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Title:
PROCESS AND DEVICE FOR PREPARING COMPRESSED, SURFACE-STICKY GRANULATES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1994/014527
Kind Code:
A1
Abstract:
Granulates are particularly useful in washing and cleaning products. A homogeneous premixture is extruded at high pressures through perforated nozzles and the hank leaving the perforated nozzles is transversely severed into particules having a predetermined length by a rotary cutting knife (1), so that the particles are radially hurled away from the cutting knife (1). The particles are caught in a flexible air-permeable textile fabric (2) loosely arranged around the cutting knife (1) in the area where the particles are radially hurled. Gas, in particular air, is blown into the inner space thus formed by the textile fabric (2), and the same gas is blown onto the outer side of the textile fabric (2). The granulates are thus prevented from adhering or clinging to the inner wall of the granulating hood even at very high throughputs and whatever their recipe.

Inventors:
CARDUCK FRANZ-JOSEF (DE)
LARSON BERND (DE)
JACOBS JOCHEN (DE)
PAWELCZYK HUBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP1993/003522
Publication Date:
July 07, 1994
Filing Date:
December 13, 1993
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
CARDUCK FRANZ JOSEF (DE)
LARSON BERND (DE)
JACOBS JOCHEN (DE)
PAWELCZYK HUBERT (DE)
International Classes:
B01J2/04; B01J2/10; B01J2/20; B29B9/06; B29B13/04; C11D11/00; C11D17/06; (IPC1-7): B01J2/04; B01J2/10; B01J2/20; C11D17/06
Domestic Patent References:
WO1991002047A11991-02-21
Foreign References:
DD221376A11985-04-24
AT373506B1984-01-25
US2812541A1957-11-12
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Verfahren zum Herstellen verdichteter, oberflächlich klebriger Granu¬ late, die insbesondere in Wasch und Reinigungsmitteln eingesetzt wer¬ den, wobei ein homogenes Vorgemisch über Lochdüsen bei hohen Drucken zu einem Strang verpreßt und der aus den Lochdüsen austretende Strang mit einem rotierenden Abschlagmesser (1) auf die vorbestimmte Parti kellänge quer zerteilt wird, so daß die Partikel radial weggeschleu¬ dert werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die zugeschnittenen, vom Abschlagmesser (1) weggeschleuderten Partikel mit einem flexiblen luftdurchlässigen Textilgewebe (2) ab¬ fängt, das um das Abschlagmesser (1) im Bereich der radial wegge¬ schleuderten Partikel mit lockerer Spannung angeordnet ist, daß man in den derart durch das Textilgewebe (2) gebildeten Innenraum Gas, insbe¬ sondere Luft einbläst und daß man auch die Außenseite des Textilgewe¬ bes (2) mit diesem Gas anbläst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei man das Gas derart auf die Außen und/oder Innenseite strömen läßt, so daß das Textilgewebe (2) flat¬ tert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei man zumindest einen Teil des auf die Innenseite des Textilgewebes (2) strömenden Gases tangential an dieser Innenseite entlang führt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei man einen Teil des auf die Innenseite des Textilgewebes (2) strömenden Gases im wesentli¬ chen in Richtung auf den Produktauslaß führt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei man ein Textilgewebe (2) mit einer Luftdurchlässigkeit von 10 bis 1 200 1/rnin dm2 einsetzt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei man als Textilgewebe (2) ein synthetisches Gewebe aus Polyethylen, Polypropylen, Polyamid, Polyester und/oder Polytetrafluorethylen einsetzt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Textilgewebe (2) in Richtung auf die Lochdüsen hin bis unmittelbar an die Austrittsfläche der Stränge erstreckt.
8. Vorrichtung zum Granulieren eines homogenen Vorgemisches bei hohen Drücken durch strangförmiges Verpressen durch Lochdüsen, mit einem unterhalb der Lochdüsen angeordneten, rotierenden Abschlagmesser (1), gekennzeichnet durch ein den Bereich des Abschlagmessers (1) umgebendes, flexibles mit lok kerer Spannung angebrachtes luftdurchlässiges Textilgewebe (2), und durch eine auf die Außen sowie die Innenseite des Textilgewebes (2) gerichtete Gaszufuhr, insbesondere mittels Luftdüsen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, mit einem in Form einer Granulierhaube (3) ausgebildeten Gehäuse, das mit dem Textilgewebe (2) ausgekleidet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, wobei das Textilgewebe eine Luft¬ durchlässigkeit von 10 bis 1 200 1/min dm2 aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei das Textilgewebe (2) ein synthetisches Gewebe aus Polyethylen, Polypropylen, Polyamid, Polyester und/oder Polytetrafluorethylen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei sich das Textil¬ gewebe (2) in Richtung auf die Lochdüsen hin bis unmittelbar an die Austrittsfläche der Stränge aus den Lochdüsen erstreckt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei das Textilgewebe (2) mittels Leisten (8) an der Innenseite der Granulierhaube (3) befe¬ stigt ist und derart über diese Leisten (8) geführt ist, daß das Tex¬ tilgewebe (2) auch im Bereich der Leisten (8) gasdurchlässig ist.
Description:
"Verfahren zum Herstellen verdichteter, oberflächlich klebriger Granulate sowie zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtuno"

