorprodukte, das heisst mindestens ein Vorprodukt, klemmend halten.

An mindestens einer Stelle der Förderbahn ist eine Transfereinrichtung angeordnet, welche zusammengetragene erste Teilkollektionen in bekannter Weise aus den Aufnahmeeinheiten der Zusammentragvorrichtung kontrolliert und unter möglichst exakter Beibehaltung der relativen Lage der Vorprodukte zueinander in der zusammengetragenen Teilkollektion zur weiteren Verarbeitung in einer nachgeschalteten Weiterverarbeitungslinie transferiert. An mindestens einer weiteren Stelle der Förderbahn ist eine Zusammenführung angeordnet, mittels derer zusammengetragene weitere Teilkollektionen aus den Aufnahmeeinheiten mit den ersten Teilkollektionen oder mit die ersten Teilkollektion umfassenden Druckprodukten zu Kollektionen zusammengeführt werden.

Weder Transfereinrichtungen noch Zusammenführungen sind zu verwechseln mit einer a- kulaturausschleussung, wie sie von Zusammentragvorrichtungen des Typs „Flystream" der Anmelderin bekannt ist. Hier werden lediglich unvollständige oder überzählige Produktkollektionen abgeworfen oder andersartig ausgeschleust und vorzugsweise in einem Sammelbehälter aufgefangen. Die akulaturexemplare müssen entsorgt oder von Hand aussortiert und manuell wieder der Verarbeitung zugeführt werden. Eine entsprechende akulaturaus- schleusung ist vorzugsweise auch bei den erfindungsgemässen Anlagen vorgesehen. Eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Druckweiterverarbeitungsanlage ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens an einer weiteren Stelle der Förderbahn der Zusammentragvorrichtung mindestens eine weitere Transfereinrichtung angeordnet ist und/oder dass an mindestens einer weiteren Stelle der Förderbahn mindestens eine weitere Zusammenführung angeordnet ist.

Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung vorgesehen ist, welche auf vorbestimmte Weise die Zufördereinrichtungen, die Transfereinrichtung oder die Transfereinrichtungen und die Zusammenführung derart steuert, dass an der Zusammenführung oder den Zusammenführungen jeweils die gewünschten Teilkollektionen oder Teilkollektion umfassenden Druckprodukte zur Verfügung stehen.

Vorzugsweise werden die Zufördereinrichtungen, die Transfereinrichtung oder die Transfereinrichtungen und die Zusammenführung von der Steuerung auf vorbestimmte Weise derart gesteuert, dass Teilkollektionen aus den Aufnahmeeinheiten mit den ersten Teilkollektionen oder mit die ersten Teilkollektionen umfassenden Druckprodukten in der mindestens einen Zusammenführung zu Kollektionen gemäss einem übergeordneten Produktionsplan zusammenführbar sind.

Gemäss einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind mittels der Steuerung die Vorprodukte einer bestimmten Zufördereinrichtung oder einer Gruppe von Zufördereinrichtung einer bestimmten Transfereinrichtung oder einer bestimmten Zusammenführung zuweisbar und mittels dieser einer bestimmten Weiterverarbeitung zuführbar.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Förderbahn ein oberes Bahnstück oder Trum und ein unteres Bahnstück oder Trum umfasst, welche im wesentlichen parallel verlaufen und an den Enden durch Umlenkungsbereiche miteinander verbunden sind und einen geschlossenen Umlauf bilden. Vorzugsweise ist wenigstens ein Zusammentragbereich am oberen Bahnstück vorgesehen und am unteren Bahnstück und/oder an den Umlenkungsbereichen sind mehrere Transfereinrichtungen und/oder Zusammenführungen angeordnet. Die Zusammentragbereiche zeichnen sich dadurch aus, dass in ihnen Vorprodukte und/oder Beilagen mittels mindestens einer Zufördereinrichtung den Aufnahmeeinheiten zugefördert werden. Vorzugsweise ist in jedem Zusammentragbereich eine Mehrzahl von Zufördereinrichtung platzsparend beidseitig der Förderbahn angeordnet.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass an der Förderbahn in Umlaufrichtung hintereinander mehrere Zusammentragbereiche angeordnet sind. Da die Aufnahmeeinheiten mittels eines räumlich flexiblen, vorzugsweise kettenartigen Förderorgans befördert werden, kann die Förderbahn zwischen aufeinanderfolgenden Zusammentragbereichen unter Bildung einer Zwischenschleife herausgeführt sein und die eine Transfereinrichtung oder eine Zusammenführung kann an der Zwischenschleife angeordnet sein.

Gemäss bevorzugter Ausführungsformen ist ein vorzugsweise linearer Abschnitt einer Förderbahn um seine Längsachse verdreht, so dass die Aufnahmeeinheiten beim Durchlaufen dieses Abschnitts linear gefördert und gleichzeitig radial verschwenkt werden. Ohne dass eine Zusammentragvorrichtung ein oberes Trum und ein unteres Trum aufweist, lassen sich auf diese Weise die Aufnahmeeinheiten von oben her in einem Zusammentragbereich mit Vorprodukten oder Beilagen bestücken, anschliessend lassen sich die zusammengetragenen Teilkollektionen durch ein Verschwenken der Aufnahmeeinheiten um 1 80° nach unten in eine, für das Abgeben bevorzugte räumliche Ausrichtung bringen, in einer Transfereinrichtung oder einer Zusammenführung abgeben und durch erneutes Verschwenken um wiederum 1 80° lassen sich in einem weiteren Zusammentragbereich wiederum von oben her Produkte zuführen. Die Funktionalität des oberen und des unteren Trums wird durch das Verschwenken in einem Bereich der Vorrichtung realisiert, der im Wesentlichen linear ausgerichtet ist. Das erfindungsgemässe Verfahren zum Zusammentragen und Weiterverarbeiten von flächigen Vorprodukten, das vorzugsweise mit einer der vorgenannten Anlagen durchgeführt wird, umfasst folgende Schritte:

Zusammentragen einer ersten Teilkollektion von Vorprodukten aus einer bestimmten Zufördereinrichtung oder einer Gruppe von Zufördereinrichtungen in mindestens einer ersten Aufnahmeeinheit;

Zusammentragen einer weiteren Teilkollektion von Vorprodukten aus einer bestimmten Zufördereinrichtung oder einer Gruppe von Zufördereinrichtung in mindestens einer nachfolgenden Aufnahmeeinheit;

Transferieren der ersten Teilkollektion von Vorprodukten mittels einer bestimmten Transfereinrichtung und damit einer bestimmten Weiterverarbeitung;

Transferieren der weiteren Teilkollektion von Vorprodukten mittels einer bestimmten weiteren Transfereinrichtung; und

Zusammenführen der ersten Teilkollektion oder eines unter Verwendung der ersten Teilkollektion hergestellten Druckprodukts und der weiteren Teilkollektion zu einer Kollektion.

Unter einer nachfolgenden Aufnahmeeinheit kann in der vorliegenden Anmeldung entweder eine räumlich nachfolgende weitere Aufnahmeeinheit verstanden werden, die einer ersten Aufnahmeeinheit in der Zusammentragvorrichtung in Förderrichtung nachfolgt. Der Begriff nachfolgend kann aber im Sinne von zeitlich nachfolgend auch dieselbe Aufnahmeeinheit bezeichnen, die nach Aufnahme und Abgabe einer ersten Teilkollektion zu einem späteren Zeitpunkt eine zweite oder weitere Teilkollektion aufnimmt. Das Zusammenführen von zwei oder mehr Teilkollektionen kann gemäss der vorliegenden Erfindung folgende Schritte um- fassen: ein Aufeinanderlegen, das auch teilweise oder seitlich versetzt sein kann, ein Nebeneinanderlegen, ein Einstecken nebeneinander oder ein Einstecken ineinander, ein lösbares oder nicht-lösbares Verbinden, sowie alle Kombinationen der Vorgenannten.

Eine Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem weiteren Zusammenführungsschritt mindestens eine weitere Teilkollektion oder ein weiteres unter Verwendung der weiteren Teilkollektion hergestelltes Druckprodukt zu einer Kollektion hinzugefügt wird.

Vorzugsweise wird in mindestens einem weiteren Transferschritt mindestens eine weitere Teilkollektion aus der Zusammentragvorrichtung der Weiterverarbeitung zugeführt wird.

Bei erfindungsgemässen Druckweiterverarbeitungsanlagen bei welchen die Zusammentragvorrichtungen über mindestens zwei aufeinanderfolgende Zusammentragbereiche verfügt zwischen denen eine Transfereinrichtung oder eine Zusammenführung angeordnet ist, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Aufnahmeeinheiten in einem Umlaufzyklus um die Förderbahn der Zusammentragvorrichtung zweifach oder sogar mehrfach zu benutzen. Dabei nimmt eine Aufnahmeeinheit in einem ersten Zusammentragbereich eine erste Teilkollektion auf, transferiert diese in einer in Förderichtung nachfolgenden Transfereinrichtung oder führt diese in einer in Förderichtung nachfolgenden Zusammenführung mit einer weiteren Teilkollektion zusammen. Die nun wieder leere Aufnahmeeinheit kann im selben Umlaufzyklus in einem weiteren Zusammentragbereich eine weitere Teilkollektion aufnehmen und diese in einer nachfolgenden Transfereinrichtung oder einer nachfolgenden Zusammenführung wiederum transferieren oder abgeben.