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen verdichteter, ober¬ flächlich klebriger Granulate, die insbesondere in Wasch- und Reinigungs¬ mitteln eingesetzt werden. Dabei wird ein homogenes Vorgemisch über Loch¬ düsen bei hohen Drucken zu einem Strang verpreßt. Der aus den Lochdüsen austretende Strang wird mit einem rotierenden Abschlagmesser auf die vor¬ bestimmte Partikellänge quer zerteilt, so daß die Partikel radial wegge¬ schleudert werden.

Aus den internationalen Patentanmeldungen W091/02047 sowie W091/13678 ist ein Verfahren zum Herstellen verdichteter Granulate von Inhaltsstoffen von Wasch- und Reinigungsmitteln bekannt. Der Inhalt dieser Anmeldungen wird ausdrücklich auch zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung ge¬ macht. Die Granulate werden aus Vorgemischen von wenigstens anteilsweise festen Inhaltsstoffen unter Zusatz von wasserlöslichen, wasseremulgierba- ren oder wasserdispergierbaren Plastifizier- und/oder Gleitmitteln erhal¬ ten. Die Vorgemische werden zu einer homogenen Masse verarbeitet und bei Drucken zwischen 25 und 200 bar über Lochformen mit Öffnungsweiten der vorbestimmten Granulatdimension strangförmig verpreßt. Als Homogenisier¬ vorrichtung können übliche Granulier-Einrichtungen, beispielsweise Pellet¬ pressen, Extruder mit ein und zwei Wellen, Planetwalzenextruder und andere Apparate eingesetzt werden. Ein kontinuierlich arbeitender Zwei-Schnek- ken-Extruder ist hier bevorzugt. Das im Extruder plastifizierte Vorgemisch tritt in Form feiner Stränge durch eine Lochdüsenplatte aus. Das Extrudat wird mittels eines rotierenden Abschlagmessers zu kugelförmigen bis zylin¬ drischen Granulatkörnern zerkleinert und dieses noch plastische, feuchte Primär-Granulat in einem üblichen Rondiergerät unter Mitverwendung gerin¬ ger Mengen an Trockenpulver abgerundet. Zur Rezepturvervo11standigung kön¬ nen weitere Wirkstoffe, insbesondere temperaturempfindliche Rezepturbe¬ standteile, dem aufgetrockneten Granulat zugegeben, aufgesprüht und/oder als getrennt ausgebildetes Korn unter Ausbildung eines Mehrkorngemisches

zugemischt werden. Mit dem Verfahren ist die Herstellung lagerstabiler und verklebungsfreier Konzentrate für Wasch- und Reinigungsmittel für Haushalt und Gewerbe in schütt- und rieselfähiger hochverdichteter Granulatform mit Schüttgewichten von oberhalb 700 g/1 möglich.

In der technischen Ausführungsform wird die Extrusion durch eine kreis¬ förmige, mit Düsenbohrungen versehene Platte vorgenommen. Die Lochdüsen können vertikal oder horizontal angeordnet sein. Die durch die Lochformen austretenden feinen Stränge von 0,5 bis 5 mm, typischerweise 1 bis 1,6 mm Durchmesser werden in einem Heißabschlag von einem ein- oder mehrflügeli- gem rotierenden Messerkopf zu zylindrischen Granulaten zerkleinert. Das Länge/Durchmesser-Verhältnis der Granulate beträgt dabei etwa 1. Die Mes¬ serschneiden der Abschlagvorrichtung liegen entweder an der Düsenplatte mit einer geringen Anpreßkraft auf oder bilden mit der Platte einen Spalt, der sehr klein gegenüber dem Durchmesser der Lochdüsen ist. Die rotieren¬ den Messer beschleunigen die abgeschnittenen zylindrischen Granulate ra¬ dial nach außen, so daß sie auf die Innenwand des Gehäuses, das auch als Granulierhaube bezeichnet wird, mit hoher Geschwindigkeit aufprallen. Die noch warmen und feuchten Partikel weisen eine erhöhte Oberflächenklebrig- keit auf, insbesondere wenn das Vorgemisch einen erhöhten Gehalt an Tensi- den entsprechend den Angaben in der internationalen Patentanmeldung

* _.

W091/02047 hat. Ein beträchtlicher Anteil der Granulate haftet dadurch an der Innenwand der Granulierhaube, so daß sich Agglomerate und angebackene Produktschichten bilden. Zum Teil lösen sich die Anbackungen in unkontrol¬ lierter Weise als Agglomerate ab, zum anderen Teil wächst die Produkt¬ schicht weiter an, so daß der Produktabfluß gehemmt wird und schließlich die Abschlagvorrichtung nicht mehr betrieben werden kann. Die Anlage muß still-gesetzt und gereinigt werden. Die unerwünschten Agglomerate stören nicht nur die Funktion nachfolgender Apparate, sondern vermindern als un¬ brauchbarer Überkornanteil auch unmittelbar die Anlagenkapazität.

Ein Weg zur Unterdrückung dieser Störungen besteht in der Wahl von Rezep¬ turen, die zu Granulaten mit relativ geringer Oberflächenklebrigkeit füh-

ren. Es zeigt sich jedoch, daß auch in diesem Fall Störungen und Still¬ zeiten der Anlage nicht zu verhindern sind, obwohl sie bei bestimmter Re¬ zepturwahl geringer werden. Besonders nachteilig ist in diesem Fall die notwendige starke Einschränkung auf bestimmte Rezepturen.

Ein anderer Weg, um den Störungen abzuhelfen, liegt im Einblasen von Druckluft in die Granulierhaube, so daß die Teilchen vor dem Auftreffen auf die Wand durch das Luftpolster abgefangen und in Richtung auf die Aus¬ trittsöffnung hin abgelenkt werden. Jedoch steigen die erforderlichen Strömungsgeschwindigkeiten und Luftmengen mit der Drehzahl des Messerkop¬ fes, bis schließlich die Grenze des technisch möglichen und wirtschaftlich vertretbaren Aufwandes erreicht ist. Aus wirtschaftlichen Gründen wird jedoch ein derart hoher Durchsatz, des Extruders mit entsprechend hoher Drehzahl des Abschlagmessers angestrebt, bei dem das Einblasen von Druck¬ luft nicht mehr ausreicht, um Anbackungen an der Innenwand der Granulier¬ haube zu verhindern.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, im eingangs genannten Ver¬ fahren auch bei sehr hohen Durchsätzen und ohne Einschränkung des Rezep¬ turspektrums Anbackungen und Anhaftungen der Granulate an der Innenwand der Granulierhaube zu vermeiden.