Gemäss der vorliegenden Erfindung können die Teilkollektionen vereinzelt oder im Schuppenstrom mit weiteren Teilkollektionen oder weitere Teilkollektionen umfassenden Druckprodukten zu Produktkollektionen zusammengeführt werden. Wie bereits angesprochen wird es mit Hilfe der neuen Anlage und des neuen Verfahrens ermöglicht, mit derselben Anlage mit einer Zusammentragvorrichtung ohne zusätzlichen Aufwand komplexe Produkte herzustellen, deren Teilkollektionen unterschiedliche Weiterverarbeitungsprozesse durchlaufen. Jede der Aufnahmeeinheiten lässt sich in bekannter Weise in Zusammentragbereichen mit einer Teilkollektion von Vorprodukten und/oder Beilagen bestücken. Es kann sich hierbei bei aufeinanderfolgenden Aufnahmeeinheiten um identische Teilkollektion handeln oder die Aufnahmeeinheiten werden abwechselnd von verschiedenen Zufördereinrichtungen mit Produkten versorgt, so dass sie verschiedene Kollektionen transportieren. Je nach Produktionsplan und nach Kapazität der nachfolgenden Verarbeitungsvorrichtungen und je nach Länge Transportwege zwischen den nachfolgenden Verarbeitungsvorrichtungen können dabei direkt aufeinanderfolgende Aufnahmeneinheiten mit unterschiedlichen Teilkollektionen bestückt werden, oder es werden jeweils Gruppen von einigen wenigen bis zu mehreren Dutzend Aufnahmeneinheiten im Batchmodus mit einer bestimmten Teilkollektion versorgt und eine nachfolgende Gruppe erhält eine andere Zusammenstellung von Vorprodukten aus anderen Zufördereinrichtungen. Dadurch, dass die erfindungsgemässen Vorrichtungen mindestens eine Transfereinrichtung und mindestens eine Zusammenführung umfassen, wird es ermöglicht die Teilkollektionen aus jeder Aufnahmeeinheit einer bestimmten Transfereinrichtung oder einer bestimmten Zusammenführung zuzuweisen und damit einer bestimmten Weiterverarbeitung oder der Herstellung einer bestimmten Produktkollektion zuzuführen.

Gemäss weiterer Ausführungsformen lassen sich die Teilkollektionen, die einer bestimmten Transfereinrichtung oder einer bestimmten Zusammenführung zugewiesen sind, noch weiter individualisieren. Da jede Zufördereinrichtung der Zusammentragvorrichtung individuell gesteuert werden kann, lässt sich jede Teilkollektion, die in einer bestimmten Aufnahmeeinheit zusammengetragen wird, aus einer gewünschten Kombination an Vorprodukten zusammentragen. Die Teilkollektionen können ein einzelnes Vorprodukt bis hin zu einer Vielzahl von Vorprodukten umfassen. In der laufenden Produktion können somit Teilkollektionen, die derselben Transfereinrichtung oder derselben Zusammenführung zugewiesen sind, in ihrer Zusammensetzung variiert werden.

So lässt sich zum Beispiel eine erste Art von Teilkollektionen über eine erste Transfereinrichtung einer Weiterverarbeitung zuführen, bei der sie in ein Hauptprodukt zum Beispiel in Form eines Hauptprodukts eingesteckt werden. Eine zweite Art von Teilkollektionen lässt sich über eine zweite Transfereinrichtung einer Zusammenführung umfassend eine Einsteckvorrichtung zuführen in der die zweite Teilkollektion in das inzwischen zu einer gehefteten und beschnittenen Zeitschrift weiterverarbeitete Produkt aus Hauptprodukt und eingesteckter erster Teilkollektion in einem weiteren Einsteckvorgang zufügen. Die derart hergestellte Teilkollektion zweiter Ordnung umfasst das Hauptprodukt mit der ersten eingesteckten Teilkollektion (in Form der gehefteten und beschnittenen Zeitschrift) und die zweite Teilkollektion eingesteckt in die Zeitschrift.

Eine solche Teilkollektion zweiter Ordnung kann auch durch einen Zusammentragvorgang hergestellt werden, bei dem die Zeitschrift mit der ersten eingesteckten Teilkollektion auf oder unter der zweiten Teilkollektion zu liegen kommt, oder sie kann durch einen Einsteckvorgang hergestellt werden, bei dem die zweite Teilkollektion neben der Zeitschrift eingesteckt wird.

Nachfolgend wird die Teilkollektion zweiter Ordnung mit einer weiteren Teilkollektion aus der Zusammentragvorrichtung in einer weiteren Zusammenführung zu einem Produktstapel oder einer fertigen Produktkollektion vereint, die nun aus einer Zeitschrift (umfassend die eingesteckte und anschliessend eingeheftete erste Teilkollektion) und zwei weiteren Teilkollektionen besteht.

Gemäss der vorliegenden Erfindung lässt sich auch eine erste Art von Teilkollektionen über eine erste Transfereinrichtung einer Weiterverarbeitung zuführen, bei der sie in ein Haupt- produkt zum Beispiel in Form einer Zeitschrift eingesteckt werden, und eine zweite Art von Teilkollektionen lässt sich über eine zweite Transfereinrichtung einer ersten Zusammenführung zuführen in der sie der inzwischen weiterverarbeiteten, zum Beispiel adressierten Zeitschrift zugefügt werden. Die derart hergestellte Teilkollektion zweiter Ordnung umfasst die Zeitschrift mit der ersten eingesteckten Teilkollektion und die zweite Teilkollektion in einem Stapel. Eine solche Teilkollektion zweiter Ordnung kann in einer nachfolgenden zweiten Zusammenführung auf eine dritte Teilkollektion abgelegt werden, so dass eine Kollektion umfassend drei Teilkollektionen und eine Zeitschrift entsteht. Die Zeitschrift liegt vorzugsweise oben im Produktstapel, damit die Adressierung nicht durch die weiteren Teilkollektionen verdeckt wird.

Durch die Abweichung vom seriellen Verarbeitungskonzept ermöglichen es die erfindungs- gemässe Anlage und das erfindungsgemässe Verfahren mittels einer Zusammentragvorrichtung, der eine zentrale Stellung in der Weiterverarbeitungsanlage eingeräumt wird, den Strom von zusammengetragenen Produkten auf einzelne Ströme von Teilkollektionen aufzuteilen, die über verschiedene Transfereinrichtungen unterschiedlichen Arten der Weiterverarbeitung in einer oder verschiedenen Weiterverarbeitungslinien zugeführt werden und über eine Zusammenführung mit mindestens einer weiteren Teilkollektion aus der selben Zusammentragvorrichtung zu einem komplexen Produktstapel vereint werden.

Die Zusammentrageinrichtungen der erfindungsgemässen Druckweiterverarbeitungsanlagen ermöglichen alle eine Rückführung von unvollständigen Teilkollektionen und eine Komplettierung dieser. Möglich gemacht wird dies durch eine Produktverfolgung über die gesamte Vorrichtung. Die Steuerung erfasst für jede Aufnahmeeinheit Art und Anzahl der Produkte, die in ihr zusammengetragen werden. Die Steuerung erfasst vorteilhafter Weise den Ist- Zustand jeder Klammer und kennt zudem auch den Soll-Zustand derselben, so dass entschieden werden kann, welche Verfahrensschritte durchgeführt werden. Da die Position jeder Aufnahmeeinheit jederzeit genau bekannt ist, lassen sich nicht nur unvollständige Teilkol- lektionen mit dem oder den fehlenden Vorprodukten reparieren, sondern es lassen sich auch Produktkollektionen aus bestimmten Aufnahmeeinheiten gezielt bestimmten Transfereinrichtungen oder bestimmten Zusammenführungen zuführen.

Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen

Figur 1 in einer schematischen Übersichtsdarstellung eine beispielhafte Weiterverarbeitungsanlage gemäss einer ersten Ausführungsform mit einer Zusammentragvorrichtung mit einem Zusammentragbereich, die an jeweils gegenüberliegenden Bereichen Transfereinrichtungen für die Teilkollektionen aufweist, die wiederum Teil von Zusammenführeinrichtungen sind;

Figur 2 eine Ausschnittsdarstellung einer Zusammenführeinheit in vereinfachter Darstellung;

Figur 3 eine schematische Übersichtsdarstellung einer weiteren Weiterverarbeitungsanlage gemäss einer Ausführungsform der Erfindung mit einer Zusammentragvorrichtung mit zwei Zusammentragbereichen, die an jeweils gegenüberliegenden Bereichen und in einem zentralen Bereich insgesamt drei Transfereinrichtungen für die Teilkollektionen aufweist, die wiederum Teil von Zusammenführeinrichtungen sind;

Figur 4 in einer perspektivischen Ansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Zusammentragvorrichtung bei der die Förderbahn in mehreren horizontalen Ebenen verläuft und einen Zusammentragbereich und drei Transfereinrichtungen in unterschiedlichen Ebenen und unterschiedlichen Richtungen angeordnet sind, und Figur 5 eine schematische Darstellung von Produktionsschritten zur Herstellung einer komplexen Produktkollektion.

In der Figur 1 ist eine schematische Ausführung einer Druckweiterverarbeitungsanlage 1 gemäss einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. In dieser Anlage 1 nimmt eine Zusammentragvorrichtung 5 eine zentrale Position ein. In einem Zusammentragbereich 1 0 - in der Figur durch ein strichpunktiertes Rechteck angedeutet - sind insgesamt zwölf Zufördereinrichtungen 1 01 -1 1 2 jeweils alternierend, beiderseits der Förderbahn angeordnet. Mittels der Zufördereinrichtungen 1 01 -1 1 2 lassen sich Vorprodukte von einem Vorratsstapel abziehen und über eine Spiralbahn 1 1 3, 1 1 4 (Looping) in die vorbei bewegten Aufnahmeeinheiten zufördern. Derartige Zufördereinrichtungen 1 01 -1 1 2 sind unter der Bezeichnung "JetFeeder" von der Anmelderin bekannt.