Die erfindungsgemäße Lösung liegt darin, daß man die zugeschnittenen, vom Abschlagmesser weggeschleuderten Partikel mit einem flexiblen luftdurch¬ lässigen Textilgewebe abfängt, das um das Abschlagmesser im Bereich der radial weggeschleuderten Partikel mit lockerer Spannung angeordnet ist, daß man in den derart durch das Textilgewebe gebildeten Innenraum Gas, insbesondere Luft einbläst und daß man auch die Außenseite des Textilgewe- bes mit diesem Gas anbläst. Bei dem Gewebe kann es sich um ein beliebiges flächiges Gewebe-Material handeln. Wesentlich ist die Flexibilität und Luftdurchlässigkeit des Gewebes. Außerdem ist das innerhalb des Textilge- webes strömende Gas, insbesondere Luft, zum Kühlen der warmen, feuchten Partikel erfindungswesentlich. Hauptsächlich findet diese Kühlung durch

Verdunstung von Feuchtigkeit an der Partikeloberfläche statt. Die Beweg¬ lichkeit des Textilgewebes wird trotz des im Innenraum strömenden, das Gewebe nach außen drückenden Gasstroms durch das von außen auf das Gewebe strömende und drückende Gas gewährleistet. Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, wenn diese Strömung von außen nach innen durch Unterdruck im In¬ nenraum der Textilgewebe-Anordnung bewirkt wird.

Die erfindungsgemäße Lösung ist sowohl für vertikal nach unten als auch horizontal angeordnete Lochdüsen und entsprechende Messeranordnungen ge¬ eignet. Eine Einschränkung auf die eine oder andere räumliche Anordnung besteht nicht.

Im Betrieb weicht das flexible, mit ,Lιrft/Gas gepolsterte Textilgewebe beim Aufprall der Partikel aus und nimmt zunächst die Energie der aufprallenden Granulate teilweise auf. Die Partikelenergie reicht dann nicht mehr für eine ausreichende plastische Verformung aus, um eine Haftfläche zwischen dem Partikel und dem Gewebe auszubilden. Sollte dennoch ein Teil der Par¬ tikel an der Gewebeoberfläche anhaften, so platzen die Teilchen durch die schwingende und flexible Gewebeoberfläche ab. Die Schwingungsbewegung des Gewebes wird durch geeignete Lenkung der Luftströme hervorgerufen. Agglo¬ merate oder gar Anbackungen in Schichten können damit nicht- mehr entste¬ hen.

Im Gegensatz dazu zeigten Vergleichsversuche, daß beim Durchführen des Verfahrens ohne das Tuch bzw. ohne die Auskleidung der Granulierhaube mit diesem Tuch, aber unter sonst gleichen Bedingungen, starke Anbackungen und ein Schichtenwachstum zu beobachten ist. Beispielsweise bilden sich inner¬ halb von 4 Stunden Schichten mit bis zu 100 Dicke. Wird andererseits zwar das Textilgewebe entsprechend der Erfindung, aber im Gegensatz dazu kein in den Innenraum eingeblasenes Gas verwendet, findet man ebenfalls Anbackungen, in diesem Fall am Textilgewebe.

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Das Anblasen der Außenseite des Textilgewebes mit Luft oder einem anderen Gas stellt trotz der während des laufenden Betriebes ununterbrochen auf die Oberfläche des Textilgewebes in großer Zahl auftreffenden Granulate sicher, daß das Gewebe von der Aufprallkraft der Granulate nicht gegen die Innenwand einer bevorzugt vorgesehenen Granulierhaube gepreßt wird.

Die Befestigung des Textilgewebes an einer gegebenenfalls vorgesehenen Granulierhaube oder an anderen Teilen der Anlage unterliegt erfindungsge¬ mäß keinerlei Einschränkungen. Es können z. B. Klemmleisten oder Gewichte oder anderes zum Spannen des Gewebes vorgesehen sein. Bevorzugt ist eine mäßige Spannung des Textilgewebes, so daß es sich unter der Wirkung der von außen einströmenden Luft oder eines anderen Gases wie ein Segel auf¬ bläht und gleichsam ein Luftpolster für die aufprallenden Granulate gebil¬ det. Eine zu starke und straffe Spannung des Gewebes ist daher nicht er¬ wünscht.

Auch die erfindungsgemäß vorgesehene Luftdurchlässigkeit des Textilgewebes trägt dazu bei, Anbackungen zu verhindern.

Besondere effektiv werden Anbackungen verhindert, wenn man das Gas derart auf die Außen- und/oder Innenseite strömen läßt, so daß das Textilgewebe flattert. Durch die Hin- und Herbewegung jeder einzelnen Stelle des Tex¬ tilgewebes platzen kleinere Anbackungen sofort ab. Das Flattern des Tex¬ tilgewebes kann dadurch bewirkt werden, daß man für Turbulenzen in der Gasströmung im Bereich des Textilgewebes sorgt.