Beim Durchlaufen des Zusammentragbereichs 1 0 können Vorprodukte unter Ausbildung eines Stapels nacheinander in die Aufnahmeeinheit 50 zugeführt (eingelegt, eingeführt oder eingesteckt) werden. Die Zuführung der Vorprodukte erfolgt über Zufördereinrichtungen, wie sie von der Anmelderin unter dem Namen "Jetfeeder" bekannt sind. Sind die gewünschten Vorprodukte V nach Durchlaufen des Zusammentragbereiches 1 0 in den Aufnahmeeinheiten vollständig zusammengetragen, so liegt die erste Teilkollektion Tl vor, die vorzugsweise mittels einer nicht dargestellten Creiferbacke in der Aufnahmeeinheit klemmend gehalten wird. Die geschlossenen Creiferbacken der Aufnahmeeinheiten mit den darin befindlichen Teilkollektionen Tl werden dann über mehrerer gekrümmte Bahnabschnitte durch eine Zuführung 31 hindurch und entlang einem unterem Trum zu einer Transfereinrichtung 30 transportiert. Die erste Transfereinrichtung befindet sich im Umlenkungsbereich 42 und ist aus Gründen der Übersichtlichkeit in der Figur 1 nur mit einem strich linierten Kasten dargestellt. Im Beispiel gemäss der Figur 1 umfasst die dargestellte Transfereinrichtung 30 eine als Transportband vereinfacht dargestellte Transporteinrichtung die die Teilkollektionen Tl aus den Aufnahmeeinheiten übernimmt und zur weiteren Verarbeitung in einer Einsteckvor- richtung 51 transportiert. In der Einsteckvorrichtung 51 wird die Teilkollektion Tl in ein Hauptprodukt H P eingesteckt, das von einer Aufnahmeeinheit 50 stammt und der Einsteckvorrichtung auf bekannte Weise mit einem Creiferförderer 60 zugefördert und durch sie hindurch gefördert wird. Der Creiferförderer 60 transportiert das Hauptprodukt mit der eingesteckten Teilkollektion (H P+Tl ) zu einer Abgabeeinrichtung 36. Entlang der Transportstrecke sind ein Heftaggregat 52, eine Schneidtrommel 53 und eine Adressiereinheit 54 angeordnet, in denen das Hauptprodukt mit der eingesteckten Teilkollektion (H P+Tl ) geheftet, beschnitten und adressiert werden können, so dass entlang der dargestellten Weiterverarbeitungslinie drei Weiterverarbeitungsschritte durchführbar sind. In der Abgabeeinrichtung 36 werden die Hauptprodukte mit den eingesteckten Teilkollektionen (H P+Tl ) nacheinander und beabstandet voneinander auf ein Förderband 40 abgegeben, wie es in der Ausschnitt- vergrösserung gemäss Figur 2 dargestellt ist. Die Hauptprodukte mit den eingesteckten Teilkollektionen (H P+Tl ) werden beabstandet voneinander in Förderrichtung F zur Zusammenführung 31 transportiert, wo eine weitere Teilkollektion T2 aus der Zusammentragvorrichtung 5 unter Beibehaltung der genauen räumlichen Ausrichtung der einzelnen Produkte der Teilkollektion T2 und der Hauptprodukte mit den eingesteckten Teilkollektionen (H P+Tl ) kontrolliert auf das Hauptprodukt gelegt wird, so dass eine Produktkollektion K gebildet wird.

Aus der Figur 1 lässt sich entnehmen, dass die derart hergestellten komplexen Produktkollektionen K auf dem Förderband 40 durch eine Folierstation 55 geführt werden, in der sie in Kunststofffolie eingeschweisst werden. Ein weiterer Creiferförderer 70 übernimmt die einge- schweissten Kollektionen K und transportiert sie zu einer Abstapelvorrichtung 56 mit einem nachgeschalteten Binder 57 in denen aus einer vorgegebenen Anzahl von Kollektionen K Pakete P hergestellt und dem Abtransport und Versand 58 zugeführt werden.

In der Figur 3 ist eine Druckweiterverarbeitungsanlage 2 gemäss einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt, bei der die Zusammentragvorrichtung 6 zwei Zusammentragbereiche 1 1 , 1 2 aufweist. Die Förderbahn zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Zusammentragbereichen 1 1 , 1 2 ist unter Bildung einer Zwischenschleife 41 herausgeführt und eine Zusammenführung 32 ist an der Zwischenschleife 41 angeordnet. In der Figur 3 ist diese Zusammenführung 32, die eine zweite - nicht eingezeichnete - Transfereinrichtung umfasst, nur noch als strich linierter Kasten angedeutet. Die Transfereinrichtung ist zum Beispiel wiederum in Form eines Transportbands ausgebildet, das die Teilkollektionen T3 aus den ebenfalls nicht eingezeichneten Aufnahmeeinheiten übernimmt und zur Einsteckvorrichtung 59 transportiert. Dort werden die Teilkollektionen T3 mit den gehefteten und beschnittenen Hauptprodukten mit den eingesteckten Teilkollektionen Tl (in der Figur mit (H P+Tl ) gekennzeichnet) zusammengeführt. Nach dem Zusammenführen in der Einsteckvorrichtung 59 werden die Teilkollektionen zweiter Ordnung T3+(H P+T1 ) zur Adressierung 54 transportiert. Die adressierten Teilkollektionen zweiter Ordnung T3+(H P+T1 ) werden in der Abgabe 36 vom Creiferförderer 60 auf das Förderband 40 abgelegt und zur Zusammenführungsstelle in der Zusammenführung 31 transportiert. Die Zusammenführung erfolgt wiederum wie vorgängig zur Figur 2 beschrieben. Es unterscheiden sich aber die zusammengeführten Teilkollektionen voneinander. Die Zusammenführung 31 ist derart ausgestaltet, dass die Teilkollektionen T4 auf die adressierten Teilkollektionen zweiter Ordnung T3+(H P+T1 ) positionsgenau aufgelegt werden, so dass die Kollektion Kl hergestellt ist. Die Zusammenführung der Teilkollektionen erfolgt im Bereich einer Umlenkung 43 der Zusammentragvorrichtung 6, wobei die zusammenzuführenden Teilkollektionen, respektive die Aufnahmeeinheiten und das Förderband, im Bereich des Zusammenführens parallel oder tangential zueinander ausgerichtet sind. Dadurch wird das Aufeinanderlegen allgemein und insbesondere die Beibehaltung der genauen räumlichen Ausrichtung der einzelnen Vorprodukte Stapel T4 und deren kontrollierte Abgabe erleichtert. Die Kollektionen Kl werden wiederum foliert 55 und in der Aufnahmeeinheit 71 vom Creiferförderer 70 übernommen, zum Abstapler 56 transportiert, abgestapelt und im Binder 57 zu Paketen P' umreift. Wird in der Druckweiterverarbeitungsanlage 2, wie sie in der Figur 3 dargestellt ist in der Zusammentragvorrichtung kein Teilprodukt Tl zusammengetragen, und entsprechend an der Transfereinrichtung 30 kein Teilprodukt abgegeben, so lässt sich die Zusammenführung 32 als Transfereinheit betreiben. Es kann zum Beispiel in ein Hauptprodukt H P von Aufnahme 50 stammend, das ohne Einsteckvorgang durch die Einsteckvorrichtung 51 und ohne Heftvorgang im Heftaggregat 52 gefördert, aber in der Schniedtrommel beschnitten wurde, ein Teilprodukt T3 eingesteckt werden. Definitionsgemäss entspricht ein solches Einstecken nun einem Transferieren und nicht einem Zusammenführen, da das Hauptprodukt nicht aus der Zusammentragvorrichtung 6 stammt.

Die Druckweiterverarbeitungsanlagen 1 , 2 gemäss der Figuren 1 und 3 unterscheiden sich im Wesentlichen lediglich durch die vorgenannten Merkmale. Dies soll auch dadurch verdeutlicht werden, dass die übrigen Anlagenteile mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Die Druckweiterverarbeitungsanlage 2 erlaubt jedoch die Herstellung wesentlich komplexer Produkte. Wie bei der vorgängig beschriebenen Anlage 1 wird eine erste Teilkollektion Tl in ein Hauptprodukt H P eingesteckt 51 , geheftet 52 und beschnitten 53. Im nächsten Verarbeitungsschritt wird das auf diese Weise hergestellte Hauptprodukt mit der eingesteckten Teilkollektion (H P+Tl ) durch eine zweite Einsteckvorrichtung 59 geführt in der eine weitere Teilkollektion T3 neben das Hauptprodukt mit der eingesteckten Teilkollektion (H P+Tl ) gesteckt wird. In einer Klammer des Creiferförderers 60 werden nun also ein Hauptprodukt H P mit einer eingesteckten Teilkollektion Tl und ein daneben angeordneter Stapel aus weiteren Vorprodukten, die Teilkollektion T3, gefördert. Diese Produktzusammenstellung ist mit T2+(H P+T1 ) gekennzeichnet. Sie wird in einer nachgeschalteten Adressiereinheit 54 adressiert und in der Abgabeeinrichtung 36 wiederum auf das Förderband 40 abgelegt und der Zusammenführung 31 zugeführt. Hier wird eine Teilkollektion T4 aus den Aufnahmeeinheiten der Zusammentragvorrichtung 6 auf die Produktzusammenstellung T2+(H P+T1 ) gelegt, so dass eine Kollektion Kl gebildet wird. Diese Produktkollektion Kl umfasst einen Produktstapel aus einer unten liegenden Teilkollektion T2 auf der ein Hauptprodukt mit der einge- steckten Teilkollektion (H P+Tl ) und darüber die weitere Teilkollektion T4 liegen. Diese komplexe Produktkollektion Kl kann wiederum in der stromabwärts anschliessenden Foliereinheit 55 in Folie eingeschweisst, in einer Abgabe 71 an einen Creiferförderer ü bergeben und mittels Abstapeleinheit 56, und Binder 57 zu Paketen mit gewünschten Stückzahlen umreift werden.

Die vorgängig beschriebenen Ausführungsbeispiele machen deutlich, was für ein hohes Mass an räumlicher, sowie funktioneller Flexibilität durch die erfindungsgemässe Vorrichtung erreicht werden kann. Die Steuerung 90 die auf vorbestimmte Weise zumindest die Zufördereinrichtungen, die Transfereinrichtung und die Zusammenführung derart steuert, dass an der Zusammenführung 31 jeweils die gewünschten Teilkollektionen oder Teilkollektion umfassenden Druckprodukte zur Verfügung stehen ist mit den zugehörigen Datenleitungen in der Figur 1 nur punktiert angedeutet.

Vorzugsweise sind die Förderrichtungen F, respektive die entsprechenden Fördermittel in den erfindungsgemässen Transfereinrichtungen und den Zusammenführungen im Bereich des Produkttransfers parallel oder tangential zueinander ausgerichtet. Dadurch wird die Produktübergabe allgemein und insbesondere die Beibehaltung der genauen räumlichen Ausrichtung der einzelnen Produkte und der Produkte im Stapel und deren kontrollierte Abgabe erleichtert.