Besonders hohe Durchsätze im erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen verdichteter Granulate können erreicht werden, wenn man für einen schnel¬ len Transport der abgeschlagenen Extrudate von den Lochdüsen bzw. dem Ab¬ schlagmesser zum Austrag sorgt. Eine bevorzugte Möglichkeit besteht darin, daß man einen Teil des auf die Innenseite des Textilgewebes strömenden Gases im wesentlichen in die Richtung auf den Produktauslaß führt. Das Gas, insbesondere Luft, reißt die vom Abschlagmesser radial weggeschleu-

derten Partikel mit und führt sie schnell ab. Die dadurch erreichte Ver¬ ringerung der Partikeldichte im Raum um das Abschlagmesser herum ermög¬ licht dann eine Erhöhung der Austrittsgeschwindigkeit der Stränge aus den Lochdüsen und der entsprechenden Geschwindigkeit des Abschlagmessers. Ohne diese Lenkung des Gasstromes würden die noch feuchten und warmen Partikel mit nennenswerter Häufigkeit aufeinander treffen und untereinander verbak- ken. Diese Agglomerate vermindern ebenfalls wie Anbackungen an Gehäusetei¬ len die Anlagenkapazität. Ein schnelles Abführen der vom Messer abgeschla¬ genen Granulate zum Produktauslaß ist also mitentscheidend für die Anla¬ genkapazität.

Die Luftdurchlässigkeit des Textilgewebes trägt ebenfalls wie die Beauf¬ schlagung mit Gas von der Außen- und Innenseite zur Verhinderung von An¬ backungen bei. Bevorzugt werden im erfindungsgemäßen Verfahren Textilgewe¬ be mit Luftdurchlässigkeiten von 10 bis 1 200 1/min dm 2 eingesetzt.

Im erfindungsgemäßen Verfahren können Textilgewebe beliebiger Materialien eingesetzt werden, die luftdurchlässig sind. Insbesondere wird vorgeschla¬ gen, daß man als Textilgewebe ein synthetisches Gewebe aus Polyethylen, Polypropylen, Polyamid, Polyester und/oder Polytetrafluorethylen (PTFE) einsetzt. Dabei unterliegt die geometrische Form des Textilgewebes keiner- lei Einschränkungen. Wichtig ist jedoch, das sämtliche vom Abschlagmesser weggeschleuderten Partikel vom Textilgewebe aufgefangen werden.

Als Beispiele für bevorzugt eingesetzte Textilgewebe seien Gewebe aus PTFE mit 340 g/m 2 Gewicht und einer Luftdurchlässigkeit von 200 1/min dm 2 sowie Gewebe aus Polypropylen mit 300 g/m 2 Gewicht und einer Luftdurchlässigkeit von 180 1/min dm 2 genannt.

Das Abschlagmesser rotiert üblicherweise an der Lochdüsenplatte, wie oben ausgeführt worden ist. Daher wird ein Großteil der abgeschlagenen Granula¬ te in der Höhe der Lochdüsenplatte weggeschleudert. Im Verfahren nach dem Stand der Technik finden sich daher in der Nähe der Lochdüsenplatte beson-

ders viele Anbackungen. Die Anbackungsprobleme gerade im Bereich dieser kritischen Zone werden in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch gelöst, daß sich das Textilgewebe in Richtung auf die Lochdüse hin bis unmittelbar an die Austrittsfläche der Stränge erstreckt. Auch die unmittelbar unterhalb der Lochdüsenplatte weg¬ geschleuderten Partikel treffen damit auf die Gewebefläche und werden von dieser abgebremst und sofort wieder entfernt. Auch in dieser kritischen Zone treten damit Anbackungen und Produktschichtenbildungen nicht auf.

Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Granulieren eines homo¬ genen Vorgemisches bei hohen Drücken durch strangför iges Verpressen durch Lochdüsen, mit einem an den Lochdüsen angeordneten rotierenden Abschlag¬ messer. Diese Vorrichtung ist geeignet, das oben genannte Verfahren durch¬ zuführen, wenn ein den Bereich des Abschlagmessers umgebendes, flexibles, mit lockerer Spannung angebrachtes luftdurchlässiges Textilgewebe und eine auf die Außen- sowie die Innenseite des Textilgewebes gerichtete Gaszu¬ fuhr, insbesondere mittels Luftdüsen, vorgesehen sind.

Bevorzugt wird ein Gehäuse in Form einer Granulierhaube vorgesehen, das mit diesem Textilgewebe ausgekleidet ist.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Um Anbackungen auf dem Textilgewebe im Bereich seiner Befestigung an der Granulierhaube zu verhindern, ist das Textilgewebe mittels Leisten an der Innenseite der Granulierhaube befestigt und derart über diese Leisten ge¬ führt, daß das Textilgewebe auch im Bereich der Leisten gasdurchlässig ist. Beispielsweise kann das Textilgewebe über die Leiste hinaus gezogen sein und zwischen Leiste und der Innenwand der Granulierhaube festgeklemmt werden.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von zwei Zeichnungen näher beschrieben, ohne daß die Erfindung auf die speziellen Ausführungsformen eingeschränkt sein soll. Es zeigen

Figur 1 eine Frontalansicht auf die Lochdüsenplatte und den Messerkopf des Extruders zusammen mit einer Granulierhaube, die erfindungsgemäß mit dem Textilgewebe ausgekleidet ist und

Figur 2 einen Schnitt gemäß Linie II-II nach Figur 1.

Die aus dem Extruder durch die in Figur 1 der Einfachheit halber nicht dargestellten Lochdüsen austretenden Stränge werden von vier Messern 1 ei¬ nes rotierenden Messerkopfes in einzelne, kleine Partikel mit etwa glei¬ cher Höhe und Breite quer zerteilt. Die Partikel werden von den sehr schnell rotierenden Messern radial weggeschleudert und treffen auf ein Textilgewebe 2, mit dem eine kastenförmige Granulierhaube 3 an der Innen¬ seite ausgekleidet ist. Im unteren Teil des Bildes befindet sich der Pro¬ duktauslaß. Der Produktaustrag wird mittels eines von einer Düse 4 erzeug¬ ten starken Luftstromes verstärkt. Die aus der Düse 4 nach unten strömende Luft reißt die Partikel aus dem Bereich der Abschlagmesser 1 und führt sie schnell nach unten zum Produktauslaß. Durch die obere Öffnung 5 der Granu- lierhaube wird außerdem Luft eingespeist, die über ein Leitblech 6 in tan- gentialer Richtung an der Innenwand der Granulierhaube 3 bzw. des Textil¬ gewebes 2 entlang geführt wird. Die Außenseite des Textilgewebes 2 wird über weitere Düsen, schematisch angedeutet durch Pfeile 7, mit Luft ange¬ blasen. Das Textilgewebe 2 ist mittels Klemmleisten 8, Klemmen 9 und Ge¬ wichten 10 an der Innenseite der Granulierhaube 3 angebracht und dort un¬ ter Spannung gehalten. Das Textilgewebe ist im Bereich der Klemmleisten 8 zwischen diesen und der Innenwand der Granulierhaube 3 festgeklemmt. Noch vorteilhafter als die Figur gezeigte Anordnung ist es, wenn man das Tex¬ tilgewebe zunächst über die Klemmleiste hinaus und dann wieder zurück in den Zwischenraum zwischen Klemmleiste und Granulierhaube 3 führt, um das Gewebe dazwischen festzuklemmen. In diesem Fall ist der gesamte Bereich um

die Klemmleiste 8 von dem Textilgewebe bedeckt, das auch dort an jeder Stelle freibeweglich und flexibel ist sowie von Luft durchströmt werden kann.

Figur 2 zeigt einen Schnitt längs der Linie II-II in Figur 1. Zusätzlich zu Figur 1 ist hier auch der Aπtriebsmotor 11 für die Messer 1 sowie des¬ sen Verbindungsglied 12 mit dem Messerkopf dargestellt.

B e z u g s z e i c h e n l i s t e