In der in Figur 4 gezeigten Zusammentragvorrichtung 7 gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung umfasst die Zusammentragvorrichtung 7 einen zentralen Zusammentragbereich 1 3 an den sich stromabwärts in Richtung F eine Zusammenführung 33 und zwei in Umlaufrichtung F des Förderorgans nach der Zusammenführung 33 angeordnete Transfereinrichtungen 34 und 35 anschliessen. Von der Zusammenführung 33 sind nur ein Förderband 40' und die Anteile der Zusammentragvorrichtung 7 mit einzelnen Aufnahmeeinheiten 50 dargestellt. Aus der Figur 4 wird deutlich, dass die beiden Trans- fereinrichtungen 34, 35 und die Zusammenführung auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedliche Raumrichtungen angeordnet sind. Über verschiedene Umlenkungsbereiche 42', 42" und dazwischen angeordnete lineare Bahnstücke 44, 46 lässt sich die Förderbahn ohne grossen konstruktiven Aufwand allen örtlichen Gegebenheiten anpassen. Mittels wendeiförmiger Abschnitte 48 lassen sich die Aufnahmeeinheiten sogar beim Fördern um die Längsachse der Förderbahn verschwenken. Die vor dem Durchlaufen des Abschnitts 48 nach oben gerichteten Aufnahmeeinheiten werden in diesem um 1 80° nach unten verschwenkt, bis sie sich unter der Förderbahn befinden. Der Einsatz von wendeiförmigen Abschnitten ist gemäss der Erfindung nicht auf lineare Abschnitte der Förderbahn beschränkt. Sie können auch in Umlenkbereichen angeordnet sein, so dass die Aufnahmeeinheiten entlang komplexer überlagerter Raumkurven geführt werden können.

Aus der Figur 4 wird ebenfalls deutlich, dass die mittels der erfindungsgemässen Anlagen hergestellten Teilkollektionen T im Schuppenstrom (in der Zusammenführung 33) oder auch vereinzelt (in den Transfereinrichtungen 34, 35) abgegeben werden können.

Die zusammenzuführenden Teilkollektionen lassen sich generell mittels geeigneter Zusammenführungen also auch in Form von übereinanderliegenden Schuppenströmen aus Teilkollektionen unter Beibehaltung der genauen räumlichen Ausrichtung kontrolliert zusammenführen. Eine solche Betriebsweise ist vorteilhaft, wenn die Produktkollektionen nicht für ein anschliessendes Folieren beabstandet voneinander vorliegen müssen, sondern wenn sie zum Beispiel lediglich für die Übernahme durch einen Creiferförderer an einer vorlaufenden Kante jeweils frei zugänglich sein müssen.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung und das erfindungsgemässe Verfahren erlauben es in den Produktströmen aus Produktkollektionen aus den einzelnen Transfereinrichtungen, unabhängig davon, ob sie vereinzelt oder im Schuppenstrom einer weiteren Verarbeitung zugeführt werden, jeweils gezielt Lücken zu generieren. Solche Lücken können aus produktions- technischen Gründen erwünscht sein, zum Beispiel um eine nachfolgende Operation/Vorrichtung in der weiteren Verarbeitung, zum Beispiel eine Abstapelvorrichtung bei der Herstellung von Paketen mit kleinen Stückzahlen, zu entlasten. Eine solche Lücke in einem Produktstrom lässt sich zum Beispiel dadurch generieren, dass in einem Zusammentragbereich in dem zwei Typen von Teilkollektionen A und B in aufeinanderfolgenden Aufnahmeeinheiten wie folgt zusammengetragen werden: A, B, A, B, B, B, A, B, A, B. Dadurch, dass die fünfte Aufnahmeeinheit nicht mit einer Kollektion vom Typ A, sondern mit einer Teilkollektion vom Typ B bestückt wird, wird von der fünften Aufnahmeeinheit beim Passieren der Transfereinrichtung zur Abgabe der Teilkollektionen vom Typ A keine Teilkollektion abgegeben und eine Produktlücke (A, A, _, A, A; im folgenden Lücke genannt) im abgegebenen Strom der Teilprodukte generiert. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass zum Beispiel eine Teilkollektion aus Werbebeilagen nicht in ein bestimmtes Hauptprodukt eingesteckt wird, dieses individuell werbefreie Hauptprodukt aber anschliessend in der Zusammenführung mit einer weiteren Teilkollektion B, umfassend ein redaktionelles Magazin und eine Produktbeilage, versehen wird, da der Produktestrom der Teilkollektionen B keine entsprechende Lücke aufweist.

Die gleiche Lücke lässt sich generieren, in dem die entsprechenden Zufördereinrichtungen die Vorprodukte für die fünfte Aufnahmeeinheit nicht abgeben (A, B, A, B, _, B, A, B, A, B) werden, so dass wiederum an der dritten Stelle im abgegebenen Produktestrom der Teilkollektionen vom Typ A eine Lücke gebildet ist.

Bei einem batchweisen Produktionsmodus gemäss der vorliegenden Erfindung werden in einer Zusammentragvorrichtung, wie sie zum Beispiel in der Figur 1 skizziert ist, einige Dutzend bis einige Tausend identische Teilkollektionen der ersten Art Tl zusammengetragen und über die erste Transfereinrichtung 30 der Weiterverarbeitung zugeführt. Die Grösse des Batches wird im Wesentlichen durch die Länge des Transportwegs zwischen der Einsteckvorrichtung 51 und der Abgabeeinrichtung 36, respektive durch die Anzahl der Klammern im Creiferförderer 60 auf dieser Strecke limitiert. Befinden sich zum Beispiel 500 Klammern auf dieser Strecke, so kann die Zusammentragvorrichtung 5 unter Ausnutzung aller Aufnahmeeinheiten 50 mindestens 500 Teilkollektionen Tl herstellen und an den Creiferförderer 60 abgeben, bevor die ersten der 500 Teilkollektionen die Abgabeeinrichtung 36 und anschliessend die Zusammenführung 31 erreichen. Mit dem Zusammentragen der Teilkollektionen T2 wird - wiederum unter Ausnutzung aller Aufnahmeeinheiten 50 - erst begonnen nachdem der komplette Batch vom Typ Tl hergestellt ist. Da der Weg der Teilkollektionen T2 in der Zusammentragvorrichtung 5 vom Zusammentragbereich 1 0 zur Zusammenführung 31 vergleichsweise kurz ist, erreichen die Teilkollektionen T2 rechtzeitig die Zusammenführung um mit den ersten Teilkollektionen Tl zusammengeführt zu werden.

Die Grösse der Batches von Teilkollektionen kann beliebig verringert werden, bis hin zur oben genannten Reihenfolge A, B, A, B, ... bei der ein Batch von einem einzelnen Produkt gebildet ist. Bei Vorrichtungen mit mehr als zwei Transfereinrichtungen und/oder Zusammenführungen können entsprechend auch mehr als zwei Arten von Teilkollektionen batch- weise zusammengetragen und verarbeitet werden.

In der Figur 5 ist stark schematisiert die Herstellung einer komplexen Produktkollektion gemäss einer weiteren Ausfü hrungsform der vorliegenden Erfindung in einer Druckweiterverarbeitungsanlage 3 aufgezeigt. Mit der Zusammentragvorrichtung 8 werden drei verschiedene Teilkollektionen T5, T6 und T7 zusammengetragen. Die erste Teilkollektion T5 wird mittels einer ersten Transfereinrichtung 80 einer Weiterverarbeitung zugeführt, bei der sie in ein Hauptprodukt H P eingesteckt und an der Blume beschnitten wird (angedeutet durch die strichlinierte Linie). Das entsprechend hergestellte Hauptprodukt H P mit der eingesteckten Teilkollektion T5 ist mit (H P+T5) bezeichnet. Eine zweite Teilkollektion T6 wird mittels einer zweiten Transfereinrichtung 81 einer Weiterverarbeitung zugeführt, bei der sie in Folie ein- geschweisst wird (in der Figur 5 durch das punktierte Rechteck angedeutet und mit T6f bezeichnet). Die folierte Teilkollektion T6f wird in einer ersten Zusammenführung 82 auf das Hauptprodukt mit dem eingesteckten Teilprodukt 5 (H P+T5) abgelegt, so dass eine Teilkollektion zweiter Ordnung (H P+T5)+T6f gebildet wird. Anschliessend wird eine Teilkollektion T7 aus der Zusammentragvorrichtung 8 in der zweiten Zusammenführung 83 auf einen Bandförderer abgelegt und auf diese Teilkollektion T7 wird die vorgängig gebildete Teilkollektion (H P+T5)+T6f abgelegt. Mit nur einer einzigen Zusammentragvorrichtung 8 lassen sich gemäss der vorliegenden Erfindung also äusserst komplexe Produktkollektionen T7+(H P+T5)+T6f herstellen, deren Teilkollektionen je nach Bedarf verschiedener Weiterverarbeitungsschritte durchlaufen und anschliessend zusammengeführt werden.

Anhand der Zusammenführung 82 des Ausführungsbeispiels der Figur 5 wird für den Fachmann deutlich, dass die erfindungsgemässen Zusammenführungen nicht direkt an der Förderbahn der Zusammentragvorrichtung angeordnet sein müssen. Sie sind gemäss bestimmter vorteilhafter Ausführungsformen beabstandet von der Förderbahn der Zusammentragvorrichtung angeordnet und mit dieser über Transportmittel, zum Beispiel über Förderbänder oder Creifertransporteure verbunden. Die Zusammenführungen können demnach nicht nur Transfereinrichtungen umfassen, mittels derer nur tranferiert wird, sondern sie können auch Transfereinrichtungen umfassen in/oder auf welchen die zu transferierenden Teilkollektionen bearbeitet oder weiterverarbeitet werden.

Liste der Bezugszeic en

1. 2 Druckweiterverarbeitungsanlagen

5, 6, 7, 8 Zusammentragvorrichtung

10 - 1 3 Zusammentragbereiche

101 -1 1 2 Zufördereinrichtungen

1 1 3, 1 14 Spiralbahn (Looping)

30 Transfereinrichtung

31 , 32, 33 Zusammenführung

34, 35 Transfereinrichtungen

36 Abgabeeinrichtung

40 Förderband

41 Förderbahn

42, 42', 42", 43 Umlenkungsbereich

44, 46 Bahnstück

45 gekrümmter Abschnitt

47 Zwischenschleife

48 wendeiförmiger Abschnitt

50 Aufnahmeeinheit

51 Einsteckvorrichtung

52 Heftaggregat

53 Schneidtrommel

54 Adressiereinheit

55 Folierstation

56 Abstapler 57 Binder

58 Abtransport Versand

59 Einsteckvorrichtung

60 Creiferförderer

70 Creiferförderer

71 Aufnahmeeinheit

80, 81 Transfereinrichtungen

82, 83 Zusammenführungen

90 Steuerung

F Förderrichtung

K, Kl Produktkollektion, Produktstapel

P, P' Paket aus Produktkollektionen

T. Tl - T7 Teilkollektion

V Vorprodukt (z.B. Druckprodukt, Beilage, CD, Karte oder dgl.)

HP Hauptprodukt

f foliert